Christian Lindner und Olaf Scholz am 26. Juni 2024 im Bundestag

Ihre Meinung zu Bruch der Ampelkoalition: Ende mit einem lauten Knall

Die Ampel ist am Ende. Die heftigen Vorwürfe, die sich Kanzler Scholz und Finanzminister Lindner machen, zeigen: Das Verhältnis muss zuletzt ziemlich zerrüttet gewesen sein. Der Wahlkampf ist bereits gestartet. Von Hans-Joachim Vieweger.

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266 Kommentare

Kommentare

draufguckerin

Bis sich Scholzens Kabinett sich erholt hat, wird vermutlich im Hintergrund versucht, zwecks Machterhalt eine neue Mannschaft aufzustellen. Ich tippe auf Pistorius an der Spitze.

Herr Pistorius, bitte tun Sie uns das nicht an. Geben Sie sich nicht dafür her, dieser Kasperbude von Regierung zum Machterhalt zu verhelfen. 

 

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Schiebaer

Dem stimme ich zu !

Lucinda_in_tenebris

Pistorius lässt, im Hinblick auf die Beliebtheitsfrage, offensichtlich den Rest der Politiker weit hinter sich. Ich denke nicht, dass er diesen Vorteil zu eine Zeitpunkt zu Markte trägt, bei dem er nur ein schlechtes Geschäft machen kann.

Ich galube aber, dass er auch in der nächsten Koalition Verteidigungsminister sein wird ;-)

M.Pathie

Verkehrsminister Wissing überrascht mit seiner Entscheidung, aus der fdp auszutreten, weil er Lindners Kurs nicht mittragen kann. Hätte er doch früher diesen Mut gezeigt, dann hätte die FDP sich von Lindner trennen können und weiter Verantwortung für unser Land tragen können. Dazu fehlte ihm leider Mut und Größe: Sein Schritt kommt zu spät.

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Kaneel

Das sehe ich anders, weil sowohl Wissing als auch Buschmann von der Persönlichkeit meiner Einschätzung nach eben keine Zerstörer sind, bzw. nicht der Typ für den Sturz ihres Parteichefs. Das würde ich ihnen garantiert nicht vorwerfen. Sonst wären diese ja wie dieser.

Kaneel

Korrektur: "diesen" nicht vorwerfen.

Mauersegler

Das einzige, was ich Schröder immer zugute gehalten habe, ist, dass er die Beteiligung am Irakkrieg verweigert hat.

Das einzige, wass ich Scholz zugute halte, ist, dass er Lindner gefeuert hat. Leider viel zu spät. 

Parsec

Lindner war gezwungen, nach Habecks Entgegenkommen endgültig die Hosen runterzulassen.

Noch einmal hatte Scholz ihm die Gelegenheit gegeben, unser Land vor weiterem Schaden zu bewahren.

Jetzt ist der störrische gelbe Esel raus. Wohl auch für die nächsten Jahre, denn es ist doch höchst unwahracheinlich, dass wir die FDP alsbald wieder auf dem politischen Parkett begrüßen dürfen.

Lindner hat die 3 Jahre Regierungszeit zur Selbstauflösung der FDP genutzt. Gönnen wir ihm und seinen Unterstützern die Ruhe und die Zeit der Selbsreflektion.

Lucinda_in_tenebris

Scholz Rede war in vieler Hinsicht bemerkenswert. Zum einen war es eine sehr bewegende Rede, denn offensichtlich wurde, dass die immer wieder beschworene "Ernst der Lage" keine Worthülse darstellt, sondern die Probleme und Herausforderungen vor denen Europa und Deutschland stehen enorm ist.

Zum anderen war Scholz sehr taktisch, indem er in erster Linie Lindner angriff und weniger die FDP lies er wohl für eine mögliche  Groko plus Koalition einen gewissen Verhandlungsraum übrig.

 

Kaneel

Wenn CDU und andere nun eine frühere Neuwahl fordern - ist das organisationstechnisch gut durchdacht? 

91541matthias

Es sollte eigentlich denjenigen, die sofortige Vertrauensfrage und Neuwahlen fordern, klar sein, dass dies nicht so schnell möglich ist, sondern einem gewissen Zeitraum folgt. Die Herren Merz und vor allem Dobrindt schiessen hier weit übers Ziel hinaus. 

Mir war schon vor 3 Jahren klar, dass diese Regierung unter Beteiligung des Egomanen Lindner schwer zu erreichen und durchzuhalten sein wird. Es ist schade um die vernünftigen FDP´ler, die sich einbrachten und nicht zuerst etwas zustimmten, um am Folgetag per Medien Widerspruch anmeldeten. 

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melancholeriker

Frau Strack - Zimmermann wäre in der Partei von Martin Sonneborn sicher ein Gewinn und auch für Gerhart Baum fände sich bestimmt noch ein versöhnliches Plätzchen. 

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Kaneel

Wissing tritt aus der FDP aus – cool, Respekt! Danke an Herrn Wissing für diese Haltung. Das zeigt, dass ihm bei allen parteilichen Differenzen Verantwortungsübernahme für unser Land wichtiger ist! Erinnert an die FDP-Mitglieder, die sich vor Jahrzehnten einem Misstrauensvotum gegenüber Helmut Schmidt offen entgegengestellt haben.

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melancholeriker

Interessante Neuigkeiten. Da will einer nicht dabei sein, wenn Ch. Lindner von seiner Partei zerfleddert wird oder diese sich ganz auflöst. 

Tom.Orrow

Wieder Wahlkampf und weiter so?

Wenn am Ende der Neuwahl wieder eine GroKo unter Führung des CDU-Vorsitzenden herauskommt, wird die bleierne Zeit weitergehen, weil niemand den Mut und den Willen hat, diese unsägliche Politik zu beenden. 

Hauptproblem: Wenn dieses Land weiterhin noch nicht erarbeitetes Geld in die Rüstung stecken will, um dem Bösen aus dem Osten zu begegnen, dann wird es keinen wirtschaftlichen Aufschwung geben (außer Rüstungsindustrie), dann wird der marode Zustand des Landes voranschreiten, große Teile der Bevölkerung werden weiter verarmen, die Klüfte zwischen arm und reiche, zwischen unten und oben werden größer.

Nicht die Rüstung muss gestärkt werden, sondern die Friedenspolitik. Der Ukraine-Krieg muss aktiv beendet werden, die Europäer zwischen dem Atlantik und dem Ural müssen aufeinander zugehen, die gegenseitigen Sicherheitsinteressen anerkennen und wirtschaftlich miteinander agieren. Dann hat Europa eine Chance, so wie Deutschland.

gelassenbleiben

Lustig, für wie blöd die FDP das Publikum hält: Wochen-, ja, monatelang redet die FDP die Ampel kaputt, zieht über Grüne und SPD her, blockiert Verabredetes, flirtet völlig offen mit der Union, leaked echte und vermeintlich vertrauliche Papiere. Und nun sind sie Opfer einer Intrige von Scholz. via Jens Clasen

gelassenbleiben

was mehr über Lindner sagt als ihm lieb sein kann: dass er Olaf Scholz vorwirft, dass dieser etwas vorbereitet hatte

 

M.Pathie

Einige meinen ja, man solle möglichst schnell ein konstruktives Misstrauensvotum stellen. Das kann die Opposition, respektive die Union, ja gerne tun. 
Und dann? Die Union wird für Merz keine handlungsfähige Mehrheit hinbekommen, es sei denn, man spekuliert mit den Braunblauen, was der größte politische Schaden für unser Land wäre und Merz, Söder & Co nichts anderes als völlige politische Unberechenbarkeit und Wortbrüchigkeit bescheinigen würde.
Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist am Ende, weil die FDP Lobby- und Parteipolitik vor die Orientierung am Wohl des Landes gestellt hat. Die Union kann Verantwortungsbewusstsein zeigen, indem sie sachorientiert in wichtigen Fragen mit der SPD-Grüne-Minderheitsregierung zusammenarbeitet, z.B. um den Haushalt zu verabschieden. Natürlich werden dabei Vorschläge der Union mit einfließen - so funktionieren Minderheitsregierungen, wie die Koalition unter Bodo Ramelow in Thüringen eine ganze Wahlperiode lang gezeigt hat. 

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Nettie

"Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist am Ende, weil die FDP Lobby- und Parteipolitik vor die Orientierung am Wohl des Landes gestellt hat"

Exakt.

neuer_name

Ich wundere mich dass das Finanzministerium nicht kommissarisch an Baerbock übergeben wurde, damit sich Habeck auf seine Kanzlerkandidatur konzentrieren kann?

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91541matthias

..damit Sie weiter hetzen können, falls dies schief geht?

Vielleicht sollten Ihre AfD-Freunde endlich mal erklären, was sie so drauf haben ausser Dagegen sein..

Vector-cal.45

>>Bei der SPD dürfte nach dem heutigen Tag kein Zweifel mehr daran bestehen, dass sie mit Scholz in den Wahlkampf zieht - so viel Führungsstärke war selten.<<


WHAT? Wie man allen ernstes den Begriff „Führungsstärke“ im Zusammenhang mit Scholz verwenden kann … wow … ich kann mir das nur mit einem SPD-Parteibuch des Autors und/oder einer gehörigen Portion Naivität erklären.


 


>>Die Grünen wiederum dürften spätestens bei ihrem Bundesparteitag in gut einer Woche Habeck offiziell zum Kanzlerkandidaten ausrufen. Führende Liberale schließlich lassen keinen Zweifel daran, dass Lindner auch nach diesem Abend die unangefochtene Nummer eins der Partei ist und dass man mit ihm in den nächsten Wahlkampf ziehen wird.<<


Alles beim Alten also. Keine Spur von Selbstreflektion oder gar Selbstkritik geschweige denn dem konsequenten Platz machen für neue Leute. Wie groß so ein Ego werden kann, erstaunlich.

Schiebaer

Es war damit zu rechnen,viel zu lange haben die Streitigkeiten der drei Partner gedauert.Gut das Lindner am Ende dafür gesorgt hat mit seinem 16 Seiten Papier die unterschiedlichen Punkte einmal zu beleuchten. Den Stecker für das Ampelende hat dann Scholz gezogen mit dem Rausschmiss von Lindner.

neuer_name

Das war schon eine Nummer das Scholz Lindner nötigen wollte die Schuldenbremse auszusetzen. Verfassungswidrig war das obendrein und die Union würde hier sowieso nicht mitspielen nach eigenen Angaben.

gelassenbleiben

Der Kommentar von Professor Rahmstorf galt exakt genauso übrigens für die  Lindner: zu Merz der sich Zeit nimmt CO2 einzusparen: Klimaziele lassen sich nicht verschieben: sie werden dann unerreichbar.
Große Teile unserer CO2-Emissionen bleiben Jahrtausende in der Atmosphäre.
Deshalb kommt es auf die kumulierten Emissionen an.
Wer langsamer reduziert, verursacht mehr Erwärmung - für Jahrtausende.via Prof. Stefan Rahmstorf

neuer_name

Lindner gebot der Geldverprassungssucht der Grünen und SPD wenigstens Einhalt.

gelassenbleiben

Zum Schluss wage ich einen kleinen Ausblick in die Zukunft (Netzfund)

Lindner: „Sie sagen ich sei der schlechteste Finanzminister aller Zeiten“

Spahn: „Der schlechteste Finanzminister aller Zeiten BIS JETZT“

neuer_name

Ein megaschwacher Auftritt von Scholz gestern und eines Staatsmannes unwürdig. 

gelassenbleiben

Diese Lindner-Demontagerede wirft aber ja dann doch vor allem eine Frage auf: 
WARUM ERST JETZT? Mal durchregieren, so etwas mal laut sagen, das wäre ja auch in den letzten drei Jahren gegangen.

Die Antwort versteckt sich in der Haltung von Olaf Scholz zur Schuldenbremse bis gestern

Bernd Kevesligeti

Lauter Knall kann ein Stichwort sein. Für die ultra-wirtschaftsliberale FDP kann der Knall noch lauter werden. Sie könnte im März 2025 den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen. Insgesamt werden die Parteien der Ampelkoalition weniger Stimmen bekommen. 

Eine schwierige Regierungsbildung wird dann bevorstehen. Oder wird sich die SPD noch einmal für eine Große Koalition hergeben ?

Kaneel

Die CDSU hat auch schon mal eine Blaupause dafür was diese mit einer potentiellen Bündnispartnerin BSW zu erwarten hat. 

redfan96

Hoffentlich halten sie das durch, dass die Vertrauensfrage erst im Januar gestellt wird. Söder und Merz hetzen ja schon wieder dagegen und möchten eine sofortige Implosion der Regierung, was nur ihrer ungezügelten Gier nach Macht geschuldet ist. Dass das für das Land noch verheerender wäre, interessiert diese beiden überhaupt nicht. Und ich wette, deren medialer Wadenbeißer, die „Blödzeitung“ wird ganz vorne mittun. Von deren Hetz-Schlagzeilen bin ich nicht einmal hier auf den Kanaren verschont…

Den Merz will ich auf gar keinen Fall als BK, ich möchte nämlich nicht wieder rekriminalisiert und bevormundet werden, der ist ja ganz geil darauf, Cannabis wieder zu verbieten und Gendersprache ebenfalls.

Orfee

Herr Scholz will mit Neuwahlen eine große Koalition. 
CDU/CSU + SPD eventuell auch die Grünen um selbstverständlich noch die AFD abzuwehren. Das ist ja Hauptziel. Dann braucht er Mehrheiten, um die Schuldenbremse abzuschaffen.
Da wird es aber eng.
Selbst CDU/CSU will die Schuldenbremse beibehalten, obwohl sie die Ukraine weiter unterstützen will. 
Es gibt bei der CDU/CSU so viele Widersprüche. Auf Dauer gibt es aber für die Altparteien keine Lösung mehr. Wir werden aber alle schön beobachten, wie sie ihr Spiel so unwürdig es geht weiter treiben werden und zwar sehr sehr unwürdig. Das wird ein Trauerspiel.

Parsec

Einem Knall folgt der nächste

Jetzt kehrt Wissing, in nicht inbedeutender Politiker für die FDP, Herrn Lindner den Rücken.

Mit der Entlassung Lindners, dem Austritt Wissungs aus der FDP und einer Sonntagsfrage, die die FDP teilweise unter 4% sacken lässt (die Tierschutzpartei lässt grüßen) hat es Lindner geschafft, die FDP zu demontieren.

Gut, dass er schon heute seine Entlassungspapiere bekommt.

wenigfahrer

Jetzt wittert die CDU Morgenluft, und wer macht nun die Finanzen?, die Grüne Partei?, wird lustig die nächsten Wochen.

gelassenbleiben

Eine zweite überraschende Nachricht neben der Tatsache dass wir nun keinen Finanzminister mehr haben ist die Erkenntnis das wir doch einen Kanzler haben

Das hätte er aber auch schonmal früher klar machen sollen

quas

Da scheinen ja viele Besserverdienende oder Vermögende unter den Kommentierenden hier zu sein. Oder wei muss mna die Verteidigung Lindners verstehen?

Linder wollte z.B. den Solidaritätszuschlag abschaffen. Ich verdiene über 100000€ im Jahr und mit meinem Famililienstand zahle ich genau 0€ Solidaritätszuschlag.

Seltsamerweise sind es zumeist die gleichen, die die Politik von Trump gut finden. Dieser muss aber 7.5 Billionen neue Schulden machen, um seine Wahlversprechen einzuhalten.

Die FDP will das der Markt sich selbst regelt, wie gut das funktioniert sieht man ja aktuell bei VW. Trotz das die Vorstände allesamt gut ausgebildet sind (die meisten haben promoviert und Herr Blume verdient z.B. doppelt soviel wie alle 16 Minister und Kanzler zusammen).

Mischt sich der Staat ein, schreien einige Planwirtschaft, mischt er sich nicht ein ist es ein Versagen der Politik.

M.Pathie

Jetzt müssen vorrangig politische Mehrheiten für Haushaltsverabschiedung und andere dringenden Projekte und Gesetze gefunden werden; danach wird und muss es Neuwahlen geben. Bis dahin kann die Union zeigen, ob ihr das Wohl des Landes über Parteitaktik geht. Und die FDP-Abgeordneten und -MinisterInnen können ebenso wie Wissing beweisen, dass sie nicht im Lindner-Knebel erstarren sondern sich von ihm distanzieren und verantwortlich-konstruktiv weiter arbeiten. Wer weiß, ob das nicht auch dazu führen kann, dass Kanzler Scholz bei der Vertrauensfrage die Mehrheit bekommt und eine Minderheitsregierung unter ihm die Legislaturperiode konstruktiv zu Ende führt. Das wäre im übrigen auch ein Dienst an der Stärkung unserer Demokratie, die dringend mehr sachbezogene Kooperation als parteifixierte Gegnerschaft gebrauchen kann.

Parsec

Die FDP hatte es nicht verstanden, wie vertrauensvolle Zusammenarbeit geht.

Wissing zieht jetut die Konsequenzen und tritt aus.

Konsequent so!

 

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