Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den unbegrenzten Kauf von Anleihen der Euro-Krisenstaaten beschlossen. Das erklärte EZB-Präsident Mario Draghi.

Ihre Meinung zu EZB kauft Staatsanleihen aus Euro-Schuldenländern

Der EZB-Rat hat entschieden, dass die Europäische Zentralbank (EZB) künftig unbegrenzt Anleihen kriselnder Euro-Staaten aufkaufen kann. EZB-Präsident Draghi erhofft sich so mehr Zeit für Reformen, Kritiker befürchten eine Geldentwertung. Der Leitzins im Euroraum wird nicht weiter abgesenkt.

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185 Kommentare

Kommentare

Tarantus
Die EZB- Anleihenkäufe bedeuten...

...für das deutsche Volk:
- Satte Gewinne der EZB ( D ist mit 27% beteiligt)
- keinerlei Ausfallrisiko da nur in Reformstaaten investiert wird und das unbegrenzt.
- sinkende Gefahr der Deflation
- Chance auf mittelfristig wieder steigende Zinsen, was vor allem dem deutschen Sparer für seine Rente zugute kommt.
- Zukunftssicherheit
- steigende Massenkaufkraft
- kein Risiko von Hyperinflation bzw Geldentwertung

Gast
Was hat das denn bitte mit Kapitalismus zu tun?

@Trecker

"Man hat uns damals vor dem Kapitalismus gewarnt. Nach der Wende fand ich das alles übertrieben. Jetzt fallen mir so einige Sachen von Marx wieder ein, wie recht er hatte"

Man kann ja dem Kapitalismus viel schlechtes nachsagen, aber, dass was gerade mit dem Euro gemacht wird hat erst mal nichts mit Kapitalismus zu tun.

Das ist schlicht und einfach nur verantwortungsloses Schuldenmachen von Politikern, und zwar mehr von sozialistischen als von konservativen oder liberalen, die dem Kapitalismus näher stehen als dem Sozialismus.

Dieses auf Teufel komm raus jedes Jahr neue Schulden machen, bis zum Anschlag, bis nichts mehr geht das hat diese Probleme verursacht, ein echter Kapitalist rechnet sich sehr genau vorher aus was geht und was nicht und was er mit seinem Kapital anfängt.

Aber wenn man ständig den Menschen etwas verspricht, was man vorhersehbar nicht halten kann und dann auf Pump finanzieren muss, dann hat das mehr mit Sozialismus als mit Kapitalismus zu tun.

BioFilm
18:56 — wibo

"Was mich stutzig macht, warum hatte Deutschland die einzige Gegenstimme? Es gibt ja nun noch andere Geberländer in Europa, sind deren Notenbanker alle blöd?"

Kluge Überlegung. :) Oder sind das alles Lemmige?
Wer in D-Land sieht es denn so? Und aus welchen Gründen? Ob die Stimmung hier eher Euro-kritisch ist? Ob bald eine Wahl ist? Ob 'der Deutsche' für seinen solidarischen Zukunfts-Mut bekannt ist? Na? :)

claireannelage
Patriotismus ist ...

...wenn man das Geld lieber Deutschen Banken schenkt als ausländischen.

Also bitte wieder raus aus dem Euro, ich lege äussersten Wert drauf dass die, die mein Geld einsacken wenigstens dieselbe Sprache wie ich sprechen. Wo kommen wir denn hin wenn mich jede dahergelaufene Bank ausnehmen darf ?

Nny
@ rex3 @ cowboy8

@ rex3

Das neues Geld zum Kauf von Staatsanleihen generiert wurde ist in den letzten Jahren in Südeuropa schon längst massiv geschehen, ohne eine Explosion der Inflation.
Der Grund ist v.a. die anhaltende Rezession.

@ cowboy8

Vermutlich wird der Zinsgewinn einfach an die Staaten zurück überwiesen, ähnlich wie in den USA.

Gast
@18:10 — Zwicke

"Mario Draghi ist ein Grobschlosser, kein Feinmechaniker wie Jens Weidmann. Der im Modder sitzende EU-Karren könnte entweder mit sensiblem Gasfuß und vorsichtiger Traktion oder mit Vollgas und durchdrehenden Rädern flott kommen. Es gibt nur einen Versuch."

Ich mag Ihr Bild. :-)

So betrachtet fragt sich wirklich, was besser ist. Eines ist jedenfalls klar: Durch Nichtstun kriegt man den Karren nicht frei.

Draghi zwingt die Politik zum Handeln. Wenn sich die EU was besseres ausdenkt, dann braucht die EZB auch keine Anleihen (mehr) kaufen.

Snoopy
Bald ist ohnehin Ende

Die Mülltonne ist voll und der Inhalt kann nicht entsorgt werden aber man will munter weiter Müll produzieren? Kein Problem, man stellt einfach eine zusätzliche, fünfmal so große weitere Tonne daneben - Problem gelöst.

Ich wünschte, es käme nicht so. Aber denjenigen die jetzt noch dafür sind, wird das Lachen in naher Zukunft auch vergehen. Der Knall wird nicht verhindert, sondern nur verschoben und dafür in seiner Intensität vergrößert.

Das kann man nur noch als fahrlässig und mutwillige Zerstörung bezeichnen.

Gast
@19:13 — rex3

"Nein, sie kauft nicht Anleihen mit Geld das sie sich besorgt oder, dass bereits vorhanden ist, sondern sie druckt in diesem Moment neue Euros die es vorher nicht gab und verleiht das Geld damit an den jeweiligen Staat. Die Geldmenge wächst also, da das neue Geld in Umlauf gebracht wird. (...)

Zinsen sind aber der Gewinn der EZB der an alle beteiligten nationalen Zentralbanken verteilt wird,.."

Verstanden. Wenn sich die Geldmenge schon durch den Kauf der Anleihe erhöht, dann müsste sich diese doch wenigstens bei Rückzahlung wieder reduzieren, denn dieses Geld ist kein Gewinn und wird dem Umlauf wieder entzogen.

Gast
Zinsen an die EZB reduzieren nicht die Geldmenge.

@cowboy8

"Bei einer Anleihenauktion erhöht die EZB durch Ihre Kaufbereitschaft die Nachfrage und reduziert so den Zinssatz. Je mehr Nachfrage, desto weniger Zinsen müssen geboten werden."

Ich stimme Ihnen völlig zu, es ist praktisch völlig egal ob die EZB direkt von den Staat oder über einen Umweg Staatsanleihen kauft. Das hat nur Symbolcharakter. Erst wenn die EZB (nahezu) alle Staatsanleihen aufkaufen würde gäbe es einen Unterschied und damit einen völlig willkürlichen Preis, den die EZB nach belieben ohne den Markt festlegen kann.

"Aber was passiert, wenn die Zentralbank Zinsen erhält? Wird dieses Geld dann nicht dem Gesamtmarkt, bzw. dem Umlauf entzogen?"

Wie ich oben schon mal beschrieben habe, wird das Geld der Zinszahlungen nicht eingestampft, sondern als Gewinn der EZB ausgeschüttet somit wird durch die Zinsen die Geldmenge nicht reduziert.

Thunderstorm
Es reicht!

Mal eine ganz einfache Frage an alle: wer hat denn die EZB zu dieser Politik legitimiert? Sie ist zwar unabhängig, aber trotzdem ihren eigenen Regeln unterworfen. Und darin heißt es klar und deutlich, dass die Notenbank keine Staatsanleihen aufkaufen darf. Dass sie es über Zwischenhändler tut, würde vor einem normalen Gericht nur ein kurzes Gelächter hervorrufen. Was mich stört ist die fehlende Legitimation und der kontinuierliche Vertragsbruch wie zu den besten Zeiten der Maastricht-Kriterien. Alleine der Umstand, dass das Land mit dem höchsten Einlagenwert bei der EZB nur über zwei der 23 Stimmen im Rat verfügt, ist eigentlich schon lachhaft. Hier stimmen andere Länder einfach über unsere Bürgschaften und finanziellen Verpflichtungen hinweg ab. Und das gegen die Bundesbank. Glaubt man denn wirklich, dass diese Art und Weise keine negativen Reaktionen in der deutschen Bevölkerung haben werden?

A.Winkler
Muaaah...

ist ja echt zum Schenkelklopfen, was hier an Halbwissen und Überheblichkeiten von den Inflations-Weltuntergangs-Apologeten verbreitet wird!

Bis jetzt hat mir noch keiner von Euch Inflations-Fanatikern erklären können, warum bei direkter Staatsfinanzierung Inflation entstehen soll, bei dem Umweg über private Banken jedoch nicht. Privatbanken leihen sich lediglich Geld bei der EZB und hinterlegen als Sicherheit dafür die Staatsanleihen. Und das wichtigste: Sie schlagen einen dicken Zins auf.Disziplinierung der Staaten durch den Zins? Blödsinn!

Also Leute, vielleicht solltet Ihr eher über Astrophysik oder das Fleischerhandwerk schreiben - eben etwas anderes, wovon Ihr nicht versteht! ;)

Gast
Schlimmstenfalls eine dauerhafte Umverteilung durch die EZB

@cowboy8

"Wenn sich die Geldmenge schon durch den Kauf der Anleihe erhöht, dann müsste sich diese doch wenigstens bei Rückzahlung wieder reduzieren, denn dieses Geld ist kein Gewinn und wird dem Umlauf wieder entzogen."

Richtig. Deshalb ist es im Prinzip auch kein Problem wenn eine Zentralbank nur solange eine Rezession anhält in begrenztem Maße Staatsanleihen aufkauft und wenn es dann wieder besser läuft wird das Geld dem Markt wieder entzogen damit es keine übermäßige Inflation gibt.

Was aber wenn in 4, 5, 6 Jahren Spanien, Italien und Griechenland ihre Finanzen immer noch nicht soweit im Griff haben, dass die EZB ihre Staatsanleihen reduzieren kann, wenn dann die EZB vielleicht gezwungen ist noch mehr zu kaufen, wenn diese Staaten nicht sparen und ihre Wirtschaft ankurbeln sondern einfach bequem EZB-Geld ausgeben und sich darin gut einrichten.

Wenn im Rest von Europa dann die Wirtschaft gut läuft haben wir hier eine hohe Inflation und eine dauerhafte Umverteilung durch die EZB.

Gast
Inflation - German Angst

Was ich nicht verstehe, warum hier so ein Schreckgespenst gemalt wird von der Inflation. Wir sprechen hier nicht von einer Hyperinflation wie in den 20'ern, wo heutiges Geld morgen nichts mehr wert ist. Das würde eher passieren wenn wir einfach gar nichts tun und ein Staat nach dem anderen Bankrot geht.

Die Folgen einer stärkeren Inflation sind deutlich leicher zu handhaben als die Folgen einer Deflation.

Zu DM-Zeiten waren Inflationsraten von 4,5,6 Prozent völlig normal. Damals hat auch keiner mehr oder weniger am Hungertuch genagt und Weltuntergangsszenarien an die Wand gemalt. Und auch damals hatten wir eine Bundesbank, die den Staat finanziert hat, wenn auch nicht direkt sondern über den Umweg der Geschäftsbanken.

Heuchlerisch finde ich diejenigen die immer für Solidarität innerhalb Deutschlands eintreten, aber unseren Nachbarn einfach die Drachme, Lire, Pesos wieder aufsschwatzen wollen.

Gast
@19:40 — Wonderman

"Gold ist wertstabil, darum können sie die Jahre, in denen wir eine relativ stabile Währung hatten [also alle vor 2002!] auch nicht rechnen.

Erst ab den Krisenjahren und der Geldnflation ca. 2002 können sie mit dem Gold rechnen ..."

Dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein. Zur Zeit kostet ein Krügerrand knapp 1400 €. Wenn der Preis auf unter 700 € fällt, kauf ich mir einen, weil ich ihn schön finde. Ich sag Ihnen dann bescheid. Dann können Sie mir das mit dem Gold nochmal erklären.

marc2010
Unbegrenzte Haftung durch die Hintertür

Damit werden die Maastricht-Verträge gebrochen, die eine stabile Währung und als erste Aufgabe der EZB die Geldwertstabilität garantieren sollte.

Wir Bürger haften übrigens für diese Staatsanleihenkäufe, womit eine unbegrenzte Haftung über die Hintertür eingeführt wurde. Der Bundestag wird dadurch ebenfalls umgangen, wie es das Bundesverfassungsgericht gefordert hat.

Als Bürger sollten wir jetzt wenigstens endlich mal gefragt werden, ob wir den Euro als Zahlungsmittel wollen.

Gast
Wenn es schief geht arbeiten wir 1-2 Jahre nur für diese Krise

@Tarantus

"für das deutsche Volk:
- Satte Gewinne der EZB ( D ist mit 27% beteiligt)
- keinerlei Ausfallrisiko da nur in Reformstaaten investiert wird und das unbegrenzt.
- sinkende Gefahr der Deflation
- Chance auf mittelfristig wieder steigende Zinsen, was vor allem dem deutschen Sparer für seine Rente zugute kommt.
- Zukunftssicherheit
- steigende Massenkaufkraft
- kein Risiko von Hyperinflation bzw Geldentwertung"

Sie haben recht.
Wenn alle glatt läuft.
Wenn keine weiteres Land bankrott geht.
Wenn sich alle an die Regeln, Gesetze, Vereinbarungen halten.

Letzteres wird bereits systematisch und permanent missachtet.
Das vorletzte wenn, ging auch schon schief, obwohl alle Verantwortlichen noch kurz vorher behauptet haben es würde niemals passieren.

Wenn es nicht optimal läuft, werden wir einfach jedes Jahr einige zig Milliarden nach Südeuropa transferieren.

Wenn es so richtig schief geht wird jeder deutsche Arbeitnehmer 1-2 Jahre seines Lebens nur für diese Krise gearbeitet haben

Gast
Warum man etwas nicht haben will, dass nichts wert ist.

@Lars aus Versmold

"Heuchlerisch finde ich diejenigen die immer für Solidarität innerhalb Deutschlands eintreten, aber unseren Nachbarn einfach die Drachme, Lire, Pesos wieder aufsschwatzen wollen."

Was ist denn so schlimm an Drachme, Lire, Pesos?
Haben sie mal darüber nach gedacht?

Eigentlich ist es doch egal welche Währung man hat, vor allem wenn man ohnehin der Meinung ist, dass die Höhe der Inflation keine große rolle spielt. Eigentlich hat das sogar Vorteile wenn man seine eigenen Währung hat und damit die Souveränität über das eigenen Geld.

Wenn man jemandem seine eigenen Währung aufschwatzen muss und er will partout nicht zurück zur eigenen Währung muss das doch einen Grund haben, oder nicht?

Vielleicht will sie keiner haben, weil diese Währungen immer eine so hohe Inflation hatten, die man auf keinen Fall zurück haben möchte.

Vielleicht haben die Italiener kein Vertrauen in die eigene Lira, die Spanier keins in die eigenen Pesos, die Griechen in die eigene Drachme.

Gast
@20:34 — rex3

"Was aber wenn in 4, 5, 6 Jahren Spanien, Italien und Griechenland ihre Finanzen immer noch nicht soweit im Griff haben, dass die EZB ihre Staatsanleihen reduzieren kann, wenn dann die EZB vielleicht gezwungen ist noch mehr zu kaufen, wenn diese Staaten nicht sparen und ihre Wirtschaft ankurbeln sondern einfach bequem EZB-Geld ausgeben und sich darin gut einrichten."

Naja gezwungen wird die EZB nicht. Wenn sie glaubt, dass das Programm nicht zieht, weil es zu bequem ist, kann sie die Käufe einstellen und wir sind wieder da, wo wir heute stehen. Der Anleihenbestand der EZB würde sich dann über die Jahre automatisch reduzieren, weil die ja auch irgendwann auslaufen.

Jedenfalls entlastet die Maßnahme erstmal und - wer weiss - vielleicht wollen es sich besagte Staaten ja gar nicht so bequem machen und kriegen tatsächlich was auf die Kette.

Gast
Nicht Schenkelklopfen sondern Umschauen um Bescheid zu wissen

@A.Winkler

"Bis jetzt hat mir noch keiner von Euch Inflations-Fanatikern erklären können, warum bei direkter Staatsfinanzierung Inflation entstehen soll, bei dem Umweg über private Banken jedoch nicht."

Da muss man eigentlich nicht viel erklären, man muss sich nur umschauen.

Schauen Sie sich doch einfach mal die Inflationsraten in Südeuropa vor der Euroeinführung an.
Die italienische Zentralbank hatte damals garantiert alle italienischen Staatsanleihen jederzeit in unbegrenztem Umfang aufzukaufen.
Damit hatten die Gläubiger kein Risiko, und der Staat immer genug Geld zum leihen.

Aber der ganz normale Italiener hatte dafür eine Inflation die fast immer über 10% lag und gelegentlich auch mal die 20% Marke erreichte.

Es gibt noch unzählige andere Beispiel wo das schief ging, überall gab es hohe Inflation, wenn die Zentralbank anfing den Staat direkt zu finanzieren.

Sie finden kein einziges Land mit unter 5% Inflation das von der eigenen Zentralbank finanziert wird - nirgendwo.

Gast
Deutschland muss sich vom Euro verabschieden

Die Südländer lachen doch nur noch über die blöden Deutschen und darüber, wie leicht sie abzuziehen sind. Die Habenichtse sind in der Mehrzahl, sie wollen sich um harte Sparauflagen drücken und Deutschland muss sich 22:1 überstimmen, sich alles gefallen lassen. Es ist zu hoffen, dass sich die übrigen europäischen Staaten darüber im Klaren sind, dass die von einer breiten Mehrheit getragene europafreundliche Stimmung in Deutschland kippen kann, wenn sie das nicht schon tut.
Es wäre schade, wenn die Idee von einem geeinten Europa den Bach herunterginge - aber Deutschland darf nicht in Handlungsunfähigkeit verfallen. Deutschland muss auf europäischer Ebene deutlich machen, dass Deutschland gewillt und bereit ist, europäische Institutionen zu verlassen, wenn sich ein Regelverstoß an den anderen reiht. Der Maastricht-Vertrag ist doch kaum noch das Papier wert, auf dem er gedruckt wurde. Das ist nicht die EZB, die beschlossen worden ist, sondern eine Institution im juristischen Niemandsland.

Gast
@20:34 — Lars aus Versmold

"Heuchlerisch finde ich diejenigen die immer für Solidarität innerhalb Deutschlands eintreten, aber unseren Nachbarn einfach die Drachme, Lire, Pesos wieder aufsschwatzen wollen."

Seit Monaten meine Rede. Während Inflation unsere größte Angst zu sein scheint, sollen ausgerechnet darin die Griechen ihr Glück finden. Das ist doch pervers!

Gast
Die Notenpresse läuft heiß! - ab jetzt...

... und wird uns in einigen Jahren sehr, sehr teuer zu stehen kommen!

Die europäischen Institutionen sind schon komplett miteinander verfilzt.
Das darf die EZB nicht tun! Es ist auch nicht Ihre Aufgabe. Es ist ihr sogar verboten!

Ich bin gespannt ob Karlsruhe (BGH) sich auch "kaufen" lässt, und die ESM absegnet.

Gast
ein verbrechen am volk.........

wer hat eigentlich draghi das recht dazu eingeräumt, dies zu tun ?
kann der machen was er will und wir steuerzahler sollen die zeche bezahlen?
der bürger wurde in deutschland nicht einmal gefragt ob er diese währung haben will!
so haben die bürger nicht gewettet und leute gewählt, die das böse spiel mitmachen........
es reichte schon, dass banken vom steuerzahler gerettet werden müssen......
oder sind staat und banken in einem boot und können nun nicht mehr rudern, weil sie eben nie gespart haben und schulden aufnahmen, sozusagen beide schuld sind, dass es soweit kam........
die nächste wahl wird deshalb spannend und der wutbürger wird sich melden !

Gast
@Rex3: Nicht Sozialismus, das ist Kapitalismus pur

Nein, leider haben Sie nur teilweise Recht. Das was wir erleben ist Kapitalismus pur, wie Marx ihn vorhergesehen hat, insbesondere die Konzentration von Kapital und Macht bei sehr wenigen.

Mal Hand aufs Herz! Was passiert mit dem Geld der ganzen Rettungspakte seit Jahren? Es fließt an Banken. Es werden Finanzkonstrukte gerettet, anstatt Bürger oder wenigstens realwirtschaftliche Konstrukte zu retten.

Die Demokratie, welche das Wuchern etwas bremsen sollte, ist so korrupt und machtlos geworden, dass sie dem Kapital kaum noch etwas entgegen hält. Daher passt das Wort KAPITALismus ja perfekt, besonders jetzt.

Was macht Draghi? Er will mal wieder Anleihen am Sekundärmarkt kaufen, damit Banken Gewinne machen und riskante Papiere loswerden. Der Steuerzahler kann ja das Risiko übernehmen.

Und unsere Regierung? Sie entfernt Risiko bei Strominvestoren und lässt Stromkunden zahlen. Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Das ist perverser, als die Prognosen von Marx.

Gast
Wenn die EZB erst mal Hauptgläubiger ist...

@cowboy8

"Naja gezwungen wird die EZB nicht. Wenn sie glaubt, dass das Programm nicht zieht, weil es zu bequem ist, kann sie die Käufe einstellen und wir sind wieder da, wo wir heute stehen. Der Anleihenbestand der EZB würde sich dann über die Jahre automatisch reduzieren, weil die ja auch irgendwann auslaufen."

Wenn die EZB aussteigt bevor ein Staat die Finanzen halbwegs im Griff hat und Staatsanleihen wieder verkauft, eventuell sogar als Drohung oder Strafmaßnahme weil Reformen verzögert oder zurück genommen werden, besteht die Gefahr das dann sehr schnell für diese Land alles vorbei ist, da in so einem Moment die Anleger und Banken panikartig ihre Staatsanleihen verkaufen, so ein Land wäre in wenigen Tagen oder Wochen bankrotter als Griechenland.

Das wird bei der EZB niemand riskieren wollen, das wäre schlimmer als wenn Spekulanten einen Staat ruinieren würde. Vorher wäre die EZB zum Hauptgläubiger geworden und hätte damit die Hauptverantwortung und könnte da nicht mehr raus.

Gast
@20:40 — marc2010

"Als Bürger sollten wir jetzt wenigstens endlich mal gefragt werden, ob wir den Euro als Zahlungsmittel wollen."

Alle sind gefragt worden, es hat nur keiner geantwortet. Die Meisten haben ihre DM eingetauscht gegen die neuen €-Scheine, völlig ohne Zwang. Noch 2011 hat die Bundesbank über 130 Mio. DM gegen € getauscht.

Für eine Währung bedarf es keinen Staat. Sie können Zahlen auf ein Papier malen und es gegen Waren tauschen, wenn ihr Handelspartner einverstanden ist.

"Konkludentes Handeln" nennt man das, wenn man ohne ausdrückliche Erklärung aber durch eindeutiges Handeln einwilligt.

Zugegeben, der Staat hat geholfen. Aber gegen eine Mehrheit im Volk kann auch dieser niemanden zwingen, an ein Stück Papier zu glauben.

Wenn Sie EU, EWU, etc. meinen, dann gab es genug Parteien, die das aus unterschiedlichsten Gründen nicht wollten. Diese hatten aber keine Mehrheit.

Gast
Sinn dieser Diskussionen

Der Sinn der Diskussionen hier scheint nur zu sein, Unmut zu äußern, es interessiert sich aber kaum Jemand dafür auf die Argumente der anderen einzugehen und in die Überlegungen einzubeziehen, z.B. habe ich hier mehrfach gefragt, wie die Personen, die über die Anleihenkäufe der EZB herziehen, sich eigentlich vorstellen, wie man den Spekulationen der Märkte gegen die südlichen EU-Länder begegnen soll, und welche ihre Vorschläge sind ? aus dem Euro aussteigen? alles laufen lassen, bis diese Länder unter dem Zinslast zusammbrechen? Eine Tatsache ist auch dass Deutschland aktuell von der Eurovertrauenskrise auch profitiert und keine Zinsen für ihre Kredite zahlt, die sie als Anleihen ausgibt.ständig erzählen viele davon dass deutschland nur für die anderen zahlt. Wie selbstgerecht. Dass deutschland massiv vom Eurokurs und Exporte in die Euroländer profitiert hat, wird gerne vergessen. So gesehen kann man wirklich froh sein, dass es in deutschland keine volksabstimmungen gibt

Gast
Das Ganze ist so sinnvoll

..also ob man die Feuerwache anzündet um einen Großbrand zu löchen.

Gast
21:41 — Erikson120

"Unmut äußern" - findet statt.

"Spekulationen der Märkte gegen die südlichen EU-Länder"
Sie plappern Politikerparolen nach.
Die Spekulationen sehe ich nicht. Es ist doch all zu offensichtlich, dass GR sowieso, aber auch E und I kurz- und mittelfristig nicht mehr in der Lage sind, ihre eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Was ist daran bitteschön Spekulation, wenn niemand mehr bereit ist, einem überschuldeten Staat Geld zu geben. Im Falle GR wurden Gläubiger massiv enteignet.
ES ist ein Gebot der Vernunft diesen Ländern keinen Kredit mehr zu geben.

"Dass deutschland massiv vom Eurokurs und Exporte in die Euroländer profitiert hat"
Es gibt Belege für das Gegenteil - nicht einen für Ihre Aussage.

"kann man wirklich froh sein, dass es in D keine volksabstimmungen gibt"
So spricht ein Undemokrat

Der € ist ein ideologischer Irrweg.
Besserung wird es nur ohne ihn geben.

Gast
@21:27 — Erikson120

"Vielleicht haben Sie davon gehört, dass 2008 viele grosse Banken international durch ihre Spekulation fast Pleite gegangen wären und die staaten gezwungen waren diese mit Milliarden Euro, die sie als Kredite aufnahmen zu stützen."

Selbstverständlich. Aber was wollen Sie mir damit sagen? Wenn ich Ihren Kommentar von 21:41 richtig interpretiere, bin ich voll auf Ihrer Seite. Das hätte ich nicht besser formulieren können.

Gast
@21:33 — rex3 ?

"Wenn die EZB aussteigt bevor ein Staat die Finanzen halbwegs im Griff hat und Staatsanleihen wieder verkauft..."

Nicht verkaufen, sondern normal auslaufen lassen. Die Anleihen haben schließlich alle eine festgelegte, begrenzte Laufzeit und werden ständig durch neue Anleihen refinanziert.

Das Kaufprogramm ist doch als zeitbegrenzte Maßnahme zur Entlastung während der Kriese gedacht. Wenn Käufe nicht mehr notwendig sind, weil sich die Zinsen wieder auf ein vernünftiges Maß einpendeln, dann schrumpft der Anleihenbestand der EZB mit den Jahren automatisch.

Gast
Und ewig ruft das goldene Kalb.

@Lars aus Versmold

"@Wonderman
Das kann doch alles nicht Ihr Ernst sein."

Doch das ist sein ernst!
Diese Geschichte mit dem Gold gab es hier schon unzählige male von Wonderman auf die immer gleiche Weise und jedes mal werden dazu wieder ein bis zwei Dutzend, sich immer wiederholende Kommentare abgegeben.
Es ist müßig dagegen an zu diskutieren, es dreht sich immer wieder alles im gleichen Kreis herum.

Gast
@21:54 — Lars aus Versmold: Schnick-Schnack

"Und die Inflation die der Rest Europas sich mit ~2% schönrechnet liegt an diesem Warenkorb, der ganz offensichtlich nur so nutzlose Sachen wie Nahrung, Kleidung, Strom und Versicherungen enthält.

Stimmt! Sie haben Recht! Die Inflation beträgt 33%. Allerding nur ggfs. dann wenn man ausschließlich Gold kauft und nicht den o.g. Schnick-Schnack."

Herrlich!

Gast
Was hat das mit Spekulation zu tun wenn man Angst vor Betrug hat

@Erikson120
"wie man den Spekulationen der Märkte gegen die südlichen EU-Länder begegnen soll, und welche ihre Vorschläge sind?"

Was wäre denn ihr Vorschlag?
Wer die meisten Schulden anhäuft bekommt auch am meisten erlassen oder von andern abgenommen?

Wenn ein Anleger, Sparer, Rentner einem maroden Staat, der nicht Willens, oder in der Lage ist seine Finanzen in den Griff zu bekommen kein Geld mehr leihen will, ist das dann Spekulation?
Soll das heißen, wer einmal Geld verleiht muss seinem Gläubiger immer Geld leihen? Auch wenn der es nicht zurück zahlt?

Wenn Politiker behaupten alle Staatsanleihen werden bedient und kurz darauf beschließt man die Zwangsenteignung derer die einem Staat Geld geliehen haben und die die es nicht getan haben bleiben verschont, dann ist es doch ganz normal, dass man vorsichtiger wird. Mit Spekulation hat das wahrlich nichts zu tun.

"..und Exporte in die Euroländer profitiert hat.."

Wir exportieren kaum nach Südeuropa, das meiste nach Asien und Amerika.

Gast
@Wonderman 2

Um es noch deutlicher zu machen. So gewichtet das Statistische Bundesamt den "Warenkorb" für die Berechnung der Inflation. Die Gewichtung erfolgt auch nicht aus dem Bauch heraus sondern aus statistischen Erhebungen. M.E. aber sehr gut nachvollziehbar.

10,4% Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke
3,9% Tabakwaren, alkoholische Getränke
4,9% Bekleidung, Schuhe
30,8 Wohnung, Wasser, Gas, Brennstoffe
5,6% Einrichtungsgegenstände
4,0% Gesundheit, Pflege
13,2% Verkehr
3,1% Nachrichtenübermittlung
11,6% Freizeit, Kultur, Unterhaltung
0,7% Bildungswesen
4,4% Hotel, Restaurants
7,4% Andere Waren und Dienstleistungen

Und ihr Warenkorb sieht wohl so aus bei der Berechnung ihrer Inflationsrate.

100% Gold

Wenn Sie jetzt sagen, ich kaufe jeden Monat für 100€ Gold, und daher sei ihre persönliche Inflationsrate höher als ~2% kann ich das sogar nachvollziehen. Andere kommen ja auch nicht mit 13,2% bei Verkehr aus, rauchen und trinken auch gar nichts.