Ihre Meinung zu Kolumne: Deutschland muss über Euro-Austritt nachdenken

Die EZB erklärt sich zum Euro-Retter. Die wachsende Kritik, Deutschland tue nicht genug für die Euro-Rettung, sei absurd, meint Klaus-Rainer Jackisch. Denn der aktuell diskutierte unbegrenzte Kauf von Staatsanleihen birgt enorme Risiken für die Steuerzahler. Deutschland müsse nun über einen Austritt aus der Eurozone nachdenken.

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170 Kommentare

Kommentare

Gast
Bernd1: DM und unsinnige Exportangst

Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt, dass wir bereits eine starke D-Mark hatten und europäische Nachbarwährungen schwächer waren und wir trotzdem gut exportiert haben.

Erst mit der Euro-Einführung stieg die Arbeitslosigkeit in Deutschland an, die erst mit Schröder und der Agenda 2010 abgemildert wurde.

Es wäre also sinnvoller, mal ernsthafte Daten als Diskussionsgrundlage zu nutzen und nicht irgendwelche schwammigen, geisteswissenschaftliche Ergüsse, die vermutlich von anglo-amerikanischen Autoren kommen.

Die USA sind sowieso ein Sonderfall, denn dort hat die stetige Erhöhung der Geldmenge nicht zu einer starken Inflation geführt, weil viele ausländische Notenbanken gerne Dollar als Währungsreserven einlagerten, aus dem Verkehr zogen und damit eine Inflation verhinderten. So einfach ist das mit dem Euro nicht. Und ähnlich sieht es mit anderen "guten Ratschlägen" amerikanisch orientierter Wissenschaftler aus.

Ich rate dazu, differenziert und kritisch zu analysieren.

Gast
die unflätigen

Behauptungen (@HD),der Normalbürger habe keine Ahnung der Finanzwelt kann ich nicht mehr hören.
Die ganzen Chaoten, die diesen Schlammassel angerichtet haben, die haben die Ahnung über die Finanzwelt? lol
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat vermutlich mehr Ahnung als Sie und unsere ganzen überbezahlten Politiker.

Ich glaube wenn normale Familienväter und Mütter unsere Politik bestimmen würden ging's uns deutlich besser.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Uns wurde die Demokratie gestohlen und durch eine Bankendiktatur ersetzt.

Damit muß Schluss sein.

Kein Cent mehr für Zockerbanken

Thomas Anderson
Das ewig alte Spiel mit dem Feuer

Wie so häufig, erzählt man nicht die ganze Wahrheit. Deutschland ist seit Jahrzehnten Exportweltmeister, nicht zuletzt dank Lohn- und Sozialdumping. Diese Exportlastigkeit führt zwangsläufig zur Überschuldung der Importländer, während dazu korrespondierend die Sparvermögen der Deutschen immer weiter steigen. Ein materieller Ausgleich dieser Vermögens- und Schuldenpyramiden wird niemals stattfinden. Soviel Ouzo kann ich gar nicht trinken, wie mir die Griechen schulden. Und auf ein griechisches Auto werden wir vergeblich warten. Die Frage ist daher nur, ob es zu einer weichen oder harten Währungsreform kommt. Während die EZB versucht, den europäischen Einigungsprozess zu erhalten und via Geldpresse zu inflationieren, versuchen immer mehr publizistische Kräfte, einen harten Schnitt herbeizuschreiben. Sie schreiben nicht, dass dies zu Vermögensverlusten, zum Wirtschaftszusammenbruch, zu Unruhen, vielleicht zum Krieg führen würde.

Gast
Auf den Punkt gebracht!

Michael Stürmer, Die Welt, 31.07.2012
"Die Währung ist, jedenfalls in einer freien Wirtschaft, mehr als bedrucktes Papier. Sie ist eine permanente Bilanz nationaler Leistung und Fehlleistung, authentischer Ausdruck individueller Lebensformen und kollektiver Lebensentwürfe. Sie umfasst Erfahrung und Hoffnung und ist, in einem Wort, Inbegriff der nationalen Identität. [...]
Was jetzt aufeinanderstößt, sind nicht unterschiedliche Anstrengungen zu demselben Ziel. Die Ziele selbst sind unvereinbar.[...]"

Treffender kann man die Problematik dieser erzwungenen Währung nicht darstellen. Dies erklärt auch, warum die Bürger Europas nichts von dieser Währung haben und ihr skeptisch gegenüber stehen und alle „Rettungsversuche“ zum Scheitern verurteilt sind!

Der Euro spaltet, statt vereint, er führt zur Verarmung ganzer Volkswirtschaften, Verlust an Lebensqualität und dem Ergebnis der Lebensleistung, und last but not least, zum Verlust an Demokratie und Mitbestimmung!

Gast
Kosten Afghanistankrieg

In der Tat, man kann sie nicht finden, die Kriegskosten. Haupt- und Nebenkosten. Und dann dagegen gerechnet die Steuereinnahmen durch Waffenexporte...

... nur mal so.

fathaland slim
1. August 2012 - 21:14 — Didi

Also der notorische Michael Stürmer aus der "Welt".

Geld ist also gewissermaßen ein Spiegel der kollektiven Volksseele. Und das von Herrn Stürmer in schwärmerischen Worten beschrieben. Die metaphysische Qualität der Währungen. Gute Völker haben gutes, schlechte Völker schlechtes Geld. Und mir ist jetzt richtig schlecht.

Mir war bisher noch gar nicht aufgefallen, daß Geld esoterische Qualitäten hat.

Erfahrung, Hoffnung, nationale Identität.

Mir fehlen die Worte.

Gast
das klappt nie

Die Deutschen werden nicht de Buhmann der Eurozone, das traut sich die Kanzlerin nicht. Aber es wäre gut, Deutschland hat schon Genf für die Südstaaten getan.

Gast
Am Ende kommt immer die dicke Rechnung.

@Didi

"Dies erklärt auch, warum die Bürger Europas nichts von dieser Währung haben"

Langfristig mag das so sein.

Aber bis 2008 haben alle Südeuropäer massive Vorteile dadurch gehabt, Wohlstand und wirtschaftlichen Aufschwung wie nie zuvor und sehr sehr vieles was sich die Menschen vorher nicht leisten konnten, aber eben auch alles auf Pump.
Seit 2008 profitiert Deutschland, nicht auf Pump aber mit dem exorbitanten Risiko für ein Jahrzehnt Schuldenwirtschaft der Anderen aufkommen zu müssen.

Wenn es gut geht mit der Eurorettung, was ich langsam nicht mehr glaube, hätten wir in der Tat profitiert und die Schuldenmacher bekommen die dicke Quittung für ihre Schulden und wir nur eine kleine.

Wenn es schief geht bekommen alle eine dicke Quittung, aber wir in Deutschland die mit Abstand dickste.

christerix
CDU-Desaster

Kohl: Mit-Gründer des Euros mit schlampiger Vorbereitung, Volksentmündigung

Merkel: manövrierte uns in den Schuldenpakt gegen grundsätzliche Verträge hinein, pulvert immer mehr dazu - und schaffte ebenfalls, das Volk in wesentlichen Fragen zu entmündigen.

Mal ehrlich:
Ist die CDU zur Entmündigungspartei geworden, die nicht an der politischen Willungsbildung des Volkes beteiligt ist, sondern dem Volk einfach unprofessionell und ohne Kenntnis des Gesamtzusammenhangs überrollt?

Denn mal ganz ehrlich:
Griechenland so lange mitzutragen ist eine der größten Fehlentscheidungen der letzten zehn Jahre.

Aber was schreibe ich hier ... Frau Merkel lässt das alles sowieso kalt.

Ich hoffe nach dem eintretenden Desaster, dass ihr Andenken in Geschichtsbüchern immer mit diesen grundlegenden, besserwisserischen Fehlentscheidungen verbunden bleibt.

Gast
wenn wir schon Schulden machen....

....die kein Mensch mehr bezahlen kann, dann sollten wir diese Gelder bei uns verteilen.
Sofortige Einführung der Rente mit 55, ALG auch für Hartz 4 Empfänger, staatl subventioniertes Urlaubsgeld (damit man auch mal nach Griechenland fahren kann um dort die Wirtschaft anzukurbeln, und, und, und,... Die Linke hat da noch einige Ideen.

Das ganze mit einer Laufzeit bis unser Rating Ramsch Niveau hat....

.... dann können wir immer noch die Geldpresse anwerfen

Gast
@ Skywalker

Wäre es denn so schlimm, wenn 2.000 deutsche Bio Kartoffeln verkaufen würden anstelle eines schwachsinnigen Luxus CO2 Mercedes oder BMW Arbeiters? Wir zerstören die Welt! Sie und ich! Ich werde morgen mein schwachsinniges iPad und meinem Saab verschrotten, wenn wir gemeinsam ein paar nashörner dafür retten können!!!

Michael Maier
OMG, die Apokalypse!!!

"... dass dies zu Vermögensverlusten, zum Wirtschaftszusammenbruch, zu Unruhen, vielleicht zum Krieg führen würde." (Zitat 21:12 — User "Thomas Anderson")

Jetzt sage ich einfach mal:

Vielleicht tritt aber auch nichts davon ein.

(Nicht alle schlimmen Szenarien, die die Medien daherreden müssen auch immer eintreten... )

Gast
Ich glaube ich träume :)

Zitat Didi: Der Euro spaltet, statt vereint, er führt zur Verarmung ganzer Volkswirtschaften, Verlust an Lebensqualität und dem Ergebnis der Lebensleistung, und last but not least, zum Verlust an Demokratie und Mitbestimmung! Zitat Ende.

Deratige Aussagen geben die Realitäten wieder und wären an sich nichts Besonderes, allein die Tatsache, dies in einem "öffentlich rechtlichen Forum" lesen zu dürfen, ist wunderbar!

Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

Beste Grüße

Ns.: Allen Kommentatoren, welche versuchen mit Ihrer Argumentation die EURO-Kritker in eine Extremistenecke zu stellen, sei gesagt: Derartige billige Argumente sind ausgelutscht und in der aktuellen Debatte völlig fehl am Platze!

Gast
Deutschland tritt aus dem Euro aus . . .

wie schrecklich, wir werden alle sterben. ;-))

Dann bekommen wir den Fluch der stabilen D-Mark, mit der sich deutsche Waren im Ausland früher so schlecht verkaufen ließen zurück. Bestimmt können sich viele noch erinnern, wie schrecklich alles vor dem Euro war.

Die Schweiz gibt es trotz des sündig teuren Franken auch immer noch und viel Geld ist in diesen sicheren Hafen geflüchtet.

Wo kann ich bitte das "JA" für den Austritt von D ankreuzen? Aber am besten treten wir nicht nur aus dem Euro aus. Von mir aus können wir dafür ruhig noch ein paar gedeckelte Mrd. nach Brüssel werfen.

Deutsche Erzeugnisse werden und wurden im Ausland trotz ihres hohen Preises und wegen der entsprechenden Wertschätzung immer gut verkauft. Das geht auch ohne Euro.

Thomas Anderson
Dann hoffen wir mal, ...

... dass sich Geschichte nicht wiederholt.

Gast
@ Kaleu

Ich stimme ihnen zu! Hier wurden heute eine Menge nebelkerzen gezündet! Der Euro spaltet Europa! Es ist offensichtlich! Einige Leute hier sollten sich schämen. Ich bin ein Freund von Europa. Es ist einfach jämmerlich sich über Süd Europäer zu erheben! Wir sollten lernen von den Menschen, die vergleichsweise verträglich mit der Natur umgehen! Effizienz führt zu Arbeitslosigkeit und zu Hass! Schluss damit! Wir müssen daran arbeiten die Dinge zu ändern! Ja Frau Merkel, wir arbeiten daran, im Gegensatz zu ihnen!

Gast
Polemik

Klar, Denkverbote sind nicht Klug, Klug wäre ein Ausstieg aus dem Euro aber auch nicht. Klug wäre es auch nicht sich einfach mal so vor einen Zug zu werfen. Ein Kommentar für die schlecht informierte Masse a la "BILD". Mehr leider nicht. Deutschland profitiert vom Euro wie kein anderes Land im Club (von den Griechen mal abgesehen ;-)

Merkel sollte den Preis für die Mitgliedschaft mit Eurobonds bezahlen, das können und sollten wir uns leisten. Natürlich ist es schade, dass mit der baldigen Rausschmiss Griechenlands ein paar Mrd. den Bach runter gehen, aber da ist die Politik dran Schuld, es hätte nie so weit kommen müssen und dürfen.

Der Beste Weg für Deutschland und Europa ist der nach vorne. Der Euro braucht eine entsprechende zentral gesteuerte Wirtschaftspolitik. Europa braucht Eurobonds. Europa braucht ausgeglichene Haushalte (später, wenn die Kriese überwunden ist und die strukturellen Probleme gelöst wurden).

chris2008
Gratulation zu dieser Schlussfolgerung, Herr Jackisch

Schon seit langem ist klar:

Ein "GR raus aus dem Euro" ist Unfug.

Die Lösung kann nur lauten "D und weitere starke Länder aus dem Euro raus!" Stichwort "Nordeuro". Dann werden gegebenen Kredite zwar auch massiv entwertet und müssen zum größten Teil abgeschrieben werden, aber D kann mit dem Geldschicken aufhören, hat eine starke Währung (hilft auch nur bedingt!) und unter das Kapitel "schwache Süd-EU-Staaten" kommt einen Schlussstrich.

Rückwirkung auf D sind aber unvermeidlich, wegen geringerer Exportmöglichkeiten, Abschreibungen bei Banken und Lebensversicherungen, etc.
Die Wahl ist eben nur zw. Pest und Cholera, und beides ist nicht nett ..

Trotzdem ist der Vorschlag, dass Deutschland aus dem Euro ausscheiden soll, die einzig richtige Lösung, wenn man statt einem "Schrecken ohne Ende" wenigstens "ein Ende mit Schrecken" erreichen will.

Der Zeitpunkt für "ein Ende OHNE Schrecken" ist seit mehreren Jahren überschritten wegen unserer dogmatischen und weichen Politiker.

Moderation
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Sehr geehrte User,

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Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Gast
Euro bereits gescheitert !

Der Euro ist doch schon fast gescheitert! Die ganzen Haushaltsprobleme einiger Staaten hätten doch schon überhaupt nicht so in dem Ausmaß auftreten dürfen.

Alle Vorgaben, Instrumente (Maastricht etc.) haben nicht funktioniert. Außderdem hat man Länder wie Griechenland, die bekanntlich geschummelt haben trotzdem mit aufgenommen. Weiter zeigt sich speziell dieses Land reformunwillig! Der Euro hat ein gewaltiges Vertrauensproblem. Das letzte was Anleger, Investoren brauchen können ist Vertrauensverlust, daher die hohen Aufschläge für Staatsanleihen einiger Südländer.

Der €uro bzw. die Eurozone hat ein Vertrauensproblem. Rettungspakete schinden nur Zeit für die Politk. Am Ende bringen diese nichts und enden in einen umsogrößeren finanziellen Knall!