In der Tür einer Hausarztpraxis ist der Schriftzug "Sprechzimmer" zu sehen.

Ihre Meinung zu Verbraucherzentralen kritisieren geplantes System für Facharzttermine

Erst Hausarzt, dann Fachärztin: Das sehen Pläne von Gesundheitsministerin Warken vor - doch die Kritik daran wächst. Die Verbraucherzentralen befürchten, dass es dadurch nicht leichter wird, einen Termin zu bekommen.

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155 Kommentare

Kommentare

Adeo60

Aus meiner Sicht macht es Sinn, zunächst den Hausarzt zu kontaktieren, bevor man einen Termin beim Facharzt anstrebt. Der Hausarzt kann am besten die Dringlichkeit einer fachärztlichen Betreuung prüfen und bei Bedarf auch entsprechend handeln. Der Patient ist fachlich meist nicht in der Lage, seine Situation richtig zu beurteilen. Die Folge sind unnötige und kostenintensive Belastungen der Facharztpraxen. Schlimmer noch: Wenn wirklich dringender Bedarf besteht, können die Facharztpraxen  dies nicht abschätzen und der Patient wird vertröstet. Das „Nadelöhr“ ist somit ein notwendiges Regulativ im Sinne der Patienten und des Gesundheitssystems. Gut gemacht, Frau Warken! 

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Elwood

Völlig richtig! Und damit das funktioniert und für Alle - Patienten wie Ärzte - erfolgreich ist, muss die Zahl der niedergelassenen Hausarztpraxen schnellstmöglich gesteigert werden. Und nicht nur in Großstädten, sondern besonders auch auf dem Land. Und das zu ermöglichen sollte vordringliche Aufgabe des Gesundheitsministeriums sein.

Adeo60

Volle Zustimmung.

Grossinquisitor

Warum eigentlich nicht die Zahl der Facharztpraxen? Wenn sich das Angebot an der Nachfrage orientieren würde, wäre doch das die logische Konsequenz. 

Adeo60

Dies wäre der nächste Schritt. Wenn aber zunächst eine weitere Konzentration auf die Hausarztpraxen erfolgen soll, müssen diese zunächst personell verstärkt werden. 

Kaneel

Klingt für mich als zäumte man das Pferd von hinten auf.

Kaneel

Diese Forderung nach pauschaler Steigerung von Hausarztpraxen ist doch Quatsch. Dort wo genügend Hausarztpraxen vorhanden sind, aber Facharztpraxen fehlen, müssen allgemeinmedizinische Praxen nicht gesteigert werden. Für Landarztpraxen trifft der Mangel sicher eher zu als für den städtischen Bereich. Oder ist je nach Region unterschiedlich. 

draufguckerin

„… macht es Sinn, zunächst den Hausarzt zu kontaktieren …“ Ja gerne, wenn man noch einen Hausarzt hat.  Nachdem meine Hausärztin in den Ruhestand gegangen ist, habe ich -zig Praxen angeschrieben, bevor ich eine Praxis gefunden habe, die mich nehmen wollte. Wenn man chronisch krank ist, ist es von Vorteil, weil man dann regelmäßig antanzen muss. Und die Kassen zahlen für Chroniker besser. 

Meine alte Hausärztin praktiziert immernoch, aber sie darf mich als Kassenpatientin nicht mehr behandeln, nur wenn ich Selbstzahlerin wäre.

Adeo60

Es gibt viel zu tun in unserem Gesundheitswesen. Sie liefern dazu den treffenden Beweis.

draufguckerin

Mein vormaliger Gynäkologe hat seine Praxis an junge Leute abgegeben und dort noch stundenweise seine Patientinnen behandelt. Das war ihm auf die Dauer aber zu teuer, weil er z.B. eine sehr hohe Haftpflichtversicherung brauchte. Insgesamt konnte er die Kosten für seine Tätigkeit ( anteilige Miete, anteilige Personalkosten, Haftpflicht … ) nicht mehr „einspielen“. So geht es in vielen Berufen, z.B. auch Steuerberatern. Inzwischen lassen sich einige Freiberufler von ihren Juniorpartnern als Angestellte beschäftigen, aber auch das ist nicht ohne Fallstricke. Da müsste was passieren.  

saschamaus75

>> Aus meiner Sicht macht es Sinn, zunächst den Hausarzt zu kontaktieren, bevor man einen Termin

>> beim Facharzt anstrebt.

 

Normalerweise mache ich das auch so. Nur bei meinem HNO-Arzt ergibt das halt keinen Sinn. -.-

 

Adeo60

Das verstehe ich - und ihr Hszsarzt sicher auch. Eine Überweisung  ist in einem solchen Fall sicherlich überflüssig, da sie ja dort regelmäßig in Behandlung sind, aber ja auch schnell ausgestellt. 

Kritikunerwünscht

Finde ich völlig in Ordnung solche Regelung. Nur - wenn ich beispielsweise umziehe in eine andere Stadt, dann bekomme ich nirgends einen neuen Hausarzt, da alle komplett voll sind. So erging es einer Verwandten (ich lebe im Ausland, wo ich als Patient immer gern gesehen bin und solche Probleme nicht kenne, auch wenn das Gesundheitssystem von Deutschland verschrien wird... weshalb wohl?) von mir. Ihr Mann starb und sie verkaufte das zu große Haus, fand eine kleine bezahlbare Wohnung, aber nur in einer Kleinstadt weit entfernt. Dort gibt es zwar einige Hausärzte, aber niemand wollte mehr einen neuen Patienten - Kassenpatient, Rentnerin - aufnehmen. wenn Sie jetzt zum Facharzt will, muss sie in ihre alte Heimatsstadt fahren, 50 Km eine Strecke, kaum ÖPNV, um dort zu ihrem alten Hausarzt zu fahren, der ihr eine Überweisung geben kann. Tolles Gesundheitssystem, So ist das, wenn die Realität nicht den Träumen entspricht, vor allem, wenn die Ideen von Privatpatienten kommen.

Mauersegler

"Aus meiner Sicht macht es Sinn, zunächst den Hausarzt zu kontaktieren, bevor man einen Termin beim Facharzt anstrebt."

Ich habe und brauche keinen Hausarzt.

"Die Folge sind unnötige und kostenintensive Belastungen der Facharztpraxen."

Sie unterstellen den Fachärzten also wahlweise Unkenntnis oder Geldgier. Auch nett. 

Tada

Fachärzte sind Spezialisten auf deren Gebiet.

Ich würde z.B. ein EKG niemals beim Hausarzt durchführen. Das ist Zeitverschwendung. Wenn was ist, dann macht der Kardiologe sowieso selbst ein EKG. 

Könnte ein Hausarzt alles so gut erkennen wie ein Facharzt, dann brauchten wir gar keine Fachärzte.

Ich weiß auch nicht warum Leuten pauschal Hypochondrie unterstellt wird. Wer geht schon gerne zum Arzt, um dort im Wartezimmer Zeit zu verbringen? 

 

 

vaihingerxx

>>soll man sich auch von Fachärzten in Kliniken behandeln lassen können<<

verlagert man die Probleme dann nicht nur ?

dann kommt es doch dort zu Engpässen, oder war den Ärzten dort bisher Langweilig,  dort freie Kapazitäten vorhanden ?

sollte der einzelne Patient nicht mal darüber nachdenken, ob seine Ansprüche nicht etwas zu hoch sind, er könnte schaut wieviel Geld er zahlt und überlegen, glaubt dafür bekommen zu dürfen, sich einen Kleinwagen zu kaufen, und zu erwarten es wäre ein Ferrari, das wird ja wohl auch keiner ernsthaft fordern

rjbhome

Eine öffentliche Bürokratie soll etwas beschleunigen? Das wird dann wie bei der deutschen Bahn.

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Adeo60

Der Hausarzt hat eine medizinische Gesamtschau über seine Patienten. Ihn als Anlaufstation einzuordnen ist keine unnötige Bürokratie, sondern ein sinnvolles Steuerungsinstrument. Dasnrhme selbst ich als Privatpatient gerne in Anspruch und nicht nur weil es so mit meiner PKV vereinbart wurde.  

H. Hummel

Dazu müsste man die ressourcenfressende Bürokratie um 50% +/-X zurückfahren … das erleben meine Enkel ja nicht einmal. Vergleichend hieße das, dass die DB den Regionalverkehr einstellen würde .. letzteres wäre eher vorstellbar.

nie wieder spd

Erwarten könnte man nun, dass jeden Moment Herr Linnemann oder Herr Merz aus dem Gebüsch springen und den Ärzten längere Arbeitzeiten verordnet. Das ist doch auch für andere Berufe gerade das Mittel der Wahl. 

Aber ich glaube, dass das Problem zumindest vordergründig damit gelöst werden wird, dass man den Ärzten mehr Geld verschreibt.

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vaihingerxx

auch ein Arzt hat nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung, vielleicht wenn er die Mittagspause einspart etwas mehr ......

Stein des Anstosses

Aber ohne Pause dauern die Termine am Nachmittag länger, weil das Gehirn eben einfach Pausen braucht.

Grenzen lassen sich bei aller Selbstoptimierung irgendwann nicht weiter verschieben 

Stein des Anstosses

Aber ich glaube, dass das Problem zumindest vordergründig damit gelöst werden wird, dass man den Ärzten mehr Geld verschreibt.

Das würde gar kein Problem lösen.

Die bittere Erkenntnis ist: es bräuchte entweder mehr Ärzte (würde aber zehn Jahre dauern, bis sich durch mehr Studienplätze erste Effekte zeigen) oder mehr Zuwanderung von Ärzten oder die Gesellschaft akzeptiert, dass Leistungen begrenzt sind.

Mehr Ärzte hieße mehr Geld, klar. Mehr Geld pro Arzt wäre schön für die Ärzte, würde hier aber Null helfen.

Kaneel

@Stein des Anstosses

Meine Frage, ob Arztassistent/-innen das System entlasten können, wollte ich ursprünglich an Sie adressieren. Mich würde Ihre Einschätzung dazu interessieren.

Stein des Anstosses

Ja, wäre auch eine (in einigen europäischen Ländern erfolgreich praktizierte) Idee.

Hierzulande dürften sich Ärzte damit aber noch schwertun „abzugeben“, obwohl sie heillos überlastet sind.

Kaneel

Im Artikel ist von "teils mehreren Monaten" Wartezeit die Rede. Das ist ein Euphemismus. Für einen Termin in der Rheumatologie wartet man hier mindestens ein halbes Jahr. Wie soll da ein Primärarztmodell helfen, wenn es zu wenig Ärzt/-innen für dieses Fachgebiet gibt?

"Klappt das nicht in einer Praxis, soll man sich auch von Fachärzten in Kliniken behandeln lassen können."

Bisher ist es so, dass man für einen Termin bei einem Klinikfacharzt eine Überweisung eines niedergelassenen Facharztes benötigt. Wenn nun die Überweisung eines Hausarztes ausreicht, wäre das für Patient/-innen evtl. eine Verbesserung, aber haben Ärzt/-innen an Kliniken deshalb mehr Kapazität, wenn zukünftig mehr Anfragen kämen?

H. Hummel

Offensichtlich hat die Entwicklung bei den Medizinern nicht dem demographischen Wandel sowie der Entwicklung der Bevölkerung Rechnung getragen. Und ich staune immer noch über den Luxus, Medizin dem Numerus Clausus zu unterwerfen. Ist es elitäres Denken? Ist nur die „Hochintelligenz in der Lage zu heilen? Das erinnert ein wenig an die Zeit, in der nur Könige, Fürsten und Kirchenvertreter des Lesens und Schreibens mächtig waren .. und damit Bildung und menschlicher Entwicklung entschieden.

Offensichtlich gibt es schlicht zu wenig Ärzte(vielfalt). Wir müssen die Wege zum Ziel neu, und der Zeit angepasst, definieren. Die Zeiten, in denen Mediziner ihr anstudiertes Wissen behalten mussten, sind mit PC und KI Geschichte. Warum soll ein Interessent mit NC 2,4 ein schlechterer Arzt sein? Er ist ggf. der hingebungsvolle Landarzt .. 

Dieses Problem wieder auf dem Rücken der Patienten lösen zu wollen ist ebenso falsch, wie eine undifferenzierte Rente mit 70 … geht halt nicht bei jedem.

Orfee

Es liegt nicht an den Patienten, dass man lange Zeiten für Facharzttermine braucht.
Vor mehreren Jahren gab es das Problem nicht. Die Patienten haben sich ja wohl nicht evolutioniert oder irgendwie verändert. Das Hausarztsystem gibt es schon sehr lange und es hat funktioniert. Das bedeutet, dass die Politik nicht erkennen kann was das Problem ist.
Mit einer falschen Diagnose kann man keine richtige Therapie einbringen. 

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ich1961

//Es liegt nicht an den Patienten, dass man lange Zeiten für Facharzttermine braucht.

Vor mehreren Jahren gab es das Problem nicht. Die Patienten haben sich ja wohl nicht evolutioniert oder irgendwie verändert//

Aber klar - die Patienten werden nunmal immer älter und damit brauchen diese dann auch mehr ärztlichen Beistand.

Das Problem gibt es schon länger.

//Das Hausarztsystem gibt es schon sehr lange und es hat funktioniert. Das bedeutet, dass die Politik nicht erkennen kann was das Problem ist.//

Und was ist "das Problem"?

//Mit einer falschen Diagnose kann man keine richtige Therapie einbringen. //

Darum sollte (mMn.!) auch jeder Facharzttermin nur noch mit einer Überweisung möglich sein!

 

MargaretaK.

"Und was ist "das Problem"?"

Können Sie sich das nicht denken bei User @Orfee? Es gibt nur ein Problem, das für alles ursächlich verantwortlich ist.

ich1961

Denken kann ich mir halt vieles (auch das hier!), aber es kann ja auch mal sowas wie ein Wunder geschehen?

Stein des Anstosses

Die Patientensteuerung ist eine wichtige Angelegenheit und sicher in unserem System verbessserungswürdig. Obwohl die Kosten für Gesundheit in D viel höher als im restlichen Europa liegen, ist die Qualität teilweise schlechter. Da muss man ran.

Problematisch wird es aber, wenn die Politik meint, mit einem pauschalen Prinzip (der Hausarzt lenkt alles) die Lösung für alle Probleme verkaufen zu können.

Die Hausärzte hätten nie die Kapazitäten, sich neben der Versorgung ihrer Patienten noch und die gesamte Steuerung der fachärztlichen Inanspruchnahme zu kümmern. Absurd.

Hinzu kommt, dass auch Hausärzte medizinische Probleme hinsichtlich der Notwendigkeit der fachärztlichen Abklärung unter- oder überschätzen können. Auch da muss es Ausnahmen geben können.

ich1961

Zuerst mal: es wäre sinnvoller, mehr Ärzte zuzulassen und dafür zu sorgen, das auch auf dem Land genug Ärzte zur Verfügung stehen.

Aber das "Hausarztmodell" gibt es für chronisch Kranke sowieso schon, und - oh Wunder - es funktioniert.

Ich bekam innerhalb von 3 Wochen einen Facharzttermin. Der "Anschlusstermin (direkt in der Facharztpraxis gemacht)" war dann erst eineinhalb Jahre später möglich! 

Da es für jeden Facharzttermin auch eine Überweisung ( ohne eine Ü. würde ich als FA keine Termine vergeben!) geben sollte, muss ja jeder entweder zum Arzt gehen oder in der Praxis anrufen (wenn der Facharzt mit einer bekannten Erkrankung verbunden ist) - also können die Mitarbeitenden auch gleich einen Termin machen.

Warum bei dem Thema immer wieder "Probleme herbeigeredet werden" erschließt sich mir nicht.

 

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Kaneel

"Warum bei dem Thema immer wieder "Probleme herbeigeredet werden" erschließt sich mir nicht."

Weil Sie Ihre eigenen Erfahrungen grundsätzlich verallgemeinern, sich nicht in Menschen in anderen Lebenslagen und mit anderen Erfahrungen oder Gegegebenheiten hineindenken können oder wollen und Kritikpunkte an einem System, hinter dem Sie zu Hundertprozent stehen, niemals auch nur ansatzweise anerkennen.

ich1961

Ich bin jedenfalls vom Fach - Sie auch?

Kaneel

Wenn Sie vom Fach sind, wozu benötigen Sie dann überhaupt einen Arzt? 

An anderer Stelle habe ich aufgeführt, dass ich in zwei Fällen eine ernsthafte Verletzung, die vom Hausarzt abgetan wurde und eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der der Patient beim ersten Hausarztbesuche wieder nach Hause geschickt wurde und erst eine Woche später eine sofortige Krankenhauseinweisung erfolgte, als Laie im Gegensatz zum Hausarzt richtig eingeschätzt hatte. 

Mediziner/-innen sind auch Menschen und machen offenbar Fehler oder treffen falsche Entscheidungen. Blindes Vertrauen ist also nicht immer angebracht, den eigenen Kopf oder die eigene Intuition sollte man als Patient nicht ganz ausschalten.

ich1961

Ich bin keine Ärztin!

Aber nur, weil ich eigene Erfahrungen schreibe, heißt das nicht, das es nicht auch andere Erfahrungen gibt!

Ob Ihre genannten Fälle so passiert sind, kann ich nicht beurteilen - aber Menschen haben die dumme Angewohnheit Fehler zu machen. Davon sind ÄrzteInnen nicht ausgenommen!

 

Kaneel

Die Frage ist, warum Sie an meine Erfahrungen überhaupt anzweifeln. Oder prinzipiell an anderen Erfahrungen. Ich zweifel doch auch nicht an Ihren Erfahrungen. Nur möchte ich Sie darum bitten Ihre nicht zu verallgemeinern. Was hielten Sie denn im umgekehrten Fall davon, wenn ich auf Ihre Schilderungen hin jedes Mal schriebe ich könne das nicht beurteilen, so unter dem Motto wer weiß, ob ich1961 vielleicht einen vom Pferd erzählt und ob das wirklich stimmt..."?

MargaretaK.

Leider funktioniert das offensichtlich nicht überall so gut wie bei Ihnen. Ich warte auf meinen Facharzttermin bis Ende Oktober. Ich weiß, dass ein MRT verordnet werden wird. Auf diesen Termin werde ich dann erneut mindestens 2 Monate warten. Das bedeutet, ich erfahre 2026 ob alles in Ordnung ist.

Und ja, auch ich weiß wovon ich spreche. Hab's nämlich bereits erlebt. 

ich1961

Ja, da kommt immer mehr zusammen.

Aber ich kann eben auch nur      meine     Erfahrungen kundtun. Was ich aber noch sagen kann: das ist nicht nur unser HA bei dem das so klappt.

Eine Erkärung, warum andere das nicht hinbekommen, habe ich aber nicht.

 

Kaneel

Sie sollen und dürfen Ihre Erfahrungen und die Ihres Umfeldes kundtun. Aber es wäre schön, wenn man nicht das Gefühl hätte, dass Sie andere Erfahrungen grundsätzlich ablehnen, nur weil Sie diese nicht selbst gemacht haben oder diese nicht aus Ihrem direkten Umfeld kennen. Wenn in Ihrer Region alles so hervorragend läuft wie Sie es schildern, muss das nicht auf alle Regionen und Menschen übertragbar sein.

Mauersegler

"Da es für jeden Facharzttermin auch eine Überweisung ( ohne eine Ü. würde ich als FA keine Termine vergeben!) geben sollte,"

Ich halte das für Unsinn. Sie gehen immer nur von Ihrer Situation aus. Aber warum sollte ich mit einer Bänderverletzung oder einem Hautproblem zu einem/r Allgemeinmediziner/in gehen?

Schrägdenker

Nur zu.

So manche Hausarztpraxis ist jetzt schon auf 10 Minuten-Termine getaktet.

Ob es daran liegt, dass die Inhaber den Hals nicht voll genug bekommen oder aus finanziellem Zwang, weil die Pauschalen nicht ausreichen, bleibt jedem selbst überlassen zu beurteilen.

Jetzt auch noch mehr Patienten in die Warteschlange? Wunderbar...

Zum einen gibt es Menschen, die wegen jedem Sch... zum Arzt rennen (oder in die Notaufnahme), zum anderen gibt es aber auch viele, die soviel medizinischen Grundverstand haben, den geeigneten Facharzt aufzusuchen.

Frau Ministerin sollte sich mal etwas mehr in die Realität begeben.

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Stein des Anstosses

Zum einen gibt es Menschen, die wegen jedem Sch... zum Arzt rennen (oder in die Notaufnahme), zum anderen gibt es aber auch viele, die soviel medizinischen Grundverstand haben, den geeigneten Facharzt aufzusuchen

Genau, ein bisserl mehr Differenzierung an dieser Stelle müsste auch mE schon sein.

vaihingerxx

was ist denn die Realität ?

ein Arzt krieg ne Pauschale für den Patienten ob der 1 oder 100 mal im Quartal kommt, erscheint das für sie logisch ?

jeder Mensch hierzulande verursacht 5.000 Euro Gesundheitskosten/Jahr, einfach mal schauen wer das mit seinen Krankenkassenbeiträgen das zahlt und überlegen wo der Rest herkommt bzw. herkommen soll, 

aber das Anspruchsdenken ... wie bei der Rente, Rentenzahlungen von 65 bis 95 erwarten aber beim Einzahlen möglichst mit 25 beginnen und dazwischen Ausfallzeiten haben - das kann auch nicht funktionieren 

ich1961

//So manche Hausarztpraxis ist jetzt schon auf 10 Minuten-Termine getaktet.//

Ich kenne hier auf dem Land keine HA Praxis, die Termine vergibt - da muss notfalls auch mal 2 Std. gewartet werden.

//Ob es daran liegt, dass die Inhaber den Hals nicht voll genug bekommen oder aus finanziellem Zwang, weil die Pauschalen nicht ausreichen, bleibt jedem selbst überlassen zu beurteilen.//

Schon mal drüber nachgedacht, das es die Masse an Patienten ist?

//Zum einen gibt es Menschen, die wegen jedem Sch... zum Arzt rennen (oder in die Notaufnahme),//

Daran wird auch nichts estwas ändern.

//zum anderen gibt es aber auch viele, die soviel medizinischen Grundverstand haben, den geeigneten Facharzt aufzusuchen.//

Das spreche ich "Ottonormalverbraucher" ab. Medizinisches Fachpersonal schafft das.

 

OttilieNormalverbraucher

„Ich kenne hier auf dem Land keine HA Praxis, die Termine vergibt - da muss notfalls auch mal 2 Std. gewartet werden.“

Ich lebe auch ländlich und hier werden Termine vergeben. Daneben gibt es natürlich auch Slots für Notfallbehandlungen und akute Beschwerden, klar, aber nicht mal eben so.

ich1961

Ich würde mir vera.... vorkommen, wenn das plötzlich so wäre.

Und ich habe (bis auf ein Jahr) immer auf dem Land gelebt und nie musste jemand nei einem HA einen Termin machen - das kenne ich nur aus Städten.

 

Kaneel

/zum anderen gibt es aber auch viele, die soviel medizinischen Grundverstand haben, den geeigneten Facharzt aufzusuchen.//

Das spreche ich "Ottonormalverbraucher" ab. Medizinisches Fachpersonal schafft das.

Komisch nur, dass ich als Laie eine schwerwiegendere Verletzung vermutet hatte (es war ein Bruch, aber es hätte auch eine eine Sehnenverletzung sein können), der Allgemeinmediziner diese aber nicht diagnostiziert hatte, so dass ein zu Facharztbesuch auf mein Drängen hin leider zu spät erfolgte und nichts mehr therapieren zu therapieren war. Bei einer späteren Erkrankung wurde der Ernst der Lage beim Hausarzt zuerst auch nicht erkannt und erst beim zweiten Besuch erfolgte die sofortige Einweisung ins Krankenhaus. 

M.Pathie

Zitat: "... die Inhaber den Hals nicht voll genug bekommen..." Sie meinen, dass substanzloses HausärztInnen-Bashing ein sinnvoller Beitrag ist? Mein Hausarzt reißt sich einen Hax aus, nicht weil er den Hals nicht voll genug bekommt, sondern weil er seine Arbeit fachlich und kommunikativ gut macht. 

Schrägdenker

Ich habe jedem freigestellt, eine eigene Meinung zu haben.

Nix Bashing.

Ich habe beide Extreme (mit)erlebt durch meine berufliche Tätigkeit IN solchen Praxen.

vaihingerxx

ein ohnehin stark emotional geführtes Thema wie das mit den Krankenhausbetten

bei uns kommen 7,8 Betten auf 1.000 Einwohner, im EU Durchschnitt 5 Betten, trotzdem glauben viele bei uns herrschen schlimme fast unhaltbare Zustände

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Hartmut der Lästige

Was nützt die Zahl der Betten, wenn es am betreuenden Personal mangelt ?

narr_ativ

Ich verstehe das ganze Wirrwarr nicht. Zu meinem Urologen (Vorsorge), Hautarzt, HNO, Orthopäden, Neurologin, Zahnärztin komme ich immer ohne Überweisung, relativ zeitnah. Nur bei der Hausärztin kriege ich keinen Termin, die Impfungen macht Arzthelferin ohne Termin. Und ich bin nicht privat versichert. Was mache ich falsch oder richtig? 

Seufz

Kann es sein, dass wir angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung zuviele Lippenspritzer, Brustvergrößerer und Gesichtslifter haben aber zu wenig ernsthafte Mediziner?

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FakeNews-Checker

Alles  bei  Privatärzten  gegen  Cash  möglich,  während  die  Kassenmedizin  nicht  mal  mehr  ein  Mindestmaß  an  medizinischer  Hilfe  zustande  bekommt,  wie  die  steigende  Zahl  der  Pflegefälle  unter  den  verpfuschten  Kassenpatienten    beweist  und  dokumentiert.

ich1961

Meine Meinung - ja (wobei bei entsprechender Diagnose nach Unfall o. ä. auch das ernsthafte und wichtige Medizin ist!).

Hartmut der Lästige

Nicht nur das, wir haben auch zu viele extern finanzierte Arztzentren, mit angestellten Ärzten, die im Interesses des Profits dazu aufgerufen werden, möglichst viele kostenintensive Behandlungen und Operationen vorzunehmen. Das Wohl der Patienten (oder Opfer?) ist dabei zweitrangig. Privat Versicherte sind da übrigens besonders gerne gesehen.

Kaneel

Vielleicht benötigen wir nicht mehr Ärzt/-innen, sondern mehr Physician Assistants bzw. Arztassistent/-innen, die bestimmte medizinische Aufgaben übernehmen und niedergelassene Ärzt/-innen, aber auch in Kliniken unterstützen:

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/physician-assistants-en…

https://www1.wdr.de/mediathek/physician-assistants-sollen-hausaerzte-en…

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/gegen-aerztemangel-assiste…

https://www.ardalpha.de/alpha-uni/physican-assistant-arztassistent-fach…

wenigfahrer

Das wird nicht viel bringen, sondern macht eher mehr Aufwand und Arbeit, weil man ja zwei Termine braucht, einmal Hausarzt und dann noch per Überweisung der Facharzt, beides ist auch noch mit Papier verbunden was geschrieben werden muss, es ist also nicht einfacher, sondern das Gegenteil. 

Ehrlich

Eegänzend möchte ich kommentieren, dass unfassbar viele Leute nach ihren Terminvereinbarungen einfach nicht erscheinen, ohne abzusagen!!! Wenn sie bloß rechtzeitig ihre Termine absagen, hätten andere mehr Chancen. Also teilweise die Leute selber Schuld, und das ist sehr ärgerlich, weil andere Monate auf einen Termin warten müssen. Auch hier muss das System geändert werden.

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ich1961

Das ist tatsächlich zu oft so.

MargaretaK.

Habe ich kürzlich bei meiner Augenärztin erlebt. Patientin 2x ohne Absage nicht zum Termin erschienen = Konsequenz, sie bekommt dort keinen Termin mehr. Finde ich völlig in Ordnung. Vielleicht lernt sie was daraus.

Kaneel

Viele Fachärzt/-innen sind allerdings telefonisch schwer zu erreichen. Aber eine Mail zu schicken sollte drin sein. Der Trend scheint allerdings zur Onlinevergabe über Drittanbieter zu gehen. Was ich zum einen datenschutzrechtlich für problematisch halte, weil sensible Daten für diese nichtmedizinischen Anbieter zugänglich sind. Zum anderen können beiderseits keine Nachfragen gestellt werden.

FakeNews-Checker

Ich  kenne  Kassenärzte,  die  sind  in  der  selben  Klinik  auch  als  Privatärzte  tätig.  Nun ratet  mal,  wie  viel  Zeit  diese  Ärzte  für   Kassen-Patienten  auf  Station  haben ?:  Genau  4  Minuten  in  der  Visiten-Rolllawinenwoche.  Und  danach  direkt  mit  den  am  Fließand  verpfuschten  Kassenpatienten  ins  Pflegeheim oder  Hospiz,  während  geheilte  Privatpatienten  gesund  und  munter  aus  der  Klinik  ins  Leben  zurückentlassen  werden.  So  geht  Zweiklassenmedizin  Made  in  Germany.

OttilieNormalverbraucher

Es gibt sehr viele, oft gesunde, jüngere Menschen, die keinen Hausarzt haben.

Bei vielen Hausarztpraxen gibt es einen Patientenaufnahmestopp.

Bei einer klaren Beschwerde, dass z.B. ein Gynäkologe oder HNO-Arzt benötigt wird, muss nun erst mal ein Hausarzt gefunden und konsultiert werden?

Wie ist es mit regelmäßigen (Krebs-)Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen? Nur noch mit vorherigem Termin beim Hausarzt, den man/frau nicht hat? „Ach, dann lass ich den eben aus.“ ist auch keine Lösung, um die Gesundheitskosten zu senken.

Apropos Kosten: Statt einem kostenpflichtigen Termin beim Facharzt gibt es dann mindestens 2.

Ich denke, da gibt es noch viele ungelöste Fragen.

 

zöpfchen

Die Bundesregierung sollte konsequent auf KI setzen. Bereits jetzt erkennt ein autonomes Kamera-System Hautkrebs besser als die meisten Hautärzte. 
Was spricht dagegen, das die Patienten ihre Symptome statt der angegebenen Telefonnummer einer KI erzählen, die daraus intelligente Präzisierungsfragen entwickelt, um die Differenzialdiagnostik zu entwickeln. Je nach Gefährlichkeit der potentiellen Erkrankung bekommt der Patient einen früheren oder späteren Termin beim Arzt, wo diese KI-Diagnose weiter präzisiert wird. 

 

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Gassi

Die KI-Diagnose müsste vom Arzt validiert werden. Das wäre ein revolutionärer primärer und schneller Ansatz. Aber zur Diagnose gehören halt Röntgenbilder oder Analysen - das kann die KI nicht. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ein Arzt der Vor-Diagnose eines anderen glaubt. Genau deshalb hole ich mir nach Möglichkeit 2 Meinungen

zöpfchen

Die KI könnte ja abhängig von der vor-Diagnose eine Blutentnahme oder Röntgen verordnen. 

Leser_Home

Die ganze Thematik erinnert mich in ihren Auswüchsen wieder, oder immer noch, sehr an politischen Wahlkampf. Viel wird versprochen, aber die Grundlagen zu legen, wird scheinbar vergessen bzw. ignoriert. Wenn man keinen Termin bekommt, muss doch erst geprüft werden, warum. Scheint sich folglich um ein Problem der Nachfrage zu handeln; folglich zu wenig Fachärzte. Wenn meine Kosten mir davonlaufen, muss ich doch prüfen, wo oder warum dies so ist. Was wird bezahlt, wo wird bezahlt etc. Wenn ich dann feststelle, dass dies wenig bis nichts mit den Beitragszahlern zu tun hat oder dass meine Medikamentenpreise falsch kalkuliert sind, dann muss ich handeln. Aber momentan wird wieder nur herumgepoltert, ein Flaschenhals mehr und mehr verengt, Hausärzte sind a) Mangelware und b) nicht überall vertreten. Und dieses Geplärre von Allgemeinheit, Solitaritätsprinzip, "alle zahlen" ist doch nicht mehr als Humbug. Realistisch wäre die Ärzteschaft schon mehr reduziert, ohne Privatpatienten.

Gassi

Es geht lediglich viel wertvolle Zeit verloren. Nicht nur, dass man beim HA keinen Termin bekommt, nein, die Kürze der Konsultation resultiert meist in einer Standard-Behandlung, dann abwarten. Und dann ist der Schaden schon da. Hab ich bei meinem Musikerkollegen erlebt: Spritze wg Hexenschuss - in der Nacht dann die Not-OP, er kann bis heute nur eingeschränkt gehen. Wäre beim Facharzt nicht passiert.

FakeNews-Checker

Daran  wird   die  ePA  nichts  ändern,  deren  Daten  auch  ohne  Hellseher-Vorhersage  im  Weiterverkauf  bis  nach  China  gelangen  werden.

Ritchi

Irgendjemand fühlt sich immer berufen, etwas zu kritisieren. Wenn ich der Arzthelferin meines Hausarztes sage, ich habe folgendes Problem, bei dem ich eventuell einen Facharzt benötige, dann habe ich spätestens am nächsten Arbeitstag einen Termin und die Überweisung. Nötigenfalls sogar eine Eil-Überweisung.  Gut, eventuell ist mein Hausarzt auch eine Ausnahme, er kann beispielsweise Befreiungen vom 20-Std-Arbeitseinsatz nur mit „muss ein Amtsarzt beurteilen“ ausfüllen. Oder ich bin eine Ausnahme, Trinkgeld ist für mich selbstverständlich, bei allen Dienstleistern.

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Kaneel

Sie geben bei Arztbesuchen Trinkgeld? In vielen Bereichen unterstütze ich diese Form der Anerkennung, aber bei Ärzten finde ich das problematisch.

FakeNews-Checker

Die  Verbraucherzentrale  NRW  erklärt  sich  diesbezüglich  für  unzuständig  und  lehnt  entsprechende  gerichtliche  Sammelklagen  ab.  So  geht  Verbraucherschutz  gegenüber  Staat  und  Gesundheitssystem.  Aber die  Vereinsspendendose  immer  mit  dabei.

M.Pathie

Frau Warken ist mit der Aufgabe als Gesundheitsministerin offensichtlich überfordert: Es gibt kaum ein Ministerium, das so komplex ist wie das Gesundheitsressort. Frau Warken hat keinerlei Erfahrung im Gesundheitssektor und hat bei den Koalitionsverhandlungen nicht Gesundheit, sondern Inneres, Recht, Migration und Integration verhandelt. 
Sie ist nicht nur mit einer klaren Position zu Spahns Maskenskandal überfordert, sie droht mit dem unsinnigen Junktim ihrer Neuregelung von HausärztInnen und FachärztInnen auch die Versorgungsstruktur zu beschädigen. "Ohnehin schon überlastete Hausarztpraxen werden zum Nadelöhr. Das ist nicht der richtige Weg." Was die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Ramona Pop, sagt, war schon bei den Fachgesprächen der Kern der Kritik. Ministerin Warken weiß auch damit nicht adäquat umzugehen.