Verdienstabrechnung

Ihre Meinung zu Wirtschaftsweiser Werding: Sozialabgaben bald bei 50 Prozent?

Schon heute fließen rund 42 Prozent des Bruttoeinkommens in die Sozialkassen. Die Abgabenlast dürfte in den kommenden Jahren noch deutlich steigen, warnt der Wirtschaftsweise Werding - und mahnt Reformen an.

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216 Kommentare

Kommentare

Adeo60

Die Sozialabgaben müssen effizienter gestaltet und zielführender eingesetzt werden, damit die wirklich Bedürftigen unmittelbar profitieren. Es gibt - nicht nur beim Bürgergeld -  viele Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung und zu einer Politik des Förderns und des Forderns. Leistungsemofönger sollten an ein srlbstbestimmtes Leben herangeführt werden.

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w120

Das sind für mich alles nur Sprüche.

Es gibt immer die andere Seite der Medaille, die nennt sich Erhöhung der Einnahmen.

Hier ist effizientes Handeln auf verschiedenen Ebenen erfoderlich.

Mittel für Finanzprüfer, Gesetzesänderung zur Vermeidung von Steuerersparnissen usw., zileführend einsetzen.

schabernack

➢ Es gibt immer die andere Seite der Medaille, die nennt sich Erhöhung der Einnahmen.

Erhöhung der Einnahmen für Sozialversicherung sind höhere Beitragssätze.

Oder mehr Einzahler, die die Demographische Entwicklung aber nicht hervorbringt.

Selbst wenn man - so schnell wie möglich - alle Beitragsbemessungsgrenzen beseitigt, alle in  gesetzliche Sozialsysteme einzuzahlen verpflichtet, die es bisher nicht tun. Dann gilt das ab Stichtag (x) für neu hinzukommende Beitragzahler. Für « Bestandskunden » in der PKV gilt das nicht. Auch nicht für Beamte, die aktuell schon Beamtenstatus haben. Das kann man nicht rückwirkend rechtlich verändern.

Richtig langfristig wäre das gut. Mittelfristig bis 2030 oder 2035 ist das nicht der « Gamechanger », der großartig Entlastung bringt. In die Rentenversicherung müssen auf Seiten der Arbeitgeber andere Faktoren hinein als nur Beiträge auf Arbeitseinkommen. Produktionsmaschinen erwirtschaften Gewinne, zahlen aber gar nichts in die Sozialsysteme ein.

fa66

»Erhöhung der Einnahmen.«

Wozu dann diejenige Steuereinnahmen in Milliardenhöhe gehören, die dem Staat (also uns allen) längst zustehen, aber entweder durch geschickte »Steuervermeidung« oder durch handfeste »Steuerhinterziehung« umgangen werden. 
Und vergesst bitte das Bürgergeld beim Schönrechnen– die denkbaren Einsparungen dort machen den Kohl nicht fett im Gegensatz zu obigen Einnahmen, für die man aber mehr Steuerfahnder benötigt. (Vielleicht können die ja von zusammengelegten Krankenkassen aus dem Verwaltungsapparat abgezogen und umgeschult werden.)

Mauersegler

Ich finde Ihre wohlfeilen Gemeinplätze zunehmend ärgerlich. 

R A D I O

Ziehen Sie noch folgende Fakten in Ihre Überlegungen ein, die wichtigsten:

Nach einer Studie der Deutschen Bundesbank, veröffentlicht April 2025, besitzen die 10 Prozent vermögendsten Haushalte 54 Prozent des gesamten Nettovermögens, die vermögensärmere Hälfte der deutschen Haushalte besitzt 3 Prozent des Nettovermögens.

Daran liegts letztlich, und die 10 Prozent haben großes Interesse daran, dass sie weniger werden, worüber man staunen kann, die Kapital- und Vermögenskonzentration sich fortsetzt. Von den Vermögensärmeren mehr Leistung und größere Anstrengung für Effizienzgewinne zu fordern, dies werden sie nicht ablehnen.

Alter Brummbär

Ja es ist ja alles so einfach, wie damals Herr Merz, mit seiner Finanzreform.

Und was soll das sein, Leistungsemfänger an ein selbstbestimmtes Leben heranführen?

Ist unser aller Leben fremdbestimmt?

MargaretaK.

"Es gibt - nicht nur beim Bürgergeld -  viele Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung und zu einer Politik des Förderns und des Forderns. Leistungsemofönger sollten an ein srlbstbestimmtes Leben herangeführt werden."

Totalverweigerer sind unter 15.000 Bürgergeldbezieher. Wie sich der große"Rest" zusammensetzt können Sie sicher selbst "ergugeln".

Frage: wie stellen Sie sich eine Politik des Fördern und Forderns bei Bürgergeldempfängern vor: bei Kindern und Jugendlichen, bei Alleinerziehenden in Teilzeit, bei Rentnern, bei Aufstockern, bei Kranken und Behinderten, bei Pflegenden ... ?

Was ich in Ihrem Kommentar sehe ist "bei denen da unten geht was...". Was ich komplett vermisse ist, wie können sich "die da oben..." mehr beteiligen.

Schon oft war zu lesen, dass Bürgergeldmissbrauch, im Vergleich zu Steuerhinterziehung/-vermeidung, tatsächlich Peanuts sind. Dazu bei Ihren "Vorschlägen" kein Wort. Warum?

Nettie

"Die aktuelle Entwicklung ist atemberaubend."

Nicht nur die an der 'sozialen m' Front.

"Die Frage ist nicht, ob die Beitragssätze irgendwann 50 Prozent erreichen, sondern wann das geschieht".

Hier ist genauwenig ein Ende absehbarer wie beim Anstieg der globalen Temperaturen oder des Meeresspiegels oder des Verlusts an Artenvielfalt oder oder oder ..

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Nettie

... an der 'sozialen' Front

... Hier ist genauwenig ein Ende absehbar wie (...)

silgrueblerxyz

//Hier ist genauwenig ein Ende absehbarer wie beim Anstieg der globalen Temperaturen//

Nein, die Finanzierung der Sozialsysteme ist kein nach oben offenes System. Das System wird dadurch begrenzt, dass nicht mehr ausreichend Geld da ist.

Montag

Ich denke, wir müssen uns endlich ehrlich machen.

Die Welt ändert sich rasant (in vieler Hinsicht).
Und die Regierung sagt sinngemäß "Macht Euch keine Gedanken. Alles geht weiter wie gewohnt."

Den Allermeisten dürfte klar sein, dass das nicht ewig gut gehen kann. 
Je früher wir gegensteuern: umso besser. (Je länger wir warten: desto ungemütlicher wird es.)

Mein Vorschlag wäre, Maßnahmen zu fördern, die zu einer nachhaltingen Entlastung des Systems beitragen.
Dazu gehören beispielsweise:
=> Mehr und bessere Kitas und Schulen. (Damit die Jugendlichen die Chance haben auf eine gute Ausbildung und einen gutbezahlten Job.)
=> Mehr Weiterbildungs- / Qualifizierungs-Angebote für Berufstätige.
=> Mehr Vorsorgeprogramme im Gesundheitsbereich. (Dazu gehört auch, dass Arbeitsplätze so eingerichtet werden, dass sie zur Vermeidung vermeidbarer Gesundheitsproblemen beitragen, z.B. Rückenprobleme.)
=> Zuckersteuer (Ähnlich wie in UK; um Stoffwechselkrankheiten entgegenzuwirken.)

tiki

Die Reformen für die Abgabenlast sind nicht rein der Überalterung der Bevölkerung geschuldet. Etwas komplexer ist das dann doch:

Erstens gibt es seit ein paar Jahren viel mehr Nutznießer, die mindestens die nächsten Jahre nachweislich (und sogar planbar) nichts einzahlen werden und vorher nie eingezahlt haben. 

Zweitens gibt es durch Beitrags- und Versicherungspflichtgrenzen zwei Schlupflöcher, wo sich Menschen mit höheren Einkommen entweder weniger an den Beiträgen beteiligen (prozentual) oder komplett aus der Pflichtversicherung verabschieden. 

Drittens ist, dass nicht jeder gleich gezwungen ist, sich am Sozialsystem zu beteiligen. Keine Selbstständigen, Beamten, Politiker, Anwälte, Ärzte, Besserverdiener (s.o.).

So wird das nichts. Wenn kaum jemand einzahlt, das System aber irgendwie doch alle auffangen soll. Aber hey, Reformen klingen doch gut... Nur irgendwie wird es für die wenigen Beitragszahler nur teuerer.

Übrigens: Wirtschaftweisen erklärt Volker Pispers sehr treffend.

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Laborratte

Vergessen wir nicht, dass die Einnahmen auch aus anderen Gründen immer weiter sinken: Wenn Arbeitsplätze wegen zunehmender Automatisierung und KI-Nutzung wegfallen, werden auch keine Sozialabgaben für diese gezahlt. Vielleicht sollte man für den Betrieb von Robotern und ähnlichem entsprechende Abgaben erheben um die Löcher zu stopfen, die dadurch entstanden sind.

Izmi

Ich stimme Ihnen zu! Mich stört nur ein einziges Wort: "Nutznießer"... das klingt nach benutzen und genießen. Sollte es nicht besser "Bedürftige" heißen? Und davon gibt es immer mehr. Vor allem auch Kinder.

ImZweifelDagegen

Es ist sehr schwer diese beiden Begriffe zu unterscheiden. Denn beide gibt es. Und naturgemäß wird sich nach außen hin jeder als bedürftig bezeichnen. 

Ansonsten stimme auch ich dem vorhergegangenen Post zu. 

Mauersegler

An der Unterscheidung der beiden Begriffe ist für einen des Deutschen Mächtigen rein gar nichts schwer.

Piorko

Ich stimme Ihnen zu.

Eine Einsparmöglichkeit wäre noch, dass man Personen, die nie selbst eingezahlt haben (da sind einige Bürgergeldempgänger raus), nur Pflegesachleistungen gewährt. Wenn also ein Pflegedienst unterstützt, wird der bezahlt. Keine Auszahlung von Geldleistungen! Inzwischen beziehen etliche Geflüchtete auch Pflegegeld. Und viele von ihnen haben Kinder mit Pflegegrad. Im Gutachten des Medizinischen Dienstes heißt es dann oft „Konsanguinität der Eltern“. Warum soll der deutsche Steuer- und Beitragszahler das finanzieren?

Tatsache ist, viele Kranken- und Pflegekassen sind an der Belastungsgrenze oder darüber hinaus. Da muss man ernsthaft alle Ausgaben prüfen.

MargaretaK.

Gutes Beispiel für Beteiligung: die Krankenhausreform. Soll aus mit aus der GKV bezahlt werden. PKV bleibt aussen vor. Gehen PKV-Versicherte nicht ins Krankenhaus?

morgentau19

Es gibt immer mehr Menschen in Deutschland, die nichts in die Sozialversicherungssysteme einbezahlen, dafür mehr erhalten. Man möge nur daran denken, dass die heutigen Bürgergeld-Empfänger morgen die Rentner sein werden. 

Logisch, dass Sozialabgaben immer weiter steigen werden.

Steigen aber die Sozialabgaben, macht sich das auch wirtschaftlich bemerkbar: Deutsche Firmen wandern vermehrt ins europäische Ausland (Polen, Tschechien, Ungarn) ab, internationale Investoren meiden Deutschland. Deutsche Fachkräfte wandern immer mehr aus (in 2024 rd. 200.000), minderqualifizierte kommen nach Deutschland. 

Kein vorteilhafter Kreislauf.

 

Aber die Politik will nicht entgegen steuern.

 

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Mauersegler

"Man möge nur daran denken, dass die heutigen Bürgergeld-Empfänger morgen die Rentner sein werden."

Die heutigen Bürgergeldempfänger:innen sind zu einem Drittel Rentner, haben also noch zig Jahre vor sich, in denen sie in die Rentenkasse einzahlen. Die Sozialabgaben steigen, weil es immer mehr immer länger lebende Rentner:innen gibt, wie Sie sicher auch wissen. Jedenfalls wird darüber seit Jahrzehnten debattiert.

Mauersegler

Eigenkorrektur: "Sind zu einem Drittel Kinder."

fa66

»Die heutigen Bürgergeldempfänger:innen sind zu einem Drittel Rentner, haben also noch zig Jahre vor sich, in denen sie in die Rentenkasse einzahlen«

Hmm? Verstehe ich nicht. BG-Empfangende zahlen nicht in die Rentenkasse ein.
Bürgergeldempfänger:innen wandern im Rentner:innen-Alter direkt in die Grundsicherung. Etwaige Rentenanteile werden auf diese angerechnet. 

tiki

Aber die Politik will nicht entgegen steuern.

Ich kann mir vorstellen, dass es einen Zwiespalt geben mag. 

Friedrich Merz, durch und durch Kapitalist, würde lieber heute als morgen die Sozialversicherungen dichtmachen - Prinizip: Versichert euch doch alle selbst privat. Nur steht seinem Wunsch aber das Grundgesetz entgegen, was unter anderem Deutschland als Sozialsstaat definiert. Also kann man das Sozialssystem nur schwächen, in dem es unter der Last zusammenbricht. Was seit Jahren passiert und sich mehr und mehr zuspitzt. Die bisherigen Reformen, aber auch die geplanten, verzögern nur den Zusammenbruch. Es geht anscheinend auch nicht um den Erhalt der Sozialversicherungen und derer Errungenschaften.

Die Firmen wandern aktuell nicht ab. Sie gehen pleite. Hat aber nur zum Teil mit den Sozialabgaben zu tun. Energiekosten tun ihr übriges.

CS

Es müsste man hart durchgegriffen werden. So, das auch die Mio. Ausnutzer was merken. 

Mauersegler

Es gibt keine Millionnen Ausnutzer. Und was Sie sich unter "hart durchgreifen" vorstellen ("nichts zu essen mehr"), ist, wie Sie wissen verfassungswidrig.

Kristallin

Ah die Auswanderer, denen muss klar sein, dass sie es jeh nach Einwanderungsland noch schlechter treffen können wenn sie verunfallen oder schwer krank werden, dann kommen sie doch lieber zurück zu med Versorgung und Unterstützung, sowas aber auch........ 

In vielen ach so tollen Ländern ist für erwerbsunfähige Einwanderer vorbei.

Und Rentner müssen auch ne gute Rente haben, wenn sie sich zB im Ausland niederlassen wollen, aber das geht noch eher. 

Werner40

Der Mann hat recht. Eine gigantische Umverteilung von oben nach unten und zum Vorteil der Rentner. 

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CS

Das passiert doch bereits 

bolle42

Der grundlegende Fehler: Pflege ist in Deutschland gewinnorientiert organisiert. Dann ist doch klar, dass die Firmen so viel Gewinn abschöpfen wollen wie möglich. Daran muss sich etwas ändern.
Zweitens: Sterben mit Gewinnmaximierung in Zusammenhang zu bringen, ist per se unmenschlich. Auch das ist ein Grund, daran etwas grundsätzlich zu ändern. 

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Grossinquisitor

Früher haben das Klöster und Ordensgemeinschaften für Gotteslohn geleistet. Das ist aber leider Vergangenheit. 

Kristallin

Sorry, schon im Mittelalter mussten alte Menschen sich in einen Stift "einkaufen" wenn sie dort leben und gepflegt werden wollten! 

Vorübergehende Kranken oder Langzeitpflege war schon Damast ein Unterschied. 

silgrueblerxyz

//Der grundlegende Fehler: Pflege ist in Deutschland gewinnorientiert organisiert.//

Nehmen wir mal eine Rendite von 20 % an. Dann würde das nicht die extrem hohen Beitragssteigerungen des TS Beitrages erklären.

tiki

Wir als Gesellschaft sollten grundsätzlich die Gewinnorientierung bei Infrastrukur hinterfragen: Gesundheit, Pflege, Rente. 

Dazu wäre doch mal ein Beitrag von ARD zur Primetime nützlich. Oder anstatt in der Tagesschau von Aktien zu sprechen, den Zuschauern jeden Abend den Zustand der Sozialversicherungen erklären und in anschließender Sondersendung mögliche Lösungen vorstellen.

Das aber bitte frei und nicht wieder um mögliche Ursachen rumdrucksend.

H. Hummel

Bei dem, was dann zukünftig bleibt … im Vergleich zu dem, was bei Krankenpflege- und Kasse im Fall der Fälle herauskommt, dürften sich immer mehr Arbeitnehmer die Frage stellen, ob sie dafür „des morgens überhaupt aufstehen wollen. Ein Arbeitsanreiz dürfte das jedenfalls nicht sein. 
Über (k)eine wirkliche Reform der Sozialkassen wachen Heerscharen von Lobyisten. Für die ist kein System sozialer als das Deutsche … für die ….

Und darum hat noch kein Minister jemals eine Reform hinbekommen, die den Namen wirklich verdient hätte. 

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CS

Bei mir würden die aufstehen. Und zwar alle. Sonst hätten die nämlich nichts mehr zu essen. 

w120

Das kann kommen, mit dem"Aufstehen".

Alter Brummbär

Da traut sich kein Minister ran.

Das würde Arbeit bedeuten.

ein Lebowski

Hier wird nicht einmal erwähnt, dass ca. 50% unserer neuen "Fachkräfte" im Bürgergeld sind, was ziemlich wichtig wäre, weil das Grund und Lösung zugleich ist, wird einfach ausgeblendet. 

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Coachcoach

Löhne erhöhen - kein Problem.

Stotterfritz

Ja, es sind tatsächlich viele echte gut ausgebildete Fachkräfte im Bürgergeld. Und warum? Vielleicht sollten die Unternehmen ihr Heer von schlechten Recruitern in die Arbeitslosigkeit schicken, deren Lebensaufgabe nur allein darin besteht, Bewerber abzuwimmeln. Wie häufig sehe ich blutjunge "Verkäuferinnen"  in Bekleidungsläden, deren Intelligenz gerade dazu ausreicht, die anprobierten Klamotten wieder ins Regal zu stopfen. Die erfahrenen Verkäuferinnen, die auf den ersten Blick sehen, was der Kunde braucht, sitzen arbeitslos zu Hause, nur weil sie für ihr Fachwissen auch angemessen bezahlt werden wollen. Dasselbe gilt auch für Verkäufer.

fa66

»Die erfahrenen Verkäuferinnen, die auf den ersten Blick sehen, was der Kunde braucht, sitzen arbeitslos zu Hause, nur weil sie für ihr Fachwissen auch angemessen bezahlt werden wollen.«

Fachwissen? Bei FastFashion? – Billigkleidung, Billiglöhnung. So siehts leider aus.

tiki

Das Thema wird auffallend häufig gemieden. Dennoch ist die Belastung der Systeme durch Flüchtlinge auch nur ein Teil der gesamten Problematik und nicht nur auf die Sozialkassen beschränkt.

CS

Andere behaupten, dass 75 % der neuen Fachkräfte arbeiten. Was stimmt denn nun?

Gibt es Belege für so eine Behauptung? 

fa66

»Andere behaupten, dass 75 % der neuen Fachkräfte arbeiten. Was stimmt denn nun?«

Sie arbeiten. Bisweilen aber im falschen unterqualifizierten Job.

MargaretaK.

Wenn Sie unter dem Begriff "Fachkräfte" auch UkrainerInnen verstehen (was ich bei Ihnen nicht glaube), dann sind es 49,6%. 

emeC

Die Beziehen aber keine Rente und sind selten krank. Das Problem sind "die Boomer", vor allem bei Krankenkasse und Rentenkasse. 

silgrueblerxyz

//Wegen der Alterung der Bevölkerung halte der Aufwärtstrend ohne Reformen in den 2030er-Jahren unverändert an//

Die Alterung der Bevölkerung hat daran keine Schuld. Die Aufwendungen und Einnahmen für Sozialsysteme, die ja durch Beiträge und Definition der zu leistenden Sozialausgaben bestimmt sind und finanziert werden, sollten immer so kalkuliert sein, dass die Gesellschaft sich darüber geeinigt hat, wieviel man für Sozialleistungen finanzieren will.

silgrueblerxyz

//Wie konnte das nur passieren?//

Weil Sie nicht rechtzeitig gewarnt haben.

hans-rai

Von der Wiege bis zur Bahre vollständig in den Wattebausch des Staates gekuschelt - grandiose Perspektiven für die nachkommenden Generationen. Nur - wer bezahlt?

OnlyHuman2.0

So lange nur Erwerbseinkommen und das auch noch gedeckelt zur Finanzierung der Sozialsysteme herangezogen werden, wird sich daran wohl wenig ändern. 

Bernd Kevesligeti

Der Wirtschaftsweise Werding. Er mahnt Reformen an. Am Ende des Artikels kommt die Katze aus dem Sack. Da ist von der Aktienrente der FDP die Rede. Da geht es um die Teilprivatisierung der Altersvorsorge. Rentenbeiträge sollen an der Börse angelegt werden. Ein Push für die Finanzindustrie. Die künftigen Renten hängen dann also von den Aktienindizes ab. Für diese Konzepte steht auch Bernd Raffelhüschen von der ERGO-Gruppe. Auch werben dafür die INSM, Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Überhaupt ist die Verflechtung zwischen privatisierungsfreundlichen Rentenexperten und der Finanzwirtschaft beträchtlich: Hans-Werner Sinn war Aufsichtsratsmitglied bei der HypoVereinsbank, Bert Rürup war Aufsichtsratsvorsitzender der Pensionskasse des AXA-Konzerns und wurde später Chefökonom des Finanzdienstleisters AWD.

oooohhhh

Das katastrophalste Thema unserer Zeit seit den 90igern, neben  der Nivchtverteidigungs aber Verwaltungsfähigkeit, deshalb werden hier eine Unzahl von Nebelmaschinen angeworfen....

 1Beispiel Beittagbemessungsgrenze erhöhen ... ui toll.

Jeder der mglws aus Überzeugung freiwillig gesetzlich versichert ist zahl den Höchstbeitrag basierend auf der jährlich steigenden Beitragsbemessungsgrenze. Das sind inzwischen weit über 1200 euro für Selbstständige.

Keine Private Krankenveersicherung auch für Ältere kostet so viel...

 wenn ich sie erhöhe bringt das 0 Mehreinnahmen, weil dann auch der letzte Überzeugte EInzahler privat versichert ist

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Horst Schröder

Irrtum: Freiwillige Mitglieder in den Gesetzlichen Krankenversicherungen (z.B. Kleinstgewerbetreibende) zahlen Beiträge einkommensabhängig - derzeit liegt die monatliche Mindest-Zahlung bei ca. 270 Euro. - Zum Vergleich: Ein Selbständiger (z.B. Gebäudereiniger), Anfang 60 (vom Ergebnis her ebenso Kleinstgewerbetreibender) , seit über 30 Jahren privat krankenversichert, liegt derzeit bei weit über 600 Euro monatlich.

jayjay

Meiner Meinung nach sollten alle die steuerpflichtig arbeiten in die Sozialversicherung und Kranken-Pflege und Rentenversicherung einzahlen .Abschaffung von Privatkrankenversicherung ( den meisten geht es  doch oft nur um die Unterbringung z.b. Einzelzimmer ,oder etwas mehr Service im stationären Bereich.Wenn dies wichtig ist kann dies ja gerne zubuchen.)Mindestrente z.b. 1500 €  und Höchstrente z.b.3000€ einführen. Unsere jetzige 2 Klassengesellschaft Kasse oder Privatpat. ,Rente oder Pension hat mit Solidarität nichts zutun.

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tiki

Das möchte aber außer vielleicht der Linken keine einzige Partei umsetzen. Und deutsche Wähler wählen vornehmlich Parteien, die entgegen ihrer ureingensten Interessen entscheiden und regieren. Seit Dekaden.

TeddyWestside

Einer der Hauptgründe für soziale Konflikte, Kriege, Verbrechen und Gewalt ist mMn egoistische Gier. Sie scheint in der Natur des Menschen zu liegen, ist quasi hard-coded. Sie ist sozusagen die Rückseite der Medaille Neugier. 

Ich sehe auch nicht, wie sich das in absehbarer Zeit ändern könnte, daher muss es striktere Regeln geben um die berüchtigte soziale Schere zwischen arm und reich nicht weiter zu öffnen. 

 

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Daniel Schweizer

Die Erfahrung zeigt, dass die Umverteilung ja nicht von denen finanziert wird, die sie kriegen, sondern von denen die leistungsfähig sind. Belastet man diese immer stärker, was die Tendenz solcher Systeme ist, passen die irgendwann ihre Leistung an, weil sich das Arbeiten nicht mehr lohnt. Bei 50% liegt diese Schwelle, nach deren Überschreiten eine Erhöhung der Beiträge den Gesamtertrag sinken lässt, weil die Leute die den ganzen Umverteilungswahnsinn finanzieren, einfach weniger arbeiten - mit katastrophalen Folgen fürs Gesamtsystem. Wenn die oben dann auch noch egoistisch werden und nur noch tun, was ihnen Spass macht, wirds lustig!

tiki

Ich bin nicht egoistisch gierig. Und ich kenne nicht einen, der es ist. Nur leider sind wir nicht in der Politik, sondern arbeiten in sozialversicherungspflichtigen Berufen. 

In der Politik finden sich tatsächlich leider sehr selten Idealisten ohne egonzentrischer Gesinnung. Denn Politik muss man sich leisten. Zumindest die Kampagne vor der Wahl kostet viel Zeit und viel Geld. 

Tada

Es ist nicht die Frage, wie viel man abgeben muss, sondern ob man von dem Rest (gut) Leben kann.

In Ländern ohne Sozialabgaben müssen Leute, die etwas mehr haben Unmenge Geld für private Sicherheitsdienste ausgeben. Ebenso für Bildung und medizinische Versorgung. Unterm Strich bleibt da auch nicht mehr übrig und sicherer lebt man nicht. Regelmäßig wird wegen Lösegeld entführt.

Hier ist - obwohl nicht komplett chancengleich - Bildung, medizinische Versorgung und Soziales (Essen und Dach überm Kopf) für alle möglich. Und keiner wird wegen 5€ angefallen.

 

bolligru

Ich hätte erwartet, daß in dem Beitrag die Entwicklung der Beiträge angesprochen wird. 

Man kann doch nicht einfach so, Zahlen in den Raum werfen!

Man schaue sich diese Entwicklung seit 1970 einmal genauer an und urteile dann:

1970   allgem. Rentenversicherung: 17,0 %--- 1999: 20,3 %--- 2011: 19,9 %--- ab 01.01.2018: 18,6 % --- Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil je: 9,3 % des Bruttolohns.

Krankenvesicherung 1970: 8.2%,--- 2005: 14,24%--- 2025. 14,6% + 2,5%

Auch bei der Arbeitslosenver- und Pflegeversicherung gab es kaum Änderungen seit vielen Jahren.

Interessant ist die Summe der Beiträge:

2000: 41,1%--- 2006: 41,9%--- 2013: 39,45%---2023: 40,8%--- 2025: 41,9%

Wenn jetzt reißerisch von Wirtschaftsweisen das Ende der Fahnenstange ausgerufen wird und Panik verbreitet wird, dann dient das ausschließlich dazu, die Sozialbeiträge herunterfahren zu können. Relevant gestiegen sind diese in den zurückliegenden Jahrzehnten nämlich nicht.

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guggi

Geht glaube ich nicht um den Beitragssatz sondern um die Höhe der aus dem Bundeshaushalt nötigen Mittel um die Fehlbeträge auszugleichen.

Lucinda_in_tenebris

Was ist konkret der Aufreger? Dass 42% des Einkommens als Steuern abfließen oder das sie in die Sozialkassen abfließen? 

Hochentwickelte Gesellschaften haben hohe Einkommen, aber eben auch hohe Sozialkosten. Ärzte z.B. verlangen in einem Land mit hohen Einkommen höhere Entlohnungen. Ähnliches gilt für Schulen oder Kindergärten etc..  Umso mehr den Berufsgruppen der Lohn durch entsprechende Abgaben gekürzt wird, umso mehr werden sie Lohnerhöhungen fordern, die die Sozialkosten erhöhen. Ein Dilemma aus dem eine wachstumsorientierte Industriegesellschaft kaum herausfindet. 

schabernack

🟢 Der aktuelle Wert betrage 42% Sozialabgaben vom Sozialbrutto. Anteile von Arbeitgeber und Arbeitnehmer addiert und gemeinsam als Prozentsatz angegeben. So sei die Ausgangslage von heute.

Im Durchschnitt 17,5% bei der Gesetzlichen Krankenkasse + 18,6% Beiträge zur Rentenversicherung.

Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sind nich aufgeführt. Wären die aber auch dabei.

Wie sollen 17,5% + 18,6% + ein kleines (x) % dann zu 42% werden …?

Und wie zu prognostizierten 50%, steigt der Beitragssatz in der RV von 18,6% auf 21% an …?

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w120

Gesetzlicher Versicherungszweig (2026, 2029,2035)

Krankenversicherung
mit Finanzierungsmaßnahmen*

18%
17,5%

18,5%
17,5%

20%
17,5%

Pflegeversicherung

4,0%

4,4%

4,5%

Rentenversicherung

18,6%

20,0%

21,2%

Arbeitslosenversicherung

2,6%

2,7%

3,1%

Sozialversicherung gesamt
mit Finanzierungsmaßnahmen*

43,2%
42,7%*

45,7%
44,5%*

48,8%
46,3%*

https://www.iges.com/kunden/gesundheit/forschungsergebnisse/2025/beitra…

Assarakos

Wenn Sie die Beiträge zur Pflege- und Arbeitslosenversicherung addieren, kommen Sie auf 42%. 

schabernack

➢ Wenn Sie die Beiträge zur Pflege- und Arbeitslosenversicherung addieren, kommen Sie auf 42%. 

Die Pflegeversicherung hatte ich ungepflegt vergessen …

silgrueblerxyz

//Wie sollen 17,5% + 18,6% + ein kleines (x) % dann zu 42% werden …?//

Da wird dann wohl der Arbeitslosenbeitrag mitgezählt sein.

Humanokrat

Als alternde Gesellschaft können wir es uns einfach überhaupt nicht leisten dass ....

- Kinder unser Schulsystem ohne ausreichende Bildung verlassen. 

- hunderttausende Einwanderer aktiv daran gehindert werden an unserer Produktivität zu partizipieren und stattdessen von Sozialleistungen leben müssen. Die meisten davon wollen arbeiten und dürfen nicht oder können nicht gemäß ihrer Qualifikation.

- in viele Familien nicht beide Eltern Vollzeit arbeiten können wegen mangelnder Kinderbetreuung oder wegen Doppelbelastung bei der Pflege von Angehörigen

- priviligierte Besserverdiener jene sind, die von der Politik über Gebühr hofiert und begünstigt werden angeblich um unsere Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Da geht es wohl eher um das Aufrechterhalten einer Zweiklassen Gesellschaft. 

Wer all das als Normalität betrachtet und durch Wahl von konservativen, rückwärtsgewandten und neoliberalen Parteien  wie CxU, FDP und AFD auch noch fördert sollte sich nicht beklagen. 

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ImZweifelDagegen

"hunderttausende Einwanderer aktiv daran gehindert werden an unserer Produktivität zu partizipieren und stattdessen von Sozialleistungen leben müssen. Die meisten davon wollen arbeiten und dürfen nicht oder können nicht gemäß ihrer Qualifikation."

Sie können das sicherlich mit einigen Daten belegen, oder? Oder ist das "so ein Gefühl"?

Damit will ich nicht sagen, dass es nicht so sein könnte, doch es klingt für mich als wollten Sie mehr, dass es so ist.

"Wer all das als Normalität betrachtet und durch Wahl von konservativen, rückwärtsgewandten und neoliberalen Parteien  wie CxU, FDP und AFD auch noch fördert sollte sich nicht beklagen. "

Sie glauben also SPD/Grün würde das irgendwie verbessern? Wie das?

Humanokrat

Ich galube eher, dass Sie nicht glauben wollen, was nicht wahr sein darf. Bitte sehr:

https://ga.de/news/politik/deutschland/gueler-bei-vielen-migranten-ist-…;

https://iab.de/presseinfo/iab-presseinformation-arbeitsmarktintegration….

https://www.caritas.de/neue-caritas/heftarchiv/jahrgang2016/artikel/die….

Wenn Sie dagegen meinen, dass Flüchtlinge eine geringe Arbeitsmotivation haben, dann müssen Sie das belegen. Selbst die simpelste Google Suche liefert Gegenbeweise in Unmengen .... 

Die Leute kommen in aller Regel hierher, WEIL sie hier leben und arbeiten wollen. Wer hätte das gedacht ....

Humanokrat

Danke für die Links. Allerdings bestätigen diese meine Aussage zu 100%. Was wollen Sie mir also damit mitteilen? 

Arbeit wird für Einwanderer aller Art künstlich erschwert, obwohl wir deren Arbeit und deren Sozialbeiträge dringend bräuchten. Das ist widersinning und absurd und obendrein verhindert es Integration und ein friedliches Miteinander. 

Es gibt offensichtlich Leute, die genau dieses Problem nicht nur künstlich schaffen, sondern auch so heiß und populistisch wie möglich kochen wollen. Wenn man dann damit Erfolg hat -  und man hat ihn ja offensichtlich! - beschwert man sich über die Ausländer, die Sozialleistungen erhalten. 

Es widert mich an. 

MargaretaK.

Den 1. Link habe ich nicht, den 2. Sie wohl nicht angeschaut.

Ich habe bereits mit Flüchtlingen gearbeitet und weiss, wie viele nach 3 Monaten den Status bekommen um arbeiten zu dürfen. Das sind die allerwenigsten.

Asylbewerber können häufig die Einrichtung nicht verlassen, da es "draußen" an Wohnraum mangelt.

Bei Duldung wird in der Regel keine Arbeitserlaubnis erteilt. Warum nicht? Geduldete dürfen allenthalben eine Ausbildung beginnen. 

Letzter Stand in unserem Land: immer mehr Geduldete in Ausbildung werden abgeschoben (können Sie gugeln, falls daran interessiert). Oder junge Menschen, die den Vertrag für eine Ausbildungsstelle bei der Ausländerbehörde abgeben und dann monatelang nichts von dort hören. Von einer Erlaubnis die Ausbildung beginnen zu können weit entfernt. Übrigens in der Regel in Bereichen wie Pflege, Kindergarten, Krankenhaus usw.

Behörden stellen den Weg mit Felsbrocken zu und wir beklagen uns über "faule" Migranten/Flüchtlinge/Asylbewerber/Ausländer.