Soldaten der Bundeswehr beim Appell.

Ihre Meinung zu Wehrbeauftragter Otte: Wehrdienst kommt "dieses Jahr auf Wiedervorlage"

Soll es in Deutschland wieder einen verpflichtenden Wehrdienst geben? Aus Sicht des neuen Wehrbeauftragten führt daran kein Weg vorbei. Die Freiwilligkeit, auf die die Bundesregierung setze, reiche nicht, sagte er in den tagesthemen. Die SPD sieht das anders.

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154 Kommentare

Kommentare

Keaggy58

"Otte schlug zudem vor, den Dienst bei der Bundeswehr besser zu honorieren. Dabei wären auch Rentenpunkte denkbar. Zudem könne man den Führerschein anbieten und die Dienstzeit auf die Wartesemester fürs Studium anrechnen." Nun, den LKW-Führerschein konnte man doch schon beim ''Bund machen, zu meiner Zweit jeden Fall. Wenn man sich für mind. 4 Jahre verpflichtet hat, waren hin und wieder auch Ausbildungen drin, besonders im Elektrobereich. Nur, wo wollen die denn die Karsernen her zaubern, wenn man noch nicht mal Wohnungen genug hat? Vielleicht Wohncontainer? Mal sehen was die sich da austüfteln wollen.

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saschamaus75

>> Nun, den LKW-Führerschein konnte man doch schon beim ''Bund machen,

 

Ähh, seit ca. 1995 nicht mehr. oO

Seitdem konnten Sie zwar noch einen Führerschein beim Bund machen, ABER diesen danach leider nicht mehr auf zivil übertragen. ;(

 

ich1961

Das könnte aber wieder geändert werden.

Denn die BW muss attraktiver werden und dazu gehört sowas mMn auch!

Mehr Geld, bessere Ausrüstung, bessere Bedingungen - auch für Frauen.

 

Keaggy58

Aber sie sehen, alles schon mal gehabt und nix neues. aber trotz all dem wohin mit den Wehrpflichtigen? Die Infrstruktur ist dahin.

Wolf1905

Da hatte ich ja noch Glück: als 19-Jähriger kam ich 1975 zur Bundeswehr, hatte keinen Führerschein, den dann aber bei der Bundeswehr gemacht (sogar mit dem LKW Führerschein). Beim Austritt Herbst 1976 hat mir das Umschreiben nur 50 DM gekostet; damals hat es schon ca. 1.000 DM gekostet, den Führerschein regulär zu machen.

rolato

@Keaggy58

>> Nun, den LKW-Führerschein konnte man doch schon beim ''Bund machen,

Dann schrieben Sie: "Ähh, seit ca. 1995 nicht mehr. oO"

Sie haben bei dem Foristen ein Teil seines Satzes einfach unter den Tisch fallen lassen  "zu meiner Zeit jeden Fall."

Oo

Nachfragerin

Dass mann sich seinen Studienplatz mit einem mehrjährigen Wehrdienst erkaufen musste, wird den älteren DDR-Bürgern noch bekannt sein. 

Aber die meisten Bürger haben ja kein Problem damit, wenn andere benachteiligt werden. Hauptsache, man ist nicht selbst betroffen.

CommanderData

Auch für mehr Geld werden die wenigsten jungen Menschen bereit sein, ihr Leben für Ideologien zu opfern, die nicht die ihren sind. Die Wehr- und Kriegslogik ist grundsätzlich falsch. 

Natürlich stellt sich die Frage jetzt nicht, da Putin (und viele andere Machtaggressoren) sich einen Dreck um Frieden scheren. 

Die Frage, die man gleichzeitig (mit Wehrdienst) lösen müsste (zumindest mal in der EU) ist, wie man Alpha-Männer/Aggressoren davon abhält, dass sie überhaupt in Positionen gelangen können, wo sie anderen einen Krieg aufs Auge drücken können. Das System muss umgebaut werden. 

Investitionen in Bildung und soziale Absicherung wären da mal als erstes zu nennen. Das ist nicht in einer akuten Situation wie jetzt zu schaffen, aber wenn man erst gar nicht damit anfängt, wird sich die Frage nach Wehrdienst nie erübrigen. 

Koblenz

Führerschein habe ich in den Sechzigern auch in Koblenz erworben . Für 4 DM Umschreibung fahre ich noch heute damit . War damals Soldat um die Landesgrenzen zu verteidigen .

Adeo60

Es geht in Deutschland voran, endlich ist so etwas wie Aufbruchstimmung spürbar.  Die Bundeswehr muss dringend in ihrer Verteidigungsfähigkeit  gestärkt werden. Ich habe volles Vertrauen  in Herrn Pistorius, dass ihm dies gelingen wird. 

CommanderData

Hoffentlich sehen das die betroffenen jungen "Wehrpflichtigen" auch so wie Sie. Mit 65 könnte man sich ja auch noch melden ... Grundausbildung geht bei den heutigen über 60.Jährigen bestimmt auch noch. So gut, wie es uns heute geht. Anpacken und voranmachen ... gerne auch für ältere Semester. 

nie wieder spd

Wie hoch ist denn der aktuelle Sold für Anfänger bei der Bundeswehr? Bekommen die mehr als den Mindestminilohn?

CommanderData

Gute Frage: Denn für noch nichtmal 15 Euro Mindestlohn in den Sarg springen müssen ...  grenzwertig. 

Adeo60

Die Besoldungsordnung könnten Sie problemlos im Internet nachlesen, 

CommanderData

In Russland helfen selbst die "Sondergratifikationen" des Herrn Putin nicht mal mehr, um Kriegs-Freiwillige an die Front zu locken ... jeder deutsche künftige "Zwangs-Rekrutierte" kann derzeit live miterleben, wie kurz das kaum erblühte Leben an der Front ist ... als Eltern fragt man sich da ... wozu habe ich mich 20 Jahre abgemüht, investiert und gesorgt, wenn mein Kind von nicht betroffenen Politikern zwangsverheizt werden darf? 

tagonist

Wenn das einzige Problem zur Wiedereinführung des Staatszwangs ist das nicht genug Wohnbaracken zur Verfügung stehen, kleiner Kamerad, dann hast Du nie Dienst getan.
Ob nun in der Kaserne oder Schwesterwohnheim; Stockwerk-Klo und Gemeinschaftsdusche waren Standard; Wohncontainer wären oder waren da kaum ein Unterschied.

Vaddern

Ja, finde ich interessant. 
Ich habe aus meiner Wehrpflichtzeit mitgenommen: 

Führerschein, manche konnten den LKW- Führerschein machen. Rentenzeit und natürlich Wartesemester vor dem Studium. 
Sind alle also m.E. sowieso schon so gewesen. Sollte also selbstverständlich sein. 

saschamaus75

>> Führerschein, manche konnten den LKW- Führerschein machen. Rentenzeit und natürlich

>> Wartesemester vor dem Studium.

>> Sind alle also m.E. sowieso schon so gewesen. Sollte also selbstverständlich sein. 

 

 

Nope, genau DAS wurde alles(!) ca. 1995 bei der Umstellung von W12 auf W10er abgeschafft. =(

 

nie wieder spd

Zeltlager wären im Vergleich zum Schützengraben wie Urlaub in einem Sanatorium. Und Zelte werden bei der Bundeswehr doch wohl vorhanden sein. Oder nicht …?

Alter Brummbär

Kasernen gibt es reichlich, in welchem Zustand sie sind, ist eine andere Frage

Tada

Angesichts der aktuellen Konflikte und ihrer Art und Weise wäre eine Grundausbildung für alle nötig, in der zumindest ansatzweise gezeigt wird, wie man sich im Notfall zu verhalten hat, wie man eventuell helfen könnte (auch wie man richtig Platz macht - das können nicht einmal alle Autofahrer), wie man diszipliniert von A nach B kommt...

Auch dass man keine Unfälle filmt und die Rettungskräfte blockiert könnte ein Teil der Ausbildung sein.

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CommanderData

Grundausbildung bitte auch für aktive Politiker bis zum 70. Lebensjahr. Im Notfall können sie in der Wehrküche Butterbrote schmieren oder Hilfspfleger im Lazarett sein. 

 

Tada

Ja, warum denn nicht? Bei manchen Politikern fielen das nicht einmal auf, weil sie so oft bei Sitzungen fehlen.

 

Adeo60

Dann wäre ja ein Koch- oder Erste Hilfe Kurs die sinnvollere Alternative….

Aber warum lassen Sie sich si an Politikern aus…? Im Ernstfall sehe ich diese in einer besonderen Verantwortung für under  Land  und ganz sicher nicht beim „Brötchen schmieren“…

Klaartext

Sorry, aber ihre Vorschläge zu einer Grundausbildung haben nichts mit einer militärischen Grundausbildung zu tun.

Zumindest der Ungang mit leichten Infanterie Waffen sollte Bestandteil sein.

Tada

Ich hoffe wohl, dass niemand gleich am ersten Tag Waffen in die Hand bekommt ohne sich diszipliniert verhalten zu können.

bolligru

Die Frage ist wohl auch, wie man denn mit denjenigen umgehen soll, die keineswegs, also unter gar keinen Umständen bereit sind, für Regierung, Volk und Vaterland ihr Leben zu opfern. Als "süß und ehrenvoll" empfinden heutzutage nur wenig den "Heldentod", also das "zu Mus verarbeitet werden".

Tada

Was hat es mit Heldentod zu tun im Notfall das richtige zu machen? 

tagonist

Öhm, ist das nicht Teil der Fahrschule gewesen?

Malefiz

Der Führerschein wird genau gleich gelernt wie im zivilen Bereich. Es gibt nur Besonderheiten bei Militärischen Fahrzeugen die zu zusätzlich zu erlernen sind.

nie wieder spd

Völlig richtig! Und da uns ja angeblich nur wenig Zeit bleibt, bis der Russe vor der Tür steht, sollte die gesamte Gesellschaft militarisiert werden, mit Wehrsportgruppen in Schulen und Ausbildung von an der Waffe trainierten Heimatschutzverbänden in jedem Stadtviertel.

asimo

Wir sollten uns an den skandinavischen Ländern orientieren, die scheinen mir da einiges zielich gut zu machen. 

Malefiz

Im Übrigen gibt es immer eine Grundausbildung für alle. In dieser wird auch erlernt wie man sich im Notfall zu verhalten und zu helfen hat, auch im zivilen Bereich. Mir wurde das schon vor 40ig Jahren beis Militär so beigebracht.

ich1961

Also für mich sind das alles "Selbverständlichkeiten"!

Jeder Führerscheinbesitzer sollte in der Lage sein, seinen Erste Hilfekurs abzurufen (man sollte das Ding auch erneuern!) und ebenso sollte jeder Führerscheinbesitzer wissen, wie er diszipliniert (ich kenne keine Fahrschulem die anderes lehrt!) von A nach B kommt.

Auch sollte allegmein bekannt sein, das die Bildrechte individuell gelten und das Rettungskräfte nicht behindert werden sollten.

Das sich manch einer an all das gelernte nicht hält, steht auf einem anderen Blatt!

 

Malefiz

Die Bundeswehr ist nicht so schlecht wie viele denken, ich durfte viel im Sanitätsdienst durch gute Ausbilder lernen.

Keaggy58

Da stimme ich ihnen zu, auch wenn ich sehen, das man den Rettungsleuten agressiev angeht.

berelsbub

„Auch dass man keine Unfälle filmt und die Rettungskräfte blockiert könnte ein Teil der Ausbildung sein.“

Man kann sicher über vieles streiten, was man üben kann und was nicht, aber wir sollten nicht den Fehler machen und das Fehlverhalten einiger weniger als Maßstab zu nehmen und damit das Niveau der Gesamtheit nach unten zu drücken, weil man Sachen übt, die für die Masse selbstverständlich sind. Da würden sich die meisten Teilnehmer doch verschaukelt vorkommen, wenn die bei solchen Übungsveranstaltungen sitzen. 
Ich müsste auch zu keiner Übung, bei der mir erklärt wird, dass man nicht in laufende Kreissägen fasst oder keinen Schraubenzieher in eine Steckdose steckt, oder oder oder… 


 

 

Assarakos

Es ist immer wieder erstaunlich, wie einfach sich manche Politiker die Beantwortung komplexer Fragen machen. Die Wehrpflicht wurde auch deshalb ausgesetzt, weil es erhebliche rechtliche Probleme gab (Stichwort Wehrgerechtigket). Sind diese Probleme beseitigt? Nein, sind sie nicht. Wehrpflicht nur für Männer? Eine abenteuerliche Auffassung von Geschlechtergerechtigkeit. Und schließlich: wir haben doch heute schon einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Der Mangel soll größer werden, damit wir Soldaten haben? Zudem hat sich die Welt des Militärs erheblich gewandelt. Was gebraucht wird, sind Spezialisten. Und keine Wehrpflichtigen, also Amateure, die zu einem 12 oder 15 monatigen Wehrdienst verpflichtet werden. 

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ich1961

Wie wird man denn zu einem "Spezialisten"?

Sicher nicht zu Hause auf dem Sofa!

Und ja, es müssen "dicke Bretter gebohrt werden" - aber notaflls muss es erstmal nur für Männer eine Wehrpflicht geben.

Es können sich übrigens auch jetzt schon Frauen in der BW engagieren - ganz freiwillig!

 

Assarakos

Zu einem Spezialisten wird man nicht durch einen mehr oder weniger kurzen Wehrdienst. 

Wehrpflicht nur für Männer? Erkundigen Sie sich mal bei einem Verfassungsrechtler.

 

saschamaus75

>> Und schließlich: wir haben doch heute schon einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

 

Naa, ich schätze, die rechnen genau andersherum:

Mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht kommt auch der Zivildienst wieder -> zig Tausende kostenlose(!) Arbeitskräfte in der Pflege. -.- 

 

Assarakos

Zivildienstleistende sind keine Fachkräfte. Und ein Zivildienst entzieht dem Arbeitsmarkt ja noch mehr Personal.

everlasting crisis

Naja, warum nicht alles verbinden? Eine nicht unerhebliche Zahl von Wehrdienstleistenden entscheidet sich für einen SAZ-Antrag. Je nach Einheit, kann man dann eine Lehre machen. Damit wird er/sie zum Spezialist und am Ende der Dienstzeit (4 oder 8 Jahre) zur Fachkraft.

Auch in Kampfeinheiten kann man viel Gutes lernen, wenn man z. B. die Unteroffiziers- oder Feldwebellaufbahn anstrebt, dann lernt man nicht nur, wie man richtig ausbildet, sondern auch, wie man Menschen führt.

Ich bereue meine Feldwebellaufbahn seiner Zeit jedenfalls nicht, im Gegenteil. Ich konnte nach meiner Dienstzeit noch ein Studium zur Wiedereingliederung draufpacken.

Assarakos

Sie berichten aus längst vergangenen Zeiten. Übrigens: ich habe während meiner Wehrdienstzeit keinen Unteroffizier getroffen, der wirklich Menschen führen konnte. 

Nachfragerin

Mit der Wehrpflicht hätte unsere Politik wieder eine Möglichkeit in der Hand, mit dem Ersatzdienst billigst Löcher in der Pflege zu stopfen. Womöglich zielt die Union genau darauf ab - das ist schließlich ihr Klientel. Rechtliche Bedenken wird keine geben - Urteile werden notfalls ignoriert.

PS: Wer einen Krieg führen will, der braucht vor allem Menschen, die an der Front ihren Kopf für für politische Interessen hinhalten.

CommanderData

... und wie bei Putin als Kanonenfutter verheizt werden können. 

Die Ukraine macht es vor. "Spezialoperationen" mit Drohnen (kein manpower-Verlust), Zerstörung von feindlicher Infrastruktur, Sabotage - alles Werke von Spezialisten, die Erfolge zeitigen. Reine Kanonenfutter-Denke ist sowas von 90er... aber typisch für Altherren, die ihre Erfahrungen von vor 50 Jahren für zukunftsweisend halten... so sad. 

krautbauer

... die sich dann sowieso nur wieder in den (teilweise nicht mehr vorhandenen) Kasernen langweilen. 

nofa

Ich finde es schonmal sehr schlecht, dass die Generation Politiker, die diese Situation in der Welt zumindest mitgestaltet hat nun permanent darüber redet was künftige junge Generationen leisten müssten um es nicht weiter zu verschlimmern, egal ob beim Militär oder in der Gesellschaft (Gesundheit, Pflege, Soziales). 

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harry_up

Die jetzigen Politiker sind doch dazu berufen, die Zukunft zu gestalten. Dazu gehört auch und vor allem das, was Sie ihnen in Ihrem Kommentar absprechen.

Adeo60

Die Situation der Bedrohung wurde dadurch geschaffen, dass das Prinzip der Abschreckung, das jahrzehntelang friedensstiftend  gewirkt hatte, vernachlässigt wurde. Auch ich war der naiven Vorstellung verfallen, dass ein friedliches Miteinander mit Russland Bestand haben und die Grundsätze des VölkerR beachtet würden. Ich bin sicher, dass Putin die Sinnlosigkeit seines Krieges längst erkannt hat, nun aber wie ein Getriebener agiert. Wohin auch mit all den Soldaten, wenn die wertschöpfende Wirtschaft am Boden  liegt… Trump hatte ihm Handelsbeziehungen vorgeschlagen, eine letzte Chance auf Einsicht und Umkehr. 

CommanderData

Danke und volle Zustimmung. 

Altherren erdenken und planen eine Zukunft ... in der sie selbst höchstwahrscheinlich nicht mehr leben (müssen), weil sie bis dahin altersbedingt das Zeitliche gesegnet haben werden. 

Klaartext

Ist aber schon komisch, dass genau diese Generation der Älteren genau diesen Dienst geleistet haben, damit die jüngere Generation in Frieden aufwachsen konnte 

M.Pathie

Ich bin ein absoluter Verfechter, die Ukraine in ihrer Verteidigung mit allem nötigen (und ich betone: was dazugehört, darüber kann und muss man streiten) zu unterstützen und alles dafür zu tun, die russische Oligarchrndiktatur zu isolieren und zu sanktionieren.

Was da im Schatten alles an zusätzlicher Aufrüstung und Rollbacks durchgewunken werden soll, überzeugt mich nicht. Ich vermisse jeden Ansatz konzeptioneller und logistischer Klarheit. "Hauptsache mehr" kann es nicht sein, denn es bleibt die unumstößliche Wahrheit im Raum, dass jeder Euro, Dollar und jedes Pfund, dass in Rüstung und Militär fließt, bei Entwicklung, Bildung, Klimaschutz, Infrastruktur, Gesundheit etc. fehlt.

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fantombias

Ohne Verteidigung, keine Freiheit, Bildung, Gesundheit

Wolf1905

Aha: ihre Grünen haben aber beim Sondervermögen für die Bundeswehr ausdrücklich zugestimmt. Und was läuft denn „im Schatten“? Konzeptionelle Klarheit muss noch entwickelt werden, ja, aber dazu bedarf es Diskussionen / Abstimmprozesse. Und klar, Geld was ins Militär fließt, fehlt in anderen Bereichen - das ist eine Binsenweisheit.

Adeo60

Ihr Kommentar ist ausgewogen und deckt sich im Wesentlichen mit meinen Vorstellungen. Wehrhaftigkeit schafft man nicht durch blinden Aktionismus, sondern durch klare konzeptionelle Vorgaben und inhaltliche Feinabstimmung innerhalb des Bündnisses. Vor allem muss Überzeugungsarbeit  gegenüber jungen Menschen geleistet werden, welchen Auftrag die Bundeswehr zu erfüllen hat und in welcher Form die Sicherheitsinteressen verfolgt und den Gedanken der Völkerverständigung Rechnung getragen wird. 

CommanderData

Vielleicht sollte man auch an die grundsätzliche Frage heran gehen: wie kann es sein, dass bestimmte Typen von Männer es in einer so aufgeklärten Zeit immer noch schaffen Kriege vom Zaun zu brechen? 

Es liegt an den Systemen dieser Welt (auch vermeintlich demokratische Systeme sind keine todsichere Bank um Alphas zu verhindern) . 

Wenn man aber nicht irgendwann die System-Frage stellt/ändert/löst, werden Kriege auch in Zukunft stattfinden und unschuldige junge Menschen sinnlos ihr Leben verlieren. 

Kaneel

Ein wenig klingt Ihr Post für mich nach "wasch mich, aber mach mich dabei nicht nass".

Nachfragerin

Gefährlicher Selbstläufer

Seit 15 Jahren wird uns die großen, russischen Bedrohung eingetrichtert. Mit Putins Krieg haben wir dann endlich einen Grund gefunden, dreistellige Milliardenbeträge in die Aufrüstung pumpen zu können. Ob das angesichts der russischen Nicht-Erfolge in der Ukraine überhaupt notwendig ist, wird gar nicht gefragt - die stetige Wiederholung der Gefahr genügt als Argument.

Wenn wir uns dann im Namen der Verteidigung bis an die Zähne bewaffnet haben, können wir außenpolitisch offensiver auftreten. Man sieht es an den USA, Russland, Türkei oder Israel: Waffen wollen eingesetzt werden.

Im letzten Schritt fehlen dann nur noch die Menschen, die sich persönlich für diesen Kriegskurs hergeben. Da es den meisten aber nicht so schlecht geht, dass sie sich mit etwas Geld locken ließen, muss die Wehrpflicht zurück.

Oder anders formuliert: Alte Menschen zwingen die Jugend in den Kriegsdienst und erzählen was von Freiheit und Zukunft.

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gelassenbleiben

Wenn wir uns dann im Namen der Verteidigung bis an die Zähne bewaffnet haben, können wir außenpolitisch offensiver auftreten. Man sieht es an den USA, Russland, Türkei oder Israel: Waffen wollen eingesetzt werden.

Da muss der demokratische Staat halt aufpassen, auf die BW und auf den Rechtsstaat. Aber Verteidigungsfähigkeit ist leider notwendig bei Feinden und Partnern wie Putin und Trump

teachers voice

Im letzten Schritt fehlen dann nur noch die Menschen, die sich persönlich für diesen Kriegskurs hergeben

Sie schreiben es selber: „Im letzten Schritt“ geht es Ihnen immer um das „Gleiche“ wie im ersten Schritt. Alles ist gleich. Ob Putin oder nicht - ob Angriff oder Verteidigung - ob Demokratie oder Diktatur: Immer läuft bei Ihnen alles - wirklich alles - darauf hinaus, dass „wir“ von einem militärisch-industriellen Komplex durch rüstungskorrupte Politiker und durch willfährige Medien aus geopolitischen Gründen unbedingt Krieg führen müssen.

Blöd nur, dass man dabei die tatsächlichen Umstände und Komplexitäten und Realitäten und Probleme schlicht nur noch als „Nebensächlichkeiten“ oder „Ablenkungen“ übrigbleiben.  

Praktisch dagegen, dass man immer das Gleiche mit nur ganz wenigen, dem Thema geschuldeten Abweichungen absetzen kann.  Und das eigene Weltbild sich dabei immer wieder selbst auf die Schulter klopft.

Soopfox

Ja und vorallem alte die selbst nie im Krieg waren... 👍

Keaggy58

Tja, anders herum kann man auch sagen das die Jugend sich auf das Geschaffene gut ausgeruht und gelebt hat. Ich mache ihenen mal einen Vorschlag. Fahren sie an die Front zur Ukraine und sschauen sie sich das an was da passiert.

MehrheitsBürger

 

„Seit 15 Jahren wird uns die großen, russischen Bedrohung eingetrichtert.“ 

Diese Bedrohung wird durch die reale militärische Aggression Russlands zur Wirklichkeit. Sie muss nicht „eingetrichtert“ werden.

 

„Ob das angesichts der russischen Nicht-Erfolge in der Ukraine überhaupt notwendig ist, wird gar nicht gefragt - die stetige Wiederholung der Gefahr genügt als Argument.“

 

Die russischen „Erfolge“ sind groß genug, um sie mit Blick auf Deutschland und seine Verbündeten auf jeden Fall vermeiden zu müssen. 

- Besetzung von 20 % Territorium

- Angriffe auf Wohngebiete, Infrastruktur, Krankenhäuser und Schulen

- Hudertausende Opfer unter Zivilisten und Soldaten

- Millionen Flüchtende.

Alles Gründe, dafür durch Verteidigungsfähigkeit mitsamt Wehrpflicht zu sorgen, dass das nicht passiert durch einen Gegner, der militärische Aggression zur Staatsdoktrin erhoben und konkrete Drohungen gegen Deutschland ausgestoßen hat.

nie wieder spd

Ich bin dafür, dass diejenigen, die nun am lautesten nach der Kriegsertüchtigung rufen, sich sofort freiwillig bei der Bundeswehr melden sollten. Unabhängig von Alter, Geschlecht und Berufsstand.

melancholeriker

Alles schön und richtig, was Sie da gegen diese grassierende Kriegslogik analysieren. 

Und trotzdem können Sie nicht anders als den russischen Tyrannen einfach krankzuschreiben als Opfer einer erdrückenden, vom "Westen" in gewalttätige Notdurft getrieben. 

"Oder anders formuliert: Alte Menschen zwingen die Jugend in den Kriegsdienst und erzählen was von Freiheit und Zukunft." 

Ja das wäre doch mal ein Ansatzpunkt. Warum haben denn so auffällig viele rechtsgerichtete Ältere so ein brünstiges, aktives Mitempfinden gegenüber Putin und machen sich stark für die Mission, die sich eine Kapitulation der Ukraine zum Ziel setzt? 

Ich sag's Ihnen. 3 Jahre Krieg von Deutschen in der SU haben massives Leid, unverarbeitbare Gewissenskonflikte und Gefühlstaubheit mit zurückgebracht, ein gigantischer Tabusumpf, der vom  "Wirtschaftswunder" untergepflügt wurde und Millionen Menschen, traumatisiert und heimatlos gemacht, einen Scheinfrieden aus Wohlstand gab.

 

marvin

Das ist kein "Selbstläufer"
Damit entwerten sie die kostbare Arbeit der vielen, vielen Propagandisten, die da hart dran arbeiten, im Auftrag weniger Profiteure. Denn nie wollte irgendein Volk jemals von sich aus den Krieg.

Peter P1960

Sie zeichnen ein fiktives Szenario, um dann "anders formiliert" ein Ihrer Agenda entsprechendes Fazit zu ziehen und blenden völlig aus, dass ohne konventionelle Abschreckung auf enen Angriff auf das Baltikum (mit der selben Begründung wie bei der Ukrauine) als Handllungsoption nur der nukleare Erstschlag bliebe.

Salarianer

Eigentlich sind sie seit Jahren hier Verteidigerin von Putins Angriffskrieg.  Das sie es dann nicht gut finden wenn Deutschland und Europa Verteidigungsfähig werden überrascht da nicht.

harry_up

Obwohl ich nach dem Lesen des Artikels die Gedanken von Herrn Otto für gut nachvollziehbar guthieß, stimmt mich Ihr Kommentar doch etwas nachdenklicher.

Natürlich pickt sich jeder, der hier Stellung nimmt, die ihm wichtig erscheinenden Argumente heraus, was mich ja gerade ein wenig in die Bredouille bringt. 

Sie sehen die sich die Hände reibende Rüstungsindustrie im Vordergrund, mit der Gefahr, dass mehr Waffen die "Kriegslust" steigern könnten.

Ich sehe darin die Antwort auf die einzige Sprache, die Putin versteht.

Daher kann ich dem letzten Absatz Ihres Kommentars so nicht zustimmen. Zumal die Wehrpflicht nie aufgehoben wurde.

Tada

Eingetrichtert?

Putin & Co.  haben im russischen Fernsehen selbst direkt gedroht. 

Grossinquisitor

Von "der großen russischen Bedrohung" hat bis 2022 kaum jemand gesprochen. Die Bundeswehr beginnt jetzt erst wieder bündnisfähig zu werden zu wollen.

Plaui

Ach ja, die bösen Alten sind wieder Schuld…

quas

Ich weiß ja nicht wo sie leben, aber wie kommen sie auf die 15 Jahre. Selbst nachdem Russland die Krim annektierte und einen Bürgerkrieg im Osten der Ukraine angefacht hat, wo wurde da Russland als Gefahr angesehen? Wir haben ja noch fleisig Geschäfte gemacht, unserere Gasspeicher an Gazprom verkauft und Nordstream 2 unterstützt. Und haben unsere Abhängigkeit von russischer Energie stetig erhöht. Macht man das, wenn man den Gegenüber für eine Gefahr hält?

Russland wurde erst als echte Gefahr erkannt und auch so benannt, nachdem es im Februar 2022 in die Ulkraine einmarschiert ist. Dies gilt zumindest für weite Teile der Politik und auch der Bevölkerung. 

Und wer bitte hat einen Grund gesucht, Milliardenbeträge in die Aufrüstung zu stecken, außer eventuell einige Rüstungsfirmen. Mir sind jedenfalls keine Aufrüstungs-Bestrebungen seitens der Politik vor 2022 bekannt.