US-Präsident Donald Trump und Federal Reserve Gouverneur Jerome Powell im November 2017.

Ihre Meinung zu Trumps neuerlicher Angriff auf die Wirtschaftsordnung

Erst die Disruption des Welthandels, nun der erneute Angriff auf die Unabhängigkeit der Geldpolitik: Donald Trumps Manöver hinterlassen bleibende Schäden im wirtschaftlichen Gefüge. Von D. Landmesser.

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176 Kommentare

Kommentare

natootan

So leicht verständlich ist das Thema auch für die tagesschau nicht. 

Der Dollar ist Reservewährung. Die USA sind nach allen Definitionen schlichtweg pleite. Gleichzeitig hocken diverse Länder (insbesondere die asiatischen) auf einer gigantischer Menge Devisen. Noch vor einigen Jahren wurde in den USA hastig ein Gesetz verabschiedet, der Investitionen für ausländische Unternehmen nur ermöglicht, wenn dadurch Arbeitsplätze in den USA entstehen. Man wollte den Ausverkauf stoppen (damals war es China, die sich in den USA Unternehmen einverleiben wollte). 

Trump ist sich dessen bewusst (ehrlicherweise muss man aber sagen, dass jeder Präsident - außer vielleicht Biden - sind sich dieser Lage bewusst). Der Dollar muss Reservewährung bleiben, auch wenn die USA Tag ein, Tag aus die Geldpressen laufen lässt. Jetzt kommt die Schwierigkeit, dass die FED eine private Institution ist und nicht interessiert an Nationalstolz ist. Hier krachen also zwei Ansichten aufeinander.

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Anderes1961

Die einzige Definition nach der die USA praktisch pleite sind, ist ihre. Offensichtlicher kann man Ahnungslosigkeit in Sachen Volkswirtschaft nicht zur Schau tragen.

Erstens kann kein Staat in eigener Währung pleite gehen. Das ist unmöglich. Zweitens ist die USA in der komfortablen Lage, daß sie auch bei hoher Auslandsverschuldung nicht pleite gehen kann, weil der Dollar Reservewährung ist und das wird sich solange nicht ändern, solange andere Volkswirtschaften Vertrauen in den Dollar haben. Allerdings ist Trump gerade dabei, dieses Vertrauen aufs Spiel zu setzen. Das hat noch kein US-Präsident geschafft. Trump wäre der erste. 

 

wie-

>> so reden allenfalls Pubertierende

Gute Analyse. In der Transaktionsanalyse gem. Herrn Eric Berne käme Herrn Trump durchweg die Rolle des "trotzigen / rebellischen Kindes" zu, keinesfalls des mündigen "Erwachsenen Ich".

harry_up

Egal, ob Powell seinen Job verlieren wird oder nicht, Trump hat mit ihm schon jemanden, den er verantwortlich machen wird, wenn sein Boot auf Grund läuft.

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wie-

>> den er verantwortlich machen wird, wenn sein Boot auf Grund läuft.

Im Zweifelsfall sind's eben die üblichen Verdächtigen, die jeder rechtsextremen wie linksextremen Regierung als Sündenböcke dienen.

vaihingerxx

was wird erwartet ?

die Menschen haben sich einen Proleten gewünscht, gefunden und letztlich mit knapper Mehrheit gewählt, jeder ist doch seines Glückes Schmid

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wie-

>> die Menschen haben sich einen Proleten gewünscht, gefunden und letztlich mit knapper Mehrheit gewählt, jeder ist doch seines Glückes Schmid

Durchaus. Nur dass dieses Mal die negativen Auswirkungen sämtliche Volksökonomien dieser einen Welt betreffen werden.

Naturfreund 064

Eine knappe Mehrheit hat sich bei der Wahl Trump gewünscht. Es wahren aber mehr Wähler, als beispielsweise Deutschland überhaupt Wähler hat, die Trump nicht gewählt haben. Diese Wähler sollte man nicht unterschlagen, weil die haben nämlich Trump nicht gewollt. Klar ist die Mehrheit entscheidend, aber das hört oder liest sich immer so, als hätten alle Trump gewollt.

falsa demonstratio

"Hier krachen also zwei Ansichten aufeinander."

Wer sagt denn, dass Regierung und unabhängige Zentralbank nicht unterschiedlicher Meinung sein und diese Unterschiede auch kommunizieren können?

Geht es in dem TS-Artikel wirklich darum?

Questia

Schon - 

"Der Dollar rutschte gemessen am Dollar-Index... auf ein Drei-Jahres-Tief von 97,921 Punkten.
Das sind unverkennbare Warnzeichen dafür, wie stark das Vertrauen einerseits in die Verlässlichkeit der USA als Schuldner und andererseits in die Unabhängigkeit der Geldpolitik gesunken ist."

Und dieser Mangel an Vertrauen in die Unabhängigkeit der Geldpolitik besteht schon jetzt, wo noch jmd. an der Spitze der Notenbank steht, der unabhängig, fachlich kompetent und unbeeindruckt von den Tiraden des DJ seine Entscheidungen trifft und beabsichtigt, dies bis zum Ende seiner Amtszeit weiter zu tun.

Wäre Trump schlau, weit- und einsichtig, würde er erstens seinen Kurs ändern und zweitens davon absehen, Powell loszuwerden. Denn der stellt die letzte stabile Bastion dar.

 

Mendeleev

Trump ist ein Prophet der Wirtschaft. 

Seine Prophezeiungen sind nämlich selbsterfüllend. 

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Naturfreund 064

Trump ist ein Prophet des Untergangs.

Mendeleev

Tatsächlich hatte Trump gedroht die deutsche Wirtschaft zugrunde zu richten ...

Was meinen Sie - wird es ihm gelingen? 

wie-

>> Seine Prophezeiungen sind nämlich selbsterfüllend. 

Aha. Nachweise? Belege? Fakten?

MRomTRom

++ Die Unabhängigkeit der Notenbanken ist eine Säule stabiler Marktwirtschaften ++ 

Aus gutem Grund ist der Vorsitzende der FED  nicht an Weisungen der Exekutive gebunden. Zu groß wäre die Gefahr, dass ein in den kurzfristigen Kategorien von politischem Gewinn- und Verlust denkender Politiker ihn ansonsten für seine Zwecke einspannt und die Geld- und Währungspolitik destabilisiert.

++

Im Idealfall harmonieren Fiskalpolitik der Regierung und die Geldpolitik der FED mit Blick auf ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht. 

++

Da Powell die Gefahr sieht, dass Trumps Zoll-Abenteuer einen Preisauftrieb verursachen und die Inflationsrate sich über der Zielmarke von 2 % einpendelt, hält er sich mit Zinssenkungen zurück.

++

Die Märkte honorieren das, worüber Trump schimpft.

++

RoyalTramp

Tragisch, aber mit Novartis hat jetzt ein weiteres großes Pharmaunternehmen nach Roche erklärt, die Produktion vor Ort in den USA sowie die Forschung mit einem Investitionsvolumen von 40 Mrd. US-$ auszubauen (Roche kündigt Investitionen sogar von 50 Mrd. US-$ an). Investitionen, die bei uns fehlen werden.

Die Zölle scheinen, wenn auch zögerlich, den erhofften Effekt zu erzielen. Und wieder 50.000 Arbeitsplätze (Roche + Novartis zusammengenommen), die Trump damit in die USA geholt haben wird, wenn es nicht nur bei Ankündigungen bleiben sollte. Damit sind es jetzt 260.000 Arbeitsplätze, die seit Verhängung de Zölle in die USA wandern werden. 

Das macht mich wütend, dass diese Arbeitsplätze nicht bei uns entstehen, und sprachlos zugleich, dass Trump anscheinend mit seiner Erpresser-Masche solche Erfolge verbuchen kann. Und zwar wider all der Medienschelte und Häme, die er dafür hierzulande kassiert.  

 

MRomTRom

++ Trump wird von den Märkten belehrt ++

 

-- Die ausgewürfelten Zölle musste er innerhalb von Stunden wieder zurücknehmen, als der Anleihemarkt mit Kurseinbußen und Rendite-Erhöhungen reagierte

-- Der Angriff auf die FED-Unabhängigkeit wird von den Märkten nun ebenfalls mit Abschlägen versehen.

 

Den Marktteilnehmern graust vor dem wirtschaftlichen Dilettantismus Trumps, der das Vertrauen in die Verlässlichkeit der USA untergräbt.

 

 

 

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Questia

TRom 21:13

| "++ Trump wird von den Märkten belehrt ++" |

Das bezweifle ich. Denn das würde ja bedeuten, dass er einsichtig und lernfähig wäre. Alle Entwicklungen, die seine Handlungen nehmen, zeigen leider nicht die Tendenz des "Aus Fehlern lernen."

Außer "Können die USA denn einen Handelskrieg gegen die zweitgrößte Volkswirtschaft, gegen China, überhaupt gewinnen - auch angesichts der Abhängigkeit bei Rohstoffen?

Tooze: Was hieße überhaupt gewinnen? Eine Entkoppelung in bestimmten Bereichen? Der Wille dazu scheint ja bei Trump nicht sehr ausgeprägt zu sein. Er hat ja schon sehr viele Zugeständnisse gemacht, zum Beispiel bei der Elektrotechnik, bei Chips. Man kann da gut ablesen, wo Amerika schwach ist. Wir werden jetzt sehen, wie Peking Schritt für Schritt Gegenmaßnahmen ausrollt. Und ich weiß nicht, ob die US-Administration das wirklich einberechnet hat." https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/trump-zoelle-dollar-handelsst…

Gassi

Wie unfähig und dumm agiert dieser Mensch? Ich bezweifle, dass da irgendeine Strategie dahintersteckt. Warum er aber alles kaputtmachen will? Beratungsresistent und planlos.

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wie-

>> Warum er aber alles kaputtmachen will?

Weil er dann etwas Neues aufbauen kann (siehe: Theorie des Veränderungsmanagement, u.a. Kurt Lewin) und zudem sich als "charismatischer Herrscher" (siehe die Theorie von Max Weber) seinem auserwähltem Volk präsentieren kann.

Nettie

„Warum er aber alles kaputtmachen will?“

Vielleicht einfach nur, weil er es kann und es ihm Spaß macht.

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Izmi

Seine jüngsten Attacken rütteln am Fundament der amerikanischen Wirtschaft, nämlich dem Vertrauen in die Funktionsweise des Finanzsystems.

Habe gestern einmal mehr den Film "The big short" angesehen... Das Vertrauen in die "Funktionsweise des Finanzsystems" wurde mit dem Crash 2007 derartig erschüttert, dass die Folgen bis heute vor allem unter den einfachen US-Bürgern nachwirken...

Parsec

Warum stoppt kein Mensch in den USA diesem Typen, der doch überdeutlich die Zerstörung der USA als wichtigen Wirtschaftsfaktor und -partner zum Ziel hat.

Trump regiert nicht, er wurde einfach auf die Menschheit losgelassen, weil es unverantwortliche US-amerikanische Wähler so wollten, und gerade damit ihre Verantwortungslosigkeit ggü ihrem eigenen Land offenbarten.

 

Parsec

Und: das ist die Folge, wenn ein Wahlsystem jeden noch so Unwissenden zum Präsidenten machen kann.

Unfassbar !!

Bauer Tom

„Der US-Leitindex Dow Jones brach am Montag um 2,5 Prozent ein“

„Kursverfall am Anleihen- und Devisenmarkt. Zehnjährige Staatsanleihen brachen erneut ein“

„Bleibende Schäden“

„an den Finanzmärkten bleibende Schäden hinterlassen.“

ich finde es, unverantwortlich von den medien derartige Wörter zu benutzen bei Kursschwankungen, die keinesfalls ungewöhnlich sind. 

Dies verunsichert unnötig die Anleger und führt genau zu dem, was da beschrieben wird.

auch vermisse ich eine  ausführlichere Berichterstattung über die Gründe für diese Maßnahmen. 

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