
Ihre Meinung zu Oleh Senzows Dokumentation "Real": Beklemmend nah am Krieg
Der ukrainische Regisseur Oleh Senzow ist auch Offizier - bei einem Einsatz an der Front lief seine Helmkamera mit. Daraus entstanden ist eine beklemmende Dokumentation, die nicht geplant war. Von Stephan Laack.
Der Krieg ist beklemmend - je näher dran, desto mehr.
Ich weiß das von meinem Opa - der lag vor Verdun und in Galizien, hat nur einmal geredet,
Das hat gereicht.
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Mein Ziehvater wurde an der Ostfront schwer verwundet und in russischer Kriegsgefangenschaft gesund gepflegt. Er konnte darüber nur Gutes berichten. Aber es handelte sich ja auch nicht um einen russischen imperialistischen Angriffs-, sondern um einen Verteidigungskrieg, der übrigens ohne US-Waffenlieferungen wohl verloren worden wäre. Die Grausamkeiten fand man jedenfalls damals eher auf der anderen Seite.
>> Aber es handelte sich ja auch nicht um einen russischen imperialistischen Angriffs-, sondern um einen Verteidigungskrieg
Sofern die Militäroperationen der Roten Armee im Herbst 1939 gegen Polen, die Besatzung der baltischen Staaten sowie Moldawien oder 1940 gegen Finnland nicht berücksichtigt werden.
>> der übrigens ohne US-Waffenlieferungen wohl verloren worden wäre.
Nicht die Waffen waren's, sondern jede Menge Nahrungsmittel, Militärstiefel und leichte LKW sowie schwere Lokomotiven.
>> Die Grausamkeiten fand man jedenfalls damals eher auf der anderen Seite.
Fragen Sie dazu doch einmal die Bevölkerung im ehemals deutschen Ostpreußen oder Schlesien. Oder lesen Sie die Gedichte und Pamphlete von Herrn Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg aus der Zeit.
Sofern die Militäroperationen der Roten Armee im Herbst 1939 gegen Polen, die Besatzung der baltischen Staaten sowie Moldawien oder 1940 gegen Finnland nicht berücksichtigt werden.
Ich bestreite die Grausamkeiten der roten Armee nicht.
Nicht die Waffen waren's, sondern jede Menge Nahrungsmittel, Militärstiefel und leichte LKW sowie schwere Lokomotiven.
Doch, die Waffenlieferungen der USA an die UdSSR waren‘s.
>> Doch, die Waffenlieferungen der USA an die UdSSR waren‘s.
Wenn Sie meinen. Militärhistoriker werden Ihnen anderes berichten, auch wenn's Tausende Panzer aus britischer und US-Fertigung waren, die nach Russland gingen.
Da haben si recht
Der Krieg ist grausam.
Dem würden Historiker vermutlich widersprechen, denn bei den meisten von denen gilt bereits der Winter 1941 als der eigentliche Wendepunkt des Krieges, als die deutschen Truppen vor Moskau stecken blieben. Und zu dem Zeitpunkt waren die USA noch gar nicht im Krieg und ihre versteckten Waffenlieferungen kamen vornehmlich GB zu Gute.
Ich weiß das von meinem Opa - der lag vor Verdun und in Galizien, hat nur einmal geredet,
so ähnliches habe ich schon mal gehört
der Verwandte war MG Schütze1
der hat nie über seine Erlebnisse berichtet
seine Frau erzählte nur, dass er gelegentlich, des nachts schreiend und schweißgebadet aufschreckte
Tja, geahnt habe ich das, aber es ist doch etwas anderes das quasi live zu erleben.
Mein Opa war bei Dünkirchen und hat auch fast nie über den Krieg geredet. Nur einmal hat er erzählt, wie er und Kameraden in einen Zug gesperrt und nach GB gebracht wurden. Sonst kein Wort - das hat mich immer gewundert, weil ich ein Mensch bin, der über Probleme, Vorkommnisse usw. reden muss!
Die müssen fürchterliches erlebt haben!
naja, aber, warum haben die Großväter dieses erlebt, mein Opa war bis 1948 in russischer Kriegsgefangenschaft - er hat sowieso gar nichts erzählt, nur eines ist mir in Erinnerung - da war ich 12, 1981, irgendwas im (Ost)- Fernsehen - er meinte auf dem Sofa sitzend - sowas hätte es unter Hitler nicht gegeben - ich als Thälmann-Pionierin fast in Ohnmacht gefallen - weil - wir waren doch alle Kommunisten oder wenigstens Widerstandskämpfer - leider nein - jetzt so im Nachhinein ...
er war in Lettland in der Schreibstube, so hieß es - allerdings, wenn man nachrechnet, genau zu den Zeiten der Erschießungen der jüdischen Bevölkerung und was man sonst alles nicht weiß - gruselig - wie sehr ich meinen Opa liebe und in guter Erinnerung habe - irgendwie seltsam
Verdun und Galizien war im WK 1. Wie alt sie sie denn?
Mein Opa war Jahrgang 1898. Was ist denn so schwer im Jahr 2025, das bißchen Rechnen an den gut gepflegten Ressentiments gegen die Menschen vorbeiziehen, die sich ernsthaft mit den millionenfach unbesprochenen Traumata von 2 sinnlosen Kriegen beschäftigen?
Was wollen sie mir eigentlich unterstellen. Wenn ihr Opa 1898 geboren wurde konnte er nicht in Galizien gewesen sein (1914) Die Männer wurden in der Regel mit dem 20. Lebensjahr zum aktiven Dienst eingezogen
Vieke eher, Mein Opa mit 17.
Mein ostpreußischer Großvater war Jahrgang 1897.
Auch mein Großvater hat im ersten Weltkrieg gekämpft. Sogar in der Türkei. Seinen Koran, in der Übersetzung von Lazarus Goldschmidt, habe ich immer noch. Er war zwar kein Moslem, wollte aber wissen, worum es ging.
Eine Rechenoperation auf Grundschulniveau, sollte man meinen.
In den 50er-Jahren war ich als 5-7jähriger mit meinem Opa wöchentlich bei Weltkriegsveteranen in einem oberbayrischen Wirtshaus und hörte zu. Meine Schlussfolgerung heute lautet: Geschichte wiederholt sich und wiederholt sich wiederum nicht. Es ist, wie wenn man täglich 1000 Würfel in Luft wirft. Kaum ergibt sich der exakt gleiche Wurf. Aber jetzt kommt es: Es sind immer die gleichen Würfel.