Eine Fahrschülerin, die den Führerschein mit 17 erwerben möchte, fährt Auto in ihrer Fahrstunde.

Ihre Meinung zu Handwerkspräsident fordert Zuschuss zum Führerschein

Die Kosten für den Führerschein sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Deshalb fordert Handwerkspräsident Dittrich nun: Menschen auf dem Land sollten statt Deutschlandticket einen Zuschuss für die Fahrerlaubnis bekommen.

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193 Kommentare

Kommentare

AbendteeFürDschibuti

Ich würde gerne wissen, ob der Zuschuss sich dann am Preis des D-Tickets orientiert. 

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AbseitsDesMainstreams

Das Deutschlandticket besteht zu etwa 1 Teil Eigenbetrag und knapp 4 Teile Subvention. Jeder Führerscheinneuling müsste dann rund 4 Fahrstunden im Monat vom Staat geschenkt bekommen.

Das Ganze zeigt doch nur wieder den Irrsinn des ÖPNV. Der Marktmechanismus wird ausgehebelt, es ist brutal teuer für den Steuerzahler und es verwischt den Blick dafür, dass der ÖPNV eine Nischenlösung für (Groß-)Städte ist.

Tinkotis

Nahezu zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands leben lt. Statistischem Bundesamt in Großstädten und deren Umland. Von einer Nischenlösung kann man da nicht sprechen.

Dass über Lösungen auch für den Rest der Leute, die derzeit ohne Auto praktisch aufgeschmissen sind, nachgedacht werden muss, kann aber nicht ignoriert werden. Ob allerdings eine Förderung des Individualverkehrs oder doch andere Konzepte dafür geeignet sind muss wohl erst noch geklärt werden.

Oberlehrer

Falsche Behauptungen ;

Das D-Ticket wurde mit drei Milliarden subventioniert und 11 Millionen mal verkauft.

Daraus folgt dass das Ticket pro Monat mit  knapp 23 € pro Monat subventioniert wurde.

Also mit weniger als 50 Prozent des Kaufpreises.

 

Bahnfahrerin

Vielleicht müssen Sie das mal vorrechnen. Aber ich meine, Ihre Berechnung hinkt an 2 Stellen:

1) 11 Millionen Mal verkauft ist zwar grds. nicht falsch. Aber waren denn auch alle 11 Millionen das ganze Jahr im Besitz des Tickets, haben als volle 12 Monate bezahlt? Soweit ich weiß, gab es auch viele Abonnenten, die nur monatsweise gebucht hatten.

2) Die Subvention ist unabhängig davon trotzdem höher, denn es fielen durch das D-Ticket für die Verkehrsunternehmen ein Großteil der Einnahmen aus regulären Tickets weg insbesondere auch den vorher deutlich teureren Pendlertickets. Die müssten aber mit in die Berechnung. 

Was man sehen kann, ist dass das Geld für den Ausbau der Infrastruktur nun erst recht fehlt. Und auf dem Land noch weniger Busse fahren als vorher; da ein weitere Bus nur Kosten verursacht aber nahezu keine weiteren Einnahmen generiert.

Oberlehrer

Punkt 1 stimmt natürlich, dies sind aber nicht so viele.

Punkt 2 stimmt nicht, denn genau diese Verluste wurden ja durch die Subventionen kompensiert 

Bahnfahrerin

Das schreiben Sie oben aber anders. Denn dort haben Sie - wenn ich es richtig nachvollzogen habe - nur den Anteil der Ticketeinnahmen an den Subventionen verrechnet. Nicht aber berücksichtigt, dass andere Ticketeinnahmen dadurch wegfallen.   Insofern ist die Subvention in meinen Augen auch deutlich höher als die 50% des Kaufpreises. Wobei das so pauschal auch schwierig ist. Sicherlich gibt es Nutzer, die die es sich grad so lohnt. Und dann gibt es welche, die sich eben 80 % der bisherigen Kosten sparen. 

Zumal es mich durchaus mal interessieren würde, ob die Verbünde jetzt nicht noch mehr Verluste machen als vorher, die Subventionen also im Hintergrund eigentlich noch größer sind. 

Oberlehrer

Wer, glauben Sie denn, bekommt die Subventionen für die vergünstigten Tickets?

Die Verkehrsverbünde, da sie weniger Einnahmen haben, der Endkunde bekommt ja nicht die Subventionen, sondern das verbilligte Ticket.

Das ist marktwirtschaftliche Subventionenslogik.

Das war z. b. Völlig anders bei den Subventionen zu bestimmten PKW käufen, dort bekam der Endkunde fas Geld und nicht die Autoindustrie per se

 

Giselbert

Absolute Zustimmung!

"dass der ÖPNV eine Nischenlösung für (Groß-)Städte ist."

Dies macht das Deutschlandticket ja so ungerecht und gehört deshalb abgeschafft.

Bahnfahrerin

Es sind alle die dafür, die profitieren. Macht man die Umfrage mal unter Leuten auf dem Land sieht das Ergebnis sicher anders aus. 

Ich hoffe in jedem Fall, dass wir das nach 2025 in der heutigen Form, vor allem zu dem Spottpreis, wieder los sind. 

„Freu“ mich auf jeden Fall gleich wieder auf nen kuschelig vollen RE mit Ausflüglern und ein paar Pendlern. Spaß macht das nicht. 

De Paelzer

Das soll ja auch keinen Spass machen. Der landbevölkerung macht es auch keinen Spass die Vorteile in der Stadt mitzufinanzieren.

Immer dieser Neid. 

Nicht jeder der dafür ist profitiert davon! Ich bin auch dafür, dass sie einen guten Nahverkehr nutzen können von dem ich nicht profitiere. 

Ich gönne es ihnen von Herzen. Es soll eine sogenannte Solidargemeinschaft geben und es soll Menschen geben die motzen wenn der Öffentliche voller Schulkinder ist.

91541matthias

Ich profitiere nicht, weil ich ohne Auto nur unter Problemen zur Arbeit komme bzw. Früh- und Spätdienst mit viel Fußweg zum und vom Bahnhof möglich wäre. 

Wir fahren eher im Urlaub und bei Ausflügen Zug. 

Nachfragerin

Es ist auch ungerecht, dass vielen Städter den paar Landbewohnern ihre Straßen bezahlen. Städter fahren da überhaupt nicht herum. Manche haben nicht einmal ein eigenes Auto.

Wer die Subvention des ÖPNVs verlangt, sollte sich auch gegen Subventionen des Straßenverkehrs einsetzen. Das wäre konsequent und auf eine unsoziale Art "gerecht".

krautbauer

Äh, hallo, ungerecht ist sicherlich vieles. Dann also auch alles andere abschaffen, wo nicht "alle" was von haben? Bin ich voll dagegen.   

quas

Dann müssten sie auch dafür sein das Dienstwagenprivileg abzuschaffen, davon profitieren auch nur wenige.

De Paelzer

Dann möcht ich aber auch, dass jeder der die Autobahn benutzt eine kostendeckende Gebühr bezahlt. Warum muss ich dafür aufkommen wenn ich fast nie dort fahre? Ist echt ungerecht.

gelassenbleiben

wir subventionieren den MIV wesentlich stärker, KFZ steuer und Benzinsteuer decken nur die Hälfte des Aufwandes (ohne Umweltbelastungen einzurechnen)

schabernack

➢ … dass der ÖPNV eine Nischenlösung für (Groß-)Städte ist.

Die Nische ist keine Nische, sondern der Standard. 77% der Einwohner in Deutschland wohnen in Städten, nur 15% in Gemeinden mit < 5.000 Einwohnern.

BotschafterSarek

Das Ganze zeigt doch nur wieder den Irrsinn des ÖPNV. Der Marktmechanismus wird ausgehebelt, es ist brutal teuer für den Steuerzahler und es verwischt den Blick dafür, dass der ÖPNV eine Nischenlösung für (Groß-)Städte ist.

Da in Deutschland 80% der Menschen in Städten leben, kann von Nische kaum die Rede sein. Und gerade in Städten führt kein Weg am ÖPNV vorbei - nicht nur wegen des Klimaschutzes, sondern weil es schlicht Irrsinn ist, durchschnittlich 4,5 x 1,8 Meter große Blechkisten durch die Städte zu schieben, in denen meistens gerade mal ein Mensch sitzt. 

In Großstädten funktioniert der ÖPNV jetzt schon recht gut (im Hamburg sind die Taktungen so gut, dass man eigentlich auf ein eigenes Auto verzichten kann), in kleineren Städten muss er subventioniert werden, damit er attraktiv wird (aber wie gesagt, es führt trotzdem kein Weg dran vorbei). Und ja, für die Leute auf dem platten Land braucht man noch Individualverkehr. Der muss dann aber klimaneutral werden .... 

 

BotschafterSarek

Das Deutschlandticket besteht zu etwa 1 Teil Eigenbetrag und knapp 4 Teile Subvention. Jeder Führerscheinneuling müsste dann rund 4 Fahrstunden im Monat vom Staat geschenkt bekommen.

Oder man muss wählen können und zum Beispiel fünf Jahre auf die Nutzung des D-Tickets verzichten, um die Subventionen dann in einem kurzen Zeitraum für den Führerscheinerwerb abrufen zu können. 

Aber bitte wirklich nur auf dem Land, es braucht nun wirklich keine steuerfinanzierten Anreize für Stadtbewohner, nicht den ÖPNV zu nutzen. 

 

91541matthias

Wollten wir nicht Bürokratie abbauen?

De Paelzer

Einen Zuschuss zum Führerschein muss der Arbeitgeber bezahlen, der den Nutzen davon hat. Ist zum Teil auch so. Handwerksbetriebe sindauf Mitarbeiter mit Führerschein angewiesen, wer soll sonst die kleinen Busse fahren.

Ich wohne auf dem Land und habe ein Deutschlandticket. In der Woche kann man den ÖNV gut nutzen auch wenn nur alle zwei Stunden ein Bus fährt. Wenn ich die 15 Km in die nächste kleinstadt fahre bezahle ich 11€ hin und zurück. Falls ich dann noch mit der Bahn weiter fahre kommt das auch noch dazu. Außerdem spart man die Parkgebühr.

Bei uns bekamen alle Schüler das Deutschlandticket, weil es günstiger ist als der Zuschuss für die Schulbusse. Its für die Kits echt gut. Dadurch sind sie wenigstens etwas mobil. 

Ist aber keinLuxus wie in der Stadt, wo man alle paar Minuten Anschluss hat.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Die Kosten für den Führerschein sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Deshalb fordert Handwerkspräsident Dittrich nun: Menschen auf dem Land sollten statt Deutschlandticket einen Zuschuss für die Fahrerlaubnis bekommen."

.

Völlig falscher Weg, Hr. Dittrich!

Staatsausgaben und die dadurch resultierende Inflation / massive Steuer- und Abgabenbelastung gehören drastisch reduziert.

Gerne kann ich die Bereich aufzeigen, wo wir Abermilliarden für nutzlosen Ideologiekram, für Nutznießer im In- und Ausland, die hier nie etwas zum Wohlstand beigetragen haben, aus dem Fenster werfen.

Dann haben Handwerker auch kein Problem damit, notwendige Ausgaben wie die Finanzierung des Führerscheins selbst zu zahlen.

Viva la libertad, carajo!!!

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Vector-cal.45

Ich stimme Ihnen hier grundsätzlich zu, möchte aber hinzufügen, dass mir der Führerschein hierzulande doch extrem teuer vorkommt.

Ich vermute da eine gewisse Geldschneiderei.

morgentau19

Menschen auf dem Land sollten statt Deutschlandticket einen Zuschuss für die Fahrerlaubnis bekommen.

 

Zu früheren Zeiten war für uns der Erwerb einer Fahrlizenz auch teuer. Ein Zuschuss gab es damals auch nicht.

 

Ich bin auch gegen staatliche oder sonstige Zuwendung zum Führerschein. Muss denn jeder in jeder Lebenslage gepampert werden? Ich sage: nein. Jeder kann mit Engagement und Fleiß es zu was bringen! Wenn es für alles Zuschüsse gibt, wird auch das verlernt. 

 

 

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Unwaehlbar

Japp, sehe ich ähnlich, ich musste das Ding damals auch alleine bezahlen. 

ABER: Wennschon keine Förderung dann bitte keiner. Auch keine Arbeitslosen in Fördermaßnahmen (Ich rede hier von PKW /Motorrad). Ich hatte in meinem ehemaligen Bekanntenkreis 2 Leute denen der Führerschein komplett vom Staat bezahlt wurde weil sie Ihn ja beruflich brauchen. Fazit: Keiner der beiden hat ihn beruflich benötigt und eine Dame durfte ihn nach 4 Monaten!!! wegen Drogen am Steuer wieder abgeben.  Da würde ich die Förderung lieber Azubis die wirklich auf dem Land wohnen investieren. 

RoyalTramp

Schwarze Schafe gibt es immer. Aber wie sonst soll jemand einen Arbeitsweg von 60 km (einfach) bewerkstelligen, wenn nicht mit einem Auto? Insofern ist es sinnvoll bei Vorliegen gewisser Voraussetzungen einen Führerschein zu bezuschussen. Aber das darf dann nicht als Persilschein missbraucht werden. Das muss knallhart überprüft werden, ob der Bedarf über besteht bzw. vorliegt!

Unwaehlbar

Dann muss es aber allen bezuschusst werden. Ich bin Mangels Auto und Führerschein Jahrelang knapp 3 Stunden morgens eine Strecke zur Schule gefahren. Ich hab das Ding auch nicht bezahlt bekommen. Nochmal, entweder Alle, oder Keiner.

RoyalTramp

Sorry? 3 Stunden? Morgens einfacher Schulweg? Das glaube ich Ihnen nicht! Vorab entschuldige ich mich aber, wenn das wirklich der Realität entsprochen haben sollte.

perchta

Ja, auch mein Führerschein war damals (im Verhältnis zu meinen Einkünften) teuer obwohl ich nur wenige Fahrstunden benötigt hatte. Ich habe alles selbst bezahlt, musste halt sparsam leben.

Zum DE-Ticket: Ich finde es unfair, da alle, egal egal ob sie es nutzen können oder nicht (die auf dem Land lebenden), mit ihren Steuern dafür zahlen müssen. Ich gehöre übrigens zu den Nutznießern, hätte aber kein Problem damit, das zu zahlen, was die Fahrten kosten.

Das DE-Ticket kostet den Steuerzahler Milliarden aber der Effekt für die Luftverbesserung und die Verminderung des Co2 Ausstosses ist mit ~2% zu vernachlässigen. Ein Tempolimit auf Autobahnen wäre kostenfrei und hätte einen weitaus größeren Effekt.

De Paelzer

Und was hat es gekostet? Vor 10 Jahren, vor 20 Jahren?

Heute kostet er mindesten € 2500 kann aber auch gerne € 1000 mehr sein.  

Mit 18 sind die Kits meist noch in der Schule oder gehen gerade mal in die Lehre. Zahlen müssen es die Eltern, falls sie kein Sparkonto für die Kits angelegt haben, von dem Geld was für die Altersvorsorge übrig blieb.

Nettie

Die auf dem Land lebenden Menschen - und insbesondere die Betriebe dort - brauchen die Fachkräfte jetzt und können daher nicht warten, bis die Abdeckung des ÖPNV dergestalt ausgebaut wurde, dass auch sie mit dem Deutschlandticket im Alltag tatsächlich etwas anfangen können.

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Klärungsbedarf

Glauben Sie eigentlich die "auf dem Land lebenden Menschen" sind bisher zu Fuß oder mit der Kutsche unterwegs ? Oder ohne Führerschein ? Man kann sich doch nicht ständig das Beste heraussuchen und von anderen finanziert haben wollen.

Olivia59

So können Sie auch gegen das Deutschlandticket argumentieren. Ich halte von beidem wenig, aber nicht aus dem Grund das es den Leuten zu gut ginge sondern im Gegenteil. Einen grossen Teil der Gesellschaft in ihren Grundbedürfnissen abhängig vom Staat zu machen, anstatt für anständige Einkommen/Beschäftigungsverhältnisse zu sorgen ist für mich keine Sozialpolitik.

Klärungsbedarf

Die originäre Funtion des Deutschlandtickets ist ja nicht die Zuschussgewährung, sondern der Versuch, Verkehrsströme zu lenken, also den individuellen Pkw-Verkehr zu reduzieren.

Olivia59

Es gab von Anfang an nach Corona auch die Zielsetzung den Leuten finanziell auszuhelfen. Allein deshalb ist es abzulehnen, weil dieses Instrument überhaupt nicht zielgerichtet ist und auch von Leuten genutzt wird, die es garnicht nötig haben und sowieso nicht Auto fahren.
Allein auf die Idee zu kommen man bezahlt permanent auf unbestimmte Zeit dafür, das Leute ihr Auto nicht nutzen, lässt mich an der Qualifizierung unserer Politiker ganz grundsätzlich zweifeln.

De Paelzer

Die originäre Funktion ist für mich, dass ich mit einer Fahrkarte mit verschiedenen Gesellschaften fahren kann.

Wenn ich nach Frankfurt mit dem ÖPNV fahre habe ich 4 verschieden Gesellschaften. Löse ich bei uns eine Fahrkarte ist die für meinen Sohn nicht gültig. Zwischenstrecke mit der Bahn, brauche ich für meinen Sohn keine Fahrkarte, ich muss ihn nur angeben. Ist doch verrückt. Egal wo ich ninfahre es reicht eine Fahrkarte. Kein Stress mit verschiedenen Fahrkartenautomaten, die evernuell nicht funktionieren.

Außerdem ist es auch nicht so einfach durch die verschiedenen Tarifstrukturen hindurch zu finden.

fathaland slim

Einen grossen Teil der Gesellschaft in ihren Grundbedürfnissen abhängig vom Staat zu machen, anstatt für anständige Einkommen/Beschäftigungsverhältnisse zu sorgen ist für mich keine Sozialpolitik.

Sie plädieren also einerseits für eine Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen, andererseits aber für eine staatliche Einkommens- und Beschäftigungspolitik?

Verstehe ich Sie da richtig?

Olivia59

Um‘s auf den Punkt zu bringen für einen Mindestlohn, mit dem man in seiner jeweiligen Region vernünftig leben kann. Beschäftigungspolitik ist komplizierter. Was ab 2000 mit den selbstausbeuterischen Ich-AGs losgetreten wurde muss jedenfalls wieder eingefangen werden.

fathaland slim

Ich gebe Ihnen, was die soziale Lage Vieler in Deutschland betrifft, völlig Recht. Aber meinen Sie wirklich, man könne den Mindestlohn einfach so mal eben raufsetzen, und jeder Betrieb könne das dann stemmen?

Der Kapitalismus hat bisher noch keine überzeugende Antwort auf die durch Rationalisierung und Automatisierung bedingten veränderten Produktionsbedingungen gefunden. Die vollmundig ausgerufene Dienstleistungsgesellschaft hat  bisher lediglich zur Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse geführt, und zu Renten, von denen niemand leben kann. Zurück zu Ludwig Erhard, wie es Sahra Wagenknecht propagiert, ist aber ebenfalls  alles andere als ein Lösungsansatz für dieses Problem.

Klärungsbedarf

Der Kapitalismus der jetzigen Form wird eine solche Antwort auch nicht finden. Die verschiedenen Entwicklungen von Einzelbereichen wie Wissen, Sozialverhalten, Selbstreflektion etc. laufen in der Menschheit doch mit sehr unterschiedlichen Tempi ab.

Olivia59

Den Mindestlohn zu bestimmen ist doch ein Eingriff in den Kapitalismus. Ich rede doch nicht den Marktkräften das Wort. Wirtschaft ist auch kein Selbstzweck. Wir brauchen kein Wirtschaftswachstum durch immer mehr Zuwanderung, nur weil die Unternehmen nach billigen Arbeitskräften rufen, sondern gut bezahlte Jobs von denen die Leute leben können und die Sozialsysteme finanziert sind. Das stellt sich dann wirklich durch die Marktkräfte ein weil durch ein knappes Angebot an Arbeitskraft automatisch die Einkommen steigen und ein paar nicht konkurrenzfähige Unternehmen halt dicht machen. Diesen Marktanteil bekommen dann die gesunden Unternehmen.
Linke Parteien machen seit Schröder marktliberale Politik und wollen dann über Staatsschulden die Leute mit Sozialtransfers aufpeppeln.

fathaland slim

Wirtschaft brauchen wir, um die Gesellschaft mit Waren und Dienstleistungen zu versorgen. Das ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Lohnsteigerungen durch Verknappung von Arbeitskräften? Gut und schön, aber wer soll dann die hochpreisigen Pflegekräfte bezahlen? Die zu pflegenden Menschen? Um nur mal ein Beispiel zu bemühen.

Olivia59

Natüröoch steigen so auch Preise aber unterproportional zur Einlommenssetigerung der Leute die wirklich ein Problem haben sich Ihr Leben heute zu leisten. Mit anderen Worten ist es eine Umverteilung von oben nach unten.
Ich bin wirklich sprachlos das die DEms und auch die Times Jounalistin im Bance interview wirklich konstatierte das das Land zusammenbricht wenn man die sklavenähnliche Beschäftigung der "Illegalen" nicht mehr hätte.
Interessanter funfact, es waren auch damals die Republikaner die gegen Sklaverei waren und weniger aus humanitären Gründen sondern weil schon damals weisse Amerikaner im Norden nicht mit Sklavenarbeit konkurrieren konnten.

M.Pathie

Dass wir auf dem Land einen besseren ÖPNV brauchen, ist seit Jahrzehnten klar. JETZT war also schon vor 20 Jahren...

Nettie

"Dass wir auf dem Land einen besseren ÖPNV brauchen, ist seit Jahrzehnten klar. JETZT war also schon vor 20 Jahren..."

In der (unterlassenen) Tat. Aber wenn deren Auswirkungen nicht immer schlimmer werden sollen (hier: die Menschen auf dem Land mangels Mobilität immer 'abgehängter'), muss sich jetzt endlich etwas ändern.

M.Pathie

Genau: wenn deren Auswirkungen nicht immer schlimmer werden sollen (hier: die Menschen auf dem Land mangels Mobilität immer 'abgehängter'), muss sich jetzt endlich etwas ändern und der ÖPNV jetzt verbessert werden. Das geht mit dem entsprechenden politischen Umsetzungswillen: In Bayern z.B. ist der intensive Ausbau des ÖPNV seit langem ein Kernthema der Landtags-Grünen (https://www.gruene-fraktion-bayern.de/themen/mobilitaet/2023/zum-start-…), und auch im Bund ist der Ausbau des ÖPNV hoch priorisierten Thema: https://www.gruene-bundestag.de/unsere-politik/unsere-ziele/mobilitaet/

Traumfahrer

Zum einen fehlt der politische Wille dazu, zum anderen das nötige Personal, zum dritten das nötige Geld, weil man lieber weiter die Reichen noch reicher werden lässt, die Vermögenssteuer verweigert und die Erbschaftssteuer nicht reformieren will. Könnte ja damit Geld in die Kassen kommen. Schlicht wird es von der Politik verweigert, die lieber noch mehr Sitze in Parlamenten haben würden, als effektiv zu arbeiten !

fathaland slim

Schlicht wird es von der Politik verweigert, die lieber noch mehr Sitze in Parlamenten haben würden, als effektiv zu arbeiten !

Ach manno…

schabernack

➢ … bis die Abdeckung des ÖPNV dergestalt ausgebaut wurde, dass auch sie mit dem Deutschlandticket im Alltag tatsächlich etwas anfangen können.

Es wird nie so sein, dass überall auf dem Land der ÖPNV ist wie in Städten.
Traumwelten, die es auch in den Top Bahnländern Schweiz und Japan nicht gibt.

Abgehobenes Anspruchsdenken. Beides Wohnen in der Stadt und auf dem Land hat Vor- und Nachteile. Nur Vorteile geht nicht. Schön im Grünen auf dem Land wohnen (wollen), aber alle 10 Minuten soll ein Bus, besser noch Straßenbahn oder Zug kommen, als sei der Wohnort Berlin City.

De Paelzer

Die Fachleute die jetzt gebraucht werden, sind nach Abschluss einer Lehre mindesten 20 Jahre alt. Die haben in der Regel einen Führerschein.

Das ist für eher für Lehrlinge in der Ausbildung.

Montag

In wenigen Jahren werden autonom-fahrende Fahrzeuge kommen.

Wenn man heute über Mobilitäts- und Logistik-Konzepte nachdenkt, sollte man das miteinbeziehen. (Weil: die Umsetzung eines solchen Konzeptes dauert seine Zeit.)

Beispiel Wuhan: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/china-autonomes-fahren-r…

(Anmerkung: wer Personen in Robotaxis befördern kann, kann auch Fracht in Robo-Fahrzeugen befördern. Etwa das Material, das Handwerker zu einer Baustelle transportiert haben wollen.)

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TeddyWestside

In Kalifornien sind die auch kräftig auf dem Vormarsch. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass sich das hier durchsetzt. Für Güterverkehr teilweise, aber bei Taxis oder Pkw seh ich das nicht, aber wer weiß....

Digitaler Fußabdruck

Sollten nicht erst die Elektroautos kommen? Trotz massiver Verdrängung der Verbrenner stehen die E-Autos als Ladenhüter herum und es zerbricht gerade eine Schlüsselwirtschaft des Standortes Deutschland daran.

Und selbst wenn "autonom" fahrende Autos jemals kommen würden, so würde das nichts daran ändern, dass der ÖPNV vor allem in Ballungsräumen funktioniert, und man im ländlichen Raum auf ein Automobil angewiesen ist, das irgendwie finanziert werden muss.

Montag

"Sollten nicht erst die Elektroautos kommen?"

Die Robotaxis fahren elektrisch. Es gibt Service-Stationen, zu denen das Robotaxi regelmäßig zurückfährt zum Reinigen, zum Inspizieren, zum Laden der Batterie usw. https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/mobilitaetsservices/ri…

"Dass der ÖPNV vor allem in Ballungsräumen funktioniert, und man im ländlichen Raum auf ein Automobil angewiesen ist, das irgendwie finanziert werden muss."

Autonom fahrende Fahrzeuge fahren auch im ländlichen Raum autonom. 
Die Kosten pro gefahrenem Kilometer sind bei Robotaxis deutlich niedriger als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Weil für dasselbe "Fahrgesamtvolumen einer Stadt oder eines Landkreises" deutlich weniger Fahrzeuge benötigt werden (und daher auch nicht gekauft und finanziert werden müssen).

saschamaus75

>> Gerne kann ich die Bereich aufzeigen, wo wir Abermilliarden für nutzlosen Ideologiekram, für

>> Nutznießer im In- und Ausland, die hier nie etwas zum Wohlstand beigetragen haben, aus dem

>> Fenster werfen.

 

Also ich hätte da diese Auflistung schon gerne. Wenn Sie dann bitte so freundlich wären. -.-

 

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Parsec

Na ja, die "Forderungen" sind doch allseits bekannt.

Das fängt mit dem Thema Migration an, da will er raus, verschweigt aber, dass das völlig unrealistisch ist; Verstoß gegen internationale Verpflichtungen, Arbeitskräftemangel in bestimmten Branchen, gefolgt von internationaler Kritik zu humanitären Verpflichtungen.

Auch die Energiepolitik mag er nicht. Lieber wieder zurück zur alten Atomkraft. Und freilich zu billigem russischen Gas, was keiner hier mehr will.

Und so lässt sich die Liste "nutzlosen Ideologiekrams" weiterführen, vor allem wenn die "Nutznießer im In- und Ausland" sitzen, die lt. seiner Ideologie "hier nie etwas zum Wohlstand beigetragen haben" sollen.

Bauer Tom

"Und freilich zu billigem russischen Gas, was keiner hier mehr will."

 

Fragen Sie mal die Industrie und die Buerger wenn es kalt wird.

Der neue Goldstandard

ZItat: "Handwerkspräsident Dittrich, der auch Präsident des Sächsischen Handwerkstages ist, spricht sich dafür aus, dass auch die Diskussion über das Lastenfahrrad im städtischen Bereich in Kombination mit dem Öffentlichen Personennahverkehr eine wichtige Rolle spielt"

.

Ich bezweifle, dass es irgendeinen Handwerker gibt, der ernsthaft und völlig unironisch den Einsatz von "Lastenfahrrädern" in seinem Betrieb diskutiert, ohne vor Lachen vom Stuhl zu fallen.

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D. Hume

Tja, ich kenne im Stadtgebiet Hamburg aber Handwerker mit Lastenrad. Was Sie so alles glauben, glaubt man gar nicht. 

saschamaus75

>> Ich bezweifle, dass es irgendeinen Handwerker gibt, der ernsthaft und völlig unironisch den Einsatz

>> von "Lastenfahrrädern" in seinem Betrieb diskutiert, ohne vor Lachen vom Stuhl zu fallen.

 

Also bei der für unser Haus (8 Mietparteien) sowie allen Nachbarhäusern zuständigen Schornsteinfegerfirma klappt genau DAS schon ganz gut. 

Smileys Pizza und Dominos Pizza setzen auch auf Lastenfahrräder.

Und der Kindergarten nebenan kann ganze 2x 8 Kiddies pro Fahrrad transportieren. 

Die Post nutzt ebenfalls Lastenfahrräder.

 

Ähh, welche Probleme sehen Sie  da jetzt genau? oO

 

TeddyWestside

Natürlich gibt es das. Es kommt halt drauf an, was für ein Handwerk und welche Art von Auftrag. Ein Schreiner z.B transportiert ja nicht jeden Tag Türen oder Schreibtische durch die Gegend, Elektriker kommen oft mit einem kleinen Koffer aus usw.

 

Der neue Goldstandard

Zitat: "Natürlich gibt es das. Es kommt halt drauf an, was für ein Handwerk und welche Art von Auftrag. Ein Schreiner z.B transportiert ja nicht jeden Tag Türen oder Schreibtische durch die Gegend, Elektriker kommen oft mit einem kleinen Koffer aus usw."

 

Und keiner wird auf die schwachsinnige Idee kommen, diese Sachen per Lastenfahrrad zu transportieren.

D. Hume

Jetzt müssen Sie ganz stark sein. Meine Firma wird regelmäßig per Lastrad beliefert. Teilweise bis 200 Kg Ware. 

Parsec

"Und keiner wird auf die schwachsinnige Idee kommen, diese Sachen per Lastenfahrrad zu transportieren."

Ihre Wortwahl "schwachsinnig" zeigt eigentlich nur, dass Sie bei neuen oder bereits neu ausprobierte Ideen, die sogar schon zum Teil Anwendung finden, völlig zu machen.

TeddyWestside

Natürlich nicht. Aber jeden Tag 100km mit nem Sprinter durch die Innenstadt, wenn man vielleicht nur nen Schraubenzieher und etwas Papier braucht, würd ich auch schwachsinnig nennen. Ich sag ja, kommt halt drauf an...

Klärungsbedarf

"Staatsausgaben und die dadurch resultierende Inflation / massive Steuer- und Abgabenbelastung gehören drastisch reduziert."

Dann sind wir ja auf dem richtigen Weg, denn von Oktober zu November sind die Preise ja zurück gegangen, was uns leider in verschiednen Medien als "die Inflation zieht wieder an" verkauft wurde.

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RoyalTramp

Dass die Inflation sinkt, ist aber für den Bürger trotzdem kein Grund zu feiern. Denn die Preise stagnieren insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Da bringt es nichts, dass die "Inflation sinkt". Dadurch können sich viele Menschen hier trotzdem notwendige Anschaffungen für den Haushalt nicht mehr leisten, weil schlicht alles sauteuer oder völlig überteuert ist! Oder auch das Statistik-Blabla "das Medianeinkommen sei gestiegen." Oder: "die Tariflöhne seien gestiegen". Davon hat aber in der Regel nur eine Minderheit einen Vorteil. Die Mehrheit arbeitet nicht zu tarifgebundenen Arbeitsverträgen und das durchschnittliche Medianeinkommen steigt auch dann an, wenn ein Milliardär und 9 Arbeitslose in einen Topf geworfen werden. Davon können sich aber die 9 Arbeitslose dann trotzdem nichts kaufen! Was ist also daran so toll? Eben! Nichts!

Wenn ich solche Nachrichten aus der Wirtschaft ständig höre, kommt in mir immer die kalte Wut auf, denn die Realität ist brutal anders!

fathaland slim

Sie plädieren aber nicht für die Deflation, oder?

RoyalTramp

Es braucht keine Deflation. Die Reichen sollten sich anteilig mehr in die Gesellschaft einbringen. Ich spreche von einer Umverteilung von Oben nach Unten. Hier: Der VW-Vorstand bekommt für sein komplettes Versagen immer noch 2 Mio. € pro Kopf / Jahr ausgezahlt. Wofür eigentlich? Dafür auf gut Deutsch "Scheiße" gebaut zu haben? Sofort einbehalten und damit die Arbeitsplätze sichern oder in das Unternehmen reinvestieren und zukunftsfähig zu machen. Dazu braucht es keine Deflation! 

fathaland slim

Ihre Vorschläge werden das Leben aber nicht billiger machen und das Medianeinkommen nicht erhöhen.

Klärungsbedarf

Das mit der Inflation ist schon etwas komplizierter. Es kommt nämlich darauf an, welche Zeitpunkte man vergleicht. Üblich ist der Vergleich eines Moonats mit dem entsprechenden Vorjahresmonat. Also etwa November 2024 zu November 2023. Wenn also eine Inflationsrate von 2,2 % angegeben wird, dann sind die Preise eines bestimmten Warenkorbs in diesem November höher als im letzten November. Das sagt uns aber nichts darüber aus,  wann die Preise im Betrachtungszeitraum tatsächlich gestiegen sind. Aktuell sind sie jedenfalls von Oktober zu November sogar gesunken. Mit den genannten 2,2 % liegt man übrigens nahe bei dem Zielwert der EZB, der bei 2 % liegt (im Jahresvergleich). Eine Aussage über die persönlichen Veränderungen gibt der Wert aber nur begrenzt wieder. Die jetzt ausgewiesene Entwicklung hat u.a. deutlice Preissteigerungen bei Pauschalreisen zugrunde. Wer die also nicht bucht, ist auch nicht von Preissteigerungen betroffen.

RoyalTramp

Aber das ändert real nichts daran, dass sich die Preise immer noch auf einem hohen Niveau bewegen. Ich kann mich doch auch nicht nur von Milch ernähren? Es braucht auch Kartoffeln, Gemüse, Obst, Hygienartikel und etliches mehr, bei denen die Preise eben NICHT in dem Umfang nachgelassen haben, wie meinetwegen bei Milch. Ist das jetzt ein Grund zum Feiern? Also bitte! Nein! Verschonen Sie mich mit diesem Statistik-Blabla! Es zählt, was bei den Menschen im Portmonnaie ist, und da ist trotz all der "dollen" Sachen sinkender Inflation und steigendem Medianeinkommen bei den Meisten komplette Ebbe! 

buckgodot

Ich glaube den Politikern auch nicht alles, was sie z.B. zur Inflation erzählen, aber Ihr Beispiel beschreibt ein Durchschnittseinkommen, und eben gerade nicht ein Medianeinkommen. Wenn ein Milliardär von einem Jahr aufs andere das doppelte verdient, und neun Handwerksgesellen ein unverändertes Einkommen haben, verändert sich der Median über diese zehn Leute genau gar nicht.

Bzgl Tariflohnsteigerung frage ich mich auch, wieso Gewerkschaften so selten eine Absolute Erhöhung um einen bestimmten Eurobetrag fordern, statt normalerweise immer nur eine prozentuale Anhebung, von der die oberen Lohngruppen deutlich mehr profitieren, als die unteren

RoyalTramp

Ja, stimmt... mein Fehler. Heute Morgen in den Wirtschaftsnachrichten des DLF hieß es auch nicht "gestiegenes Medianeinkommen" sondern "gestiegene Tarifgehälter". Ansonsten meinte ich natürlich den Gehaltsdurchschnitt.