Ihre Meinung zu Warum Wähler extreme Angebote suchen
Es war der Zufall des Kalenders, dass die erneute Wahl von Trump und das Auseinanderbrechen der Ampel auf denselben Tag fielen. Bei genauer Betrachtung werden dennoch Parallelen zwischen Deutschland und den USA deutlich. Von Jörg Schönenborn.
war nicht bisher die politische Mitte von allen Parteien angestrebt
wie unterscheiden die sich dann wesentlich voneinander - wenn dann nur in Nuancen
vielleicht will der Wähler mal was neues, was total anderes haben
also bleibt doch nur das linke oder rechte Spektrum zur Auswahl übrig
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Der Wähler möchte mal was sinnvolles, zukunftsgerichtetes haben. Leider bieten das rechte und das linke Spektrum hier auch nichts. Die Linke kommt wieder mit offensichtlich nicht bezahlbaren Träumereien, die rechten mit lebensfremder Politik für Besserverdiener, aber offensichtlich rückwärtsgewandt.
Und dank 5-%-Hürde gibt's nichts modernes, was auch nur den Hauch einer Chance hätte. Ich kann die Verzweiflung irgendwo verstehen.
Aus Verzweiflung die Grünen wählen - die einzige Partei, die noch etwas von Fortschritt hält - ist leider auch keine Option. Für viele nicht, weil sie an der Misere der letzten Jahre beteiligt waren, für andere, weil sie abseits von Umweltschutz & Co. übers Ziel hinausschießen und völlig unbeliebte Themen wie positive Diskriminierung und Sprachpolizei fokusieren.
Also wenn Ihnen die "rechten Auswüchse" der Union/ SPD/ Grünen nicht reichen, muss es wohl die AfD/BSW sein.
Aber - und das "vergessen leider zu viele - die AfD sind Nazis, ob es Ihnen oder den Anhängseln passt oder nicht.
Das "schlimme" ist für mich auch, das die AfDler offen sagen, was sie wollen - und trotzdem Zuspruch erfahren. Und das nenne ich Geschichtsvergessenheit, Relativierung, Leugnung.
Eine Partei, die erklärtermaßen darauf hofft, dass es Deutschland schlecht gehen möge, um daraus politische Vorteile ziehen zu können, darf in keine politische Verantwortung kommen.
Wer sagt sowas?
"rechte Auswüchse" der CDU? Die CDU ist immer noch deutlich "linker" als sie jemals seit Adenauer bis ca Mitte "Merkelzeit" war. Ein großer Teil der AFD-Wähler sind doch Menschen, die die von der CDU aufgegebenen, völlig legitimen demokratischen Positionen für richtig halten. Und vieles davon ist auch im Parteiprogramm der AFD enthalten. Dass die AFD in anderen Positionen, wie z.B. West-Bindung, NATO, Auftreten gegenüber Diktatoren, wie Putin, "ausschwitzende Höckes" auch eine Anti-CDU ist, ist ein Dilemma für viele. Dieses wird noch verstärkt, indem man plötzlich BSW/Sarah Wagenknecht in der Regierung bekommt, wenn man CDU wählt.
Was Geschichtsvergessenheit betrifft sind sie ja mit dabei. alles Negative was Links betrifft blenden sie aus. Deutscher Oktober zum Beispiel. Bei der BSW sind es Stalinisten. Der war kein netter Onkel von Nebenan.
Was sagen die denn? Was relativiert denn da? Correctiv ist keine glelaubwürdige Quelle.
Gegen Asylmissbrauch ist noch lange nicht ausländerfeindlich. Und gegen EU ist auch nicht völkisch.
Offen zu sagen, was man will, ist doch schon mal ein Anfang in der Politik.
Alles Nazis? So einfach? Sind dann alle Grünen Steineschmeißer und alle Unionler Steuerhinterzieher?
Wären das Nazis, würden sie zu keiner Wahl zugelassen. Nicht einmal Verdachtsfall sind sie momentan.
Mann muss die AFD nicht mögen. Aber grade wenn man gegen etwas ist, muss man klar und präzise sein.
Das ist Faser ja immer zum Verhängniss geworden.
"Das "schlimme" ist für mich auch, das die AfDler offen sagen, was sie wollen - und trotzdem Zuspruch erfahren.“
Das Unsagbare* sagbar zu machen, ist ein Teil der AfD-Strategie.
Und Teile der CDU/CSU ziehen nach, darum m. E. die höheren Prozente im Moment.
Wenn Sie diese Dokumentation vom 19.08.2024 noch nicht kennen, ein große Teil behandelt, wer der "Vordenker“ von Höcke ist:
* "Höcke und seine Hintermänner“
"Er (Höcke) selbst sagt über Deutschland in seinem Buch: "Ein paar Korrekturen und Reförmchen werden nicht ausreichen. Aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, dass wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen."
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvc…
"vielleicht will der Wähler mal was neues, was total anderes haben"
Gestaltung der Zukunft ist doch keine Speisekarte, aus der man mal ein neues Gericht ausprobiert. Wenn er die Folgen seiner Wahl nicht abschätzen kann, ist er eigentlich wahlunmündig, oder ?
Gestaltung der Zukunft ist doch keine Speisekarte, aus der man mal ein neues Gericht ausprobiert.
Es ist ein ganz großes Mißverständnis, die Demokratie als ein Buffet oder ein Restaurant, in dem man bedient wird, zu verstehen.
Demokratie ist eine Küche. Wer das nicht verstanden hat, ist für sie verloren.
Wenn er die Folgen seiner Wahl nicht abschätzen kann, ist er eigentlich wahlunmündig, oder ?
Manchmal wünsche ich mir, es gäbe, analog zum Einbürgerungstest, einen Wahlmündigkeitstest. Das einzige, was dagegen spräche, wären die Instrumentalisierungsgefahren, die damit einhergingen. Und das ist viel, weswegen wir doch lieber beim Wahlrecht für alle, auch die Unmündigsten, bleiben sollten. Schweren Herzens.
Nur wer links-grün wählt ist wahlmündig?
Wohl grade nicht. Sonst hätten sie ja die Folgen der Ampel viraussehen können.
Das könnte man dann für jedes Wahlergebniss so sagen?
Die Folgen der Ampel hat wer abgeschätzt?
Da bleibt nur noch die Diktatur, komisch das die Wähler das wollen.
Die Wähler wollen z.T. vielleicht etwas total anderes, aber sicherlich nichts Totalitäres haben. Stabilität lässt sich letztlich nicht durch willkürlich zusammengeschusterte Regierungen schaffen. Es braucht wieder die großen Volksparteien, die nicht an Partikularinteressen ausgerichtet sind. Die Ampel war deshalb letztlich als eine Art „Gemischtwarenladen“ nicht funktionsfähig.
Wählerstimmen für AfD und BSW engen ein Bündnis demokratischer Parteien ein. Es braucht eine starke politische Führung im Rahmen einer 2-Parteien Koalition, in der Probleme nicht zerredet, sondern angepackt und entschieden werden. Damit würde auch Parteien wie AfD und BSW letztlich der Boden entzogen.
"...vielleicht will der Wähler mal was neues, was total anderes haben..."
Ja, ja, "neugierig war des Schneiders Weib..."
Die Sache ist viel zu ernst, als dass man "mal was total anderes haben" möchten sollte, vor allem, wenn sich der neugierige Blick nach ganz rechts richtet.
Es braucht mehr Resilienz von Staat, Gesellschaft, Wirtschaft.
Resilienz im Sinne von "Die Welt hat sich verändert. Wir müssen angemessen damit umgehen."
Deutschland hat lange von seiner export-orientierten Wirtschaft und günstigen Energiepreisen (Gas, Öl) profitiert. Beides wird es in dieser Form so schnell nicht wieder geben. Und die Frage ist: Was jetzt? "Weiter so" oder "Zurück in die Vergangenheit (welche?)" bringen uns nicht weiter.
Staat, Gesellschaft, Wirtschaft müssen sich auf das 21. Jahrhundert einstellen: wo die Gegebenheiten eben andere sind.
Leider kann ich nicht erkennen, dass die Parteien, die aktuell im Bundestag vertreten sind, die Lage erkannt haben und ernsthaft daran arbeiten, Deutschland resilienter zu machen im Sinne dieser Veränderungen.