Plenarsaal des Parlaments in Italien

Ihre Meinung zu Italien verbietet Leihmutterschaft auch im Ausland

Leihmutterschaften sind in Italien bereits verboten - nun wurde das Gesetz ausgeweitet. Künftig werden auch Italienerinnen und Italiener bestraft, die sich im Ausland dafür entscheiden. Kritiker sehen homosexuelle und unfruchtbare Paare als Opfer.

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171 Kommentare

Kommentare

Kaneel

Denjenigen, die Menschen mit "eigenem" Kinderwunsch entgegenhalten, dass diese doch auch Kinder adoptieren könnten oder Pflegeeltern werden, möchte ich entgegenhalten, dass ein nicht unerheblicher Anteil dieser Kinder z.B. unter FAS = Fetaler Alkohol Spektrumstörung leidet, aufgrund des Alkoholkonsums der leiblichen Mutter in der Schwangerschaft. 

Diese Kinder haben lebenslang mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen wie Konzentrationsproblemen, der Kognition, der sozialen Adaptation, Verhaltensregulation und Exekutivfunktion. Die Betroffenen könnten schlecht planen, organisieren u. ihre Impulse kontrollieren. Es gäbe kaum oder keine intrinsische Motivation Dinge zu tun.

Das Schlimme ist, die engagierten Eltern werden häufig allein gelassen, kaum informiert, das Krankheitsbild ist in D. nicht anerkannt und die Eltern müssen um jede therapeutische Unterstützung kämpfen.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/schwangerschaft…

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Kaneel

Das soll kein Plädoyer sein, diesen Kindern kein Zuhause zu geben. Im Gegenteil. Aber die Eltern sollten auch eine entsprechende Aufklärung und vor allem intensive Unterstützung erhalten. Daran mangelt es leider.

bolligru

Sie vergaßen die "Crackbabies".

Aber:

Sind diese Menschen denn weniger wert als die kerngesunden, kräftigen und intelligenten Menschen? Haben diese weniger ein Recht, in geordneten Verhältnissen als Adoptivkind aufzuwachsen?

Darüberhinaus könnte es vorkommen, daß Kinder mit dem eigenen Erbgut nach Leihmutterschaft genauso dumm und häßlich sind wie die genetischen Eltern.

Kaneel

Leider steht mir hier nur begrenzter Platz und nur begrenzte Zeit zum Ausformulieren meiner Gedanken zur Verfügung. Mir ging es darum darauf hinzuweisen, dass in einigen Fällen, in denen sich Eltern für die Adoption oder eine Pflegschaft entscheiden, diese in einem höheren Maße pädagogisch gefordert sein können als wenn diese ein Kind durch eine Leihmutterschaft austragen lassen.

AuroRa

Das mag sein - und ist furchtbar. Aber das ist kein Argument für Leihmutterschaft. 

frosthorn

Natürlich ist FAS unter Adoptivkindern (oder jenen, die adoptiert werden können) weiter verbreitet als unter "normalen". Ich denke, das liegt in der Natur der Sache. Aber was meinen Sie mit "anerkannt"? FAS hat einen Eintrag im ICD-Codebuch und alle Ärzte, die ich kenne, sind mit diesem Spektrum vertraut.

Natürlich stellt das die Adoptiveltern vor eine große Herausforderung, das Syndrom wird aber dort, wo die Waisenkinder leben, erkannt und die Eltern darüber informiert. Zwei meiner Nichten haben ein FAS. Sie leben, wie Sie richtig schreiben, mit Einschränkungen. Aber sie sind die leiblichen Kinder ihrer Eltern.

Kaneel

Lesen Sie bitte den Artikel, den ich verlinkt habe, dann erübrigt sich Ihre Frage.

Tada

Ich verstehe. Da will man nicht so ein "beschädigtes" Kind haben. Ist echt Mist, wenn man später nicht prallen kann, dass es einen Nobelpreis bekommen hat.

Abgesehen davon gibt es einen Grund warum heterosexuelle Paare nicht zusammen schwanger werden können. Meist gibt es eine Erkrankung, die das verhindert. Diese Erkrankung wird bei Leihmutterschaft auf das Kind weiter gegeben, denn bei künstlichen Befruchtung wird ein Spermium in die Eizelle hineingespritzt und sämtliche natürlichen Barrieren umgangen.

Homosexuelle Paare sind sowieso zusätzlich auf Samen- oder Eizellenspenden angewiesen. Da weißt man eh nicht, was kommt. 

AuroRa

Aus Sicht von Kritikern wird hingegen homosexuellen oder unfruchtbaren Paaren die Möglichkeit genommen, Kinder zu bekommen. 

Das Thema Leihmutterschaft ist eins der wenigen, bei denen ich eine konservative Meinung vertrete.

Denn kein Mensch auf der Welt hat das Recht auf andere Menschen - Leihmutterschaft ist Menschenhandel und gehört verboten. Das Risiko für rechtliche und ethische Konflikte ist zu groß. 

flegar

Natürlich ist es bedauerlich, wenn unfruchtbare Ehepaare Kinder haben wollen, jedoch keine Kinder bekommen können. Die Leihmütterschaft als Ersatz finde ich jedoch abwegig. Entweder diese Paare arrangieren sich wie tausende andere Paare ohne Kinder oder sie adoptieren Kinder. Klingt jetzt technokratisch: Bei einer Adoption weiß man eher, was man  bekommt, als bei einer Leihmutterschaft.

Vector-cal.45

Es wäre doch auch völlig inkonsequent und sinnlos, die Leihmutterschaft zu verbieten, nur um sie dann doch zu dulden, wenn sie nur irgendwo im Ausland durchgeführt wird.

Wer partout keine Kinder bekommen kann, bekommt eben keine. Soweit ich weiß, gibt es nirgendwo ein Grundrecht auf Kinderkriegen.
 

Es gibt immer noch die Möglichkeit zur Adoption oder Pflegekinder aufzunehmen.


Das Leben ist eben kein Wunschkonzert.

Paco

Vielleicht sollte man auch einmal erwähnen, wieso der Kinderwunsch oft unerfüllt bleibt.  Viele Frauen und Männer sind einfach zu alt, vor 50 Jahren hat man im frühen Erwachsenenalter Kinder bekommen, nicht kurz vor dem Ende der Zeugungsfähigkeit.  Dies verträgt sich allerdings nur mit unseren heutigen Ansichten. 

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Kristallin

Die älteste Mutter ihres ersten Kindes welche ich beruflich (Gynäkologie) mitbekommen habe, war zu dem Zeitpunkt 54, Kind natürlich entstanden u ausgetragen nur die Geburt war ein Kaiserschnitt. 

Die Natur kann auch Mütter ü50. 

Tada

Meloni vergreift sich wieder im Ton. Da war eigentlich nichts anderes zu erwarten.

 

Was die Leihmutterschaft angeht:

- Niemand hat das Recht auf ein Kind. Kinder sind kein Eigentum, das gehandelt werden darf wie Hundewelpen.

- Leihmütter tun den Job meistens aus wirtschaftlicher Not heraus und werden nach der Geburt fallen gelassen. Bitte Reportage über z.B. Indien ansehen: Für die Dauer der Schwangerschaft werden die Frauen weggesperrt, damit ja nicht passiert, danach ist ihr Gesundheitszustand wurscht.

- Homosexuelle Paare können zusammen kein Embryo produzieren. Es braucht eine Eizellen- oder Samenspende. Damit ist einer in der Beziehung automatisch "nur" Adoptiv-Elternteil.

- Es gibt regelmäßig Paare, die das Neugeborene nicht abholen (anders überlegt, Beziehung ist zerbrochen, es waren Zwillinge - aber nur Einzelkind erwünscht, Kind hat das falsche Geschlecht oder ist krank - manchmal gibt es genetische Gründe, warum die Schwangerschaft nicht klappt).

Juwa

Es ist schon erschreckend wie manche Paare oder teils auch Alleinlebende alles tun um ein eigenes Kind zu haben. Das geht bei künstlicher Befruchtung los, geht weiter bei spezielle Operationen für Frauen, damit sie schwanger werden mit Teils auch fragwürdigen Versprechen oder auch wie hier die Leihmutterschafft. Viele geben dafür auch mehrere Hunderttausend Euro aus.

An sich finde ich das Verbot richtig auch wenn ich bezweifele, dass es seine volle Wirkung entfaltet ohne fragwürdige Nebeneffekte. Aber die Begründung von Meloni, dass das traditionelle Familienbild geschützt werden soll, kann für mich nicht als Begründung herhalten.

Mendeleev

Es ist sehr richtig dass das endlich verboten wird, ich halte das Konzept für absolut sittenwidrig. 


Das auch unfruchtbare und homosexuelle Paare Kinder haben möchten kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, aber dann soll doch bitte der Weg der Adoption beschritten werden. 

Bei Auslandsadoptionen weiß ich allerdings das zB Russland inzwischen strenge Auflagen hat bei der Vergabe von Kindern ins Ausland, wegen Fällen von Missbrauch in USA. 

Kaneel

Leihmutterschaft ist für mich ein sehr komplexes und ethisch schwieriges Thema. 

Einerseits ermöglicht es schwulen Paaren eine Elternschaft, sowie heterosexuellen Paaren, bei denen die Schwangerschaft auf andere Weise nicht klappt. Andererseits ist der ökonomische Faktor für Leihmütter und Eizellenspenderinnen nicht von der Hand zu weisen. Letztere werden im Artikel leider gar nicht erwähnt. 

Für die künstliche Befruchtung müssen Frauen hohe Dosen an Hormonen einnehmen oder sich spritzen um möglichst viele befruchtungsfähige Eizellen heranreifen zu lassen. Eine körperlich sehr anstrengende Prozedur.

Verbieten sollte man beides m.E. aber nicht. Sondern gute Regelungen für die Spenderinnen schaffen.

Wichtig finde ich, dass sowohl die Eizellen-, Samen-, Embryonenspende als auch Gebärmutterleihschaft offen geschieht und das Recht der Kinder auf das Wissen um ihre genetische Herkunft gewahrt wird. Für die allermeisten Menschen ist dies ein zentraler Aspekt der eigenen Identität.

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Juwa

Also, wenn die Leihmutterschaft im Inland illegal ist, dann sollte das Verbot auch auf das Ausland erweitert werden, weil dort die Standards niedriger sein dürften. Warum das bisher anders war, ist mir daher fraglich, genauso wie in Deutschland.

Das Beste wäre es, wenn Erwachsene mit Kinderwunsch bestens beraten werden und auch Alternativen aufgezeigt bekommen, wie etwa eine Adoption.

tettigonia

Typisch Konservativ: Bevormundung, Freiheitseinschränkungen, Dikatat, Dogma. Also das was sie anderen gerne vorwerfen ist genau das was Konservative am aller liebsten Tun. Wenn man die Menschen nur dauerüberwachen könnte, damit sie im Schlafzimmer nicht was tun was nicht dem Leitdogma entspricht.

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