Eine Frau hält in der Universitätsmedizin Göttingen eine Broschüre des "Netzwerk Organspende in Niedersachsen" in der Hand.

Ihre Meinung zu FDP will Organspende auch bei Herz-Kreislauf-Stillstand ermöglichen

Bevor eine Organspende möglich ist, muss der Hirntod festgestellt werden - zumindest bislang. Geht es nach der FDP im Bundestag, soll künftig auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand ausreichen. Das soll zu mehr Organspenden führen.

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190 Kommentare

Kommentare

Baroso1

Nachdem mir ein befreundeter Arzt erklärte, dass vor der Organentnahme "sicherheitshalber" noch eine Anästhesie stattfindet, bin ich mit dem Thema durch.

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goe101

Meines Wissens nach wird das in der Schweiz so durchgeführt. In Deutschland erden nach meinem Kennntnisstand Muskelrelxantien gegeben, um unerwünschte Bewegungen während der Organentnahme zu blockieren (Lazarus-Syndrom). 

JM

habe seit über 50 jahren einen ausweis im geldbeutel. weis auch das er heute nichts mehr wert ist. bleibt aber drin.

welchen tot ich sterbe ist mir heute so egal wie vor 50 jahren.

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dronner

Ist Ihnen klar, dass "Herz-Kreislauf-Stillstand" nicht unbedingt "tot" bedeuten muss sondern in Deutschland mehrere Tausend Menschen im Jahr erfolgreich reanimiert werden können?

fathaland slim

Verstehen Sie den Vorschlag der FDP so, daß auf die Reanimation zugunsten einer Organentnahme verzichtet werden soll?

Dann verstehen Sie ihn falsch.

AuroRa

Großen „Dank“ an die FPD, dass sie es durch solche kurzsichtigen Vorschläge schaffen, die Spendebereitschaft noch weiter zu senken. Das Thema brauch MEHR Vertrauen der Menschen - mit solchen Vorschlägen wird allerdings Misstrauen geschürt. 

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Adeo60

Ich teile Ihre Auffassung und ihre Fokussierung auf das Vertrauen der Spender.

Wolf1905

„Großen „Dank“ an die FPD, dass sie es durch solche kurzsichtigen Vorschläge schaffen, die Spendebereitschaft noch weiter zu senken. Das Thema brauch MEHR Vertrauen der Menschen - mit solchen Vorschlägen wird allerdings Misstrauen geschürt.“

… sagen Sie als Fachmann/-frau?

Ich glaube, die Organspendenbereitschaft verändert sich dadurch nicht; es wird jedoch Menschen geben, die ihr Kreuzchen bei „Herzkreislaufstillstand“ machen werden und somit eine schnellere Organspende ermöglichen. Ich werde das machen, weil ich hier in Deutschland Vertrauen zu den entscheidenden Stellen (Ärzten) habe. In vielen anderen Ländern, v. a. außerhalb Europas, würde ich das vermutlich nicht machen (weil ich da weniger Vertrauen hätte - aber ich bin ja zum Glück hier in D).

goe101

"Ich glaube, die Organspendenbereitschaft verändert sich dadurch nicht; es wird jedoch Menschen geben, die ihr Kreuzchen bei „Herzkreislaufstillstand“ machen werden und somit eine schnellere Organspende ermöglichen."

Also Schnelligkeit vor Sicherheit? Und das bei einem so sensiblen Thema wie dem Tod? 

AuroRa

Darf ich hier nur antworten, wenn ich Expertin für Organspende bin? Das ist mir neu!
Aber „danke“ für den Hinweis.


Das ist sehr löblich, dass Sie das so handhaben werden. Aber Sie können nicht von sich auf andere schließen. 

toeff1111

Sie schreiben, ich glaube, die Organspendenbereitschaft verändert sich dadurch nicht.

Das sollte doch eigentlich das Ziel sein, die Bereitschaft zu erhöhen.

 

Ich sehe die Aktion eher als üblicher Aktionismus der FDP

Jim456

Und das ist u.a. auch einer der Gründe, warum ich kein Organspender bin

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political robot

Weil es Änderungen geben könnte, in die man explizit einwilligen muss?

dronner

Ich habe als medizinischer Laie (aber immer wieder aufgefrischter Ersthelfer-Ausbildung) jemanden mit Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgreich wiederbelebt. Und der ist heute kein Pflegefall sondern steht mitten im Leben.

Ich halte den Vorschlag der FDP für eine Luftnummer, die eher die Spendenbereitschaft senkt. Selbst wenn das nur über ein weiteres Kreuzchen geht sorgt alleine die daraus entstehende Diskussion wann wer wie tot ist für Verunsicherung.

 

 

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ich1961

Genau.

political robot

Schön. Und lobenswert.

Ein "simpler" Kreislaufstillstand ist aber noch lange nicht das Kriterium für den hier geforderten Tod. Wenn man "einfach" wiederbeleben kann, wird das sicherlich auch in Zukunft so gemacht werden.

Nachfragerin

"Ich habe als medizinischer Laie (aber immer wieder aufgefrischter Ersthelfer-Ausbildung) jemanden mit Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgreich wiederbelebt."

Was kann ein Mensch größeres leisten, als anderen das Leben zu retten?

(Das geht sogar nach dem eigenen Tod.)

Apollo1995

Die Spende Bereitschaft ist im europäischen Ausland größer ausgeprägt als in Deutschland. Warum ist das so? Liegt es an der Mentalität, oder an mehr Herzlichkeit, an mehr Zusammenhalt, an der Erziehung? Nehmen wir z.B. Spanien. In kaum einem anderen Land gibt es so viele Organspender wie in Spanien. Pro eine Million Einwohner gab es dort 2017 46,9 Spender. Zum Vergleich: In Deutschland waren es nur 9,7 Spender pro eine Million Einwohner. Das spanische Modell beruht auf zwei Säulen. Zum einen gilt dort die Widerspruchslösung, das heißt, dass jeder, der nicht ausdrücklich verneint, nach seinem Tod zum Organspender wird. Zum Zweiten ist die Nationale Organisation für Transplantation (ONT), die für die Bereiche Spenderkennung und -Behandlung, Gesprächsführung mit Angehörigen sowie die gesamte Organisation aller Abläufe zuständig ist. Zudem können in Spanien auch dann Organe entnommen werden, wenn der Herztod vor dem Hirntod eingetreten ist. Wieso geht das nicht auch bei uns?

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NieWiederAfd

Die erneute Diskussion über eine modifizierte Widerspruchslösung ist sinnvoll. Das Herumhantieren mit Herztod/Hirntod nicht; das steigert die Verunsicherung und senkt die Spendenbereitschaft.

Keine Ahnung, wer oder was die fdp da reitet; haben die keine ExpertInnen für solche Fragen?

Advocatus Diaboli 0815

"Wieso geht das nicht auch bei uns?" Weil Deutschland diesbezüglich eine andere Vergangenheit als Spanien hat. Stichwort: Euthanasie im 3.Reich!
Spanier haben traditionell ein größeres Vertrauen in ihr Gesundheitssystem was auch zu einer höheren Impfbereitschaft zur Covid-Zeit geführt hatte. Das lag daran dass sie früher einmal sehr positive Erfahrungen mit Impfung bei einer drohenden Pandemie gemacht hatten (weiss nicht mehr welche).
Vielleicht wird in anderen Ländern nicht immer nur auf der kommerziellen Seite des Gesundheitswesens herumgeritten wie bei uns; bei uns geht es doch nur um Geld - und Patienten kosten ja so viel Geld und das ist ja so schlecht. Vielleicht will man sich in anderen Ländern auch nicht so sehr bereichern wie bei uns?

political robot

Bei uns ist ja auch grundsätzlich alles schlecht, was vom Staat kommt, außer Geld natürlich. Und kollektives Jammern ist bei uns auch deutlich ausgeprägter.

Aber die Spanier sind wie viele Mittelmehranrainer einfach entspanntere Menschen.

Tada

Soweit ich weiß kommen gut betuchte Medizintouristenaus aller Welt nicht nach Spanien, sondern nach Deutschland, um sich behandeln zu lassen.

Ich halte es für plausibel, dass hier die Medizin einfach besser ist und Leben retten kann, wo in Spanien schon Organe entnommen werden.

Nettie

"Geht es nach der FDP im Bundestag, soll künftig auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand ausreichen"

Zum Glück geht es nicht nach der. Was soll das?

"Der Aufwand zur Feststellung des Hirntods sei immens hoch und schränke so die Zahl der potenziellen Spender von vornherein ein."

Nicht der Aufwand zur Feststellung des Hirntods ist zu hoch, sondern der zur Feststellung der tatsächlichen Zahl der potenziellen Spender.

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Schneeflocke ❄️

"Nicht der Aufwand zur Feststellung des Hirntods ist zu hoch, sondern der zur Feststellung der tatsächlichen Zahl der potenziellen Spender."

 

Das sehe ich auch so. Und die FDP verursacht hier eher eine Problemverstärkung. Es wirkt schon abschreckend, wenn man hört/liest, dass ein Aufwand um den Spender zu hoch sein soll. Meistens führt das in Folge zu weiteren Aufwandsreduktionen. Das ist in seiner Außenwirkung schon ziemlich unglücklich...

NieWiederAfd

Die fdp erweist der Organspende mit diesem Vorstoß einen Bärendienst. Es gibt heute bereits Verunsicherung genug über die Frage, wann der Tod unumkehrbar eingetreten ist. Der Hirntod ist das allgemeingültige medizinische Kriterium. Statt das zu verwässern, sollte die fdp die Aufklärung über Hirntod und Organspende vorantreiben.

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Juwa

Die FDP sollte Aufklärung zum anhaltenden Kreislaufstillstand, auch Herzkreislauftot genannt, machen. Dann wüssten die Menschen dass es sich auch um ein Tod handelt wie den Hirntot.

NieWiederAfd

Ein Herzkreislaufstillstand ist nicht mit tot gleichzusetzen; er kann zum Tod führen. Das ist der entscheidende Unterschied. Und wenn er zum Tod führt, ist dieser als Hirntod festzustellen.

gelassenbleiben

ob das die Spendenbereirschaft erhöht, bezweifel ich aber

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political robot

Die Bereitschaft selbst dürfte auf gleichem Niveau stagnieren. Wer jetzt ablehnend gegenüber steht, steht auch einer Neuregelung ablehnend gegenüber. Aber wer jetzt schon zustimmt, hat in Zukunft noch eine Option mehr, wenn er denn möchte.

draufguckerin

" ... das geht aus dem Entwurf eines Positionspapiers hervor ... " na gut, man kann über vieles diskutieren. Aber ist es von Belang, was die FDP dazu meint und hätte das irgendwelche Folgen für uns BürgerInnen? Studierte Freiberufler (u.a. niedergelassene Ärzte)  gehören zur Stammklientel der FDP, aber ob man die mit so einem, angesichts der Verwerfungen  in Politik und Gesellschaft irrelevanten Thema bei der Stange hält, wage ich zu bezweifeln. 

Oder muss ich diese Diskussion schon als Kriegsvorbereitung auffassen?

 JedeR tut gut daran, in einer Vorsorgevollmacht festzuhalten, was im Falle des Todes zu geschehen hat.  Das wäre eine Erleichterung für die medizinisch Involvierten und man erspart seinen Angehörigen  Leid und (Gewissens-)belastung.  

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Tada

Auf dem Organspenderausweis kann man auch ankreuzen, dass man jeglicher Entnahme wiederspricht.

Parsec

"Geht es nach der FDP im Bundestag, soll künftig auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand ausreichen. Das soll zu mehr Organspenden führen."

Was bezweckt die FDP damit? Zumindest ihre steigende Unpopularität bremst sie dadurch nicht. Dabei kennt sich die FDP doch so gut aus, wenn's um das Bremsen geht; zumindest was die Regierungsarbeit betrifft.

Und eine steigende Spenderbereitschaft wird dadurch überhaupt nicht erreicht,wieso auch? Wer noch nicht hirntot ist, dessen Organe sind noch voll funktionsfähig, also ein guter Spender, wenn das Hirn versagt. Was soll das dann mit dem Herz-Kreislaufstillstand?

Völlig unüberlegte FDP-Luftnummer.  

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political robot

Lesen. Es geht hier nicht um eine steigende Bereitschaft im Sinne von "Anteil der Bevölkerung", sondern um schnellere/bessere Spenden innerhalb der Bevölkerung, die bereit ist.

Parsec

Verstehen. Schnellere/bessere Spenden wird es nicht dadurch geben, dass versucht wird, das Ausschlachten vor dem endgültigen Tod, der nunmal durch die gänzliche Inaktivität des Hirns eintritt, zu initiieren.

Kein Mensch lässt sich darauf ein, beliebige Organe zu spenden, wenn das Hirn noch aktiv ist.

BotschafterSarek

Das führt eher zu weniger Spendern. Der Hirntod ist unumkehrbar, ein Herz-Kreislauf-Stillstand nicht. Wenn ich befürchten muss, dass eine Reanimation unterlassen wird, weil mehr Organe gerade gebraucht werden, dann werde ich meinen Organspendeausweis ganz schnell in den Schredder packen. 

Um mehr Spender zu bekommen, soll die FDP lieber ihren Widerstand gegen eine Widerspruchslösung aufgeben. Denn das eigentliche Problem ist doch die Trägheit der Masse. Viele beschäftigen sich einfach nicht mit dem Thema. Bei einer Widerspruchslösung sind diese Desinteressierten oder Bequemen automatisch Spender und nicht wie bisher Nicht-Spender. 

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Advocatus Diaboli 0815

Prinzipiell gebe ich Ihnen zwar Recht in der Sache aber ich habe irgendwie Probleme mit der exorbitanten Zunahme von Widerspruchslösungen (z.B. elektronische Patientenakte) die so gar nicht zum Bürgerlichen Gesetzbuch passen. Es kommt wohl noch so weit dass ich täglich mehrere Widersprüche für irgendwelche unbestellte Abo-Modelle schreiben muss?!

political robot

Das BGB ist für Verträge und so Zeugs. Hier geht es um grundlegende gesellschaftliche Fragen, und wir brauchen nun mal Spenderorgane.

Man kann nicht immer jeden fragen. Es gibt auch Bereiche, da gibt's gar keine Widerspruchslösung, wer arbeitet, muss bspw. auch eine Arbeitslosenversicherung zahlen.

Juwa

Herzstillstand ist nicht gleich Herzkreislauftot!

Rainer Bros

Unfassbar ! Und wieder so ein Vorschlag ausgerechnet von der FDP. Für mich offebart sich mit einem solchen Wunsch lediglich das Menschenbild, dass die derzeitige FDP also Hr. Lindner vertritt: Der Mensch solange er von wirtschaftlichem Interesse ist hat eine Daseinsberechtigung andernfalls verliert er diese. 

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melancholeriker

Man könnte aber auch denken, daß die FDP aus Mangel an Selbstreflexion liebend gerne mit Themen spielt, die in der Zone zwischen Leben und Tod ein bißchen Aufmerksamkeit bringen. In Thüringen und Brandenburg waren sie schon so nahe dran... 

artist22

Das ist zwar überspitzt kommentiert von Ihnen, aber im Prinzip ein wahrer Kern dahinter. Da die Besserorganisierten nicht von zweifelhaften Organmafiaquellen kaufen möchten, erhöht man im Inland einfach die Missbrauchswahrscheinlichkeit.

Problem rechts-staatlich gelöst. ;-)

gast

Ich finde, man sollte in die Forschung investieren um Organe künstlich herzustellen.

Je mehr ich mich mit Organentnahme beschäftige, desto ablehnender stehe ich dem gegenüber. Da wird einem noch lebenden im hilflosen Zustand was weckgenommen. Und weil manche für Geld über Leichen gehen ist man schnell toter als man eigentlich ist.

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RockNRolla

Unsinn. 

Denken Sie einfach mal andersrum. Wie oft wird der transplantation von Empfangern widersprochen? 

ich1961

//Ich finde, man sollte in die Forschung investieren um Organe künstlich herzustellen.//

Das wird längst gemacht.

Aber Sie sind ein Beispiel für die (bisher) unbegründeten Ängste der Menschen.

Zu  Ihren Bedenken lesen Sie mal hier, da wird niemandem // im hilflosen Zustand was weckgenommen.//:

https://www.organspende-info.de/organspende/ablauf-einer-organspende/en…

 

Juwa

Das wird bereits gemacht.

Außerdem wird auch daran geforscht ob man in Tieren wie Schweinen die passenden Organe züchten kann.

NieWiederAfd

Zitat: "Da wird einem noch lebenden im hilflosen Zustand was weckgenommen." Was Sie schreiben, ist definitiv falsch. Keinem Lebenden wird bei der Organspende ein Organ entnommen. Der Hirntod ist unumkehrbar. Der Vorschlag der fdp führt allerdings dazu, dass diese irrationalen Ängste und falschen Vorstellungen nicht weniger werden sondern eher mehr.

RockNRolla

Ok. Dann melde ich mich halt wieder ab. Herzstillstand geht schneller, als man denkt.

Und was kommt als Nächstes? Husten, Schnuofen, Heiserkeit?

Das gehört völlig anders gelöst.  Wer keinen Spenderausweis hat, weil er nicht drüber nachdenken will, kommt einfach nicht auf eine Empfängerliste. 

Vielleicht ist das Anreiz genug, doch mal zu denken.

Juwa

Endlich hat man die richtige Lösung für das Problem gefunden. Wenn man auch nach einem Herzkreislauftot spenden kann, dann braucht es wahrscheinlich auch nicht die Widerspruchslösung, denn diejenigen, die als potenzielle Organspender infrage kommen werden dadurch deutlich mehr, sodass es dann womöglich genügend Spenderorgane gibt. Man müsse nur nach Spanien schauen, dort sind die Spenderzahlen deutlich höher auch wenn es dort auch noch die Widerspruchslösung gibt.

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Tada

Soweit ich weiß wird in Spanien von der Widerspruchslösung kein Gebrauch gemacht. Die Ärzte sprechen immer mit den Angehörigen. 

Was in Spanien anders ist, das ist die bessere Vernetzung der Krankenhäuser. Das wird hier nicht gemacht, weil es schlicht zu teuer ist und sich für das Krankenhaus nicht lohnt, in dem Organe entnommen und verschickt werden sollen. Es belastet es finanziell: das Geld ist weg, kommt nicht wieder rein und fehlt woanders.

Sogar Robin Hood hat nicht sein eigenes Geld verteilt, sondern raubte es vorher den Reichen.

Juwa

Nach einem Herzkreislauftot ist das Gehirn auch tot, genau wie bei einem Hirntot, nur das die Ursache des Todes ein Herzversagen ist.

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RockNRolla

Nach einem Herzstillstand ist nicht gleich alles tot.

SydB

Nach einem sogenannten Hirntod aber auch nicht.

magic mike

Der Hirntod ist Folge des Kreislaufstillstandes, weil das Gehirn keinen Sauerstoff mehr bekommt.

Und genauso ist es bei den anderen Organen auch. Sie tolerieren zwar in unterschiedlichem Ausmaß eine Unterbrechung der Versorgung, aber Schädigung tritt auch hier ein. Dann wird der Erfolg der Transplantation sehr in Frage gestellt.

ich1961

Vielleicht hätten Sie da mal nachfragen sollen?

**....  Die Organentnahme findet in einem Operationssaal statt und wird mit der gleichen chirurgischen Sorgfalt wie ein Eingriff bei einem lebenden Menschen durchgeführt.  ....

Wurde der Hirntod festgestellt, ist die Person verstorben. Sie kann also auch keine Schmerzen mehr empfinden. Aus diesem Grund ist es nicht notwendig, eine Narkose oder Schmerzmittel zu verabreichen. Allerdings werden während der Organentnahme Medikamente verabreicht, die die Reflexe auf Rückenmarksebene hemmen. Das Rückenmark wird durch die künstliche Beatmung und die künstliche Aufrechterhaltung des Herz-Kreislauf-Systems weiterhin durchblutet. Daher kann es noch Impulse erzeugen, die sich beispielsweise in Blutdruckschwankungen oder unwillkürlichen Bewegungen der Gliedmaße äußern können. Diese Reflexe können durch die Medikamente verhindert werden.**

https://www.organspende-info.de/organspende/ablauf-einer-organspende/en…

 

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SydB

Glauben Sie das wirklich?

ich1961

Ja - wartum denn nicht?

Ritchi

Ich bin erschrocken zu sehen, wie viele sich hier gegen diesen Vorschlag der FDP wenden. Bei einigen habe ich den Eindruck, dass der Grund hierfür der Ursprung des Vorschlages ist, andere haben anscheinend die Wahlmöglichkeit überlesen. Ganz besonders schlimm finde ich, dass einige hier  mit ihrer persönlichen Organentnahme-ablehnenden Einstellung Stimmung machen.

 Organentnahmen retten Leben. Das habe ich selbst in der Verwandtschaft mehrfach gesehen. Wer mit seinem toten Körper hieran nicht unterstützend teilnehmen möchte, darf dies. Andere überzeugen zu wollen, desgleich zu tun, halte ich für alles andere als zielführend. Was bewegt einen Menschen, andere überzeugen zu wollen, einer Organentnahme nach dem Tod nicht zuzustimmen?

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ich1961

Haben Sie schon mal davon gehört, das Menschen Angst davor haben, das Organe entnommen werden, wenn sie noch nicht "richtig" tot sind?

Und dieser Vorschlag intensiviert diese - bisher unbegründeten - Ängste.

Ich habe meinen Organspendeausweis seit 45 Jahren aus voller Überzeugung und bleibe auch dabei - allerdings ohne dieses Kreuzchen!

 

Ritchi

„Haben Sie schon mal davon gehört, das Menschen Angst davor haben, das Organe entnommen werden, wenn sie noch nicht "richtig" tot sind?

Und dieser Vorschlag intensiviert diese - bisher unbegründeten - Ängste.“

Sie schreiben es selber, es sind unbegründete Ängste. Unbegründete Ängste werden nicht durch Vorschläge intensiviert, sondern durch diejenigen, die diese Vorschläge unter dem Hinweis auf Ängste zerreden wollen.  Der Hinweis auf Ängste schürt Angst. Wenn Sie Menschen mit Ängsten helfen wollen, dann sollten Sie die Ängste nicht schüren.

RockNRolla

Ach do rinfach geht das? Ängste als unbegründet titulieren und drüber weggehen. Stark.

Das geht bestimmt mit jeder Angst.

Wer Angst hat, bikdet sich das ja nicht nur ein.

ich1961

Ich "schüre" nichts - ich antworte auf Kommentare , die nicht die tatsächlichen Gegebenheiten berücksichtigen.

Und das tut auch die FDP mit dem Vorschlag nicht - ganz im Gegenteil!

 

Kaneel

Um Organe entnehmen zu können, muss ein Mensch körperlich noch leben. Die Organentnahme findet also in der Phase zwischen Leben und Sterben statt, während der Mensch bzw. Körper an Maschinen angeschlossen bleibt. Man geht davon aus, dass hirntot diagnostizierte Menschen keine Schmerzen empfinden und die Entnahme findet ohne Narkose statt. Möglicherweise gelten die gleichen Annahmen bzw. der gleiche Wissensstand auch in 100 Jahren, aber medizinische Erkenntnisse können sich verändern. 

Für mich ist Sterben ein Prozess, der im besten Fall von Angehörigen, Freunden oder im Hospiz begleitet wird. Das ist in diesem Fall nicht möglich. Ich möchte niemanden davon überzeugen keine Organe zu spenden, der sich hinsichtlich des Sterbeprozesses anders positioniert. Aber ich möchte andere davon überzeugen, dass ich einen Grund dafür habe die Widerspruchslösung in einem so sensiblen menschlichen Bereich abzulehnen.

ich1961

Warum lehnen Sie die Widerspruchslösung ab?

Da können Sie doch auch selbst bestimmen und es werden Ihnen nicht einfach so Organe entnommen!

 

Kaneel

Meine Ablehnung habe ich hier ausführlich begründet. Ich möchte grundsätzlich nicht gezwungen sein etwas aktiv ablehnen zu müssen, sondern aktiv zustimmen müssen. Erst recht bei einem so sensiblen Thema. 

SydB

Ich stimme Ihnen zu 100% zu. Deshalb habe ich mich auch gegen eine Organspende entschieden.

political robot

Und selbst das ist eine interessante Frage: Darf man die Organentnahme verweigern?

Praktisch: ja. Aber moralisch? Immerhin sind wir eine Gesellschaft, eine Gemeinschaft, die auf Schwache (und damit auch kranke) Rücksicht nimmt. Wir zahlen gemeinsam in eine (oder dutzende) Krankenversicherung, wir zahlen Sozialabgaben generell, wir haben einen ÖR, der auch Minderheiten-Fernsehen machen soll. Jeder profitiert von kostenloser Schulbildung, vom Gemeinwesen. Und dann gibt's Leute, die parken mit ihrem SUV auf Gehwegen, hinterziehen Steuern oder spenden keine Organe. Sonderlich sozial ist das nicht.

Juwa

Genau und Panikmache hat in einer Diskussion nichts zu suchen. Sie verhindert einen richtigen Diskurs und treibt Menschen zu irrationalen Entscheidungen. Diejenigen, die behaupten, dass der Vorschlag der FDP zu einer geringeren Spendezahl an Organen führt, sorgen in Wahrheit selbst dafür und schieben es dann auf die FDP.

Hoffentlich wird es genügend Aufklärung geben, damit Fakten entscheidungsbildend sind und nicht Fake Argumente.

Tada

Es geht gerade um eine Gesetzesänderung, und nicht darum irgendjemanden zu überzeugen kein Organspender zu sein. Wer das für sich entschieden hat, der wird sich nicht davon abbringen lassen. Allerdings sollte er über alle Facetten des Spendens gut informiert werden. 

Ritchi

„und nicht darum irgendjemanden zu überzeugen kein Organspender zu sein.“

Zählen Sie mal, wie oft hier in den Kommentaren das Wort „Angst“ (inklusive Plural) verwendet wird. Die Verwendung dieses Wortes ist für mich der Versuch, andere zu überzeugen, kein Organspender zu sein.

Tada

Wollen Sie die Angst einfach verschweigen, nicht darüber reden,  und meinen dadurch wird alles besser?

ich1961

Das ist allein Ihre Interpretation!

Ich habe da eine andere.

 

Frau Kaleu

Darauf habe ich gewartet. Man stelle sich vor, eine Reanimation wird nach ein paar Minuten abgebrochen, weil nicht erfolgversprechend! Zur Sicherheit (!) werden aber noch die Halsschlagadern abgeklemmt…ich empfehle, mal zu recherchieren, was in der Schweiz diesbezüglich so passiert. Die FDP will mit diesem Vorschlag Lobbyisten bedienen. Unter Ärzten ist dieses Verfahren sehr umstritten, unter Transplantationsmedizinern nicht. Hoffentlich setzt sich dieser Vorschlag nicht durch!!

 

 

Volkspartikel

Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Die Hysterie in der FDP-Bundeszantrale nimmt gefährliche Ausmaße an. Ein Kreislaufstillstand ist nicht der Tod. Er ist ein lebensbedrohlicher Notfall und die Betroffenen sind grundsätzlich reanimierbar!

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political robot

Im Idealfall natürlich reanimierbar. Wenn die Lunge hinüber ist, bringt das aber auch nicht mehr viel, und auch manche Herzen springen nicht wieder an. Das ist ein breites Spektrum.

Ritchi

Der Herz – Kreislauf – Stillstand wird erst festgestellt, wenn Reanimationen nicht erfolgreich waren oder nicht erfolgsversprechend sind.

Tada

Nein, jede Herzdruckmassage bei Erster Hilfe darf nur bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand angewendet werden, sonst bringt man den Verletzten um. Dafür brauche kein Helfer eine ärztliche Feststellung.

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Der Schuss geht nach hinten los! Wird der Hirntod festgestellt, wird abgeschaltet. Gibt es keinen Organspendeausweis entscheiden die Angehörigen, gibt es keine Angehörigen mehr, gibt es kein Organ. Eine einfache und klar nachvollziebare Aktion. Dieses viele Wenn und Aber ist typisch deutsch.