Ihre Meinung zu FDP will Organspende auch bei Herz-Kreislauf-Stillstand ermöglichen
Bevor eine Organspende möglich ist, muss der Hirntod festgestellt werden - zumindest bislang. Geht es nach der FDP im Bundestag, soll künftig auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand ausreichen. Das soll zu mehr Organspenden führen.
Die erste gute Idee der FDP. Ich kenne zwar die Hintergründe nicht, aber die Auswirkung ist lobenswert.
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gute idee der fdp
nein durch solche vorschläge wird die spendenbereitschaft gebremst
Wie kommen Sie darauf, dass durch solche Vorschläge die Spendenbereitschaft gebremst werden sollte? In dem Artikel steht doch klar und deutlich, dass diese Erweiterung der Feststellung des Todes eine Option ist, die der Spender ankreuzen kann. Wollen Sie hier unbegründete Ängste schüren oder sind sie nur dagegen, weil der Vorschlag von der FDP ist? Ich gehe fest davon aus, dass die Wahl der Feststellung des Todes durch den Spender vor der Organentnahme ganz sicher berücksichtigt wird.
Die "unbegründeten Ängste" schürt allein die FDP mit diesem Quatsch!
Das Kästchen ist im Zweifel zu übersehen.
Warum etwas sicheres in etwas unsicheres ändern?
"Das Kästchen ist im Zweifel zu übersehen."
> Ja und? Wer das Kästchen übersieht, der setzt da auch kein Kreuz. Dann bleibt alles beim Alten.
"Warum etwas sicheres in etwas unsicheres ändern?"
> Das "Warum" beantwortet der Artikel: 8.400 Menschen warten auf ein Spenderorgan.
Außerdem ist der Herz-Kreislauf-Stillstand alles andere als unsicher, denn er ist leicht zu diagnostizieren.
Wenn der Herzschlag aussetzt, wird das Gehirn innerhalb weniger Minuten(!) irreparabel geschädigt. Der Hirntod tritt nach 10 Minuten ein. Da auch die anderen Organe Schaden nehmen, ist es sinnlos, diese zehn Minuten ungenutzt verstreichen zu lassen.
//Wenn der Herzschlag aussetzt, wird das Gehirn innerhalb weniger Minuten(!) irreparabel geschädigt. Der Hirntod tritt nach 10 Minuten ein. Da auch die anderen Organe Schaden nehmen, ist es sinnlos, diese zehn Minuten ungenutzt verstreichen zu lassen.//
Ach nee?
Und in den 10 Minuten kann noch eine Wiederbelebung versucht werden - auch mit Erfolg!
Das ist völlig richtig. Und wenn die Rettung dieses Lebens nach zehn Minuten mit Wiederbelebungsversuchen gescheitert ist, sollte man direkt zur Rettung anderer Leben übergehen. Denn dass die Wiederbelebung erfolglos war, wissen die Ärzte auch ohne eine weitere Untersuchung.
Bitte informieren Sie sich, bevor Sie einfach wahllos falsche Behauptungen in den Raum werfen. Natürlich sind Wiederbelebungsmaßnahmen auch noch nach 10 Minuten sinnvoll. https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/herzstillstand-wie-lang-eine…
Ist so nicht ganz richtig.
Siehe dort: https://www.scinexx.de/dossierartikel/organe-laenger-haltbar-machen/
Danke für den Link. Was dort nicht steht ist, dass Spenderorgane schnellstmöglich entnommen und auf ca. 4 °C heruntergekühlt werden. Im Körper des Verstorbenen halten sie nicht so lange.
> Wenn der Herzschlag aussetzt, wird das Gehirn innerhalb weniger Minuten(!) irreparabel geschädigt.
Das ist leider nicht korrekt.
> Der Hirntod tritt nach 10 Minuten ein. Da auch die anderen Organe Schaden nehmen, ist es sinnlos, diese zehn Minuten ungenutzt verstreichen zu lassen.
Das heißt, wenn Sie einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, wollen Sie nicht, dass an Ihnen Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden?
"Das ist leider nicht korrekt."
> Aha. Und was ist korrekt?
"Das heißt, wenn Sie einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, wollen Sie nicht, dass an Ihnen Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden?"
> Eine Organspende kommt erst infrage, wenn eine Wiederbelebung gescheitert ist. Schließlich geht es um die Rettung von Leben. (Da hätten Sie auch selbst drauf kommen können.)
Stimmt nicht. Organe können nur bei intensiv behandelten Menschen entnommen werden. Dort wird dann der Kreislauf mittels einer Maschine bis zur Organentnahme in Gang gehalten.
Es tut Not sich vorher zu informieren bevor man unrichtige Dinge, auch alternative Fakten genannt, in die Welt setzt.
Merke, Organe einen toten Menschen sind ebenfalls tot und zur Transplantation nicht mehr zu verwenden.
"...Da auch die anderen Organe Schaden nehmen, ist es sinnlos, diese zehn Minuten ungenutzt verstreichen zu lassen..."
Die Organentnahme kann man aber nicht direkt am Ort des Versterbens mal so eben schnell durchführen - z.B. auf der Straße. Die 10 Minuten gehen so oder so dabei drauf...
Eine Prüfung auf Hirntod wird man sicherlich auch nicht auf der Straße durchführen können.
Falls sich die Prüfung ohne Zeitverzug umsetzen lässt, spricht nichts dagegen. Es wäre aber im wahrsten Sinne des Wortes tödlich, wenn aufgrund dieser Pflicht potenzielle Spenderorgane nicht zum Empfänger gelangen können.
„Die Erweiterung der Feststellung des Todes“ ist eine Gleichung mit verdammt vielen Unbekannten, finden Sie nicht…? Man kann den Zeitpunkt des Todes dich nicht einfach nach vorne verschieben, denn darum geht es ja letztlich.
Was ihr hier alle kommentiert, geht ja auf keine Kuhhaut.
- Das Kästchen übersehen ... ist klar. Selbst wenn: dann fehlt die Einwilligung, da wird nix gemacht, fertig. Wer Angst hat, soll es einfach lassen, die Leute spenden bisher auch nicht.
- Zeitpunkt nach vorne verschieben: Nein, nur anders feststellen. Man kann genauso gut hirntot sein, der Kreislauf aber noch irgendwie laufen. Bringt einem dann nur nix mehr.
- Was eine "Thanatologie" definiert, ist zweitrangig. Das sind sehr theoretische Diskussionen, Fakt ist, wenn mein Herz stehen bleibt, habe ich ein ganz anderes Problem, insbesondere, wenn es nicht mehr anspringt. Was will ich dann noch mit meinen Organen?
Nein, es geht nicht darum, den Zeitpunkt des Todes vorzuschieben.
Zumindest wird der bisherige Todeszeitpunkt zur Disposition gestellt und dies ganz offensichtlich mit dem Ziel, die Organentnahme zu einem früheren Zeitpunkt vornehmen zu können.
Ritchi 08:52 Uhr:
Es sollte nicht "Erweiterung der Feststellung des Todes..." heißen, sondern VORVERLEGUNG. Da liegt das eigentliche Risiko. Niemand möchte sterben, bevor er hirntod ist, d.h., solange noch eine letzte Chance besteht.
Wäre die Auswirkung mehr Spendenbereitschaft, wäre das lobenswert.
Das bezweifle ich allerdings. Ich halte das für eine der üblichen unausgegorenen Luftnummern.
Haben Sie auch eine Begründung für die Annahme, dass dies eine Luftnummer wäre?
Die Ängste der Menschen vor dem Tod und vor Organentnahmen vor dem Tod.
Das wird sich verschärfen!
Diese Ängste werden nur dann verschärft, wenn Menschen diese Angst schüren. Warum schüren Sie eine solche Angst? Wenn Sie selbst Angst haben, dann ist das Ihre Sache. Anderen seine Angst aufzudrängen halte ich für verwerflich.
Ich habe seit 45 Jahren einen Organspendeausweis - nichts mit Angst!
Wer sich gegen eine Organspende entschieden hat oder das Thema einfach ignoriert, der wird das auch weiterhin tun. Und wer sich für eine Spende entschieden hat, der wird sich von einer zusätzlichen Möglichkeit nicht abhalten lassen.
Das einzige, was sich durch diese zusätzliche Option ändert, ist die Anzahl der verfügbaren Organe. Denn es werden wenige, aber sehr entscheidende Minuten an Zeit gewonnen.
Bei der Einführung des Organspendegesetzes wurde uns lang und breit erklärt, dass der Hirntod mit ansoluter Gewissheit ein Indikator für den Tod des Menschen sei. (Wobei die Thanatologie den Begriff des Hirntods nicht kennt, sondern vom "intermediären Leben" spricht.) Durch den Vorschlag der FDP wird das torpediert und letztendlich dem ganzen Konzept der Organspende ein Bärenendienst erwiesen. Lobenswert ist das wohl kaum.
Wo ein Indikator ist, da darf auch ein zweiter oder dritter Indikator sein. In dem Artikel hier wird klar festgestellt, dass auch dieser zweite Indikator absolut sicher ist. Der Bereitschaft für eine Organentnahme nach dem Tod erweisen nur diejenigen einen Bärendienst, die sich hier gegen diese neue Möglichkeit der Todesfeststellung aussprechen. Einen Bärendienst deshalb, weil sie nicht nur mögliche Entnahmen verhindern, sondern weil sie auch Menschen verunsichern.
"Wo ein Indikator ist, da darf auch ein zweiter oder dritter Indikator sein."
Eine sehr mutige Behauptung, die wohl kaum vor Gericht standhalten dürfte.
Da kennen Sie die Gerichte nicht. Gerichte sind diesbezüglich fortschrittlicher als manche Gestrige.
Wenn man die Hintergründe nicht kennt, dann sollte man sich wohl erst schlau machen und dann eine Meinung darüber bilden, ob es gut oder schlecht ist.
Der Hintergrund ist der, dass bei sofortigen Maßnahmen eine Wiederbelebung möglich ist.
Sie verwechseln hier etwas. Ein Herz – Kreislauf – Stillstand wird erst dann festgestellt, wenn Wiederbelebungsmaßnahmen nicht erfolgreich waren und daher nicht mehr stattfinden werden.
Ich lasse Ihnen mal diesen Link hier. Viel Spaß beim Weiterbilden: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/h/…
So stimmt das nicht. Bei jedem Erste-Hilfe-Kurs würd Herzdruckmassage bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand geübt, d.h. ein Leihe ist in der Lage diesen festzustellen. Denn Herzdruckmassage darf man NUR bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand anwenden.
Sie haben offensichtlich das Bild vor Augen, dass auf dem Bürgersteig der Notarzt statt einer Wiederbelebung eine Organentnahme durchführt…