Ein Frau sitzt vor einem einem Laptop an einem Schreibtisch

Ihre Meinung zu Trotz Fachkräftemangel: Warum Ältere es am Arbeitsmarkt oft schwer haben

Überall fehlt Personal. Die Politik will, dass die Deutschen später in Rente gehen. Doch wer seine Stelle verliert und mit über 50 eine neue finden muss, hat es oft schwer. Warum? Von Julia Wacket.

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156 Kommentare

Kommentare

RockNRolla

Ganz einfach.

Die sind zu teuer. 

Deshalb ja der Mangel. 

Der Nachwuchs macht lieber was mit(vermeintlich)  guter Bezahlung. 

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Parsec

"Die sind zu teuer. 

Deshalb ja der Mangel. "

Das denken schlecht geschulte oder unerfahrene Personaler! Von denen sollte sich eine Firma trennen oder sie schulen.

Berufserfahrung ist durch nichts zu ersetzen, als durch noch mehr Berufserfahrung.

Der Unterschied zwischen 45 und 55 Jahre alten Arbeitnehmern mag da geringer sein, zwischen der 30 Jahre alten Fachkraft und der 55 Jahre alten Fachkraft aber schon.

Keinen Millimeter nach links

"Die sind zu teuer. "

In Tarifverträgen kann die Einstufung aufgrund von Erfahrung ausgeschlossen werden.

Das führt dann zu der paradoxen Situation, dass der Uni-Absolvent ohne Erfahrung dasselbe Gehalt bekommt wie der alte Hase.

In diesem Fall müssen sich Arbeitgeber fragen, warum sie für einen Unerfahrenen dasselbe bezahlen sollen.

Mendeleev

Das ältere Mitarbeiter „zu teuer“ sind, stimmt zwar .. aber hier geht es ja primär um Neueinstellungen … 


Oder meinen Sie ältere Bewerber hätten höhere Gehaltsvorstellungen ? 

RockNRolla

Wenn es mich erwischt, dann trete icg doch keine Stelle an, die schlechter dotiert ist, als die Jetzige.  Das ist dann aber über dem Doppelten von einem Greenhorn. 

Mein Vorteil: ich kann das alleine. Der andere einen Aufpasser und Vorturner zu 2/3 meines Lohnes.

In summe kostet der Platz dann 0.5 +0.66= 1.16  also 16% mehr.

Zu kompliziert für einen BWLer.

Deshalb gehts ja auch bergab.

harry_up

Im Artikel steht doch, dass die besagten AN sogar häufig zu Kompromissen bei ihrer Gehaltvorstellung bereit seien.

Ich glaube nicht, dass die Gehaltvorstellungen astronomisch sind und die Arbeitsuchenden davon zu Abstrichen bereit sind.

Carlos12

Der Markt wird es richten. Jahrzehntelang waren Arbeitgeber, genauer gesagt die Personalabteilungen in der Lage auszusortieren und auszuwählen. Jetzt dauert es, bis die Firmen umlernen.

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Kristallin

Scheint immer noch das Denken vorzuherrschen, es gibt auf dem Arbeitsmarkt viele 30 jährige Bewerber/Innen mit 25 Jahren Berufserfahrung...............

Mendeleev

Na ja .. Stellenausschreibungen sind oft bewusst überzogen. Firmen suchen halt Leute die sich das scheinbar unmögliche zutrauen - keine Zauderer. Im Job sieht man dann das doch auch nur mit Wasser gekocht wird …


„Fake it till you make it“ 

Alles für die Katz

Umlernen würde bedeuten, die Personalabteilungen aufzulösen. Deren jahrelanges „Aussortieren“ war in vielen Fällen ausgedachten Quatsch-Kriterien sonst erwerbsloser Psychologen und Psychologinnen geschuldet und schon immer der größte Schadensverursacher in Betrieben. Man sieht ja auch an dem Erfolg der ganzen „Casting-Shows“, wie sehr sich Menschen beim „Aussortieren“ gefallen. Sortiert endlich die Aussortierer aus, und alles wird gut. ;)

Keinen Millimeter nach links

"Sortiert endlich die Aussortierer aus, und alles wird gut"

Eine einfache Lösung für ein komplexes Problem?

Mendeleev

Der Markt richtet da garnichts. Wenn kein geeigneter Bewerber gefunden wird, bleibt die Stelle halt vakant. 

Carlos12

Wenn eine Firma notwendige Stellen nicht besetzt, weil sie zu hohe Ansprüche hat, leidet die Wettbewerbsfähigkeit.

zöpfchen

Es gibt für mich als Arbeitgeber zwei Gründe, warum ich mich mit der Einstellung älterer Arbeitnehmer schwer tue:

 - ältere Arbeitnehmer könnten auf jüngere Neueinstellungen abschreckend wirken. "Der Betrieb wirkt ganz schön verstaubt. Da will ich nicht arbeiten"

 - ältere Arbeitnehmer sind sozial stärker geschützt. Wenn ich Personal abbauen muss,  muss ich den jungen 35-jährigen gehen lassen, weil ich eine 60 eingestellt habe 

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wassolldas

Das nennt man diskriminierung. Ist das nicht schon lt. Grundgesetz verboten?

Keinen Millimeter nach links

"Das nennt man diskriminierung."

Nein, das tun nur Sie.

Wenn ein Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen von Arbeitnehmern ab 55 verbietet, dann müssen logischerweise Arbeitnehmer unter 55 gekündigt werden.

ich1961

Vorurteile, Bedenken - mehr haben Sie nicht zu bieten?

Das ältere auch Vorteile haben, kommt Ihnen nicht in den Sinn?

Vielleicht lesen Sie den Artikel nochmal - das steht schon was mehr.

 

Kristallin

>>> - ältere Arbeitnehmer könnten auf jüngere Neueinstellungen abschreckend wirken. "Der Betrieb wirkt ganz schön verstaubt. Da will ich nicht arbeiten">>>

Das Denken wohl eher nur Sie selbst, als der 35 jährige Beispiel Bewerber.

>>>ältere Arbeitnehmer sind sozial stärker geschützt. Wenn ich Personal abbauen muss,  muss ich den jungen 35-jährigen gehen lassen, weil ich eine 60 eingestellt habe >>>

Sorry, da kann man für die 35 jährige Person nur hoffen, sie findet woanders einen Job. 

 

püppie

Womist das Problem mit Argument 2? Er hat bessere Chancen am Arbeitsmarkt.

Schade, aber auch bestätigend, dass sie keine Argumente im Zusammenhang mit der fachlichen Eignung haben, sei es pro oder contra.

Was ich als Jobber im ÖD beobachtet habe, ältere MA die knallhart Weiterbildung verweigern, z.B. wenn es eine neue Software gibt (das geb ich mir für die vier Jahre nicht mehr) oder neue Rechtslagen (das haben wir immer so gemacht). So sind nicht alle, aber sie helfen eben auch nicht das Problem zu beheben.

Kristallin

Öffentlicher Dienst, erklärt sich irgendwie von selbst wenn dort zumindest teilweise enstrprechende Verweigerungen auftauchen. 

In der freien Wirtschaft wohl noch weniger. 

Montag

 "... ältere Arbeitnehmer könnten auf jüngere Neueinstellungen abschreckend wirken. "Der Betrieb wirkt ganz schön verstaubt. Da will ich nicht arbeiten"

Das kommt wohl auf die Menchen an. 

In vielen Gruppen, in denen ich beruflich unterwegs bin, bin ich mit weitem Abstand die älteste Person. Zum Teil beträgt der Altersunterschied 30 Jahre. Ich werden jedoch wertgeschätzt: unter anderem weil viele Impulse in der Gruppe von mir ausgehen. Allen Beteiligten ist klar: wenn ich dabei bin, gibt es deutlich mehr Ideen, auf die man aufbauen kann, als ohne mich. (Und ich gehe die Dinge meist locker an. Das beflügelt auch.)

proehi

Wenn ältere Mitarbeiter (auch Chefs?) auf jüngere Mitarbeiter abschreckend wirken sollten, spart man sich im Falle eines Stellenabbaus die Sozialauswahl, weil die jüngeren Mitarbeiter vorher schon abgeschreckt wurden und gar nicht angefangen haben.

1. Wenn man die Möglichkeit hat, wählt man vordringlich die beste Qualifikation. Die Jüngeren, die sich dadurch abschrecken lassen, sollte man tunlichst nicht einstellen. Aber ich halte Ihren Einwand grundsätzlich für realitätsfern.

2. Wenn nach Ihrem Beispiel der 35jährige eine längere Betriebszugehörigkeit hat als der neu eingestellte 60jährige, hat der Jüngere auch eine längere Kündigungsfrist. Für eine Einstellung ist Ihr Beispiel kein Hinderungsgrund.

Ich habe den Eindruck, Ihre eingestaubten Ansichten können mit der Realität nicht Schritt halten.

Parsec

Das sind allesamt keine nachvollziehbaren Gründe, ältere ANs nicht einzustellen. Eine Abschreckungswirkung auf Jüngere halte ich für an den Haaren herbeigezogen.

Mendeleev

Ja, es ist zynisch .. 

 

Ihren ersten Punkt kenne ich zwar aber das ist sehr branchenabhängig .. viele vor allem kleinere Firmen wollen sich ein „hippes“ Image geben .. vor allem im Bereich Werbung oder IT .. 

 

Ältere Arbeitnehmer sind übrigens gesetzlich nicht besser vor Kündigung geschützt als jüngere .. allerdings wird vom Betriebsrat bei betriebsbedingten Kündigungen der Sozialstatus berücksichtigt .. wer Familie hat wird bei solchen Kündigungen bevorzugt gegenüber dem Ledigen ..

schabernack

➢  - ältere Arbeitnehmer sind sozial stärker geschützt. Wenn ich Personal abbauen muss,  muss ich den jungen 35-jährigen gehen lassen, weil ich eine 60 eingestellt habe.

Das müssen Sie selbstverständlich nicht automatisch.

Lebensalter ist nicht das einzige Kriterium bei betriebsbedingten Kündigungen, und Arbeitgeber, die das Arbeitsrecht nicht kennen, sind eine ewige Plage für die Wirtschaft und das ganze Land.

Eudialyt4

Ihr erstes Argument ist wirklich unterirdisch, da fällt mir nichts anderes zu ein.

werner1955

in der Marketing- und Strategie-Beratung?

Ist wohl nicht der Bereiche wo Fachkräfte fehlen. KI macht da schon vieles besser. 
Wo Fachkräfte fehlern lesen wir jeden Tag. Pflege, Schule, Kita , Baustellen usw.  

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JM

Wo Fachkräfte fehlen

Warum werden dann Lehrer nur befristet eingestellt bis sie keine lust mehr haben.

die anderen abgespeist mit Mindestlohn, wenn sie nicht wollen ersetzt durch solche die es aus Not machen

RockNRolla

Genau die Jobs, bei denen man was können muss. Nur mit Labern geht da Nichts. 

Hinterländer

Mein bekannter Maschinenbauer wird entlassen und man sagt ihm, dass seine Erfahrung und Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gesucht werden. Einzig zum Mindestlohn in Schichtarbeit samt 2h Fahrzeit könne man ihn einplanen, aber er müsse auf altersbedingte Sonderleistungen verzichten.

Er hat aber auch jedes Einstellungsverfahren verloren, weil es immer jüngere Bewerber ohne Privilegien gibt.

Was macht man mit 60 und den restlichen 5 Jahren? Einen Plan hat nicht einmal die Arbeitsvermittlung.

 

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werner1955

nicht einmal die Arbeitsvermittlung?
Welche Plan hat Ihr "bekannter Maschinenbauer" ?  Abwarten und hoffen das andere viel für Ihn tun? 

Unser Indutriearbeitsplätze geht massiv verloren. Ampel-Politik, Bürokratie, Steuern und Dekarbonisierung sind einige Gründe.

Gesucht werden jetzt preiswerte Fähigkeiten in Pflege, Schulen Kita uva. 

Kristallin

Und deswegen den Maschinenbauer in diese "preiswerten"? Tätigkeiten zwingen? 

Lehrer kann er nicht mehr werden, Selbst eine Ausbildung als Pflegehelfer dauert bis dahin ist der Mann fast im Rentenalter und als Erzieher häh? 

ich1961

Sie haben aber schon gelesen, das der Maschinenbauer 60 Jahre alt ist?

Soll der echt noch eine neue Ausbildung/Umschulung machen?

Lesen Sie den Artikel, da steht etwas dazu.

 

RockNRolla

Das ist doch der Hintergedanke dabei. Teure Alte rauswerfen und zu deutlich schlechteren Konditionen wieder beschäftigen. 

Wenn man schon bis 74 arbeiten muss, um ein Jahr Rente zu bekommen, sollte man auch ein Anrecht auf Arbeit haben. 

Aber egal. Das Schneeballsystem ist am Ende. Das funktioniert nur auf dem Papier. Bis jetzt war das alles nur Zufall.

 

Eudialyt4

Es ist durchaus die Aufgabe der Agentur für Arbeit Leute in Jobs zu vermitteln. Was soll der Mann in diesem Fall in der Pflege oder Kinderbetreuung? Völlig realitätsfern.

Alter Brummbär

Wo geht wann und was verloren, was hat die Ampel damit zu schaffen, wenn sich das Managment wie bei VW verennt, Dekarbonisierung ist wichtig.

Montag

"Was macht man mit 60 und den restlichen 5 Jahren?"

Ich weiß ja nicht, wo der Kollege wohnt. (Ist die Arbeitslosigkeit dort deutlich unter oder über dem Bundesdurchschnitt?)

Was würde ich in einer solchen Situation tun?  (In einer Gegend mit niedriger Arbeitslosigkeit.)

Ich würde mir die lokale Tageszeitung kaufen und zu Veranstaltungen gehen, die ich interessant finde. Und dort mit anderen Anwesenden Gespräche anfangen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man auf Gleichgesinnte trifft. Und dass Gesprächspartner (so um mehrere Ecken herum) jemanden kennen, der gerade Verstärkung für sein Team sucht.

Der Lokalteil dieser Zeitung enthält auch Informationen darüber, was gerade Firmen vor Ort tun. Und wenn mich das interessiert: würde ich dort anrufen.

Nettie

„Trotz Fachkräftemangel: Warum Ältere es am Arbeitsmarkt oft schwer haben“

Weil zu viele weniger interessiert, "was Ü50-Jährige zu bieten haben" als was sie (vermeintlich) ‚kosten‘.

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werner1955

"was Ü50-Jährige zu bieten haben"
Also kommt wohl darauf an was Sie persönlich zu bieten haben. Lehrer, Pflege Kita usw sin gesuchte Berufe.

JM

Also kommt wohl darauf an was Sie persönlich zu bieten haben. Lehrer, Pflege Kita usw sin gesuchte Berufe.

das sind alles Berufe die vor 30 Jahren gemieden wurden da überfluss vorhanden war. Dass sie heute gesucht sind hat doch die Politik verbockt.

Bernd Kevesligeti

"Viele seien zu Kompromissen bereit", so lautet ein denkwürdiger Satz in dem Artikel. Und das ist es wohl, was da angestrebt wird. Natürlich arbeiten zu abgesenkten sozialen Standards. Und die Renten"reformen" der letzten Jahre, die Erhöhung des Renteneintrittsalter, leistet dem Vorschub. Denn die Zeit bis 67 ist  länger als die Zeit bis 63 oder 65 Jahren. 

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werner1955

Richtig. 
Bürgergeld ist dan eine letzte alternative. 

Traumfahrer

Und dann wird über die Bezieher vom Bürgergeld her gezogen, von unfähigen und verstaubten Chefs, die vor lauter Gier nur noch Dollars in den Augen haben !

Moltisanti1960

Ich denke, das kommt auf die  Branche an. Marketingleute umgeben sich gerne mit jungen Menschen, während in meiner Branche, ich arbeite seit Jahren bei Anwälten, die Alten heiß begehrt sind. Ich bin 64 Jahre alt und habe in meiner jetzigen Stelle schon mehrere mehr oder weniger dreiste Abwerbeversuche erlebt.  Die Alten gelten bei Juristen als belastbarer, sind weniger krank, machen auch mal was außer der Reihe, Boomer halt!

Nettie

„Ein Grund seien die Vorurteile der Arbeitgeber gegenüber älteren Mitarbeitern, meint Karriere-Coach Marketa Burger. Es seien die "Bilder im Kopf", weswegen viele Arbeitgeber sich oft für jüngere Bewerber entschieden.“

"Bilder im Kopf" sitzen da leider ziemlich hartnäckig fest. Was nicht heißt, dass man nicht realitätskonformeren ‚überschreiben‘ kann.

Nettie

„Ein Grund seien die Vorurteile der Arbeitgeber gegenüber älteren Mitarbeitern, meint Karriere-Coach Marketa Burger. Es seien die "Bilder im Kopf", weswegen viele Arbeitgeber sich oft für jüngere Bewerber entschieden.“

"Bilder im Kopf" sitzen da leider ziemlich hartnäckig fest. Was nicht heißt, dass man sie nicht mit realitätskonformeren ‚überschreiben‘ kann. 

Hanne57

Aktuell gibt es in Deutschland fast 3 Millionen Arbeitslose, mit stark steigender Tendenz. 
Was soll da das Gerede vom Fachkräftemangel bzw. das Märchen von der Notwendigkeit, „Fachkräfte“ aus dem Ausland holen zu müssen?

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Mauersegler

Weil nicht jeder Arbeitslose die Voraussetzungen dafür hat, eine der 702.000 freien Stellen ausfüllen zu können. 

Kristallin

Weil der Fachkräftemangel halt besteht! Erzählen Sie mal Betriebe welche Fachkräfte suchen, den Mangel gäbe es angeblich gar nicht..... Da werden Sie was zu hören kriegen. 

Und unter den Arbeitslosen gibt es da ein Heer an den gesuchten Fachkräften? Ausgerechnet? Und das wollen Sie wodurch wissen? 

Montag

"Und unter den Arbeitslosen gibt es da ein Heer an den gesuchten Fachkräften?"

Von nichts kommt nichts. Irgendjemand muss die Leute ausbilden. (Und gerade bei Mangelberufen würde ich erwarten, dass man so viele Leute ausbildet wie irgend möglich. Auch interessierte Quereinsteiger usw.)

ich1961

Die Frage ist doch, ob die Betriebe Interesse daran haben, in dem Maße auszubilden - kostet ja.

Und wenn ja, dann sollten die das bereits tun - die anderen warten dann auf die ausgebildeten Leute.

 

Traumfahrer

Nur müsste man all diese Arbeitslose erst für den jeweiligen Job befähigen, und dies will kaum ein Chef. Der will fertige Brötchen, damit die Gelddruckmaschine weiter läuft.

MargaretaK.

Sie meinen, der arbeitslose Dachdecker wird einfach in die KiTa oder die Supermarktkasse verpflanzt? Das will ich mir nicht vorstellen.

Bei meiner Mutter im Seniorenwohnen kam vor ca. zwei Jahren ein sehr freundlicher Mann zum Einsatz. Er war gelernter Koch. Nein, er sollte nicht den Kochlöffel schwingen, sondern den bettlägerigen alten Menschen den Popo putzen. Was glauben Sie, wie lange der Station war?

Alter Brummbär

Und wieviele davon haben einen Schulabschluss und eine abgeschlossene Facharbeiterausbildung oder gar Studium?

Tino Winkler

Von den 3 Millionen sind eventuell viele gar nicht fähig Arbeit mit angemessener Bezahlung zu leisten, die sollen dann auf Kosten der Gemeinschaft solidarisch alimentiert werden, das ist doch in Ordnung, jedem von uns könnte es auch mal so gehen.

Glasbürger

Vielleicht haben es ältere, einheimische Fachkräfte mit viel Berufserfahrung deshalb schwer, weil sie mit den hiesigen Bedingungen des deutschen "Arbeitsmarktes" vertraut sind und nicht für`n "Appel und`n Ei" arbeiten? Wenn ich mir die aktuellen Arbeistlosenzahlen so ansehe, kann es mit dem angeblichen Fachkräftemangel ja nicht so schlimm sein, wie uns weisgemacht werden soll. Wahrscheinlicher ist es wohl, daß es ein Heer aus Arbeistlosen braucht, um weiterhin den gemeinen Arbeitnehmer unter Druck setzen zu können, damit er nicht zu große Forderungen stellt.  

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Traumfahrer

Ist ja auch sehr deutlich an der gemeinen Tarifflucht zu erkennen, und all den Betrügern beim Mindestlohn, denen jeglicher Anstand und Respekt gegenüber den Arbeitenden fehlt ! 

Parsec

Einseitige Sichtweisen führen zu solchen Aussagen:

"Wenn ich mir die aktuellen Arbeistlosenzahlen so ansehe, kann es mit dem angeblichen Fachkräftemangel ja nicht so schlimm sein, wie uns weisgemacht werden soll."

Wenn Sie von sich behaupten, keine populistische Sprücheklopferei zu betreiben, dann wird von Ihnen auch erwartet, dass Sie einen Zusammhang von "gesuchte (!!) Fachkräfte" und "Arbeitslosenzahlen" herstellen.

Glasbürger

Erstens: Ich behaupte gar nichts und Sie dürfen erwarten, was Sie wollen. Zweitens: Mal rein logisch gedacht, ich weiß, das ist nicht einfach heutzutage, welche Qualifikation haben eigentlich die aktuellen Arbeitslosen, oft nach jehrzehntelangem Berufsleben und welche Qualifikation haben die zugereisten "Fachkräfte"?

Nochmals, weil Sie es offenbar übersehen, ich befürchte, daß der "Fachkräftemangel" künstlich aufgebauscht wird, um davon abzulenken, ein Arbeitslosenheer vorhalten zu können, um die Arbeitnehmerschaft in ihrer Gesamtheit weiterhin derart unter Druck setzen zu können, daß sie eben keine hohen Anforderungen an die Arbeitgeber stellen, die solche gierigen Querulanten ja dann ganz schnell gegen willige Fremde, die die selbe Arbeit vielleicht für den halben Lohn machen, austauschen können. Und das ist keine (Wort Ihrer Wahl)-Propaganda, das ist die ganz normale "Marktwirtschaft". Da ist nichts sozial, da gehts nur um Zahlen und Gewinne.

Wolf1905

Meine Schwester, in den USA wohnend, 63-jährig, hat kürzlich ihren Arbeitsplatz gewechselt (von einer Uni zu einer anderen, im Verwaltungsbereich). Als sie sich bei der neuen Stelle beworben hat, waren sicherlich auch Jüngere an der Stelle interessiert. Aber in den USA darf der Arbeitgeber u. a. nicht nach dem Alter fragen, und der steht auch nicht im Lebenslauf drin! Es geht rein um die Qualifikation.

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Montag

"... darf der Arbeitgeber u. a. nicht nach dem Alter fragen, und der steht auch nicht im Lebenslauf drin!"

Und infolgedessen kann man keine Rückschlüsse auf das Alter ziehen? (Auf jedem Zeugnis steht ein Datum.)

Keinen Millimeter nach links

Eben.

Wenn ich im CV 30 Berufsjahre aufliste, bin ich wohl keine 20 mehr.

Wolf1905

Natürlich kann man in etwa das Alter abschätzen - aber das Geburtsdatum steht trotzdem nicht drin. 

Juwa

Richtig, das Alter darf nicht in den Bewerbungsunterlagen stehen, wenn es bei der der offene Stelle keine Rolle spielt. Das Gleiche gilt für Aussehen, Migrationshintergrund, Geschlecht, sozialen Status, Weltanschauung, politische Grundeinstellungen und so weiter.

harpdart

Ehrlich gesagt: eine überflüssige Bestimmung, die nichts bringt.

Mit den Bewerbungsunterlagen reicht allein das Anti-Zeugnis oder der Gesellenbrief. Und zum Bewerbungsgespräch kann auch niemand mit Ganzkörper - Maskierung.

Deichschaf

Sowas gab bzw. gibt es auch hier. Auch wo ich arbeite. Dieses Vorhaben ist krachend gescheitert, man erkennt anhand der eingereichten Unterlagen sowieso, wie alt (ungefähr), ob Mann oder Frau usw. Entweder an den mitgelieferten Zeugnissen oder aber am Lebenslauf selbst (wer schon z.B. 1980 mit der Ausbildung fertig war und dann x Jahre hier beschäftigt, y dort und z da, wird keine 25 Jahre alt sein können.

Wolf1905

Sicher, kann man; trotzdem steht das Geburtsdatum und somit der Rückschluss auf das genaue Alter nicht drin. Gerade für jene, die studiert haben (wie meine Schwester), kann dies ein Vorteil sein.

Kaneel

Einerseits lässt man sich über angeblich arbeitsunwillige Bürgergeldempfänger aus. Die gleichen User würden als Arbeitgeber aber keine Ü50Jährigen einstellen. Finde den Fehler.

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Traumfahrer

Dass nur maximal 2 % der Bürgergeld- Empfänger wirkliche Faulpelze sind, wird natürlich verschwiegen. Und die Leistungen der Ü50 Jährigen werden auch nicht gewürdigt. Das liegt alleine an den Chefs, den Managern und Politikern.

Keinen Millimeter nach links

Ich habe den Fehler gefunden:

Es gibt auch Bürgergeldempfänger unter 50.

Kaneel

Nein, Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Für wen würden Sie sich als Arbeitgeber entscheiden? Würden Sie einen Ü50Jährigen einstellen, bzw. würden Sie überhaupt jemanden einstellen, der aktuell Bürgergeld bezieht? 

schabernack

➢  Würden Sie einen Ü50Jährigen einstellen, bzw. würden Sie überhaupt jemanden einstellen, der aktuell Bürgergeld bezieht?

Wer als Arbeitgeber ganz grundsätzlich (warum auch immer) keine Ü-50 einstellen will, dem sollte man (theoretisch) das Recht entziehen, überhaupt Arbeitgeber sein zu dürfen.

Nicht alle Ü-50, die eine neue Arbeitsstelle suchen, sind gute Arbeitnehmer. Manche sind nicht gut oder Pfeifen, weil ja nicht nur die Arbeitnehmer ihre Anstellung verlieren, die was können.

Man könnte die Frage stellen, warum ist in Japan mit einer (im Vergleich zu Deutschland) durchschnittlich älteren Arbeitnehmerschaft die Arbeitslosenquote gering < 2%.

Weil «die Alten» die Senioren und Seniorinnen sind, auf deren Berufs- und Lebenserfahrung Unternehmen nicht verzichten wollen. Nicht beim Vorhin-Thema Toyota, und auch nicht in anderen Firmen.

schabernack

➢  Ich habe den Fehler gefunden: Es gibt auch Bürgergeldempfänger unter 50.

Das ist aber nicht der Fehler, den es zu suchen galt. Das ist wie: «Suchen Sie Beeren»,
und Sie kommen mit: «Ich habe die Bären gefunden».

Ü-50 mit dubiosen Begründungen nicht einstellen wollen, und gleichzeitig umher jammern, es gibt zu viele Faule, die sich mit Bürgergeld das Leben schön machen. Das ist der Fehler.

Digitaler Fußabdruck

Da stellt sich mir spontan die Frage, wie groß der Prozentsatz der Arbeitslosen Ü50er ist, der "mit Zusatzqualifikationen, etwa im Bereich [...] Internet-Suchmaschinenoptimierung" eine bessere Chance hat, irgendwo einen Job zu finden.

Vielmehr ist der gesellschaftliche Trend bedenklich, dass alles nicht nur jung und dynamisch sein muss, sondern Selbsterneuerung und Flexibilität bis zum Zerbrechen in Kombination mit minimalistischen Gehaltsvorstellungen erwartet wird. 

Dabei ist es kein Geheimnis, dass erfahrene Mitarbeiter die solide Basis für ein Unternehmen sind und Vertrauen bei der Kundschaft erwecken (wer fühlt sich bei einem Unternehmen gut aufgehoben, bei dem der Ansprechpartner alle sechs Monate wechselt?). Diese Basis profitiert natürlich von jungen Kollegen mit frischen Ideen, aber frische Ideen alleine, ohne belastbares Fundament und mit Flexibilität bis hin zu einer völligen Gleichgültigkeit gegenüber dem Unternehmen, sind der sichere Weg ins Abseits.