Ihre Meinung zu Werben viele Firmen vergeblich für ihre Ausbildungsplätze?
Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Eine Umfrage zeigt: Um das zu ändern und mehr potenzielle Bewerber zu erreichen, müssen Unternehmen ihre Kommunikation stärker an das Medienverhalten Jüngerer anpassen.
Nicht nur die Unternehmen müssen ihre Kommunikation anpassen, wenn überhaupt. Ein Hauptproblem dürfte wohl darin bestehen, daß die IHKs unisono eklatante Defizite im naturwissenschaftlichen, technischen und den Bereichen konstatiert, wo es aufs logische Denken ankommt. O-Ton der IHK Berlin von vor ca. 10 Jahren: "Wir können in 3 Jahren Ausbildung nicht beim Urschleim anfangen, den sie in 10 Jahren Schule hätten lernen müssen."
Dazu kommt dann natürlich noch, daß im Arbeitsleben Privat eben nicht immer vor Katastrophe geht, was vielen jungen Leuten heute offenbar nur schwer vermittelbar ist.
18 Antworten einblenden 18 Antworten ausblenden
Eklatante Defizite bei den Schülern? Dann müssen wir ja doch das Schulsystem verbessern.
Mein Gott, was denn noch alles?
Mann könnte die Ausbildungszeit aber auch entsprechend verlängern und das Fehlende in Berufsschulen erarbeiten.
Oder die Schulzeit auf 15 Pflichtjahre ausdehnen und gleichzeitig einen handwerklichen Beruf erlernen lassen.
Das sind nur Fragen des Wollens und wie wichtig uns unsere Kinder sind. Und daran dürfen auch die Unternehmer teilhaben.
Das funkioniert aber in der Berufsschule aber nicht mehr - dazu sind die Jugendlichen viel zu sehr mit anderen Dinge beschäftigt ... ja - der alte Spruch mit "Hans und Hänschen" stimmt noch immer
Und das ist kein wirklich neues Phänomen und ist auch definitiv älter als 10 Jahre ... mindestens 20 wenn nicht noch mehr
ich darf gar nicht an meine "Ausflüge" als Dozent in den Bereich Unterricht bei Jugendlichen bzw. Berufsanfängern denken ... die waren vor ca. 20 Jahren
aber es betrifft nicht nur die Auszubildenden für Facharbeiter-Berufe ... ähnlich große Defizite gibt es auch bei Studenten für Ing.-Berufe ... was mir Berufs-Kollegen von ihren "Ausflügen" in Fachhoch- oder Hochschulen berichtet hatten - das sassen bei angehenden Bau-Ing. nicht mal die simpelsten Grundlagen der Geometrie - die konnten zur Berechnung der Fläche nicht einmal ein Fünfeck zerlegen und wollten in der Abschlussarbeit die Fläche -> SCHÄTZEN - O.M.G.
Dann ist vielleicht unser gesamtes Bildungs - und Erziehungssystem völlig marode.
Und wir müssen uns schleunigst etwas besseres einfallen lassen.
Mein Vorschlag: Wir sollten Dänemark als Vorbild nehmen.
1. Die Schüler- Lehrerrelation ist doppelt so gut wie bei uns.
2. Die Schulen sind erheblich besser ausgestattet.
3. Lehrerausbildung in Dänemark
Im ersten Jahr 2/3 Praxis, 1/3 Theorie
Im zweiten Jahr der Ausbilung: 1/2 Praxis, 1/2 Theorie
Im dritten Jahr: 1/3 Praxis, 2/3 Theorie
...und fertig. Funktioniert hervorragend, wie Pisa zeigt, deutlich besser als bei uns.
Mein Vorschlag: Wir sollten Dänemark als Vorbild nehmen.
----
.... und nicht nur beim Schul und Ausbildungssystem
Warum muss es immer etwas besseres sein? In den meisten Fällen funktioniert es auch, wenn man einfach mal Erhaltungssanierung betreibt.
Im Schulbetrieb z.B. alle Planstellen besetzen und so viele Springer zusätzlich einstellen, dass die wirklich die Krankheitstage der Lehrkräfte abfedern können. Nach 78 Jahre Schule in Deutschland sollte es da doch genug Daten geben.
➢ … ähnlich große Defizite gibt es auch bei Studenten für Ing.-Berufe ... was mir Berufs-Kollegen von ihren "Ausflügen" in Fachhoch- oder Hochschulen berichtet hatten …
Es ist nicht so sehr wichtig, welche naturwissenschaftlichen Kenntnisse Ingenieur-Studenten am Anfang des Studiums haben.
Meine waren gering trotz Abi 1,3. Mathe Grundkurs war deutlich zu wenig, Physik war sehr mau. Die ersten drei Semester Ingenieur-Studium war die Zeit meines Lebens, in der ich mehr lernen und nach-lernen musste, als je zuvor, oder als je danach.
Es ist für die Mehrheit nicht möglich, schon im Alter von 16 oder 18 Jahren exakt zu wissen, welche Ausbildung oder Studium es mal sein soll. Logischerweise ist die Mehrheit auch nicht perfekt vor-gelernt vorbereitet auf die besonderen Anforderungen, die beim weiteren Ausbildungsweg kommen..
Ich denke, 10 Schuljahre als Standard sind durchaus ausreichend. Man muß die Schulzeit nur entsprechend nutzen und die Kinder neben den Fakten der Unterrichtsfächer auch lehren, das erworbene Wissen im Alltag anzuwenden und, noch wichtiger, auch auf dem eigenen Wissen aufbauend, selbstständig weiterdenken zu können. An Letzterm fehlt es in furchtbarem Ausmaß. Darum ja, Sie haben völlig Recht, wir müssen unser Schulsystem massiv verbessern. Dann klappts auch mit den Fachkräften.
„Man muß die Schulzeit nur entsprechend nutzen …“
Wenn die Eltern wegen Arbeit oder wegen „keine Lust“ nicht in der Lage sind, ihren Kindern wesentlich Dinge beizubringen, dann muss man das Schulssystem so ausstatten, dass das dort passieren kann. Aber was sollen die zu wenigen Lehrer, die wir jetzt haben, denn noch alles tun?
Meiner Meinung nach sollten Alleinerziehende völlig von der Erwerbsarbeit befreit sein und von 2 Elternteilen ebenfalls eines.
Aber dann passt es in der Wirtschaft auch nicht mehr. Also müssen wir Prioritäten setzen. Kinder oder Wirtschaft?
Oder eben das Bildungssystem von Grund auf neu organisieren.
Wichtig ist aber, dass endlich etwas umfassend verbessert wird. So schnell wie möglich.
Das wäre gut, in der Tat. Ich hatte das Glück, in so einem Schulsystem lernen zu können, auch wenn ich das als Kind naturgemäß nicht so recht zu schätzen wusste. Doch würde eine Wiedereinführung des ehem. ostdeutschen Schulsystems zweifelsfrei für eine bessere Bildung und qualifiziertere Schulabgänger sorgen.
"Das sind nur Fragen des Wollens und wie wichtig uns unsere Kinder sind."
Das Wollen fängt aber bei den Kleinsten an. Es ist eine Binsenweisheit, dass das, was hier versäumt wird, niemals in einer Lehre aufgeholt werden kann. Sie schreiben ja selbst von Kindern und nicht von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen.
Ja, natürlich. Kiga - Gruppen und Schulklassen nicht größer als 7 Kinder/Jgdl. Dazu 2 Lehrer oder 1 Lehrer und 1 Erzieher/Sozialarbeiter. Das ist erziehungswissenschaftlicher Konsenz seit mindestens 3(!) Jahrzehnten!
Unter solchen Bedingungen ist es fast unmöglich ein Kind zurückzulassen. Und natürlich können alle Kinder Abitur und handwerkliche Ausbildung machen und sich erst danach entscheiden, ob sie studieren oder arbeiten wollen.
Für die Zukunft brauchen wir alle Kinder. Jedes einzelne!
Gibt so viele Erzieher und Lehrer? Meines Wissens nicht.
Ich war als Schüler immer in Klassen von mind. 30 Kindern, damals wusste noch jeder, wozu Schule wichtig ist..
Mann könnte die Ausbildungszeit aber auch entsprechend verlängern und das Fehlende in Berufsschulen erarbeiten.
Oder die Schulzeit auf 15 Pflichtjahre ausdehnen und gleichzeitig einen handwerklichen Beruf erlernen lassen.
Wie wäre es damit: Wir bezahlen Lehrkräfte so gut, dass sich genug für diesen Beruf entscheiden? Kleinere Klassen und keine Stundenausfälle helfen prima gegen schlechte Schulausbildung. In manchen Bundesländern ist die Quereinsteigerquote bei Lehrkräften schon bei über 10%! Die sind noch weniger pädagogisch gebildet als nach einem Lehramtsstudium.
Aktuell erleben wir auch die Nachwirkungen von Corona. Wer eine ganze Generation so alleine lässt, braucht sich über das Ergebnis nicht zu wundern.
Übrigens Corona: Wie intensiv werden eigentlich Lüftungsanlagen eingebaut, damit bei der nächsten Pandemie nicht wieder die Schulen geschlossen werden müssen? Ist schon wieder vergessen, daran sind bestimmt die Grünen, die faulen Bürgergeldempfänger oder die Flüchtlinge schuld.
das dürfte an unserer föderalen Struktur scheitern
➢ Dazu kommt dann natürlich noch, daß im Arbeitsleben Privat eben nicht immer vor Katastrophe geht, was vielen jungen Leuten heute offenbar nur schwer vermittelbar ist.
Was soll das denn für ein Gegensatz sein:
Privat ↔︎ Katastrophe …?
Das ist ein altes Sprcihwort: "Privat geht vor Katastrophe."
Es besagt, daß die eigenen, privaten Belange wichtiger sind und zuerst behandelt werden, egal ob die Welt untergeht oder ähnliche Belanglosigkeiten stattfinden. Ich dachte, das Sprichwort wäre allgemein bekannt.
Nun - den Spruch kenne ich seit ca. 35 Jahren ... zuerst gehört in der Firma mit der wir damals z.B. Heizungsanlagen gebaut hatten.
Natürlich erfolgt nach der Endmontage die Prüfung und Inbetriebnahme ... das klappt aber selten auf Anhieb.
Also ist da nicht selten der Feierabend für die Leute gefährdet (nicht immer selbst verschuldet) ... aber die Heizung sollte schon funktionieren bevor am den Kunden verlässt - vor allem im Winter.
Privat ist pünktlicher Feierabend und Zeit mit der Familie
Katastrophe ist eine funktionsunfähige Heizung beim Kunden und dessen kalte Wohnung in der sich anschliessenden Nacht
Sollte einfach zu versehen sein ... oder?