Auf diesem von der Marine der USA zur Verfügung gestellten Bild entladen Matrosen des U-Boot-Tenders USS Emory S. Land (AS 39), Abteilung Waffenhandhabung, eine Tomahawk-Rakete vom Schnellangriffs-U-Boot USS Asheville (SSN 758) der Los Angeles-Klasse.

Ihre Meinung zu US-Raketen in Deutschland: Abschreckung oder Provokation?

Ab 2026 wollen die USA weitreichende US-Raketen in Deutschland stationieren. Berlin und Washington argumentieren mit dem Schutz der NATO. Kritiker sehen hingegen die Gefahr eines Wettrüstens. Von Uli Hauck.

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187 Kommentare

Kommentare

PeterK

"...exekutiven Entscheidung der amerikanischen Administration, in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt". 

Das ist unser Land und ich erwarte mindestens einen politischen Diskurs, parlamentarisch und außerparlamentarisch, über exekutive Entscheidungen der US-Administration die dieses unser Land betreffen. 

Eine "Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt" reicht mir da nicht!

Ich hoffe, dass das eine Mehrheit in diesem Land genauso sieht.

 

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HSchmidt

Das hoffe ich auch.

1970JohnDoe

Auch ich sehe es genau so wie Sie. 

freie Ukraine

Ich hoffe, dass das eine Mehrheit in diesem Land genauso sieht.

Putins Auslandspropaganda ist sehr geschäftig. So erfolgreich wird sie aber sicher nicht sein, die Mehrheit der Menschen ist dazu zu klug.

De Paelzer

Ich bin mir nicht sicher ob unser Land auch ihr Land ist. Ob ihnen die Abstimmung mit unserem Parlament reicht oder nicht ist mir, ehrlich gesagt Wurst.

Ich versuche mir vorzustellen, dass wir auf einen Angriff, eine Volksabstimmung machen. 

Putin würde es sicher lustig finden.

 

Daniel Schweizer

Vielleicht lohnt sich ein Blick in den Koalitionsvertrag. Das steht nämlich ein interessanter Satz drin: "Vor dem Hintergrund der fortbestehenden Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands und Europas nehmen wir die Sorgen insbesondere unserer mittel- und osteuropäischen Partnerstaaten ernst, bekennen uns zur Aufrechterhaltung eines glaubwürdigen Abschreckungspotenzials ....". Könnte ja sein, dass die Glaubwürdigkeit des eigenen Abschreckungspotentials nicht nur mit leere Worthülsen machbar ist, sondern mit konkreten Massnahmen, wie einer Stationierung entsprechender Systeme ... 

Es stellt sich daher durchaus die Frage, ob es da wirklich noch Diskussionsbedarf gibt, wenn ja im Koalitionsvertrag eigentlich bereits festgelegt wurde, dass man solche Massnahmen tun will. Aber vielleicht haben Sie Recht und pacta sunt servanda gilt in dieser politischen Konstellation gar nicht. Was dann aber in die Bankrotterklärung dieser Regierung führen würde!

Autograf

Manche mögen sich noch an den NATO-Doppelbeschluss von 1979 (also Aufstellung von Mittelstreckenraketen als Antwort auf die Aufstellung eben solcher durch die Sowjetunion und zugleich Verhandlungen, um diese abzubauen). Die Sowjetunion hat ihren gesamten Propagandaapparat aufgeboten, um uns vergessen zu machen, dass die Sowjetunion die Bedrohung überhaupt erst aufgebaut hat, auf die wir schlichtweg nur antworten. Und es gab riesige Proteste, gegen die USA, nicht gegen die Diktatoren im Kreml. Aber es wurde durchgezogen und irgendwann konnte die Desorganisation im Ostblock die wirtschaftliche Belastung einer permanenten Angriffsarmee (die uns weit überlegen war, da wir nur verteidigen wollten) nicht mehr tragen und die Diktaturen brachen zusammen. Jetzt ist der Kreml wieder auf imperalistischem Angriffsmodus und wir stellen Verteidigungswaffen auf. Wieder versucht der Kreml, seinen Propagandaapparat einzuschalten. Sind wir schlauer geworden, haben wir gelernt?

TapferSchneiderlein

Das ist eindeutig Abschreckung. Provokation wäre eine Stationierung in den "neuen" NATO-Staaten im Osten Deutschlands wie z.B. Estland.

Leider funktioniert Abschreckung nur mit Menschlichkeit. Bei Menschen wie Putin, der seine Soldaten auf dem verstrahlten Gelände beim Kraftwerk Tschernobyl kampieren läßt, habe ich da große Zweifel!

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natootan

Das ist eindeutig Abschreckung. Provokation wäre eine Stationierung in den "neuen" NATO-Staaten im Osten Deutschlands wie z.B. Estland.

Selbstverständlich ist das Abschreckung. Die ist notwendig! US Raketen in Deutschland. Das ist nie im Leben eine Provokation. Übrigens, wieviel Entscheidungsgewalt darüber hat die deutsche Regierung? Frage für einen befreundeten Demokraten.

Bei Menschen wie Putin, der seine Soldaten auf dem verstrahlten Gelände beim Kraftwerk Tschernobyl kampieren läßt, habe ich da große Zweifel!

Der Zweifel ist berechtigt und richtig! Dieser Putin, lässt er dort um Tschernobyl die Menschen kampieren. Nicht so wie die ukrainischen Regierungen, die dort im Kernkraftwerk tagtäglich Mitarbeiter zur Energieerzeugung geschickt haben. Die durften abends dann auch mal nach Hause.

Egleichhmalf

Wenn Fraktionschef Rolf Mützenich - wer auch sonst - vor dem Risiko einer militärischen Eskalation warnt, dann sollte klar sein, dass es dazu nicht der Stationierung weitreichender Raketen bedarf. Es genügt dazu einfach irgendeine obskure Vorstellung Putins, wie sich gegenwärtig gerade „prima“ in der Ukraine besichtigen lässt.

Die Ukraine hatte sich seinerzeit auf das Wort Moskaus verlassen und sämtliche Atomwaffen abgegeben. Was dieses Wort wert ist, sehen wir gerade. Zumindest ich, falls sich gleich jemand beschwert, weil ich ‚wir‘ geschrieben habe. Herr Mützenich jedenfalls offenbar nicht. Ein für mich nur schwer nachvollziehbarer Fall von Realitätsverweigerung.

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Mendeleev

Mützenich gehört zu denen in der SPD, die noch klar denken können angesichts der Weltlage. 

Die Stationierung dieser Marschflugkörper in Deutschland, und die innerhalb weniger Minuten St Petersburg und Moskau erreichen können, stellt für Russland eine eminente Sicherheitsbedrohung dar, die zu einer russischen Antwort führen wird, was wiederum die Schwelle für einen „Nuklearkrieg aus Versehen“ deutlich absenkt. 

Autograf

Genau die Situation hatten wir im Kalten Krieg auch, nachdem die USA die Pershings als Antwort auf die sowjetischen SS20 stationiert hat. Die Folge war, dass die imperialistischen Diktatoren im Kreml, als ihre, die jetzt auch von Ihnen betriebenen Propagandamaßnahmen keinen Erfolg hatten und die sich eine weitere Rüstungsspirale nicht leisten konnten (die kann sich Putin jetzt noch weniger leisten), verhandlungsbereit wurden. Solange sie glaubten, die "schwachen" westlichen Demokratien durch Propaganda noch weiter schwächen zu können, haben sie aufgerüstet.

Nachfragerin

Sie schreiben, dass der Besitz von Atomwaffen einen konventionellen Angriff abschreckt, verlieren sich dann aber in der Kritik an Mützenich. 

Die naheliegendste Lösung Ihres "russischen Problems" wäre doch, die Atomwaffen einfach zu behalten? Unser Verteidigungsbündnis hat ja genug davon - auch in Deutschland.

Vielleicht können Sie mir dann auch noch erklären, wozu wir die US-Marschflugkörper brauchen. Deren Abschreckungspotenzial ist im Vergleich zu den vorhandenen Nuklearwaffen ja vernachlässigbar.

Account gelöscht

Man beachte die ungebrochene Kreativität bei der Wortfindung für Kriegsszenarien:

Massenvernichtungswaffen heißen jetzt "Wirkmittel".

Die Notwendigeit, weiter und weiter an der Bedrohungsspirale zu drehen, nennt man "Fähigkeitslücke"

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1970JohnDoe

Ich bin genauso entsetzt wie Sie. Aber unter anderem auch darüber, dass hier, die "üblichen Verdächtigen", wieder in stehenden Applaus verfallen und die US-Raketen als Friedensmittel bezeichnen und die russischen Pedants als Kriegsmittel. Wenn diese Raketen irgendwo einschlagen, ist es völlig egal, ob sie zur Verteidigung oder zum Angriff dienen. Sie werden unendliches Leid bringen. 

HSchmidt

Georg Schramm bezeichnete das mal als Herrschaftssprache. Die Sprache als Möglichkeit der präzisen Kommunikation wird damit außer Kraft gesetzt.

fathaland slim

Und Krieg heißt „militärische Spezialoperation“.

Den einzigen Vorteil, den ich da für Sie und mich sehe, ist, daß wir uns ungestraft über solche Begrifflichkeiten  lustig machen dürfen.

freie Ukraine

Massenvernichtungswaffen heißen jetzt "Wirkmittel".

Eine Tomahawk ist keine Massenvernichtungswaffe. Ihre Aufgabe besteht lediglich darin, Hochwertziele wie Flugplätze, Kommandostände oder andere wertvolle militärische Infrastruktur heraus zu nehmen.

PeterK

"Als logistische NATO-Drehscheibe im Kriegsfall mit vielen US-Kasernen ist Deutschland schon jetzt "prioritäres Ziel für russische Abstandswaffen".

Ich hätte da eine Idee, weg mit den US-Kasernen.  

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Jimi58

Und dann, russische Kasernen?

PeterK

Russische Kasernen gibt es, im Gegensatz zu US Kasernen seit 1994 nicht mehr in Deutschland. 

Es wird auch nie wieder russische Kasernen in Deutschland geben. 

Oder meinen Sie ernsthaft ein Szenario in dem russische Truppen, auf welchem Weg auch immer, Deutschland oder Teile davon besetzen ist auch nur in Ansätzen realistisch?

Jimi58

Sind sie sich da so genau sicher, das es soweit ist? Wenn man die AfD so hört. würde es ihnen entgegen kommen, wenn hier russische Kasernen wieder wären, lieber als US Kasernen. Die afD ist eben der Türöffner und Sarah Wagenknecht auch.

PeterK

Weder die AfD, noch das BSW werden in eine Regierungsverantwortung kommen, die es ermögliicht "Türöffner" für was auch immer zu werden und schon gar nicht für russische Kasernen in Deutschland.

püppie

Wenn ich mir Putins Verhalten vor den in der Vergangenheit gemachten Aussagen ansehe?

-> JA!

PeterK

Ich fragte nach einem realistischen Szenario und nicht nach Putins, Medwedjews oder Kadyrows Wünschen und Fantasien.

Daniel Schweizer

Es gab zwischen 1992 2014 in grossen Teilen auch keine russischen Kasernen in der Ukraine, wenn  man von Sewastopol absieht. Heute gibt es diese russischen Kasernen in der Ukraine wieder und sie sind nicht durch einen Vertrag zwischen Regierungen zu Stande gekommen, sondern durch die Ausübung brutalster militärischer Gewalt. Die Annahme, dass es nie mehr russischen Kasernen in Deutschland geben würde, ist daher aus meiner Sicht in ihrer Absolutheit so nicht haltbar!

1970JohnDoe

Welche russischen Karnen in D? Willkommen im Jahr 2024. 

natootan

Nein, die US Kasernen brauchen wir. Eigentlich sogar noch mehr anstatt weniger. 

Denn die Soldaten bringen Geld mit. Und halten die lokale Wirtschaft am Laufen (also Diskotheken und Bäcker). Und um sie auch vernünftig walten zu lassen, unterliegen sie nur zum geringen Teil der deutschen Rechtsprechung (wenn diese Soldaten sich außerhalb der Kasernen aufhalten). Was ja sehr souverän und rechtstaatlich und demokratisch von uns Deutschland ist.

neuer_name

Für mich ist diese Stationierung eine zusätzliche Provokation die mir Angst macht. Das muss nicht sein. Wie lange mag wohl Deutschland einer Angriffswelle aus dem Osten überstehen? 4 oder 5 Tage? Deutschland wird zum Bollwerk gegen den Osten aufgebaut mit allen Konsequenzen (zum Beispiel das Deutschland im Konfliktfall auch schnell platt gemacht wird).

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Jimi58

"zum Beispiel das Deutschland im Konfliktfall auch schnell platt gemacht wird" Das wäre dann auch die letzte Handlung, welche Putin vollziehen würde und das weiß er genau.

Hartmut der Lästige

Und, was würde es uns dann noch helfen ?

Jimi58

Nichts, aber Putin auch nichts. Putin will versucht mit allen Mitteln den Menschen Angst einzujagen, die habe ich eben nicht. Putin ist für mich ein Massenmörder und sein Wort ist nichts mehr Wert, das hat er sich selbst zuzuschreiben.

proehi

Warum beruhigt mich das jetzt nicht?

Autograf

Das hat man von der Ukraine auch gesagt. Nur sind jetzt, im Unterschied zum Kalten Krieg, noch ein paar gut gerüstete NATO-Staaten zwischen uns und Putins Machtapparat. Und wir wissen, dass die russische Armee vor allem von Desorganisation, Korruption und brutalem Machtmissbrauch geprägt ist. Wir sollten also alles tun, damit nicht unsere jungen Menschen demnächst auch in einer solchen Armee befehligt von einem nationalistischen Imperialisten dienen müssen. Wir müssen dafür nur ein glaubwürdiges Verteidigungspotential aufbauen. Dazu braucht es, wie das Beispiel Ukraine zeigt, nicht annähernd soviel, wie Putin als Angreifer braucht.

proehi

Warum haben Sie vor einer angeblich unfähigen und desolaten Armee so viel Angst?

Adeo60

Angst macht mir die russische Expansionspolitik. Es begann mit Cyberkriegen, den Kriegen in Tschetschenien und Georgien und nun mit der atomaren Bedrohung. Putin weiß, dass er einen sinnlosen Krieg vom Zaun gebrochen hat, ihm bleibt nur die Flucht nach vorn, wenn er nicht vollends sein Gesicht verlieren will. Das macht ihn unberechenbar und extrem gefährlich. 

gelassenbleiben

Angst macht mir eher das es Putin gelungen ist erfolgreich u-Boote in Deutschland und Europa zu installieren, die geradezu darauf hinfiebern dass unser schönes freies Land und rechtsstaatliches System dem Unrechtsregime Putin‘s ausgeliefert wird.

bolligru

Ihre Antwort hätte, abgesehen vom Namen "Putin", Eins zu Eins in die Zeit des kalten Krieges gepasst. Den meisten Menschen auf Seiten der Linken incl. SPD und auch der damaligen Grünen mit Petra Kelly und Gert Bastian hätte das gar nicht gefallen.

Sisyphos3

Wie lange mag wohl Deutschland einer Angriffswelle aus dem Osten überstehen? 

 

also in der Ukraine dauert es schon länger als 4 .... 5 Tage

freie Ukraine

Für mich ist diese Stationierung eine zusätzliche Provokation die mir Angst macht. Das muss nicht sein. Wie lange mag wohl Deutschland einer Angriffswelle aus dem Osten überstehen? 4 oder 5 Tage?

Wenn die russische Armee genau so „schlagkräftig“ wäre wie in der Ukraine, dann käme sie in zweieinhalb Jahren ungefähr bis Łódź.

IlPadrino

Ich denke vor einem russischen Überfall müssen wir keine Angst haben. 

Ich finde die Situation etwas schizophren: Russland müht sich jetzt seit 2 Jahren ab dir realistischerweise drittklassige Ukrainischr Armee mit westlicher  Minimalunterstützung zu besiegen...gleichzeitig wird ein Durchmarsch Russlands bis an die französische Atlanktikküste als Horrorszenario heraufbeschworen. Was denn nun? Falls Putin nicht irgendwo noch 4-5 wirklich gut ausgerüstete, moderne Armeen versteckt hält ist das Szenario, selbst ohne die USA, unrealistisch.

Glasbürger

"Abschreckung oder Provokation?"

Eindeutig eine weitere Provokation. Noch dazu auf unsere Kosten. Wir machen uns mit solchen Aktionen zur Zielscheibe und zahlen ggf. mit Leib und Leben für rein us-amerikanische Interessen. Wenn Hr. Pistorius sagt, alles nicht so schlimm, es sind ja nur "konventionelle" Raketen, dann möge er bitte auch die Frage beantworten, wie schnell ein konventioneller gegen einen nuklearen Sprengkopf ausgetauscht werden kann. Spätestens nach dieser, seiner Aussage (vermeldet im DLF diese Woche) müssen bei jedem, der keinen Krieg will und auch nicht billigend in Kauf nimmt alle roten Lampen angehen. Keine Stationierung fremder (Nuklear)Raketen in Deutschland! Und bitte endlich eine Regierung, die sich aktiv für Entspannung statt Kriegstreiberei einsetzt.

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fathaland slim

Welche US-amerikanischen Interessen stehen denn hinter dieser Stationierung?

gelassenbleiben

Und bitte endlich eine Regierung, die sich aktiv für Entspannung statt Kriegstreiberei einsetzt.

Setzen Sie sich dafür bitte in Moskau ein. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Erfolg haben

Hartmut der Lästige

Die Stationierung neuer US-Raketen in Deutschland finde ich aus zweierlei Gründen nicht gut.

 Ersten geht von den Raketen immer ein Betriebsrisiko aus. Erinnert sei an den Vorfall vom 11 Januar 1985 auf der Heilbronner Waldheide, als im Lager der atomar bestückten Pershing II Raketen ein Triebwerk explodierte und nur mit viel Glück eine atomare Katastrophe, die zur Vernichtung von Südwestdeutschland geführt hätte, vermieden werden konnte.

Und zweitens ist der zweite Weltkrieg seit fast 80 Jahren vorbei und alle anderen "Sieger" des Krieges (einschließlich Russland) haben sich militärisch aus Deutschland zurück gezogen. Nur die USA beharrt auf Deutschland als vorgezogenen amerikanischen Militärstützpunkt um ihre aggressive Politik mit militärischen und völkerrechtswidrigen Mitteln (Stichwort: Drohnen Ramstein) weiter verfolgen zu können.

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püppie

Wenn man verstanden hat, wie Atomwaffen funktionieren, ist klar, dass eine "versehentliche" Zündung durch eine Sprengstoffexplosion in der Nähe Quatsch ist.

IlPadrino

Ist es nicht.

Das Problem ist keine Sekundärexplosion durch Initialzündung sondern das schmelzen von Lötzinn auf Leiterplatinen unter Brandeinwirkung. Nicht sehr realistisch aber möglich...und bei der Sprengkraft ist ,,möglich" sehr beunruhigend.

gelassenbleiben

Nur die USA beharrt auf Deutschland als vorgezogenen amerikanischen Militärstützpunkt

Nein wir gewähren dies

Daniel Schweizer

An sich wurde das ja im Rahmen des Koalitionsvertrages bereits angekündigt. Da steht der vielsagende Satz: "Vor dem Hintergrund der fortbestehenden Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands und Europas nehmen wir die Sorgen insbesondere unserer mittel- und osteuropäischen Partnerstaaten ernst, bekennen uns zur Aufrechterhaltung eines glaubwürdigen Abschreckungspotenzials ... ". Die Konsequenzen des Krieges in der Ukraine sind vielfältig, sie zeigen aber auch, dass Russland eine breite Palette unterschiedlichster Fähigkeiten im Bereich der Abstandswaffen nutzt und nicht nur ein paar wenige luft- oder seegestützte Marschflugkörper. Die Äusserungen von Herrn Richter werden durch die militärische Realität im Konflikt widerlegt. Abschreckung ist nichts anderes als gelebte Glaubwürdigkeit. Gerade Deutschland hat in diesem Punkt aufgrund der Fehlpositionierungen seit 2012 einiges nachzuholen.

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Glasbürger

Das aber bitte für unser Land, aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln und einer BW, die ihre Aufgabe, die Verteidigung Deutschlands auch erfüllen kann und nicht für alle anderen, zu unseren Lasten und Risiken. Die Mittel dafür hätten wir, wenn wir endlich aufhörten, alles für irgendwelche fremden Interessen zu verpulvern und uns mal darauf konzentrierten Deutschland wieder zu "reparieren", statt immer nur aller Welt gefallen zu wollen und gewissen "Schutzmächten" hinten rein zu kriechen.

Daniel Schweizer

Soviel mir bekannt ist, plant die Bundeswehr die Beschaffung derartiger Abstandswaffensysteme im multinationalen Verbund (mir Frankreich ua.). Die US Systeme dienen eigentlich nur dazu, die bis zur Beschaffungsreife eigener Systeme bestehende Fähigkeitslücke zu überbrücken. Die Tatsache, dass die Entwicklung und Beschaffung derartig komplexer Systeme über eine multinationale Plattform geschieht, ist ein Hinweis darauf, dass ihre Vorstellung einer autonomen Beschaffung wohl nicht mehr zeitgemäss ist, weil die dafür notwendigen Fähigkeiten selbst ein Land wie Deutschland vor zu grosse technologische Herausforderungen stellen würde. Oder aber einen viel zu grossen Investitionsbedarf hätten.

Glasbürger

Leider stimmt das nur zur Hälfte. Die Befehlsgewalt über US-Waffen in Deutschland liegt letztlich immer bei den USA. Auch die s.g. "nukleare Teilhabe" sagt doch nur, daß deutsche Bomber us-amerikanische Atombomben abwerfen dürfen. Verschwiegen wird die Kleinigkeit, nur auf us-amerikanischen Befehl hin. Eine funktionierende BW, ok. Eine EU-Armee für die EU mit deutscher Beteiligung als Teil der EU, auch ok. Aber  eine NATO, mit us-amerikanischer "Schutzmacht", die hier, wenn es hart auf hart kommt, militärisch letztlich schalten und walten kann, wie sie will, das geht gar nicht. Insbesondere nicht, wenn man sich nur ansieht, wie wir von unserem "Bündnispartner" schon in Friedenszeiten behandelt, genauer bevormundet werden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, der eher in Richtung Abzug von US-Waffen und Militär denn Verstärkung gehen muß. Es sei denn natürlich man ist an Frieden nicht interessiert.

Fritz Meyer

@Da

Die Behauptung Abschreckung sei gelebte Glaubwürdigkeit ist absurd.Wenn das so wäre gäbe es schon lange keine Kriege mehr bei dieser Anhäufung von Bomben und Gift auf der Welt.Das ist höchstens primitiv " dicke Arme " machen und wenn es hilft führt es auch nur zu einem Scheinfrieden.

Nachfragerin

"Die Äusserungen von Herrn Richter werden durch die militärische Realität im Konflikt widerlegt."

Im Gegensatz zu uns Foristen ist Herr Richter vom Fach und wird die militärische Realität entsprechend besser einschätzen können.

Wissen Sie, über wie viele luft- und seegestützte Raketen die NATO in Europa verfügt? Das müsste man wissen, um faktenbasiert mitreden zu können.

Feindliche Raketen lassen sich übrigens nicht mit Marschflugkörpern abwehren, können also gar keinen Beitrag zu unserer Sicherheit leisten. Im Gegenteil: Die Standorte sind potenzielle Angriffsziele.

Pride

Um eine "Provokation" kann es sich nicht handeln, denn die Raketen werden gegen das Verbrecherregime Putins aufgestellt, dem kein moralisches Recht zugestanden werden kann, sich vom demokratischen Westen provoziert zu fühlen. Die Waffen dienen der Abschreckung dafür, dass Putin seinen Imperialismus beendet und sich zurückzieht. Es ist unabweisbar und von Putin selbst verkündet, dass er intensiv aufrüstet und eine immer grössere Gefahr für die Demokratien wird. Ein Müntzenich, und das wieder verabscheuungswürdigerweise als ein von der SPD-Fraktion als ihr Vorsitzender Gewählter, wähnt sich wieder Verständnis für Putin zu haben, der gerade eben mit den Raketen zum Rückzug seines verbrecherischen Handelns gezwungen wird.

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Rachel05

Fassen Sie es doch kurz zusammen: "der hat aber angefangen"! 

Jimi58

Genau. Putin hat angefangen und vollzieht es mit der Ukraine weiter.

HSchmidt

... , denn die Raketen werden gegen das Verbrecherregime Putins aufgestellt, dem kein moralisches Recht zugestanden werden kann, sich vom demokratischen Westen provoziert zu fühlen.

Ah, der demokratische Westen hat jetzt auch noch die Deutungshoheit darüber, wer eine Provokation als solche empfinden darf. Ist das nicht anmaßend ?

fathaland slim

Wer es für opportun hält, sich provoziert zu fühlen, wird es tun.

Nachfragerin

"Die Waffen dienen der Abschreckung dafür, dass Putin seinen Imperialismus beendet und sich zurückzieht."

In Russland wird exakt genauso argumentiert: Die NATO breitet sich immer weiter aus und bedroht Russland.

Ein Wettrüsten ändert nichts an dieser Situation, macht sie aber gefährlicher und teuer.

fathaland slim

In Russland wird exakt genauso argumentiert: Die NATO breitet sich immer weiter aus und bedroht Russland.

Ja, die NATO breitet sich immer weiter aus. Letzte Beispiele Finnland und Schweden. Aber nicht, weil sie Russland bedrohen will, sondern weil sich die neuen Mitglieder von Russland bedroht fühlen. Natürlich wird man das in Russland nirgendwo lesen oder hören, man käme ja sonst ins Straflager.

w120

Zunächst finde ich es nicht gut, dass ("exekutiven Entscheidung der amerikanischen Administration") es bereits lange geplant war und am Bundestag vorbei entschieden worden ist.

Das hat, auch wenn es rechtlich nicht zu beanstanden wäre, etwas "diktatorisches".

Die Entwicklung von Waffensystemen, die kaum noch eine Reaktionszeit ermöglichen, erhöhen den versehentlichen Einsatz sehr.

Der nächste Schritt ist zwangsläufig der Einsatz von KI.

 

Der Schutz der Bürger in unserem Land ist gleich Null, dafür werden immer mehr Kommandozentralen gebaut.

 

Auch der permanente Einsatz von Verharmlosungen, ja sogar Begeisterung auslösende Präzisionsschläge, sind für mich mit Sorge verbunden.

An der Ukraine sieht man doch, wie Krieg real aussieht. 

 

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Rachel05

An der Ukraine sieht man doch, wie Krieg real aussieht. 

Sehen wir das tatsächlich? Wir übernehmen militärisch gesehen 1:1 die Propaganda der Ukraine. Sprich: es wird kommuniziert, dass dort jeder Soldat freiwillig kämpft, Opfer gibt es bei den Soldaten ausschließlich auf russischer Seite, jeder Zivilist ist auf der Seite der Landespolitik , die Ukraine sind durchweg die stärkeren. Und die "Parolen" einiger Menschen hier bei uns erinnern eher nicht an einen grausamen Krieg sondern eher an ein harmloses Fußballspiel. 

Ich war als Kind in mehreren Kriegsländern und das, was bei vielen Deutschen ankommt, ist nicht die Grausamkeiten, wie Krieg tatsächlich aussieht... 

Jimi58

Vor allem, wenn die Ukraine nicht ihre Waffen an Russland abgegeben hätte, würde sich das Putin 3x überlegen so ein Land anzugreifen.

1970JohnDoe

Finde ich hervorragend, dass sie Putins Gedanken von hier, vom sicheren Sofa aus, meinen lesen zu können. 

gelassenbleiben

An der Ukraine sieht man doch, wie Krieg real aussieht. 

Der einzig richtige Satz, deswegen muss Putin abgeschreckt werden zur Freude der deutschen Faschisten auch unser schönes Land anzugreifen.

Fritz Meyer

@w120

Besser hätte man die Lage nicht beschreiben können. Danke dafür.

Nachfragerin

"An der Ukraine sieht man doch, wie Krieg real aussieht."

Richtig. Und weil das dritte globale Wettrüsten nicht in den dritten Weltkrieg führte, wird nun ein viertes gestartet. Mehr Waffen schaffen mehr Frieden. Von Rüstungslobbyisten empfohlen.

natootan

Zunächst finde ich es nicht gut, dass ("exekutiven Entscheidung der amerikanischen Administration") es bereits lange geplant war und am Bundestag vorbei entschieden worden ist.

Deutschland ist aber ein souveräner, demokratischer Staat und nicht besetzt. Wie kann die USA also an der Bundesregierung vorbei entscheiden, in Deutschland Atomraketen zu stationieren?

NieWiederAfd

Zitat: "An der Ukraine sieht man doch, wie Krieg real aussieht." Exakt: An der brutalen und allzu oft bestialischen Kriegsführung der russischen Truppen und putins systematischer Strategie von Folter, Vergewaltigung, Etmordung von Zivilisten und Zerstörung von Infrastruktur sieht man, wie Krieg real aussieht. 
Es ist keine Lösung, dem gar nichts entgegenzusetzen. Das schmerzt jeden friedensbewegten Menschen - egal in welchem Land. 

freie Ukraine

Die Entwicklung von Waffensystemen, die kaum noch eine Reaktionszeit ermöglichen, erhöhen den versehentlichen Einsatz sehr.

Putin hat die ersten Überschallraketen (Kinschal) unter großem Pomp präsentiert und stationiert. Also geht die Mahnung wohl an die Adresse. Übrigens wurden in der Ukraine schon zahlreiche Kinschal von Patriot Systemen abgefangen. Schwacher Trost.

werner1955

Abschreckung

Richtig. Der letzte gute anstänmdieg SPD Kanzler hat gezeigt wie man so Aggressoren wie dei UDSSR "klein" macht. 

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Jimi58

So groß ist Putin auch nicht. Er macht sich größer als er ist, weil er Atombomben hat alles andere besteht aus Kremlpropaganda.

natootan

Und starken, internationalen Partnerschaften. Und einem großen (wenn auch teils veraltetem) Militärarsenal. Und Menschenmaterial (aka Soldaten). Und den Ressourcen, um Kriegsgerät selbst herzustellen. Aber ansonsten ist natürlich alles Kremlpropaganda. 

werner1955

Richtig. Seh ich auch so. 
Deshalb ist es es gut das die USA uns mit Atombomben ebnfalls schützen. 
Danke.

Rachel05

Ich finde es sehr gut, dass diese Bedenken kommuniziert werden. Als das das letzte Mal in den 80ern geplant wurde, gab es große Proteste gegen diese Aufrüstung und gegen diese gegenseitigen Provokationen. 

Heute scheint man mit dem Satz "wer hat denn angefangen?" schon am Ende der Diskussion angekommen zu sein. 

Ganz allgemein gesehen halte ich es seit meiner Kindheit mit dem Satz "was ich nicht möchte, tue ich auch anderen nicht an". Eine endlose Eskalation kann nur in eine Richtung führen. So wird das alles nie aufhören. 

Russland setzt seine Abschreckung vor unsere Nase, wir sind seit Jahren (entgegen der Abmachungen) dabei, unsere Abschreckung vor seine Nase zu setzen. Bedroht dürfen aber nur wir uns fühlen... Tut das Russland, ist das eine komplette Lüge, wir haben ja nichts getan...