Auf diesem von der Marine der USA zur Verfügung gestellten Bild entladen Matrosen des U-Boot-Tenders USS Emory S. Land (AS 39), Abteilung Waffenhandhabung, eine Tomahawk-Rakete vom Schnellangriffs-U-Boot USS Asheville (SSN 758) der Los Angeles-Klasse.

Ihre Meinung zu US-Raketen in Deutschland: Abschreckung oder Provokation?

Ab 2026 wollen die USA weitreichende US-Raketen in Deutschland stationieren. Berlin und Washington argumentieren mit dem Schutz der NATO. Kritiker sehen hingegen die Gefahr eines Wettrüstens. Von Uli Hauck.

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187 Kommentare

Kommentare

IlPadrino

Die Sowjetischen Raketen auf Kuba waren damals ja auch ,,nur Abschreckung" gegen den bösen Westen... scheint man aber im Westen seltsamerweise ganz anders verstanden zu haben.

 

Außenplitisch hat man echt nichts dazu gelernt...

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freie Ukraine

Außenplitisch hat man echt nichts dazu gelernt...

Chruschtschow hat die Raketen ja dann abziehen müssen und dabei meiner Meinung nach eine wichtige Lektion gelernt.

HSchmidt

Chruschtschow hat die Raketen ja dann abziehen müssen und dabei meiner Meinung nach eine wichtige Lektion gelernt.

Das war ein Deal. Im Gegenzug wurden Raketen aus der Türkei abgezogen.

Hartmut der Lästige

Sie haben die Geschichte von damals nicht verstanden: Erst hatten die Amerikaner Atomraketen in der Türkei stationiert, worauf die Russen es auf Kuba versucht haben. Am Ende haben die Russen auf die Raketen in Kuba verzichtet und die Amerikaner ihre Raketen aus der Türkei wieder abgezogen. Die Aggression ging auch damals zuerst von den Amerikanern aus und die Russen waren nicht die Verlierer des damaligen Konfliktes.

gelassenbleiben

Demnach hiesse aus der Geschichte zu lernen, dass nach der Provokation  Kaliningrad nun der Westen in Polen und Deutschland stationieren sollte

Rachel05

Die Raketen wurden damals auf beiden Seiten abgezogen. 

Marmarole

Die russischen Iskander-Raketen, die 2018 in Kaliningrad (Königsberg) stationiert wurden, brauchen 1 Min und 46 Sek nach Berlin.

IlPadrino

Und die Mk-41 die die USA nach einseitiger Kündigung des ABM Vertrags ab 2002 in Europa stationiert haben können als Abschussvorrichtung für Mittelstreckenwaffen verwendet werden...

 

Es wäre Zeit für Deeskalation und nicht für Schuldzuweisungen. Aber ich fürchte dazu muss es erstmal wieder schief gehen...

Lichtinsdunkle

"Es wäre Zeit für Deeskalation und nicht für Schuldzuweisungen. Aber ich fürchte dazu muss es erstmal wieder schief gehen..."

Das sehe ich ähnlich. Vorallem wenn die Schuldzuweisungen stets in eine Richtung gehen und man bei sich selbst nicht anerkennen kann oder will, dass etwas dazu beigetragen wurde. 

 

teachers voice

Stimmt - und genau um diese hochnotwendige DEeskalation geht es!

Aber wie geht „Deeskalation“? 

Nehmen Sie unsere tatsächlich in „Deeskalation“ sehr gut geschulten Polizisten. Geben diese zur „Deeskalation“ ihre Waffen ab oder verstecken sie diese oder stellen sich sonstwie als angreifbar dar? Natürlich nicht - der „Schuss“ würde 100% nach hinten losgehen. Weil man nur aus einer Haltung und Position der Stärke aus „souverän“ deeskalieren kann. 

Und das gilt auch für die militärische Abschreckung. 

“Eskalieren” bedeutet angreifen, und Russland angreifen will mit absoluter Sicherheit kein “westlicher” Staat. Und es würde auch nicht zugelassen. Hingegen macht Russland aus seiner Angriffswilligkeit überhaupt kein Geheimnis. Es droht stattdessen hiermit.

 „Deeskalieren” heisst “auf Distanz halten”: “Halt STOPP!!!” lernt heute jedes Schulkind im sehr sinnvollen Antigewalttraining.  Und das funktioniert nur in Verbindung einer starken Abwehrbereitschaft!

Robert Wypchlo

Wenn Putin meint, die Krim annektieren zu müssen, sollte Königsberg ihm auch umgehend entrissen werden. Potsdamer Abkommen mit Truman, Churchill und Putins großem Vorbild war einmal.

nie wieder spd

Vor der sowjetischen Abschreckung auf Kuba war aber noch die Abschreckung durch in der Türkei stationierte US - Atomraketen.

püppie

Nochmal kurz zu den Fakten:

Russland stationiert A-Waffen in Kaliningrad und Belarus. Russland überfällt Länder, für die es vor nicht allzu langer Zeit als Sicherheitsgarant gezeichnet hat (im Gegenzug zum Abzug der A-Waffen aus der Ukraine).

Also nochmal die Frage: wer agiert, wer reagiert und wer genau hat wo nix dazu gelernt?

Wer ist der Agressor?

Die Stationierung dieser Waffen schafft keine zusätzlichen Risiken. Das Risiko ist schon eingetreten (Krieg in Europa). Die Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit ist daher folgerichtig.

Punkt.

 

 

Rachel05

"Die Stationierung dieser Waffen schafft keine zusätzlichen Risiken. Das Risiko ist schon eingetreten" 

Sie denken, mit dem Angriff auf die Ukraine sei das Ende der Eskalation erreicht? Es ist genau genommen kein "Krieg in ganz Europa", sondern"nur" (es tut mir leid für diesen Ausdruck, das soll es in keinem Fall verharmlosen!) in der Ukraine. 

Wird daraus ein Krieg in ganz Europa, weil die Eskalation kein Ende nimmt, gäbe es noch viel mehr Opfer, noch viel mehr zerstörte Städte und letztendlich würde das der Ukraine auch nicht weiter helfen. 

Miauzi

Wie immer vergessen die Apologeten des Werte-Westen ihre eigenen Handlungen ... aber das eigene Tun zu Vergessen ist ja Tradition in diesen für mich inzwischen sehr seltsamen Demokratien ... oder aber man bezeichnet seine zuvor getätigten Äusserungen als "Geschwätz".

Dafür wir Adenauer ja noch heute vom "bürgerlichen Lager" abgefeiert ... nur wer einmal "Geschwätz" von sich gibt - lässt er es damit letztlich bewenden?

Und ja - die "Iskander" waren die Anwort auf die zuvor stationierten "Abfang"-Raketen ... die Geschosse aus dem Iran zerstören sollten - darum hat man sie ja auch weit außerhalb deren ballistischer Flugbahnen an der Grenze zu Russland/Weißrussland aufgestellt.

Schon damals war die Begründung für genau diesen Standort löchig wie ein "gelber Schwamm"!

marvin

Im Gegenteil: Damals hatten Kennedy und Chruschtschow ein rotes Telefon. Kein Anschluss unter dieser Nummer.

Miauzi

Die Raketen auf Kuba waren damals die Antwort auf die Stationierung der Mittelstrecken-Raketen in der Türkei ... dieses Detai wird gerne mal vergessen wenn es um die sogenannte "Cuba-Krise" geht.

Kritikunerwünscht

Der Friede muss bewaffnet sein und jedes friedliebende Land muss auch seinen Betrag dazu leisten. Ob dies aber atomwaffenfähige Langstreckenraketen auf deutschem Boden sein müssen, deren Zugriff andere haben? Solche Entscheidungen sollten vom Volk getroffen werden, nicht von Militärs, so wie Selensky sein Volk entscheiden lassen will, ob es im Interesse eines Friedens für Gebietsabtretungen an Russland zustimmt.

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harry_up

Ich glaube nicht, dass "das Volk", und ich zähle auch mich dazu - außer einem gewissen Bauchgefühl über hinreichend interne Fach- und Sachkenntnisse verfügt, um über eine solch wichtige Frage entscheiden zu können. 

Kritikunerwünscht

Wen meinen Sie mit Fach- und Sachkenntnisse? Haben wir, "das Volk" überhaupt die Fach- und Sachkenntnisse, um die richtigen Personen zu wählen? Nach den Wahlen wird von vielen Politiker ja immer gesagt, dass die Bürger falsch gewählt hatten.... Ergo - sollte das Volk über nichts entscheiden? Dann haben wir aber keine Demokratie mehr.

Jimi58

Danke, sie sind mir zuvor gekommen. Nur vom Hörensagen kann man keine Entscheidung treffen und da habe ich auch zu wenige Kenntnisse und einem Verbrecher wie Putin, dem noch das Blut der Ukraine herunter tropft glaube ich erst Recht nichts.

Hartmut der Lästige

Und Sie glauben die Politiker verfügen in diesem Fall und auch sonst über hinreichend Fachkenntnisse um solch wichtige Entscheidungen treffen zu können. Da halte ich in vieler Hinsicht dagegen.

w120

Geht es nur um Sachkenntnisse oder um die Frage, ob die Bevölkerung bereit ist, die Entscheidung mitzutragen, da sie uns alle betrifft oder die Folgen uns betreffen kann.

Wollen wir doch lieber Luftabwehr/Cyberabwehr und reichen die vorhandenen Waffensysteme nicht schon aus.

Veto

Es ist höchste Zeit...

...dass wir unsere Naivität ablegen und uns für einen Ernstfall vorbereiten. Den 'guten Russen', der ja nur spielen will, gibt es nicht. Spätestens beim Überfall auf die Ukraine sollte das klar sein. 

Putin (und vermutlich auch der Rest der russischen Führung) fühlt sich von der stetigen Ausweitung von NATO und EU bedroht, weil zunehmend eingekreist. Das macht ihn unberechenbar, vor allem, wenn er wegen ausbleibender militärischer Erfolge und den wirtschaftlichen Problemen unter Druck gerät. Die Befürchtungen der ehemaligen Sowjet-Staaten (Baltikum, Polen, etc.) kann man vor dem Hintergrund ihrer Geschichte ja wohl verstehen.

Zum Punkt: Die Fähigkeit Deutschlands, sich im Ernstfall per Gegenschlag verteidigen zu können, ist keine Gefahr für uns, sondern mehr Sicherheit, da das Risiko für einen Angreifer steigt.

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IlPadrino

Wo Sie von Naivität sprechen: Ebensowenig gibt es den ,,guten Westen" der absolut uneigennützig Frieden, Freiheit und Glückseligkeit auf dem Planeten verbreiten möchte.

Wir haben wieder eine Blockbildung wie kalten Krieg und sosehr ich es bevorzuge in einer Demokratie zu leben so wenig kann ich das ständig propagierte ,,wir sind die guten" ertragen. Es geht auch westlichen Staaten und allen voran den USA um geopolitischen Einfluss und knallharte Wirtschaftsinteressen. Der Konflikt ist auch nicht vom Himmel gefallen sondern war auf Grundlage der geopolitischen Hintergründe schon seit längerem prognostiziert. Wer das Verneint uns immernoch schwarz-weiß denkt ist in der Tat naiv.

HSchmidt

100 % Zustimmung

Carlos12

DER Westen ist nicht gut und das behauptet auch Niemand. Insbesondere die USA haben mit Ihrer Hegemonialpolitik viel Schaden angerichtet. Nun haben wir mit Russland und China andere imperialistische Akteure, die eine noch härtere Geopolitik betreiben. 

Wie lässt sich hier eine Blockbildung vermeiden?

Miauzi

Härter als die USA kann China gar keine Geo-Politik betreiben ... denn dann müsste sie unablässig mit irgendeinem Land im Kriegszustand sein.

China hat bis jetzt noch kein anderes Land als "Schurkenstaat" erklärt und aktiv dessen Vernichtung betrieben.

China betreibt auch keine weltweit aggierende Flotte von Drohnen - die permanent im Luftraum anderer Staaten fliegt und dort Zivilisten ermordet. 

Jaja - man tötet "Terroristen" ... die 50-100 toten Zivilisten die solche Luftschläge sind lapidar > Kollateral-Schäden

Ehrlich? Die Leute im Globalen Süden öffnen China freiwillig die Tür - eben weil der Westen so offensichtlich "Mord-und-Todschlag" als politisches Instrument betrachtet!

Lichtinsdunkle

Absolut, ja.

Miauzi

Wir haben längst einen Kalten Krieg - spätestens nach dem "Maidan" in Kiew!

Journalisten aus dem globalen Süden sprechen vom letzten militärischen Aufbegehren eines langsam in der politischen Bedeutungslosigkeit versinkenden Europas - welches unfähig ist seine eigene koloniale Vergangenheit und die damit verbundenen unsäglichen Verbrechen aufzuarbeiten ... und lieber die alten Narrative bedient -> "es glaubt zu wissen was anderen zu wollen haben" - weil man sich zum Nabel der aktuellen Zivilisation erklärt 

proehi

„…Zum Punkt: Die Fähigkeit Deutschlands, sich im Ernstfall per Gegenschlag verteidigen zu können, ist keine Gefahr für uns, sondern mehr Sicherheit, da das Risiko für einen Angreifer steigt.“

+

Gegenschlag bedeutet, während hier die zu stationierenden Atomraketen starten, schlagen die russischen Atomraketen gerade hier in Deutschland vernichtend ein. Und Sie vordern von anderen, ihre Naivität abzulegen…

Daniel Schweizer

Die geplante Stationierung umfasst konventionelle Waffen. Warum Sie von Atomraketen sprechen erschliesst sich aus dem entsprechenden Artikel und dem darüber hinaus relevanten Informationen nicht. Die russischen Atomraketen aber sind real und wären daher durchaus zu thematisieren, auch die handfesten Drohungen damit ... Wenn aber eine Partei in einem Konflikt, zumindest verbal vor nichts zurückschreckt, dann stellt sich natürlich schon die Frage, ob man vor Schiss gleich kapitulieren soll, oder nicht das alte römische Sprichwort beherzigen soll, das lautet si vis pacem para bellum!

proehi

Aus dem Artikel:“Seit dem NATO-Gipfel begründet Verteidigungsminister Pistorius die geplante US-Stationierung von Mittelstreckenraketen mit einer "ernstzunehmenden Fähigkeitslücke". Konkret wird darauf verwiesen, dass Russland nuklearfähige Iskander-Raketen und Kampfjets mit Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal in der Exklave Kaliningrad.“

Deshalb gehe ich davon aus, dass die Raketen mindestens teilweise auch atomwaffenfähig sind, weil ansonsten ja diese „Fähigkeitslücke“ nicht behoben wäre.

Traumfahrer

Würde Putin und seine Vasalen nicht so ideologisch verblendet und dumm sein, würden sie vielleicht erkennen, dass die NATO immer betont, nur als Verteidigung des Gebietes zu agieren, und nicht durch einen Krieg und vielen Lügen noch größer werden zu wollen.

Und jedes Land hat das Recht einem Bündnis der eigenen Wahl bei zu treten.

HSchmidt

Die erwartbare "russische Gegenstationierung nuklearfähiger Raketen wird Deutschland einer erhöhten Gefährdung aussetzen", befürchtet Oberst a. D. Wolfgang Richter. Er rechnet damit, dass sich "das atomare Risiko im Konfliktfall gravierend erhöht".

Genauso sehe ich das auch. Europa wird als Kriegsschauplatz vorbereitet und unsere Regierung verkauft das auch noch als Erfolg. Ich weiß nicht, wem diese Regierung verplichtet ist - dem deutschen Volke ganz sicher nicht.

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freie Ukraine

Genauso sehe ich das auch. Europa wird als Kriegsschauplatz vorbereitet und unsere Regierung verkauft das auch noch als Erfolg.

Es ist bezeichnend, dass Sie die Tatsachen verdrehen. Die Vorbereitung kommt von Russland und unsere Reaktion ist nur logisch und soll Russland klarmachen, welche Konsequenzen ein Angriff hätte. Es würde nämlich zu konventionellen Präzisionsschlägen auf Militärinfrastruktur tief im russischen Kernland kommen.

Rachel05

Ich schätze ja eher, dass an Ende der "präzisen Schläge" (im schlimmsten Fall noch mit Atomwaffen) erstmal zweitrangig ist, wer angefangen hat. Es muss endlich jemanden geben, der diesen Wahnsinn beendet! Undzwar ohne den Satz "aber der andere..." 

Das mag "naiv" klingen, aber auch nicht naiver, als die Einstellung "der würde nichts machen, weil er weiß, dass wir dann auch was machen". 

Autograf

Es ist, wie im Kalten Krieg, der Kreml, der den Kriegsschauplatz in Europa vorbereitet. Und wenn wir ihn nicht mit der einzigen Sprache, die er versteht, nämlich Härte, davon abschrecken, wird Europa ein Kriegsschauplatz werden, gerade wenn wir völlig abrüsten. Wir wissen längst aus allen Dokumenten des Ostens, dass dort ständig im Kalten Krieg unsere Schwächen untersucht wurden, um einen erfolgreichen Angriff auf uns durchzuführen, oder uns wenigstens erpressen zu können. Warum sollte der Ex-KGB-Agent Putin, dessen Machtfantasien sich an Stalin orientieren, anders vorgehen? Putin ist, wie früher das Politbüro im Kreml, kein irrer Selbstmörder. Wenn er weiß, dass wir einen Angriff zurückschlagen können, wird er nicht angreifen. Der Hinterhofschläger aus Leningrad sucht sich nur Schwächere, wie die Ukraine.

Mass Effect

100% Zustimmung

Rachel05

Im Kalten Krieg fing es an mit der Stationierung von Waffen der USA in der Türkei. 

Aussagen wie "Putin versteht nur Stärke" bringen niemanden weiter. Auch die Ukraine seit mehr als 2 Jahren nicht. 

"Wenn er weiß, dass wir einen Angriff zurückschlagen können, wird er nicht angreifen"

Er wird sich aber, genau wie wir, bedroht fühlen und das war schon mal ein Grund für ihn, anzugreifen. Wäre es für uns auch (siehe besagten kalten Krieg). 

Carlos12

"Europa wird als Kriegsschauplatz vorbereitet"

Die Nato und die EU werden nicht Russland angreifen. Das weiß die russische Administration. Wenn Europa zu einem Kriegsschauplatz wird, dann nur, wenn Russland einen weiteren Krieg initiiert.

Klärungsbedarf

Welche Logik liegt Ihrer Einlassung zu Grunde ? Gehen Sie davon aus, dass Russland Westeueropa bzw. Deutschland wegen der Raketen konventionell angreifen wird ? Oder mit einem atomaren Erstschlag auf Basis von Mittelstreckenraketen ? Oder denken Sie, dass die USA via in Deutschland stationierten Mittelstreckenraketen Russland angreifen werden ? Überhaupt müssten die Raketen ja erst einmal atomar bestückt werden.

Fakt ist doch wohl dass es vornehmlich Russland ist, dass in Europa Grenzen verschieben will und militärisch daran arbeitet.

HSchmidt

Das Angebot der US-Regierung ist sowas von vergiftet. Denn wenn es einen Krieg gegen Russland geben sollte - dann soll der doch bitteschön in Europa ausgetragen werden. Und genau wie nach den beiden Weltkriegen gäbe es nur einen Profiteur.

fathaland slim

Wer möchte denn Ihrer Ansicht nach Krieg gegen Russland führen, und warum?

Marmarole

Die russischen Raketen wurden bereits 2018 in Kaliningrad (Königsberg) stationiert und brauchen 1 Min und 46 Sek nach Berlin.

fathaland slim

Und Putin hat voriges Jahr angekündigt, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren.

Kaneel

Viele, das Schild friedensbewegt vor sich Hertragenden, sehen die Aufrüstung, die Waffenproduktion, den Waffeneinsatz, das Verheizen und Töten von Menschen seitens Russlands und Chinas unkritisch als berechtigte und gute Maßnahme an, während diese dies dem Westen gleichzeitig vorwerfen.

maskerade

Die Stationierung der ISKANDER-Raketen wurde übrigens schon 2014 von der russischen Regierung und dem russ. Militär ziemlich unverhohlen angekündigt - bei dem Militärmanöver VOSTOK 2014 in den Propagandaberichten darüber im Roter-Stern-TV.  Die Originalsendungen sind noch auf youtube zu sehen. Damals gab es (jedenfalls offiziell) keinerlei Proteste im Westen. Die Öffentlichkeit nahm da davon keinerlei Kenntnis. Bis auf ein paar wenige, die (wie ich) Russisch sprechen und das bewertet haben als das, was es ist: Eine Bedrohung der Freiheit Deutschlands und Europas und des Friedens in ganz Europa. Aber damals waren das Öl und das Gas wichtiger als unsere Sicherheitsinteressen. 

harry_up

Ich nehme Ihnen diese aus meiner Sicht naive Sichtweise nicht ab.

Putin exerziert doch nun seit 2 Jahren vor, wie brutal und rücksichtslos er dort, wo es ihm vorteilhaft erscheint, vorgeht.

Seiner unbegreiflichen Machtgier muss eine ernst zu nehmende Warnung entgegengesetzt werden, nur diese Sprache versteht der Mann.

Ich sehe in der Stationierung der Raketen daher keinerlei Provokation. 

gelassenbleiben

Nun ein Putin‘sches Hegemonialreich von Lissabon bis Wladiwostok wäre sicherlich auch nicht im Sinne des deutschen Volkes

teachers voice

Ich weiß nicht, wem diese Regierung verplichtet ist - dem deutschen Volke ganz sicher nicht.

Na, offensichtlich “wissen” Sie ja nicht nur, wem “diese Regierung verpflichet ist “ - Sie “wissen” auch noch, was das “deutsche Volk” will!

Bemerkenswert! Sehr bemerkenswert!  

Und jetzt wird mir auch klar, warum Sie von unseren westlichen Demokratien so überhaupt nichts zu halten scheinen: Weil Sie ja alleine schon alles „besser“ wissen! 

 

HSchmidt

Die SWP-Experten Jonas Schneider und Torben Arnold sehen in ihrer Analyse dagegen "keine großen zusätzlichen Risiken". Denn Putin sehe Berlin schon jetzt als Gegner. Als logistische NATO-Drehscheibe im Kriegsfall mit vielen US-Kasernen ist Deutschland schon jetzt "prioritäres Ziel für russische Abstandswaffen".

Wenn das tatsächlich die Einschätzung ist, dann sollte doch mit allen Mitteln versucht werden einen Krieg zu verhindern und nicht darauf vorzubereiten. Unglaublich diese Aussage von diesen 'Experten'.

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Jimi58

Der Krieg (hybrider Krieg) ist doch scon im Gange, den hat Putin angezettelt und besonders Deutschland im Visier.

Autograf

Wir bereiten uns nicht auf einen Krieg vor. Wir bereiten uns darauf vor, dass, wenn ein Krieg da ist, weil ihn ein anderer ihn begonnen hat, wir diesen überleben können. Für den Beginn eines Krieges braucht es nur einen. Und Putin hat bereits überdeutlich gezeigt, dass der Beginn eines Krieges für ihn überhaupt kein moralisches Problem ist. Es interessiert ihn überhaupt nicht, ob eine ganze Bevölkerung, selbst die eigene, für die Erreichung seiner Machtziele in tiefste Not und Tod geschickt wird. Menschen sind für ihn, wie für einen Renaissance-Fürsten, nur Schachfiguren auf dem Brett der eigenen Macht, die man ohne Hemmungen opfert, um die persönlichen Machtziele zu erreichen. Sie ignorieren einfach, dass es solche Menschen gibt.

proehi

Laut Pistorius wir mit den Raketen eine „Fähigkeitslücke“ geschlossen. Nur wird nicht unsere Regierung diese „Fähigkeit“ erlangen, sie wird ausschließlich bei unseren amerikanischen Freunden liegen. Die können dann gerade noch von unserem Boden diese ihre Fähigkeiten nutzen, während unser Land zur atomaren Wüste „umgestaltet“ wird.

… dabei ist es völlig belanglos, wie weit Sie in Putins Seele zu schauen glauben.

freie Ukraine

Ich lehne diese PR für die Kremlseite zwar menschlich ab. Sie ist aber in Deutschland erlaubt. Sie dürfen das hier also schreiben. Sie sollten sich bei Ihrer Parteinahme für Putin aber schon klar machen, dass in Russland nicht mal eine freie Diskussion zugelassen wird und regierungskritische Äußerungen mit Lagerhaft bestraft werden können.

Adeo60

Putin hat einen schrecklichen Krieg in der Ukraine, in Europa und damit vor unserer Haustüre entfesselt. Zugleich wird im russischen Staatsfernsehen immer wieder damit gedroht, dass Paris, London und Berlin bombardiert werden könnten. Schon in den Schulen wird das Feindbild des Westens plakatiert und der Umgang mit Schusswaffen gelehrt, wie die ZDF Doku  „Unterwegs in Russland“ gezeigt hat. Hardliner behaupten im Russ. Fernsehen, die neuen Bundesländer gehörten zu Russland und müssten zurückgeholt werden. 

Niemand möchte ein neues Wettrüsten, jahrzehntelang haben D und Russ friedlich zusammengelebt - zum beiderseitigen Nutzen. Putin möchte nun aber die UdSSR revitalisieren, koste es, was es wolle und die Demokratiebewegung in den Nachbarstaaten unterminieren. Er fürchtet ein Übergreifen auf RUSS. Sein Krieg gegen die Ukr war das Ergebniss der zögerlichen Haltung des Westens. Leider, leider, leider muss man sich den Fakten stellen.

zomil

Provokation. 

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freie Ukraine

Auf die Provokation Putins antworten wir spät, aber immerhin besonnen. Russland hat die Überschallraketen schon seit 2019 in Königsberg also maximal dicht an der NATO Grenze stationiert. Wollte Putin Dialog, wäre er auf die vielen westlichen Gesprächsangebote eingegangen.

Jimi58

Ach, die taktischen Atombomben die in Belarus aufgestellt wurden wie nennen sie das?

Adeo60

Provokation von Seiten Putins, Besorgnis und Verteidigungsbereitschaft von Seiten des Westens.

Unwichtigerbürger

der INF Vertrag wurde einseitg von den USA gekündigt, der ist nicht ausgelaufen! 

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freie Ukraine

der INF Vertrag wurde einseitg von den USA gekündigt, der ist nicht ausgelaufen! 

Zuvor hatte Putin aber in Königsberg Raketen stationiert, die den INF-Vertrag eindeutig gebrochen haben. Trumps etwas unbeholfene Reaktion war denn die Kündigung.

proehi

„…Trumps etwas unbeholfene Reaktion war denn die Kündigung.“

+

… und dieser „etwas unbeholfene Kerl“ entscheidet gegebenenfalls über den Einsatz von diesen Atomwaffen auf deutschem Boden. Da kommt ein echtes Sicherheitsgefühl auf.

Carlos12

Und vorher wurde der Vertrag gebrochen, mindestens von russischer Seite.

Unwichtigerbürger

die Iskander hatten damals eine max range von 480 km, waren also vom Vertrag gedeckt und waren eine Reaktion auf die VLS 41 MK

Daniel Schweizer

Über die Reichweite der 9M728/29 ist umstritten. Russland spricht von 480 bis 490km. Es gibt aber nicht nur US Quellen, sowie russische Testschiessen, die darauf hinweisen, dass die Reichweite eher bei 2000 bis 2300km liegt. Die Annahme, dass mit dem System der INF Vertrag seit Mitte des letzten Jahrzehnts verletzt wird, ist nicht von der Hand zu weisen, da die entsprechenden Testschiessen verfolgt wurden. Die erzielten Reichweiten lagen über 500km ...

natootan

Ja, der wurde von den USA gekündigt. Aber das war auch richtig! Denn wir sind der demokratische Westen und unsere Entscheidungen sind immer gut! Das haben die Russen schlicht noch nicht kapiert. 

freie Ukraine

Russland hat solche Raketen schon vor 2019 in Kaliningrad, der ehemaligen preußischen Residenzstadt Königsberg, stationiert und damit den INF-Vertrag gebrochen. Das sollten die Möchtegern Pazifisten beanstanden. Die Stationierung für 2026 ist nur eine Antwort, die Russland seine Grenzen aufzeigt.

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fathaland slim

Atomraketen gegen Bataillone also.

freie Ukraine

Ich lehne Ihre Parteinahme für ein unfreies und autoritäres Regime innerlich ab.

Unwichtigerbürger

Auch 2019 standen genügend interkontinental Raketen mit Ziel Deutschland schon im Russischen Hinterland, daher brauchte Russland keine extra Mittelstrecken Raketen, dies war der Stationierung der NATO Truppen im Baltikum geschuldet. Btw, hat man da Russland mit der Rotation auch über den Tisch gezogen was die max Anzahl an Truppen laut NATO-Russland Akte angeht.

Als ehemaliger Fallschirmjäger der mehrfach in Auslandseinsätzen war passt Pazifist nicht unbedingt zu mir, aber danke für die Blumen

natootan

Davor haben die ihre Abwehrraketenstationen (selbstverständlich einfach umrüstbar auf Angriff) u.a. in Polen stationiert. Als Abwehr gegen den Irak. 

Das empfanden die Russen als Provokation. Tststs.. Was die sich da immer drauf einbilden. Dabei ist doch der Irak ganz dicht dran an Polen. Und der Kreml ganz weit weg von Polen. Ist ja auch klar. 

PeterK

"...exekutiven Entscheidung der amerikanischen Administration, in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt". 

Das ist unser Land und ich erwarte mindestens einen politischen Diskurs, parlamentarisch und außerparlamentarisch, über exekutive Entscheidungen der US-Administration die dieses unser Land betreffen. 

Eine "Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt" reicht mir da nicht!

Ich hoffe, dass das eine Mehrheit in diesem Land genauso sieht.