Robert Habeck in China

Ihre Meinung zu Habeck: EU-Zölle auf chinesische E-Autos sind keine Strafe

In China diskutiert Habeck die von der EU-Kommission geplanten Zölle auf chinesische E-Autos. Der Wirtschaftsminister gibt sich beschwichtigend - und versucht gleichzeitig, die Gespräche am Laufen zu halten.

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243 Kommentare

Kommentare

Sisyphos3

Habeck: EU-Zölle auf chinesische E-Autos sind keine Strafe

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natürlich nicht !    so ne Art  Anerkennung oder Belohnung

ähnlich wie seine Ausführungen über den Begriff "Insolvenz"

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mimosq5

Nein, hier werden nur wieder die Bürger unseres Landes bestraft, die sich die überteuerten Fahrzeuge Made in Germany nicht leisten können. Passt alles zusammen. USA geht voran, die Ampel folgt, wie die Lemminge. Der Abgrund ist nicht mehr weit und wie das ausgeht machen die Lemminge vor. 

ich1961

Deutschland als Lemminge zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück.

Sie haben wohl die Globalisierung nicht verstanden?

Übrigens ist es nicht "die Ampel" die diese Zölle erdacht hat - sondern die EU.

 

Sisyphos3

was wollen sie eigentlich

Hungerlöhne Kinderarbeit Arbeitsschutz keine Umweltstandards ?

dann kaufen sie eben in Asien ....

ich kriegte in einer deutschen Firma nen guten Gehalt und hoffe auch weiterhin auf ne gute Rente 

ach ja

meine Solaranlage kam aus Deutschland (heute kaum mehr möglich) -  und mein Auto ohnehin

Lucinda_in_tenebris

Wenn nicht von Strafzöllen spricht, dann mag dies zunächst wie eine diplomatische Geste wirken. Genau genommen deutet es aber auch daraufhin, dass die Zölle keine temporären Maßnahme sein sollen. Nach dem Scheitern der Politik "Wandel durch Handel" spricht Habeck von einer neuen "strategischen Wirtschaft", deren Ziel z.B. ist wichtige Kernindustrien im Land oder zumindest in Europa zu halten oder zurückzuholen. Man könnte von einem neuen Wirtschaftsprotektionismus sprechen, der gegenüber den Spätausläufern der Neoliberalen Wirtschaftstheorie, nicht von einem Merkt ausgeht, der sich selbst steuern und bereinigen kann. Das Gefälle zwischen Gesellschaft einer Industriegesellschaft und eines Schwellenlandes wie China, baut sich eben nicht allein durch den freien Handel ab. 

falsa demonstratio

"ähnlich wie seine Ausführungen über den Begriff "Insolvenz""

Wollen Sie sich nicht ersteinmal kundig machen?

Dazu könnte zu Anfang der Spiegel vom 08.09.2022 dienen, den ich wie folgt zitiere: 

"Der Ökonom Marcel Fratzscher hat den Bundeswirtschaftsminister gegen den Vorwurf verteidigt, dieser habe sich mit seiner Talkshow-Äußerung zur Insolvenzgefahr in der Energiekrise vergaloppiert. »Ich verstehe die Kritik an den Aussagen von Wirtschaftsminister Habeck zu Insolvenzen nicht, denn sie sind zutreffend«, schrieb der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwochabend auf Twitter."

 

Tino Winkler

Sie sind Fan chinesischer Subventionen damit sie billig kaufen?

Mendeleev

„Sie sind keine Strafe“ - sondern ?


Habeck sagt im selben Atemzug das man über angebliche Wettbewerbsverstösse hinweg hätte sehen können - wenn nicht China Russland unterstützen würde … 


Tatsächlich wird die chinesische Halbleiterindustrie (auch von der EU!) schon seit VOR dem Beginn des Ukrainekriegs sanktioniert, um ihren Aufstieg zu bremsen. 

Die Sanktionen - sorry: „Strafzölle“ - gegen chinesische E-Autobauer sind faktisch ein Eingeständnis das die europäischen Autobauer weder technologisch noch von der Produktivität her mit China mithalten können. Für das besonders exportorientierte Deutschland mit seinen 6.000 in China investierten Firmen wird dieser Konfrontationskurs erwartbar sehr negative Folgen haben. 


Deutschland hat noch die Chance, gegen die EU Massnahmen zu intervenieren. 

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tagonist

Deutsche haben noch die Chance, Zeichensetzung zu lernen;;;

teachers voice

„Sie sind keine Strafe“ - sondern ?

Eine marktpolitische Entscheidung, was sonst? 

Ein Markt ist nur frei wenn er gestaltet wird und in Regeln organisiert ist.  Freiheit ohne Grenzen ist keine Freiheit sondern Willkür. 

Interessant auch, wie sich hier die Linien vertauschen. Alle, die sonst für hohe Zölle und Abschottung plädieren und regelrecht schwärmen, holen plötzlich den großen Ablenkungskübel Häme hervor. Warum? Na weil dieser Habeck doch ein - tststs - Grüner ist. Da kann und vor allem darf nicht ein Grashalm Positives draus wachsen.

 

Sisyphos3

Grün oder nicht,

trauen sie diesem Habeck viel Wirtschaftskompetenz zu ?

teachers voice

Ja natürlich! 

teachers voice

Hätten Sie denn bei Ausbruch des russischen Krieges gegen den Westen gedacht, dass unsere Wirtschaft da derart gut durchkommt?

So gut, dass es gar nicht gut sein darf, weil ja die „Grünen“ sozusagen genetisch keine Wirtschaftskompetenz haben.

Erinnern Sie sich noch an die 80er, wo die „Ökonomie“ den Kulturkampf gegen die „Ökologie“ gestartet haben? 

Oder stecken Sie selbst noch in der Phrase fest, dass hier ein Widerspruch vorläge?

maplecut_ts

Viel mehr, als dem "ich mach, was die Wirtschaftslobby will"-Lindner und dem "die Welt geht nicht gleich morgen unter"-Merz. Und mehr als jedem aus der AfD sowieso.

teachers voice

…trauen sie diesem Habeck viel Wirtschaftskompetenz zu ?

Vor allem trau ich „diesem Habeck“ so viel Stil zu, dass er Andersdenkende nicht mit einem „diesem“ abqualifiziert.  Dass man im Deutschen vor den Namen keinen Artikel setzt, hat nämlich weniger mit Grammatik als mit Stil zu tun. 

ich1961

Danke und Zustimmung.

bolligru

Also sind Sie auch "Globalisierungsgegner"? (und damit in guter Gesellschaft)

z.B.:

Der frühere CDU-Generalsekretär und heutige Globalisierungskritiker beschrieb es so:

"Die Strukturen, in denen Milliarden Menschen leben müssen. Die entfesselte, brutale Wirtschaftsdynamik durch den Raubtierkapitalismus, wie Helmut Schmidt das einmal genannt hat. So wird die wirtschaftliche Existenz Hunderttausender vernichtet, auf der Welt und auch hier in Deutschland."- https://www.sueddeutsche.de/politik/heiner-geissler-globalisierungskrit…

Attac-Neumitglied Heiner Geißler "Die Globalisierung läuft aus dem Ruder"- https://www.spiegel.de/politik/deutschland/attac-neumitglied-heiner-gei…

Adeo60

Volle Zustimmung. 
Nur weil Habeck ein Grüner  ist, muss man seine Äußerungen nicht durch die ideologische Brille bewerten. 

Adeo60

Habeck versucht zu vermitteln, zu beschwichtigen. Und das ist gut so. 

Und natürlich spricht er auch die Unterstützung Chinas an Russland im Rahmen des Ukraine Krieges an. Eine solche Unterstützung, welche die Weltwirtschaft, das Völkerrecht und den Klimawandel berührt, kann nicht ausgeklammert werden. Ich bin wahrlich kein Fan von Robert Habeck, danke ihm aber für seine klaren und besonnenen Worte.

Sisyphos3

als ob sich China um derlei "Werte" kümmert

Adeo60

Sorry, aber ganz gleich ob sich China „um solche Werte kümmert“, uns sollten diese und andere Werte nicht gleichgültig sein. Wenn wir dem  Beispiel China‘ s folgen und insbesondere vor Verletzungen des VölkerR,  verbunden mit schlimmsten Kriegsverbrechen einfach die Augen schließen, dann tragen wir mit dazu bei, dass die Welt ins Chaos gestürzt wird. China hat als Welt- und Ordnungsmacht mit seiner Unterstützung des Aggressors Russland versagt. 

Alter Brummbär

Das hat noch mehr negative Folgen für China, weil deren Subvention-orientierte Industrie auf Teufel komm raus weiterwachsen muss und irgendwann kat jedes Wachstum mal ein Ende, weil die Märkte übersättigt sind.

Kein Konsum, kein Handel  und keiner will mehr die schönen bunten, aber qualitativ minderwertigen Sachen aus China kaufen.

Die Immobilenblase ist in China schon geplatzt.

R A D I O

Die Chinesen bekämpfen ihre Immobilienblase mit Staatsgeldern, so wie in Europa unsere vor einigen Jahren bekämpft wurde, also sowas wie Subventionen nachträglich, nach dem mit günstigen Zinsen die Blase, auch die Blase in anderen Wirtschaftssektoren angeheizt wurde - und die Eurobedingte Blase nicht vergessen, haben wir auch viel Steuergeld reinstecken müssen, Banken, Versicherungen usw. gerettet. Außerdem noch mit Lohnverzicht oder Lohnkürzungen und Kürzungen im Sozialbereich, besonders gravierend in Griechenland z.B. Sind auch alles am Schluss Subventionen von Unternehmen und Branchen.

ich1961

China ist auch nicht mehr die Nummer eins als Handelspartner für Deutschland (Quelle: Destatis).

Tino Winkler

Negative Folgen hat die massive Subvention in allen chinesischen Schlüsselindustrien für die Welt und vor allem für den Mittelstand. 

zöpfchen

Es ist völlig klar dass China seine E-Auto Produktion hoch subventioniert. Es ist aber ebenso klar, dass China gerade prädestiniert für die e-Auto Produktion ist. 
Die Kosten sinken aufgrund der Skaleneffekte. Je höher das Produktionsvolumen desto geringer die kosten, der heimische Markt ist gigantisch, der größte der Welt. Die Batterie verursacht 60% der Kosten . Hier kann China mit seinen afrikanischen Quellen für seltene Erden , wo es keinerlei Rücksicht auf Umwelt und Menschenrechte nehmen muss , punkten. Sollte sich das e-Auto durchsetzen, dann sollte sich Deutschland schnellstens aus der Auto-Produktion verabschieden..

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Sisyphos3

Sollte sich das e-Auto durchsetzen, dann sollte sich Deutschland schnellstens aus der Auto-Produktion verabschieden..

 

und dann ?

was sollen wir ihrer Meinung nach produzieren

 

Sternenkind

Nix! Schont das deutsche Klima

Lucinda_in_tenebris

In vielen Punkten stimme ich ihnen zu, aber sie wissen sicher selbst, dass sie mit der Annahme China könne auf günstige afrikanische Quellen zurückgreifen ein wenig weit vorgalopieren. Noch steht die Seidenstraßenstartegie nicht und ob hier der chinesische Plan aufgeht, ist ebenso fraglich. Die Politik Wandel durch Handel ist mittlerweile zum toten Mann erklärt.  Habeck spricht von einer neuen strategischen Ausrichtung der Wirtschaft, die Kerntechnologien in Europa behält.

Die Produktion von E-Autos oder zumindest ihrer wichtigesten Komponenten wird entsprechend weitergehen und wir werden uns nicht davon verabschieden. Auch indem Habeck vermeidet von Strafzöllen zu sprechen, weist darauf hin, dass diese Zölle nicht temporär sind, sondern Teil eines neuen europäischen Wirtschaftprotektionismus ist.  

Ich würde ihnen aber recht geben, dass unsere Vorstellung der Autoindustriie sich demnächst sehr verändern wird. 

zöpfchen

China baut jetzt schon massiv Bodenschätze in Zentralafrika ab. 
Die Veredelung findet dann meist noch in China statt. 
Belt and road ist im weiten Teilen gescheitert, aber Afrika liegt eh nicht an der Seidenstraße

R A D I O

Skaleneffekte sind keine Subventionen. Könnte Sie bitte die Subventionen für chinesische E-Autos korrekt und quantitativ in der Höhe darstellen? Gehören niedrige Löhne und Lieferverträge denn eventuell dazu, hier wie dort? Mich würden die Zahlen interessieren, nicht dass am Schluss nichts bei rauskommt und das ganze eine politische Angelegenheit ist und nichts weiter. Stimmt es, was ich gelesen habe, dass die USA, der wir nicht immer alles nachmachen müssen (eine Selbstverständlichkeit eigentlich), letztes Jahr nur wenige tausend E-Autos aus China importiert haben und selber genug Rohstoffe, Technologien und Produktionskapazitäten für diese Autos haben? Warum wollen die Chinesen eventuell Schweinefleischimporte aus Spanien im Gegenzug mit hohen Zöllen belegen, ist Herr Habeck wirklich aus diesen Gründen nach China gereist? Ich bezweifle das jetzt erstmal.

Questia

@007, äh Radio 15:30

Die EU macht kein Staatsgeheimnis aus ihren Untersuchungsergebnissen, weswegen ich ganz ohne Rücksicht auf die nationalen Interessen und die der Bündnispartner hier mal einen Link bereits stelle.

Obwohl ich Ihnen, ehrlich gesagt, soviel Denk- und Lernvermögen zugetraut hätte, diese Information selbst zu finden.

https://austria.representation.ec.europa.eu/news/vorlaufiges-untersuchu…

Interessant ist der dort weiterführende Link "Fragen und Antworten".

Tom.Orrow

„Es ist völlig klar dass China seine E-Auto Produktion hoch subventioniert.“

Aha, völlig klar? Wären Sie vielleicht mal so nett, ein paar Belege und Beweise für Ihre „völlig klare“ Behauptung unters Volk zu bringen?

Im tagesschau.de-Beitrag heißt es: “Vor ihrer Entscheidung habe die Europäische Kommission neun Monate lang genau überprüft, ob chinesische Firmen von staatlichen Subventionen profitiert hätten.“

Auch hier eine Nebelwand. Der Satz sagt nur aus, dass man geprüft hat. Ja und???

Vielleicht könnte in diesem Zusammenhang auch mal über staatliche oder EU-Subventionen für die deutsche/europäische Industrie mit konkreten Fakten informiert werden.

Letzte Anmerkung: Der Einfuhrzoll auf chinesische PKW/E-Autos beträgt bislang 10 %. Wenn darauf nochmal 38, 1 % draufgeschlagen werden, liegen wir bei 48 %. D.h.: Vom Kaufpreis, den der Endkunde zu zahlen hat, geht fast die Hälfte an den Fiskus. Dann sollten die Chinesen aber schnell nachziehen, damit alles etwas davon haben.

R A D I O

Nicht die Hälfte, nur rund ein Drittel, kommt aber noch Mehrwertsteuer (19%) dazu, also im Ergebnis 100 + 48 + 19 = 167, bedeutet, der PKW wird insgesamt um 67% teurer, als der Importeuer (bzw. der Hersteller) den Marktpreis ansetzt und selber einnimmt. Ich würde lieber €50.000.- plus 19% MwSt. statt knapp 75.000 plus 19% MwSt. Muss in den nächsten Jahren meinen Benziner ersetzen. Wann wäre es am besten, jetzt wahrscheinlich, aber eigentlich zu früh für einen Wechsel jetzt schon. Wenn ich aber so ne Menge Geld sparen kann, dann bin ich ja praktisch gezwungen, das chinesische E-Auto jetzt schon zu kaufen. Wie unnötig eigentlich.

Bahnfahrerin

China hat meines Wissens auch selbst besonders viel seltene Erden, dass es hier heute schon eine große Abhängigkeit gibt. 

Und es ist schön, wenn europäische Firmen dann das Lieferkettengesetz berücksichtigen muss, der chinesische Import diese Vorgaben und Regulierungen aber nicht hat/erfüllt? 

Insofern: sollen E-Autos wirklich die Zukunft sein? Ich glaube da nach wie vor nicht dran … Es sei denn wir wollen uns weiterhin hochgradig von solchen Staaten wie China abhängig machen. 

Izmi

Habecks Seiltanz zwischen Weltpolitik, Ökonomie und deutschen Interessen wird wohl kein Ergebnis bringen, das die Interessen aller Seiten einbindet. Denn vor ihm und Kanzler Scholz stehen immer noch die USA und angehängt die EU, die zurzeit leider auf Konfrontation gepolt sind. 

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fathaland slim

Ja klar, wir sind Befehlsempfänger, eine US-Kolonie.

Ich habe diesen Quatsch sogar selbst mal geglaubt. Lange her.

Izmi

Der Mensch ist vergesslich, zumal, wenn er seine Vergangenheit vergessen will.

fathaland slim

Das verstehe ich jetzt nicht.

Ich habe nichts vergessen und bin stolz auf meine Vergangenheit.

Gleichzeitig bin ich lernfähig. 

Alter Brummbär

Ja so >friedfertig< sich China immer gibt, sollen wir nach deren Pfeife tanzen?

Tino Winkler

Die chinesische Konfrontation ist für Sie nicht erkennbar?

Kaneel

Wenn Sie sich für Deutschland und Europa noch mehr Unabhängigkeit von den USA wünschen, wieso fordern Sie im gleichen Atemzug, dass die Ukraine vor Russland kapitulieren soll und haben auch kein Problem damit, dass Russland am militärischen Tropf von China, Nordkorea und Iran hängt? 

Wolf1905

Zusätzliche Zölle auf chinesische Autos, die ja reine E-Autos sind, verteuern diese natürlich. Dass der chinesische Staat mit entsprechenden Subventionen ihre Hersteller unterstützen, damit diese im Ausland gute Wettbewerbspositionen einnehmen können, ist nun mal Fakt. Bei der Produktion von Solarpaneelen ist dies wohl auch so.
Diese zusätzlichen Zölle, die die EU nun auch erhebt, sind zwar nicht als „Strafzölle“ tituliert, aber ich sehe sie als „Schutzzölle“ an. Die EU möchte die europäischen Hersteller vor unlauteren Unterstützungen der chinesischen Regierung für deren Produkte schützen. Das kann aber den Effekt haben, dass die hiesigen Hersteller sich nicht mehr so engagiert um deutlich günstigere Herstellkosten zu kümmern. 
Ich glaube nicht, dass diese zusätzlichen Zölle produktiv sind und sehe einen Handelskonflikt mit China aufkommen - die werden ihrerseits Maßnahmen ergreifen, die die europäischen Hersteller treffen (und schmerzen) werden. Wir sollten den USA nicht folgen.

derkleineBürger

"In der Autobranche befürchtet man einen Handelskrieg mit chinesischen Vergeltungsmaßnahmen."

->

So wie die EU-Zölle keine antichinesischen Strafzölle sind,werden die chinesischen Zölle, die kurz danach in Kraft treten werden, keine Vergeltungsmaßnahmnen sein...

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TeddyWestside

Das Problem an Habecks Rhetorik ist: er versucht, zunehmend extremen Positionen mit gemäßigten, vernünftigen Argumenten entgegenzutreten. Für sein Gegenüber wirkt das womöglich undurchsichtig und verwirrend. Meiner Meinung nach sind hier bessere Berater gefragt. 

Ich erinnere mich an ein Interview mit einem chinesischen Beamten o.ä vor einigen Jahren, der, gefragt nach Präferenzen, was den US-Wahlkampf angeht, in etwa antwortete: "Wir hätten lieber Trump, der ist einfacher zu durchschauen"

Lucinda_in_tenebris

Das könnte sich so denken lassen. In der Tat exportiert China aber kaum Konsumgüter, die durch die Zölle dann weniger gekauft werden. Die europäischen bzw insbesondere deutschen Produkte sind hochkomplexe Maschinen oder Bedienungssoftware (z.B von SAP). Würden diese mit Zöllen belegt, dann werden die Exporte Chinas sogar noch teurer. So was wäre dann ein Eigentor mit Ansage.

Sicher wird aber China verschnupft reagieren und z.B. das Seidenstraßenprojekt in Afrika forcieren, denn da werden die Europäer nervös, wenn ihnen die Rohstoffe vor der Nase weggeschnappt werden. Noch schlimmer wäre eine zunehmende Verbrüderung mit Russland und ganz fatal eine zunehmnde Militarisierung Chinas

Lucinda_in_tenebris

P.S. ich meinte China importiert kaum Konsumgüter

bolligru

Wie wäre es damit:

Die Chinesen verkaufen ihre E- Autos in Europa um  38,1% teurer, setzten die Preise so auf einem höheren Level fest, um auf diese Weise Zölle in Höhe von 38,1 Prozent zu verhindern. 

Damit würden den Europäern allerdings Einnahmen ausbleiben. Andererseits würde das Argument entkräftet, es ginge der Europäern ausschließlich um den Schutz der einheimischen Wirtschaft und nicht darum, Mehreinnahmen zu generieren (zumindest ein "netter Nebeneffekt", wenn nicht mehr).

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bolligru

Nachsatz:

Traditionell dienten Schutzzölle immer dazu, die heimische Wirtschaft zu schützen, damit die eigenen Arbeitsplätze zu sichern und den eigenen Sozialstaat zu finanzieren und gleichzeitig selbst Einnahmen ohne eigenes Dazutun zu generieren.

Freier Welthandel bringt es immer mit sich, daß diejenigen  profitieren, die die niedrigsten Löhne zahlen , am besten organisiert sind und die niedrigsten Umweltstandards haben.

Man könnte den Chinesen auch vorschlagen, die über Schutzzölle gemachten Einnahmen (38,1%) an China zu überweisen oder auf ein Konto einzuzahlen, womit die Chinesen dann europäische Güter einkaufen könnten . Damit wäre der Schutz der eigenen Industrie gewährleistet, allerdings käme dann der Vorwurf, wir würden China subventionieren und das eingenommene Geld (Geld der europäischen Kunden) fehlt dann auch wieder in der Kasse Europas. Der Vorwurf, es ging um mehr als den Schutz der eigenen Wirtschaft( "Schutzgeld"), wäre allerdings vom Tisch.

Questia

Spannend - 

finde ich, dass Brasilien, als BRICS-Gründungs-Mitglied, Strafzölle gegen chinesische Produkte erhebt.

Dass Habeck den Chin. Ministerpräsidenten nicht treffen wird, werte ich als Versuch, die Gespräche auf kleiner Flamme zu halten. Denn schließlich besteht ja noch Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten (EU und China) - immerhin.

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Sisyphos3

werte ich als Versuch, die Gespräche auf kleiner Flamme zu halten.

--

 

oder dass der in China nicht ernst genommen wird ......

 

Questia

@Sisy 15:12

| "oder dass der in China nicht ernst genommen wird ......" |

Ihre Sichweise finde ich zu negativ desw. möchte ich meine Aussage konkretisieren.

Meine Kenntnisse über die chin. Mentalität sind eher gering. Trotzdem habe ich mitbekommen, dass Gesichtsverlust im asiatischen Raum eine größere Rolle spielt als bei uns.

Fehler oder Rückschläge werden als Gesichtsverlust angesehen und wiegen schwer.

Insofern halte ich es für klug, wenn die Gespräche nicht auf höchster Ebene stattfinden, um die Fallhöhe gering zu halten.

Denn auch die chin. Seite weiß, dass Kompromisse, notwendig sind, um die Handelsverbindung weiterhin gestalten zu können. Das fällt leichter, wenn dies nicht an die große Glocke gehängt wird.

Noch braucht China die EU - und die EU braucht China.

Sisyphos3

Meine Kenntnisse über die chin. Mentalität sind eher gering. Trotzdem habe ich mitbekommen, dass Gesichtsverlust im asiatischen Raum eine größere Rolle spielt als bei uns

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davon ist auszugehen

deshalb sollte man gerade als Europäer sich mit Belehrungen zurück halten

aber da haben wir ja feinfühlige Politiker im Wirtschafts und Außenministerium

Mendeleev

Deutschlands enger außenpolitischer Spielraum zeigt sich auch wieder in dieser Frage. 

Ich erwarte in Deutschland demnächst ein Verbot der Kaspersky Virenschutzsoftware (und des 7zip Datenkompressionsprogramms) sowie des TikTok Social Media Kanals, wie man vorher auch schon gegen Huawei im Bereich 5G vorgegangen ist. 


Für die deutsche Wirtschaft ist das pures Gift. Nur mit Mühe gelang es Berlin zB das 14. EU Sanktionspaket gegen Russland etwas abzuschwächen. Das ausländische Investoren Deutschland inzwischen meiden, hat man wohl auch schon in Habecks Ministerium gemerkt. 


China ist für Deutschland nicht in erster Linie als Lieferant für Rohstoffe und Technologie wichtig - beides bekommt man im Zweifelsfall auch woanders her - sondern als Markt unverzichtbar. Doch die Kraft oder Fähigkeit sich gegen die von Washington vorgegebene Politik, und die mit nur kurzer Zeitverzögerung dann auch von der EU umgesetzt wird, aufzulehnen, die fehlt.

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Theodor Storm

Die deutsche Industrie, vor allem die Automobilindustrie, hat das verstanden. Man kann es aus den Reaktionen ablesen. Nur die Politik hat es (noch) nicht verstanden.

RoyalTramp

Tja, leider ist das so. Wir agieren immer noch als Anhängsel einer US-interessengesteuerten Weltwirtschaft. Was die USA machen, machen wir "spontan" kurze Zeit später auch. Dabei gibt Deutschland ein jämmerliches Bild ab, dass es immer erst die USA "vorschickt", um anschließend nachzuziehen. Das ist Feigheit en gros! Es braucht mehr Selbstvertrauen auch in der internationalen Politik seitens unserer Politiker. Wir müssen uns endlich auch von den USA emanzipieren. Es wird echt Zeit! 

teachers voice

Die Zölle werden  nicht von D lanciert, sondern von der EU. Was Habeck versucht, ist daraus keine antideutsche Stimmung entstehen zu lassen. 

Ich bin mir sicher, dass das China längst verstanden hat.

Wer es aber nicht verstanden hat sind unsere Nationalisten, die zwar immer für Zölle sind, aber immer nicht wenn die von der EU kommen. Weil die EU ja die Mutter allen nationalen Übels ist. Von den Grünen gar nicht zu reden…

Grossinquisitor

Ist das nicht verständlich? Der US-Markt und die EU-Markt sind für D nicht weniger wichtig als China. 

Alter Brummbär

Ist nur komisch, das in die deutsche Wirtschaft, weiter massiv investiert wird.

Die betreffenden Firmen und deren Milliardenbeträge, lassen sich leicht recherschieren.

Und soviel Mühe hat das 14. EU Sanktionspaket gegen Russland, dann wohl doch nicht gemacht.

Die Sanktionen machen sich durchaus bemerkbar.

Nur weil sich ua. mit den USA abstimmt, heisst es noch lange nicht das wir an deren Rockzipfel hängen.

Das ist Wunschdenken.

draufguckerin

Die Maßnahmen gegen die russische Spionagesoftware Kaspersky ist richtig. TikTok müsste längst gesperrt sein. In China werden auf TikTok ganz andere Inhalte gezeigt. So einen Quark wie bei uns darf sich dort kein Kind anschauen, nur für unsere Kinder ist das "gut", weil negativ beeinflussend und destabilisierend.

Jim456

Raus mit China, so schnell es geht. Stück für Stück. Ich kaufe auch keine Waren mehr die deutschen Firmen in China produzieren (Autos/ Motorräder etc) und auch keine amerkanischen Mobiltelefone die in China gefertigt werden. 

Man kann das alles wunderbar reduzieren und hauptsächlich Produkte kaufen die in Südkorea, Taiwan, Japan oder in der EU produziert werden.

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Sisyphos3

und hauptsächlich Produkte kaufen die in Südkorea, Taiwan, Japan oder in der EU produziert werden.

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Taiwan

über kurz oder lang heißt das China

 

ich1961

Das sollten Sie - aus bekannten Gründen - sich nicht wünschen!

Sisyphos3

die Welt ist  kein Wunschkonzept

 

falsa demonstratio

"über kurz oder lang heißt das China"

Taiwan heißt amtlich "Republik China".

Seebaer1

Richtig so! Wobei ja besonders chinesische Motorräder zu den besten der Welt gehören.

Ich versuche sogar, auf Reis aus Chins zu verzichten...

Jim456

BMW (teilweise in China gefertigt), KTM bald alle Modelle, Yamaha, MV Augusta, Harley zum großen Teil, Piaggio und Aprilia zum großen Teil.

Einfach Sachkundig machen!

draufguckerin

Auf chinesischen Reis verzichte ich auch. Ist nicht einfach, denn das Herkunftsland wird, wenn das Zeug aus China kommt, gerne mit "von den Hängen des Himalaya"  umschrieben.  

Bauer Tom

"Ich kaufe auch keine Waren mehr die deutschen Firmen in China produzieren (Autos/ Motorräder etc) und auch keine amerkanischen Mobiltelefone die in China gefertigt werden."

 

Viel Glueck! Ich glaube nicht, dass Sie mir auch nur EIN Produkt nennen koennen, in dem keine chinesischen Bauteile enthalten sind. 
 

Jim456

Das ist richtig. Aber das sind auch nur "Teile". Auch hier kann man die Produktionen zurückverlegen. Waren die überwiegend und hautpsächlich in China gefertigt werden kann man ganz gut differenzieren. Sie können auch chinesische Unterhosen tragen. Ich werde das nicht tun.

draufguckerin

Das Zurückverlegen der Produktion wird schwierig, weil Deutschland in die Energiefalle gegangen ist.  Industrielle Produktion braucht sehr viel Energie. Ohne Stahlproduktion ( Energie!) kein Maschinenbau.

Aber es muss sein, notfalls mit Atomkraft aus unseren benachbarten Ländern.

draufguckerin

Da haben Sie leider recht und dieseas ist gerade fatal.