Ihre Meinung zu In vielen EU-Ländern fehlen wichtige Medikamente im Gesundheitssystem
In der EU soll der Wohnort nicht über die Lebenserwartung entscheiden. Dennoch fehlen in vielen Ländern im öffentlichen Gesundheitssystem lebenswichtige Medikamente, wie Recherchen von NDR, WDR, SZ und "Investigate Europe" zeigen.
Es ist geradezu abstoßend, mit welchen Methoden die Pharmaindustrie hier vorgeht, um Renditen zu erwirtschaften, die für andere Industriezweige so weit weg liegen wie der Mond (25%!, ich wüsste nicht, wo sonst so eine Marge erreicht wird, in der Regel sind die Renditen einstellig).
Widerwärtig, wie hier mit dem Leben von Patienten gespielt wird. Und im Parallelartikel wird lautbar, dass auch der dt. Gesundheitsminister in Zukunft diese Preisintransparenz mittragen möchte, für zweifelhafte Kleinstvorteile für D. Anstatt für ein solidarisches Modell der EU einzutreten, wo die EU als starker Verhandlungspartner für alle ihre Länder eintritt, mit einer ganz anderen Marktmacht. Letzteres wäre mal ein starkes Argument für die EU, aber der Egoismus einzelner Länder, wie in diesem Falle D, konterkariert diese Solidarität und das ist leider wieder nur Wasser auf die Mühlen der Euroskeptiker. Die Union braucht allerdings nicht so zu tun, als würde sie anders handeln…
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Prima auf die Pharmaindustrie einzuhauen. 1. die Industrie ist kein Sozialinstitut sondern eine Aktiengesellschaft. Die Entwicklung und Forschung verschlingt viel Geld und Zeit die sie zureuckholen muss.
Standartmedisin sind von Krankenkassen derart runterverhandelt worden das eine Produktion in Europa sich nicht rechnet und damit ins Ausland abgegeben worden (billig Produktionskosten/vweniger Umweltauflagen). Wir erhalten damit bille Medikamente. Wenn nun die Fabrik in z.B. Indien abbrennt kann nicht mehr produziert werden und ein Mangel entsteht. Das mit Angebot und Nachfrage muss ich nicht erklaeren - ist ja in unsere DNA.
Da Medikamente und Impfstoffe also von Aktiengesellschaften in Europa und im Ausland hergestellt werden koennen wir nur hoffen, bitten das genuegend hergestellt und billig weitergeben werden.
Ich glaube die Politik kanne es nicht richten, ausser die Industrie wird sozialisiert .
In den Artikeln wurde klargestellt, dass noch nicht einmal die Pharmaindustrie selber mit Kosten für -Forschung und Entwicklung argumentiert, um diese enormen und intransparenten Preisgefüge zu rechtfertigen. Ich bleibe dabei: Würden sich die EU-Länder zu einer Verhandlungsgemeinschaft zusammenschließen, hätten sie gegenüber der Pharmaindustrie eine ganz andere Verhandlungsposition.
Sie scheinen es ja im übrigen billigend in Kauf zu nehmen, dass in kleinen EU-Ländern Menschen sterben müssen, nur weil der Pharmaindustrie der Markt „nicht genug hergibt“ und das Medikament dann dort schlicht nicht erwerblich ist. Wenn man diese Umstände anprangert, hat das absolut NICHTS mit Pharma-Bashing zu tun.
Medizinische Behandlung gehört zur Daseinsvorsorge und kann deshalb nicht komplett dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen werden.