Ein Seniorenpaar spaziert auf der Strandpromenade.

Ihre Meinung zu Bundesbürger beziehen immer länger ihre Rente

Rentner haben zuletzt im Schnitt mehr als 20 Jahre lang ihre Altersbezüge erhalten. Diese Dauer ist seit 2003 deutlich gestiegen - was mehrere Gründe hat.

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163 Kommentare

Kommentare

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Zwei Dinge fallen mir auf, wenn ich Menschen über die Rente reden höre - die Vorfreude seinen Job nicht mehr und die Angst, ihn noch länger machen zu müssen.

Ich finde das sagt eine Menge über unsere Arbeitswelt aus, die offensichtlich so unattraktiv ist, dass man sie so früh wie möglich verlassen möchte!

Mal ganz ehrlich - eigentlich ist es nicht Sinn einer Rentenversicherung, Menschen eine arbeitsfreie Zeit im Alter zu garantieren. Sondern ihre Versorgung wenn sie nicht mehr arbeiten können.

Vielleicht sollten wir Rente und Arbeitsleben mal ganz anders denken?

 

Wie wäre, statt einer Hölle auf Erden mit festem Ausstiegstermin folgende Utopie:

 

Eine Arbeitswelt deren Teil man so lange wie möglich sein will.

Aus der man flexibel aussteigen kann - je nach persönlicher Leistungsfähigkeit.

Mit gleitendem Übergang statt vollem Leistungsdruck bis zum Schluss und mehr Rücksicht auf die Einschränkungen und Vorteile älterer Arbeitnehmer.

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Calidris

Vielen Dank! Ein solcher Beitrag tut mal richtig gut zwischen all dem miesepetrigen Genörgel, was man ansonsten viel zu häufig zu lesen bekommt. Außerdem sprechen Sie natürlich den allerwichtigsten Punkt an: warum wird bei uns Arbeit so oft als Belastung empfunden bzw. warum ist Arbeit tatsächlich so häufig belastend und nicht an den Bedürfnissen der Arbeitenden ausgerichtet? Hier wäre wirklich ein Umdenken auf allen Ebenen nötig. Beginnend, wie fast immer, bei sich selbst! 

werner1955

die offensichtlich so unattraktiv?

Nicht die Arbeit sondern die hohen Belastungen durch Bürokratie, Mobilität, Steuern und Gebühren sind da eigentlich Problem. War und ist bei mir persönlich jedenfalls so. Jetzt arbeite ich gerne Ehrenamtlich und bin bei der Nachbarschftshilfe aktiv. Das eine dankbare und erfüllen freiwillieg Aufgabe. 

perchta

Das ist doch keine Utopie - ich lebe das so schon seit mehr als 3 Jahren so (und gehe davon aus, dass das noch mindestens 3 weitere Jahre klappen wird).

R A D I O

Mir fehlen die ökonomischen und die politischen Strukturen hinter Ihrer Utopie. Oder sind die auch generell hinderlich und deshalb weg? Wir sollten wenigstens den Amtsarzt behalten, der die "persönliche Leistungsfähigkeit" des Ausstiegskandidaten überprüft. Sonst geht jeder, der gleich Entfremdung auf der Arbeit spürt, zum Ausgang und nicht nur öfter zum Kaffeeautomaten oder auf Toilette.   

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Sie erwarten tatsächlich die komplette Ausarbeitung der operativen Planung einer Utopie innerhalb der Begrenzung von 1000 Zeichen?

DAS halte ich für eine Utopie!

Die Frage, die sie formulieren ist eine Unterstellung - und die ist falsch.

R A D I O

Meine Frage unterstellt nichts, habe mit der Sesamstraße gelernt, dass Fragen zu stellen, nützlich ist. Sie könnten ja kurz darauf eingehen, wie Utopie mit Entfremdung in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem funktionieren soll. Den Kommunismus können Sie nicht gemeint haben, auch weil Sie dann nicht so viel drumherum hätten schreiben müssen, nur benennen, eventuell einen Quellenhinweis hinzu fügen, fertig. Platz ist da, wenn man sich aufs Wesentliche besinnt.

Vector-cal.45

>>Mal ganz ehrlich - eigentlich ist es nicht Sinn einer Rentenversicherung, Menschen eine arbeitsfreie Zeit im Alter zu garantieren.<< 


Wer sagt denn das?


 

>>Sondern ihre Versorgung wenn sie nicht mehr arbeiten können.<<


 Also arbeiten, bis es nicht mehr geht. Aha.

schabernack

➢ Eine Arbeitswelt deren Teil man so lange wie möglich sein will.
Aus der man flexibel aussteigen kann - je nach persönlicher Leistungsfähigkeit.
Mit gleitendem Übergang statt vollem Leistungsdruck bis zum Schluss und mehr Rücksicht auf die Einschränkungen und Vorteile älterer Arbeitnehmer.

So was gibt es theoretisch, und auch praktisch, in Japan. Nur schön ist das dort aber auch nicht. Wer will, kann mit 60 Jahren in Rente gehen, Regelrente gibt es ab 65.

Der Anteil derer, die auch über 65 hinaus noch arbeiten, ist hoch. Die Steuerzahlungs-Bedingungen für Hinzuverdienst zur Rente sind - keine Steuern zahlen. Arbeitgeber wollen, dass «die Alten» den Jungen ihr wissen weitergeben, «die Alten» sind gut angesehen in den Unternehmen.

Bei ca. 50% ist weiter arbeiten freiwillig ohne finanzielle Not, ca. 25% tun es, weil sonst der Lebensstandard nur mit Rente (sehr) sinken würde. Besser wird das alles zukünftig nicht. Die Generation der Baby Boomer alle als Rentner und Rentnerinnen.

Ritchi

Ganz besonders gut haben wir in Japan, die Kōban gefallen. In diesem kleinen Polizeihäuschen waren meist zwei Männer, aber unterschiedlich uniformiert. Die eine Uniform trägt der Polizeibeamte, die andere Uniform der Polizeipensionär, der seinen jungen Kollegen unbezahlt unterstützt.

Kaneel

Verglichen mit der Arbeitsethik in Japan und Südkorea haben wir hier vermutlich tatsächlich utopische Bedingungen. Womit ich nicht sagen möchte, dass diese als Maßstab für Deutschland genommen werden sollte. Vor einiger Zeit habe ich eine in Romanform verpackte schonungslose Gesellschaftskritik an den Arbeitsmarktbedinungen von Frauen in Südkorea gelesen. Dort scheinen zu den vom Arbeitgeber erwarteten (vermutlich unbezahlten) Überstunden während der Woche, noch verpflichtende Wochenendarbeitsstunden zu kommen. Eine hochqualifizierte Tätigkeit neben Familiengründung ist dort kaum möglich, da für solche Tätigkeiten keine Teilzeitarbeit vorgesehen ist. Wie das dortige Rentensystem organisiert ist, weiß ich nicht.

proehi

„…Vielleicht sollten wir Rente und Arbeitsleben mal ganz anders denken?…“

+

Ja, Arbeit nicht einfach als notwendiges Übel zum Lebensunterhalt betrachten, sondern Arbeit als Teil seiner Selbstverwirklichung, als Umsetzung seiner Träume aktiv, selbstbewusst und eigenverantwortlich für sich und die Gesellschaft wahrnehmen und gestalten. 

Utopie oder nur noch unerkennbar weit weg?

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

"Utopie oder nur noch unerkennbar weit weg?"

Ich glaube es gibt Menschen, die da mit Absicht die Sicht behindern...

proehi

Sicherlich, aber auch die „Umstände“ behindern und die Entwicklung jedes Einzelnen ist unumgänglich und nicht einmal auf der Tagesordnung.

Als Arbeitgeber in einer Handwerksklitsche hab ich mir immer wieder selbstbewusstere und eigenverantwortlichere Mitarbeiter gewünscht und von den Möglichkeiten geträumt, die das für alle Beteiligten und insgesamt für die Gesellschaft eröffnen würde.

rolato

Mal ganz ehrlich - eigentlich ist es nicht Sinn einer Rentenversicherung, Menschen eine arbeitsfreie Zeit im Alter zu garantieren. 

Warum nicht? Der Arbeitnehmer garantiert mit seiner Leistung Steuer und Sozialversicherung. Der Rentner garantiert aber nicht ob er sein Rentenalter erlebt bzw. wie lange er die Rente mit seinem Erleben in Anspruch nimmt, davon profitiert der Staat.

Die Pensionen der Pensionäre und die Versorgungen der Witwen und Witwer nebst Angehörigen derer sind der Luxus.

r.wacker

@BILD…: nur eines - definieren sie „nicht mehr arbeiten können“. Auch frage ich mich, wer das dann entscheidet.

Utopien sind solche, weil sie idR nicht umsetzbar sind.

gelassenbleiben

Nach Angaben der Rentenversicherung ist die Entwicklung vor allem auf die längere Lebenserwartung zurückzuführen

Das erklärt auch ein Anstieg des Renteneintrittalters. Es sei denn man kalkukiert eine Umkehrung der Tendenz für die Lebenserwartung ein, für jetzt junge Menschen aufgrund falscher Ernährung (Lebenserwartung für neugeborene schon jetzt  nicht länger ansteigend in USA oder GB(?) oder durch zunehmenden Hitzetot.

JM

IRONIE

8 - 10 Jahre Rente beziehen, dann das private Vermögen aufbrauchen. 

Rente streichen und wer übrigbleibt bekommt Bürgergeld mit einer Mietwohnung im Hinterhof.

Wäre doch ein Vorschlag

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werner1955

IRONIE?

Wenn wir die Ampel weiter wählen würden könnte es schnell Realität werden. Aber die letzten Wahlen haben gezeigt das wir Hoffnungen haben können. 

Parsec

Ah ja.

Und die Partei, der Sie Ihr Kreuzchen gegeben haben, hat die Lösung schon in der Schublade? Oder haben Sie alternative Vorschläge?

werner1955

Alles was anders ist als Schröder/Fischer GROKS oder links/grün wird bestimmt besser. 

artist22

"Alles was anders ist als Schröder/Fischer GROKS oder links/grün wird bestimmt besser." Sicherlich. Sie dürfen dann wahlweise in ihrem Altersruhesitz ersaufen oder vom nächsten übergescheiten Blitz erschlagen werden ;-)

Parsec

" ....wird bestimmt besser..."

Bestimmt sogar, bei der Menge an Weisheit, die da auf dem Teller fernab von "Schröder/Fischer GROKS oder links/grün" liegt!

GeMe

Genau! Die AfD hat dazu ja ein passendes Konzept. Anspruch auf eine Altersrene hat nur, wer 45 Jahre eingezahlt hat. Das wären zur Zeit ca. 21% der Rentner.
Rechnen wir das mal in Lebensarbeitszeit. Abitur mit 18/19, dann Studium mit Master mit ca. 25 => frühester Renteneintritt mit 70.
Für einen Handwerker sieht es besser aus. Schulabschluss mit 16, dann sofort in die Lehre und durcharbeiten bis zur Rente => Renteneintritt mit 61. 
Selbstverständlich darf man zwischendurch nie arbeitslos werden, längere Zeit erkranken oder aus einem anderen Grund nicht einzahlen. Das wird dann alles hinten dran gehängt.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Das ist Unsinn - die FDP könnte nie gegen SPD und Grüne durchsetzen, dass die Renten gestrichen werden.

Egleichhmalf

Ja. Aber ein ganz schlechter.

draufguckerin

Gute Idee.  Zumindest die Dauer des Bezugs von Pensionen der PolitikerInnen begrenzen.

 Es kann nicht sein, dass Leute ohne Ausbildung sich an ihrem Politposten festbeißen, nur weil sie keine berufliche Alternative haben. Wer im Anschluss an ein politisches Amt normal arbeiten gehen würde, könnte dann nach 45 Jahren ( minus Amtszeit) Rente beziehen wie jedeR andere auch.

Sisyphos3

wer hat denn privates Vermögen ?

wer handelt verantwortungsbewußt hinsichtlich Altersvorsorge ?

 

JM

nur die die genug haben, also auch eine gute rente

perchta

20 Jahre lang Rentenbezug - dann ist es dringend notwendig das Renteneintrittsalter um mehrere Jahre anzuheben. Alles andere ist hochgradig unfair, den Jungen gegenüber.

<ot>Schreibt ein 69-jähriger der noch voll arbeitet.</ot>

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artist22

<ot>Schreibt ein 69-jähriger der noch voll arbeitet.</ot> Ich arbeite auch noch voll, werde nur nicht dafür bezahlt, und kann mir meine Zeit frei einteilen. Dummerweise könne das eben nicht alle.

 

Vector-cal.45

Im Prinzip möchte ich Ihnen hier ausdrücklich widersprechen. Geht aber nicht so einfach;


Die andere Seite der Medaille: Immer weniger Einzahler, immer weniger Junge, die die alten finanzieren müssen.


Insofern haben Sie sicherlich nicht unrecht. Dennoch kann es nicht die Lösung sein, das Renteneintrittsalter immer weiter anzuheben.

JM

und was soll der 63 jährige tun der einfach nicht mehr arbeiten kann.

nach 45 arbeitsjahren bürgergeld beantragen.

GeMe

Andere Frage. Was soll der Mensch tun, der mit 55 einfach keinen Job mehr findet?
Mit spätestens 55 gehört man in Deutschland zum alten Eisen, obwohl man noch 12 Jahre bis zur Rente arbeiten soll.

Egleichhmalf

Richtig. Aber wie @BildFirEinDuHättestEineMeinung ganz richtig schrieb, müsste man das flexibel gestalten und im Idealfall freiwillig.

Left420

Ich sage mal als ein Junger Mensch, es muss mehr darauf geachtet werden wer, was und wie arbeitet.

Der Mensch im Büro, wie ich selbst, wird auch noch mit 70 Jahren eventuell fähig sein. Der Fliesenleger oder Tischler hat da schon andere Probleme.

Hier sollte meiner Meinung nach angesetzt werden, eventuell werden so auch Berufe wieder interessanter.

passdscho

OK, wenn ich die Hälfte von dem, was ich als Rentenbeträge einbezahlt habe wieder bekomme, dann arbeite ich noch ein paar Jahre weiter. Da ich aber von den durch meine Arbeit in die Rentenkasse geflossenen etwa 400000 € sowieso nicht viel sehen werde: warum soll ich weiter arbeiten und  noch mehr rentenferne Leistungen finanzieren? 

werner1955

andere ist hochgradig unfair?

Und wo sind eigentlich die vielen Mrd Rentenzahlungen der "Bommer" Generation geblieben? Die paar die den Krieg überlebt haben könne das ja nicht verbrauch haben. 

Richtig. Seit Kohl wurde und werden die Rentkassen für Beitragslsoe  Soziolleistungen verschenkt. 
 

Parsec

"Schreibt ein 69-jähriger der noch voll arbeitet"

Bzw. arbeiten muss?

Ideal ist es, nichts zu müssen, aber freiwillig tun. Wer sein Rentendasein flexibel gestalten will durch Tätigkeiten, bezahlt oder im Ehrenamt, dem steht genau dieser Weg offen.

Wenn ich aber der Ansicht bin, mit 65 keinen Handschlag mehr tun zu wollen, dann geht das völlig in Ordnung, wenn die Rente dann auch reicht.

Deshalb gilt mehr denn je: private Vorsorge in junge Jahren treffen, spätestens ab dem ersten Gehalt, idealer Weise konnten die Eltern vorgher schon mit kleinen Beträgen einen ersten Sockel für die spätere private Rente legen.

Das Rentenalter ständig erhöhen zu wollen ist der falsche Weg. Die Weichen müssen deutlich früher gelegt werden.

Werner40

Das sehe ich auch so. Private Vorsorge ist angesagt.  

JM

von was

und nach 40 jahren festzustellen das nur die versicherungen verdient haben

heute 50 euro einbezahlen 40 jahre später welche kaufkraft hat es noch

Sisyphos3

dann kaufen sie halt ne Wohnung und sparen im Alter wenigstens die Miete ein

Questia

Wovon bezahlen?

Ritchi

Wo steht denn geschrieben, dass die Jungen die Rentner zu bezahlen haben? Die Abgaben für die Renten können allen Vermögen entnommen werden.

Bahnfahrerin

Ich kenne inzwischen einige über 60, darunter ist die Mehrheit aber froh, wenn sie endlich die Rente erreicht hat. Darunter auch sehr viele, die Bürotätigkeiten haben. Und auch viele, die ihr Leben bei ein und demselben Arbeitgeber verbracht haben (was inzwischen aber immer seltener wird). 

Insofern muss man sich vielleicht schon die Frage stellen: warum ist das so? 40+ Jahre ein und denselben Job gemacht zu haben reicht vielen offensichtlich? 
Und andere wiederum sind die Strukturen in Firmen leid, wo bspw. Frauen oft immer noch bei Beförderungen etc.  benachteiligt werden?

Aber: wer 45 Jahre einbezahlt hat sollte seine Rente, die er für die 20 Jahre erhält, doch indirekt auch selbst finanziert haben… also warum kann man die ihm/ihr nicht auch einfach gönnen. Oder sollen alle jetzt kommenden Renter für das krankende System krank sein? 

Parsec

"Sondern ihre Versorgung wenn sie nicht mehr arbeiten können."

Nein.

Altersrente ist Altersrente und keine Art Invalidenrente!

"Zwei Dinge fallen mir auf ... Vorfreude seinen Job nicht mehr und die Angst, ihn noch länger machen zu müssen."

Ich höre ganz, ganz andere Dinge: die Angst, nicht mehr gebraucht zu werden und nichts zu tun zu haben und die Vorfreude, eine sinnvolle Nebentätigkeit austuüben.

Ich glaube, Sie kennen eine ganz anderen Menschenschlag, als ich.

 

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Beides höre ich auch - aber das ist erwartbar und kommt meist in leisen Tönen.

Die beiden Punkte, die ich erwähne fallen mir halt besonders auf.

Nicht nur, weil sie meist lauter geäussert werden.

Parsec

"Nicht nur, weil sie meist lauter geäussert werden"

Da möchte ich schon widersprechen: über schöne Dinge wird naturgemäß eher leiser und in kleinerem Kreise gesprochen, über Dinge, die schlecht laufen oder als schlecht empfunden werden, wird eher lauter diskutiert.

Also ich denke schon, dass es jede Menge angehende Rentner gibt, die sich nach ihrem Berufsleben auf eine alternative Beschäftigung freuen, solange der/die Partner/in selber noch voll arbeitet oder es eben gleich tut.

Im Übrigen bin ich sehr gegen den Aufbau von Stimmungstiefs, das tun die täglichen Nachrichten schon zur Genüge und sorgen so für eine negative Grundstimmung in der Gesellschaft.

Nettie

„Deutsche bekommen immer länger Rente“

Logische Folge der demographischen Entwicklung.

draufguckerin

Dieses Thema ist ein alter Hut.  Was soll das? 

Traut sich nach dem Wahldebakel niemand mehr an aktuelle Themen ran?  

Soll ein Sündenbock für das Staatsversagen der letzten Jahre gefunden werden?

An die irre hohen Pensionen von PolitikerInnen könnte man mal rangehen. 

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Parsec

"An die irre hohen Pensionen von PolitikerInnen könnte man mal rangehen. "

Ja, könnte man. Hat mal einer ausgerechnet, was das bringt bei regulär erreichtem Pensionsalter und durchschnittlicher Lebenserwartung?

>>Pro Jahr der Mitgliedschaft im Bundestag erwirbt ein Abgeordneter einen Pensionsanspruch (Altersentschädigung) von 2,5 Prozent der Abgeordnetenentschädigung bis zum Höchstsatz von 65 Prozent (§ 20 AbgG), der ggf. nach 26 Jahren erreicht wird. Gewährt wird die Altersentschädigung grundsätzlich erst ab Erreichen der Regelaltersgrenze, die schrittweise von 65 auf 67 Lebensjahre ansteigt<<

gerd123

hIch bin auch so einer, der nach gut 40 Jahren in der sozialen Arbeit den vorzeitigen Absprung in die Rente vollzogen hat. Die 20 Jahre schaff ich wohl nicht - 85 Jahre werde ich nicht. Und selbst wenn: Ich habe lt. Bescheid gut 350.000 € in die Rentenversicherung eingezahlt (mit AG-Anteil) und allein mit meinem monatlichen Beitrag habe ich allein einen Durchschnittsrentner finanziert. Dazu kommen 3 Kinder, die alle voll arbeiten und ihrerseits die RV füttern.

Deshalb möchte ich hier und sonst wo nicht lesen, dass die Renten zu hoch und auf Kosten der jungen Generation gehen. Ich mach mal ein einziges Klischee auf: Wer Welterkundung und Selbstfindung mit 30 Jahren mit einer geregelten Arbeit beginnt; nach Möglichkeit maximal 4 Tage in der Woche kann im bestehenden System keine Monsterrente erwarten. Soweit das Klischee.

Nach dem Abgang  erben die Jungen all das, was übrig ist. Im Idealfall Aktiendepot, Sparbuch und Häuschen. Komischerweise ist das so i.O. und wird gern genommen.

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JM

Richtig 100% zustimmung

Ritchi

„Dazu kommen 3 Kinder, die alle voll arbeiten und ihrerseits die RV füttern.“

Ich plädiere schon lange dafür, dass ein erheblicher Teil der Rentenleistungen (mindestens 30 %) der Kinder direkt und on-top (ohne Anrechnung auf andere Rentenleistungen) an die Eltern ausgezahlt werden soll. Ein solches System ist ein wichtiger und starker Anreiz, seine Kinder gut zu erziehen.

passdscho

Vor einigen Jahren hat mal jemand ausgerechnet, dass man ab dem Jahrgang 1965  17,4 Jahre Rente beziehen muss, um genau den Nettobetrag, also ohne irgendeine Rendite, wieder erhalten zu haben. Das bedeutet offenbar, dass die meisten nur das Geld wieder bekommen, das sie auch eingezahlt haben. Was ist daran dann ungerecht wenigstens 20 Jahre Rente zu beziehen?

JM

endlich pensionäre, künstler u.s.w zwingen in die rentenkasse zu zahlen.

mit welchem recht bekommen sie vergünstigungen.

ach so die verdienen ja nicht genug und können nicht "vorsorgen" 

Izmi

Frei nach dem alten Fritz (Zitat): "Hunde, wollt ihr ewig leben?" 

pieckser

Es gibt durchaus Möglichkeiten, die Rentenkassen trotz so unglaublicher Probleme, wie Lebenserwartung, noch retten zu können:

- Beitragsbemessungsgrenzen kippen.

- alle ab 18, vor allem aber auch Politiker, zahlen in die umlagefinanzierte Rente ein.

- Auszahlungshöchstgrenzen festlegen (z.B. max. 3000 €).

- auch leistungsloses Einkommen mit Sozialabgaben belegen, nicht nur richtige Arbeit (z.B. Zinsgewinne).

- jedem Politiker, der meint, sich aus dem Rententopf für irgend einen politischen Blödsinn zu bedienen, direkt absetzen und aus der Solidargemeinschaft ausschließen.

- Private Vorsorge zulassen, aber nicht voraussetzen. Und wenn, dann ohne Zuschüsse aus Steuermitteln.

Wäre mal einen Versuch wert. Ich wette, wir bekämen als Gesellschaft die Lösung des Rentenproblems hin. Damit wären wir auf einer Ebene mit Dänemark, Österreich oder Finnland. 

Und allen voran wären wir zumindest in dem Punkt nicht Schlusslicht der EU.

Ritchi

Ich bin positiv überrascht. Der Artikel berichtet sachlich über eine veränderte Situation, ohne dass die üblichen Stimmen hinsichtlich längerer Arbeitszeit und höheren Rentenabgaben zu Wort und Schrift kommen. Unsere Rentenleistung ist ein Kassensystem, das Versicherungssystem ist schon vor vielen Jahrzehnten abgeschafft worden. Bei einem Kassensystem ist eine Rentenlücke unmöglich, wer eine solche behauptet, versucht zu täuschen. Die heutigen Rentner haben unabhängig von der Bezugsdauer ein Recht auf ihre Rente und insbesondere ein Recht auf eine Rente, die entsprechend ihrer Arbeitsleistung höher ist als die Grundsicherung, schließlich haben sie für dieses Recht auch gearbeitet. Rentenbezugszeiten haben grundsätzlich nichts mit Rentenabgaben zu tun, sonst müssten beispielsweise Frauen höhere Abgaben leisten, denn sie beziehen schließlich auch länger die Rente. 

Carlos12

"Altersrente ist Altersrente und keine Art Invalidenrente!"

Warum wurde die Altersrente nochmals erfunden, weil die Erwerbsfähigkeit im hohen Alter abnimmt. Davor haben die Menschen bis zum Tod gearbeitet, wurden von ihren Angehörigen versorgt oder waren vermögend. In vielen Teilen der Welt ist das heute noch so.

Und nach dem 2ten Weltkrieg war das auch so, dass die Menschen nach dem Renteneintritt nur noch wenige Jahre lebten. In den Jahrzehnten danach wurde die Altersrente zu einer Freizeitphase, in der man noch viele Jahre aktiv verbringen konnte. Das ist ein schöner Luxus.

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rolato

Und nach dem 2ten Weltkrieg war das auch so, dass die Menschen nach dem Renteneintritt nur noch wenige Jahre lebten. In den Jahrzehnten danach wurde die Altersrente zu einer Freizeitphase, in der man noch viele Jahre aktiv verbringen konnte. Das ist ein schöner Luxus.

Genügend versterben kurz davor und auch kurz nach der Rente. Die Bezüge der Pensionäre und die Versorgungen der Witwen und Witwer derer sind der Luxus.

Bernd Kevesligeti

...beziehen immer länger Rente. Und immer weniger: Im Jahre 2022 betrugen die Neurenten im Westen durchschnittlich 1256 Euro brutto, im Osten 1174 Euro brutto. 

Dazu passt, dass im Jahr 2020 1,31 Millionen Rentenbezieher beschäftigt waren, im Jahr 2023 schon 1,67 Millionen. Zwischen 2013 und 2022 stieg die Erwerbstätigenquote der zwischen 55 und 64 Jahre alten von 64 Prozent auf 73 Prozent.

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artist22

Der eigentlich Skandal ist, dass die Ösis bei ähnlichem System - nur da zahlen halt alle ein - im Schnitt 25% mehr Rente bekommen. Habe den Link verlegt, daher sind die +25% eher zu niedrig angesetzt.

Bernd Kevesligeti

Da scheint auch der Anteil höher zu sein, den der Chef/Unternehmen in die Rentenversicherung einzahlen muss. Nämlich 12,55 Prozent.

Kaneel

Auch der Arbeitnehmeranteil ist im östereichischen Rentensystem um ein paar Prozentpunkte höher. Das muss man dann natürlich akzeptieren wollen. Aber wenn man weiß wofür man höhere Sozialabgaben zahlt, sollte das hoffentlich klappen.

Mauersegler

"im Schnitt 25% mehr Rente"

die sie ab dem ersten Euro versteuern müssen.

artist22

Ja und? Auch da gelten wie bei uns besondere Anrechnungsregeln. Zu deutsch: Es wird ein Bruchteil des Prozentsatzes erhoben, wie für aktive Lohn/Gehaltsbezieher.

Wer mehr hat, darf auch gerne mehr beisteuern. Sehe ich als gerecht an.

Account gelöscht

Die Deutschen bekommen immer länger Rente?

Eine gute Nachricht. Aber bitte nicht dem Lindner weitersagen. Sonst plädiert die FDP demnächst für eine Rente ab 70.

 

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Ritchi

Es ist vor allem die CDU, die für eine Rente ab 70 plädiert. Wer arbeitet, finanziert die Sozialausgaben des Staates. Es ist somit die leichteste Forderung zur Stützung der Sozialausgaben, die arbeitende Bevölkerung einfach länger arbeiten zu lassen.

Tom.Orrow

Der Knick in der Grafik zum durchschnittlichen Renteneintrittsalter zwischen 1990 -1997 ist offensichtlich der Zwangsverrentung von …zigtausenden Ostdeutschen geschuldet, die in allen Bereichen der Volkswirtschaft freigesetzt wurden, um freie Bahn für die „soziale“ Marktwirtschaft zu schaffen. Von denen mussten sehr viele mit Niedrigst-Renten auskommen. Allerdings hatte der bis dahin hohe Frauenanteil unter den Berufstätigen zumindest diesen eine Überlebenschance trotz Micker-Rente ermöglicht. 

 

Egleichhmalf

Was mich bei dieser und ähnlichen Diskussionen immer etwas traurig stimmt: Offensichtlich empfindet die Mehrzahl der Menschen Arbeit als ein notwendiges Übel, dem man nur durch Rente entfliehen kann.

Was für ein armseliges Dasein.

Ich habe immer mit Freude gearbeitet (und tue es noch) und - quasi nebenbei - auch noch eine ganze Menge Geld dafür bekommen.

Dass das nicht bei allen funktioniert, ist mir schon klar. Aber man sollte es doch bei seiner Berufswahl immerhin anstreben. Wobei man natürlich nur dann eine echte Berufswahl hat, wenn man vorher in der Schule fleißig war (Merke: Der 1. Hauptsatz gilt nicht nur in der Physik, sondern auch im übrigen Leben: Von nichts kommt nichts).

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Questia

@Egleich..11:59

| "Wobei man natürlich nur dann eine echte Berufswahl hat, wenn man vorher in der Schule fleißig war" |

Das mag auch eine Voraussetzung sein. Allerdings nicht die Einzige. Es gibt viele Hürden, die es zu überwinden gilt - die nicht jeder in der eigenen Hand hat.

Das fängt an mit familiärem Umfeld, finanziellem Spielraum (Nachhilfe), Traditionen, ...

Ich bin absichtlich so wenig konkret,

gelassenbleiben

„Wobei man natürlich nur dann eine echte Berufswahl hat, wenn man vorher in der Schule fleißig war“

Ich würde den Satz ergänzen wollen und als Kind die entsprechenden Bildungschancen erhalten hat, zur Not auch unabhängig von den Möglichjeiten und dem Willen des Elternhauses. Ein Kind kann ja nichts dafür, wenn die Eltern sich nicht kümmern oder so Bildungsfern sind, dass sie dem Kind Steine in den Weg werfen

Bernd Kevesligeti

Ja, was für ein armseliges Dasein ?  Oder, was für Verhältnisse ? Immerhin streifen Sie da ein bisschen die Realität. 

Beschreiben Sie sie doch mal, die Arbeitswelt. Arbeitszeiten, Verdienst, Pendelei, Arbeitsklima. Und diese Realität, sie sieht anders aus, als die Mehrheit hier sie sieht.

draufguckerin

Was kann man machen? Die notwendige Lebensarbeitszeit verlängern. Oder das Leben verkürzen?

 Was soll diese Scheindiskussion?

Kürzlich wurde noch über eine Arbeitszeitverkürzung um ca. ein Viertel geredet. Wollen die, die das gefordert haben, auch ein Viertel der erforderlichen (Lebensarbeits-) Zeit länger arbeiten? Also statt nach 35-45 Jahren in Rente gehen jetzt ca 13 - 14 Jahre länger malochen?

Tino Winkler

Wer in 45 Jahren Rentenbeiträge gezahlt hat und der Arbeitgeber etwa 50% dazu, erhält wesentlich mehr als Rente zurück als eingezahlt wurde, wenn man 20 Jahre Rente beziehen kann.

Wer da was anderes behauptet, kann gelinde gesagt nicht rechnen.