Fahrziele mit dem Smartphone ans Auto schicken oder arglos über die Freisprecheinrichtung quasseln: Was für Fahrer moderner Autos zum Komfort gehört, macht auch die Arbeit von Ermittlern einfacher. Von Juri Sonnenholzner.
Erstens darf der Automobilhersteller Ihre Daten nicht an Ihren Arbeitgeber weitergeben und zweitens, wenn Sie wegen solcher Vorkommnisse gekündigt werden, kann das Ihr Rechtsanwalt sicher herausfinden und der Richter beim Arbeitsgericht, bei dem Sie Ihren Arbeitgeber deshalb verklagen, wird all die Daten auch kennen und selbstverständlich in Ihrem Sinne urteilen.
Das Gleiche gilt auch für den Prozess gegen Ihre Bank, die Sie auch ohne weiteres verklagen können.
Besser gehts doch kaum.
So leichtgläubig bin ich nicht. Ganz so absurd klingt das was der Forist beschreibt ja leider nicht mehr. Und man muss für vieles ja keine Gründe angeben, zB wenn ein potenzieller Arbeitgeber einen nicht einstellt.
Erinnere mich da zB auch an die Aufmerksamkeit, die manche Bilder bei Google StreetView damals erregt haben…
Das ist doch alles nicht überraschend. Wer - gewollt oder unbewusst - über das Internet Daten über sich preisgibt, muss sich nicht wundern wenn irgendwann Behörden diese Information gegen den Halter des Fahrzeugs einsetzen.
Ich hatte hier schon oft darauf hingewiesen. Das geht soweit, das es bald evtl nicht mehr möglich ist mit Falschparken, einer Geschwindigkeitsübertretung oder dem Überfahren einer roten Ampel davonzukommen, weil die Info direkt zukünftig an die Verkehrsüberwachung gehen könnte.
Das gilt natürlich auch, wenn man zB in einen Waldweg hinter einem Schild 250 parkt oder einfährt … Schöne Neue Welt !
Hier wird wieder breit und offen auf mögliche Ermittlungsarbeit hingewießen. Ein weiterer Bärendienst für unser aller Sicherheit. Aber wenigstens werden so Werte aufrecht erhalten, z.B. die älterer Fahrzeuge, die weil sie eben noch nicht mit Elektronik voll gestopft und jetzt, nach dem durch diesen Bericht interessant gemacht, für Aktionen spezieller Interessengruppen gesucht sein dürften.
Im Prinzip bin ich nicht dagegen das Ermittlungsbehörden die gewonnenen Daten zur Aufklärung schwerer Verbrechen zB Vergewaltigung, Mord - insbesondere im Zusammenhang mit Kindern - nutzen. Aus moralischen Gründen ist in diesen Fällen jedes technisch mögliche Mittel geboten um den Täter zu fassen.
Aber ich befürchte, dass diese technischen Möglichkeiten auch bei bloßen Ordnungswidrigkeiten zum Einsatz kommen werden. Oder wenn Behörden wissen wollen wo „ihr“ Bürger sich gerade so rumtreibt … so ähnlich wie Helikopter-Eltern, die ihren Kindern GPS Tracker mitgeben ..:-)
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Dein arbeitgeber darf aus gutem grund nicht wissen, ob du Gewerkschaftsmitglied bist.
Dein auto parkt regelmäßig in der nähe eines Gewerkschafts-büros — der auto-hersteller weiß das.
Du parkst regelmäßig in der nähe eines wettbüros — der auto-hersteller weiß das! Deine bank kündigt gemäß ihrer AGB alle deine konten ohne begründung.
Du warst dort nur im oberen stockwerk bei einem freund zum videospielen? Egal, du musst dir nun trotzdem eine neue bank suchen, alle lastschrift-abos umstellen, alle daueraufträge neu eintrichten, usw.
Dein auto parkt regelmäßig in der nähe eines Psychoterapeuten — der auto-hersteller weiß das — der arbeitgeber kündigt deinen arbeitsvertrag wegen "bla bla bla".
Du hast dort aber nur im nachbarhaus deinen Skat-club? Egal, deinen arbeitsplatz bist du trotzdem los.
Du bewirbst dich bei anderen arbeitgebern, aber deine bewerbungen werden fast alle ohne gespräch mit dir abgelehnt, obwohl du eigentlich eine gesuchte fachkraft bist? Hm …
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Als Einzelfall wäre so ein Szenarium harmlos, aber in der Gesamtheit möglicher sozialer Überwachung und Reglementierung erschreckend.