Ein Kreuz hängt über dem Altarraum im Osnabrücker Dom.

Ihre Meinung zu Krise in der Kirche: Kaum noch Interesse am Priesteramt

In den fünf katholischen Bistümern Nordrhein-Westfalens gibt es in diesem Jahr nur sieben Priesterweihen. In Ostdeutschland sind es sogar nur zwei. Was kann die Kirche gegen den Priestermangel tun? Von Jens Eberl.

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165 Kommentare

Kommentare

AuroRa

„Kirche“ als sogenannte „Leitkultur“ nennen, aber selbst nie hingehen - typisch gebürtige Deutsche. 

Das Grundgesetz ist die einzige Leitkultur, die wir brauchen. Abgesehen von dem Fakt, dass DE als föderaler Staat noch nie eine Leitkultur hatte. 

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Vector-cal.45

Man braucht keine Kirche, um nach christlichen Grundsätzen zu leben oder sich selbst als „Christ“ zu bezeichnen.

Kristallin

Dennoch herrscht in Dt Religionsfreiheit, dass bezieht sich auch auf die Organisation von religiösen Menschen. 

Sich unter das "Dach" einer Kirche zu begeben, ist ein Recht. 

AuroRa

Oder einer Moschee. 

Kristallin

Klar. 

AuroRa

Wer nach christlichen Grundsätzen lebt, wählt nicht die menschenverachtende, rechtsextreme und rassistische AfD. 

Universalist

Natürlich hat Deutschland schon immer eine Leitkultur, und zwar schon viel Länger als die mikriegen 75 Jahre BRD.

Mauersegler

Sie meinen wahrscheinlich, vor 90 Jahren?

Universalist

ne ich meine die letzten 2000 Jahre.

AuroRa

Wie soll das gehen - als föderaler Staatenbund? Nennen Sie mir mal, was Sie unter der deutschen Leitkultur verstehen, und was über LOKALE Stereotype wie Lederhosen und Wurst rausgeht. Ich warte. 

R A D I O

Der Ausdruck Leitkultur ist ein Widerspruch in sich. Kultur ist ständig im Wandel. Es gibt keine Leitkultur, nirgends, es gibt in Staaten Mächte, und die bestimmen manchmal, wo es langgehen soll. Bei uns möchte ein Herr Merz in solch einer Liga mitspielen, doch, wie kulturmäßig ist er den beschlagen? Ganz dünne, sehe ich ihn da.   

Kristallin

Kulturgut u Leitkultur, sind aber 2 verschiedene Themen und Kirche ist Kulturgut, aber nicht Anleitung/Gesetz für Alle. 

schabernack

➢ Natürlich hat Deutschland schon immer eine Leitkultur, und zwar schon viel Länger als die mikriegen 75 Jahre BRD.

Und diese Leitkultur soll welche sein?

Die der Germanen im Wald mit Hörnerhelm und Met?
Die der Bajuwaren mit Krachlederner, Schuhplattler und Fingerhakeln?
Die universelle Schrebergartenleitkultur mit Gartenzwerg?

Fußballleitkultur mit WM 2006 und EM 2024?

Oder Kölsch Karneval Leitkultur mit Dreigestirn Jungfrau, Bauer, Prinz.
Da ist wenigstens ein Prinz dabei,
mit dem Sie kulturell geleitet schunkeln können.

Universalist

Und was wir brauchen entscheiden nicht sie, sondern die über die sie gerade wieder gelästert haben.

AuroRa

Zur Info: Ich bin Teil von „die, über die sie gerade gelästert haben“. Überrascht Sie offenbar. Meine Güte, wieso sind Sie heute so dünnhäutig? 

Und ich bestimme mit und sage, Deutschland hatte noch nie eine Leitkultur, aber ein Grundgesetz. 

Mauersegler

Ich verstehe nicht, auf wen sich Ihre Pronomen beziehen. Von wem reden Sie?

AuroRa

Ihnen ist schon klar, dass ich Teil bin von denen „über die ich gerade gelästert habe“? Was auch immer Sie mit „lästern“ meinen. 

Ich bin Teil von Deutschland und sage nein, Leitkultur gibt es nicht, im Gegensatz zu unserem Grundgesetz. 

Schneeflocke ❄️

"Etwa 73 Prozent der Befragten gaben an, dass die Ehelosigkeit ein sehr großes oder eher großes Hindernis für junge Männer darstellt, ins Priesterseminar zu gehen. Bei der mangelnden Akzeptanz des Zölibats in der Gesellschaft sind es mit 72,4 Prozent ähnlich viele."

 

Haben sich daher so viele Priester für die Alternative entschlossen, dann Kinder sexuell zu missbrauchen? Welchen Sinn erhofft sich die Kirche davon, die Ehe für Priester auszuschließen, wenn es u.a. dadurch zu einer Verlagerung Richtung Kindesmissbrauch kommt?

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blauer planet

Pädophilie wird sicher nicht durch das Zölibat verursacht. Das Zölibat könnte umgekehrt bewirken, dass vermehrt Männer in den Beruf des Priesters streben, die kein Interesse an einer Ehe/Partnerschaft unter Erwachsenen haben.

Vermutlich werden aber auch Pädophile angezogen von der vorgesehenen Tätigkeit als Lehrkraft und dadurch planmäßigem Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Klärungsbedarf

Es heißt "der" Zölibat (maskulin), wenn man schon über dessen Folgen referiert.

Schneeflocke ❄️

"Es heißt "der" Zölibat (maskulin), wenn man schon über dessen Folgen referiert."

 

Vielen Dank für Ihre aufklärenden Worte. Übrigens... ...der von Ihnen kritisierte Textteil war ein Zitat aus dem Tagesschau-Artikel, daher in Anführungszeichen gesetzt.

Kristallin

Die Folgen vom zölibatären Leben sind trotzdem nicht automatisch Kindesmissbrauch! 

Die Priester können auch mit Erwachsenen in gegenseitigen Einverständnis sexuell aktiv werden, da drückt sogar die Kirche ein Auge zu, schon sehr lange. 

Priester als Liebhaber mit einer Frau oder einem Mann, sind nix neues. 

blauer planet

Sie haben recht, Verzeihung!

Vielleicht sollte ich mich sicherheitshalber an "die (f) Ehelosigkeit" halten....

Mauersegler

Ach, bitte nicht wieder diese Banalitäten. Kinder werden genauso in der evangelischen Kirche, in Schulen, Sportvereinen, Familien und sonstigen Agglomerationen durch sexuelle Handlungen verletzt und traumatisiert. "Missbraucht" ist ein furchtbarer Begriff, da er impliziert, es gäbe auch einen sachgemäßen Gebrauch von Kindern.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ähnlich steht es auch mit dem Begriff des "Schändens" - der im Zusammenhang mit Erwachsenen bereits aus guten Gründen aus dem Sprachgebrauch so gut wie verschwunden ist.

Sexuelle Gewalt ist der korrekte Begriff - wobei die Gewaltausübung auch im Missbrauch von Autorität liegen kann.

Egleichhmalf

„Haben sich daher so viele Priester für die Alternative entschlossen, dann Kinder sexuell zu missbrauchen?“

Blödsinn! Wem es an Frauen mangelt, vergeht sich doch nicht ersatzweise an Kindern. Zumal jeder Priester, der es wirklich nicht aushalten kann, aber vielleicht aus Versorgunggründen sein Priesteramt nicht aufgeben möchte, ja jederzeit eine Dame aufsuchen könnte, die ihm gegen ein geringes Geld alle seine Wünsche erfüllt.

Tada

Mich erbost diese Verharmlosung der Pädophile.

Due liegt ganz sicher nicht daran, dass Mann keine Frau hat. So gesehen wäre jeder single Mann pädophil - das ist natürlich Blödsinn.

Und warum sind unter Familienvätern auch Pädophile? Weil die nur eine Frau haben dürfen? Ne. 

91541matthias

Haben sich daher so viele Priester für die Alternative entschlossen, dann Kinder sexuell zu missbrauchen?

Das eine hat mit dem Anderen nichts zu tun..

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Die Gründe, warum so viele Priester - im Untersuchungszeitraum waren es im Bistum Freising gesichert mehr als jeder Achte ! - sexuelle Gewalt an ihren Schäfchen üben, sind vielfältig.

Daß das Zölibat zwar keine Pädophilie auslöst, aber Menschen mit gestörter Sexueller Identität anlockt ist ein Teil.

Ein weiterer Teil ist, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder relativ selten einen wirklich pädophilen Hintergrund hat, sondern auch mit Machtausübung bzw. der Kompensation von gefühlter Machtlosigkeit einhergeht.

Die Autoritäts- und Machtstrukturen gerade in der katholischen, aber auch in den strengeren Zweigen protestantischer Kirchen begünstigen sexuelle Gewalt.
Zum Einen, weil sie Täter schützen und ihnen eine erhöhte Kontrolle über ihre Opfer ermöglichen.
Zum Anderen, weil sie die vielen Opfer, die sie produzieren, in diese Strukturen einbinden und ein Teil davon später wieder zu Tätern wird.

AufgeklärteWelt

Die Kirche hat sich überlebt, der ganze historische Unsinn ist kaum zu ertragen und es ist äußerst unmoralisch, einfache Menschen zum christlichen Aberglauben zu verführen. Einzig moralisch richtig: Selbstauflösung der Kirchen, den gesamten Besitz für soziale Zwecke stiften. Natürlich wird es nie passieren, weil zu viele Kirchenbürokraten in ihren Ämtern fett geworden sind. 

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blauer planet

Klingt gut, aber für viele sind die sozialen und karitativen Institutionen sehr wichtig für ihren Lebensalltag.

Und ich fände es schon schade um die eindrucksvollen Bau- und Kunstwerke...

R A D I O

Kann alles über den säkularen Staat organisiert und finanziert werden. Der spart ja, sollte die Kirche zur Selbstauflösung schreiten, eine Menge Geld, u.a. aus früheren Zusagen aus dem 19. Jh. zum Beispiel.

Klärungsbedarf

Sie meinen so soziale Einrichtungen, wie kirchliche Kindergärten, die nahezu vollständig vom Staat finanziert werden ? Umgekehrt wird ein Schuh draus: Muss man keine Gelder an Rom abführen, so ständen sie im Inland zur Verfügung für die sozialen und karitativen Zwecke. Historische Bau- und Kunstwerke wird niemand abreißen wollen. In Rom steht ja auch noch das Colosseum.

Alter Brummbär

Nur wie werden soziale und karitativen Institutionen finanziert?

Zum geringsten Teil von der Kirche.

blauer planet

Aber für Menschen mit religiösen Überzeugungen ist es evtl. leichter, ein Hilfsangebot anzunehmen, dass eine kirchliche Institution im Namen trägt?

Ich bin ansonsten durchaus der Meinung, dass Kirche als Institution nicht gebraucht wird für eine funktionierende soziale Gesellschaft.

Miauzi

Und zu 100% werden die Gehälter der Kirchenfürsten vom deutschen Steuerzahler übernommen ... nennt sich Staats-Dotationen umd da kommt pro Jahr mehr als 500 Mio Euro zusammen.

Ende dieser Zahlungen? Nicht in Sicht - da weder die Amtskirchen noch die demokratischen Parteien in D-Land die Absicht haben - diese Alimentierung zu beenden.

Sokrates

Selbstauflösung der Kirchen? Und was machen wird dann mit den ganzen arbeitslosen Kirchendienern und Dienerinnen? Man darf ja nicht nur von Deutschland ausgehen, sondern weltweit! Die katholische Kirche wird sich nie selber auflösen, daß könnte nur dann geschehen wenn alle aus der Kirche auf einen Schlag austreten würden, auch weltweit gesehen!

91541matthias

Soso,wer glaubt, ist in Ihren Augen ein einfacher Mensch.. Ganz schön frech!

Ich kenne jede Menge hochintelligente gläubige Menschen, z.T. sehr erfolgreiche Geschäftsleute und andere Leute, die ihren Glauben ehrlich leben.

Selbstauflösung..Besitz für soziale Zwecke stiften..sicher haben Sie eine Idee, was man aus historischen Kirchen, Gemeindehäusern u.a. bewerten soll. Und wenn alle anderen kirchlichen Immobilien auf den Markt kämen, würde das zu viel Unruhe und Verfall von Hauspreisen führen..

rjbhome

Wie sagte doch mal ein kluger Mensch  Religion ist Opium fürs Volk.

Da sind weniger "Dealer" doch ein gutes Zeichen

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Egleichhmalf

Der Spruch stammt von Karl Marx, aber der redete von ‚Opium des Volkes‘, was eine ganz andere Aussage ist.

‚Opium fürs Volk‘ machte erst Lenin daraus. Und ob der jetzt ein sonderlich kluger Mensch war, wage ich zu bezweifeln.

Bruno14

Leider hat die katholische Kirche seit einigen Jahren eine Art Rückwärtsgang eingelegt. Die Konservativen übernehmen das Ruder wieder stärker, die Hoffnungen um Papst Franziskus sind weitgehend zerplatzt, die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ist halbherzig. 
Kein Wunder, dass das Interesse für den Priesterberuf zurückgeht. Und ob diejenigen, die sich da hingezogen sind, tatsächlich die geeigneten sind, sei mal dahingestellt.

Dennoch möchte ich sagen, dass ich in meinem Leben ein paar Priester kennengelernt habe, denen ich viel verdanke und die mein Leben positiv mit geprägt haben und für die Entwicklung meines kritischen Geistes und meiner sozialen wie ökologischen Grundhaltung mit maßgeblich waren.

Schneeflocke ❄️

Jetzt mal losgelöst vom Thema "Glauben" und "Religion" hat sich der ursprüngliche Zweck der Kirchen als "Gemeinde" in den letzten Jahren ziemlich zweckentfremdet. In der kirchlichen Gemeinschaft engagierte man sich z.B. für Bedürftige mit Spenden, Taten und Beistand. Natürlich findet dies auch heute noch in stark abgespeckten Rahmen mit einer eher aussterbenden Minderheit von wenigen Gemeindemitgliedern auch weiterhin statt. Ansonsten tummeln sich in der öffentlichen Debatte eher Themen, welcher Bischof für sich jetzt wieder einen teuren Prunkbau oder ähnliches von der Kirchensteuer bezahlt in Auftrag gegeben hat. Auch die großen Kirchenbauten werden nicht ausreichend genutzt, im Verhältnis zu den hohen Energiekosten z.B. für das Heizen im Winter. M.M.n. sollte man die Bürger von der Kirchensteuer befreien und die Kirchengemeinden in Vereine umwandeln. Ob man für's Priesteramt unbedingt eine so umständliche Ausbildung benötigt oder eher ein großes Herz für die Menschen?

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Anna-Elisabeth

"Auch die großen Kirchenbauten werden nicht ausreichend genutzt, im Verhältnis zu den hohen Energiekosten z.B. für das Heizen im Winter." 

Gerade die großen Kirchen sind ein wichtiges Kulturgut, das erhalten werden muss und das ist unendlich teuer. Es sind allerdings weniger die Gottesdienste, die die Kirchen füllen, es ist die Vielzahl an Kirchenkonzerten, die ich z.B. nicht missen möchte. Und es gibt nicht wenige Menschen, die erst über die Musik zum Glauben gefunden haben.

Anfang Mai war hier in Hamburg der sogenannte Posaunentag. Freitag, Samstag und Sonntag jeweils eine Großveranstaltung mit allen angereisten 15.000 Bläsern und Freitagabend mit vielen Kirchenkonzerten, die fast alle restlos ausverkauft waren. Zum Abschlussgottesdienst im Stadtpark hatten sich insgeamt 22.000 Menschen eingefunden. Wenn 15.000 Bläser das "Gloria sei die gesungen" anstimmen, vergisst man das nicht so leicht.

Nettie

„Was kann die Kirche gegen den Priestermangel tun?“

Glaubwürdig handeln statt reden.

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Schneeflocke ❄️

"Glaubwürdig handeln statt reden."

 

Das wäre natürlich immer gut - themenübergreifend. Haben Sie auch ein paar konkrete Beispiele, wo Sie Verbesserungsbedarf zwischen Kirche und angehenden oder potentiellen Priestern sehen?

AuroRa

Frauen einstellen:)

wenigfahrer

Als nicht an eine Religion gebundener Mensch ist das für mich natürlich ohne Auswirkungen, das keiner von jungen Menschen darauf besondere Lust hat kann ich also nachvollziehen, die Geschichte hat auch gezeigt was im Namen der verschiedenen Glaubensrichtungen bis heute angerichtet wurde.

Ich sehe es also nicht als Verlust wenn Glauben gegen Wissen ersetzt wird, was aber sehr schwer werden wird, weil auch Glauben und Politik bis heute starken Einfluss aufeinander haben.

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Grossinquisitor

Glauben kann nicht durch Wissen ersetzt werden. Das sollte man im 300. Jubiläumsjahr von Immanuel Kant wissen. Freiheit, Unsterblichkeit und Gott sind aber Postulate der praktischen Vernunft. 

1970JohnDoe

Was wer braucht bestimmen ganz bestimmt nicht sie

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AuroRa

Wer was braucht, bestimmen weder Sie noch die AfD. 

Grossinquisitor

In der Seelsorge könnten Frauen einen noch größeren Beitrag leisten. Da braucht es nicht unbedingt geweihte Priester. Auch das Gemeindemanagement muss nicht vom Klerus ausgeübt werden. Priester sind dafür zu wertvoll. Sie sollten sich auf die Liturgie konzentrieren. Ohne dabei aber den Weltbezug zu verlieren. 

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Alter Brummbär

Und warum werden Frauen nicht gleichbehandelt?

Warum haben wir immer noch ein Patrichariat?

Das ist alles nicht mehr Zeitgemäß.

Lucinda_in_tenebris

Sie sagen: Frauen sollen sich um die Seelsorge kümmern, weil Priester dafür zu wertvoll sind? 

Also wenn die Seele ihnen schon so unwichtig ist, dass sie diese sogar den "Frauen" überlassen wollen, dann frage ich mich wozu sie eine Liturgie brauchen? Die Priester kaufen die Obladen ja auch nur im Supermarkt, oder? Wird da wirklich etwas anderes draus, wenn wir darum herum tanzen?

 

Grossinquisitor

Die Seelsorge ist nicht unwichtiger als die Liturgie. Die Liturgie ist für uns Katholiken die Kraftquelle unseres spirituellen Lebens. Das ist nichts Materialistisches. 

Miauzi

Noch altertümlicher geht es wohl nicht ... die Frauen machen die schlecht bezahlte Arbeit und die Männer über ihre "gott-gewollte" Herrschaft aus.

Grossinquisitor

Nein so meine ich es nicht. Frauen sollen nicht schlechter bezahlt werden. Ich beschreibe nur eine mögliche Aufgabenverteilung, hin zu einer immer bedeutenderen Rolle der Frauen in der Kirche. Eine Evolution. 

blauer planet

"In der Seelsorge könnten Frauen einen noch größeren Beitrag leisten. Da braucht es nicht unbedingt geweihte Priester."

Natürlich! So, wie in der Medizin früher eine klare Arbeitsteilung selbstverständlich war: der Arzt - die Schwester. Mehr Frauen in die Seelsorge und Aufsparen der wertvollen (!) männlichen Arbeitskraft für das Priesteramt. 

Könnte sein, dass diese Strategie nicht das Personalproblem der Katholischen Kirche löst... warum nur?

Seebaer1

Was die Kirche tun kann? Sie sollte sich einfach aus der Politik raushalten. Dann hätte sie vermutlich mehr Priester und vor allem mehr Gottesdienstbesucher.

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Grossinquisitor

Nennen Sie bitte ein Beispiel, bei dem sich die Kirche in die Tagespolitik einmischt, wenn es nicht um ganz grundsätzliche Dinge wie die Menschenwürde oder die Erhaltung der Schöpfung geht. 

Kristallin

>>iDann hätte sie vermutlich mehr Priester und vor allem mehr Gottesdienstbesucher.>>>

Da haben Sie unrecht, sprechen Sie mal mit Priestern u Gläubigen. 

gelassenbleiben

Sie sollte sich einfach aus der Politik raushalten.

Wo mischt sich denn Ihrer Meinung nach die Kirche in die Politik ein, wo sie sich raushalten sollte, Verhütung, Abtreibung?

Kristallin

Ich denke da an C Partei u kath Kirche, da gibt es ja eine Menge Orgas u Bündnisse. Und Enthüllungen darüber. 

gelassenbleiben

Ich wüsste auch einige Punkte, aber ich hatte explizit Seebaer1 gefragt. Ich glaube ich weiss allmählich wie die Freunde und Versteher von Rassisten und Rechtsextremisten ticken, daher hätte mich eine unbedarfte Antwort Antwort interessiert.

Mauersegler

Ja, die Kirche sagt, dass die AfD nicht mit der kirchlichen Lehre vereinbar ist. Das mögen Sie natürlich nicht. Wahr ist es trotzdem.

Kristallin

Das legen ein paar ganz erzkatholische Herren in der kath Kirche dann auch wieder anders aus. 

Und äußerten sich auch schon entsprechend. 

Lucinda_in_tenebris

Uns fehlt der Glaube.

Aber woran? Die großen Religionen sind zu Folkloreversanstaltungen verkommen und erreichen die Menschen eigentlich nicht mehr. Darin ist auch die Wurzel der orthodox-radikalen Bewegungen zu sehen, die mit Gewalt ins Mittelalter zurück wollen, dahin wo ihr Glaube noch funktionierte.

Heute sehen wir Putin, wie er einen Ex-KGB Mann zu seinem Privatpapst macht oder einem Bischof von Limburg, der sich seine Badewanne vergolden lies. und....und .....und

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Alter Brummbär

Kommt wohl daher, das bei Religion und Glaube, jeder eine andere Meinung hat.

Lucinda_in_tenebris

Ich meine eigentlich mehr die Spiritualität,  die meiner Ansicht nach von den großen Religionen nicht mehr ausgeht oder zumindest nur noch von wenigen so gespürt wird. Die Sonntagsmesse ist doch bei den meisten so eine Art bürgerliche Routine, die sich dann auch irgendwann selbst entlarvt. 

Wer hat denn heute noch wirklich einen Glauben? Ich meine da nicht die Fanatiker, die den Glauben ja nur nutzen, damit sie sich auserwählt und erkoren wähnen können, über andere Macht auszuüben.

 

Miauzi

Wie hat denn der "Glaube" damals funktioniert?

Mit Angst, Unwissenheit und brutaler Unterdrückung!

Axo - im Mittelalter standen die Kirchenfürsten für ein Leben in Luxus, Völler- und Hurerei ... als das Kirchen-Konzil in Konstanz stattfand  - auf dem damals der Reformator Jan Hus zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde - da reichten die städtischen Huren nicht aus um die körperlichen Bedürfnisse der Kardinäle und Erz-Bishöfe zu befriedigen.

Und Mittelalter ... ich denke da gerade an die Päpste der Familie Borgia ... da ressidierte im Vatikan der Papst mit seiner Ehefrau und seinen Kindern ... trotz Zölibat usw.

Kristallin

Glaube hat für mittelalterliche und früh neuzeitliche Menschen ihr Weltbild bedeutet, auch ohne Gewalt. 

Die fanden Glauben  ganz "normal" und Kirche u so. 

Sie vereinfachen die Welt( das Weltbild) der damaligen Zeit u die Verbrechen der Kirche. 

Sokrates

Daß mit dem KGB Agent mit dem russischen Papst habe ich auch noch nicht gewußt! Aber Tatsache, in Wikipedia kann mans nachlesen. Da wundert einen ja gar nichts mehr, daß Putin auch über den Weg des Glaubens das russische Volk so mit unter Kontrolle hat!

Grossinquisitor

Es fehlt den Katholiken nicht am Glauben. Viele scheuen es aber, die endgültige Entscheidung für ihr gesamtes Leben zu treffen, die mit der Wahl des Priesterberufes verbunden ist. Heute mag man sich ungern endgültig festlegen. Das sieht man auch daran, dass in Deutschland immer später geheiratet wird. Oder man heiratet gleich gar nicht. 

Juwa

Ein Problem ist, dass der Papst immer wieder Äußerungen getätigt hat, die dem Ansehen der Kirche geschadet haben. Beispielsweise zum Ukrainekrieg den „Mut zur weißen Fahne“ zeigen oder (schon älter) dass es nicht so schlimm sei Kinder zu schlagen. Jetzt ganz neu eine homophobe Äußerung im Zusammenhang mit den Priesterseminaren: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/papst-homophobie-entschuldigun…

Das schreckt natürlich Viele ab in der Kirche zu arbeiten, da es ihren Ruf schaden würde.

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Grossinquisitor

Das glauben Sie doch selber nicht. Der Beitrag hat es doch beschrieben, wo die Probleme sind. Der Papst ist sicherlich nicht der Grund, weshalb nur wenige tiefgläubige Katholiken Priester werden wollen. 

Seebaer1

Sehr weit hergeholt. Aber wer weis? Vielleicht...

Sokrates

Was der Papst da https://www.tagesschau.de/ausland/europa/papst-homophobie-entschuldigun… von sich gegeben hatte ist nicht gerade schön, aber wird der Wahrheit entsprechen? Aber das für alle ein Platz in der Kirche sei, ist eine dreiste Lüge! Homosexuelle oder Lesbische sind nach wie vor in der Katholischen Kirche nicht geduldet! Da kann er sich entschuldigen wie er möchte, er hat die Aussage gemacht, daß läßt sich nicht rückgängig machen