Ein Radfahrer fährt an der Elbbrücke Blaues Wunder auf einem markierten Radweg.

Ihre Meinung zu Was ist nötig, um den Radverkehr bis 2035 zu verdreifachen?

Der Radverkehrsanteil könnte bis 2035 dreimal so hoch sein wie jetzt. Das wäre gut für Klima und Lebensqualität, zeigt eine Studie. Um das Potenzial auszuschöpfen, braucht es Geld, Gesamtkonzepte und Geduld. Von Kristin Becker.

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166 Kommentare

Kommentare

Oppenheim

Was mich stört, ist der einfache Austausch von Autofahrern durch Radfahrer. Merkt eigentlich niemand, dass hier auf völlig unterschiedlichen Ebenen zwei gleiche Probleme auftauchen? 

Eins: Raumgreifende Ansprüche ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer: Fußgänger. Zwei: Verhaltensweisen und Rücksichtslosigkeit im Umgang mit den "schwächeren" Teilnehmern: andere Radfahrer, Fußgänger.

Meine Beobachtung: Hamburg wird zunehmend von Radfahrspuren und Nutzungen bestimmt. Breite Radwege, dafür enge Fußwege, die ein Schlag ins Gesicht aller sind, die zu Fuß unterwegs sind, Kinderwagen, Gehwägelchen usw. nutzen. Ja, auch das sind Menschen, die in der Mehrzahl Wege benutzen und die Radfahrer weit übersteigen. Die werden irgendwie immer ausgeklammert.

Der Aurofahrer soll schwinden, dafür kommt Individualverkehr von Radfahrenden, die teilweise Schrittgeschwindigkeit auf Fuß/Radwegen missachten, andere umfahren oder sich wie ungehobelte Zeitgenossen aufspielen. Ist das besser als bei PKWs?

Mendeleev

In einer Stadt wie Frankfurt oder Berlin morgens mit dem Rad zur Arbeit zu fahren (noch mit Laptoptasche) statt mit dem ÖPNV stelle ich mir ziemlich wenig attraktiv vor. 


Und für die Pendler erst … was nützt es wenn man durchgeschwitzt im Büro ankommt ? Ein Kollege hat das jahrelang gemacht und dafür gab es in der Firma extra Duschen … :-) 

Montag

Vielleicht 'mal einige Anregungen bei unseren niederländischen und dänischen Nachbarn holen.

(Das sind eben keine Autofahrernationen. Und das Wetter an der Küste (mehr Regen und mehr Wind als im Binnenland) scheint auch kein größeres Hindernis zu sein.)

archersdream

Die einzig funktionierende Maßnahme ist die über den Geldbeutel: 

Einfach mal 30€ pro Liter an der Tankstelle verlangen und gleichzeitig viel mehr Geld in ÖPNV und Fahradwege etc. stecken (gerne auch über mehrere Jahre den Anstieg verteilen). Und sehr viele würden ihr Auto nur noch dann nutzen wenn es gar nicht anders geht.  Und jeder der heute gesagt hat es würde nicht gehen, würde sich auf einmal wundern wie es doch auf einmal geht. Diese elende Bevormundung der Bürger hin zu der Verwendung des Autos  (in dem man alles andere unattraktiv macht) in allen Lebenslagen muss aufhören Blöd nur: Das traut sich kein Politiker weil er dann nicht merh gewählt wird.

Beim Kampf gegen das Rauchen (ich rauche selbst) das selbe. Andere Staaten machen es vor. Da kosten schon längst die Packungen deutlich über 10 Euro. In einigen Ländern schon mehr als 20€. Diese Länder sind fast rauchfrei. (Bsp: Neuseeland, Australien) . Wenn man politisch was will, gibt es Wege !

Mendeleev

Wo soll denn der ganze Bedarf für eine „Verdreifachung“ herkommen?


Das wäre höchstens dann der Fall wenn sich nur noch wenige Begüterte ein E-Auto leisten können und Verbrenner verboten sind. Ich denke da zB an die derzeitigen Gebrauchtwagenkäufer zB Studenten ..


Ich kenne die Situation wenn man in der Universitätsstadt keine bezahlbare Wohnung gefunden hat und deshalb auf umliegende Dörfer ausweichen muss … :-( 


Unter „guter Verkehrsanbindung“ würde ich da aber nicht verstehen das vor der Türe ein Radschnellweg verläuft … eine Bushaltestelle vor der Türe würde ich da bei weitem vorziehen .. 

citycop

Leider haben wir gesehen, dass diese Berechnungen bei weitem nicht stimmen. In Berlin verzeichnen wir seit dem wir diese Luxus Radspuren und Straßen, keine Parkplätze und einen Fahrstreifen auf Hauptstraßen sowie 30 Bereiche haben, eine schlechtere Luftqualität als vorher. Das liegt an den unnötig verursachten Staus und die Autofahrer fahren lieber 60 km ins Umland zum shoppen statt in Berlin. Ebenso wird der Einzelhandel getötet, dort, wo Parkplätze verschwinden und Fahrradstrassen gebaut werden. Es werden sogar weniger Menschen besucht, auch wegen den unnötigen Parkgebühren in der Parkraumbewirtschaftung.
Wenn breite Fahrradspuren , dann einen für beide Richtungen, wie in Paris.  Wenn  Fahrradstrassen, dann auch für den Durchgangsverkehr freigeben und die Autos nicht über Hauptstraßen führen, die wegen einen Fahrstreifen und unnötigen 30 sowieso gestaut sind. Nicht zu verachten, dass die Leute auf den gestauten Hauptstraßen mehr erkranken. 

Oppenheim

Ich habe den Eindruck, dass Sicherheit gegenüber Autofahrern durch Radler überbetont wird und andere Teilnehmde im Mobilitätsdenken ignoriert werden.

Hier brauchen wir keinen Kampf um Rad vs. Auto, sondern eine vernünftige Planung und Verhaltensweise im Umgang miteinander.

In Hamburg kann viel erreicht werden, das Radeln zu sichern. In Hamburg muss noch mehr erreicht werden, die erste Mobilitäststufe "das Gehen" ebenso einzubeziehen. Und warum reden sich immer die jüngeren Menschen heiß, während die älteren oder die mit beschränkter körperlicher Fortbewegung nun abgedrängt werden. Da gibt es doch mehr Nutzer, die ebenso in der Stadt und im Umland Ziele ansteuern und nicht  beschwingt wie Radrennfahrer Velorouten nutzen können.

Platzmangel ist bekannt. Fußwege und Straßenquerung ist aber nicht nur Radler-Interesse, sondern genauso im Interesse von Kindern, Erwachsenen und Menschen ohne Rad, Roller, etc

 

Oldenfelder

Wenn ich ständig von der Verfielfachungsnot des Radverkehrs lese, springen mir automatisch Bilder aus den 60er-70er Jahren aus Asien ins Gehirn. Bilder, auf denen sich hunderttausende Menschen auf ihren Rädern durch die engen Straßen in Millionenstädten quälen. 

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Blick 50 Jahre zurück in die Vergangenheit unsere Zukunft darstellen kann. Nicht umsonst ist man dort mittlerweile vom millionenfachen Fahrrad inzwischen abgekehrt.

Denke, das Gesamtkonstrukt aus Lebensrealität (Freizeit, Beruf) und Mobilität muss ganzheitlich auf den Prüfstand gebracht und anders gestaltet werden. Fahrrad kann dabei nur eine Lösung sein, aber nicht die einzige. 

Lin

Ich bin in Stuttgart ein paar Jahre mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Das Wetter und die Hügel waren kein Problem. Es gibt ja Kleidung und Motoren. Leider ist hier die Infrastruktur für Autos gebaut und Radfahrer werden systematisch an den Rand gedrängt. Es wird zwar langsam besser, aber leider viel zu langsam. Mittlerweile habe ich mir ein kleine E-Auto gekauft und fahre damit zur Arbeit, weil die Stadt Stuttgart Autos bevorzugt. (Z.B. Falschparken wird in Stuttgart kaum bekämpft.) Auch die Polizei ist leider keine Hilfe und setz geltendes Recht nicht durch. Die Infrastruktur wird zwar langsam besser, dafür werden die Autofahrer immer aggressiver und glauben, die Straße gehöre ihnen alleine. Selbst die Polizei hat mich schon oft knapp überholt. Hinzu kommen Falschparker, welche die wenige Radinfrastruktur einschränken und teilweise unbrauchbar machen und Geschwindigkeitsüberschreitungen, welche von der Polizei selbst torpediert werden, indem sie die Kontrollen vorher ankündigt.

Glasbürger

Das übliche Sammelsurium an Torheiten! Wie schön wäre es, agierten Aktivisten auch mal vernünftig, statt dogmatisch.

Damit der Umstieg, weg vom Auto, hin aufs Rad oder den ÖPNV funktioniert, muß der ÖPNV auch endlich mal sicher, zuverlässig und flächendeckend sein, was z.B. in Berlin nicht mal im Ansatz gegeben ist. Radwege sind gut und sollten ausgebaut werden, allerdings ohne Nadelöhre und folgende Staus in den Städten zu verursachen, ebenso wie Tempo 30 sicher in Wohngebieten, vor Schulen, Kitas und Krankenhäusern gelten sollte, doch nicht überall. Wir werden Autos noch lange Zeit brauchen. Es braucht hier ausgewogene Ideen und keine Dogmen. Von keiner Seite.

Minxxx15

Einfach überall, wo der Autoverkehr in der Stadt mehr als eine Fahrspur hat eine Spur als Fahrradweg umwidmen…dazu noch überall innerorts Tempo 30 und die Ebikes auch statt 25km/h auf 30 km/h anheben….schon hat der Radverkehr eine Chance…ist doch gar nicht so schwer…muss man nur wollen 

Demokrat 2014

Zitat: "Viele Radfahrende fühlen sich im Straßenverkehr bedrängt und nicht sicher."

In Berlin erlebe ich das all zu oft, daß Fahrradfahrer auf der Fahrbahn (für Autos) fahren, mitunter auch wenn nur eine Fahrbahn in beide Richtung für Autos vorgesehen ist. Und dann schaut man nach rechts und entdeckt einen Fahrradweg am Bürgersteig.

Auf den Hinweis, daß dort ein Fahrradweg ist, habe ich noch nie ein "Dankeschön" erhalten, stattdessen nur patzige Antworten.

Ich kann also oft nicht nachvollziehen, warum in solchen Situationen der Autoverkehr unnötig behindert wird. Ich finde, wenn ein Fahrradweg zur Verfügung steht, dann muss dieser auch zwingend benutzt werden und nicht die Fahrbahn!

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Kaneel

Zu dem Thema möchte ich die folgende Sendung empfehlen: https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/plan-b-richtig-radeln-100.html

Zum einen wird auf die Niederlande geschaut, wo aufgrund der besseren Radinfrastruktur doppelt so viele Menschen mit dem Rad unterwegs sind. Dann geht es um Nachhaltigkeit aufgrund der Reparatur von Akkus, außerdem stellt ein französisches Unternehmen Fahrradrahmen aus Bambus und Leinen her. 

Und last but not least das sehr innovative Radfahrwegekonzept in Tübingen: mit u.a. drei neuen Radbrücken, die bei Frost beheizt werden, um Glätteunfälle zu vermeiden. Die Brücken "sind Teil des "Blauen Bands", einem Netz aus vier Meter breiten, blau bemalten Radwegen, die sich quer durch die Stadt ziehen."

Weltraumhausmeister

Mehr Platz! In meiner Stadt kommt es Selbstmord gleich, hier mit dem Rad zu fahren. Ich rege mich als Autofahrer über Fahrradfahrer auf, die auf so engen Straßen eigentlich nichts verloren haben und als Radfahrer finde ich es Mist, über schlecht ausgebaute "Fahrradstraßen" zu fahren und an jeder roten Ampel ausgebremst zu werden (ebenso als Autofahrer). Da heisst es im Artikel "Ausbau der Radwege", ja wie denn, wenn kein Platz dafür da ist? Die Stadt ist total zugebaut. Man könnte hier und da einen Teil des 3x so breit wie normal Bürgersteig wegnehmen und zusätzlich noch Ladezonen für Lieferwagen einrichten. Aber nö, man macht es für alle bis auf Fußgänger maximal unattraktiv. 

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