Rolf Mützenich

Ihre Meinung zu Mützenich will Aussage über "Einfrieren des Krieges" nicht korrigieren

Trotz aller Kritik will SPD-Fraktionschef Mützenich an seinen Äußerungen zu einem "Einfrieren" des Ukraine-Kriegs festhalten. Er erklärt auch, warum. Außenministerin und Verteidigungsminister distanzierten sich von der Wortwahl.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
198 Kommentare

Kommentare

Adeo60

Der Ukraine Krieg war doch schon 7 Jahre eingefroren. Putin hat sich dadurch bestärkt gefühlt, den eigentlichen Feldzug  gegen die UKR vorbereitet und martialisch durchgeführt. 

Es verwundert kaum, dass Mützenich viel Beifall von AfD, BSW und nun auch von Putin-Freund Schröder erhält, die sich regelmäßig als treu ergebende Vasallen des Kreml  präsentieren. 

Die jüngsten Gräueltaten Russlands, brutale Hinrichtungen sich ergebender ukrainischer Soldaten, Verschleppung,  Folterung und Nahrungsentzug von Kriegsgefangenen, Drohung mit einem Atomkrieg und vieles mehr haben gezeigt, dass Putin seinen Gewaltexzesse fortführen wird mit dem Ziel, die ehem. Sowjetunion wiederherzustellen.  Ein Diktatfrieden, wie er Mützenich vorschwebt, wäre nur der Beginn neuer Kriege durch Putin.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
dap

"Der Ukraine Krieg war doch schon 7 Jahre eingefroren. Putin hat sich dadurch bestärkt gefühlt, den eigentlichen Feldzug  gegen die UKR vorbereitet und martialisch durchgeführt. "

Nur teilweise richtig. Gleichzeitig hat es den US-Militaerberatern in Kiew ermoeglicht, die Ukrainische Armee auf moderne Kriegsfuehrung umzustellen. So konnten sie den schlecht geplanten und umgesetzten Angriff der russischen Armee abwehren. 

nie wieder spd

Der Krieg war nicht eingefroren. Im Donbass haben beide Seiten fleißig aufeinander geschossen.

Alles andere kennen auch Sie nur vom Hörensagen aus nicht verifizierten Quellen, worauf auch bei der hiesigen Berichterstattung immer wieder hingewiesen wird.

Wolf1905

Mützenich bekommt ja selbst aus seiner eigenen Partei Gegenwind zu seiner Aussage; „Einfrieren“ des Krieges in der gegenwärtigen Situation würde bedeuten, Russland ist im Besitz der völkerrechtswidrigen Annexion ukrainischer Gebiete. Außerdem hat ja Putin klar gemacht, dass ein Ende der russischen Angriffe angesichts der Misere bei Munitionslieferungen für die Ukraine für ihn nicht zur Debatte steht.

Mützenich hat sich mit seinen Äußerungen zwar nicht völlig isoliert - der Papst würde ihm wohl auch zustimmen - aber bei vielen in Deutschland und in Europa Kopfschütteln verursacht. Und dass er auf seine Äußerungen besteht, zeigt eine gewisse Starrsinnigkeit.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
haneu

Der Starrsin ist allgegenwärtig und gewissermaßen Staatsräson. 

NieWiederAfd

Starrsinnigkeit? Nicht im geringsten. Lesen Sie doch bitte, was Mützenich konkret gesagt hat.

MehrheitsBürger

Pistorius ist offensichtlich der Realist in dieser Partei 

"Das Wort "einfrieren" signalisiere, "man könne einen solchen Krieg - und wir reden ja nicht über einen beidseitigen Konflikt - einen solchen Krieg einfach so einfrieren und dann hoffen, dass es besser wird. Wir wissen aus der Geschichte und aus den Erfahrungen mit Putin, dass das niemals so sein wird"."

Putin und Medwedew  haben erst kürzlichwieder geäußert, dass sie der Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Ukraine nur unter Bedingungen einer Kapitulation zustimmen würden.

Das hat nichts mit Diplomatie und Verhandlungen zu tun.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
dap

Ich habe nirgends gelesen, dass Muetzenich die Kapitulation der Ukraine wuenscht oder als akzeptable Voraussetzung eines "Einfrierens" ueberhaupt nur in Erwaegung zieht. Das Gegenteil ist richtig. Und warum ein Krieg kein "beiderseitiger Konflikt" sein soll, ist auch schwer verstaendlich. Genau genommen ist er nur dann kein beiderseitiger Konflikt, wenn die angegriffene Seite sich nicht wehrt. Das konnte ich bei der Ukraine nicht erkennen. Und das waere bei dem von Muetzenich angedachten Einfrieren auch nicht der Fall.

MehrheitsBürger

 

Nicht Mützenich wünscht die Kapitulation der Ukraine sondern Putin und Medwedew fordern sie. Unter diesen Voraussetzungen ist ein Einfrieren unrealistisch. Mützenich hat nicht erklärt, wie das gehen soll.

Beidseitiger Konflikt ist ein Euphemismus der unter den Teppich kehrt, dass dieser Konflikt ein einseitiger Angriffskrieg Russlands ist. Der Begriff suggeriert, dass hier zwei mit gleichen Anteilen an "Schuld" kämpfen. Das beschreibt nicht die Realität.

Wenn Russland aufhören will, zu kämpfen um Territorium zu rauben und zu besetzen, kann es das jederzeit tun. Die Ukraine kann nicht aufhören zu kämpfen, wenn sie nicht aufhören will zu existieren.

NieWiederAfd

So ist es. Danke für Ihre Klarheit.

OlleWetter

Recht hat er und der Papst auch.

Jeder der meint dass ukrainische Wehrpflichtige für „Unsere Freiheit“ verbluten sollen, kann sich gerne in den nächsten Bus nach Kiew setzen und mitkämpfen. 

Alles andere ist verlogen.
 

9 Antworten einblenden 9 Antworten ausblenden
wie-

>> Alles andere ist verlogen.

Warum ist für Sie "verlogen", wenn Männer und Frauen sich patriotisch für Frieden und Unabhängigkeit und Souveränität ihres Landes gegen einen brutalen Aggressor und seine völkerrechtswidrigen Kriege zu Wehr setzen? Darf die Bevölkerung der Ukraine nicht für sich selbst und ihre Zukunft entscheiden? Ist für Sie ebenfalls "verlogen", wenn sich westliche Demokratien für die Herrschaft des Rechts, für das Völkerrecht, für Frieden, Sicherheit und Vertrauen innerhalb von Europas und gegen Autokratien, gegen Völkerrechtsbruch, gegen massive Kriegsverbrechen, gegen Angst und Unterdrückung und Vertreibung einsetzen?

Tino Winkler

Verlogen ist ihr Satz zwischen Papst und verlogen.

Kristallin

Die ukrainischen Wehrpflichtigen sterben und bluten für die Freiheit der ukrainischen Bevölkerung! 

Das Land wurde vom Nachbarn überfallen, es ist ein Opfer! 

D. Hume

Keiner soll verbluten. Auch den Russen fehlt bald eine Generation an jungen Menschen, die momentan durch den Fleischwolf gedreht wird. Aber wie Mützenich richtig sagt: "Das benötige natürlich die Zustimmung beider Kriegsparteien, was man nicht von außen diktieren könne."

Kaneel

Was ist Ihre Antwort darauf für was russische Soldaten in diesem Krieg kämpfen?

gelassenbleiben

Da könnte man genauso sagen, alle die Putin nachgeben wollen, können sich auf die Krim ins Foltergefängnis oder nach Butscha begeben und ins Massengrab legen 

NieWiederAfd

Verlogen erscheint mir eher zu übersehen, dass es Putin ist, der zu keiner Feuerpause, geschweige denn langfristigem oder dauerhaftem Schweigen der Waffen bereit ist...

Sisyphos3

dann gehen sie mal mit offenen Augen und Ohren durchs Land

650.000 Ukrainer im wehrfähigen Alter beteiligen sich nicht am Krieg für ihre Heimat deren Freiheit haben sich nach Westeuropa abgesetzt

warum nicht !

mein Problem denen billigt man das Recht zu, zu entscheiden ob Gewalt der richtige Weg ist, aber hierzulande wenn man sich für Friedensverhandlungen einsetzt, unabhängig ob die jetzt sinnvoll oder zum Scheitern verurteilt sind, als Putin Freund diffamiert gar denunziert

dumm aber deutsch

Die Ukrainer kämpfen nicht für unsere Freiheit, sondern für ihre eigene Freiheit und für die Niederlage der Angreifer, die foltern, vergewaltigen und den Menschen in der besetzten Ukraine verbieten, ukrainisch zu sprechen.

Eistüte

Michael  Kretschmer brachte den Topos des "eingefrorenen" Konflikts 2022 auf die politische Bühne,  Sahra Wagenknecht und Tino Chrupalla applaudierten.

Und nun?

Jetzt hat sich auch die SPD in Person des Vorsitzenden der Bundestagsfraktion dieser Phrase bemächtigt und betreibt damit das irreale Spiel der Populisten, die suggerieren, Putin wäre zu einem Verhandlungsfrieden bereit.

Putin hat aber mit keiner Silbe auch nur angedeutet, er wolle ernsthaft verhandeln.

(Sein Kumpel Medwedew  hat gerade einen "Sieben-Punkte-Plan" auf X veröffentlicht, der die Ukraine als souveränen Staat schlicht abschafft.) 

Die SPD übernimmt nun in Teilen diese politische Ponyhofperspektive der deutschen Populisten und  organisiert damit in den eigenen Reihen eine Friedenserwartung, die Scholz nie wird erfüllen können.

Die SPD  demontiert die Ampel und den Kanzler - kurios. 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
NieWiederAfd

Lesen Sie doch bitte, was Rolf Mützenich selbst zu seinem Statement sagt. Steht im Bericht. Danke.

Glasbürger

Herr Mützenich hat doch absolut Recht. Daß viele ihn nun kritisieren, weil sie ihn bewusst mißverstehen wollen, wie es ja heute üblich ist, sagt mehr über diese tollen "Demokraten" aus, als über Hrn. Mützenich.

Man kann nur hoffen, daß viele Bürger hier genau mitlesen, auch wenn sie selbst nichts schreiben. Die kommenden Wahlen werden wohl zeigen, ob die Kriegstreiber (weiterhin) eine Mehrheit haben oder ob die Bevölkerung endlich den gefährlichen Weg erkennt, auf den wir getrieben werden sollen.

13 Antworten einblenden 13 Antworten ausblenden
Tino Winkler

Mützenich wird nicht mißverstanden, er kann doch Putin zum aufhören animieren, so wie er daß geäußert hat, scheint er Putins Vorgehensweise irgendwie zu verstehen.

Glasbürger

Das wäre sehr gut! Wer jemanden versteht, kann Lösungen erarbeiten. Wer nur wie ein Elefant im Prozellanladen agiert richtet nur Schaden an, wie wir gerade sehen. Eigentlich logisch, oder?

Kaneel

Welche Definition haben Sie für Putins Agieren? Was macht dieser I.M.n. gut oder besser im Umgang mit seinem Gegenüber?

wie-

>> Herr Mützenich hat doch absolut Recht. Daß viele ihn nun kritisieren, weil sie ihn bewusst mißverstehen wollen, wie es ja heute üblich ist, sagt mehr über diese tollen "Demokraten" aus, als über Hrn. Mützenich.

Ok. Sorgen Sie bitte für Aufklärung: wie sind denn nun die Aussagen von Herrn Mützenich zu verstehen? In wieweit adressieren diese Aussagen an die Souveränität und Rechte der Ukraine?

>> Die kommenden Wahlen werden wohl zeigen, ob die Kriegstreiber (weiterhin) eine Mehrheit haben

Kriegstreiber? Welche Kriegstreiber, mit Ausnahme des Kriegstreibers im Kreml?

>>  oder ob die Bevölkerung endlich den gefährlichen Weg erkennt, auf den wir getrieben werden sollen.

Eine Verschwörungstheorie? Wer treibt hier wen und warum wohin? Und wo stellt Herr Mützenich derartiges fest?

Kristallin

Deutschland ist KEIN Kriegstreiber, sondern alleine Putin! 

Glasbürger

Deutschland noch nicht aber einige namhafte Politiker durchaus. Die Namen geistern ja jeden Tag durch die Presse.

Miauzi

D-Land ist längst selbst Kriegspartei - schwubbelt aber ständig herum - es nicht zu sein.

Es ist wie damals mit Afghanistan - da war es ja auch 20 Jahren kein Krieg - sondern irgendwas anderes.

D. Hume

Alles Kriegstreiber bis auf Putin. 

Ich kann diese schamlose Parteinahme für Diktatoren, Mörder und Vergewaltiger nur verurteilen. Was soll man Leuten wie Ihnen noch inhaltlich entgegnen? Sie unterstützen eines der übelsten Regime und kreiden den Krieg den Opfern an.

Glasbürger

Nehmen Sie doch endlich mal die Scheuklappen ab, wonach jeder, der "unsere" Politik kritisch sieht automatisch ein Anhänger Hrn. Putins ist! Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, selbst denken macht schlau!

artist22

Sie verwechseln da was gewaltig. Es ist nicht unsere Politik - es ist Putin's Neoimperialismus

D. Hume

Ich habe selbst gedacht. Meine Antwort war das Resultat davon.

Miauzi

Diejenigen die permanent nach Krieg und Aufrüstung schreihen - haben derzeit medial die absolute Oberhand ... sie ersticken jegliche Meinung die nicht genau zu 100% ihrer eigenen entspricht - man wird regelrecht sprachlich "hingerichtet"

Dieser verwendete Sprach-Pathos erinnert mich durchaus an politische Auseinandersetzung aus der Weinmarer Republik - der sich dann nach 1933 nahtlos fortsetze.

Inzwischen erlebt man eine "orwellsche Umkehr" - wenn die Nazis der AfD argumentativ den Friedensengel geben und die (ehemaligen) "Pazifisten" - ich denke hier z.B. an Herrn Hofreiter - verbal mit dem Leo2 (in dem sie gedanklich selbst zu sitzen glauben) bis vor die Tore des Kremels in Moskau rollen.

Das ist aber in meinen Augen lediglich die Fortsetzung einer mehr als 20 Jahre andauernden "Entkopplung" der Politik (der sichtbaren Äusserungen im Bundestag) von der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung - denn diese war faktisch während der gesamten 20 Jahren GEGEN den Einsatz der BW in Afghanistan ...

artist22

Sie vollführen hier wenn schon die Orwellsche Umkehr: Nämlich Appeasement als Pazifismus  zu verkaufen.

Ich habe meine Lektion von der Bonner Friedensdemo gelernt.

MehrheitsBürger

„Verhandlungen“ und „Diplomatie“ als Kampfbegriffe statt als echte Substanz

Tucker Carlson wurde kürzlich in Moskau durch seinen Interviewpartner Putin und dessen Pressesprecher Peskow lächerlich gemacht, als sie im Nachgang dessen Behauptungen über die mangelnden Kontakte westlicher Presse und Diplomaten zu Putin als unwahr bezeichneten.

Vor derselben Situation stehen alle Putin-Geneigten, welche von der Kriegsschuldfrage Russlands ablenken und realitätsumkehrend den Krieg als mangelnde Bereitschaft des Westens zu Verhandlungen und Diplomatie darstellen wollen.

Sie werden von den jüngsten Äußerungen von Medwedew, Russlands Nr. 2, widerlegt, der von der Eroberung Kiews und der Einnahme Odessas spricht.    

Russland will in der Ukraine über keine Gebietskonzessionen verhandeln. Putin will über die Eroberung der Ukraine eine neue, dominant russisch beeinflusste Ordnung in ganz Europa erzwingen.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
dap

"Russland will in der Ukraine über keine Gebietskonzessionen verhandeln. Putin will über die Eroberung der Ukraine eine neue, dominant russisch beeinflusste Ordnung in ganz Europa erzwingen."

Genau das wuerde ja durch das vorgeschlagene Einfrieren verhindert. Worin sehen Sie also ein Problem, darueber zu diskutieren?

Glasbürger

Selbst wenn es wahr sein sollte, was Sie schreiben, was es nur zur Hälfte ist, wäre es immer noch nicht unser Krieg. Wir können da Tun dabei gutheißen oder kritisieren, doch bleibt es dabei. Es sei denn, "wir" wären so dumm und erklärten einer Seite von uns aus den Krieg. So dumm wird wohl kaum jemand sein.

 

Wobei, da war doch was...

 

MehrheitsBürger

"Selbst wenn es wahr sein sollte, was Sie schreiben, was es nur zur Hälfte ist, wäre es immer noch nicht unser Krieg."

Russland führt einen Angriffskrieg gegen ein Land, das Grenze zu Grenze nur wenige hundert km Luftline von uns entfernt liegt

Wenn wir verhindern wollen, dass es unser Krieg wird, dann muss 

1. durch eigene Verteidigungsfähigkeit

2. durch Unterstützung der Ukraine bei ihrer Verteidigung

dafür Sorge getragen werden, dass es nie unserer werden kann.

Putin wird nicht aufhören, Grenzen verschieben zu wollen, wenn er in der Ukraine damit Erfolg hat. Lesen Sie die einschlägigen Aussagen von Medwedew und Kadyrow über ihre Vorstellungen zu "Ostdeutschland" nach. 

Left420

Es ist meiner Meinung nicht falsch über Waffenstillstand und humanitäre Korridäre zu sprechen. Am Ende liegt es, wie im im Artikel beschrieben, an beiden Konfliktparteien zu einer Einigung zu kommen.

Jedoch ist das Problem dabei, wieso ich aus ukrainischer Sicht verstehe solch ein Waffenstillstand nicht zuzustimmen unter der aktuellen Situation, dass dies Russland nutzen könnte um bisherige vereinnahmte Länderein zu befestigen und weiter im Hintergrund mehr Material zusammeln um wieder erneut mit voller Kraft anzugreifen.

Wir können von außen viele Überlegungen machen, am Ende liegt es an den Konfliktparteien und insbesondere ob und wann der Aggressor (Herr P. aus M.) seine Ziele nicht mehr erfolgreich durchsetzen kann. 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
dap

"Jedoch ist das Problem dabei, wieso ich aus ukrainischer Sicht verstehe solch ein Waffenstillstand nicht zuzustimmen unter der aktuellen Situation, dass dies Russland nutzen könnte um bisherige vereinnahmte Länderein zu befestigen und weiter im Hintergrund mehr Material zusammeln um wieder erneut mit voller Kraft anzugreifen."

Genau, das sehe ich auch als ein grosses Problem. Aber genau dafuer braeuchte man dann halt NATO-Truppen in der Ukraine (als Teil der Abmachung). Nur dann kann die Ukraine darauf vertrauen, dass das Einfrieren nicht einseitig von Russand ausgenutzt werden kann. Vielleicht hat Herr Macron ja genau das gemeint mit seinen Andeutungen?

Nettie

Zur Aussage Mützenichs "Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?":

Er übersieht offenbar völlig, dass es sich hier um keinen Krieg zwischen zwei Parteien, sondern um den brutalen Überfall eines einzelnen Aggressors handelt.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
dap

Ich kenne eigentlich nur Kriege, die mit dem Ueberfall eines Landes auf ein anderes beginnen. Ein sportlicher Wettkampf wie, z.B. beim Boxen, war kein Krieg, der jemals stattgefunden hat.

Opa Klaus

Also, wenn ich Ihren Faden jetzt mal aufnehme, dann gibt es derzeit keinen Krieg in der UA? Warum liefern wir dann Kriegswaffen dort hin? 

Nettie

Damit die Ukraine sich gegen Putins brutalen Überfall wehren kann. 

Und ihn damit - als unmittelbarer Nachbar zwangsläufig quasi stellvertretend für die Bewohner entfernt liegender  Gebiete - am Weitermachen zu hindern.

Glasbürger

Warum blenden Sie die gesamte Vorgeschichte dieses Überfalls aus?

NieWiederAfd

Man muss nur zur Kenntnis nehmen, was der Fraktionsvorsitzende Mützenich tatsächlich gesagt hat: "Ich bin in den Sozial- und Friedenswissenschaften ausgebildet. Dort wird das Einfrieren als Begrifflichkeit genutzt, um in einer besonderen Situation zeitlich befristete lokale Waffenruhen und humanitäre Feuerpausen zu ermöglichen, die überführt werden können in eine beständige Abwesenheit militärischer Gewalt." Das benötige natürlich die Zustimmung beider Kriegsparteien. 
Dem kann man seriös nicht widersprechen, und das ist auch kein Widerspruch zur gegenwärtigen Regierungslinie - die wird von Strack-Zimmermann als fdp-Europawahllistenerste aus durchsichtigen Gründen torpediert. 
Mützenich beschreibt das, was abseits der Kameras und Mikrophone auch nach Angaben von Außenministerin Baerbock intensiv ausgelotet wird: Zeitlich befristete lokale Waffenruhen als erster Schritt zu einer am Ende dauerhaften Abwesenheit militärischer Gewalt.

Dem steht derzeit nur einer im Weg: Putin.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
wie-

>> Zeitlich befristete lokale Waffenruhen als erster Schritt zu einer am Ende dauerhaften Abwesenheit militärischer Gewalt.

Nur Abwesenheit militärischer Gewalt? Den Rückzug russischer Invasionstruppen hinter die völkerrechtlich anerkannten Grenzen der Ukraine sowie Sicherheitsgarantien Russlands gegenüber der Ukraine sowie Aufklärung der Kriegsverbrechen und Entschädigungsleistungen für den Wiederaufbau sehen Sie nicht? Wieso?

NieWiederAfd

Das war hier nicht Thema: Es geht darum, was die ersten Schritte zu einem Schweigen der Waffen und Bomben sein können. Bitte unterstellen Sie mir nichts. Danke.

Miauzi

Weil nicht einmal die USA für ihren unsäglichen Kriegsgreul in Vietanm oder Laos jemals auch nur einen einzigen Dollar an Entschädigung gezahlt hat - obwohl sie nachweislich als Agressor in den Krieg mit Nord-Vietnam eingetreten ist -> die Lüge vom Angriff auf US-Kriegsschiffe im Golf von Tonkin

Das Bombardieren von Laos - welches hunderttausende Tote unter der Zivilbevölkerung gekostet hatte - erfolgte sogar ohne Kriegserklärung und wird deshalb auch "der geheime Krieg" genannt.

Jaja - alles "Schnee von gestern" ... pfft ... Völkerrecht ist letztlich auch nur eine Umschreibung für das "Faustrecht des Stärkeren" - so ist (leider) meine Lebenserfahrung

dap

"Dem steht derzeit nur einer im Weg: Putin."

Genau. Und daran muss gearbeitet werden.

Wolf1905

Mützenich‘s Aussage hat nicht nur bei Frau Strack-Zimmermann Kopfschütteln verursacht; man hat ja auch die ablehnende Reaktion der Außenministerin Frau Baerbock feststellen können.

Der Kriegstreiber ist natürlich Putin; aber Herr Mützenich treibt mit seiner Aussage einen Keil in die überwiegende Haltung der EU (mal von Ungarn abgesehen). In diesem Thema ist beileibe nicht die FDP, die sich isoliert, sondern Herr Mützenich (und Teile der SPD).

Um aber meine Meinung auch zu äußern, wie ich die Lage einschätze: die Ukraine wird ihre östlichen Gebiete nicht zurückerobern, weil ich einfach glaube, dass Russland (mit Unterstützung anderer Staaten wie den Iran und Nordkorea, die anscheinend schneller viel Munition liefern können als westliche Staaten an die Ukraine) den längeren Atem hat - so pessimistisch schätze ich die Lage ein.

proehi

„Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?"

+

Natürlich hat Mützenich recht. Allerdings zeigen die Reaktionen, auf welchem Kurs sie große Teile des Bundestages befinden. So falsch wie bei den Militäreinsätzen in Afghanistan und Mali wo auch jeweils eine Bundestagsmehrheit widerholt Mist beschlossen hat und sich hinterher fragt, wie das nur geschehen konnte. 

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Tino Winkler

Ihre Vergleiche sind vollkommen irreal.

proehi

Oh ja, wenn Sie das so wohl begründet sagen, muß ich darüber noch mal nachdenken.

ich1961

Sie wären lieber für einen "Kuschelkurs" mit Mördern, Lügnern, usw.?

Kaneel

1. Wie definieren Sie Gerechtigkeit?

2. Wonach bemessen Sie welche Partei bzw. welche Akteure das Recht haben für diese einzutreten und ggf. zu kämpfen?

3. Wonach bemessen Sie in welchem Fall verschiedene Formen von Unterstützung angemessen sind und in welchem Fall nicht?

SirTaki

Einfrieren sollte man manche einseitige Meinung, um sie später mal aufzutauen und analysieren.

Putin dreht an der Gewaltspirale und will seinen Endesieg: Imperium Russland. Stalin Denke und moderne Kriegsführung spielen eine große Rolle.

Putin ist egal, was man einfrieren soll. Er hat den Status Quo Sowjetreich in alten Grenzen eingefroren und alle Staatsgrenzen plus Völkerrecht ausgehebelt.

Ihm geben andere Völker Recht, die von ihm abhängig sind.

Die Ukraine braucht eine SPD, die mit Taten und klären Aussagen hilft. Mütze ich soll nicht so tun, als wenn nur seine Sicht Frieden und Verhandlungen überlegt und anvisiert. Das tun auch andere. 

Nur der Knackpunkt Putin steht da als Betonklotz im Weg. Inkl. Seiner Mauer aus Politpropagandisten, Söldnern und geistigen Brandbeschleunigern. 

Die Ukraine braucht aktuell Waffen, Munition, um nicht noch mehr Land amputiert zu bekommen.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
JM

Die ukraine braucht alles aber keine "SPD" wie in Deutschland die auf ganzer Linie versagt.

dap

Langfristig braeuchten sie wohl auch Soldaten ...

ich1961

Ich kann mich nur anschließen.

Und mein Unverständnis dafür äußern, das so viele die Zustände in Russland als "heilsbringend" zu sehen scheinen.

 

Harald Friedrich

Herr Mützenich ist ein Mensch, der, wie auch der Papst, dem Aggressor Putin offen in die Karten spielt. Meines Erachtens sicherlich absichtlich. Was erlaubt sich diese freche Ukraine ihr Territorium zu verteidigen?

Hätte er auch zu den Österreichern oder Tschechen damals gesagt, stellt euch nicht so an, geht heim ins Reich? Mir fehlt für Herrn Mützenichs Äußerungen jedes Verständnis! Wahrscheinlich hält er Herrn Putin auch für einen lupenreinen Demokraten.

dap

Die Vehemenz mit der Pistorius die vermutlich humanste - und wohl realistischste - Option dem Morden in der Ostukraine ein Ende zu setzen und langfristig Russland zurueckzudraengen und der russischen aktuellen Politik das Wasser abzugraben, ist unverstaendlich. Es st doch voellig klar, dass das von Muetzenich formulierte Einfrieren nur mit russischer Zustimmung und robusten NATO-Garantien (vermutlich inklusive der Stationierung von NATO-Truppen in Grenznaehe) geschehen kann. Ich verstehe zwar, dass ein Regierungsmitglied anders sprechen muss als ein Fraktionsvorsitzender ohne Regierungsverantwortung, aber eigentlich wissen doch alle, dass der von Muetzenich aufgezeigte Weg der vermutlich beste ist. Interessanterweise habe ich heute einen ukrainischen Kollegen (definitv kein Freund der russischen Regierung) gefragt, wie er die Lage in der Ukraine langfristig einschaetzt. Im Kern sieht er genau das als mittelfristiges Ziel, was Muetzenich formuliert hat. Da war ich ueberrascht. 

Tino Winkler

Herr Mützenich, der Winter ist diese Woche vorbei, wollen Sie Eis über Russland auskippen um den Krieg einzufrieren, oder wie meinen Sie das…

Grossinquisitor

Man solle lt. Mützenich darüber Reden, wie der Krieg eingefroren und schließlich auch beendet werden könnte. 

Hierüber wird doch eigentlich seit zwei Jahren geredet. Allerdings mit der vorherrschenden Meinung, dass das alleine Rußland und die Ukraine bestimmen können und Deutschland die Ukraine unterstützt, damit diese den Krieg nicht verliert. Weshalb macht Mützenich keinen konkreten Vorschlag, wie ein Einfrieren und Beendigung des Krieges aus seiner Sicht gelingen könnte? Warum rückt er nicht raus mit seinen Ideen, wenn es die denn gäbe? Mützenich ist ein Blender, der aus Wahlkampfgründen seine Partei als Friedenspartei stilisieren möchte. 

Giselbert

Selten, dass ich einem SPD-Politiker recht gebe. Einem Fachmann in Sozial- und Friedenswissenschaften, will man - ohne die genaue Definition seiner Worte zu hinterfragen/kennen - sofort seine Kompetenz infrage stellen und reagiert mit Schaum vorm Mund, weil es vielleicht nicht die eigene Meinung widerspiegelt und (Achtung Ironie) mit einem Mundtoten braucht man schon keine lästigen Diskussionen führen.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Tino Winkler

Schaum vorm Mund habe ich angesichts der russischen Aggression in der Ukraine.

MehrheitsBürger

Dmitri Medwedew fordert die Vereinigung Russlands mit der Ukraine

"Russland sieht keinen Grund, für einen Frieden in der Ukraine Kompromisse einzugehen. Der frühere Präsident Medwedew verdeutlicht das mit einer maximalistischen «Friedensformel»."

https://www.nzz.ch/international/medwedew-fordert-die-vereinigung-russl…

 

DAS ist die Realität. Vorgetragen von Russlands Nr. 2 

1. Wenn Russland heute aufhört zu kämpfen ist Frieden.

2. Wenn die Ukraine aufhört sich zu verteidigen, gibt es keine Ukraine mehr. 

NieWiederAfd

Auch Verteidigungsminister Pistorius stellt klar, dass die Aussage mützenichs nicht konträr zur Regierungspolitik steht; lediglich den Begriff "einfrieren" würde er nicht benutzen. Mützenich hat den Begriff klargestellt - und niemand wird allen Ernstes dagegen sein, Putin dazu zu bewegen, lokalen Feuerpausen zuzustimmen, um dadurch zu langfristigen und letztlich endgültigen Einstellungen der Kriegshandlungen zu kommen.

Kurz: Nicht Mützenich ist das Problem, sondern Putin, der jegliche lokale begrenzte Feuerpause ablehnt. 

Katharina Birke

Ich bin dankbar für Politiker wie Herrn Mützenich und für die klare Haltung von Olaf Scholz zu den Tauruslieferungen!

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Tino Winkler

Sind auch dankbar wenn Russland die Ukraine liquidiert hat und jeden der im Befreiungskampf war in den Gulag sperrt?

proehi

Da stimme ich Ihnen zu.

TapferSchneiderlein

Ein Vorschlag, das Töten und Sterben zu beenden, kann nicht falsch sein! 

Schon gar nicht dürfen wir das Sterben anderer verlangen. Das sollten all die Kompromisslosen bedenken.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
NieWiederAfd

Zum Einstellen von Töten und Sterben braucht es die Bereitschaft und Zustimmung des Kremldiktators. So wie es aussieht, bekommt man die nur durch weiteren Druck und Sanktionen.