Ihre Meinung zu Bundeswehr-Stärkung: Mehr Geld - und Aus für die Schuldenbremse?
Die Trump-Äußerung zur NATO-Beistandspflicht hat die Debatte über den deutschen Wehretat befeuert. Diskutiert wird über ein höheres Sondervermögen, die Stärkung der Rüstungsindustrie und die Schuldenbremse.
Die Motivation und Zielsetzung für diese geplante oder angedachte massive Aufrüstung (inkl der neuen Munitionsfabrik in Niedersachsen) halte ich für sehr zweifelhaft.
Aus mehreren Gründen:
Zum einen hat derzeit die Belieferung der Ukraine ohnehin Vorrang gegenüber der Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr. Bei Kriegsbeginn hatte die Bundeswehr zB noch WENIG Munition, jetzt so gut wie nichts mehr. Nahezu alle Kampfpanzer die noch in Reserve waren, wurden an die Front geschickt. Mehr produziert wird trotzdem nicht.
Zum anderen sind das symbolische Akte, wie die Anschaffung des Arrow 3 Systems oder die Bestellung der F35 oder der Hubschrauber in USA. Ziel ist hier weniger die Abschreckung gegenüber Russland als vielmehr das Zeichen der Verbundenheit mit Washington. Eine Bedrohungsanalyse wie zu Zeiten des Kalten Kriegs wird nicht durchgeführt. Die Kriegführung hat sich maßgeblich verändert, dem wird nicht Rechnung getragen.