Ihre Meinung zu Drohende Milliardenlöcher: Wer bezahlt die Pflege?
Die Kosten steigen, die Zahl der Menschen, die Unterstützung brauchen, nimmt zu: Die Pflegeversicherung braucht Geld und die Ampel dringend ein Konzept, wie sie die Pflegekasse langfristig sichern will. Von Jan Zimmermann.
Die Frage aus der Überschrift ist schnell beantwortet:
1. Die gesetzliche und die private Pflegeversicherung zusammenführen und damit den Unsinn der Aufspaltung in 'gesetzlich' und 'privat' endlich beenden.
2. Das Solidaritätsprinzip wieder ernst nehmen und die Beiträge der Bestverdienenden anheben. Was bei der Rentenversicherung geht, muss auch bei der Pflegeversicherung möglich sein.
Dafür müsste allerdings v.a. die FDP ihre ideologischen Scheuklappen ablegen und sich an Problemlösung statt an Klientelpolitik orientieren. Ein Wort an den Vorsitzenden: Fangt einfach damit an, lieber Christian. Dann klappt's vielleicht auch wieder mit der 5%-Hürde den nächsten Wahlen.
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Sie sollten der FDP die Daumen drücken, damit sie bei der BT-Wahl im nächsten Jahr die 5% Hürde überspringt; wenn nicht, ist die Ampel Historie (aber das wird sie vermutlich sowieso sein). Wenn es eine Regierung aus der Mitte sein soll, dann können Sie ja mal nachdenken, was da dann möglich ist. Ich denke, die Linke kann man vergessen, und mit einer „Wagenknecht Partei“ oder einer AfD wird es keine Koalition geben.
Die FDP unter Lindner vertritt so gut wie nichts, was mir politisch wichtig ist. Warum sollte ich ihr die Daumen drücken?
Und das was Sie angeführt haben auch auf die Krankenversicherung übertragen.
Ich denke , das wird mit den derzeitigen Regierungsfraktionen nichts, das wird auch mit anderen Mehrheiten, die im Bundestag momentan möglich wären nichts. Und was ich am bedenklichsten finde, da Pflegeversicherung (und Krankenversicherung) ein Themen sind, die eigentlich jeden angehen (sollten), das wird auch nach den nächsten Wahlen nichts. So lange wir als Wähler keine Mehrheiten in den Bundestag bringen, die für soziale Gerechtigkeit sorgen, wird dieses Thema bis in alle Ewigkeit präsent bleiben.
Welche Parteien sind das denn Ihrer Meinung, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen? Wobei man darüber, was „soziale Gerechtigkeit“ beinhaltet, auch trefflich streiten kann.
Verstehe ihre Argumentation nicht !
Besserverdienende zahlen doch schon mehr in die Rentenkasse ein - kriegen entsprechend mehr an Rente raus
Warum soll einer der das zig fache in eine Krankenkasse einzahlen keine besseren Leistungen erhalten ?
Sie verstehen meine Argumentation nicht, weil Sie sie verdrehen.
➢ Warum soll einer der das zig fache in eine Krankenkasse einzahlen keine besseren Leistungen erhalten ?
Damit die Besserverdienenden den gleichen Prozentsatz ihres Einkommens in die Kassen einzahlen wie die Geringverdiener.
Verdient wer 1 Mio. € pro Jahr, werden bei (angenommen) 10% dann 100.000 € in die Kassen gezahlt. Die gleichen 10% wie 5.000 € auf 50.000 €.
Bessere Leistungen als der andere bekommt der Millionär aus dieser Kasse selbstverständlich nicht. Will er oder sie so was haben, versichere man sich gefälligst zusätzlich irgendwie privat. Geld genug ist ja vorhanden.
Jeder zahlt den gleichen Prozentsatz, und schon mal gar nicht die Geringverdiener den höheren. In der Schweiz werden die Geringverdiener nicht so benachteiligt bei der Sozialversicherung, und ausgenommen wie Weihnachtsgänse, wie das hierzulande der Fall ist.
@Sisyphos3•10:08 Uhr |Verständnis|
| "Warum soll einer der das zig fache in eine Krankenkasse einzahlen keine besseren Leistungen erhalten ?" |
Weil das Verständnis des Solidaritätsprinzips ist, dass alle einzahlen für den Fall der Fälle. Und alle genießen die Sicherheit, gleichermaßen gut versorgt zu sein.
Wer mehr möchte, meint, ihm würde mehr zustehen aus dem Soli-Topf, erweckt in mir den Anschein, das Solidatritätsprinzip nicht verstanden zu haben, oder es nicht zu akzeptieren.
Das Solidaritätsprinzip ist schon seit 20 Jahren mausetot.
Wenn Sie in der gesetzlichen Versicherung die Beiträge für Spitzenverdiener anheben, weichen nur noch mehr Leute in die private Versicherung aus.
Außerdem: wo ist denn die Solidarität der Beamten mit dem Rest der Gesellschaft ? Beamte DÜRFEN sich (außer in Hamburg) nicht einmal gesetzlich versichern, selbst wenn sie wollten. Dabei hat die gesetzliche Versicherung viele Vorteile (stabile Beiträge im Alter, Familienversicherung)!
Einfach die Dinge zu Ende denken. Ist nicht so schwer. Es geht um eine Zusammenlegung von gesetzlich und privat; dann gibt es kein Ausweichen mehr.
Zu 1.) Der administrative Aufwand der Zusammenlegung wäre immens. Auf keinen Fall bis 2025 zu schaffen. Eher bis Ende des Jahrzehnts. Die Finanzierungsfrage stellt sich aber bereits kurzfristig. Außerdem ergeben sich zahlreiche (verfassungs-) rechtliche Probleme. Realistisch ist der Vorschlag allenfalls für alle Berufseinsteiger.
Natürlich muss es Stichtage und Übergangsfristen geben. Aber ein Hinderungsgrund ist das nicht.
Die Einheitsversicherung in der DDR wurde sehr rasch abgewickelt. Es geht also, wenn man will.
Der Aufwand ist immens? Was ist denn da das Kriterium oder die Größe für Ihre pauschale Einschätzung?
Selbstverständlich ist das machbar, mit berechenbaren Kosten, die sich durch die Vorteile der Zusammenlegung in absehbarer Zeit amortisieren.
Es ist eine Frage des politischen Willens und des entsprechenden Gesetzesverfahrens.
„Das Solidaritätsprinzip wieder ernst nehmen und die Beiträge der Bestverdienenden anheben.“
Das Solidartätsprinzip besteht bereits und wird angemessen angewendet. Hohe Steuersätze für die wohlhabende Bevölkerung bestehen und sind hoch genug.
Besser wäre es Einsparungen vorzunehmen. Nach meiner Wahrnehmung wird zuviel Geld ins Ausland geschickt. Hier sollte überprüft werden, ob diese Investitionen überhaupt nachhaltig sind. Ich habe den Eindruck, Geld verschwendet.
Korrekt! Das wäre der Anfang einer Lösung. Der Rest wäre, sich auf eine starke Wirtschaft mit Zukunftsperspektive stützen zu können. Und das liegt nicht in den Händen der FDP, sondern bei den anderen.
Ich sehe keinen Zusatznutzen, wenn man die gesetzliche und die private Pflegeversicherung zusammenführt.
Denn gesetzlich wie auch privat Pflegeversicherte werden in gleichem Maße Leistungen aus der jeweiligen Pflegeversicherung beanspruchen. Wo soll dann der pos. Effekt bei einer Zusammenführung liegen?
2. Das Solidaritätsprinzip wieder ernst nehmen?
Wer sollte das tun?
Die Menschen die mit harter arbeit seit jahren diese System finazieren oder die die ohne persönliche Leistung jahrzehnte lang davon proviteiren?
Persönllich arbeit darf nicht belastet werden.
Konsum, Gewinne, Dividienden,. Zinsen und Mieten müssen ebefalls für Sozialkosten aufkommen.
Ja, dies wäre eine Lösung, nur solange wir Politiker haben, die sich nur Sorgen machen, ja bei der nächsten Wahl wieder an die Macht zu kommen, statt wirklich mal nur sich für das gesamte Volk ein zu setzen, wird sich nichts ändern, egal welche Protagonisten es sind.
Außerdem wird mir zu viel intransparent gewurschtelt, statt offen und ehrlich zu agieren, wie es von jedem Mensch erwartet wird.
Gleiches gilt doch auch für die Rente, da sollten alle, die durch Arbeit oder anderer Einkommen verdienen, ihren Anteil ein bezahlen, dann wäre sicher genügend für Jeden da. Nur mit diesen Politikern, die sich nur Gedanken zur nächsten Wahl machen, kann dies nichts werden.