Die Zahl der entdeckten Täuschungsversuche bei theoretischen Führerscheinprüfungen hat ein Rekordniveau erreicht. Fast die Hälfte aller Prüflinge fällt bei der Prüfung durch - der TÜV fordert eine "bessere Verkehrserziehung".
Fahrschul-Wissen gehört längst rationalisiert statt immer mehr ausgeweitet, bis bald niemand mehr die Fahrschule schafft: Nur noch das absolut notwendige Basis-Wissen in der Fahrschule vermitteln. Und der Rest gehört zum Nachschlagen in Buchformat ins Auto-Handschuhfach für all Jene, die es bei exotischen Verkehrszeichen ganz genau wissen wollen, was diese bedeuten. Doch normalerweise sind Verkehrszeichen-Symbole bereits selbstredend, sodaß sogar Analphabeten diese verstehen.
Mal was ganz anderrs.... die Theorie ist so einfach, wieso lernt man das nicht einfach?
Das Meiste ist selbsterklärend. Dazu 2 Vorfshrtsregeln und 1 Kreisverkehr. Wenn man den Text lesen kann, lernt man das in 5 Minuten.
Wir haten das zur Fahradprüfung schon in der Grundschule. Wie hötten wir sonst auf der Strasse Rad fahren können? Auch als Fußgänger weis man die meisten Regeln schon.
Die Prüfung ist zu schwer.
Oder die Deutschen werden immer dümmer.
@ Pandoras
In der Schule wird nicht mehr intensiv Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt, ...
Kann sein, aber in der Führerscheinprüfung würde das ja auch gar nicht so viel nutzen. Ich muss die Ankreuzaufgaben ja nur auswendig lernen.
Und was willst du lernen, wenn du nicht lesen kannst? Die bunten Bildchen?
Neuwagen-Käufe hab ich stets nur nachts risikolos auf leeren Straßen eingefahren. So auch, um mich mit den technischen Macken von Gebrauchtwagen vertraut zu machen, vor denen auch keine frische TÜV-Plakette schützt. Das hat schon so manchen Ordnungshüter verwundert, aber mir ein unfallfreies Autofahrerleben beschert. Fahranfänger sollten es mir daher gleich tun. Denn die meisten Unfälle passieren mit Autos, die dem Fahrer mit ihrer Technik und etwaigen Macken noch nicht vertraut sind.
@ Pandoras
Es wird nichts mehr Auswendig gelernt. Wissenserwerb ist zweitrangig zugunsten von Kompetenzerwerb. Vielleicht sollte die Theorieprüfung besser ein Ermitteln, Diskutieren und beurteilen von möglichen Verhaltensweisen im Straßenverkehr werden, anstatt dort Wissen abzufragen, ...
Ähhh, nö.
Dass ich in geschlossenen Ortschaften nicht mit Fernlicht fahre, muss ich einfach nur wissen. Das muss ich nicht ermitteln, diskutieren oder bewerten. Und ob an einer Stelle zu recht oder zu unrecht eine abknickende Vorfahrt war, ist später dem Verkehrsrichter auch schnuppe. Da muss ich nicht drüber diskutieren.
Danke. Sie haben das gut zusammengefasst. Sehe ich auch so.
Täuschungsmanöver bei Fahrprüfungen und anderswo sind für mich Ausdruck einer zunehmenden gesellschaftlichen Verwahrlosung und Respektlosigkeit. Auch wenn früher nicht "alles besser" war: niemand kam in den 80er/90er Jahren auf die Idee, während der theoretischen Prüfung zu schummeln. Zu dieser Zeit gab es halt noch keine Handys um unterm Tisch zu googeln. Und der Prüfer passte auf. Wer "spickte", konnte nach Hause gehen und die Sache war gelaufen.
Im Übrigen würde ich für die besonders "schlauen" Betrüger die nächste Führerscheinprüfung für mindestens 3 Jahre aussetzen.
Kontrolliert man heutzutage keine Ausweise vor der Prüfung oder sehen die 18-jährigen alle gleich aus. Wie könnte man sonst auf die Idee kommen, einen offenbar schlaueren Vertreter zu Prüfung zu schicken? Denn nur wenn der schlauer ist, als ich, lohnt sich das. Und wie viel verlangt der dafür?
@ Jim456
Nirgendwo ist eine Fahrerlaubnis so schwer und teuer zu bekommen, als bei uns. Vielleicht sollte man einmal das marode System überdenken?
Vielleicht hockt man sich aber auch einfach nur hin und lernt die Fragen, statt immer nur am PC Race 2000 und Need for Speed zu zocken.
Positiv gesehen,
„Die Fahrprüfungen wurden dem TÜV zufolge in den vergangenen Jahren immer weiterentwickelt.
Das habe dazu beigetragen, dass immer weniger
der besonders gefährdeten Fahranfänger verunglückten.“ (TS Stand: 17.02.2023 12:05 Uhr)
„Aus Sicht der Prüforganisationen ist der komplexer und dichter werdende Straßenverkehr wohl eine Ursache.“
Je weniger Fahrzeuge, je weniger Unfälle.
@ land_der_lemminge
Man kann gespannt sein, welche Fruechte das noch treiben wird, wenn man ab 60 in immer kuerzeren Abstaenden die Pruefung widerholen muss.
Dann kommt das Fahrrad und das Dreirad.
Das erklärt vieles, man hat all zu oft den Eindruck, daß Verkehrsteilnehmer nicht mitdenken. Z.B. Blinken ist eine Option, oder wird erst nach dem Fahrstreifenwechsel durchgeführt. Geparkt/Angehalten wird in zweiter Reihe, obwohl 20 m weiter eine Parklücke ist.
Erlebe ich ganz genauso. Auch Halten an roten Ampeln stellt für manche eine Option dar, ein Kann, kein Muss. Auch frage ich mich, warum regelmäßig Autofahrende entweder so viel schlechter einparken können, dass sie den Fuß- oder Radweg dafür mitnutzen, obwohl ausreichend Platz vorhanden ist, als ich, die nur gelegentlich fährt. Oder woher diese Gleichgültigkeit den anderen gegenüber kommt. Ich hielte es für notwendig, dass jede/r Verkehrsteilnehmende/r die jeweils andere Perspektive einzunehmen lernt.
Louis2013 16. Oktober 2023 • 11:29 Uhr
Dem Betrüger nur eine Zeitstrafe (für die Wiederholung der Prüfung) von 9 Monaten aufzubrummen, reicht nicht aus. Es wäre fatal, wenn man den Versuch als Kavaliersdelikt unter den Teppich kehren würde.
Ein vorbereiteter Täuschungsversuch beim Abi und das war's. Für immer und in allen Bundesländern.
@ Möbius
Interessante Entwicklung. Zu meiner Zeit war die Theorie Prüfung eine reine Formalie. Da musste man sich schon anstrengen um da durchzufallen. Die 400 Fragen hat man halt gelernt und fertig.
Lernen ist heute out. Und man wundert sich, dass man durchfällt und dass selbst mit großzügigem Bakschisch nix zu machen ist.
>>> Eine zentrale Ursache für die hohe Durchfallquote bei theoretischen Prüfungen ist aus Sicht der Prüforganisationen "der komplexer und dichter werdende Straßenverkehr mit immer mehr Fahrzeugen und den daraus resultierenden Folgen" <<<
Diese Behauptung ( Kausalzusammenhang von dichtem Verkehr und theoretischer Multiple-Choice-Prüfung) ist derartig absurd konstruiert, dass ich doch vermute, die Nennung der tatsächlichen Gründe dafür, dass nahezu die Hälfte der Kandidaten bei einem Ankreuztest durchfällt, könnte politisch in irgendeiner Weise inkorrekt sein .
Wie auch immer - peinlich bleibt es in jedem Fall.
Gegen das Verkehrsaufkommen kann etwas getan werden: Wer 3x durch die Prüfung fällt, fährt nur noch Bobbycar. Ende Gelände.
Bemerkenswerterweise war ich in meiner Fahrschulklasse der Einzige, der zur Verwunderung meines eher pessimistisch gestimmten Fahrlehrers und ebenso miesepetrigen TÜV-Prüfers die theoretische und praktische Fahrprüfung bestand. Offenbar nur deshalb, weil ich mich mehr mit den Meta-Daten dieses ganzen Glamauks befaßt hatte als mit der Fahrschule selbst, an der sich meine Klassenkameraden vergeblich die Zähne ausgebissen hatten und so für zusätzliche Fahr- und Nachschuleinnahmen sorgten.
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Mit 42 Prozent fällt fast jeder zweite Fahrschüler bei der theoretischen Prüfung durch.
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Krass, fast jeder zweite, dabei braucht man eigtl. nur die Rechnung für den Bremsweg und die Reaktionszeit, der Rest lässt sich logisch erschliessen, mit bisschen Grundwissen.
Unser Prüfer hat die ganze Zeit Zeitung gelesen, theoretisch hätte ich schummeln können, aber wozu, 2 Formeln auswenidig lernen sollte drin sein.