Ein Traktor fährt an Kühen vorbei durch die Moorlandschaft des Oberen Rhinluchs

Ihre Meinung zu Kritik an Moorschutzstrategie der Bundesregierung

Aus trockengelegten Mooren entweichen große Mengen an Treibhausgasen. Forscher fordern die Bundesregierung auf, schneller für die Voraussetzungen zu sorgen, dass Landwirte ihre Böden wieder vernässen. Von Oda Lambrecht.

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171 Kommentare

Kommentare

Traumfahrer

Da wird sich leider nicht viel ändern, denn wie an vielen anderen Bereichen, geht es auch hier nur um noch mehr, egal zu welchem Preis.

Alleine die Demos der Bauern in Brüssel zeigen doch schon, dass nichts verstanden wurde und wird.

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mispel

geht es auch hier nur um noch mehr, egal zu welchem Preis.

Äh da geht es nicht um "mehr", sondern einfach um Jobs. Fahren Sie doch bitte persönlich nach Niedersachsen und sagen den dortigen Bauern, dass sie was anderes machen sollen.

Alter Brummbär

Viele Bauern machen schon was anderes, also kann man die nicht bewirtschafteten Flächen renaturieren.

mispel

Im Artikel geht es aber um bewirtschaftete Flächen. Und wenn man keine Alternativen anbietet, kann man schwerlich erwarten, dass so etwas Unterstützung findet, siehe Niederlande mit dem Stickstoffproblem.

Nettie

„Äh da geht es nicht um "mehr", sondern einfach um Jobs.“

Es gibt sinnvolle ‚Jobs‘, und das ohne Ende. Und gemeinschädliche.

mispel

Es gibt sinnvolle ‚Jobs‘, und das ohne Ende. Und gemeinschädliche.

Bauer ist für sie kein sinnvoller Job? Und sollte man nicht lieber die Bauern darüber entscheiden lassen, ob sie ihren Job als sinnvoll erachten?

ich1961

Ich muss Ihnen - leider - recht geben.

Aber das betrifft nicht nur die Bauern - jeder Bürger sollte sich klar machen, das wir nur diese eine Erde haben (zumindest noch, in die Zukunft schauen kann ich nicht). Das das Klima geschützt werden muss, also der CO² Ausstoß verringert werden muss usw. .

35,8 Millionen Hektar x 7000 €= 250.600.000.000 €  (die 7000 € stehen im Artikel)

Das sollte sich mal jeder verinnerlichen und sich Gedanken darüber machen.

 

Apollo1995

Bauern verstehen, wie jeder Unternehmer, nur die Belange ihrer ökonomischen Interessen! Daher ist teilweise ihre Wahrnehmung, zu ökologischen Problemen, eine andere! Aber Gott sei Dank sind nicht alle Bauern sind so! Leider gibt es aber viele von ihnen, bei denen egoistischer weise die ökonomischen Interessen überwiegen. Sie wollen weiterhin die dicksten Kartoffeln haben. Da spielt halt auch die chemische Industrie eine große Rolle und deren Interessen! Um die Erträge zu steigern wird halt Chemie auf die Felder geschmissen! Da muss halt jedes Fleckchen Acker dran glauben, wenn der Rubel rollen soll, sonst stimmt am Ende die Kassenbilanz nicht! Da ist offenbar so ein ehem. trockengelegter Moorboden völlig egal. Treibhausgase hin oder her! Da kommen die Narrative so mancher Rechtspopulisten gerade richtig, die von Ökoterrorismus und Klimawandeldiktatur reden! Bei denen gibt es den Klimawandel gar nicht. Das ist einfach so eine Erfindung der Grünen und linken Querdenker. So einfach ist!

Möbius

„Denn im Torf von Moorböden ist viel Kohlenstoff gespeichert. Der kommt durch das Entwässern mit Sauerstoff in Kontakt und gelangt so als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre.“

 

Sagen wir mal so: Torf enthält viel Kohlensäure, die instabil ist und in CO2 und Wasser zerfällt. Der Kontakt mit Sauerstoff spielt dafür keine Rolle. 

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IlPadrino

Kompletter Unfung. 

Torf enthält Huminsäuren (sehr stabile organische Säuren mit großer Wasserbindekapazität) dazu noch eine Menge wenig zersetzter Pflanzenbiomasse. Die Säure sorgt für sauere Bedingungen unter denen Mikroben und Pilze nicht gut gedeihen und der Wasserstau für einn permanenten Sauerstoffmangel im Substrat. Beides zusammen führt dazu, dass sich der Detritus der Pflanzen und Moose nicht zersetzt und der gebundene Kohlenstoff auf Dauer festgelegt wird.

Kohlensäure finden Sie in ihrer Sprudelflasche oder als Fließgleichgewicht in jedem Gewässer...für die Funktion von Mooren spielt sie keine Rolle.

 

 

 

Möbius

Die Kohlensäure (oder besser ihr Anion Hydrogencarbonat - Kohlensäure ist ja dibasisch) bildet ein pH-Puffersystem das das Ökosystem im Moor überhaupt erst ermöglicht….

 

Sie haben leider keine Ahnung. Was Sie natürlich vom Posten hier nicht abhält :-( 

fathaland slim

Moore sind karbonatfrei.

 

rolato

Sagen wir mal so: Torf enthält viel Kohlensäure, die instabil ist und in CO2 und Wasser zerfällt.

Torf besteht aus, Kohlenstoff (55 bis 60 %), Wasserstoff (6 %) und Sauerstoff (33 %) und Huminsäure 

fathaland slim

Huminsäuren sind hochmolekulare organische Säuren, bestehen also aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff sowie einem geringen Stickstoffanteil.

Möbius

Huminsäure besteht selbst aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff …

 

Entscheidend ist nicht die elementaranalytische Zusammensetzung, sondern die chemische Zusammensetzung … 

fathaland slim

Elementaranalytische versus chemische Zusammensetzung also.

Wenn Sie jetzt vielleicht noch so freundlich wären, zu erklären, wo hier der nicht nur semantische Unterschied liegt?

Möbius

Nehmen wir die Kohlensäure: 

Sie besteht zu 2% aus Wasserstoff, 19% aus Kohlenstoff und zu 77% aus Sauerstoff - jeweils Massenprozent. Das ist „Elementaranalyse“. 

 

„Chemische Zusammensetzung“ meint, welche Anteile/Konzentrationen welcher chemischen Verbindungen in einem Gemisch vorliegen. 

schabernack

➢ Entscheidend ist nicht die elementaranalytische Zusammensetzung, sondern die chemische Zusammensetzung …

Es gibt keinen Unterschied zwischen elementaranalytischer und chemischer Zusammensetzung. Nach beidem analysiert ist H2O zwei Moleküle Wasserstoff H plus ein Molekül Sauerstoff O.

Die drei halten sich dann so aneinander fast mit den Elektronen auf der äußeren Schale. Das arme kleine H hat ja nur eine.

Das H2O können Sie dann elementaranalysieren oder chemisieren, trinken, oder ins Moor zur Bewässerung hinein schütten.

fathaland slim

Nein, das ist Unsinn. Torf enthält keine oder nur wenig Kohlensäure. Kohlensäure, also 2 H+ Ionen und ein CO3 2- Ion, bildet sich nur in sehr geringer Menge, wenn man CO2 in Wasser löst. Deswegen ist Kohlensäure so eine schwache Säure.

Nein, Torf ist die Vorstufe zu Braunkohle und besteht großenteils aus Kohlenstoff, der durch den Luftsauerstoff mittels mikrobieller Vorgänge oxidiert wird. Die Aussage des Artikels ist also richtig und Ihre falsch.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ich muss sie leider teilweise korrigieren.

Sie haben natürlich völlig recht damit, dass der User Möbius hier blanken Unsinn verzapft.

 

Allerdings kommt der Kohlenstoff , der im Moor gespeichert wird, von Pflanzen und Algen, die aus CO2 Kohlentoffverbindungen erzeugen, mit Hilfe der Energie des Sonnenlichts, unter Abgabe von Sauerstoff. 

Die Gegebenheiten im Moor, also der Luftabschluss durch das relativ bewegungsarme Wasser und das leicht saure Milieu verhindern gerade die Oxidation dieser Kohlenstoffverbindungen und damit die erneute Abgabe des absorbierten CO2

fathaland slim

Ich erkenne nicht, daß das, was Sie schreiben, dem, was ich schrieb, widersprechen würde.

Möbius

Das was SIE hier verzapfen ist blanker Unsinn, das Sie Ihrem Vorredner auch noch teilweise zustimmen spricht für sich - aber nicht für Sie. 

 

Erstens geht es hier nicht um Photosynthese, die das sich im Moor zersetzende Pflanzenmaterial natürlich irgendwann einmal erzeugt haben muss. 

 

Sie dürfen nicht vergessen das die sich unter Luftabschluss zersetzenden Kohlenstoffverbindungen bereits viele Sauerstoffatome enthalten … bei diesen Prozess entsteht CO2, ähnlich wie beim Bierbrauen … das CO2 aus der Luft ist auch nicht vorher in der Photosynthese „absorbiert“, sondern „assimiliert“ worden und liegt in Form höhermolekularer Verbindungen vor. 

 

Das bei der anaeroben Gärung entstehende CO2 hydrolysiert zu Hydrogencarbonat (CO2 ist das Anhydrid der Kohlensäure), welches bei der Entwässerung des Moors nach dem von mir oben angegebenen Gleichgewicht das gebundene CO2 wieder abgibt … 

Möbius

Wenn CO2 (was als Folge der Gärungs- und Zersetzungsprozesse in Torf entsteht) in Wasser gelöst wird, entsteht zuerst Hydrogencarbonat HCO3- … Kohlensäure entsteht daraus in einem Gleichgewichtsprozess. Die Schwäche der Kohlensäure hat mit ihrer Instanilität nichts zu tun. Das meiste CO2 findet sich in Form des Hydrogencarbonats (schon weil Carbonate meist schwer löslich sind und Sedimente bilden). 

 

Wenn ein Moor abgetorft wird bzw. zum Zwecke des Torfabbaus entwässert, verschiebt sich das chemische Gleichgewicht H2CO3 <-> CO2 + H2O zugunsten der rechten Seite und CO2 entweicht. 

 

Die Behauptung im Artikel suggeriert das CO2 als Folge der Oxidation des Kohlenstoffs im Torf entstünde. Das kann schon deshalb nicht sein, weil reiner Kohlenstoff relativ inert ist. CO2 kann allerdings bei anaeroben Gärungsprozessen entstehen wenn Kohlenhydrate unter Einwirkung von Mikroben zersetzt werden. Dies passiert allerdings auch in jedem intakten Moor. 

fathaland slim

Der Grund, daß Kohlensäure eine schwache Säure ist, liegt darin begründet, daß sich Kohlendioxid in Wasser größtenteils physikalisch und nicht chemisch löst, also kaum dissoziiert. Im Gegensatz beispielsweise zum Schwefeldioxid.

Unter Hochmoorbedingungen finden keine Gärungs- und Zersetzungsprozesse im Torf statt.

Moore sind ein karbonatfreies Milieu, folglich gibt es dort auch keine Hydrogenkarbonate. Das ist ja der Grund, warum Rhododendren und andere so genannte Moorbeetpflanzen sehr empfindlich schon auf geringe Mengen Kalk, also Karbonat,  reagieren.

Der Kohlenstoff liegt im Torf natürlich weniger in elementarer Form als vielmehr in Form hochkomplexer organischer Verbindungen vor. Die werden vom Luftsauerstoff oxidiert, was unter anderem auch der Grund dafür ist, daß Blumenerde auf Torfbasis im Blumentopf immer weniger wird.

Ich dachte wirklich, zumindest von diesem Thema hätten Sie ein klein wenig mehr Ahnung.

Möbius

Oh mein Gott …ich sollte wohl trotzdem nachsichtig sein, wie es sich geziemt … 

Also: die „Schwäche“ der Säure bezieht sich auf die Gleichgewichtskonstante ihrer Dissoziation in H+ Ionen (vereinfacht) und Hydrogencarbonat!

Das hat ÜBERHAUPT nichts zu tun mit der physikalischen Löslichkeit von CO2 in Wasser ! 

Und auch nicht mit der Instabilität der Säure die sich auf ein anderes Dissoziationsgleichgewicht bezieht, nämlich das von mir oben angegebene. 

Tatsächlich entspricht die Hydrolyse von CO2 einer „chemischen“ Löslichkeit. Dabei „dissoziiert“ CO2 freilich nicht … 

„Kalk“ ist ein Sammelbegriff für Salze die das Element Calcium enthalten. Carbonate des Calciums sind unlöslich (außer dem Hydrogencarbonat, dessen Löslichkeit mit der Temperatur abnimmt). Kalk (einige Verbindungen des Calciums) und Carbonat (Salze der Kohlensäure) sollten begrifflich unterschieden werden. 

Ihren Moorbeetpflanzen macht einfach der zu hohe pH Wert zu schaffen … 

fathaland slim

Um Hydrogenkarbonat entstehen zu lassen, braucht es neben der Kohlensäure Metallionen. Die finden Sie in Mooren nicht.

Was Sie über Dissoziationskonstanten et al. schreiben, widerspricht dem, was ich schrieb, nicht im mindesten.

Der Großteil des in Wasser gelösten Kohlendioxides ist physikalisch gelöst, wie Sie beim Öffnen einer geschüttelten Mineralwasserflasche erkennen.

fathaland slim

Kalk ist nicht "einige Verbindungen des Calciums", sondern Kalziumkarbonat. Schreibweise egal, Sie können auch anstatt k und z durchgehend c schreiben. Ich benutze die deutsche Schreibweise.

Möbius

Noch ein Gartentipp: wenn Sie den Boden für Ihre Moorbeetpflanzen ansäuern wollen, sollten Sie Eisen(II)chlorid nehmen da dieses Salz sauer hydrolysiert und damit den PH Wert absenkt … Rindenmulch tuts auch, dauert nur länger … 

fathaland slim

Eisenchlorid bleibt nicht in Lösung, sondern bildet mit gelöstem Kalziumhydrogenkarbonat unlösliches Eisenkarbonat, das ausfällt. und lösliches Kalziumchlorid, das ausgewaschen werden kann.

 

Nachfragerin

"Das kann schon deshalb nicht sein, weil reiner Kohlenstoff relativ inert ist."

Torf besteht aus abgestorbenen Pflanzenteilen. Diese können von Mikrooranismen verstoffwechselt werden (CO2 wird frei) oder im Prozess der Inkohlung zu reinem Kohlenstoff umgesetzt. Für die Inkohlung sind aber geologische Prozesse nötig.

Und ich meine, dass Hydrogencarbonat und Kohlensäure dasselbe sind - nur halt einmal dissoziiert und einmal nicht.

fathaland slim

Nein, Hydrogenkarbonat und Kohlensäure sind nicht dasselbe.

Hydrogenkarbonat ist ein Salz der Kohlensäure. Natriumhydrogenkarbonat beispielsweise nennt man auch Natron, und Kalziumhydrogenkarbonat ist ein wasserlösliches Kalziumsalz der Kohlensäure. 

Möbius

Also mit der „Inkohlung“ haben Sie recht, das weiß offenbar ja auch User @fathaland slim. 

 

Torf ->  Braunkohle -> Steinkohle     (Was hohen Druck voraussetzt)

 

Auch was die Dissoziation der Kohlensäure angeht, haben Sie recht:

Das von den Mikroorganismen bei der Zersetzung des Pflanzenmaterials (zb Zellulose - ein Polymeres Kohlenhydrat) freigesetzte CO2 geht entweder sofort in die Atmosphäre über (wenn zB im Wald Laub verrottet) oder es löst sich im Wasser - zuerst physikalisch, dann chemisch - unter Bildung von Hydrogencarbonat bzw. Kohlensäure (das sind reversible Gleichgewichtsprozesse) 

 

Allerdings ist mir kein Mikroorganismus bekannt, der mit reinem Kohlenstoff etwas anzufangen wüsste. Wenn Sie eine Bleistiftmine 100 Jahre irgendwo herumliegen lassen können Sie immer noch damit weiter schreiben … 

 

 

IlPadrino

Moorschutz bedeutet keine Nutzung wenn man ehrlich ist.

 

In dem Moment in dem man die Böden für Rohrkolben (eine SUMPF-nicht MOORpflanze) aufdüngt verlieren sie ihren niedrigen pH Wert und zersetzen sich leichter. PV-Anlagen fangen Sonnenlicht ab, in der Folge wächst das Torfmoos nicht mehr und zumindest eine weitere Speicherung wird unterbunden (wobei der bestehende Torf fairerweise nicht frei gesetzt wird).

Weiterer Aspekt: Wiedervernässte Moore sind riesige Schwämme und könnten gegen Niedrigwasser in den jeweiligen Einzugsgebieten helfen.

 

 

 

 

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Fuchs123

Naja, zumindest für Photovoltaik Anlagen kommt es schon darauf an wie man sie baut. Zukunftsweisend sind Anlagen unter denen trotzdem noch Pflanzen wachsen können. Erste Versuche laufen schon im normalen Landwirtschaftsbereich. Also einfach nein sagen zur Moornutzung reicht nicht, man muss die Vor-und Nachteile abschätzen und dann sehen ob es Maßnahmen gibt die angewendet werden können.

goe101

Im Fernsehen wurden kürzlich  PV-Elemente vorgstellt, die auf Schienen montiert sind und im Laufe das Tages ihre Position verändern. So werden die darunter liegenden Flächen nur zeitweise beschattet. Dies könnte auch eine Lösung für den Einsatz in Mooren sein.

Sisyphos3

was für ein Aufwand !

da kann man sich ja gleich bemühen den Ozean mit ner Kaffeetasse leerschöpfen

es geht ja nicht nur um die Flächen hierzulande 

sondern halb Sibirien besteht aus Mooren welche sich  jetzt zersetzen

Thermofrostgebiete verschwinden

Nettie

„was für ein Aufwand !

da kann man sich ja gleich bemühen den Ozean mit ner Kaffeetasse leerschöpfen

es geht ja nicht nur um die Flächen hierzulande 

sondern halb Sibirien besteht aus Mooren welche sich  jetzt zersetzen

Thermofrostgebiete verschwinden“

Die Permafrostböden tauen gerade nicht nur in Sibirien in nie zuvor beobachteter Geschwindigkeit auf.

Und da meinen Sie, dass sich nicht überall (also auch hierzulande) jeder Aufwand lohnen würde, um diesen Prozess zu stoppen und möglichst umzukehren?

Nachfragerin

Was Wort heißt eigentlich "Permafrost". :)

Aber wenn die Temperaturen steigen, ist "perma" vorbei und "Thermofrost" vielleicht doch der bessere Begriff.

Nettie

„Weiterer Aspekt: Wiedervernässte Moore sind riesige Schwämme und könnten gegen Niedrigwasser in den jeweiligen Einzugsgebieten helfen.“

Die Speicherfähigkeit von Mooren ist wirklich ein nicht zu unterschätzender Aspekt.

Adeo60

Die Vernässung der Moore macht Sinn, es hätte gar nicht erst zu deren großflächiger Trockenlegung kommen dürfen. So langsam begreifen wir, dass Eingriffe in die Natur   meist mit massiven Folgen für Klimaschutz, Artenreichtum etc. verbunden sind. Neben den Mooren müsste vor allem der Schutz der Wälder ganz oben auf der Agenda stehen.

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Traumfahrer

Ja, das sehe ich auch so ! Nur hat sich auch in der Land- und Forstwirtschaft etwas etabliert, was nur schwer zu stoppen ist, die Gier nach immer mehr !

NieWiederAfd

In der Landwirtschaft gibt es also Ihrer Meinung nach die Gier nach immer mehr? Womit begründen Sie das? Kennen Sie die miserable Situation der meisten landwirtschaftlichen Betriebe? Offensichtlich nicht.

Adeo60

Ich muss dem User Traumfahrer Recht geben. Auch wenn es - unbestritten - wirtschaftliche Zwänge in der Landwirtschaft gibt, hätte man die Moorlandschaften erhalten müssen.  

NieWiederAfd

Das bestreite ich nicht. Ich habe lediglich die Gier nach immer mehr kritisiert. Bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben geht es um Existenzsicherung und nicht um Gier.

Adeo60

Richtig. Egoismus und Profitgier haben eine zerstörerische Wirkung. Das war leider schon immer so und deshalb muss der Staat - leider - bisweilen regulierend eingreifen.

Sisyphos3

ja die Gier ......

warum wurden denn hierzulande die Moorgebiete trockengelegt ?

doch um die Nahrung für die wachsende Bevölkerung sicherzustellen !

und was in früheren Jahrhunderten hierzulande angefangen wurde

ist jetzt in weiten Teilen der Welt der Grund für extensive Nutzung

CommanderData

Für vernünftige Menschen immer schon absehbar. Aber früher (in den letzten 40 Jahren) wurde man belächelt, wenn man nachhakte und die "wissenschaftlich evidenz-basierten Ergebnisse" hinterfragte: Z.B. 
- ist das nicht ein bisschen arg viel Plastik. Das kann doch nicht ohne Folgen bleiben. Schulterzucken und Wegducken. 
- tut das den Tieren nicht weh? Iwo, das tut denen nicht weh (Kühe mit Tränen in den Augen, die aus Transporter zum Schlachthof getrieben wurden, Tiere haben angeblich keine Seelen und können nicht weinen)
- Pestizide auf den Feldern, Sprühnebel-Gefahren für Anwohner? Iwo, das wurde untersucht und freigeben. Für Mensch und Tier unschädlich
- Schnakenplage in Auen oder Moore? Gift drauf und gut ist. Auswirkungen auf die Natur? Iwo, wurde von der Chemie-Industrie berücksichtigt. 
- Flussbegradigungen, Bau v. Wasserkraftwerke etc....  Iwo, die Umwelt wurde mitbedacht. 
Wenn der Mensch immer so tut als ob er die Kontrolle über sein Handeln hätte.

Nachfragerin

Ich kann jetzt nur für Brandenburg sprechen, aber das war vor 1000 Jahren quasi komplett Wald oder Sumpf. In anderen, überwiegend flachen Bundesländern dürfte es ähnlich gewesen sein.

Statt die vielleicht 200 Jahre zurückliegende Trockenlegung von Mooren zu beklagen, sollten wir heute dafür sorgen, dass die anderen 93 % Ausstoß reduziert werden.

Die Kuh auf der Weide, die früher mal ein Moor war, ist wirklich das kleinste aller Probleme.

gelassenbleiben

ja, bitte schneller renaturieren und nicht wieder alles zerreden. Der Zusammenhang zur Klimaschädigung ist ja im TSartikel angerissen, siehe das Entweichen von CO2 aus dem trockenen ehemaligen Moor. Dazu kommt noch das Rinder besonders viel zum Treibhauseffekt beitragen. Milch und Fleischprodukte können sehr gut durch  pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Die Viehhaltung auf den Moorflächen ist da nicht notwendig. Ein weiterer Aspekt, Deutschland ist Schlusslicht bei Naturschutz in EU und auch weltweit (30% der Landfläche soll unter Naturschutz gestellt werden), Renaturiering von Mooren wäre also ein win/win. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/deutschland-biodiversitaet-eu-10…

in der EU sind die Unionsparteien mal wieder gegen Naturschutz: https://www.moment.at/renaturierungsgesetz-fake-news?utm_campaign=masto…

Also wer soll es denn sonst schaffen wenn nicht eine grüne Umweltministerin? Aber bitte etwas mehr Ehrgeiz hier!

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ich1961

Ich verstehe weder die Unionsparteien (von anderen ganz zu schwiegen) noch die Menschen.

Kann sich denn niemand vorstellen, was aus unserer schönen Welt wird? Die Experten machen doch die Folgen ganz klar.

 

CommanderData

Das können sich sogar sehr viele Menschen vorstellen. Vielen würden sogar sehr gerne der Erde zu Hilfe eilen. Aber solange die Existenz aller Menschen vom Ausbeuten und Monetarisieren der Naturschätze abhängt, wird sich nichts daran ändern. Ohne Lebensgrundlage sagen sich viele nur: Wovon soll ich denn leben? Klimaschutz ist nur mit einem Wandel unseres bisherigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems möglich. Aber da erkenne ich derzeit leider keinen wirklichen politischen Willen. Außer in Irland -> Bürgerräte. 

schabernack

➢ Ich verstehe weder die Unionsparteien (von anderen ganz zu schwiegen) noch die Menschen.

Bei den Mooren fürchten die Landwirte, sie werden keine Weideflächen für ihre Kühe mehr haben. Insgesamt nicht so schlimm, zu wenige Kühe gibt es in Deutschland nicht.

Aber einzelne Betroffene denken an ihre Betriebe, ihren Lebensunterhalt, ihre Familien.Wovon sollen sie leben, wenn nicht mehr von Weidewirtschaft. Ich weiß nun nicht so exakt vom Moor, wie man womit alternativ zur Kuh Geld verdienen kann.

Grundlegende Transformation kann nur dann gut gelingen, machen Betroffene mit, weil sie Alternativen zum Bisher haben, die auch wirtschaftlich tragen. So was erreicht man grundsätzlich besser erst mal ohne Zwang. Es werden diejenigen beginnen, denen Förderung und Eigeninitiative andere Wege weisen.

Weniger Kundige oder weniger «Wagemutige» kommen (freiwillig) dazu, sind Alternativen etabliert. Irgendwie schnell geht  nicht vonstatten. Ohne gutes politisches Konzept wird es nichts.

Kaneel

Meine Kindheitserinnerungen sind eng mit der landwirtschaftlichen Nutzung von trockengelegtem Moor verknüpft. Die Milchkühe und die Rinder wurden im Sommer auf solche Weiden gebracht und wir Enkel haben unseren Großvater häufig zum Melken begleitet. Die Tiere hatten dort, verglichen mit der engen Anbindehaltung in der restlichen Zeit, vermutlich eine einigermaßen erträgliche Zeit. 

Die nachfolgende Generation hatte dann eine Zeitlang nur noch Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben, konzentriert auf Schweinemast und den Anbau von Futtermitteln, auf anderen hofnahen Flächen. Die Flächen im Moor waren gepachtete, die nun von anderen Landwirten genutzt werden. Ob bei einer Wiedervernässung genügend (bezahlbare) Nutzungsflächen für die noch verbliebenen Landwirte vorhanden wären, weiß ich nicht. 

ich1961

Im Artikel steht etwas von Photovoltaikanlagen. Da gibt es sicher noch andere Möglichkeiten. 

Es wird sich viel ändern müssen - auch das Denken.

 

Zeit-los

Wir werden immer Schlusslicht bleiben. In Taten. 

In Worten sind wir Weltspitze. 

Kaneel

Möglicherweise, weil in Deutschland ein nicht unerheblicher Anteil von Menschen nach dem Prinzip sich selbst erfüllender Negativ-Prophezeiung durchs Leben geht.

Nachfragerin

"Dazu kommt noch das Rinder besonders viel zum Treibhauseffekt beitragen."

Nicht die Rinder tragen zum Treibhauseffekt bei, sondern die vom Menschen vorgegebene Haltungsform. Die Milchkuh auf der Weide ist klimaneutral. Das Problem ist die Massentierhaltung mit Sojafutter aus dem abgeholzten Regenwald.

gelassenbleiben

ja, das stimmt, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Rinder produzieren sehr viel klimaschädliches Methan. Schafe wären bei Weidehaltung immer noch besser

Nettie

„Denn wenn Böden bis zur Oberkante vernässt werden, ist es nicht mehr möglich, auf den nassen Flächen Milchkühe zu halten oder darauf mit dem Traktor zu fahren. Deshalb befürchtet die Branche Verluste in Milliardenhöhe.“

Man kann halt - je nach politischen Rahmenbedingungen - mit der Sicherung von Leben und der dazu nötigen allgemeinen Lebensgrundlagen oder mit Sterben ‚lassen‘ Geld verdienen. 

Wenn es dabei aber letztlich ums Überleben aller geht, sollte diese Entscheidung meiner Meinung nach allerdings nicht auf ‚Freiwilligkeit‘ beruhen bzw. nicht dem ‚freien Ermessen‘ Einzelner überlassen werden.

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CommanderData

Vielleicht wäre es mal an der Zeit zu überlegen, wie man dieses Überleben aller sicherstellen kann. Ein Anfang wäre schon mal ein bedingungsloses Grundeinkommen, um Landwirten eine erleichterte Existenz zu ermöglichen, ohne ökonomischen Zwang, das Maximum aus jeder Krume Erde heraus holen zu müssen. Das BGE kann dann schrittweise auf weitere "prekären, weil überlebenswichtige Bereiche" ausgeweitet werden. Wozu gibt es eigentlich ThinkTanks? Wie wäre es mal ein allumfassendes Szenario zu entwerfen, nicht nur Zahlen für die CO2-Begrenzung zu nennen, sondern alle Bereiche mitzudenken (Umwelt, Soziales, Wirtschaft, Gesundheit, Politik) Und dabei auch mal die "Gewinne/Kostensenkungen" in Zahlen auszudrücken, die entstehen, wenn man alles mitdenkt und KLimawandel ernst nimmt - und sich nicht immer nur an Einzelposten wie z.B. die Wiedervernässung von Mooren festbeißt. 

Nettie

„Vielleicht wäre es mal an der Zeit zu überlegen, wie man dieses Überleben aller sicherstellen kann“

Das Abstellen ‚ökonomischer Zwänge‘ wäre dabei mit Sicherheit hilfreich. Und die KI wäre es unter den richtigen Prämissen (‚Voreinstellungen‘, die sicherstellen dass Gemeinschädliches von vornherein ‚aussortiert‘ wird) auch.

Nettie

Statt ‚ökonomischer Zwänge‘ müsste es m.E. allerdings richtig heißen ‚finanzieller Zwänge‘.

CommanderData

Hier wäre einfach mal eine ordnende Hand mit dem Blick fürs "Gesamte" notwendig. Irgendwie vermisse ich einen allumfassenden Masterplan, der den Menschen nicht nur sagt, was Sie der Umbruch heute kostet, sondern wie sie der Umbrauch künftig finanziell "entlastet". 
 Liebe "Kostenschreier" - seid mal ehrlich und nennt die finanziellen künftigen Kosten eurer heutigen unterlassenen Hilfeleistung. Was zahlt der Bürger künftig für die Verteilungskämpfe um Wasser, Essen, Kühlung, sterbende Wirtschaften, Millionen Klimaflüchtlinge? Die Inflationswerte von heute erscheinen uns dann wohl als Wohltat. 
Als mutmachende Gegenüberstellung für die jetzigen Umbruchs-Kosten, würde ich mir einen Aufstellung wünschen, was künftig alles "billiger" wird, wenn wir das Problem heute angehen. Ändern wir nichts, gibt es eine Kostenexplosion. Ändern wir heute etwas, implodieren die Kosten. 

Account gelöscht

Es hätte schon vor Jahrzehnten damit begonnen werden. Aber man hat die Moore lieber trocken gelegt und die Felder dann bewirtschaftet. Dafür andere Flächen zur Bebauung freigegeben, das rächt sich jetzt.

Nun ist es fünf vor Zwölf und die Grünen sind an der "Macht" dann wird es hoffentlich klappen, was alle Regierungen bis dato versäumt haben. Gelle?

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fathaland slim

Nein. Denn die Grünen sind nicht an der Macht, sondern Teil einer Koalition.

Wir leben nämlich in einer Demokratie, und da ist das "Durchregieren" selbst dann schwer, wenn es satte, eindeutige Mehrheiten gibt, von denen wir in Deutschland weit entfernt sind. 

Account gelöscht

Vielen Dank für die Aufklärung, aber ich war der Annahme das die Partei die Grünen das Amt für Umwelt Schutz mit einer Ministerin besetzt haben.

Zeit-los

Na Sie sind ja lustig. Danke für den amüsanten Hinweis auf die Grünen. Selten so gelacht 

Alter Brummbär

Nun das war und ist ja nun weltweit so, das man in die Natur eingreift und es ist mittlerweile zehn nach zwölf.

ich1961

Möbius • 08:40 Uhr

IlPadrino • 08:44 Uhr

 

Warum lesen Sie nicht den Artikel? 

Die Experten scheinen da anderer Meinung zu sein. 

Und Sie sind schlauer?

 

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IlPadrino

Ich habe den Artikel gelesen. 

Auch Experten ändern nichts an den grundsätzlichen Funktionsweisen von Ökosystemen. Um eine Pflanze die normalerweise unter eutrophen Bedingungen wächst (Rohrkolben) auf nährstoffarmen Moorböden zu kultivieren müssen Sie düngen und Lichtenergie die von einer PV-Anlage in Strom umgewandelt wird steht danach nicht mehr für pflanzliche Fotosynthese zur Verfügung.

Man kann sich Gedanken machen wie man wiedervernässte Flächen nutzen kann um weitere Emissionen zu verhindern. Allerdings führt in diesem Ökosystem jede bisher vorgeschlagenen Form von klassischer, gewinnorientierter Nutzung zu einer Beeinträchtigung der primär wichtigen Ökosystemdienstleistung als dauerhafte Kohlenstoffsenke und das muss man ehrlicherweise kommunizieren. 

Das ist wie die Behauptung man könne in Zukunft Verbrenner mit eFuels betreiben und dabei die miserable Energieffizienz und damit Unwirtschaftlichkeit solcher Kraftstoffe zu verschweigen.

Nettie

Mein Kommentar von 08:50 im Klartext:

Diese politischen Rahmenbedingungen (‚Systeme‘) müssten nach Maßgabe und auf Basis gesicherter Erkenntnisse der internationalen Wissenschaft so eingestellt sein, dass sichergestellt ist, dass sich mit ‚Sterben lassen‘ kein Geld mehr verdienen lässt. Sondern nur noch mit der Sicherung von Leben im weitesten Sinne, also insbesondere auch individueller und allgemeiner Lebensgrundlagen.

TapferSchneiderlein

Wie vehalten sich Moore bei der laufenden Erwärmung durch den nicht mehr zu stoppenden Klimawandel?

Sind da von Bäumen beschattete Flächen nicht sinnvoller? 

Keine Frage - intakte Moore sind ideal für die Umwelt - Wasser, CO2, Artenvielfalt .....! Wenn sie denn am Leben gehalten werden können. 

Dass die suventionsverwöhnten europäischen Bauern erst mal dagegen sind - darauf hätte ich auch gewettet!

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fathaland slim

In Mooren wachsen keine Bäume. Denn Baumwurzeln brauchen Sauerstoff. Wenn in Mooren Bäume wachsen, dann sind es keine Moore mehr, sondern Wälder. Moore, die trockengelegt wurden, können nicht am Leben erhalten werden, da sie nicht mehr existieren. Die wenigen intakten Moorreste sind durch den Klimawandel zumindest bisher nicht bedroht.

Zeit-los

Wie wird das in den Jahren mit Wassermangel ?