Ihre Meinung zu IGLU-Studie: Jeder vierte Viertklässler hat Schwächen beim Lesen
In vierten Klassen zeigen immer mehr Schülerinnen und Schüler Schwächen beim Lesen. Sie schneiden weit schlechter ab als Gleichaltrige in vielen anderen Ländern. Das liegt laut aktueller IGLU-Studie auch, aber nicht nur an den Folgen der Corona-Pandemie.
Ich möchte den Blick darauf lenken das Länder mit Einheitsschule wie die USA in der PIRLS Studie deutlich besser performen als Deutschland.
Das mehrgliedrige Schulsystem ist m.E. Teil des Problems.
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Ich halte das merhgliedrige Schulsystem für eine unserer Stärken. Eine Gruppe lernt doch dann am besten, wenn ein möglichst homogenes Leistungsniveau herrscht. Dann ziehen sich viele Schüler gegenseitig mit und wenn dann doch jemand abfällt, dann kann er nochmal gesondert vom Lehrer gefördert werden.
Wenn die Gruppe aber von sich aus schon eine starke Leistungsdifferenz hat, dann wird das doch umso schwieriger alles unter einen Hut zu bringen. Dann wird man zwangsläufig entweder welche unterfordern oder überfordern.
Und unser Schulsystem ist sehr durchlässig, d.h. wenn sich jemand dauerhaft unterfordert fühlt ist ein Wechsel zu einer höheren Schule doch (relativ) problemlos möglich.
Schön das Sie schreiben: „ (relativ) problemlos“
Alles ist irgendwie relativ. Oft ist eine Verbesserung der Situation für einen Schüler nur durch Wechsel des Bundeslandes möglich
Ist es denn wirklich "eine Verbesserung für die Situation eines Schülers", wenn dieser in ein Bundesland mit deutlich niedrigeren schulischen Anforderungen wechselt...? Wer z.B. nach der Schule studieren möchte benötigt hierzu das entsprechende Rüstzeug. Probleme werden durch den Wechsel auf vermeintlich leichtere Bildungsstandards doch nur verschoben. Wer nun einen besonders guten NC benötigt wählt in der Tat den leichteren Weg - und die Beteiligten wundern sich dann, wenn am Ende der Studienabbruch erfolgt. Es wäre allerhöchste Zeit die Bildungsstandards in den BL anzupassen, Realschule und Hauptschule sollten nicht länger verpönt werden, zugleich aber auch die Elite auf den Gymnasien gefördert werden. Eltern sollten sich von der unsinnigen Vorstellung verabschieden, dass nur das Abi-Zeugnis zählt. Dessen Aussagekraft ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen.
So ist es. Natürlich spielt es bei der Lesekompetenz von Grundschülern noch keine Rolle, aber beim späteren Schulerfolg.
Was die meisten nicht wissen, ist, dass es das dreigliedrige Schulsystem nur in den deutschsprachigen Ländern gibt. Wäre es sinnvoll, hätte es sich auf der Welt stärker durchgesetzt
Ja. Das deutsche System mit der „Bestenauslese“ nach 4 Schuljahren (mit Ausnahme von zwei Bundesländern) trägt nicht dem Fakt Rechnung das alle Kinder ihr eigenes Entwicklungstempo haben.
Außerdem wird so der allseits beklagte „Fachkräftemangel“ geradezu mutwillig herbeigeführt.
Wer nicht mit 10 Jahren übers Stöckchen gesprungen ist wird halt nicht mehr Ingenieur trotz eventueller Begabung und hoher Intelligenz … eine Verschwendung von menschlichem Kapital für die Gesellschaft - von den unweigerlichen Folgen für den Betroffenen mal ganz abgesehen …
Wer nicht mit 10 Jahren übers Stöckchen gesprungen ist wird halt nicht mehr Ingenieur trotz eventueller Begabung und hoher Intelligenz … eine Verschwendung von menschlichem Kapital für die Gesellschaft - von den unweigerlichen Folgen für den Betroffenen mal ganz abgesehen …
Völlig falsche Darstellung in gewohnter Weise von Ihnen. Jeder hat die Möglichkeit in Deutschland sich weiter zu bilden. Selbst nach Hauptschulabschluss mit anschließender Realschule, Fachabitur und danach Studium. Es muss auch nicht Ingenieur sein. Nach der Berufsausbildung, Praxiszeit und anschließendem Technikerstudium, hat man sehr gute Berufsperspektiven
Und au h der Föderalismus. UNIONS-Länder sind durch die Bank fitter.
In vierten Klassen zeigen immer mehr Schülerinnen und Schüler Schwächen beim Lesen.
Die Fehler passieren in der Grundschule. Erst dannach kommt das aus meiner sicht gute und notwendige mehrgliedrige Schulsystem.
Das mehrgliedrige Schulsystem erlaubt es jedem Schüler, die für ihn passende Schule zu besuchen. Auch gibt es in späteren Jahren genügend Querverbindungen, um den adäquaten Abschluss zu schaffen. Von daher funktioniert das deutsche Bildungssystem. Probleme sehe ich in der frühkindlichen Erziehung, wenn Kinder oft in Krippen "abgestellt" werden, weil die eigene Karriere wichtiger erscheint. Nicht jeder kann sich eine solche Auszeit für die Kleinkindererziehung leisten. Ich aber bin froh, dass ich die Zeit für mein Kind nutzen konnte. - und heute sehe ich, wie gut dieses Investment war. Neben dem "verstehenden Lernen", das m.E. viel zu wenig vermittelt wird, sollten Kinder im Sport einen gesunden Ehrgeiz und Sozialkompetenz erfahren, etwa auf Reisen ein Gefühl für fremde Sprachen und Kulturen entwickeln - und sicherlich auch gelegentlich ein spannendes Buch in die Hand bekommen. Dann sind einige wichtige Vorgaben erfüllt.
Die Grundschule in den USA ist besser als in Deutschland?
Das ist örtlich bedingt, dann doch sehr unterschiedlich.