Der Stern am Sowjetischen Pavillon auf der Alten Messe in Leipzig.

Ihre Meinung zu "Russland ist Teil der ostdeutschen Identität"

Die Debatten über Waffenlieferungen für die Ukraine stoßen in Ostdeutschland meist auf Ablehnung. Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung. Von Alicia Müller.

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223 Kommentare

Kommentare

Esche999
Keine relevante Differenzierung

Die von Frau Pagung skizzierte Differenz Ost-West hinsichtlich der Beurteilung des Verhältnisses zu Rußland, zu den Waffenlieferungen und deren Sinnhaftigkeit kann man als Hypothese gelten lassen.  Es mag vereinzelt auch tatsächliche Unterschiede geben. Aber einen stringenten Beweis für eine solche Regionalisierung gibt es nicht. Aber es gibt eine ganz andere und jeden Tag deutlicher werdende Unterscheidung - die nämlich zwischen den Menschen, die erkannt haben, daß das Verhältnis zu Rußland  nicht mit Waffen einer Lösung zugeführt werden kann - und eben jenen, die die Augen vor den enormen Risiken des gegenteiligen Versuches verschließen. Und DIESER Unterschied ist global, DIESER Unterschied sollte im Zentrum aller Überlegungen stehen.  Frau Pagungs Überlegungen sind Studier-Stübchen-Betrachtungen ohne Relevanz. Relevant ist es, wie sich die politischen Hauptakteure positionieren - und da könnte sich eine bemerkenswert Änderung abzeichnen - auch wenn das hier verdrängt werden soll.

Autograf
@09:37 Uhr von heribix

Weil wir in der DDR so sozialisiert wurden, Frieden mit allen Völkern zu schließen, nicht zwischen Guten und Schlechten Kriegen zu unterscheiden. Weil wirn40 Jahre lang alles hinterfragt haben was man uns erzählt hat und es noch heute tun. Völkerverständigung war eines der höchsten Ziele bei der Erziehung der DDR.

Originalton SED-Propaganda? Der Warschauer Pakt war eines der aggressivsten Systeme des letzten Jahrhunderts. Er hat permanent und ausschließlich Angriffskriege auf seine Nachbarn geübt, abtrünnige Vasallen wie die Tschechoslowakei und Ungarn wurden mit Gewalt bei der Stange gehalten, gefährdete "befreundete" Regime wie in Afghanistan gegen die Bevölkerung kriegerisch gestützt. An der Grenze wurde scharf geschossen. Wehrdienstverweigerung wurde bestraft. Die Jugend wurde militarisiert. Meine in der DDR aufgewachsene Frau hat mehr Handgranaten geworfen als ich (trotz Bundeswehr, nie eine in der Hand gehabt).

Karussell
@08:34 Uhr von grübelgrübel

Wer die westlichen Waffenlieferungen stoppen will, liefert die Ukraine der russischen Aggression aus. Denn die Russen werden ihrerseits die Waffenlieferungen an die Front nicht einstellen.

Genau das haben viele noch immer nicht begriffen. Auch nicht, daß es um weit mehr geht als die Ukraine, obwohl das schon genug Grund für Unterstützung wäre.

Auch Frau Wagenknecht will das nicht begreifen, zumindest nach außen sieht es so aus.

Ich hatte das Glück in Hessen aufzuwachsen, der "amerikanisch besetzten Zone", hatte "Amis" also schon als Kind um mich rum. Etwas besseres konnte einem nach 1945 nicht widerfahren. Das erleichtert die Nähe der Ostdeutschen zu den Russen etwas zu verstehen, wobei der Alltag mit den Amerikanern sich ganz anders darstellte

 

 

proehi
Was gibt es da nicht zu verstehen?

Als Wessi kann ich durchaus nachvollziehen, dass man sich daran erinnert, dass Russland die Wiedervereinigung als Vorleistung eines friedlichen Zusammenlebens ermöglicht hat und dass die "blühenden Landschaften" durch die Übernahme oder Zerschlagung der ostdeutschen Betriebe doch anders erblühten, als man es sich erhofft hatte.

So hat sich dort vielleicht eine Skepsis gegenüber einer selbstgefälligen westlichen Sichtweise erhalten, die sich durchaus auch nicht immer als die richtige erwiesen hat.

Die hohe Zustimmung zu rechten Parteien kann so auch teilweise als daraus resultierender Irrtum erklärt werden.

Thomas D.
09:01h von Wolf666

Richtig. Drei Viertel der Ostdeutschen sind laut einer MDR-Umfrage mit 28.000 Befragten gegen weitere Waffen in das Kriegsgebiet Ukraine. Was erlauben sich diese Ostdeutschen ! Nehmen die etwa die pol. Grundsätze für Regierende sowie das Kriegswaffenkontrollgesetz ernst - keine Kriegswaffen in Krisen- und Kriegsgebiete - und wörtlich?

 

So wie Sie unterstellen, dass 28.000 befragte Menschen das KrWaffKontrG ernst bzw. wörtlich nehmen, unterstelle ich, dass 95% der Befragten das Gesetz bzw. seinen Inhalt überhaupt nicht kennen.

250gMagerquark

Mir erscheint die Präferenz Ostdeutschlands zu Russland eher wie ein ausgeprägtes "Stockholm Syndrom"

MehrheitsBürger
Das "Spiel über Bande" mit indirekten Putin-Positionen

 

"Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, sagte […]er verstehe die Ostdeutschen und ihre Zurückhaltung beim Thema militärische Hilfen nicht. "Wenn wir um Waffen bitten, geht es um Verteidigung", so Makeiev. Kämpfen und verteidigen könne man sich aber nur, wenn man Waffen habe. Wer Waffen ablehne, lasse die Menschen in der Ukraine sterben, […]. Die Ukraine könne es sich nicht leisten, diese Debatte zu führen."

 

Das beschreibt das Problem.

Wer seine Russlandnähe zu einem Identitätsmerkmal macht, der schaut nicht mehr auf die Rollenverteilung von Täter und Opfer und macht sich dadurch freiwillig oder unfreiwillig zum Komplizen des waffenstrotzenden Täters (dessen Waffen nicht stören).

Deswegen richten sich die pro Putin Kräfte auf die inhaltsentkernte Besetzung von Begriffen wie „Frieden“, „Verhandlung“ und „Diplomatie“. Direkte Unterstützung Putins ist in D unverkäufliche Ware.    

 

Tada
09:28 Uhr von Anita L.

Da bin ich ganz Ihrer Meinung.

Zuschauer49
@09:07 Uhr von Shuzushi

Dann wäre auswandern und die Einbürgerung nach Russland oder Belarus eine  Möglichkeit für alle Ostdeutschen, denen der Westen auf die Nerven geht.

 

Da setzen Sie uns anderen wieder mal das unendlich dumme Argument "Geh' doch nach drüben" vor. Jeder Zehnjährige würde erkennen, dass diese Parole in Bezug auf Umstände wie Job, Familie, Umzugskosten, Sprachkenntnisse, Visum etc. unsinnig ist.

fathaland slim
@09:49 Uhr von frosthorn

so ungefähr habe ich mir das vorgestellt

man geht gleich direkt dazu über, zu fragen, warum die Ostdeutschen nicht richtig ticken und einfach zu blöd für die Demokratie sind. Die Frage danach, ob das überhaupt so ist, ist damit gleich elegant mit beantwortet und bedarf keiner näheren Untersuchung.

Ist im Artikel so und fällt bei den Kommentatoren auf fruchtbaren Boden.

Ich werde hier ständig gefragt, warum ich einer Kapitulation der Ukraine das Wort reden würde. Es fragt mich aber vorher keiner, ob das überhaupt so ist. Da kommt man dann schon dahin, einfach nur noch genervt abzuwinken.

Ist das so?

Von mir werden Sie jedenfalls nicht gefragt, ob Sie einer Kapitulation der Ukraine das Wort reden würden.

Wer allerdings fordert, der Ukraine keine Waffen mehr zu liefern, dem werfe ich vor, genau dies zu tun, und dem unterstelle ich, den Unterschied zwischen Pazifismus und Unterwerfung entweder nicht verstanden zu haben oder bewusst zu verwischen.

All das trifft auf Sie nicht zu.

panelist
@09:53 Uhr von Olivia59

Man kann natürlich Statistiken interpretieren, wenn man feststellt das im Osten relativ gesehen mehr AfD wählen oder so, ...das hier sind aber keine Hypothesen und Differenzierungen sondern es ist die Bedienungsanleitung für "den Ostdeutschen".

Der nun mal fundamental anders ist, als der Westdeutsche. Wo ist das Problem?

40 Jahre Separation. 40 Jahre Trennung. Das sind fast zwei Generationen. Unterschiedliche Eindrücke, unterschiedliche Nachrichten, Einordnungen und Meldungen, unterschiedliche Sichtweisen, staatlich indoktrinierte Jugend mit FDJ, Betriebe mit Betriebskampfgruppen, organisierte Freizeit wohin man schaute, alles unter der Knute einer Diktatur. Das macht selbstverständlich Unterschiede aus. Wenn Sie hier meinen, zwei diametral feindlich gegenüberstehende Systeme machen absolut nichts mit den jeweiligen Menschen dort und hier, in einem Zeitraum von fast zwei Generationen, dann vertreten sie vermutlich eine Einzelmeinung.

 

teachers voice
re @08:39 Nachfragerin: Grundeinstellung

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären.

 

Peng! Sie haben also eine „pazifistische Grundeinstellung“!  Und was habe dann ich? Das müsste ja dann eine bellizistische Grundeinstellung sein. 

Pazifismus - gegen den Krieg!?

Bellizismus - für den Krieg!?

Pardon, aber wer die Welt in diese Kampfbegriffsschubladen einteilt, kann eines nicht sein: Pazifist im wahren Sinne des Wortes. 

Und wer anderen auch nur vorwirft, einen Krieg zu wollen, kann es schon mal gar nicht sein. 

Und wer anderen vorwirft, sie würden keine „eigene“ Meinung vertreten sondern nur die der „Anderen“ (natürlich „Bellizisten“) übernehmen, „übersieht“ die wirklich notwendige und fundamentale Grundeinstellung jeder demokratischen Gesellschaft: Die Meinungsfreiheit.

Weil Sie dann die Meinungen der Anderen nicht akzeptieren - exakt Ihr eigener Vorwurf an die „Anderen“. 

 

Ken Jepson
@09:53 Uhr von Olivia59

Man kann natürlich Statistiken interpretieren, wenn man feststellt das im Osten relativ gesehen mehr AfD wählen oder so, ...das hier sind aber keine Hypothesen und Differenzierungen sondern es ist die Bedienungsanleitung für "den Ostdeutschen".

Es ist denke ich eine Mischung von einerseits echten linken Pazifisten, die eben nur nicht sehen, dass die andere Seite, die russische, eben bewaffnet ist und bei einer ukrainischen Entwaffnung die unschuldigen Menschen in der Ukraine einfach überrollt und niedermacht. Andererseits waren gestern bei dieser Demo die Rechten meines Erachtens in der Mehrheit, die haben mit Pazifismus nichts im Sinn, die würden jeden rechten Machthaber unterstützen. Nur damit die Demokratie zerstört werden kann.

heribix
@09:33 Uhr von panelist

Sorry, aber auch diese ewigen stereotypen kann ich nicht mehr hören, waren früher nicht richtig und sind es heute eben so wenig. Wir müssen nicht zwischen den Zeilen lesen, wir können - anders als in der DDR - Millionen verschiedener Zeilen lesen. Fakten sind Fakten. Sie sind nicht "alternativ" oder in irgendeiner Weise interpretierbar. Völkermord ist Völkermord. Ein Diktator der von Groß-Russland schwärmt und sein Gebiet erweitern will, ist genau das. Da müssen Sie nichts "zwischen den Zeilen" lesen.

Nur schreiben ihre Millionen von Zeilen alle fas gleiche weil sie nur 5 Medienkonzernen gehören. 

Account gelöscht
Russland ist Teil der ostdeutschen Identität....

Wird sich da beklagt, Medien-Narrative würden in Ostdeutschland nicht im gewünschten Maße Anklang finden ? Wenn das so ist, liegt es vielleicht am weitgehend nicht eingehaltenen Wohlstandsversprechen vom Anfang der 1990er Jahre ?

 

Und jetzt machen sich Politikwissenschaftler Sorgen über Russlandfreundlichkeit.

 

Account gelöscht
@09:07 Uhr von ich1961

08:53 Uhr von Toni B.

 

////Als in Ostdeutschland Aufgewachsener...

stimme ich diesem Artikel zu. Ich habe eine unsagbar große Aversion gegen Ostdeutsche...////

 

Das finde ich erstaunlich. Ich finde aber, das das so pauschal sicher nicht richtig ist. Meine Uroma sagte immer "es gibt sonewecke und sonewecke" (ich kann kein Plattdeutsch schreiben).

 

Ich bin erfreut darüber, dass Sie eine Anekdote nicht für eine Verallgemeinerung zulassen. Sowohl in Ost- als auch Westdeutschland habe ich gelebt und war in mehreren Teilen Deutschlands früher unterwegs.

 

Die Aussage des Vorredners ist schon dadurch mit Vorsicht zu genießen, weil gar kein Kontakt mehr besteht. Wir wissen nicht einmal, "wann" er wegzog!

 

Da stimme ich eher einem anderen Foristen zu, dass Enttäuschungen später einsetzten. In den 90ern war es etwas anders. Zumal auch eklatante Unterschiede in nur einem Bundesland bestehen können und es ebenso westlich, sagen wir, auffällige Regionen gibt. Diese Nuancen fehlen mir auch im Artikel.

wenigfahrer
Ein feines

Thema am Sonntag Morgen zum Kaffee, da läuft manchen zur Hochform auf, ich weiß natürlich nicht was alles daran wahr ist.

Aber nach zweimaligen lesen des Artikels, hab ich mal in den Lebenslauf der Verfasserin geschaut, besser gesucht was zu erfahren, viel steht da nicht.

Was mich verwundert woher Sie das alles weiß, die DDR hat rund 40 Jahre bestanden, und die junge Frau ist 34 Jahre, also zum Ende der DDR erst geboren und auch nicht in der DDR.

Ich persönlich sehe das etwas anders, aber meine Meinung ist natürlich nicht relevant, der Beitritt ist am 3.10.90 erfolgt, und noch immer gibt es Artikel über beide Seiten, und dann wundert man sich über bestimmte Stimmungen.

Minka04
@09:32 Uhr von Anita L.

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

Meine Begründung für meine ostdeutschen Mitmenschen sieht anders aus: eine pathologische Form des Dagegens (vielleicht aus dem Trauma geboren, zu DDR-Zeiten nicht ausreichend Widerstand gegen den Staat geleistet zu haben), verbunden mit einer Art nostalgischen Stockholmsyndroms gegenüber der ehemaligen Besatzungsmacht. 

Den Menschen im Osten eine Art Stockholmsyndrom und kollektives Dagegen zu unterstellen ist schon sehr unschön. Denn diese deutschen Bürger haben genauso eine eigene Meinung wie sie und ich.

dermulla
@08:39 Uhr von Nachfragerin

 Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten.

Nachweislich falsch.

Ken Jepson
@09:51 Uhr von Autograf

Wir haben einfach nur lange Zeit keinen großen Angriffskrieg mehr gehabt, wie jetzt der Russlands gegen die Ukraine.

Zuletzt im September 1939 bzw. im Juni 1941.

Thomas D.
@08:53 Uhr von Toni B.

stimme ich diesem Artikel zu. Ich habe eine unsagbar große Aversion gegen Ostdeutsche, ich bin da mit 20 weggezogen und vermeide bis heute jeden Kontakt dorthin. Leute, glaubt mir: Alle Klischees, alles Schlechte, alle Vorurteile über Ostdeutsche sind wahr! Dort abzuhauen, war die beste Entscheidung meines Lebens!

 

Darf ich ehrlich sein? Ich glaube Ihnen kein Wort. 

 

Im Gegenteil, ich halte Ihren Beitrag für eine besonders perfide Art des Ossi-Bashings … „der edle Whistleblower aus dem Osten, der sagt, wie die Ostdeutschen wirklich sind …“

fathaland slim
@09:53 Uhr von Olivia59

Man kann natürlich Statistiken interpretieren, wenn man feststellt das im Osten relativ gesehen mehr AfD wählen oder so,

Da braucht man nichts zu interpretieren oder so. Die Wahlergebnisse sprechen für sich. Rechts ist im Osten mainstreamkompatibel.

harry_up
@09:37 Uhr von heribix

 

Mir als ehemaligen DDR Bürger geht es mächtig auf die Nerven wenn mir Menschen die keinen einzigen Tag ihres Lebens in der DDR gelebt haben mir erklären wie wir gelebt haben, warum wir so denken und vielem kritischer gegenüber stehen als andere...

 

...Warum wir Krieg und Waffenlieferungen kritischer gegenüber stehen? Weil wir in der DDR so sozialisiert wurden,...

...nicht zwischen Guten und Schlechten Kriegen zu unterscheiden. Weil wirn40 Jahre lang alles hinterfragt haben was man uns erzählt hat und es noch heute tun. Völkerverständigung war eines der höchsten Ziele bei der Erziehung der DDR. Weil wir die Beformung aus dem Westen satt hatten. Flächendeckende Kindergärten und Krippen, Ganztagsschulen und Ärztehäuser hatten wir s...

 

 

 

Ich nehme Ihnen nicht mal die Hälfte ab von dem, was Sie schreiben.

Meine sämtlichen Vorfahren waren "DDRler", ich war oft dort, schon als Kind.

 

...und dann hat sich die Erde weitergedreht, und Sie wollen es bis heute nicht so recht wahrhaben.

logo1
@08:45 Uhr von wolf 666

... Klischee und Kaffeesatzleserei, was die Anfang 30jährige 'Expertin' der ARD über die Stimmung gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukr in Ostdeutschland von sich gibt.                                            Bsp. gefällig:                                                           "Anders in der DDR - zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Regime sei die Abneigung gegenüber dem fremden Westen hinzugekommen und habe sich über die Jahre in Form von Misstrauen in Politik, Institutionen und Medien verhärtet."                                                              Die Frau hat nie die Stimmung in der DDR erlebt, auch nicht die, in den ersten Wendejahren. Sie war noch gar nicht geboren bzw. Kleinkind. 'Die Unzufriedenen' ist typisches angelesenes Klischee.   Noch schlimmer wird es mit 'Abneigung gegenüber dem frem...

Richtig! Die Abneigung gegen das System kam erst mit dem Kennenlernen und den Jahren.

ich1961
09:48 Uhr von Anita L.   ///…

09:48 Uhr von Anita L.

 

////Ja, weil - siehe oben - die Bürger der DDR eine völlig verzerrte Vorstellung vom "Westen", Freiheit und Demokratie hatten. Das jetzt, 30 Jahre später, immer noch als Begründung anzubringen, empfinde ich als in der DDR Geborene eher als Zeichen dafür, dass meine Mitmenschen zum Teil immer noch nicht in der Realität angekommen sind und auf Milch und Honig in den Flüssen warten.////

 

Genau dieses "Schlaraffenland" ging mir beim lesen einiger Kommentare auch durch den Kopf.

 

Ich glaube, es wurden auf beiden Seiten Fehler gemacht. "Die Politik" hätte einiges aus der Erfahrung der "DDR Bürger" übernehmen können (vielleicht müssen) und die Bürger hätten sich nicht so "bequem einrichten sollen" sondern ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen.

 

Ich kann aus eigener Erfahrung (Familienangehörige im Ostteil) sagen, manch einem ist es gelungen, sich ein neues Leben aufzubauen, anderen eben nicht.

 

 

Autograf
@08:39 Uhr von Nachfragerin

Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

DDR-Bürger sind es gewohnt, dass alle Politiker mit einer Stimme sprechen und alle Medien ebenso. Sie sind es daher nicht gewohnt, so meine Erfahrung, viele Stimmen einer pluralistischen Gesellschaft zu vergleichen. Sie hören eine öffentliche Stimme, misstrauen ihr und diskutieren darüber mit genauso uninformierten Nachbarn und Verwandten, wobei Zweifel weckende, aber unsubstantiierte Behauptungen wie in RT gerne eingebracht werden. So entstehen, wie auch schon in der DDR, viele Gerüchte. Man kann eine eigene Meinung nur bilden, wenn man alle Fakten kennt und berücksichtigt. Das wird erst gar nicht versucht.

Karussell
@08:55 Uhr von Theodor Storm

Zustimmung in der Analyse, was die Wiedervereinigung angeht, die war n.m.M. zunächst eine Übernahme (in strengem wirtsch.Sinne) und entw. sich nur langsam zu einer Wiedervereinigung.

Das war sicher so und wird oft beklagt. Ich möchte die Leute aber fragen "Wie hätte es denn gehen sollen ?" Hätte man unwirtschaftliche Betriebe eine Zeit lang weiterführen sollen ? Wo gehobelt wird fallen Späne. Ab 1945 fielen auch in der "amerikanisch besetzten Zone" Späne.

ich1961
09:49 Uhr von frosthorn   //…

09:49 Uhr von frosthorn

 

////Ich werde hier ständig gefragt, warum ich einer Kapitulation der Ukraine das Wort reden würde. Es fragt mich aber vorher keiner, ob das überhaupt so ist. Da kommt man dann schon dahin, einfach nur noch genervt abzuwinken.////

 

Könnte das vielleicht daran liegen, das Sie sich nicht eindeutig ausdrücken?

 

 

Ken Jepson
@08:39 Uhr von Nachfragerin

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten.

Westliche Waffen haben noch keinen einzigen russischen Zivilisten getötet und ich hoffe auch, dass das so bleibt. Russische Soldaten haben aber in der Ukraine nichts verloren. Und sie haben durchaus die Wahl, sie können sich der Armee ja auch entziehen. Wenn sie die Ukraine nicht verlassen, sondern dort kämpfen und töten, tja, dann geschieht es ihnen recht.

Echter Pazifismus würde bedeuten: Keine Waffen auf beiden Seiten. Wenn das nicht erreichbar ist, dann wenigstens ein Gleichgewicht, das eine faire Gegenwehr zulässt.

Kröterich
@09:07 Uhr von Mika D

...Auch Franzosen, Engländer und Amerikaner waren Besatzungsmächte, ist man in diesen Regionen deshalb eher frankophil, besonders Amerikaliebend oder gar Britannienfan?

Wieso "waren"? Und selbstverständlich werden  Programme zur Meinungsbildung durchgeführt.

Partnerschaft: Bayreuth und die US-Army rücken zusammen - Bayreuth - Nordbayerischer Kurier

Sausevind
@09:37 Uhr von heribix

 

 

" Warum wir Krieg und Waffenlieferungen kritischer gegenüber stehen? Weil wir in der DDR so sozialisiert wurden, Frieden mit allen Völkern zu schließen, nicht zwischen Guten und Schlechten Kriegen zu unterscheiden.

 .

 

Möglich, dass Sie selber die aggressive und menschenfeindliche Art der Lehrer in den DDR-Schulen z.B. so aufgefasst haben, wie Sie es schildern. 

.

Ich selber habe es - in meiner DDR-Kindheit  - so erlebt, dass von diesen Lehrern blanker Hass gegen den Westen geschürt wurde.

.

Zumindest wurde es versucht, und zwar täglich. 

 

 

sosprach
Krieg

Warum muss man sich verteidigen nicht mit dem Mainstream mit zu schwimmen, wo ein ganzes Volk inkl. der  Medien, mikimausiziert Waffen, Waffen rufen, wir sind gut, die böse. Warum können wir nicht über die Ursachen des Konfliktes reden? 

Was ist mit der NATO, mit der Osterweiterung, mit Waffen die Richtung Osten zeigen, als das Verhältnis zu Russland noch gut war und es eine Chance gab mit Russland ein großes Europa aufzubauen. Wer zieht og zog Nutzen das es nicht klappte? Cui bo no? Schaut 

amran.juli
@09:33 Uhr von panelist

 

Sorry, aber auch diese ewigen stereotypen kann ich nicht mehr hören, waren früher nicht richtig und sind es heute eben so wenig. Wir müssen nicht zwischen den Zeilen lesen, wir können - anders als in der DDR - Millionen verschiedener Zeilen lesen. Fakten sind Fakten. Sie sind nicht "alternativ" oder in irgendeiner Weise interpretierbar. Völkermord ist Völkermord. Ein Diktator der von Groß-Russland schwärmt und sein Gebiet erweitern will, ist genau das. Da müssen Sie nichts "zwischen den Zeilen" lesen.

Von welchem Völkermord reden Sie? Von welchen Fakten?

heribix

Wisst ihr was das schlimmste für mich ist? Ich bin damals aus dem Osten weggegangen worden weil ich mit vielem nicht einverstanden war was dort ablief und das auch immer sehr offensiv vertreten habe. Vieles was man uns damals über den "Westen" erzählt hat hielt ich für kommunistische Propaganda. Jetzt bin ich 40 Jahre älter und muss zu meinem Entsetzen feststellen, vieles davon stimmt. 

Ken Jepson
Lassen wir die Ukrainer selbst entscheiden

Die überwältigende Mehrheit der Ukrainer möchte nicht überrollt und erniedrigt werden, sondern sich mit Waffen gegen den Einfall fremder Truppen zur Wehr setzen. Dann ist es ein Gebot echten Pazifismus, diese Waffen auch zu geben. Alles, was wir haben.

Ich selber habe allerdings bisher nur für humanitäre Zwecke in der Ukraine gespendet, sage ich jetzt auch mal dazu. Und zwar viel.

Klärungsbedarf
@09:42 Uhr von rjbhome

"Die ablehnende Haltung im Osten sei also keine Frage von pro-russisch oder anti-ukrainisch, sondern von generellem Vermeiden des Parteiergreifens [...] Das Problem reicht aber noch tiefer [...]"

Deutsche Staatsmedien stellen die neutrale Haltung einiger Bürger als "Problem" dar und wundern sich dann über das wachsende Misstrauen gegenüber Politik, Institutionen und Medien.

Wer Neutralität als Problem wahrnimmt, der ist in meinen Augen selbst das Problem.

 Damit haben Sie den Nsgel auf den Kopf getroffen 

Guten Tag, Herr Richter, natürlich habe ich gesehen, wie das Opfer zusammengeschlagen wurde. Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich mich völlig neutral verhalten und nicht eingegriffen habe.

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Die Moderation

teachers voice
re @08:23 dr.bashir: Volltreffer

Vielleicht akzeptiert Putin Sachsen statt der Krim.

 

Ich hoffe, Diejenigen, die sich als „Ostdeutsche“ zuordnen, können über dieses Bonmot genauso laut lachen wie ich.

Dann würde sich sehr viel dieser unterschwelligen Spannung entladen und „wir“ könnten wieder laut und emphatisch miteinander reden. 

Wie es übrigens in den 90ern absolut möglich war. Damals machte es schlicht  Spaß, in den „Osten“ zu fahren oder „hier“ mit „Wossies“ zu reden. So konnten wir uns z.B. gemeinsam über die „Sonnenallee“ amüsieren und den gegenseitigen Kleingeist hinter den Fassaden gemeinsam demaskieren.

Vielleicht trägt dieser hervorragende Bericht und dieses Interview ja auch ein kleines Bisschen dazu bei, dass man wieder gemeinsam über eine Sache einigen kann. 

Denn Einigung liegt immer in der Zukunft - über die Vergangenheit kann man immer nur noch streiten. 

 

MehrheitsBürger
09:47 Uhr von Werdaswissenwill --- Unterkomplexe Sicht

Das System wurde durch die Partei geschützt, Stasi und Co, den russischen Einheiten war es verboten Kontakt mit der Zivilbevölkerung zu haben. An der Mauer standen DDR Grenztruppen! Das war ein perfides, aber ziemlich effektives System, wo man argwöhnisch selbst dem Nachbarn gegenüber war!

Das haben Sie  gut verstanden. Danach wird das Verständnis des Gesamtzusammenhanges unterkomplex.

Das Herrschaftssystem in der DDR war das eines Satelliten der UdSSR auf zwei Ebenen.

1. Die Kollaboration der staatsinternen Kräfte sorgte innerhalb der DDR dafür, wie die Herrschaft der SED über die Gesellschaft und das Land organisiert und exekutiert wurde.

2. Die Einbindung der DDR in den Warschauer Pakt und den bankrotten COMECON hatten dafür Sorge zu tragen, dass die DDR als Satellit ein fester Bestandteil der russischen Einflussphäre im Sinne der Jalta-Ordnung blieb.

Wie in Ost-Berlin 1953, Ungarn 1956 und der CSSR 1968 sorgten nur russische Panzer dafür.

Keine ostdeutsche Identität

Nachfragerin

@09:31 Uhr von Tino Grupalla:

"Wer gegen Waffenlieferungen ist, propagiert Pazifismus im Hinblick auf eine Kapitulation mit Diktatfrieden."

Das ist falsch. Der ukrainische Staat war in den ersten Tagen von Putins "Spezialoperation" gefährdet. Dieser Angriff konnte ohne deutsche Kampfpanzer erfolgreich abgewehrt werden. Darauf folgte der noch immer laufende Abnutzungskrieg.

"Wer die Waffenlieferung stoppen möchte und die Waffen lieferungen auf russischer Seite verschweigt [...]"

Das tut keiner.

wolf 666
@09:30 Uhr von HSchmidt

Ich habe selten so viel dummes Zeug gelesen wie in diesem Artikel.

 

 

Jo, diese Frau Pagung, auf der der Artikel aufbaut, ist aber ausgewiesene Ostexpertin für die ARD. Laut wiki richtige Politikwissenschaftlerin und jahrelang Associate Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, sprich transatlantisch geprägt durch und durch. So eine Ostexpertin mit wissenschaftlichem Fundament kann doch kein dummes Zeug reden. (Sarkasmus aus.)

Bücherjunkie

Ich weiß nicht, ob die kritische Haltung vieler Deutscher ein Phänomen des Ostens ist. Gewiss sind in den neuen Ländern mehr Menschen gegen immer mehr Waffenlieferungen, aber auch im Westen sind nicht wenige skeptisch  ob diese Politik des Verbotes, den Sinn des immer weiter drehen an der Eskalationsspirale gut ist. In allen deutschen Familien gibt es die Geschichten der Vorfahren aus dem WK 2. Meine Generation, die der Kriegsenkel ist besonders mit den Erzählungen der Eltern und Großeltern aufgewachsen und sie haben uns immer erklärt, Krieg kann keine Lösung für die Probleme der Menschheit sein. Ob diese pazifistische Haltung vieler Nie wieder Krieg aktuell realistisch ist, kann man bezweifeln, aber kann nicht einen großen Teil der Bevölkerung einfach als Putinfreunde bezeichnen, nur weil sie berechtigte Ängste und Sorgen haben.

Thomas D.
@09:11 Uhr von wolf 666

Dort (im Osten) mehr Bildung fordern. Ich musste dermaßen ablachen, weil hier im Wertewesten seit über 40 Jahren beständig von Bildungsmisere und Bildungskrise berichtet wird. Den Ostdeutschen sind diese zwei Begriffe fremd. Die kennen Krise und Misere in Bildung nicht. Bis das westdeutsche Bildungssystem überkam.

 

Ich verstehe. Was Sie sagen wollen ist „In der DDR war nicht alles schlecht!“

 

Wissen Sie, es ist allgemein bekannt, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung dort mehr oder weniger freiwillig für die Stasi gearbeitet, Kollegen, Freunde und Verwandte verraten hat. 

 

Wo sind diese Leute geblieben? Es gibt sie nicht mehr, man hört nichts von ihnen. Ich lese hier immer nur „wir wurden vom Wertewesten über den Tisch gezogen“ und „Dafür bin ich damals nicht auf die Straße gegangen!“.

 

Aber man hört nie, niemals „Ja, ich habe meinen Schwager an die Stasi verraten.“

rr2015
@09:35 Uhr von Sowiesoso

Russland ist nicht Teil ostdeutscher Identität, zumindest nicht meiner.

Die Russen waren in der DDR für viele ein (notwendiges) Übel. Die Sprache zu lernen war ein Zwang.

Genauso war es. Deshalb gab es nur die nach außen verordnete Russlandfreundlichkeit. Aber denoch  versuchten wir die Russen zu verstehen und respektierten Sie. Wir haben schließlich viel Leid über sie mit den 2.WK gebracht. Ich habe gelernt, sie waren zuerst Russen und verstanden sich als Einheit. Nationalstolz gab es bei uns nie. Das ist uns fremd. Aber ich respektiere das , wenn es die Identität dieser Länder prägt.

Bevor man urteilt soll zuerst  die Geschichte  des Landes sehen. Eine russ. Identität im Osten  was soll das sein?

Einander zuhören.

 

 

 

fathaland slim
@09:53 Uhr von Schlüsselmann23

 Vielleicht wissen viele im Osten und im  Gegensatz zu den Leuten in Westdeutschland wie sich russische Besatzung anfühlt und wollen einfach dass die Russen soweit weg im Osten bleiben wie möglich. Jeder Tag Krieg bringt sie uns aber ein Stück näher. Weil die Ukraine zu klein und zu schwach ist und mit allen Waffen der Welt nicht genug Menschenmateriewl hat um die Russische Armee aufzuhalten.

So wie die Vietcong die US-Armee nicht aufhalten konnten?

Theodor Storm
@09:21 Uhr von wie-

@09:09 Uhr von Demokrat 2014

Oder ist es das alte Feindbild, die Amerikaner sind böse?

Das sicher auch. Und das ist die bemerkenswerte Gemeinschaft zwischen Ost und West sowie beiden extremen Rändern des politischen Spektrums (goutieren Sie z.B. die Reden des MdB Farle, einst DKP, jetzt AfD): jahrzehntelang eingeübter billiger und unreflektierter Anti-USamerikanismus. Bei den einen begann es spätetens mit Anti-Vietmankriegs-, Anti-Schah-Demonstrationen, bei den anderen bereits mit dem dem Herunterlassen des "eisernen Vorhangs" durch das Besatzungsregime. Bei beiden war der Nährboden dazu gelegt worden durch die NS-Propaganda. Denn tatsächlich ist plattes US-Bashing, die Verschwörungserzählung von irgendwelchen Weltbeherrschungsplänen von ominösen "Globalisten" eine der Varianten des aktuell gelebten Antisemitismus - der ja auch in der DDR-Gesellschaft nie beseitigt wurde.

Lesen Sie mal über den amerik. Exzeptionalimus und „Responsibility to protect „ Vorläufer von America first.

Karussell
@09:02 Uhr von panelist

Putin ist ein  größenwahnsinniger Diktator, der ein groß Russland schaffen will, und daraus öffentlich auch keinen Hehl macht. Er begeht Völkermord. Und aus der eigenen Geschichte wissen wir, dass auch Hitler nicht mit Diplomatie gestoppt werden konnte.

Leider haben viele diese Erkenntnis noch nicht gewonnen, siehe die Demo gestern in Berlin.

harry_up
@09:53 Uhr von HSchmidt

1989 wurde den Ostdeutschen ein hohes Maß an Zivilcourage bestätigt, weil sie sich gegen das System aufgelehnt haben.

Heute sind es Nörgler und Undankbare.

Wie die Zeiten sich doch ändern.

 

 

Dann sollten Sie einfach einmal zu differenzieren anfangen. 

Klärungsbedarf
@09:53 Uhr von Schlüsselmann23

Ich, Jahrgang 74 bin 89 kurz vor der Grenzöffnung aus dem Osten geflohen. Teile meiner Familie kommen aus Ostpreussen, wurden dort vertrieben. Vielleicht wissen viele im Osten und im  Gegensatz zu den Leuten in Westdeutschland wie sich russische Besatzung anfühlt und wollen einfach dass die Russen soweit weg im Osten bleiben wie möglich. Jeder Tag Krieg bringt sie uns aber ein Stück näher. Weil die Ukraine zu klein und zu schwach ist und mit allen Waffen der Welt nicht genug Menschenmateriewl hat um die Russische Armee aufzuhalten. Und die Amerikaner haben offensichtlich Muffensausen, selbst einzugreifen.

Haben Sie eigentlich verstanden, warum "der Westen" so zögerlich Waffen an die Ukraine liefert ? Weil nämlich die Ukrainer, wenn es anders wäre, in kurzer Zeit tief auf russischem Gebiet stehen würden.

gelassenbleiben
@09:25 Uhr von sosprach

Es sind nicht nur Ostdeutsche die keitisch sind. Die pyskologisierung hinkt ohnehin. Wie er klärt der pskyko. Spezialisten die Tatsache das besonders osteuropäische Länder besonders kritisch gegenüber Russland sind? Sind die nicht sozialistisch sozialisiert?

wir sind hier ja wahrscheinlich alle nur Hobbypsychologen. Ich denke, sowohl die Ostdeutschen, wie die Polen und die Balten haben sich selbst von der UDSSR befreit, der Unterschied danach ist, die letzteren hab sich dann selbstständig entwickelt, aller Mist der ggf. gemacht wurde, mussten und haben sich diese selbst zugeschrieben. Ostdeutschland wurde danach weiter (wenn auch in eine andere Richtung und mit anderen Methoden) ‚fremdbestimmt‘ zumindest gefühlt. Da kann man dann bequem alleswas (vermeintlich) falsch gelaufen ist, denen ‚da oben‘ in dieSchuhe schieben und sich ohnmächtig fühlen 

harry_up
@09:57 Uhr von Pax Domino

Der Osten ist heller !

 

 

Da geht ja auch die Sonne auf. 

Account gelöscht
Was man mir auch

nach der Wende von meiner Verwandtschaft gesagt hat:Wir haben heimlich West Fernsehen geguckt.Mussten aber höllisch aufpassen das uns keiner dabei erwischt.

Nachfragerin
@Autograf - Völkerrechtsbruch

@09:51 Uhr von Autograf:

"Waffenlieferungen, auch in Kriegsgebiete, waren nie grundsätzlich schlecht."

Das sehe ich anders. Aber ich glaube auch nicht an den guten Krieg.

"Wir haben einfach nur lange Zeit keinen großen Angriffskrieg mehr gehabt, wie jetzt der Russlands gegen die Ukraine."

Die Türkei ist vor wenigen Jahren in Nordsyrien einmarschiert.

"Daher hat sich die Frage, ob man einem überfallenen souveränen Staat mit Waffen hilft, schon lange nicht mehr gestellt."

Völkerrechtsbrüche von NATO-Mitgliedern oder anderen Verbündeten werden grundsätzlich ignoriert.

"Bisher ging es immer nur um Bürgerkriege."

Jaja. Diese "Bürgerkriege", in denen dutzende Nationen und andere Interessengruppen mitmischen.

KarlderKühne
Erklärungsversuch!

Viele DDR Bürger setzen sowohl Russen als auch Ukrainer gleich, machen keinen großen Unterschied, da beide als Brudervölker angesehen werden. So wird der Krieg als Krieg unter Brüdern gesehen, aus den es sich rauszuhalten gilt. Noch dazu, wo wir durch die Sanktionen selbst betroffen sind.

Zuschauer49

Irgendwie nervt mich sowieso der konstruierte Ossi-Wessi-Gegensatz inklusive der Herabsetzung der "Ossis" (ich bin keiner) als irgendwie rückwärtsgewandt oder naiv-russenfreundlich.

Meiner Erinnerung nach hat nicht Helmut Kohl die Wiedervereinigung herbeigeführt, auch wenn er der richtige Mann am richtigen Platz war, sondern die Leipziger mit ihren Montags-Aktionen.

RoyalTramp
@08:40 Uhr von Tada

Einfach alles mit dem Ostblock und "Antiamerikanismus" zu erklären ist zu einfach. Der Ostblock ist groß gewesen.

Es ist meiner Meinung nach immer noch ein Konflikt zwischen den ehemaligen  Westdeutschland und Ostdeutschland: die vergeblich erhofften "blühenden Landschaften", der mangelnde Aufschwung und die dadurch verursachte Abwanderung der Bevölkerung. Man geht miteinander immer noch nicht auf Augenhöhe um. Der Westen erwartet Dankbarkeit und der Osten fragt sich "wofür?". Schließlich hat man sich ganz alleine von dem Joch freigekämpft. Und deshalb muss man nicht alles toll finden, was der Westen toll findet.

Ps. Ich finde, wer von Antiamerikanismus spricht, der muss sich auch mit  Antislavismus beschäftigen.

 

Zwei Daumen hoch!

mic

Im Osten haben die Leute immer noch Probleme mit unserer preußischen Demokratie. Es gibt nur ein richtige, demokratische Meinung. Alle anderen Meinungen sollen verboten/totgeschwiegen werden. Und wer entscheidet, welche Meinung die richtige ist? Den möchte ich gerne kennenlernen. Lebt er in DEU?

gman
Es ist nur noch ätzend!

 

Mit der ständig wiederholten Fokussierung auf OST-WEST befinden sich die "Expert/innen" in der heutigen Bundesrepublik längst im Abseits.

Es ist nur noch ätzend.

 

""Auswärtiger Politik"Konflikte" bzw. Unterschiede gibt es in unserer föderalen Republik von Nord bis Süd und von West bis Ost. Für die "Auswärtiger Politik" gäbe es im Innern genügend Themen. Das gilt auch für die Ministerpräsident/innen.  Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat da kein Alleinstellungsmerkmal.

"Auswärtiger Politik"

"Blühende Landschaften" findet man gerade auch im Freistaat Sachsen. Einfach mal in Dresden umsehen! Nicht überall, das gilt aber auch für den Rest der Republik, egal welche Himmelsrichtung.

klug und weise
Prinzip nicht verstanden

 

im Artikel: Makeiev, der die Ostdeutsche nicht versteht. ..

„Wer Waffen (zur Verteidigung der U) ablehne, lasse die Menschen in der Ukraine sterben, ..“

Bei dem Prinziep , keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern, geht es doch nicht um die Frage, ob man helfen will, sondern wie. Die Aufmunterung zum bewaffneten Kampf und die Waffenlieferung ist nach dieser Philosophie quasi ein Bärendienst. Der militärische Kampf findet nicht in der Wüste, sondern auf bewohntem Gebiet statt.   

 

Alternativen: mit Waffenstillstand zusammen mit  Forderung massiver UN-Kontrollen.  Rest nach und nach politisch „zurückholen“( wieso nicht: Orientierung zum Westen in Polen, Balkan-Länder, Tech…usw und der größte Teil der Ukraine wurde jedenfalls nicht militärisch erkämpft)

 

sosprach
Medien

Selbst liberale und durchaus gute Medien wie die ARD belegen uns mit Waffenforderung, Waffenschein,  machen mit bei der Demonisierung des Feindes. Die eignen ethischen Regeln werden ausgesetzt wenn es nur gegen Putin und Russland geht. Ich bin enttäuscht und wünsche mir eine kritische Berichterstattung. Warum stehen wir am Abgrund einer Atomkrieges. Was können wir tun um den nächsten Schritt zu verhindern?

 

 

proehi
@09:49 Uhr von frosthorn

 

man geht gleich direkt dazu über, zu fragen, warum die Ostdeutschen nicht richtig ticken und einfach zu blöd für die Demokratie sind. Die Frage danach, ob das überhaupt so ist, ist damit gleich elegant mit beantwortet und bedarf keiner näheren Untersuchung.

...

Ich werde hier ständig gefragt, warum ich einer Kapitulation der Ukraine das Wort reden würde. Es fragt mich aber vorher keiner, ob das überhaupt so ist. Da kommt man dann schon dahin, einfach nur noch genervt abzuwinken.

+

Die Selbstgefälligkeit, die Arroganz, dass ausschließlich die eigenen Einsichten und Ansprüche die einzig akzeptablen sind, ist aus meiner Sicht ein Hauptgrund dafür, dass es durch Politikversagen überhaupt zu diesem Krieg gekommen ist. Und dass diese Überheblichkeit in diesen Tagen ungeahnte Höhen erreicht ist keinesfalls eine Entschuldigung oder Rechtfertigung für Putins Überfall.

... und dass Ostdeutsche ebenfalls Überheblichkeit über sich ergehen lassen mussten ist keine Rechtfertigung für Rechtsextremismus.

KarlderKühne
Ist schon erstaunlich,

wie viele auch ältere Bürger, die die DDR nur vom Sagen kennen, die ostdeutschen Befindlichkeiten besser verstehen wollen, als so manch einer, der damit groß geworden ist.

Vielleicht haben wir "Ostdeutschen" einfach eine andere Einstellung zu Krieg und Frieden. Von klein auf wurde uns gepredigt, das Krieg verabscheuungswürdig ist.

Auch haben wir lernen müssen, zwischen den Zeilen zu lesen und alles kritisch zu hinterfragen. 

wolf 666
@09:29 Uhr von Zufriedener Optimist

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

Das wäre schön, wenn es so wäre - leider wird eher russische Propaganda wiederholt von einer „NATO Osterweiterung“ und ähnlichem Quatsch…

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/russland-ukraine-desinformation-…

Die NATO-Osterweiterung ist eindeutige(r) Realität und Fakt. Mehr Eindeutigkeit geht gar nicht. Und Realitäten als Fakten sind immer noch das Gegenteil von Propaganda.

grübelgrübel
@09:45 Uhr von Nachfragerin

          08:34 Uhr von grübelgrübel:

"Wer die westlichen Waffenlieferungen stoppen will, liefert die Ukraine der russischen Aggression aus."

Nach Ihrer Logik müssten wir auch Kurden, Huthi und Palästinenser bewaffnen. Das tun wir aber nicht.

Man könnte Ihren Gedanken auch weiterführen und jedem eine Waffe geben, der mal von einem stärkeren bedroht oder angegriffen wurde.

Wo das hinführt, sollten Sie eigentlich wissen.

.

Ihre Logik ist, ein stärkerer Aggressor kann überfallen wen er will. Da ist ihr Hinweis auf andere Krisengebiete nur plumpe Ablenkung.

Nachfragerin

@09:57 Uhr von Anderes1961:

"Dann fangen Sie doch endlich mal an kritisch zu hinterfragen [...]"

 Das mache ich die ganze Zeit. Sie scheinen aber etwas völlig anderes darunter zu verstehen.

"[...] statt ständig zu fordern, die Ukraine möge doch aufhören sich zu wehren."

Ersparen Sie mir solche Lügen.

"Noch mal: Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, hört die Ukraine auf zu existieren."

Aber die Menschen leben.

Es geht mir übrigens um die Waffenlieferungen aus Deutschland. Die Ukraine kann sich auch anders wehren.

 

Account gelöscht
@09:34 Uhr von dr.bashir

...mir wäre es sehr lieb, wenn nicht immer wegen einiger in der Vergangenheit hängen gebliebener Mitmenschen das Stück deutschen Landes, in dem ich lebe, als Tauschobjekt angeboten würde. 

...

Ich frage mich tatsächlich ernsthaft, woher die im Artikel beschriebene "ostdeutsche Bedindlichkeit" kommt.

 

Von jemandem, der beide Sichtweisen kennengelernt hat: Ist meines Erachtens nach 2 Dingen geschuldet.

 

Erstens der politikwissenschaftlichen Ausrichtung der Gesprächspartnerin. Im Gegensatz zu soziologischer Darstellung, die zwar nicht aufs Individuum zielt, aber Raum für andere Sichtweisen/Variablen lässt, ist die politische Richtung meiner Erfahrung nach sehr verallgemeinernd.

 

Zweitens wird medial selbst nach einer Generation (30 Jahre) immer noch von West/Ost als Block geredet. So verschleppt man Sichtweisen und versperrt den Blick aufs Wesentliche. Gab bspw. erst kürzlich einen Artikel über große Unterschiede in der Unterbringung Geflüchteter in zwei benachbarten sächsischen Landkreisen.

MehrheitsBürger
Nicht Russland ist Teil der Identität

 

sondern Gruppen in der Gesellschaft haben ein durch Verdrängung und Illusion geprägtes Russlandbild, das die Untaten Putins unterschlägt.

 

derkleineBürger
@09:31 Uhr von klug und weise

Das Blöde ist, dass bei der emotionalen Assoziation Russlands mit der Sowjetunion der ganze Hass aus dem kalten Krieg, wie ein Dämon in unserem Hinterkopf wirkt,   was natürlich auch ausgenutzt wird.

 

->

Abteilung "Fremde Heere Ost" wurde etwas früher gegründet...da wo ein gewisser Herr Gehlen aktiv war...

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Minka04
@09:58 Uhr von panelist

Das doch einige hier die hohen Zustimmungswerte für Rechtsradikalismus, oder für offensichtliche Putinpropaganda, Verschwörungstheorien usw. Im Osten des Landes für ein besonders nobles Zeichen halten.

Das sei geschuldet einer edlen und besonderen Skepsis und eines quasi anerzogenen Misstrauens gegen imaginäre "Staatsmedien", (wenn es denn mal zu viele gleichlautende Fakten sind, die man so überall ordentlich recherchiert hören oder sehen kann: gerne auch mal "Mainstream Medien" genannt)  oder Obrigkeiten.

Für mich ist das der plumpe Versuch, sich dieses Problem schön zu reden.

Es ist schlicht und einfach eine eigene, individuelle Meinung, gerne heutzutage auch auch in „Mainstream Medien“  als Querdenken benannt.

Kaneel
09:26 Uhr von MehrheitsBürger

Eine ostdeutsche Identität gibt es daher nicht.

Eine westdeutsche auch nicht.

Trotzdem ist mein Eindruck, der durch Umfragen bestätigt wird, dass sich Ost- und Westdeutsche in ihrer Ausrichtung USA - Russland Waffenlieferungen ja-nein rein prozentual erheblich unterscheiden und dass die Sozialisation DDR - BRD und die Erfahrungen nach der Wende, die sich jeweils unterscheiden, durchaus eine Rolle spielt.

Verallgemeinern darf man die Positionierung aber nicht. Die ehemaligen DDRler, die ich kenne, erlebe ich u.a. in der Haltung zu den Corona-Maßnahmen als kritischer, aber der Angriff auf die Ukraine wird klar und scharf verurteilt und nicht die Ukraine oder der Westen  dafür verantwortlich gemacht.

Dahingegen kenne ich in der BRD Sozialisierte, die den Pandemiemaßnahmen unkritisch gegenüber standen, aber dazu neigen „dem Westen“ eine Mitverantwortung an dem Krieg in der Ukraine zu geben.

Kaneel
@09:28 Uhr von Anita L.

..Ps. Ich finde, wer von Antiamerikanismus spricht, der muss sich auch mit  Antislavismus beschäftigen.

Dahinter kann man sich toll verstecken.

Antiamerikanismus, Antislavismus,... Menschen, die sich solcher Begriffe bedienen, sind m.A.n. im Kalten Krieg des alten Jahrtausends kleben geblieben und vergessen nebenbei, dass die slawische Volksgruppe weit mehr als das russische Regime umfasst. [...]

Wichtiger Hinweis.

Ich bin nicht antislavistisch, wenn ich die Innen- und Außenpolitik Russlands kritisiere. Ich bin auch nicht gegen Amerika, wenn mir auch so einiges, was dort passiert, nicht gefällt.

Dieser Differenzierung stimme ich zu.

Ismen in der Politik sind immer ein Ausdruck der Extreme.

Als ich hier begonnen habe zu lesen, bin ich ständig über die Zuschreibung "Transatlantiker" gestolpert, der definitiv nicht positiv gemeint war. Von daher sehe ich eine Schwierigkeit darin Phänomene zu beschreiben, wenn ich diese nicht benenne.