Der Stern am Sowjetischen Pavillon auf der Alten Messe in Leipzig.

Ihre Meinung zu "Russland ist Teil der ostdeutschen Identität"

Die Debatten über Waffenlieferungen für die Ukraine stoßen in Ostdeutschland meist auf Ablehnung. Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung. Von Alicia Müller.

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223 Kommentare

Kommentare

dr.bashir
Es geht mit auf die...

...Nerven.

Bei jedem 2. Thema muss ich mir erklären lassen, warum Ostdeutsche so anders sind. Warum sie Extremisten wählen und einen Diktator lieben. Warum sie sich nicht impfen lassen wollen usw.

Das ist wie in Artikeln über Straftäter, die eine schwere Jugend hatten.

Ich nehme es zur Kenntnis, kann es nicht ändern und mag es nicht.

Vielleicht akzeptiert Putin Sachsen statt der Krim.

Nachfragerin
Fragen über Fragen...

Wie kann es sein, dass diese Ostdeutschen gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind? Warum verstehen sie nicht, dass das, was vor einigen Monaten noch grundsätzlich falsch war, jetzt auf einmal richtig ist?

Und wie kommen diese Ostdeutschen überhaupt dazu, sich eine Meinung zu bilden, die von der in Medien und Politik verbreiteten Sichtweise abweicht? Dieser elementare Bestandteil einer Demokratie muss kritisch betrachtet und von Experten erklärt werden.

Die freie Meinungsbildung ist grundsätzlich gut, aber doch nicht diese! Denn wer gegen Waffenlieferungen ist, der ist für Putin.

Tino Winkler
Einigen Ostdeutschen tun die Russen eventuell leid,

die in der ehemaligen DDR stationierten sowjetischen Soldaten konnten sich nie frei im Land bewegen, Kontakte gab es nur geführt von der SED, NVA, FDJ oder den Kampftruppen der DDR (eine paramilitärische Einheit von Betriebsangehörigen Arbeitern oder Angestellten).

Nur Offiziere der sowjetischen Armee konnten Kontakte und damit auch Geschäfte mit der Bevölkerung der DDR unterhalten.

Die Soldaten traten nur in geschlossenen geführten „Brigaden“ in der Öffentlichkeit auf.

Die russischen Soldaten von heute haben aber eine andere Einstellung zu den Ukrainern, die werden von Putins Schergen missbraucht.

In der DDR waren sie die Befreier vom Faschismus (das haben früher viele DDR-Bürger anders gesehen), heute sind russische Soldaten in der Ukraine den deutschen Faschisten von 1941 bald ebenbürtig.

grübelgrübel
Zitat aus dem Artikel:

 

 "Michael Kretschmer mit seinen Äußerungen zu Russlands Angriffskrieg in der Ukraine für Schlagzeilen sorgte - und mit seiner Meinung nicht allein war. Von vielen Ostdeutschen erfuhr er Zustimmung, "den Krieg einzufrieren", der Ukraine keine schweren Waffen zur Verfügung zu stellen, sich herauszuhalten"

.

Wer die westlichen Waffenlieferungen stoppen will, liefert die Ukraine der russischen Aggression aus. Denn die Russen werden ihrerseits die Waffenlieferungen an die Front nicht einstellen. 

 

Dann sollte Kretschmer ehrlich sein und sagen: Laßt doch die Russen die Ukraine besetzen, was geht uns das an. Egal welche Gräueltaten die russischen Horden angerichtet haben, mich interessiert das nicht.

Nachfragerin
Gründe

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

Tada
Ich bin anderer Meinung

Einfach alles mit dem Ostblock und "Antiamerikanismus" zu erklären ist zu einfach. Der Ostblock ist groß gewesen.

 

Es ist meiner Meinung nach immer noch ein Konflikt zwischen den ehemaligen  Westdeutschland und Ostdeutschland: die vergeblich erhofften "blühenden Landschaften", der mangelnde Aufschwung und die dadurch verursachte Abwanderung der Bevölkerung. Man geht miteinander immer noch nicht auf Augenhöhe um. Der Westen erwartet Dankbarkeit und der Osten fragt sich "wofür?". Schließlich hat man sich ganz alleine von dem Joch freigekämpft. Und deshalb muss man nicht alles toll finden, was der Westen toll findet.

 

...

 

Ps. Ich finde, wer von Antiamerikanismus spricht, der muss sich auch mit  Antislavismus beschäftigen.

 

 

 

 

 

Andi123
seltsamer Einleitungstext

Die Debatten um Waffenlieferungen für die Ukraine stoßen in Ostdeutschland meist auf Ablehnung.

Was stößt auf Ablehnung, die Ankündigungen und Durchführung von Waffenlieferungen oder die Debatten darüber ??

wolf 666
Wahrlich ...

... Klischee und Kaffeesatzleserei, was die Anfang 30jährige 'Expertin' der ARD über die Stimmung gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukr in Ostdeutschland von sich gibt.                                            Bsp. gefällig:                                                           "Anders in der DDR - zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Regime sei die Abneigung gegenüber dem fremden Westen hinzugekommen und habe sich über die Jahre in Form von Misstrauen in Politik, Institutionen und Medien verhärtet."                                                              Die Frau hat nie die Stimmung in der DDR erlebt, auch nicht die, in den ersten Wendejahren. Sie war noch gar nicht geboren bzw. Kleinkind. 'Die Unzufriedenen' ist typisches angelesenes Klischee.   Noch schlimmer wird es mit 'Abneigung gegenüber dem fremden Westen'. Das genaue Gegenteil war zur und nach der Wende der Fall in Ostdeutschland. Die Abneigung kam erst mit den Jahren, mit den Erfahrungen mit dem Westsystem.

Freiheit-braucht-Sicherheit
Entwertung führt zu neuer Identität

Ich möchte das bestätigen, ohne dass ich es werte. Es ist bei vielen im Osten Deutschlands eine Identität entstanden, die oft aus dem Gefühl der Entwertung kam.

-

Nach der Wende wurde für die Bürger vieles, was ihnen vertraut war und Sicherheit gab, entwertet. Ein erlernter Beruf führte in der Marktwirtschaft nicht mehr zu lebenslanger Sicherheit. Das in der Schule erlernte russisch war nicht mehr gefragt. Fernsehserien und Musik waren englisch sprachig und die Westdeutschen schienen darin voraus.

-

Nur in Russlandfragen hatte man einen Vorsprung vor den Wessis und das wurde dann für manche der osttdeutschen Bürger im Lauf der Jahre zu einer Frage der eigenen Identität.

 

Shuzushi
Traurig

Ich finde es traurig, dass in Ostdeutschland es anscheinend einige Menschen gibt, denen alles egal ist. Egal ob sie in einer Demokratie leben oder nicht, egal ob die russischen Soldaten alle Männer auf der Stelle foltern und erschossen. Einfach nur armselig .

was manche Menschen in Ostdeutschland öffentlich sagen, hätte in einer Diktatur (was anscheinend einige dort Glauben) zur standrechtlichen Erschießung geführt. Anscheinend leben wir in keiner Diktatur…

Was muss man als Regierung tun, um das dort zu verbessern? Mehr Bildung? Mehr Stärke durch den Staat zeigen (Beispielsweise jeden Reichsbürger nachts um null Uhr die Wohnung stürmen?)? Oder mehr Bevormundung? Wenn das im Osten noch schlimmer wird, sollte man sich echt mal was überlegen. Das ultima ratio wäre der Bundeszwang…

Shuzushi
@08:45 Uhr von wolf 666

... Klischee und Kaffeesatzleserei, was die Anfang 30jährige 'Expertin' der ARD über die Stimmung gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukr in Ostdeutschland von sich gibt.                                            Bsp. gefällig:                                                           "Anders in der DDR - zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Regime sei die Abneigung gegenüber dem fremden Westen hinzugekommen und habe sich über die Jahre in Form von Misstrauen in Politik, Institutionen und Medien verhärtet."                                                              Die Frau hat nie die Stimmung in der DDR erlebt, auch nicht die, in den ersten Wendejahren. Sie war noch gar nicht geboren bzw. Kleinkind. 'Die Unzufriedenen' ist typisches angelesenes Klischee.   Noch schlimmer wird es mit 'Abneigung gegenüber dem frem...

Ok und wo sind die Stimmen jetzt? Ich höre jetzt eher andere Stimmen, auch durch manche Wahlen, wo die AfD sehr stark wurden.

Toni B.
Als in Ostdeutschland Aufgewachsener...

stimme ich diesem Artikel zu. Ich habe eine unsagbar große Aversion gegen Ostdeutsche, ich bin da mit 20 weggezogen und vermeide bis heute jeden Kontakt dorthin. Leute, glaubt mir: Alle Klischees, alles Schlechte, alle Vorurteile über Ostdeutsche sind wahr! Dort abzuhauen, war die beste Entscheidung meines Lebens!

Theodor Storm
Bewusstsein für Europa fehlt

Zustimmung in der Analyse, was die Wiedervereinigung angeht, die war n.m.M. zunächst eine Übernahme (in strengem wirtsch.Sinne) und entw. sich nur langsam zu einer Wiedervereinigung.

Dass der Osten Deutschlands noch die Sowjetunion im Kopf hat ist stimmig, zumindest für einen Teil der Menschen dort. Aber das ist natürlich eine falsche Betrachtung. Der Angriffskrieg in der Ukraine ist nicht von Sowjets, nicht von Russen, sondern von einer KGB-Clique um Putin herum angezettelt worden. Das kann nicht Teil ostdeutscher Identität sein. Und auch das ist klar: dieser Krieg hat imperialistische Ziele und Putins Angriffskrieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auf ganz Europa. Mit deutschen Waffenlief. verteidigen wir (und die Ukrainer!!) uns selbst und ganz Europa. Es wird höchste Zeit, dass wir uns (eben auch in Ostdeutschland) eine europäische Identität geben und uns nicht nur von Russland, sondern auch von den USA abgrenzen. Eine Identität mit Russland ist nicht zukunftsfähig.

Grossinquisitor

Wie wichtig die Amerikaner für uns in Europa sind, wird vielen auch im Westdeuschland jetzt so richtig klar. Einen pupertären, selbstgerechten Antiamerikanismus findet man auch im Westen sehr häufig. Seit dem Angriffskrieg Putins aber seltener. 

wie-
Klare Befundsbestätigungen

@08:45 Uhr von wolf 666

Ähm, Ihre Feststellung (aus eigenem persönlichen Erleben?) ...

Das genaue Gegenteil war zur und nach der Wende der Fall in Ostdeutschland. Die Abneigung kam erst mit den Jahren, mit den Erfahrungen mit dem Westsystem.

 ... wird doch exakt durch Frau Pagung, eben genau das Zitat, welche auch Sie verwenden, bestätigt.

"Anders in der DDR - zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Regime sei die Abneigung gegenüber dem fremden Westen hinzugekommen und habe sich über die Jahre in Form von Misstrauen in Politik, Institutionen und Medien verhärtet."                                                       

Wo liefern Sie also eine Begründung für Ihren Vorwurf von "angelesenen Klischees"? Ach ja, inwieweit kennen Sie sich mit empirischen wissenschaftlichen Sozialstudien aus? Und: inwieweit wurden Sie im zu Recht untergegangenen Unrechts- und Lügenstaat "DDR" sozialisiert? Über wie viele Jahre erstreckt sich Ihre autobiografische "Evidenz"?

DerCarsten
@08:49 Uhr von Shuzushi

Ich finde es traurig, dass in Ostdeutschland es anscheinend einige Menschen gibt, denen alles egal ist. Egal ob sie in einer Demokratie leben oder nicht, egal ob die russischen Soldaten alle Männer auf der Stelle foltern und erschossen. Einfach nur armselig .

was manche Menschen in Ostdeutschland öffentlich sagen, hätte in einer Diktatur (was anscheinend einige dort Glauben) zur standrechtlichen Erschießung geführt. Anscheinend leben wir in keiner Diktatur…

Was muss man als Regierung tun, um das dort zu verbessern? Mehr Bildung? Mehr Stärke durch den Staat zeigen (Beispielsweise jeden Reichsbürger nachts um null Uhr die Wohnung stürmen?)? Oder mehr Bevormundung? Wenn das im Osten noch schlimmer wird, sollte man sich echt mal was überlegen. Das ultima ratio wäre der Bundeszwang…

Ihr Kommentar ist das beste Beispiel dafür, warum es sich weiterhin lohnt, wachsam und kritisch zu sein.

Viktor Jara

Wenn ein System dem anderen die Identität nimmt , dazu noch wie eine Dampfwalze über das eroberte System  herfällt . Wie zb. Rückgabe vor Entschädigung , so braucht sich keiner wundern ,wenn Menschen diesem System, in dem Fall ,das Kapitalistische ,  sehr Kritisch gegenüberstehen . Wenn dann noch jede Identität mit stumpf und Stil dem Erdboden Gleichmacht  ,  bis nichts mehr bleibt , dann darf auch die Demokratie, die zum Großteil vom Kapitalismus benutzt wird ,ihre Interessen durchzusetzen  , angezweifelt werden . Aber das ist ein alter Hut . Infolgedessen ist der Unterschied in  den Augen mancher zu klein , was dann zu solchen , Denkmustern führt . Natürlich hat sich die Erde seit 1989 weiter gedreht , aber daran würden auch ein paar Führungsoptionen die vom Osten besetzt sind nichts ändern . 

MehrheitsBürger
Unberarbeitetes Unrecht ist ein Grund

 

Zuerst gilt es zurecht zu rücken, dass nicht alle ostdeutschen Landsleute so denken. Die meisten haben nicht vergessen, dass es nur die russischen Panzer wahren, welche den Unrechtsstaat "DDR" existent hielten. Sie waren heilfroh, als die Russen endlich gingen und der Freiheit und der Demokratie Platz machten.

Aber es gab auch einen Teil Gesellschaft, der sich in der Nähe der Russen eingerichtet hatten. Für SED-Genossen, NVA-Offiziere, Beamte, Stasi-Mitarbeiter, IMs, Funktionäre von Staasbetrieben war es ein "Verlust" als die Russen abzogen und sie ihre Privilegien verloren.

Sie haben dann an einer Ost-Nostalgie gearbeitet, welche diese "Identität" dann herausgearbeitet hat. Darin wurde die russische Besatzung im Nachinein verharmlost und eine neue Nähe zu Putin aufgebaut. Das DDR-Unrecht wurde im Gegensatz zu dem der Nazi-Zeit nie richtig aufgearbeitet. Zum Bedauern vieler ihrer Bürger.

 

Möbius
Ich halte diese Thesen für unrichtig

Zuerst einmal stoße ich mich daran, die Haltung vieler Ostdeutscher überhaupt als „Problem“ zu sehen. Das finde ich nicht sehr wissenschaftlich. 

 

Als Erklärungsansatz greift Pagung auf die Zeit vor dem 2. Weltkrieg zurück. Richtig ist, dass die Kultur, die Mentalität, das Selbstverständnis und das Lebensgefühl der Deutschen vor dem Krieg ein anderes war als in der Bundesrepublik, die sich darauf beschränkt zu den USA aufzublicken und bis in viele Lebensbereiche hinein an den „USA“ orientiert. Ich nenne das immer die „Baywatch“-Sozialisierung, da sie sich nach einer idealisierten USA ausrichtet, nicht nach der realen USA. Mit „neutral“, „West und Ost“ hatte das vor WK 2 aber nichts zu tun, auch der Wohlstand spielt dafür keine Rolle. 

 

 

Die skeptischere Haltung der Ostdeutschen gegenüber Medien und Institutionen ist ja eigentlich etwas Gutes. 

 



 

Pagung unterschlägt, dass die unfreiwillige Nähe der DDR Bürger zu Russen es sehr viel schwerer macht, diese heute als Feindbild aufzubauen. 

wolf 666
@08:32 Uhr von Nachfragerin

Wie kann es sein, dass diese Ostdeutschen gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind? Warum verstehen sie nicht, dass das, was vor einigen Monaten noch grundsätzlich falsch war, jetzt auf einmal richtig ist?

Und wie kommen diese Ostdeutschen überhaupt dazu, sich eine Meinung zu bilden, die von der in Medien und Politik verbreiteten Sichtweise abweicht? Dieser elementare Bestandteil einer Demokratie muss kritisch betrachtet und von Experten erklärt werden.

Die freie Meinungsbildung ist grundsätzlich gut, aber doch nicht diese! Denn wer gegen Waffenlieferungen ist, der ist für Putin.

Richtig. Drei Viertel der Ostdeutschen sind laut einer MDR-Umfrage mit 28.000 Befragten gegen weitere Waffen in das Kriegsgebiet Ukraine. Was erlauben sich diese Ostdeutschen ! Nehmen die etwa die pol. Grundsätze für Regierende sowie das Kriegswaffenkontrollgesetz ernst - keine Kriegswaffen in Krisen- und Kriegsgebiete - und wörtlich?

Nachfragerin
Neutralität ist kein Problem

"Die ablehnende Haltung im Osten sei also keine Frage von pro-russisch oder anti-ukrainisch, sondern von generellem Vermeiden des Parteiergreifens [...] Das Problem reicht aber noch tiefer [...]"

Deutsche Staatsmedien stellen die neutrale Haltung einiger Bürger als "Problem" dar und wundern sich dann über das wachsende Misstrauen gegenüber Politik, Institutionen und Medien.

Wer Neutralität als Problem wahrnimmt, der ist in meinen Augen selbst das Problem.

panelist
als westdeutscher sage ich

das mir mittlerweile die Geduld, die Nerven, und jedes Verständnis für die Haltung der DDR-sozialisierten Bürger fehlt. Waren es vor 30 Jahren Millionen Menschen in der DDR, die die Schnauze buchstäblich voll hatten von der Sowjetiktatur im Gewand der DDR, den Lügen, der Propaganda, und zwingend unbedingt in den Westen wollten, sind es jetzt wiederum diejenigen, die heute sagen "böser Westen". Die Sowjetunion war schon schlimm genug, eine Diktatur, mit Repressalien ohnegleichen. Die heutige Russophilie der DDR-sozialisierten grenzt hingegen schon an blanke Idiotie. Russland nicht die Diktatur -Kolonialmacht SU, zu der damals übrigens auch die Ukraine, Estland Lettland und Litauen zwangsweise gehörte, sondern eine ein-Mann-Diktatur. Putin ist ein  größenwahnsinniger Diktator, der ein groß Russland schaffen will, und daraus öffentlich auch keinen Hehl macht. Er begeht Völkermord. Und aus der eigenen Geschichte wissen wir, dass auch Hitler nicht mit Diplomatie gestoppt werden konnte.

wie-
Meinungsbildung und Medienkritik

@08:39 Uhr von Nachfragerin

Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

Und dann wird diese grundsätzlich zu begrüßende Fähigkeit offenbar verwendet, um sich durch dubiose Beiträge in den sozialen Medien oder einschlägigen Propagandakanälen von Russia Today etc. eine Meinung zu geben, die auf Verschwörungserzählungen, Desinformation und russlandfreundlicher Propaganda beruht? Ernsthaft?

PeterK
Identität und Meinungsbildung

Nein, Russland ist nicht Teil meiner Identität, auch die Sowjetunion war es nicht. 21 Lebensjahre bis Abitur und Wehrdienst in der DDR sind Teil dieser Identität. Und gerade in den Jahren '85-'89 (Gorbatschow bis Mauerfall) habe ich gelernt "zwischen den Zeilen", zu lesen.

Die Politikwissenschaftlerin Frau Pagung wird zitiert "Wenn die eigene Meinungsbildung mit sehr viel Misstrauen gegenüber allen Seiten zusammenhänge, werde man sich am Ende kaum klar auf eine Seite schlagen." 

Dass ich mein Misstrauen in der Meinungsbildung gegenüber "allen Seiten" erhalten habe, hat Gründe. In zwei Gesellschaftssystemen wurden und werden mir deren Werte als "die Besseren" dargestellt. Dabei ging und geht es nicht um Werte, sondern (je nach System in unterschiedlicher Ausprägung) um Privilegien, Macht oder militärische und ökonomische geostrategische Interessen.

Andi123
Russland und Sowjetunion

Die Erinnerung an Ost - West Gegensätze ist reine Nostalgie und bildet die aktuelle Realität von der Sowjetunion zum heutigen Russland nicht mehr ab:

Dort übernommen wurden Überwachungs- und Einschüchterungsmechnismen.

Daneben sah sich die Sowjetunion aber als Heilsbringer mit der Botschaft des Kommunismus und als Bollwerk gegen den Kapitalismus. Deshalb gab es auch Unterstützer aus Überzeugung, darunter Wissenschaftler und Forscher und größere Teile der Bevölkerung. Das heutige Russland hat den Kapitalismus übernommen, und zwar in seiner übelsten Form mit Mästen von Oligarchen, Verarmen des Volks, übergreifende Kontrolle eines Diktators und seiner protegierten korrupten Anhänger über die Medien, insgesamt eine brutale Machtausübung durch Kapital und Repression.

Ohne perspektivischen Zukunftsplan, ohne Sinn, ohne Legitimation bleibt als Triebfeder der Herrscher nur noch Wahn und die Gier nach Macht - also keine Chance, mit Diplomatie auch nur irgendetwas bei ihnen zu erreichen.

harry_up
@08:44 Uhr von Andi123

 

Die Debatten um Waffenlieferungen für die Ukraine stoßen in Ostdeutschland meist auf Ablehnung.

 

Was stößt auf Ablehnung, die Ankündigungen und Durchführung von Waffenlieferungen oder die Debatten darüber ??

 

 

Studieren Sie den Artikel, klicken Sie v.a. mal verlinkte Artikel/Videos an, dann kriegen Sie mehr Antworten, als Sie bis zum Mittagessen lesen können.

 

Aber Sie stellen eh nur eine Scheinfrage. 

Mika D
Heute spielt ob Ost oder Westdeutschland keine Rolle

Wer das geteilte Deutschland erlebt hat und den Mauerfall live erlebte, der sieht heute nicht mehr Unterschiede zwischen Ost und West als zwischen Nord und Süd.

Natürlich gibt es generelle regionale Unterschiede, ebenso wie zwischen Friesen und Bayern, Schwaben und Ruhrgebiet.

Putin könnte das Ambivalente als Einladung verstehen, Ostdeutschland „zu befreien“, Russisch als Sprache wurde ja früher bereits im ehemaligen „Osten“ gelernt. 

Auch Franzosen, Engländer und Amerikaner waren Besatzungsmächte, ist man in diesen Regionen deshalb eher frankophil, besonders Amerikaliebend oder gar Britannienfan?

 

 

Shuzushi
@08:48 Uhr von Freiheit-braucht-Sicherheit

Ich möchte das bestätigen, ohne dass ich es werte. Es ist bei vielen im Osten Deutschlands eine Identität entstanden, die oft aus dem Gefühl der Entwertung kam.

-

Nach der Wende wurde für die Bürger vieles, was ihnen vertraut war und Sicherheit gab, entwertet. Ein erlernter Beruf führte in der Marktwirtschaft nicht mehr zu lebenslanger Sicherheit. Das in der Schule erlernte russisch war nicht mehr gefragt. Fernsehserien und Musik waren englisch sprachig und die Westdeutschen schienen darin voraus.

-

Nur in Russlandfragen hatte man einen Vorsprung vor den Wessis und das wurde dann für manche der osttdeutschen Bürger im Lauf der Jahre zu einer Frage der eigenen Identität.

 

Dann wäre auswandern und die Einbürgerung nach Russland oder Belarus eine  Möglichkeit für alle Ostdeutschen, denen der Westen auf die Nerven geht. Vielleicht hört dann das ganze Gejammer auf.

Wie lange will man noch jammern? In Freiheit muss man halt selbst sein Leben in die Hand nehmen!

ich1961
08:53 Uhr von Toni B.   ///…

08:53 Uhr von Toni B.

 

////Als in Ostdeutschland Aufgewachsener...

stimme ich diesem Artikel zu. Ich habe eine unsagbar große Aversion gegen Ostdeutsche, ich bin da mit 20 weggezogen und vermeide bis heute jeden Kontakt dorthin. Leute, glaubt mir: Alle Klischees, alles Schlechte, alle Vorurteile über Ostdeutsche sind wahr!////

 

Das finde ich erstaunlich. Ich finde aber, das das so pauschal sicher nicht richtig ist. Meine Uroma sagte immer "es gibt sonewecke und sonewecke" (ich kann kein Plattdeutsch schreiben).

 

////Dort abzuhauen, war die beste Entscheidung meines Lebens!////

 

Ich hoffe für Sie, das das so bleibt und wünsche Ihnen alles Gute.

 

 

Bobinho
@08:53 Uhr von Toni B.

Leute, glaubt mir: Alle Klischees, alles Schlechte, alle Vorurteile über Ostdeutsche sind wahr! 

Mit den „Ossis“ darf und kann man es halt machen. Ersetzen sie mal in ihrem Beitrag Ostdeutsche durch irgendeine andere Menschengruppe. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. 

Demokrat 2014

Mir scheint viele Ostdeutsche haben eine Sowjetisch geprägte Kindheit,  was die Verbrechen zu relativierenscheint. Das der Nationalsozialismus eine Schande für Deutschland ist, da sind sich alle deutschen einig. Aber irgendwie scheinen viele Ostdeutsche nicht zu realisieren, dass sich die Russen in der Ukraine gar nicht von den Taten der Nazis unterscheiden. ?!?! Warum scheinen die Ostdeutschen so viel Verständnis für die Russen zu haben. Oder ist es das alte Feindbild, die Amerikaner sind böse?

MehrheitsBürger
08:32 Uhr von Nachfragerin --- Viele davon sind für Putin

 

Wie kann es sein, dass diese Ostdeutschen gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind? Warum verstehen sie nicht, dass das, was vor einigen Monaten noch grundsätzlich falsch war, jetzt auf einmal richtig ist?

Wenn sie gegen alle Waffenlieferungen in Krisengebiete sind, dann ist das eine konsistente Haltung. Wenn sie nur gegen die westlichen sind, aber die russischen für die Invasionstruppen komplizenhaft billigen, dann ist es nur pro Putin Parteinahme.

Denn wer gegen Waffenlieferungen ist, der ist für Putin.

In vielen Fällen ist das so. Wenn die Ukraine keine Waffen zur Verteidigung bekommt, dann überrollt seine Invasionsarmee die Ukraine, löscht ihre Eigenstaatlichkeit aus und errichtet eine Diktatur. In welcher die „Kritiker“ der Waffenlieferungen selbst nicht leben wollen, aber Putin seinen Willen bekommt.

Da spielt es dann schon keine Rolle mehr, ob sie ihn darin wissentlich oder aus Ignoranz unterstützen.

panelist
Falsche Annahme

Wenn überhaupt, dann wäre es die Sowjetunion, die einen identitären Teil der ddr-sozialisierten inne hätte. Die Sowjetunion aber hielt sich an Verträgen. Die Herrscher herrschten in einer KPdSU, niemals war es ein Führer allein, der das Sagen hatte. Ein Putin wäre mit Sicherheit im Gulag gelandet. Heute ist Russland eine ein-Mann Diktatur. In keinster Weise das, was DDR Bürger damals als "Besatzermacht Sowjetunion" wahrnehmen konnten. das Getue und gefasel von "Soljanka" und Datscha, das mag alles eine Reminiszenz an diese Zeiten sein, hat mit dem Russland von heute aber nichts zu tun. 

Aus meiner Sicht kommen andere Dinge zum Vorschein. Die Unzufriedenheit mit der Wiedervereinigung kam kurze Zeit nach dem Mauerfall - und an vielen Stellen aus meiner Sicht sogar völlig zurecht. Diese Unzufriedenheit kehrte sich um in ein "böser Westen" Und nun ist der Feind meines Feindes mein Freund. Der in weiten Teilen verwurzelte Amerika Hass im Westen kommt noch hinzu, und unterstützt.

wie-
Verschwurbeleien pro Russland

@09:01 Uhr von Möbius

Zuerst einmal stoße ich mich daran, die Haltung vieler Ostdeutscher überhaupt als „Problem“ zu sehen. Das finde ich nicht sehr wissenschaftlich. 

Warum? Nur, weil dieser Befund die Reichweite der russischen Propaganda und Desinformationskampagnen aufzeigt? Zudem: wo ist der zu kommentierende Artikel ein wissenschaftlicher Fachartikel?

Pagung unterschlägt, dass die unfreiwillige Nähe der DDR Bürger zu Russen es sehr viel schwerer macht, diese heute als Feindbild aufzubauen. 

Sicherlich waren Ihre DDR Bürger froh, als 1953 russische Panzer den Volksaufstand gegen das vom Kreml installierte DDR-Unrechtsregime niederwalzten.

Ach ja, große, häufige Kontakte zwischen Bürgern und Besatzungssoldaten gab's während der ganzen 40 Jahre DDR nicht. Von "Liebe" ganz zu schweigen.

wolf 666
@08:49 Uhr von Shuzushi

Ich finde es traurig, dass in Ostdeutschland es anscheinend einige Menschen gibt, denen alles egal ist. Egal ob sie in einer Demokratie leben oder nicht, egal ob die russischen Soldaten alle Männer auf der Stelle foltern und erschossen. Einfach nur armselig .

...

Was muss man als Regierung tun, um das dort zu verbessern? Mehr Bildung? Mehr Stärke durch den Staat zeigen (Beispielsweise jeden Reichsbürger nachts um null Uhr die Wohnung stürmen?)? Oder mehr Bevormundung? Wenn das im Osten noch schlimmer wird, sollte man sich echt mal was überlegen. Das ultima ratio wäre der Bundeszwang…

Dort (im Osten) mehr Bildung fordern. Ich musste dermaßen ablachen, weil hier im Wertewesten seit über 40 Jahren beständig von Bildungsmisere und Bildungskrise berichtet wird. Den Ostdeutschen sind diese zwei Begriffe fremd. Die kennen Krise und Misere in Bildung nicht. Bis das westdeutsche Bildungssystem überkam.

Grossinquisitor
@08:39 Uhr von Nachfragerin

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. 

 

Das klingt für mich wie ein Dogma, das Sie wie ein Glaubensbekenntnis zur Selbstvergewisserung vor sich hertragen, damit alles seine Eindeutigkeit behält. So einfach ist es aber nicht.

mic

Aber die Botschaft ist auch in diesem Bericht immer die gleiche "Ostdeutsche haben viel erlebt, waren Opfer der Geschichte, aber nach noch einigen Jahrzehnten in unserer perfekten/tadellosen Demokratie werden sie hoffentlich so wie die Menschen im Westen sein". Soll das die angeblichen Minderwertigkeitsgefühle bekämpfen?

Was wäre mit einem völlig anderen Blickwinkel? Vielleicht haben eher die Menschen im Osten Deutschlands recht mit ihrer hochentwickelten Kritikfähigkeit, Skeptizismus gegenüber Politik und Presse, über Jahrzehnte erlernter Fähigkeit zwischen Zeilen zu lesen? Als jemand, der vor Jahrzehnten "von Außerhalb" gekommen ist und lange im Osten, auch genauso lange im Westen gelebt hat, finde ich eher die typische westdeutsche Denkwiese (allerdings sind nicht alle Menschen" typisch") etwas naiv und zu unkritisch. Wir leben immer noch in keiner perfekten Gesellschaft, man braucht mehr, viel mehr Kritik und nicht weniger!   

wie-
Verschwörungserzählungen

@09:02 Uhr von Nachfragerin

Deutsche Staatsmedien stellen die neutrale Haltung einiger Bürger als "Problem" dar und wundern sich dann über das wachsende Misstrauen gegenüber Politik, Institutionen und Medien.

Welche ominösen "Staatsmedien"? Sie rekurrieren auf die seelige Zeit der einstigen DDR, oder was?

Nachfragerin
Äquidistanz statt einseitige Parteinahme

"Die Wissenschaftlerin nennt den Begriff Äquidistanz: Man fühle sich weder zum einen noch zum anderen politischen Akteur hingezogen."

Genau diese Äquidistanz ist die Grundvoraussetzung für eine neutrale und unabhängige Meinungsbildung.

Wer sich auf die Seite einer Kriegspartei stellt, der übernimmt deren Sichtweise und Forderungen. Damit läuft man Gefahr, selbst Kriegspartei zu werden.

Durch die einseitige Parteinahme verliert man seine Glaubwürdigkeit und disqualifiziert sich als neutraler Vermittler.

Mit diesem Verhalten lässt sich kein Konflikt deeskalieren.

Tada
26. Februar 2023 - 09:07 Uhr von Mika D

 

"Heute spielt ob Ost oder Westdeutschland keine Rolle"

...

 

Dieser Satz verwundert mich. Heißt dich schon die Überschrift des Artikels "Russland ist Teil der ostdeutschen Identität". Meinen Sie solche Betrachtungsweise zu haben ist schon ein Fehler für sich?

 

 

Andi123
@09:06 Uhr von harry_up

Seltsamer Einleitungstext

Die Debatten um Waffenlieferungen für die Ukraine stoßen in Ostdeutschland meist auf Ablehnung.

 

Was stößt auf Ablehnung, die Ankündigungen und Durchführung von Waffenlieferungen oder die Debatten darüber ??

 

 

Studieren Sie den Artikel, klicken Sie v.a. mal verlinkte Artikel/Videos an, dann kriegen Sie mehr Antworten, als Sie bis zum Mittagessen lesen können.

 

Aber Sie stellen eh nur eine Scheinfrage. 

Genial erkannt

 

Werdaswissenwill

Ich frage mich jetzt, was das mit Ostdeutschland zu tun hat? Ich glaube keiner von uns würde einen Waffenstillstand zustimmen, während der andere in dieser Zeit ordentlich aufrüsten kann. Oder liegt das an des Westdeutschen USA Vergangenheit? Die müsste ja dann auch mal analysiert werden. Was ist denn so verkehrt daran zu fragen "Hey Putin, Du rückst nicht weiter vor und wir lassen das mit Waffenlieferung, wie sieht es aus, Waffenstillstand? Hat man da jetzt Angst vor einem Ja oder Nein? 

Plectrudis

Vielleicht sollte man (in diesem Fall die Medien und Demagogen) im Jahr 34 nach dem Mauerfall endlich mal aufhören, alles in Ost- und West zu ziselieren. Das ist der Einheit nicht wirklich zuträglich.

Anita L.
@08:23 Uhr von dr.bashir

...Nerven.

Bei jedem 2. Thema muss ich mir erklären lassen, warum Ostdeutsche so anders sind. Warum sie Extremisten wählen und einen Diktator lieben. Warum sie sich nicht impfen lassen wollen usw.

Das ist wie in Artikeln über Straftäter, die eine schwere Jugend hatten.

Ich nehme es zur Kenntnis, kann es nicht ändern und mag es nicht.

Vielleicht akzeptiert Putin Sachsen statt der Krim.

Mir geht's als in Ostdeutschland Geborener ebenso auf die Nerven und mir wäre es sehr lieb, wenn nicht immer wegen einiger in der Vergangenheit hängen gebliebener Mitmenschen das Stück deutschen Landes, in dem ich lebe, als Tauschobjekt angeboten würde. 

Shuzushi
@08:59 Uhr von DerCarsten

Ich finde es traurig, dass in Ostdeutschland es anscheinend einige Menschen gibt, denen alles egal ist. Egal ob sie in einer Demokratie leben oder nicht, egal ob die russischen Soldaten alle Männer auf der Stelle foltern und erschossen. Einfach nur armselig .

was manche Menschen in Ostdeutschland öffentlich sagen, hätte in einer Diktatur (was anscheinend einige dort Glauben) zur standrechtlichen Erschießung geführt. Anscheinend leben wir in keiner Diktatur…

Was muss man als Regierung tun, um das dort zu verbessern? Mehr Bildung? Mehr Stärke durch den Staat zeigen (Beispielsweise jeden Reichsbürger(…)sollte man sich echt mal…

Ihr Kommentar ist das beste Beispiel dafür, warum es sich weiterhin lohnt, wachsam und kritisch zu sein.

Aber nur kritisch gegen den „Westen“ ? Das sich ein Land verteidigen will ist egal? Sie würden einem Opfer wahrscheinlich noch den Stock wegnehmen, sodass der Täter es noch einfacher abstechen kann. Notwehr wäre quasi inexistent.

derkleineBürger

"Natürlich müsse man sich aber auch fragen, womit man sich da eigentlich identifiziere. Pagung zufolge liegt dem ein Fehlschluss zugrunde. Bei der Debatte über Russland und seine Politik hätten die Menschen eigentlich die Sowjetunion im Kopf. Das heutige Russland ist aber weder in seinen Grenzen noch politisch die Sowjetunion."

->

Joa, aber die heutige USA ist noch immer die USA vom WK2 ?

 

Könnte es vielleicht sein,dass nicht nur Ostdeutsche einem Fehlschluss ggü. dem heutigen Russland aufsitzen,sondern auch  Westdeutsche einem Fehlschluss ggü. der heutigen USA ?

 

panelist
@08:33 Uhr von Tino Winkler

[...]

In der DDR waren sie die Befreier vom Faschismus (das haben früher viele DDR-Bürger anders gesehen), heute sind russische Soldaten in der Ukraine den deutschen Faschisten von 1941 bald ebenbürtig.

Das sehe ich ganz ähnlich, heute feiern die Russen am 9. Mai den Sieg über das, was sie heute selbst sind.

Dennoch sei die Frage erlaubt, wieso Faschismus scheinbar in der ddr-sozialisierten Welt auf fruchtbareren Boden fällt. AFD, NPD, DVU, Republikaner und so weiter waren immer schon in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg stärker bejubelt in der Bevölkerung als, hier im Westen. Der Faschist Putin reiht sich hier quasi ein.

Olivia59
Neue Identitätspolitik

Eine neue groteske Form von Identitätspolitik. Ostdeutsche pauschal als quasi kollektivistische Gruppe einzuordnen der die man fleissig mit Zuschreibungen belegt.

Obwohl ihre Analyse überlegenswerte Gedanken enthält kommt der Text durchgehend als Tatsachenbehauptung daher, die noch nicht einmal durch eine entsprechende akademische Fach-Qualifikation gestützt ist.

Empfinde ich nicht als Ostdeutsche sondern als Individuum als Anmassung. Beispielsweise unterscheidet sich meine Biographie und Lebenserfahrung von vielen anderen Ostdeutschen allein durch die Tatsache eine 6-jährigen Auslandsaufenthalts unserer Familie in Paris.

Mal gespannt wann uns jemand "die Westdeutschen" erklärt und auf die Couch legt.

ich1961
09:01 Uhr von Viktor Jara  …

09:01 Uhr von Viktor Jara

 

War es nicht der Wunsch vieler Ostdeutscher dem Westen zuzugehören? Oder ging es nur um die Vorteile (Schlaraffenland?)?

 

Eigene Anteile an dem "Identitätsraub" sehen Sie nicht?

 

Es wurden sicherlich - von beiden Seiten - Fehler gemacht, aber nach 33 Jahren sollte da mal wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen werden!

 

 

Alter Brummbär
@08:23 Uhr von dr.bashir

...Nerven.

Bei jedem 2. Thema muss ich mir erklären lassen, warum Ostdeutsche so anders sind. Warum sie Extremisten wählen und einen Diktator lieben. Warum sie sich nicht impfen lassen wollen usw.

Das ist wie in Artikeln über Straftäter, die eine schwere Jugend hatten.

Ich nehme es zur Kenntnis, kann es nicht ändern und mag es nicht.

Vielleicht akzeptiert Putin Sachsen statt der Krim.

Ja das ist typisches Schubladendenken über den Osten und entspricht nicht der Realität.

 

Tino Grupalla
Völlig naiv

Viele Ostdeutsche sehen die russischen Expansionsbestrebungen und den putinschen Geschichtsrevisionismus völlig naiv. Eine wichtige Phase der Auseinandersetzung mit deutscher Vor- und Nachkriegsgeschichte fehlt da.

panelist
@08:32 Uhr von Nachfragerin

Wie kann es sein, dass diese Ostdeutschen gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind? Warum verstehen sie nicht, dass das, was vor einigen Monaten noch grundsätzlich falsch war, jetzt auf einmal richtig ist?

Und wie kommen diese Ostdeutschen überhaupt dazu, sich eine Meinung zu bilden, die von der in Medien und Politik verbreiteten Sichtweise abweicht? Dieser elementare Bestandteil einer Demokratie muss kritisch betrachtet und von Experten erklärt werden.

Die freie Meinungsbildung ist grundsätzlich gut, aber doch nicht diese! Denn wer gegen Waffenlieferungen ist, der ist für Putin.

Nicht zwingend für Putin, aber gegen eine freie Ukraine

Tino Grupalla
@08:23 Uhr von dr.bashir

...Nerven.

Bei jedem 2. Thema muss ich mir erklären lassen, warum Ostdeutsche so anders sind.

Sind sie aber. Ich bin selbst im Osten aufgewachsen, lebe heute aber selbstverständlich im Westen und kann Ihnen sagen, dass da Defizite im Geschichtsbewusstsein sind, die noch immer nicht aufgeholt sind.

 

wie-
Politische Indoktrination über die Stammtische

@09:09 Uhr von Demokrat 2014

Oder ist es das alte Feindbild, die Amerikaner sind böse?

Das sicher auch. Und das ist die bemerkenswerte Gemeinschaft zwischen Ost und West sowie beiden extremen Rändern des politischen Spektrums (goutieren Sie z.B. die Reden des MdB Farle, einst DKP, jetzt AfD): jahrzehntelang eingeübter billiger und unreflektierter Anti-USamerikanismus. Bei den einen begann es spätetens mit Anti-Vietmankriegs-, Anti-Schah-Demonstrationen, bei den anderen bereits mit dem dem Herunterlassen des "eisernen Vorhangs" durch das Besatzungsregime. Bei beiden war der Nährboden dazu gelegt worden durch die NS-Propaganda. Denn tatsächlich ist plattes US-Bashing, die Verschwörungserzählung von irgendwelchen Weltbeherrschungsplänen von ominösen "Globalisten" eine der Varianten des aktuell gelebten Antisemitismus - der ja auch in der DDR-Gesellschaft nie beseitigt wurde.

Dr. Cat
@09:04 Uhr von PeterK

Nein, Russland ist nicht Teil meiner Identität, auch die Sowjetunion war es nicht. 21 Lebensjahre bis Abitur und Wehrdienst in der DDR sind Teil dieser Identität. Und gerade in den Jahren '85-'89 (Gorbatschow bis Mauerfall) habe ich gelernt "zwischen den Zeilen", zu lesen.

Die Politikwissenschaftlerin Frau Pagung wird zitiert "Wenn die eigene Meinungsbildung mit sehr viel Misstrauen gegenüber allen Seiten zusammenhänge, werde man sich am Ende kaum klar auf eine Seite schlagen." 

Dass ich mein Misstrauen in der Meinungsbildung gegenüber "allen Seiten" erhalten habe, hat Gründe. In zwei Gesellschaftssystemen wurden und werden mir deren Werte als "die Besseren" dargestellt. Dabei ging und geht es nicht um Werte, sondern (je nach System in unterschiedlicher Ausprägung) um Privilegien, Macht oder militärische und ökonomische geostrategische Interessen.

Als ehemaliger Westdeutscher gebe ich Ihnen vollkommen recht zu ihrer Aussage.

Tada
09:09 Uhr von Demokrat 2014

 

"Mir scheint viele Ostdeutsche haben eine Sowjetisch geprägte Kindheit, was die Verbrechen zu relativierenscheint."

...

 

Dieser Satz ist Geschichtsverdrossenheit pur.

 

Diese "sowjetisch geprägte Kindheit" beinhalten alle Gewalt und Unterdrückung inklusive russischer Panzer gegen den Aufstand.

Gut möglich, dass etliche genau deshalb meinen,  auch in der Ukraine würde der Widerstand  auch ohne Waffenlieferungen auskommen. 

 

Ich selbst finde das nicht, denn die Kreml-Clique ist nicht im Geringsten mit der Sowjetunion vergleichbar. Putin hält sich eher für einen allmächtigen Zar, und solche hat man auch in der Sowjetunion hingerichtet.

Tino Grupalla
@09:12 Uhr von mic

... aber nach noch einigen Jahrzehnten in unserer perfekten/tadellosen Demokratie werden sie hoffentlich so wie die Menschen im Westen sein". Soll das die angeblichen Minderwertigkeitsgefühle bekämpfen?

Mir ist egal, wie sie bekämpft werden.

 

unbutu77
Vergessen wir nicht...

die Baby Boomer sind Kinder des kalten Kriegs der zwischen den Siegermächten stand.

Während in Westdeutschland der "American way of life"  und Englisch an den Schulen unterrichtet wurde, war es in Ostdeutschland eher die Russisch Sowjetische Kultur mit Russisch in der Schule.

Die Dekadenz des "Westens" nach dem zerfall der UdSSR hat eine bis heute nicht heilende Wunde im kollektiven Gedächtnis geschaffen. Das alles was ein Mensch im Osten bis dahin Glaubte  und wofür er Arbeitetet plötzlich keine Wert mehr haben sollte war mehr als schmerzhaft. Der Politik der Westmächte fehlte es an Fingerspitzengefühl für die besondere Situation der Menschen im Osten. 

Stellen wir uns die Situation einmal umgekehrt vor, der Westen wäre Kommunistisch/ Sozialistisch geworden dann hätten der Westen heute die gleichen Probleme.

Der Kommunismus ging aber die Generäle blieben !

harry_up
@08:45 Uhr von wolf 666

 

... Klischee und Kaffeesatzleserei, was die Anfang 30jährige 'Expertin'...                                   

   Bsp. gefällig:                                                           "Anders in der DDR - zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Regime sei die Abneigung gegenüber dem fremden Westen hinzugekommen und habe sich über die Jahre in Form von Misstrauen in Politik, Institutionen und Medien verhärtet."                                                              Die Frau hat nie die Stimmung in der DDR erlebt, auch nicht die, in den ersten Wendejahren. Sie war noch gar nicht geboren bzw. Kleinkind. 'Die Unzufriedenen'...

Noch schlimmer wird es mit 'Abneigung gegenüber dem frem...

 

 

Also darf sich Ihrer Logik nach niemand über Dinge und Zs.hänge äußern, die sich vor seiner Geburt ereignet haben?

 

Ich finde es bedauerlich, dass Sie in Ihren Kommentaren (nicht nur in diesem) so häufig "geladen" wirken.

Ich frage Sie das deshalb, weil das eine sachl. Diskussion oft erschwert.

sosprach
Ostdeutsche

Es sind nicht nur Ostdeutsche die keitisch sind. Die pyskologisierung hinkt ohnehin. Wie er klärt der pskyko. Spezialisten die Tatsache das besonders osteuropäische Länder besonders kritisch gegenüber Russland sind? Sind die nicht sozialistisch sozialisiert?

Zufriedener Optimist
@08:32 Uhr von Nachfragerin

Wie kann es sein, dass diese Ostdeutschen gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind? Warum verstehen sie nicht, dass das, was vor einigen Monaten noch grundsätzlich falsch war, jetzt auf einmal richtig ist?

Und wie kommen diese Ostdeutschen überhaupt dazu, sich eine Meinung zu bilden, die von der in Medien und Politik verbreiteten Sichtweise abweicht? Dieser elementare Bestandteil einer Demokratie muss kritisch betrachtet und von Experten erklärt werden.

Die freie Meinungsbildung ist grundsätzlich gut, aber doch nicht diese! Denn wer gegen Waffenlieferungen ist, der ist für Putin.

Wenn Sie persönlich gegen Putin sind (was jeder wahre Freund des russischen Volkes ist), warum wurde von Ihnen dessen faschistischer Imperialismus noch nie hier kritisiert? Ich bin froh in einer freien Gesellschaft zu leben und kann verstehen, das man Russland- das so Vieles mit uns gemein hat liebt - man muss aber dich nicht den Diktator lieben und seine Taten mit Pseudoanalogien rechtfertigen.

rr2015
@08:39 Uhr von Nachfragerin

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

Danke.

Ich war damals in der Friedensbewegung und der Bürgerbewegung aktiv.  Wir hatten zwar Angst festgenommen zu werden, wussten aber wenn wir mehr werden könenn wir etwas bewegen. Als Gorbi kam war war das der Turboantrieb. 

Selenski kann die Massen begeistern.

ALLE Ukrainer in jede Ort auf die Straße und Putin raus fordern - Putin kann nicht alle einsperren. 

Dann verhandeln aus dieser starken Position heraus

Wenn er dann nicht geht können immer noch Waffen geliefert werden. Nichts ist in Stein gemei´ßelt.

 

 

MehrheitsBürger
Der real gelebte Benchmark führte zu klaren Ergebnissen

 

Deutschland ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem die Systeme "Kapitalismus" (in Form einer funktionierenden Marktwirtschaft)  und "Kommunismus" in einem Benchmark-Test direkt gegenüberstanden und im realen Leben von den Bürgern getestet wurde

1. Der Westen

Der Westen lebte unter dem Schutz der westlichen Verbündeten und später der NATO. Darin entwickelte sich ein rechtsstaatlich geschützter Verfassungsstaat, eine freiheitlich-demokratische Grundordnung mit freien Wahlen, Pressfreiheit und Bürgerrechten. Die Wirtschaft blühte in einem Wirtschaftswunder und schaffte breiten Wohlstand.

2. Der Osten

Hatte nicht weniger tüchtige Bürger, aber sie mussten in einem diktatorischen System leben, dass nur durch russische Panzer, Stacheldraht und Minen aufrecht erhalten wurde. Freie Wahlen, Pressefreiheit und Bürgerrecht gab es nicht. Die Wirtschaft  war durch Mangel und Ineffizienz geprägt. Millionen Bürger wollten nur weg davon.

Eine ostdeutsche Identität gibt es daher nicht.

 

Plectrudis
@09:07 Uhr von Mika D

Wer das geteilte Deutschland erlebt hat und den Mauerfall live erlebte, der sieht heute nicht mehr Unterschiede zwischen Ost und West als zwischen Nord und Süd.

Sehe ich nicht so.

Natürlich gibt es generelle regionale Unterschiede, ebenso wie zwischen Friesen und Bayern, Schwaben und Ruhrgebiet.

Putin könnte das Ambivalente als Einladung verstehen, Ostdeutschland „zu befreien“, Russisch als Sprache wurde ja früher bereits im ehemaligen „Osten“ gelernt. 

Das könnte leider so passieren

Auch Franzosen, Engländer und Amerikaner waren Besatzungsmächte, ist man in diesen Regionen deshalb eher frankophil, besonders Amerikaliebend oder gar Britannienfan?

Mit ist Paris und Brüssel näher als Leipzig und Dresden

 

Tino Grupalla
@08:33 Uhr von Tino Winkler

Die russischen Soldaten von heute haben aber eine andere Einstellung zu den Ukrainern, die werden von Putins Schergen missbraucht.

Ihnen ist der Hass auf die Ukraine und alles was die Identität der ukrainischen Nation ausmacht eingeimpft. Ob es da je wieder eine Versöhnung gibt? In den russisch besetzten Gebieten ist der Hass in der Luft greifbar.

 

Account gelöscht
Viele Ostdeutsche

haben eine andere Lebens Erfahrung mit ihren Russischen Besatzern erlebt als wir in Westdeutschland mit Briten u. Amerikanern. Während im Westen es mit der Wirtschaft und den Lebens Standart der Bürger in den Nachkriegs Jahren stetig besser wurde war es in Ostdeutschland nicht so schnell.Auch heute gibt es immer noch einen Unterschied in vielen Dingen.

Alter Brummbär
@08:49 Uhr von Shuzushi

Ich finde es traurig, dass in Ostdeutschland es anscheinend einige Menschen gibt, denen alles egal ist. Egal ob sie in einer Demokratie leben oder nicht, egal ob die russischen Soldaten alle Männer auf der Stelle foltern und erschossen. Einfach nur armselig .

was manche Menschen in Ostdeutschland öffentlich sagen, hätte in einer Diktatur (was anscheinend einige dort Glauben) zur standrechtlichen Erschießung geführt. Anscheinend leben wir in keiner Diktatur…

Was muss man als Regierung tun, um das dort zu verbessern? Mehr Bildung? Mehr Stärke durch den Staat zeigen (Beispielsweise jeden Reichsbürger nachts um null Uhr die Wohnung stürmen?)? Oder mehr Bevormundung? Wenn das im Osten noch schlimmer wird, sollte man sich echt mal was überlegen. Das ultima ratio wäre der Bundeszwang…

Ich finde es eher traurig, das es im sogenannten Westen, einige Menschen gibt, die vom Osten oder ehemaligen DDR gar nichts wissen.

sollte man im Westen mal als Schulfach lehren.

Und wo gibt es mehr Reichsbürger?

Nettie
Aus Angelegenheiten, die alle betreffen und angehen kann sich

keiner ‚heraushalten‘

Zu „Von vielen Ostdeutschen erfuhr er [Sachsens Ministerpräsident Kretschmer] Zustimmung, "den Krieg einzufrieren", der Ukraine keine schweren Waffen zur Verfügung zu stellen, sich herauszuhalten. Heraushalten aus einem Konflikt, der nach dieser Auffassung kein deutscher ist und auch nicht werden soll“:

Da es sich hier aber nicht um einen ‚Konflikt‘, sondern um einen verbrecherischen Angriffskrieg Russlands (oder vielmehr: Putins) handelt, käme ‚sich heraushalten‘ hier teilnahms- und empathielosem untätigem Zuschauen, wenn der Nachbar brutal überfallen, beraubt, gefoltert oder ermordet und seine Existenzgrundlage zerstört wird gleich.

Minka04
Deutschland

Immer dieses Ost und West. Und das nach so langer Zeit. Wir tun immer so weltoffen, so vorurteilslos und aufgeschlossen. Und schaffen es nicht einmal im eigenen  Land. Westbürger gegen Ostbürger, Sachsen gegen Bayern usw. Wir sind so offen gegenüber anderen fremden Kulturen und Menschen. Im eigenen Land fehlt der Zusammenhalt und das Einigkeitsgefühl leider immer noch.

Anita L.
@08:40 Uhr von Tada

...

Ps. Ich finde, wer von Antiamerikanismus spricht, der muss sich auch mit  Antislavismus beschäftigen.

Dahinter kann man sich toll verstecken.

Antiamerikanismus, Antislavismus,... Menschen, die sich solcher Begriffe bedienen, sind m.A.n. im Kalten Krieg des alten Jahrtausends kleben geblieben und vergessen nebenbei, dass die slawische Volksgruppe weit mehr als das russische Regime umfasst. Das erinnert mich schwer an das "Verständnis", das manche für antisemitische Haltungen zeigen und dies mit der Politik Israels "begründen". 

Ich bin nicht antislavistisch, wenn ich die Innen- und Außenpolitik Russlands kritisiere. Ich bin auch nicht gegen Amerika, wenn mir auch so einiges, was dort passiert, nicht gefällt. Ismen in der Politik sind immer ein Ausdruck der Extreme.

Möbius
@08:56 Uhr von Grossinquisitor: na ja

Wie wichtig die Amerikaner für uns in Europa sind, wird vielen auch im Westdeuschland jetzt so richtig klar. Einen pupertären, selbstgerechten Antiamerikanismus findet man auch im Westen sehr häufig. Seit dem Angriffskrieg Putins aber seltener. 



 

Also ich finde die Kritik am Vietnamkrieg zB nicht antiamerikanisch, wie auch die Kritik am NATO Doppelbeschluss, der die Westdeutsche Friedensbewegung hervorbrachte. 

 

 

Die Schattenseiten des westlichen Imperialismus wurden in der DDR schon in der Grundschule thematisiert, in der BRD nicht einmal im Gymnasium. Das prägt das Bewusstsein von Unrecht. Ich hatte als Wessie in Ostdeutschland gelebt und immer den Eindruck gehabt, dass die Menschen ein ausgeprägteres Gerechtigkeitsempfinden haben und eine Grundaversion gegen Manipulation und Ideologie. 

Zufriedener Optimist
@08:39 Uhr von Nachfragerin

"Das lässt sich aber nicht allein mit Russlandfreundlichkeit erklären, sagt Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung."

Nein. Das lässt sich auch mit einer pazifistischen Grundeinstellung erklären. Oder mit dem bei anderen verloren gegangenen Wissen, dass Waffen keinen Frieden schaffen, sondern Menschen töten. Oder mit der Fähigkeit, die Aussagen von Politikern und Medien kritisch zu hinterfragen und sich eigene Meinung zu bilden, statt eine vorgegebene Meinung unreflektiert zu übernehmen.

Das wäre schön, wenn es so wäre - leider wird eher russische Propaganda wiederholt von einer „NATO Osterweiterung“ und ähnlichem Quatsch…

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/russland-ukraine-desinformation-…

Alter Brummbär
@08:50 Uhr von Shuzushi

... Klischee und Kaffeesatzleserei, was die Anfang 30jährige 'Expertin' der ARD über die Stimmung gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukr in Ostdeutschland von sich gibt.                                            Bsp. gefällig:                                                           "Anders in der DDR - zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Regime sei die Abneigung gegenüber dem fremden Westen hinzugekommen und habe sich über die Jahre in Form von Misstrauen in Politik, Institutionen und Medien verhärtet."                                                              Die Frau hat nie die Stimmung in der DDR erlebt, auch nicht die, in den ersten Wendejahren. Sie war noch gar nicht geboren bzw. Kleinkind. 'Die Unzufriedenen' ist typisches angelesenes Klischee.   Noch schlimmer wird es mit 'Abneigung gegen�...

 

Warum wurden sie so stark?

Haben die sogennanten demokratischen Parteien, vielleicht gravierende Fehler gemacht?

Zuviel versprochen?

Nichts gemacht?

HSchmidt

Ich habe selten so viel dummes Zeug gelesen wie in diesem Artikel.

 

 

klug und weise
Der Hass aus dem kalten Krieg

Das Blöde ist, dass bei der emotionalen Assoziation Russlands mit der Sowjetunion der ganze Hass aus dem kalten Krieg, wie ein Dämon in unserem Hinterkopf wirkt,   was natürlich auch ausgenutzt wird.