Eine ältere Frau öffnet den Brief mit ihrem Rentenbescheid.

Ihre Meinung zu Rentensysteme: Große Unterschiede, ähnliches Risiko

Auf den ersten Blick sind die Rentensysteme in der EU sehr unterschiedlich. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Die hohe Alterungsrate wird zur Herausforderung für alle Staaten. Von Michael Grytz.

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Kommentare

AfD mit glied
Große Herausforderung

Die steigende Überalterung der Bevölkerung in den westlichen Industriestaaten ist eine gewaltige Herausforderung an die Rentensysteme. In Deutschland ist das Problem noch einigermaßen realistisch gelöst. Andere Länder lassen Arbeitnehmer früh in Rente gehen und zahlen zu hohe Renten, das ist blauäugig und wird in die Hose gehen.

AfD mit glied
Die Demonstrationen sind der völlig falsche Weg

Farid Borsali ist auf dem Weg ins Gewerkschaftscafe "Cafe des Syndicats". Er ist 56 Jahre alt und arbeitet in einer Peugeot-Fabrik bei Paris. Hier treffen sich die Kollegen, um zu den Demonstrationen gegen die französische Rentenreform aufzubrechen. "Wir machen Schichtarbeit, wir arbeiten in der Nacht. Unmöglich, dass wir bis 64 arbeiten", sagt Farid.

Anders wird es aber nicht gehen. Nichts ist unmöglich. Die Franzosen müssen ihr Rentenalter heraufsetzen. Mindestens mal auf 64, später dann noch höher. Da würde ich mir mehr Realismus von der Bevölkerung erhoffen. Da müssen die Leute jetzt mal realistisch sein und mitziehen. Die Demos sind für die Katz.

Die Linke Ost
Rentenalter heraufsetzen

Ich kann zwar mit den demonstrierenden Arbeitern in Paris mitfühlen. Aber letztlich wird an der Heraufsetzung des Rentenalters kein Weg vorbei führen. Rente mit 62? Das kann nicht gehen in einer Gesellschaft, in der schon bald auf einen Arbeitnehmer ein Rentner kommt. Wie soll das funktionieren?

Und die Beamten mit einzubeziehen, ist auch keine Lösung. Die wollen ja auch nicht nur einzahlen, die wollen ja auch was rausbekommen. Nullsummenspiel. Wir wollen alle älter werden, dann müssen wir auch länger arbeiten. Mir macht meine Arbeit im Elektrohandwerk übrigens Spaß, ich möchte noch nicht so bald in Rente.

nie wieder linksptei
Es hat keinen Sinn

Ich stehe zwar auf der Seite der Demonstrierenden in Frankreich. Aber letztlich wird es keinen Sinn haben. Das Rentenalter muss heraufgesetzt werden. Wenn nicht jetzt, dann dennoch bald. Und das ist denke ich auch den Gewerkschaftern klar.

Kevin Legeti
Rente mit 62?

Ich wusste gar nicht, dass in Frankreich das Renteneintrittsalter 62 ist. Warum so früh? Heute sind die Leute mit 62 doch noch so fit. Wenn ich mir ansehe, wer bei uns in der Firma gerade Anfang 60 ist. Denen geht's doch gut. Die arbeiten auch gern. Was soll man denn den ganzen Tag machen, wenn man so früh schon in Rente geht?

Also Heraufsetzung des Rentenalters auf 64 finde ich erst mal sinnvoll. Später dann noch etwas höher.

Jimi58
@08:19 Uhr von AfD mit glied

Die steigende Überalterung der Bevölkerung in den westlichen Industriestaaten ist eine gewaltige Herausforderung an die Rentensysteme. In Deutschland ist das Problem noch einigermaßen realistisch gelöst. Andere Länder lassen Arbeitnehmer früh in Rente gehen und zahlen zu hohe Renten, das ist blauäugig und wird in die Hose gehen.

Hier wird teilweise weniger Rente gezahlt, das geht auch in die Hose und die Altersarmut wächst und das mit 43 Arbeitsjahren.

Kevin Legeti
Alle Räder stehn still, wenn der Gewerkschaftsfunktionär es will

Ob die Gewerkschaftsfunktionäre den Arbeitern hier mit ihren Streiks für ein zu niedriges Renteneintrittsalter einen Gefallen tun, sei dahingestellt.

Freiheit-braucht-Sicherheit
Die Rente und die Demographie

Zwischen der Rente und der Demographie besteht eine einfache Beziehung.

Wenn die Rente wie in Deutschland auf dem sogenannten Generationenvertrag aufbaut, dann muss das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern eine entsprechende Tragfähigkeit aufweisen. Wenn immer weniger junge Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren sollen, dann bricht das System.

Es ist wie die Statik in einem Gebäude. Die tragenden Mauern bestimmen, wie die Stockwerksdecke belastet werden kann und wann sie wegen Überlast einstürzt.

 

 

nie wieder spd
Schöner Einstieg ins Thema

Danke für diese  Bericht. Er ist ein guter Einstieg in dieses wichtige Thema.
Inwiefern haben denn Tarifverträge Einfluss auf das Rentenalter? 
Warum können ähnliche Systeme mit ähnlichen Bedingungen so unterschiedliche Rentenhöhen hervorbringen? 
Warum hat ausgerechnet das reichste Land der EU die niedrigsten Renten aber die höchsten Beiträge für die EU, mit denen die besseren Rente und die besseren  Bedingungen dazu in den anderen Ländern finanziert werden? 
Wie setzt sich die Finanzierung des Rentensystems in den einzelnen Ländern zusammen? 
Gibt es demnächst eine Aufschlüsselung der Rentenbedingungen der restlichen 22 EU - Länder? Und aus naheliegenden Gründen auch der Schweiz, Österreich, Luxemburg und den anderen Kleinstaaten innerhalb der EU? 
Schön wäre hier eine eigene Rubrik zum Thema „Sozialsysteme der EU - Staaten“, in der diese Systeme dann detailreich aufgeschlüsselt und verglichen werden. 
Aber nach diesem ersten Schritt bin ich zuversichtlich, das weitere folgen.

zöpfchen

"Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. „

farid tut mir leid. Er ist definitiv im falschen Job, wenn er die Arbeit als „nicht-Lebenszeit“ empfindet. In meinem Betrieb arbeiten viele meiner Mitarbeiter als Rentner weiter. Meist als 500€ Kräfte, andere mit deutlich reduzierter Stundenzahl. Warum? Weil sie ihre Arbeit und die sozialen Kontakte mögen. 

redfan96

Ehrlich gesagt, etwas fehlt mir im Vergleich der Länder, erstens, hätte ch im prozentualen Vergleich gerne ALLE europäischen Länder mal im Überblick und nicht gleich den Sprung von D nach Litauen, das wurde wohl nicht gemacht, weil D evtl. gleich als Vorletzter vor Litauen kommt und alle anderen darüber stehen???

Zweitens: Ich wüsste auch gerne, wie hoch die Durchschnittsrente in jedem Land in Absolutzahlen ist. Und man muss wohl auch noch die Eigenheimquote dazunehmen, denn selbst wenn in südeuropäischen Ländern die Rentenzahlung eher niedrig ausfällt, das wird oft kompensiert (zumindest teilweise), wenn man monatlich keine Miete zu zahlen hat und einen eigenen Garten hat, wo man selbst Obst und Gemüse ernten kann.

Und sehr interessant wäre natürlich auch noch, wieviel die AN in ihrer aktiven Zeit im Vergleich zu den AG in die Rentenkasse einzahlen (für alle Länder).

In D erinnert mich das immer mehr an ein Schneeballsystem…

nie wieder spd
„Sozial“ war für die EU nie wichtig

Unabhängig davon, welches Land welche Summen zahlt, müßte doch schon für die gesamte EU gesetzlich einheitlich festgelegt werden, dass Minilöhne und Minirenten mindestens so hoch sein müssen, dass alle Menschen davon auskömmlich leben können. Ohne einen 2. Job und ohne Pfandflaschen sammeln zu müssen. 
Leider ist die EU von Beginn an als Einrichtung zur Unterstützung der Wirtschaft gegründet worden. Soziale Aspekte waren und sind der Politik nahezu gleichgültig. 
 

Tada
08:51 Uhr von Freiheit-brauc…

 

"Wenn immer weniger junge Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren sollen, dann bricht das System."

...

 

Erstmal muss man auch  eine sozialversicherungspflichtige Arbeit auch bekommen...

GeMe
Die Menschen werden älter

Wenn ich mich in meiner Verwandschaft (Eltern, Onkel, Tanten) umsehe, dann muss ich festellen, dass die, die noch leben und das sind fast alle, izwischen weit über 80 sind.
Alle bekommen eine Rente von der ich mit fast 60 nur träumen kann. Als sie vor mehr als 20 Jahren in Rente gingen, gab es noch deutlich höhere Renten als die, die ich einst bekommen werde.
Wer heute weniger als 2700 Euro brutto hat, wird nur noch die Grundsicherung erhalten, so sagte es damals schon Arbeitsministerin v.d. Leyen.
Was könnte man machen? Vielleicht das ganze Rentensystem auf Steuerfinanzierung umstellen? Dazu müsste man dann alle Menschen einzahlen lassen und allen Menschen eine Rente auszahlen. Pensionen für Beamte, Abgeordnete usw. würden abgeschafft
Lohn- und Einkommenssteuer müssten angepasst werden und die Unternehmen müssten ebenfalls etwas einzahlen.
Da wären wir dann schon fast beim bedingungslosen Grundeinkommen.
 

rjbhome
schade

Ich hatte gedacht mal einen umfassenden Vergleich zu haben. Warum ausgerechnet Nachbarländer wie Österreich oder die Schweiz weggelassen sind bleibt Spekulation.

Auch wäre eine Informstion über die Art undf Gestaltung der Systeme schön gewesen

Übrig bleibt und interessant ist trotzdem, wie niedrig die Renten in Deutschland im Vergleich ausfallen.

Freiheit-braucht-Sicherheit
Rente in Österreich heißt rechnen

 

In Österreich wird die Beitragshöhe zur Rentenversicherung auf der Basis des Bruttolohns eines Beitragszahlers berechnet.

Mit 22,8 % ist der Abzug deutlich höher als in Deutschland mit 18,7 %.

-

Der Rentner oder Pensionär bekommt dafür in der Regel auch mehr. Also heißt es für jeden einfach rechnen. Wieviel von meinen Gehalt zahle ich über, sagen wir 43 Jahre Berufsjahre, mehr und wieviel bekomme ich am Ende mehr an Rente. Wenn sich die beiden Mehrbeträge aufheben, habe ich nicht wirklich etwas gewonnen.

 

traurigerdemokrat

Die "Wirtschaftsleistung" des Einzelnen steigt und so kann ein Arbeiter mehr Rentner "stemmen".

 

Die Alterspyramide wird sich in spätestens 20 Jahren normalisieren, dann´wird es keine "Verwerfungen" mehr geben.

nie wieder spd
@09:00 Uhr von zöpfchen

"Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. „

farid tut mir leid. Er ist definitiv im falschen Job, wenn er die Arbeit als „nicht-Lebenszeit“ empfindet. In meinem Betrieb arbeiten viele meiner Mitarbeiter als Rentner weiter. Meist als 500€ Kräfte, andere mit deutlich reduzierter Stundenzahl. Warum? Weil sie ihre Arbeit und die sozialen Kontakte mögen. 

Man könnte auch fragen, wie mies das private Leben oder die Rente aussehen muss, dass ein Rentner freiwillig arbeiten geht? 
Oder wie kann verhindert werden, dass Arbeit derartige Auswirkungen auf das Privatleben haben kann?

Tada
08:43 Uhr von Kevin Legeti

 

"Ob die Gewerkschaftsfunktionäre den Arbeitern hier mit ihren Streiks für ein zu niedriges Renteneintrittsalter einen Gefallen tun, sei dahingestellt"

...

 

Sie meinen also ein Dachdecker oder Altenpflegerin könnten ruhig noch länger arbeiten?

Zumindest bei dem Dachdecker "löst" das tatsächlich das "Problem" - nämlich wenn der Dachdecker vom Dach fällt.

...

Ein Nachbar von mir arbeitet auf Baustellen. Letzten Sommer müssten sie wegen Mittagshitze in der Dämmerung arbeiten damit sie fertig werden.

 

Es ist doch albern. Da gibt es gute Ratschläge, dass man  in der Freizeit nicht die Mittagssonne soll und dann schickt man die Leute in der Mittagssonne raus zur Arbeit und erhöht das Renteneintrittsalter.

Da fällt einem nichts mehr dazu ein.

 

Die Industrie hat so viele Arbeitskräfte durch Maschinen und Roboter ersetzt, dass wir die Rentner eigentlich durchfüttern können müssten. 

Tannengrün
Länger arbeiten

Selbst wenn das Eintrittsalter zur Rente sich nach hinten verschiebt, die wirklich Schlimme ist das das in D nur 50% vom letzten Netto bezahlt wird. Wieso zahlen andere Länder da so viel mehr? Sicherlich gibt es bei und auch Zusatzrenten, aber gerade bei Geringverdienern meist nicht.

Robert Wypchlo
@08:38 Uhr von Kevin Legeti

Ich wusste gar nicht, dass in Frankreich das Renteneintrittsalter 62 ist. Warum so früh? Heute sind die Leute mit 62 doch noch so fit. Wenn ich mir ansehe, wer bei uns in der Firma gerade Anfang 60 ist. Denen geht's doch gut. Die arbeiten auch gern. Was soll man denn den ganzen Tag machen, wenn man so früh schon in Rente geht?

Also Heraufsetzung des Rentenalters auf 64 finde ich erst mal sinnvoll. Später dann noch etwas höher.

Und wenn die Babyboomer erst mal in Rente gehen. Na dann Prost Mahlzeit!

Möbius
@08:38 Uhr von Kevin Legeti: leicht gesagt

Ich wusste gar nicht, dass in Frankreich das Renteneintrittsalter 62 ist. Warum so früh? Heute sind die Leute mit 62 doch noch so fit. Wenn ich mir ansehe, wer bei uns in der Firma gerade Anfang 60 ist. Denen geht's doch gut. Die arbeiten auch gern. Was soll man denn den ganzen Tag machen, wenn man so früh schon in Rente geht?

Also Heraufsetzung des Rentenalters auf 64 finde ich erst mal sinnvoll. Später dann noch etwas höher.

 

Wenn Sie zu denen gehören die leben um zu arbeiten, dann ist das nachvollziehbar. Viele Menschen arbeiten aber um zu leben - was ist mit denen ? 

Möbius
@08:23 Uhr von AfD mit glied: unterschiedliche Interessen

Farid Borsali ist auf dem Weg ins Gewerkschaftscafe "Cafe des Syndicats". Er ist 56 Jahre alt und arbeitet in einer Peugeot-Fabrik bei Paris. Hier treffen sich die Kollegen, um zu den Demonstrationen gegen die französische Rentenreform aufzubrechen. "Wir machen Schichtarbeit, wir arbeiten in der Nacht. Unmöglich, dass wir bis 64 arbeiten", sagt Farid.

Anders wird es aber nicht gehen. Nichts ist unmöglich. Die Franzosen müssen ihr Rentenalter heraufsetzen. Mindestens mal auf 64, später dann noch höher. Da würde ich mir mehr Realismus von der Bevölkerung erhoffen. Da müssen die Leute jetzt mal realistisch sein und mitziehen. Die Demos sind für die Katz.

 

Nein, ich finde sogar das jeder in Rente gehen dürfen soll, wann er oder sie will - wie jetzt in der Türkei. Jeder hat für sich eine individuelle Interessenlage die nicht mit den volkswirtschaftlichen Interessen deckungsgleich sein muss. 

Sisyphos3
Die hohe Alterungsrate

wird zur Herausforderung für alle Staaten

 

 

eigentlich ne einfache Erkenntnis

 

wenn Menschen später ins erwerbsfähige Alter kommen

also später beginnen einzuzahlen - dazu älter werden

also länger Rente bekommen

kann dass nicht funktionieren wie bisher

dazu braucht man nicht Rentenmathematik studieren

also mehr Rente einzahlen, ..... oder eben länger einzahlen

oder höhere Zuschüsse vom Staat

zum übrigen kommt  die demographische Entwicklung dazu

dass die Anzahl der Rentenbezieher steigt

die der Einzahler sinkt

 

DeHahn
Ja, ja, wir sitzen alle in einem Boot?

Verschwiegen wir bei der einigenden Altersproblematik, dass es bezüglich Rentenhöhe enorme Unterschiede gibt. In Holland z.B. ist die Mindestrente incl. Unterstützung 1.500 Euro. Auch in der Schweiz sind die Renten höher als bei uns. Das kommt daher, dass dort ALLE unter voller Anrechnung aller Einkünfte in die Rentenkasse einzahlen müssen.

.

Bei uns ist der Rentenbeitrag gedeckelt bei ca. 58.000 Euro Jahreseinkommen. Wer also 300.000 Euro verdient, zahlt nur 1/5tel an Beiträgen verglichen mit einem "Arbeiter". Zudem bekommen Beamte 70% Rente vom LETZTEN BRUTTO, während normale AN nur 38% vom lebenslangen Durchschnittseinkommen erhalten. Beamte und Freiberufler etc. zahlen NICHT in die Rentenkasse ein. Aber stimmt: in ganz Europa werden die Menschen immer älter!

Anderes1961
Neidischer Blick auf die Niederlande?

 

Die Alterstrukturen werden einigen europäischen Rentensystemen noch ziemliche Kopfschmerzen bereiten, die wir in Deutschland bereits haben.

 

Bevor jetzt jemand neidisch auf die Niederlande schaut, der sollte bedenken, daß man dort sukzessive länger arbeiten muß, um die höhere Nettoersatzrate zu erhalten. Das heißt, ab dem Jahr 2067 werden die Niederländer erst ab 71 Jahren die AOW (Grundrente, ohne betriebliche Altersversorgung) zu erhalten.

 

"https://www.fr.de/wirtschaft/rente-deutschland-altersvorsorge-niederlan…"

 

In Deutschland könnte sich das Altersproblem der Rentenversicherung etwas bessern, wenn es gelänge, die 7 Millionen Arbeitskräfte, die wir bis 2035 benötigen, auch zu bekommen. Mehr junge Menschen in Deutschland bedeutet auch weniger Probleme bei der Finanzierung der Rente.

 

Man könnte aber auch hierzulande sich einer weiteren Stellschraube widmen: Der Beitragsbemessungsgrenze.

Kevin Legeti
Leben und arbeiten

"Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. Frankreich wird sich noch auf größere Proteste einstellen müssen. 

Ein Staat muss auch mal Proteste eine Teils der Bevölkerung aushalten und trotzdem das durchsetzen, was sinnvoll ist. Und im Übrigen: Man kann auch arbeiten und gleichzeitig leben.

Jimi58
@09:04 Uhr von Tada

 

"Wenn immer weniger junge Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren sollen, dann bricht das System."

...

 

Erstmal muss man auch  eine sozialversicherungspflichtige Arbeit auch bekommen...

Und dann noch gut bezahlt.

 

Wolf1905
Was für eine eigenartige Einstellung?

„Farid und mehr als eine Million Demonstranten wollen dennoch nicht später aufhören zu arbeiten. "Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. Frankreich wird sich noch auf größere Proteste einstellen müssen.“

.

Wie kann man nur so argumentieren? Ich lese es zwar immer wieder, aber wenn jemand meint, dass länger arbeiten weniger Leben bedeutet, der macht in seinem Leben was richtig falsch!

Die Franzosen arbeiten auch nicht härter als die Deutschen, oder haben andere Industrien - beide Länder sind gut vergleichbar. Macron hat halt erkannt, dass die Erhöhung der Lebenserwartung (was ja positiv ist!) nicht mehr im derzeitigen Rentensystem abgebildet ist - da muss er was machen! Aber es ist natürlich immer einfach, mehr zu fordern, und andere sollen die Zeche dafür bezahlen; kennt man ja in allen möglichen Themen.

Naturfreund 064
Keinen Tag länger

als es sein muss.

Ich kann gehen mit 62, weil ich 50% eingestuft bin muss dabei aber 10,8% Abschlag in Kauf nehmen. Trotzdem werde ich gehen.

Ich weiß was mich auch ohne Firma zu beschäftigen und mir wird mit Sicherheit nicht langweilig.

 

Profi2020
Rente

Man sollte mal selbst mit dem denken anfangen. Warum Österreich und die Schweiz nicht aufgeführt sind? Weil die Rente dort viel höher ist. Z. B. Österreich bei 80% mit 65 und 40 Beitrags Jahren. Mit längerem Arbeiten ist es nicht getan, während die Renten der heutigen Bezieher noch gesichert sind, ist für folgende Generationen keiner mehr da, da nutzt es auch nichts, wenn die, die nicht da sind, theoretisch länger arbeiten würden. Das ist seit Jahrzehnten klar, dass das System grundlegend geändert werden muss. Aber keine Regierung tat es bisher. Und es gibt Jobs, in denen man nur bis 67 oder länger arbeiten kann, wenn das auf Kosten der Lebenszeit geht. Also entweder weniger Rente oder früher Tod. Die Franzosen haben recht. 

 

Kevin Legeti
@09:16 Uhr von Sparpaket

In meinem Betrieb arbeiten viele meiner Mitarbeiter als Rentner weiter. Meist als 500€ Kräfte, andere mit deutlich reduzierter Stundenzahl. Warum? Weil sie ihre Arbeit und die sozialen Kontakte mögen. 

Wohl eher, weil die Rente nicht reicht! 

Es mag Fälle geben, wo die Rente nicht reicht. Aber der Spaß am Weiterarbeiten, an der sozialen Umgebung am Arbeitsplatz und die Freude an der zusätzlichen Kohle dürfte bei Weitem im Vordergrund stehen.

Emil67
@09:21 Uhr von Sisyphos3

wird zur Herausforderung für alle Staaten

 

 

eigentlich ne einfache Erkenntnis

 

wenn Menschen später ins erwerbsfähige Alter kommen

also später beginnen einzuzahlen - dazu älter werden

also länger Rente bekommen

kann dass nicht funktionieren wie bisher

dazu braucht man nicht Rentenmathematik studieren

also mehr Rente einzahlen, ..... oder eben länger einzahlen

oder höhere Zuschüsse vom Staat

zum übrigen kommt  die demographische Entwicklung dazu

dass die Anzahl der Rentenbezieher steigt

die der Einzahler sinkt

 

Industrie 4.0?

Vor 20 Jahren war schon klar da? das Rentensystem umgebaut werden muss, wurde jedenfalls immer in den Medien erwähnt, aber wenn diejenigen die entscheiden nicht davon abhängig sind.......

Sie meinen also, Fehler der Politik müssen ohne zu murren vom Volk ertragen werden?

Kevin Legeti
@09:15 Uhr von Möbius

Wenn Sie zu denen gehören die leben um zu arbeiten, dann ist das nachvollziehbar. Viele Menschen arbeiten aber um zu leben - was ist mit denen ? 

Die meisten Menschen arbeiten gern und leben gern. Und das gleichzeitig.

Kevin Legeti
@09:22 Uhr von DeHahn

Verschwiegen wir bei der einigenden Altersproblematik, dass es bezüglich Rentenhöhe enorme Unterschiede gibt. In Holland z.B. ist die Mindestrente incl. Unterstützung 1.500 Euro. Auch in der Schweiz sind die Renten höher als bei uns. Das kommt daher, dass dort ALLE unter voller Anrechnung aller Einkünfte in die Rentenkasse einzahlen müssen.

Selbständige nicht.

 

Anderes1961
@09:08 Uhr von traurigerdemokrat

Die "Wirtschaftsleistung" des Einzelnen steigt und so kann ein Arbeiter mehr Rentner "stemmen".

 

Die Alterspyramide wird sich in spätestens 20 Jahren normalisieren, dann´wird es keine "Verwerfungen" mehr geben.

 

Und aus welcher Glaskugel haben Sie das? Oder gewürfelt? Bauchgefühl? Oder einfach mal so dahergesagt?

Wolf1905
@09:16 Uhr von Sparpaket

"Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. „

farid tut mir leid. Er ist definitiv im falschen Job, wenn er die Arbeit als „nicht-Lebenszeit“ empfindet. In meinem Betrieb arbeiten viele meiner Mitarbeiter als Rentner weiter. Meist als 500€ Kräfte, andere mit deutlich reduzierter Stundenzahl. Warum? Weil sie ihre Arbeit und die sozialen Kontakte mögen. 

Wohl eher, weil die Rente nicht reicht! 

.

Woher wollen Sie wissen, dass „wohl eher die Rente nicht reicht“?

Wenn Forist Zöpfchen von ihrem Betrieb schreibt und auch Beweggründe nennt, wird sie es besser wissen als Sie.

H. Hummel
Die "Geburtenstarken Jahrgänge" sind doch ...

.. nicht vom Himmel gefallen. Das was da jetzt kommt, ist seit Jahrzehnten bekannt, ebenso wie die stetig steigende Lebenszeit. 

Die Rente war einst eingerichtet, um dem Arbeiter nach seinem, meist sehr schweren, Arbeitsleben ein paar anständig zu lebende Jahre zu bereiten. So waren die Beiträge gestaltet, so kam es relativ gut auf.

Heute wollen die Menschen bei einer Rentenerwartung von 20 Jahren + X möglichst mit 63 in den Ruhestand ... bei möglichst hohen Renten. Beides schließt sich aus: entweder hoch, dann aber kurz, oder lang, dann aber niedrig. Also liegt das Augenmerk zukünftig auf privater Vorsorge ... wo immer das Geld herkommen soll. Alle anderen enden beim Bürgergeld.

Im Übrigen: ein langes Leben fordert nicht nur die Renten-, sondern auch die Kranken-und Pflegekassen in gleichem Umfang. Die Beiträge werden steigen wie die Lebenszeit.

Zuschüsse aus Steuermitteln sind endlich. Das Wohlstandsniveau der Arbeitenden wird also analog zu den Altersbezügen fallen ... 

Möbius
Das die Menschen älter werden, stimmt nicht

Das ist ein oft vorhandenes Missverständnis. Es werden nur mehr Menschen alt. Angenommen, alle Menschen würden exakt 81 Jahre alt werden, dann wäre die Lebenserwartung für einen heute geborenen genau so groß. Je später das Renteneintrittsalter, desto kürzer die Bezugsdauer - für alle. 
 

Um nach einem erfüllten Berufsleben seine Altersbezüge genießen zu können wäre ein Renteneintrittsalter wünschenswert das jeder selbst bestimmen kann. Natürlich mit Auswirkung auf die Rentenhöhe. 

 

Warum das in Deutschland nicht gehen soll, leuchtet mir nicht ein: bei der Wochenarbeitszeit geht es ja auch (zB 60% arbeiten für 60% Gehalt). 

 

 

 

nie wieder spd

Wie sieht es denn in den genannten Ländern aus, wenn eine Rente tatsächlich so niedrig ist, dass man davon nicht leben kann? Wie zB bei uns von der Grundsicherungsrente. Gibt es weitere Hilfen in FR, in NL, in I? 
Oder dürfen die dann auch Flaschen sammeln?

Nettie
„Große Unterschiede, ähnliches Risiko“

Richtig müsste es heißen: „Große Unterschiede, großes Risiko“

Und die Frage ist nicht, wie ‚teuer‘ ein System ist, sondern ob alle darin die gleichen Chancen haben. Denn die Erfahrung zeigt Je größer die Unterschiede, desto teurer. Das gilt für  j e d e  Gesellschaft.

Das grundlegende Problem ist ein falsches Werteverständnis.

Eine verantwortliche Politik macht insbesondere aus, dass sie den Schutz  a l l e r  Menschen vor elementaren Bedrohungen gewährleistet.

Und eine Wirtschaftspolitik, die gewährleistet, dass die vorhandenen Ressourcen klug, das heißt effizient genutzt werden. Bei der in Wirtschaft und Handel also Qualität (insbesondere Lebens-) und nicht Quantität ‚zählt‘. 

rr2015
Logik

Eine einfache Rechnung wir beziehen länger Rente als unsere Eltern und bekommen weniger Kinder, die uns versorgen. Nicht vergessen die Rente die wir einzahlten war für unsere Eltern. Unsere Rente erwirtschaften die Kinder. Da es eine Versicherung ist bekommt  mehr Rente wer mehr eingezahlt hat. Das ist gerecht.

Zudem gibt es viele artfremde Rentenleistungen. Also muss der Staat immer mehr nachzahlen.

Die Gutverdiener und Beamte usw. können sich der Rentenleistung durch andere Versorgungssysteme entziehen. ( Ich habe mal nachgerechnet-hätte ich die Beiträge selbst angelegt hätte ich 1/3 mehr). Fazit alle müssen einzahlen.

Die Wirtschaft muss ihren Beitrag zur Rente soweit aufstocken, dass mindest 1 Entgeltpunkt entsteht. 

Waren die global ins Land kommen müssten einen Aufschlag erhalten. Geht wohl leider nicht. Bisher Gewinner die Konzerne - billig in aller Welt produzieren und hier teurer ververkaufen.

Kevin Legeti
@09:25 Uhr von Anderes1961

Man könnte aber auch hierzulande sich einer weiteren Stellschraube widmen: Der Beitragsbemessungsgrenze.

Wenn die Beitragsbemessungsgrenze hoch gesetzt würde, würde auch die Rentenzahlung an diese Spitzenverdiener steigen. Und zwar in gkleichem Maße, sonst ist es verfassungswidrig. Allerdings mit zeitlicher Verzögerung. Eine Lösung ist das nicht, nur eine Verschiebung.

Anderes1961
@09:06 Uhr von rjbhome

Ich hatte gedacht mal einen umfassenden Vergleich zu haben. Warum ausgerechnet Nachbarländer wie Österreich oder die Schweiz weggelassen sind bleibt Spekulation.

Auch wäre eine Informstion über die Art undf Gestaltung der Systeme schön gewesen

Übrig bleibt und interessant ist trotzdem, wie niedrig die Renten in Deutschland im Vergleich ausfallen.

 

Ja. Wäre wünschenswert. Kann man auch machen. Und wenn wir schon dabei sind, könnte man ja auch gleich alle Rentensysteme dieser Welt in einem Bericht erklären. Aber dann muß der Autor des Berichts, Michael Grytz, ein Buch schreiben und keinen Bericht.

 

Alternativ könnten Sie aber auch eine Suchmaschine bemühen, dort finden sie tausende Beiträge über Rentensysteme in anderen Ländern.

Freiheit-braucht-Sicherheit
Denkfehler Staatsrente

Eine staatliche Organisation des Rentensystems verleitet zu dem Glauben, dass der Staat für die Rente zuständig sei. Danach kommt dann der Anspruch, dass der Staat dafür sorgen muss, dass jeder gleich viel Rente bekommen muss. Das ist aber der Einstieg in einen Rentensozialismus, den kein Beitragszahler bezahlen will.

-

Unser Rentensystem ist in erster Linie ein Solidarsystem der Versicherten und nicht des Staates. Eine Solidargemeinschaft zahlt für eine Altersrente, die allen Alten hilft, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Deswegen ist es wichtig dafür zu sorgen, dass dieses System sich in erster Linie über Beitragszahlungen selbst trägt. Staatliche Zuschüsse in einem geringen Umfang sind in Ordnung, aber eine staatsfinanzierte Rente führt in eine Anspruchshaltung, die am Ende wirklich nicht finanziert werden kann.

 

Kevin Legeti
@09:22 Uhr von DeHahn

Beamte und Freiberufler etc. zahlen NICHT in die Rentenkasse ein.

Kriegen ja auch nix raus. Das haben Sie leider vergessen. Wenn die auch was rauskriegen sollen und das gerecht sein soll, ist insgesamt nix gewonnen.

 

fruchtig intensiv
@08:38 Uhr von Kevin Legeti

Ich wusste gar nicht, dass in Frankreich das Renteneintrittsalter 62 ist. Warum so früh? Heute sind die Leute mit 62 doch noch so fit.

Ja, so richtige Springinsfeld. Ab 60 wird man erst überhaupt gelenkig...

Wenn ich mir ansehe, wer bei uns in der Firma gerade Anfang 60 ist. Denen geht's doch gut. Die arbeiten auch gern. Was soll man denn den ganzen Tag machen, wenn man so früh schon in Rente geht?

Also Heraufsetzung des Rentenalters auf 64 finde ich erst mal sinnvoll. Später dann noch etwas höher.

Warum nicht gleich Rente abschaffen. Denen (also den über 60 jährigen) geht es ja doch so gut. Die wollen auch arbeiten.

 

 

fruchtig intensiv
@08:52 Uhr von nie wieder spd

Warum hat ausgerechnet das reichste Land der EU die niedrigsten Renten aber die höchsten Beiträge für die EU, mit denen die besseren Rente und die besseren  Bedingungen dazu in den anderen Ländern finanziert werden? 
 

Eine gute Frage. Warum bleibt bei uns so wenig von der Rente übrig? Obwohl wir so viel einzahlen.

Mein Stichwort: Nicht jeder zahlt ein und nicht gleich viel (prozentual).

 

fruchtig intensiv
@09:18 Uhr von Möbius

Nein, ich finde sogar das jeder in Rente gehen dürfen soll, wann er oder sie will - wie jetzt in der Türkei. Jeder hat für sich eine individuelle Interessenlage die nicht mit den volkswirtschaftlichen Interessen deckungsgleich sein muss. 

Ich muss sagen, dass wir als eines der angeblich reichsten Länder der Welt so etwas durchaus stämmen könnten. Und es ist wirklich so, dass manche Menschen mit 50 "schon auf sind" und andere mit 70 noch topfit (in dieser Gruppe sind häufig, aber nicht nur, Minderleister vertreten, wie bspw. Politiker).

nie wieder spd
@09:28 Uhr von Naturfreund 064

als es sein muss.

Ich kann gehen mit 62, weil ich 50% eingestuft bin muss dabei aber 10,8% Abschlag in Kauf nehmen. Trotzdem werde ich gehen.

Ich weiß was mich auch ohne Firma zu beschäftigen und mir wird mit Sicherheit nicht langweilig.

 

Völlig Richtig! 
Mir erging es ebenso. Allerdings schon mit 61,5 Lebensjahren, leider auch mit dem erwähnten Abschlag. 
Und selbst wenn ich mir nur das Muster meiner Rauhfasertapete anguckte, wäre mir Langeweile ein Fremdwort.

fruchtig intensiv
@09:00 Uhr von zöpfchen

"Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. „

farid tut mir leid. Er ist definitiv im falschen Job, wenn er die Arbeit als „nicht-Lebenszeit“ empfindet. In meinem Betrieb arbeiten viele meiner Mitarbeiter als Rentner weiter. Meist als 500€ Kräfte, andere mit deutlich reduzierter Stundenzahl. Warum? Weil sie ihre Arbeit und die sozialen Kontakte mögen. 

zw. 70 - 80% der Menschen arbeiten nicht in ihrem "Traumberuf".

Emil67
Ich habe bis jetzt 47 Jahre eingezahlt

Bis ich geplant in Rente gehe werden es mehr als 49 Jahre sein.

Ich kann nicht mehr wie vor 20 Jahren.

Es geht nicht immer nur nach dem Willen derer die es versäumt haben es rechtzeitig zu Regeln.

Es wird seit 30 Jahren oder mehr darüber geredet, diskutiiert..... und das einzige Handeln zielt in Richtung länger Arbeiten lassen, aber die Lebenserwartung ist letztes Jahr um 1 Jahr gesunken?!

Kevin Legeti
@09:06 Uhr von rjbhome

Ich hatte gedacht mal einen umfassenden Vergleich zu haben. Warum ausgerechnet Nachbarländer wie Österreich oder die Schweiz weggelassen sind bleibt Spekulation.

Nein, da muss man kein Spekulant sein. Eine Untersuchung aller Rentensysteme passt nicht in einen Nachrichtenbericht. Dazu braucht man mindstens eine Sondersendung oder gar eine Serie.

BB8
@08:23 Uhr von AfD mit glied

Farid Borsali ist auf dem Weg ins Gewerkschaftscafe "Cafe des Syndicats". Er ist 56 Jahre alt und arbeitet in einer Peugeot-Fabrik bei Paris. Hier treffen sich die Kollegen, um zu den Demonstrationen gegen die französische Rentenreform aufzubrechen. "Wir machen Schichtarbeit, wir arbeiten in der Nacht. Unmöglich, dass wir bis 64 arbeiten", sagt Farid.

Anders wird es aber nicht gehen. Nichts ist unmöglich. Die Franzosen müssen ihr Rentenalter heraufsetzen. Mindestens mal auf 64, später dann noch höher. Da würde ich mir mehr Realismus von der Bevölkerung erhoffen. Da müssen die Leute jetzt mal realistisch sein und mitziehen. Die Demos sind für die Katz.

 

Wenn ich solche Aussagen höre geht mir der Hut hoch. Ich hoffe Sie gehören auch zu den Schichtarbeitern und sprechen aus persönlicher Erfahrung, ansonsten ist das mal wieder so ein Satz, den nur Menschen raushauen, die nicht nachvollziehen können was das für den Körper und den Geist bedeutet.

 

Freiheit-braucht-Sicherheit
re DeHahn / Immer Rechnen

"In Holland z.B. ist die Mindestrente incl. Unterstützung 1.500 Euro. Auch in der Schweiz sind die Renten höher als bei uns. Das kommt daher, dass dort ALLE unter voller Anrechnung aller Einkünfte in die Rentenkasse einzahlen müssen."

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Ich weiß, was Sie damit sagen wollen. Auch in Österreich zahlen *alle* in die Rentenkasse ein. Dafür bekommen aber auch alle etwas aus dieser Kasse , während sich in DE die Selbständigen selbst um ihre Altersbezüge kümmern mussen und keine Leistungen von der Rentenkasse ausbezahlt bekommen.

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Es bleibt als auch in diesem System in AT und der CH die Frage des Rechnens. Wieviel kommt mehr in die Kasse aber wieviel muss mehr ausbezahlt werden.

 

Mika D
Fit mit 62 und flexibel

Grundsätzlich muss man sagen, dass Menschen mit 62/64 und mehr noch ziemlich fit sind heute. Natürlich nicht alle und nicht in allen Jobs. Es muss Unterschiede geben. Bürojobs und Lehrer zb können länger arbeiten, manchmal sogar mit 65+ auf der Höhe Ihrer Weisheit. Andere körperliche Tätigkeiten erfordern etwas weniger Einsatz, weniger Stunden zb. Es muss flexibler werden, im Alter arbeiten ja, soviel man kann und will, doch nicht über alle hinweg identisch. 
Natürlich gibt es engagierte und weniger engagierte Personen, welche, die ihre Arbeit lieben und die, die nur auf Tag x warten, um dann abzubauen und festzustellen, es war auch schön, Teil einer Organisation zu sein.

In Österreich konnten Frauen schon offiziell mit 60 in Rente. Wurde nun auch erhöht auf 62.

In Dänemark gibt es soweit ich gelesen habe die flexiblen Modelle schon.

Gutes Thema, das alle betrifft.

 

 

Kevin Legeti
@08:38 Uhr von Jimi58

Hier wird teilweise weniger Rente gezahlt, das geht auch in die Hose und die Altersarmut wächst und das mit 43 Arbeitsjahren.

Die Höhe der Rente richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen, das ist ja auch gerecht. Wenn die Rentenhöhe niedrig ist, wurde zu wenig eingezahlt, da liegt also das Problem. Die Lösung ist nicht die Rente, sondern andere Sozialsysteme wie die Grundsicherung.

fruchtig intensiv
@09:04 Uhr von GeMe

Alle bekommen eine Rente von der ich mit fast 60 nur träumen kann. Als sie vor mehr als 20 Jahren in Rente gingen, gab es noch deutlich höhere Renten als die, die ich einst bekommen werde.
Wer heute weniger als 2700 Euro brutto hat, wird nur noch die Grundsicherung erhalten, so sagte es damals schon Arbeitsministerin v.d. Leyen.
Was könnte man machen? Vielleicht das ganze Rentensystem auf Steuerfinanzierung umstellen? Dazu müsste man dann alle Menschen einzahlen lassen und allen Menschen eine Rente auszahlen. Pensionen für Beamte, Abgeordnete usw. würden abgeschafft
Lohn- und Einkommenssteuer müssten angepasst werden und die Unternehmen müssten ebenfalls etwas einzahlen.
Da wären wir dann schon fast beim bedingungslosen Grundeinkommen.
 

Und bei der Rente eine Mindest- und Höchstauszahlgrenze. Dann könnte sowas klappen.

Anderes1961
@09:33 Uhr von Möbius

Das ist ein oft vorhandenes Missverständnis. Es werden nur mehr Menschen alt. Angenommen, alle Menschen würden exakt 81 Jahre alt werden, dann wäre die Lebenserwartung für einen heute geborenen genau so groß. Je später das Renteneintrittsalter, desto kürzer die Bezugsdauer - für alle. [...]
 

 

Nö. Falsch. Die Menschen werden tatsächlich auch immer älter. Wenn auch inzwischen nicht mehr in so großen Schritten in den Industrieländern. Bei uns hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung (zur Zeit 78,5 Jahre Männer/83,4 Jahre Frauen) seit Beginn der Industrialisierung in den 1870er Jahren mehr als verdoppelt. Anders ausgedrückt, betrug sie in den 1870 Jahren also ca. 36 Jahre bei Männern bzw. ca. 40 Jahre bei Frauen.

 

Warum? Nun, ist ganz einfach. Bessere Ernährung, bessere Gesundheitssysteme, weniger harte Arbeit, usw.

Ritchi
@08:51 Uhr von Freiheit-braucht-Sicherheit

Zwischen der Rente und der Demographie besteht eine einfache Beziehung.

Wenn die Rente wie in Deutschland auf dem sogenannten Generationenvertrag aufbaut, dann muss das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern eine entsprechende Tragfähigkeit aufweisen. Wenn immer weniger junge Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren sollen, dann bricht das System.

Sie  unterliegen einem von allen Regierungen gewollten Trugschluss. Nicht die jungen Beitragszahler haben die Renten zu finanzieren, sondern der Staat. In Deutschland löst er dies mit einem Rentensystem, bei dem das Eingezahlte sofort ausgezahlt wird. Die Rentenbeiträge sind somit eine hinter einer Abgabe versteckte Steuer. Wenn diese Beiträge nicht ausreichen, dann muss der Staat aufstocken. Man könnte also gleich die gesamte Rente aus Steuermitteln zahlen. 

Kevin Legeti
@08:52 Uhr von nie wieder spd

Warum hat ausgerechnet das reichste Land der EU die niedrigsten Renten aber die höchsten Beiträge für die EU, mit denen die besseren Rente und die besseren  Bedingungen dazu in den anderen Ländern finanziert werden?

Da suggerieren Sie etwas, was nicht richtig ist. Außerdem gefällt mir die Stimmungsmache gegen die EU nicht. Denn mit EU Geldern aus anderen Mitgliedsstaaten kann natürlich nicht irgendwo in einem Empfängerland das Rentensystem finanziert werden. Die Gelder sind ja an bestimmte Zwecke gebunden.

rr2015
jede Arbeit muss sozialversicherungspflichtig werden

und mindest 1 Entgeltpunkt regenerieren. Der Arbeitgeber muss wenn er zuwenig Lohn zahlt das ausgleichen. In einigen Betrieben sind ja aus  1 Job mehrere Minijobs geworden wo man Sozialkosten sparen kann. Nicht nur die GKV sondern auch die Rentenbeiträge. 

Ansonsten landen die Leute später in der Grundsicherung (sofern genug Beitragsjahre) oder den Sozialkassen. Beides zahlt später die Allgemeinheit.

Wenn Betriebe das nicht zahlen können sollten sie ihr Geschäftsmodell übedenken. Der Staat muss aber Lösungen suchen damit Einfuhren gerecht belastet werden (Umweltbedingungen, faire Löhne)  - sonst kommen die Billigprodukte aus anderen Ländern und die Arbeitsplätze hier gehen wegen gestiegener Kosten verloren.

Anderes1961
@09:39 Uhr von Freiheit-braucht-Sicherheit

Eine staatliche Organisation des Rentensystems verleitet zu dem Glauben, dass der Staat für die Rente zuständig sei. Danach kommt dann der Anspruch, dass der Staat dafür sorgen muss, dass jeder gleich viel Rente bekommen muss. Das ist aber der Einstieg in einen Rentensozialismus, den kein Beitragszahler bezahlen will.

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Unser Rentensystem ist in erster Linie ein Solidarsystem der Versicherten und nicht des Staates. Eine Solidargemeinschaft zahlt für eine Altersrente, die allen Alten hilft, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. [...]

 

Und in wiefern würde sich die Anspruchshaltung ändern, wenn wir mal annähmen, daß der Staat die Rente komplett finanzieren würde? Mein Anspruch ist: Ich möchte meine Rente bekommen.

 

Also nix weiter als neoliberales blabla.

91541matthias
@08:38 Uhr von Kevin Legeti

Ich wusste gar nicht, dass in Frankreich das Renteneintrittsalter 62 ist. Warum so früh? Heute sind die Leute mit 62 doch noch so fit. Wenn ich mir ansehe, wer bei uns in der Firma gerade Anfang 60 ist. Denen geht's doch gut. Die arbeiten auch gern. Was soll man denn den ganzen Tag machen, wenn man so früh schon in Rente geht?

Also Heraufsetzung des Rentenalters auf 64 finde ich erst mal sinnvoll. Später dann noch etwas höher.

Nicht jeder ist mit Anfang 60 fit. Oft sieht man Mitmenschen seelische Pein und schier erdrückende Sorgen nicht an..

Für jemand wie mich, der zeitlebens immer nur gibt und wenig zurückbekommt ist die in 3-4 Jahren anstehende Rente ein Trost!

 

Account gelöscht
@09:25 Uhr von Kevin Legeti

"Zwei Jahre mehr arbeiten heißt zwei Jahre weniger Leben", ruft Farid während der Demonstration. Frankreich wird sich noch auf größere Proteste einstellen müssen. 

Ein Staat muss auch mal Proteste eine Teils der Bevölkerung aushalten und trotzdem das durchsetzen, was sinnvoll ist. Und im Übrigen: Man kann auch arbeiten und gleichzeitig leben.

 

 

 

 

Warum muss denn der Staat Protest eines Teils der Bevölkerung aushalten ? Wenn doch angeblich die Arbeit so toll ist ? Wie toll ist sie denn ? Wechselschicht mit Pendelei ?

nie wieder spd
@09:36 Uhr von Kevin Legeti

Man könnte aber auch hierzulande sich einer weiteren Stellschraube widmen: Der Beitragsbemessungsgrenze.

Wenn die Beitragsbemessungsgrenze hoch gesetzt würde, würde auch die Rentenzahlung an diese Spitzenverdiener steigen. Und zwar in gkleichem Maße, sonst ist es verfassungswidrig. Allerdings mit zeitlicher Verzögerung. Eine Lösung ist das nicht, nur eine Verschiebung.

Das könnte durch gesetzliche Festlegung auf eine ausreichende Mindestrente und eine Höchstrente geregelt werden. 
Ausserdem haben die „Besserverdienenden“ in ihrem Leben genügend Möglichkeiten, ihren besseren Verdienst in private Rentenversicherungen anzulegen oder anderweitig vorzusorgen. 
Solche Möglichkeiten haben Durchschnittlichsverdienernur ganz selten.

Grossinquisitor
@09:30 Uhr von Kevin Legeti

Wenn Sie zu denen gehören die leben um zu arbeiten, dann ist das nachvollziehbar. Viele Menschen arbeiten aber um zu leben - was ist mit denen ? 

Die meisten Menschen arbeiten gern und leben gern. Und das gleichzeitig.

 

In der Arbeit und in der Liebe verwirklicht sich der ganze Mensch ! Ein Leben ohne Arbeit ist zwar möglich, aber nicht sehr sinnstiftend. Dabei spielt die soziale  Dimension eine entscheidende Rolle. Gerade bei vermeindlich einfachen Arbeiten erschliesst sich dies sofort. Ein Müllwerker weiß,  was er für seine Mitbürger leistet.....

traurigerdemokrat
"Habe 47 Jahre eingezahlt ..."

Niemand zahlt ein, es gibt kein "Sparschwein"

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Es ist ein Umlagesystem und dies kann nie kaputt gehen, was da ist wird verteilt!

Würde man die unsoziale Beitragsbemessungsgrenze abschaffen, dann gäbe es viel Geld für die Sozialsysteme :)

wenigfahrer
Einigen ist

Unklar das man bei der Rente mit 63, nicht mehr mit 63 gehen kann, der Zug ist lange abgefahren, oder man nimmt Abschläge in kauf.

Auszug aus der Tabelle, und man muss 45 Jahre haben, vergessen auch einige, so ist die Gesetzliche Lage.

1959 64 +2 Monate März 2023 – März 2024

1960 64 + 4 Monate Mai 2024 – Mai 2025

1961 64 + 6 Monate Juli 2025 – Juli 2026

1962 64 + 8 Monate September 2026 – September 2027

Unser Problem im Vergleich ist ja nicht nicht die Länge der Jahre, sondern die Höhe der Rente, wie im Artikel ja zu lesen ist, wir angeblich mit etwa der Mitte.

Und andere bis 89 Prozent, 20 Prozent aber auf jeden Fall mehr, wenn das bei uns auch so wäre, dann würden viele Leistungen die zusätzlich beantragt werden müssen, gar nicht nötig.

Weil ja eigentlich klar ist, das heute fast niemand mit der Hälfte vom Lohn mehr leben kann, viele müssen schon mehr als die Hälfte für Miete und Energie ausgeben.

Wir haben also eine Schieflage, seit es von 60 Prozent auf 48 Prozent gesenkt wurde.

DerVaihinger
@09:18 Uhr von Möbius

Farid Borsali ist auf dem Weg ins Gewerkschaftscafe "Cafe des Syndicats". Er ist 56 Jahre alt und arbeitet in einer Peugeot-Fabrik bei Paris. Hier treffen sich die Kollegen, um zu den Demonstrationen gegen die französische Rentenreform aufzubrechen. "Wir machen Schichtarbeit, wir arbeiten in der Nacht. Unmöglich, dass wir bis 64 arbeiten", sagt Farid.

Anders wird es aber nicht gehen. Nichts ist unmöglich. Die Franzosen müssen ihr Rentenalter heraufsetzen. Mindestens mal auf 64, später dann noch höher. Da würde ich mir mehr Realismus von der Bevölkerung erhoffen. Da müssen die Leute jetzt mal realistisch sein und mitziehen. Die Demos sind für die Katz.

 

Nein, ich finde sogar das jeder in Rente gehen dürfen soll, wann er oder sie will - wie jetzt in der Türkei. Jeder hat für sich eine individuelle Interessenlage die nicht mit den volkswirtschaftlichen Interessen deckungsgleich sein muss. 

 

 

Dann aber nicht meckern, wenns nicht reicht.

 

Kevin Legeti
@09:55 Uhr von Ritchi

Sie  unterliegen einem von allen Regierungen gewollten Trugschluss. Nicht die jungen Beitragszahler haben die Renten zu finanzieren, sondern der Staat.

Ja, da unterliegen Sie dem Trugschluss, nicht der von Ihnen zitierte Forist "Freiheit-braucht-Sicherheit". Natürlich finanzieren die Beitragszahler die Rentner. Das nennt man Generationenvertrag. Und im Übrigen, wer ist denn der Staat? Das sind ja wohl wir.

w120
@09:36 Uhr von Anderes1961

Ich hatte gedacht mal einen umfassenden Vergleich zu haben. Warum ausgerechnet Nachbarländer wie Österreich oder die Schweiz weggelassen sind bleibt Spekulation.

Auch wäre eine Informstion über die Art undf Gestaltung der Systeme schön gewesen

.....

 ..... Und wenn wir schon dabei sind, könnte man ja auch gleich alle Rentensysteme dieser Welt in einem Bericht erklären. Aber dann muß der Autor des Berichts, Michael Grytz, ein Buch schreiben und keinen Bericht.

Das wäre dann eine sehr umfangreiche Serie.

 

Rentensystem ist das eine eine,aber man muss es im Gesamtpaket der sozialen Absicherung betrachten (Witwenrente, Sozailhilfe, Wohngeld etc.).

Eine Umgestaltung steht auch immer im Spannungsfeld der Neiddebatte.

Ob und wie man unterschiedliche Beiträge und Leistungen, z.B. nach Vermögen, staffeln könnte, weiß ich nicht (siehe Soli, gestaffelt nach EK).

 

In die Betrachtung eingezogen werden muss aber endlich der neue, unermüdlich tätige Kollege kommen, dier Roboter.

Ritchi
19.000

 In den letzten paar Monaten hat sich die Zahl der Rentner, die zum Sozialamt gehen müssen, um 19.000 erhöht (brachte gerade der MDR). In Griechenland erhalten die Arbeitnehmer in den letzten Arbeitsjahren enorme Lohnsteigerungen, weil damit auch die Renten steigen. Warum gibt es in dem reichen Deutschland überhaupt Rentner, deren Renten unterhalb der Grundsicherung liegen? Warum haben wir in Deutschland so wenige Menschen mit Eigenheimen?  Warum geht diesbezüglich nicht täglich ein Aufschrei durch Deutschland nach Berlin? Das Kriterium für die Höhe der Rente sind nicht die Rentenabgaben der Angestellten, sondern die Wirtschaftsleistung des gesamten Landes. 

Adeo60
Realität nicht ausblenden

Es bleibt letztlich nur eine ergänzende Absicherung durch Betriebsrente und private Altersvorsorge, soweit möglich. Die Rentensysteme in FRA und ITA stehen kurz vor dem Kollaps und selbstverständlich muss dem Umstand Rechnung getragen werden, dass die Menschen immer älter und die Geburten rückläufig werden. Auch können die zusätzlichen Kosten nicht der jüngeren Generation aufgelastet werden.

Kevin Legeti
@09:55 Uhr von Ritchi

In Deutschland löst er dies mit einem Rentensystem, bei dem das Eingezahlte sofort ausgezahlt wird. Die Rentenbeiträge sind somit eine hinter einer Abgabe versteckte Steuer.

Nein, da haben Sie einfach zu wenig Ahnung. Rentenbeiträge sind Rentenbeiträge und Steuern sind Steuern.