Delegation der Taliban in Doha

Ihre Meinung zu Katar: Wie sich die Taliban in Doha präsentieren

Wie rigide die Taliban regieren werden, darüber rätselt die Welt auch zwei Wochen nach dem Fall von Kabul. In Katar, wo sich eine Taliban-Delegation seit Monaten zu Verhandlungen aufhält, geben sie sich moderat. Ute Brucker hat sie getroffen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
154 Kommentare

Kommentare

SinnUndVerstand

Es gibt mindestens 3 unterschiedliche Richtungen der Taliban, die miteinander im Konflikt stehen; die Gruppe in und um Kabul gilt dabei als radikalste, so dass zu befürchten steht, dass viele der moderaten Töne eine geringe Halbwertszeit haben und das Talibanregime schnell zu brutalem Vorgehen gegen Frauen, Mädchen und alle in der Zivilgesellschaft, die für Menschenrechte, Bildung und Kultur eintreten, zurückkehren wird. Übrigens gibt es durchaus ernstzunehmende Hinweise, dass der Anschlag am Kabuler Flughafen ein Taliban-Anschlag sein könnte im Kampf um die Vorherrschaft, wie u.a. der gebürtige afghanische Journalist und Kulturhistoriker Samad Sharif berichtet.

Gast
Die Welt muss nicht rätseln,

denn die Welt hat ausreichend bewiesen, dass sie die Zustände/Entwicklungen in Afghanistan nicht voraussagen kann. Der Ansatz kann nur sein,
die realpolitischen Entwicklungen zu beobachten und bei ausreichend sicher erkannten Chancen/Risiken adäquat minimal invasiv zu
reagieren.

das ding
Das wird geglaubt werden!

Am Ende werden (ausser den USA) so einige Regierungen den Schoenfaebereien der Taliban glauben schenken, denn damit ist man aus dem Schneider und kann weiter schlafen und was Schoenes traeumen. Das erinnert an die Selbstverpflichtungen in Bezug auf z.B. Umwelt- oder Tierschutz, den Deutschland seiner Wirtschaft und Industrie "auferlegt" hat, bzw. im gleichem Atemzug dran "glaubte". Damit man weiter schlafen kann.

Zweitaktmotor
Diplomatie

Offenbar sind doch die Taliban und der IS verfeindet und auch Talibankämpfer sind bei den Bombenanschlägen gestorben. Ließe sich daraus nicht Kapital schlagen?

fathaland slim
10:05, morgentau19

>>Die von Allah gesandten Verse, der Koran, die Scharia, das ist das Gesetz!

Demokratie: das sind Gesetze von Menschen gemacht. Die gelten nichts- steht übrigens auch im Koran.<<

Ihre Auslegung des Korans ist aber wirklich eine extremst konservativ-fundamentalistische. Es hört sich fast an, als hätten Sie an der Dar ul-‘Ulum in Deoband studiert.

Mene mene tekel u-parsin
Auch die Taliban wissen noch nicht,

ob sie nicht einen Pyrrhussieg errungen haben. Sie waren viel zu unvorbereitet schnell schon in Kabul. Einen echten Zusammenhalt zwischen Regierungsmitgliedern, vergangenen Regierungsmitgliedern, Volksgruppen gibt es nicht, sonst könnte es nicht sein, daß die einen vorgeben, von den anderen nichts zu wissen. - Die Taliban haben die Chance, einer Hälfte der Bevölkerung nicht eine Lebensweise überzustülpen, die sie nicht will. - Die Lehren aus der Vergangenheit lassen nichts Gutes erahnen; die Taliban haben die Chance, diese Erfahrungen nicht zu bestätigen. Sie mögen diese Chance wahren. -

werner1955
Wie rigide die Taliban regieren werden?

Werden wir nurt feststellen wenn wir mit Ihne verhandeln.

So wie wir das mit allen andern terrorgruppen der Welt gemacht haben Von der PLO, Fatach, IRA, RTA, Iran, Gadafie usw.

Selbst mit der Hamas die mehr als 5000 Raketen auf friedliche Bürger abfeuert zahlen wir Hilfgelder und Unterstützung.

Alles kann nur besser werden als 40 jahre Krieg und Besatzung.

Sisyphos3
10:07 von SinnUndVerstand

Es gibt mindestens 3 unterschiedliche Richtungen der Taliban, die miteinander im Konflikt stehen
-------
wenn die sich nicht mal grün sind
dann kommen noch der IS dazu, und was weiß ich wieviel andere islamistische Gruppen

im übrigen wurde der Anschlag vom IS verübt ......

Account gelöscht
Gibt es DIE Taliban?

Ich halte es für möglich, dass bei den Taliban es Radikale und Gemäßigte gibt und es daher Uneinigkeit gibt.
Was nutzt es einer afghanischen Frau, wenn die Taliban in Kabul sich gemäßigt geben und auf dem flachen Land ein paar radikale Taliban Gewalt gegenüber Frauen ausüben?
Aber vielleicht gibt es mittelfristige Veränderungen, so dass dann hoffentlich alle Taliban sehr gemäßigt sind?

BuriedBumper

Die Taliban haben rhetorisch wohl in der Tat eine gewisse Eloquenz erreicht. Aber wie andere hier schon geschrieben haben, es zählen die Taten. Da allerdings gibt es nach berichten unabhängiger Beobachter wie Human Right watch wenig Grund zur Hoffnung. Es wird von Massenexekutionen afghanischer Sicherheitskräfte ebenso berichtet wie von Misshandlungen von Frauen. Zwar scheint man noch direkt in Kabul die Füße still zu halten aber ich fürchte auch dort wird bald das große Schlachten beginnen

Anderes1961
@fathaland slim

"
Am 29. August 2021 um 10:25 von fathaland slim
10:05, morgentau19

>>Die von Allah gesandten Verse, der Koran, die Scharia, das ist das Gesetz!

Demokratie: das sind Gesetze von Menschen gemacht. Die gelten nichts- steht übrigens auch im Koran.<<

Ihre Auslegung des Korans ist aber wirklich eine extremst konservativ-fundamentalistische. Es hört sich fast an, als hätten Sie an der Dar ul-‘Ulum in Deoband studiert."

Angesichts dessen, was die Userin über den Islam schreibt, bezweifle ich sehr stark, daß ihr Dar ul-'Ulum in Deoband irgendetwas sagt.

Bauchgefühl kann man nicht studieren, nirgendwo.

purzelchen

"Occupation is occupation"? So einfach ist das nun wirklich nicht. Die USA waren keine Besatzer, und sie wurden von der Afghanischen Regierung unterstützt.

Was die Taliban jetzt machen -- das ist indeed eine "Occupation".

Es ist schrecklich, sich das ganze mit ansehen zu müssen. Grobe Fehler wurden gemacht, aber diese Situation wäre nie aufgekommen, wenn man durchgehalten hätte.

fathaland slim
10:19, Zweitaktmotor

>>Diplomatie
Offenbar sind doch die Taliban und der IS verfeindet und auch Talibankämpfer sind bei den Bombenanschlägen gestorben. Ließe sich daraus nicht Kapital schlagen?<<

Sie verwechseln Diplomatie mit der Büchse der Pandora.

MargaretaK.
10:11 von das ding

>>>Am Ende werden (ausser den USA) so einige Regierungen den Schoenfaebereien der Taliban glauben schenken...<<<

Die Regierung Trump war es, die den Schönfärbereien Glauben geschenkt haben. Meines Wissens nach war das eine US-Regierung.

pemiku
@ um 10:30 von Mene mene tekel...

"Auch die Taliban wissen noch nicht, ob sie nicht einen Pyrrhussieg errungen haben. Sie waren viel zu unvorbereitet schnell schon in Kabul."

Meiner Ansicht nach haben sich die Taliban 20 Jahre lang auf den Moment vorbereitet, an dem die ausländischen Truppen das Land verlassen haben, schon lange vorher "Schläfer" in alle Bereiche des Landes entsandt und diese auch z.T. mit der afghanischen Armee ausbilden lassen.
Wie auch ich waren die meisten meiner Bekannten der Meinung, dass die Machtübernahme durch die Taliban sehr schnell erfolgen wird. Dass alle Geheimdienste das Tempo der Taliban unterschätzt haben sollen, kann ich nicht glauben.

harry_up
@ Zweitaktmotor, um 10:19

Taliban und IS haben sich in der Vergangenheit schon immer gegenseitig umgebracht.

Wer sollte also jetzt angesichts der Selbstmordattentate daraus “Kapital schlagen“, und wie?

AlterSimpel
@sikgrueblerxyz

"Die Welt muss nicht rätseln, denn die Welt hat ausreichend bewiesen, dass sie die Zustände/Entwicklungen in Afghanistan nicht voraussagen kann"

Ich würde die "Welt" nicht so leicht aus der Verantwortung nehmen.

Man weiß und wusste über Afghanistan relativ viel, man hat es schlicht nur ignoriert, weil es nicht zum westlichen Narrativ einer erfolgreichen Besatzung / Demokratisierung passte.
Auf allen Indizes, wie zB Pressefreiheit, Korruption, Akzeptanz der Demokratie, gesellschaftl. Freiheit, etc. rangierte und rangiert Afghanistan während unserer Besatzung auf den hinteren Plätzen.
Es gab nur minimale Verbesserungen. Die Korruption in Kabul war jedem Politiker im Westen bekannt, der sich nicht Augen und Ohren zugehalten hat.

Was heute dort passiert, war absehbar. Und zwar nicht nur die Bedrohung der Ortskräfte, die jetzt zu recht den aktuellen Regierungen vorgeworfen wird, sondern auch das Umschwenken der Loyalität der Stammesführer.

SinnUndVerstand
@10:36 von Sisyphos3

Die Splittergruppe des IS hat die Verantwortung übernommen; wer den Anschlag tatsächlich in Auftrag gegeben hat, steht längst nicht fest. Hören Sie dazu mal auf BR 24 das Interview mit Samad Sharif, Journalist und Kulturhistoriker.

Anderes1961
@BuriedBumper

Am 29. August 2021 um 10:42 von BuriedBumper
Die Taliban haben rhetorisch

Die Taliban haben rhetorisch wohl in der Tat eine gewisse Eloquenz erreicht. Aber wie andere hier schon geschrieben haben, es zählen die Taten. Da allerdings gibt es nach berichten unabhängiger Beobachter wie Human Right watch wenig Grund zur Hoffnung. "

Ja, stimmt, merkt man schon daran, daß die Taliban genau das erzählen, was manche im Westen gerne hören wollen, die schon kräftig dabei sind, gegen afghanische Flüchtlinge zu hetzen. Zitat aus dem Artikel: "

"Warum so viele Afghanen aus dem Land fliehen wollten? "Die meisten fliehen gar nicht aus Angst, sondern sind Wirtschaftsflüchtlinge, die in den Westen wollen. Ich kenne die afghanische Gesellschaft. Viele nutzen jetzt einfach nur die Gelegenheit und wollen Asyl, obwohl sie in Wahrheit gar nicht für die Amerikaner gearbeitet haben."

Gast
11:19 von AlterSimpel Verantwortung bleibt

"Ich würde die "Welt" nicht so leicht aus der Verantwortung nehmen."
Das tue ich nicht, "die Welt aus der Verantwortung zu nehmen".
"Man weiß und wusste über Afghanistan relativ viel, man hat es schlicht nur ignoriert,"
Eben, man muss seine Ziele/Zielgrößen nach seinem Wissen und nicht nach seinen Wunschvorstellungen gestalten.

Miauzi
Zitat: "Was die Scharia

Zitat:
"Was die Scharia angeht, so kann man jede Schweinerei dadurch rechtfertigen, daß man Aussagen aus Koran und Hadithen zu ihrer Rechtfertigung aus dem Zusammenhang reißt. Die Scharia selbst ist ja nirgendwo aufgeschrieben."

selbst wenn es aufgeschrieben ist wie z.B. bei der Bibel - hält das andere (unsere) Radikalen auch nicht ab - alles und jedes Verbrechen mit "Gott zu rechtfertigen"
Gerade Buch-Religionen neigen ja dazu voll von antagonistischen Widersprüchen in den Aussagen zu sein
man kann ja keine "ultimative" Wahrheit korrigieren wenn man afu solche Widersprüche trifft - das setzt ja das grundlegende Axiom dier betreffenden Weltanschauung ausser Kraft
und so ist die Aussage von der "absoluten göttlichen Weissheit" die man als Sterblicher per Definition nicht hat - ein wunderbares Schutzschild um dahinter alle Verbrechen zu verstecken bzw. diese als gute Taten umzudeuten
wie z.B das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen - der ja die unsterbliche Seele von der irdischen Hülle...

AlterSimpel
@0_Ahnung

"Ich hoffe, dass sich die Taliban vor der Übernahme der Macht einer freien Wahl stellen und dass andere, vielleicht eher gemäßigte Kräfte dabei auch eine faire Chance erhalten."

Lesen Sie doch mal die Berichterstattung zu den Wahlen dort in den letzten 20 Jahren.
Auf dem Demokratieindex rangierte Afgh. 2020 auf Platz 139 von 167.

Ich denke, die Taliban werden sich von einer Großen Ratsversammlung legitimieren lassen, indem sie den Provinzfürsten Zugeständnisse machen (müssen, ggfs. auch beim Drogenhandel).
Kommt es dazu, würde sich der Westen schwer tun, die Taliban nicht anzuerkennen, denn diese Ratversammlung hat ja oft auch unser Vorgehen dort legitimiert. Wir könnten das jetzt nicht einfach ignorieren.

Anderes1961
@weingasi1

"[...] Ob da Zufall der richtige Ausdruck ist, wage ich sehr zu bezweifeln angesichts der Tatsache, dass auch so unsympathische Strukturen wie der IS, Al qaida oder der "Gottesstaat" im Iran, Boko haram in Nigeria usw. alle Organisationen, die dem Islam als Leitbild anhängen und in seiner Rückwärtsgewandheit auslegen. [...]"

Daß diese Rückwärtsgewandtheit nicht der Religion zu tun hat, sondern mit den Menschen können Sie schon erkennen, wenn Sie sich mal mit der Geschichte Arabiens und des Islam beschäftigen.

Es gab eine Zeit, die nennt sich goldenes Zeitalter des Islam (Wiki fragen), etwa 750 bis 1260 n. Chr. In der sprach die Wissenschaftswelt arabisch (außer bei kirchlichen Schriften). Arabische Wissenschaftler waren führend in der damaligen Welt, Astronomie, Mathematik, Medizin (die arabische Medizin war der europäischen um Lichtjahre voraus). Astronomische Tabellen arabischer Wissenschaftler werden heute noch verwendet. Rückwärtsgewandtheit hat nichts mit Religion zu tun.

GamWalter
Warum so viele Afghanen aus dem Land fliehen wollten, fragt Ute

Bruckner den Taliban-Pressesprecher S. Shaheen, "Die meisten fliehen gar nicht aus Angst, sondern sind Wirtschaftsflüchtlinge, die in den Westen wollen. Ich kenne die afghanische Gesellschaft. Viele nutzen jetzt einfach die Gelegenheit und wollen Asyl, obwohl sie in Wahrheit gar nicht für die Amerikaner gearbeitet haben."

Dr. Sarholz, Oberst a. D zur Evakuierung von Ortskräften. Was die Ortskräften angeht, so habe ich einen anderen Zugang als der in den Medien verbreitet wird. Als Kommandant von Camp Warehouse hatte ich einige Ortskräfte. Diese jungen Männer (bei Radio Andernach gab es auch Afghaninnen) kannten haargenau die Situation in der sie umgebenden Gesellschaft.

Selbstlosigkeit war das Letzte, was diese Leute angetrieben hat, um für uns zu arbeiten. Diese romantisch-idealisierenden Vorstellungen sind dort unbekannt und stoßen auf völliges Unverständnis.

Das Leben ist viel zu hart, um sich mit Wohlstandsgefasel zu beschäftigen. Es lohnte sich einfach, für uns zu arbeiten.

Der Lenz
@weingasi1 um 11:20

>Wie ich schon einmal schrieb, ist beileibe nicht jeder Moslem ein Terrorist dagegen sind jedoch die überwiegenden Terroranschläge auf der Welt, islamistisch begründet.<

Also die Mehrzahl der Terroranschläge hierzulande geht auf einheimische rechtsradikale zurück.
Das ist in den meisten Ländern so.

In Ländern in denen die einheimischen Rechtsradikalen Islamisten sind sind das dann eben die Islamisten die sie begehen.

weingasi1
Am 29. August 2021 um 11:49 von Anderes1961

Es ist leider so, daß in muslimisch geprägten Ländern gerade sehr viele Rückwärtsgewandte gibt. Aber die Ursache dafür ist nicht Religion im allgemeinen und Islam im besonderen, sondern hat was mit Geld, Macht und Gesellschaft zu tun. Religion ist nur Vehikel.
__
Nö. Ihre Aussage widerspricht vollkommen der Tatsache, dass es auch andernorts Strukturen gibt, hinsichtlich Geld, Macht und Gesellschaft. Z.B. in Süd- und Mittelamerika, auf den Philippinen, in vielen Ländern Afrikas.
Dabei handelt es sich auch ausnahmslos um arme bis sehr arme Länder und somit auch sehr viele arme Menschen. Keines von diesen Ländern (in Afrika gibt es ja auch einige christlich geprägte Länder ) hat im Zusammenhang mit Terrorismus von sich reden gemacht. Auch wenn es Ihnen nicht behagt, so ist dennoch der intern. Terrorismus nicht gänzlich aber zum überwiegenden Teil islamistisch geprägt.
Das ist doch unstrittig, oder ?

Der Lenz
@AlterSimpel um 11:56

>Kommt es dazu, würde sich der Westen schwer tun, die Taliban nicht anzuerkennen, denn diese Ratversammlung hat ja oft auch unser Vorgehen dort legitimiert. Wir könnten das jetzt nicht einfach ignorieren.<

Ach, Problemlos.
Schließlich kamen wir als verbündete der Nordallianz in der immerhin die Letzten Repräsentanten der letzten International anerkannten Afghanischen Regierung (Aka die Warlords) saßen (Die Talibanregierung war ja nur von USA, Pakistan und ein paar anderen Spaßvögeln anerkannt worden, aber nie von der UN-Mehrheit).

Die Versammlung des Stammesadels hinterher war ja nix als showbiz

Aber ja, das die Taliban das Stück wegen dem großen Erfolg neu inszenieren könnte passieren.
Oder sie setzen, wie beim Letzten mal, auf Zentralisierung ; das passt eher zur Struktur der Organisation.

DrBeyer
@Nachfragerin 11:29

"Ich vermute, dass der Machtwechsel außerhalb Kabuls kaum zu spüren ist."

Ach ja?

Dann unterhalten Sie sich doch mal mit den in den letzten Wochen Hingerichteten, wie die das sehen.
Ach so, das geht ja nicht. Die können nicht mehr widersprechen ...

SinnUndVerstand
@ 10:05 von morgentau19

Ihr Verständnis von religiösen Schriften lässt doch zu wünschen übrig, wenn Sie es fundamental und wortwörtlich nehmen. Darin ähneln Sie dann durchaus denen, von denen Sie sich heftig unterscheiden möchten.
Wohin kämen Sie denn, wenn Sie alles in der Bibel wörtlich nehmen? Danach würden "die Kaninchen wiederkäuen ..." (Lev11,4-6), um mal eine humoristische Variante an den Anfang zu stellen. Oder befolgen Sie etwa Mt 5,30: "wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab ..."
Vielleicht sollten Sie doch den Umgang mit sog. Heiligen Schriften nochmal überdenken, so wie es die überwältigende Mehrheit der Christen, Juden, Muslime und anderer großer Religionen tut. Denn "der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig", wie Paulus schreibt (2 Kor3,6).

Anderes1961
@morgentau19

"
Am 29. August 2021 um 10:05 von morgentau19
>>Einen Tag später - eine

>>Einen Tag später - eine Begegnung mit einer Frau, die aus Afghanistan geflohen ist. Sie ist nervös,[...]<<

Sehe ich genauso wie die die afghanische Frau.

>>Die Taliban halten nichts von Demokratie, sie sind gegen Wahlen.<<

Die von Allah gesandten Verse, der Koran, die Scharia, das ist das Gesetz!

Demokratie: das sind Gesetze von Menschen gemacht. Die gelten nichts- steht übrigens auch im Koran."

Wie ich bereits schrieb, ist Ihre Behauptung Unfug. Ergänzend möchte ich sagen, daß im Koran klar und eindeutig die Trennung von Kirche und Staat steht (Sure 3 Vers 79), basierend auf dem Jesuswort: "So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!" ((Mt 22,15–22).

Im übrigen basiert der Koran nicht nur auf diesem einen Satz, sondern 75 % des Koran finden Sie auch in der Bibel.

fathaland slim
11:03, pemiku

>> Dass alle Geheimdienste das Tempo der Taliban unterschätzt haben sollen, kann ich nicht glauben.<<

Ich eigentlich auch nicht. Den Anschlag des IS haben sie ja sehr präzise vorausgesehen. Ich verstehe das alles nicht.

SinnUndVerstand
@ 12:16 von GamWalter

Ist es nicht interessant und höchst aufschlussreich, welche Phalanx sich da zeigt: Talibansprecher verwenden das gleiche Sprachmuster der angeblichen "Wirtschaftsflüchtlinge". Und die Taliban wissen ganz genau, welche Ressentiments sie in anderen Ländern damit schüren wollen, um die kritischen aufgeschlossenen Frauen und Männer zu desavourieren, die sich für Bildung, Menschenrechte und Kultur engagiert haben.

Diese Verunglimpfung ist nicht die einzige Ähnlichkeit zwischen unseren Rechtsaußen und den afghanischen Taliban.

zöpfchen

@ 29. August 2021 um 10:50 von fathaland slim
10:19, Zweitaktmotor
>>Diplomatie
Offenbar sind doch die Taliban und der IS verfeindet und auch Talibankämpfer sind bei den Bombenanschlägen gestorben. Ließe sich daraus nicht Kapital schlagen?<<

„Sie verwechseln Diplomatie mit der Büchse der Pandora.“

Sehe ich nicht so. In Afghanistan gibt es keine „Guten“. Man sollte sich also entscheiden. Die Taliban sind das geringere Übel , da sie im Gegensatz zum IS keinen Ehrgeiz haben den Rest der Welt mit ihren Islam zu beglücken.

fathaland slim
11:20, weingasi1

>>Wie ich schon einmal schrieb, ist beileibe nicht jeder Moslem ein Terrorist dagegen sind jedoch die überwiegenden Terroranschläge auf der Welt, islamistisch begründet. Ich empfehle hierzu mal eine Liste bei Wikipedia. Da kann von ZUFALL wahrlich keine Rede sein.<<

Der Islamismus ist eine reaktionäre antikolonialistische Bewegung. Für jeden Linken ist das eigentlich ein Widerspruch in sich, es ist aber so. Nach Kräften gefördert von den USA, um den linken Befreiungsbewegungen, die vorher sozusagen das Terrorismusmonopol hatten, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn die waren ja mit der UdSSR im Bunde, und es war kalter Krieg.

Im Prinzip handelt es sich um eine Perversion des Guerillakampfes. Religion ist nur Mittel zum Zweck.

Anderes1961
@weingasi

"Nö. Ihre Aussage widerspricht vollkommen der Tatsache, dass es auch andernorts Strukturen gibt, hinsichtlich Geld, Macht und Gesellschaft. Z.B. in Süd- und Mittelamerika, auf den Philippinen, in vielen Ländern Afrikas.
Dabei handelt es sich auch ausnahmslos um arme bis sehr arme Länder und somit auch sehr viele arme Menschen. Keines von diesen Ländern (in Afrika gibt es ja auch einige christlich geprägte Länder ) hat im Zusammenhang mit Terrorismus von sich reden gemacht. Auch wenn es Ihnen nicht behagt, so ist dennoch der intern. Terrorismus nicht gänzlich aber zum überwiegenden Teil islamistisch geprägt.
Das ist doch unstrittig, oder ?"

Jetzt trägt es Sie aus der Kurve. Ich kann und will Ihnen jetzt keinen Geschichtsunterricht erteilen, aber was Sie da schreiben ist Unfug. In allen Regionen der Erde gibt es Terrorismus, der nichts mit Religion zu tun hat. Nur zwei Beispiele Tupamaros in Uruguay, Sendero Luminoso (leuchtender Pfad) in Peru und sehr viele mehr (Suchmaschine fragen).

SinnUndVerstand
@ 12:16 von GamWalter

Kommt es Ihnen nicht in den Sinn, dass in Afghanistan viele der sog. Ortskräfte dort jahrelang u.a. für die Bundeswehr gearbeitet haben, weil sie die Schreckensbilder, Gräueltaten und Willkür des Talibanrfegimes von 1996 bis 2001 noch buchstäblich in den Knochen hatten? Können Sie sich nicht vorstellen, dass all diese afghanischen Ortskräfte für die Rechte auf Bildung und Kultur, körperliche Unversehrtheit und Menschenrechte gearbeitet haben? Natürlich haben Sie mit ihrer Arbeit auch Geld verdient. Wie sollte das auch anders gehen?

0_Ahnung
@ Tinkotis

Es wäre toll...wenn endlich mal diese permanente Kritik an "dem Islam" aufhören würde. Die Leute, die sich da besonders hervortun, sollten mal darüber nachdenken, dass sich z.B. Anders Breivik auf einer christlichen Mission sah.

Mit Ihrer ersten Bemerkung zum Islam haben Sie natürlich vollkommen recht. Aber es ist schade, dass Sie dann kein positives Beispiel zum Islam bringen, sondern ein so grausames zu einer konkurrierenden Religion.

Anderes1961
@0_Ahnung

Am 29. August 2021 um 13:05 von 0_Ahnung
@ Tinkotis

Es wäre toll...wenn endlich mal diese permanente Kritik an "dem Islam" aufhören würde. Die Leute, die sich da besonders hervortun, sollten mal darüber nachdenken, dass sich z.B. Anders Breivik auf einer christlichen Mission sah.

Mit Ihrer ersten Bemerkung zum Islam haben Sie natürlich vollkommen recht. Aber es ist schade, dass Sie dann kein positives Beispiel zum Islam bringen, sondern ein so grausames zu einer konkurrierenden Religion.

Lesen Sie einfach mal meinen Beitrag von 12:03 Uhr.

Heißer Schnee
Die Taliban 2.0 sind in Ordnung!

Die Aussagen hören sich doch toll an. Die deutsche Regierung sollte die Taliban als offizielle Vertretung Afghanistans anerkennen und die Entwicklungsgelder weiter fließen lassen. Vorher sind viele unserer Gelder in korrupten Kanälen verschwunden. Schlechter kann es also nicht werden. Entscheidend ist aber, dass Afghanistan nicht im Chaos versinkt. Wir brauchen vor Ort Stabilität um den Menschen eine Perspektive, also vor allem Arbeitsplätze zu bieten. Wäre ich der deutsche Außenminister, würde ich sofort mit den Taliban Kontakt aufnehmen und über den Aufbau der afghanischen Industrie und Infrastruktur sprechen. Ohne Perspektive wird es in Afghanistan keinen Frieden geben und viele werden sich auf den Weg nach Europa machen.

Nachfragerin
@DrBeyer - Hinrichtungen

12:33 von DrBeyer:
"Ach ja? Dann unterhalten Sie sich doch mal mit den in den letzten Wochen Hingerichteten, wie die das sehen."

Ich spreche leider kein Paschtunisch.

Im Bericht heißt es, dass die Taliban mit irgendwelchen "Provinzfürsten" (warlords?) verhandelt hätten. Ich vermute daher, dass diese Personen nach wie vor an der Macht sind und von den Veränderungen in Kabul in den Provinzen wenig zu spüren ist. Wenn es dort irgendwelche Hinrichtungen gibt, gab es diese sicherlich auch zuvor.

Günter Schollatur
Schon sehr naiv

@ Heißer Schnee:
Die Taliban 2.0 sind in Ordnung!

Ihre Hoffnung in Ehren. Aber mehr steckt dann auch wirklich nicht dahinter.

fathaland slim
13:23, Heißer Schnee

>>Die Taliban 2.0 sind in Ordnung!
Die Aussagen hören sich doch toll an. Die deutsche Regierung sollte die Taliban als offizielle Vertretung Afghanistans anerkennen und die Entwicklungsgelder weiter fließen lassen. Vorher sind viele unserer Gelder in korrupten Kanälen verschwunden. Schlechter kann es also nicht werden. Entscheidend ist aber, dass Afghanistan nicht im Chaos versinkt. Wir brauchen vor Ort Stabilität um den Menschen eine Perspektive, also vor allem Arbeitsplätze zu bieten. Wäre ich der deutsche Außenminister, würde ich sofort mit den Taliban Kontakt aufnehmen und über den Aufbau der afghanischen Industrie und Infrastruktur sprechen. Ohne Perspektive wird es in Afghanistan keinen Frieden geben und viele werden sich auf den Weg nach Europa machen.<<

Ihr letzter Halbsatz ist der Schlüsselsatz zum Verständnis Ihres ersten Satzes.

Hauptsache niemand kommt.

MargaretaK.
12:30 von weingasi1

>>>Auch wenn es Ihnen nicht behagt, so ist dennoch der intern. Terrorismus nicht gänzlich aber zum ?<<<

Wenn Sie etwas nicht sehen (wollen oder können) gibt es das nicht?
Selbstverständlich ist es nicht überwiegend! islamistischer Terrorismus. Die Welt ist schon ein bisschen größer. Und nur weil etwas nicht regelmäßig, wenn überhaupt, in unseren Medien thematisiert wird, ist/war es dennoch da. Lord Résistance Army, National Liberation Army of Colombia, Allied Democratic Forces, ETA, IRA usw

...>>>überwiegenden Teil islamistisch geprägt.
Das ist doch unstrittig, oder?<<<

Sie sehen, ihre Aussage passt nicht

Kermit70
Warum

trifft sich überhaupt jemand mit den Schergen?
Wer glaubt, dass der IS und die Taliban Feinde sind, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Hunderte Millionen (600 Mio jährlich?) deutsche Steuergelder sind nach Afghanistan geflossen. Danke liebe Bundesregierung. Ca. 300 000 afghanische Soldaten haben sich kampflos ergeben und die Afghanen in Stich gelassen.
Hat sich wirklich gelohnt, dafür zu sterben.

Hans Ostermair
Der Wahrheitssgehalt...

...der Äußerungen des Taliban-Sprechers wird sich erst in einiger Zeit herausstellen, wenn die Taliban faktisch auch die politische Macht übernommen haben. Dann wird man feststellen, in welche Richtung sich dieses geschundene Land entwickelt. Fällt es zurück in eine Ära der ultrakonservativen islamistischen Gewaltherrschaft oder in eine Zeit einer halbwegs gemäßigten, den Fortschritt nicht total ablehnenden politischen Ausrichtung. Von freien Wahlen oder auch nur einem Hauch von Demokratie will ich hier nicht sprechen, da es auch unter den Taliban verschiedenste Interessen und Auslegungen des Korans gibt. Entscheidend wird sein, wie es die Taliban mit den Menschenrechten und hier insbesondere mit denen der Frauen und Mädchen sowie mit der Meinungsfreiheit und der Freiheit von Forschung und Lehre halten. Leider bin ich in dieser Beziehung nicht besonders optimistisch. Aber auch mit diesen Leuten wird man sich irgendwann an einen Tisch setzen und sprechen müssen.

Nachfragerin
@fathaland slim - Terrorprävention

12:46 von fathaland slim:
"Den Anschlag des IS haben sie [die Geheimdienste] ja sehr präzise vorausgesehen. Ich verstehe das alles nicht."

Die Aufspürung und Exekutierung der angeblichen Drahtzieher war eine Sache von Stunden. Gesetzt den Fall, dass diese Angaben stimmen, muss man sich schon fragen, warum der Anschlag nicht verhindert wurde.

Eine mögliche Antwort: Er wird als Mittel genutzt, um aus der Sache kostengünstig (d.h. ohne die vielen Ausreisewilligen) aus Afghanistan herauszukommen. Der Preis von 13 toten US-Soldaten erscheint mir dafür allerdings zu hoch.

fathaland slim
13:46, Kermit70

>>Wer glaubt, dass der IS und die Taliban Feinde sind, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.<<

Sie sollten sich doch vielleicht einmal etwas näher mit den unterschiedlichen, ich betone unterschiedlichen, islamistischen Organisationen beschäftigen.

Es gibt ein sehr gutes Buch von dem Spiegel-Journalisten Christoph Reuter über den IS. Es heißt "Die schwarze Macht" und ist sehr aufschlussreich, auch wenn es schon ein paar Jahre alt ist.

Der IS und die Taliban werden sich nicht zusammenraufen, denn der IS wird es darauf anlegen, die Taliban zu unterwandern und zu übernehmen, mit geheimdienstlicher Vorgehensweise. Der IS ist, grob gesagt, aus Saddam Husseins Geheimdienst hervorgegangen und träumt von einem weltweiten Kalifat unter seiner Führung. Da können andere Fundamentalistengruppen nur Mittel zum Zweck sein.

fathaland slim
13:46, Kermit70

>>Hunderte Millionen (600 Mio jährlich?) deutsche Steuergelder sind nach Afghanistan geflossen. Danke liebe Bundesregierung. Ca. 300 000 afghanische Soldaten haben sich kampflos ergeben und die Afghanen in Stich gelassen.
Hat sich wirklich gelohnt, dafür zu sterben.<<

Über 60.000 afghanische Soldaten sind im Kampf gegen die Taliban in den letzten Jahren gefallen.

fathaland slim
14:05, Nachfragerin

>>@fathaland slim - Terrorprävention
12:46 von fathaland slim:
"Den Anschlag des IS haben sie [die Geheimdienste] ja sehr präzise vorausgesehen. Ich verstehe das alles nicht."

Die Aufspürung und Exekutierung der angeblichen Drahtzieher war eine Sache von Stunden. Gesetzt den Fall, dass diese Angaben stimmen, muss man sich schon fragen, warum der Anschlag nicht verhindert wurde.

Eine mögliche Antwort: Er wird als Mittel genutzt, um aus der Sache kostengünstig (d.h. ohne die vielen Ausreisewilligen) aus Afghanistan herauszukommen. Der Preis von 13 toten US-Soldaten erscheint mir dafür allerdings zu hoch.<<

Einen bevorstehenden Anschlag mittels geheimdienstlichen Mitteln zu erkennen und ihn zu verhindern sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.

Ihre Spekulationen sind nah an der Verschwörungsideologie.

MargaretaK.
13:46 von Kermit70

Sie sollten inzwischen auch mitbekommen haben, dass diese 300.000 Soldaten nur auf dem Papier bestanden. Realistische Zahlen sind (auch lt. Herrn Petraeus) zwischen 70.000 und 90.000 Soldaten.
Mir dem überschüssigen Geld wurde die korrupte Ghani-Regierung (gewünschter Regierungschef der USA, nicht der Afghanen) gefüttert.

Der Lenz
@fathaland slim um 12:58

Neuabsendung des bereits einmal zugelassenen Kommentars nach Korrektur von sinnverstellenden Autokorekt-korrekturen

>Im Prinzip handelt es sich um eine Perversion des Guerillakampfes. Religion ist nur Mittel zum Zweck.<
Puh. Eigentlich nicht.
Guerilla als Begriff und Anti-Besatzertaktik stammt ja aus den Napoleonischen Kriegen.
Und auch wenn Napoleon, der Mörder der Republik, trotz aller Weisswaschungspropaganda ein Reaktionär sondergleichen war, war doch die Masse des Antinapoleonischen Wiederstandes genau so Reaktionär; ob die Tiroler Katholiban oder die von der Preussischen Verwaltung inszenierte, propagierte und Finanzierte "Deutsche Nationalbewegung".
Damit sage ich nicht das die Besatzung nicht ein Grund zum Aufstand war;
Aber die Linke hatte schon oft das Problem der überromantisierung "Nationaler Befreiung"sbewegungen, die halt niemanden befreien, ausser den neuen (oder wiedereingesetzten alten) lokalen Tyrannen.

DrBeyer
@Nachfragerin 13:26

"Im Bericht heißt es, dass die Taliban mit irgendwelchen "Provinzfürsten" (warlords?) verhandelt hätten. Ich vermute daher, dass diese Personen nach wie vor an der Macht sind und von den Veränderungen in Kabul in den Provinzen wenig zu spüren ist. Wenn es dort irgendwelche Hinrichtungen gibt, gab es diese sicherlich auch zuvor."

Naja, jedenfalls haben die Taliban nicht nur in Kabul die Macht übernommen. In einigen anderen Gegenden auch noch, sagen Gerüchte ...

Es gibt eine Menge glaubwürdiger Berichte über Misshandlungen und Hinrichtungen in von den Taliban übernommenen Gegenden.

Der Netikette und den Forumsregeln müsste dieser Beitrag eigentlich entsprochen haben. Entsprechend hoffe ich jetzt einfach mal auf seine Veröffentlichung.

SinnUndVerstand

Es ist wirklich zum Verzweifeln: Wie viele andere auch hätte ich mir gewünscht, dass man ohne militärische Absicherung die afghanische Zivilgesellschaft in ihrem Bestreben nach Frauenrechten, Bildung, Kultur und Entwicklung hätte unterstützen können. Dem war nicht so.
Oder um es mit dem alten Konflikt bei den Grünen mit Joschka Fischer zu benennen: Es gilt "Nie wieder Krieg!", aber es gilt auch "Nie wieder Völkermord und systematische Unterdrückung und Tötung" - aus diesem Zwiespalt gibt es keinen einfachen Ausweg, wenn man nicht wegschauen oder politische Verantwortung leugnen will. Und damit bezweifle ich nicht, dass die Begründungen für ein militärisches Engagement oft von anderen als den offiziellen Motiven gesteuert werden. Das wissen wir nicht erst seit Bush und dem Irak-Krieg.
Und genauso ist es mit dem Misstrauen gegen die Art, wie sich die Taliban in Doha präsentieren: Ich traue Ihnen aufgrund der Erfahrungen 1996-2001 und seit 2017 in mancher Provinz nicht über den Weg.

weingasi1
Am 29. August 2021 um 13:23 von Heißer Schnee

Die Taliban 2.0 sind in Ordnung!
__
Ja, man sollte sie bei der Vergabe des Friedensnobelpreises zusammen mit Donald Trump auf jeden Fall berücksichtigen. Nicht.

Account gelöscht
@ weingasi1

"Das mit der Zerstörung der Mohnfelder war vllt vor 20 Jahren mal so, mittlerweile hat man längst entdeckt, welche Gelder sich dadurch generieren lassen und nutzt das natürlich auch."

Auch Taliban können lesen, zum Beispiel Alfred McCoy - Die CIA und das Heroin.
Da lernt man wie man Geld verdient, Einfluss gewinnt und Wasser predigen und Wein trinken, also ein Lehrbuch für westliche Werte.

fathaland slim
14:20, Der Lenz

Ich hätte vielleicht schreiben sollen:

„Eine Perversion der Idee des antikolonialistischen Guerillakampfes.“

Susi1960
auch die Taliban

gehören zum afghanischen Volk.

Die Afghanen werden sich entscheiden müssen, wie sie leben wollen und dann dafür eintreten.

Wollen sie einen islamisch geführten Staat mit Scharia-Vollzug?
Für uns unvorstellbar, aber es sind Moslem. Für die wiederum sind unsere westlichen Freiheiten, egal ob Frauenrechte, freie Sexualität, Clubs und Nachtleben unvorstellbar, "Sodom und Gomorrha" sozusagen

fathaland slim
14:38, schabernack

>>Viele Afghanen (Männer & Frauen) waren stolz auf ihren "Tintenfinger" als Zeichen, dass sie trotz hoher Anschlagsgefahr vor Wahllokalen wählen waren.

AFG-US-Präsident wurde dann der Drittplatzierte Ashraf Ghani.<<

Ja, der Begeisterung für die Demokratie war das gewiss immens förderlich.

fathaland slim
14:50, Shuusui

>>Auch Taliban können lesen, zum Beispiel Alfred McCoy - Die CIA und das Heroin.
Da lernt man wie man Geld verdient, Einfluss gewinnt und Wasser predigen und Wein trinken, also ein Lehrbuch für westliche Werte.<<

Diese Art „Werte“ sind nun wirklich weltweit verbreitet. Dazu braucht es kein Lehrbuch.

fathaland slim
14:59, Susi1960

>>Die Afghanen werden sich entscheiden müssen, wie sie leben wollen und dann dafür eintreten.

Wollen sie einen islamisch geführten Staat mit Scharia-Vollzug?<<

Das kann nun wirklich alles und nichts bedeuten.

Anderes1961
@Susi1960

"
Am 29. August 2021 um 14:59 von Susi1960
auch die Taliban

gehören zum afghanischen Volk.

Die Afghanen werden sich entscheiden müssen, wie sie leben wollen und dann dafür eintreten.

Wollen sie einen islamisch geführten Staat mit Scharia-Vollzug?
Für uns unvorstellbar, aber es sind Moslem. Für die wiederum sind unsere westlichen Freiheiten, egal ob Frauenrechte, freie Sexualität, Clubs und Nachtleben unvorstellbar, "Sodom und Gomorrha" sozusagen"

Ich habe das hier im Forum schon Wenn Sie das Strafrecht dort kritisieren wollen (was ich selbsterständlich auch tue), dann reden Sie nicht von Sharia. Verwenden Sie lieber den Begriff "Islamisches Strafrecht" oder noch besser: "Religiös begründetes Strafrecht", sowas gab es nämlich in Europa auch mal, ist kein Alleinstellungsmerkmal des Islam.

Sharia ist das, was für Christen der Katechismus ist, eine Sammlung von religiösen Bräuchen und Riten (siehe meinen Beitrag von 10:39 Uhr). Das Strafrecht hat damit nichts zu tun.

fathaland slim
14:59, Susi1960

>>Für uns unvorstellbar, aber es sind Moslem. Für die wiederum sind unsere westlichen Freiheiten, egal ob Frauenrechte, freie Sexualität, Clubs und Nachtleben unvorstellbar, "Sodom und Gomorrha" sozusagen.<<

Die arabische Welt war bei uns bis vor gar nicht langer Zeit als Hort lockerer Sitten, als Sündenbabel, als Sinnbild schwüler Erotik verschrieen. Homosexuelle Männer reisten bis vor wenigen Jahrzehnten gern dort hin, auch um sexuelle Abenteuer zu erleben.

Anderes1961
@Susi1960

"Wollen sie einen islamisch geführten Staat mit Scharia-Vollzug?
Für uns unvorstellbar, aber es sind Moslem. Für die wiederum sind unsere westlichen Freiheiten, egal ob Frauenrechte, freie Sexualität, Clubs und Nachtleben unvorstellbar, "Sodom und Gomorrha" sozusagen"

Es gibt auch bei uns Menschen, für die Frauenrechte, freie Sexualität, Clubs und Nachtleben "Sodom und Gomorrha" sind. Teile davon sind sogar im Bundestag vertreten.

Kaneel
15:02 von fathaland slim 14:38, schabernack

>>Viele Afghanen (Männer & Frauen) waren stolz auf ihren "Tintenfinger" als Zeichen, dass sie trotz hoher Anschlagsgefahr vor Wahllokalen wählen waren.
AFG-US-Präsident wurde dann der Drittplatzierte Ashraf Ghani.<<

Ja, der Begeisterung für die Demokratie war das gewiss immens förderlich.

Diesen Eingriff kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wollte man keine tragfähige Regierung und Stabilität im Land?

Account gelöscht
@ SinUndVerstand

"Oder um es mit dem alten Konflikt bei den Grünen mit Joschka Fischer zu benennen: Es gilt "Nie wieder Krieg!", aber es gilt auch "Nie wieder Völkermord und systematische Unterdrückung und Tötung" - aus diesem Zwiespalt gibt es keinen einfachen Ausweg"

Es heißt nicht "Nie wieder Krieg", das wäre hegemonialer Größenwahn.
Es heißt: "Nie wieder soll Krieg von deutschem Boden ausgehen".
Und auch das ist bloß eine dämliche Floskel, denn natürlich haben vor Fischers Völkerrechtsbruch 1999 bereits die USA von deutschem Boden aus Krieg geführt.

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
einfach herrlich hier wieder

wie sich die hiesigen dauerschreiber nun alle als arabien und schariawissende inszeug legen und tippen, was die tastatur hergibt.

fathaland slim
15:12, Anderes1961

>>Sharia ist das, was für Christen der Katechismus ist, eine Sammlung von religiösen Bräuchen und Riten (siehe meinen Beitrag von 10:39 Uhr). Das Strafrecht hat damit nichts zu tun.<<

In diesem Zusammenhang möchte ich ein Buch des Islamwissenschaftlers Thomas Bauer empfehlen:

„Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islam“

Vielleicht kennen Sie es.

Günter Schollatur
@ Shuusi1960

Die Afghanen werden sich entscheiden müssen, wie sie leben wollen und dann dafür eintreten.

Auch Afghanen möchten nicht, dass religiöse Eiferer ihnen die Art zu leben vorschreiben.

Wollen sie einen islamisch geführten Staat mit Scharia-Vollzug?

Was soll an der Scharia vollzogen werden? Wissen Sie überhaupt, was die Scharia ist?

Günter Schollatur
Karl Maria Jose...

Das haben Sie schön gesagt, so schön hätte ich es nicht ausdrücken können.

Anderes1961
@fathaland slim

"
Am 29. August 2021 um 15:29 von fathaland slim
15:12, Anderes1961

>>Sharia ist das, was für Christen der Katechismus ist, eine Sammlung von religiösen Bräuchen und Riten (siehe meinen Beitrag von 10:39 Uhr). Das Strafrecht hat damit nichts zu tun.<<

In diesem Zusammenhang möchte ich ein Buch des Islamwissenschaftlers Thomas Bauer empfehlen:

„Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islam“

Vielleicht kennen Sie es."

Nein, kenne ich leider noch nicht. Aber wird sich bald ändern. :-) Danke für den Tipp.

Anderes1961
@fathaland slim

"
Am 29. August 2021 um 15:12 von fathaland slim
14:59, Susi1960

>>Für uns unvorstellbar, aber es sind Moslem. Für die wiederum sind unsere westlichen Freiheiten, egal ob Frauenrechte, freie Sexualität, Clubs und Nachtleben unvorstellbar, "Sodom und Gomorrha" sozusagen.<<

Die arabische Welt war bei uns bis vor gar nicht langer Zeit als Hort lockerer Sitten, als Sündenbabel, als Sinnbild schwüler Erotik verschrieen. Homosexuelle Männer reisten bis vor wenigen Jahrzehnten gern dort hin, auch um sexuelle Abenteuer zu erleben."

Die "Geschichten aus 1001 Nacht" sind mitnichten nur eine Sammlung von Märchen. Im unzesensierten Original gibt es jede Menge hocherotischer Erzählungen. Und eigentlich ist der Islam auch eine Religion, die der Erotik sehr offen gegenüber steht. Selbst im Koran finden Sie hocherotische Stellen. In der Bibel übrigens auch, das "Hohe Lied Salomos."

Anderes1961
@Karl Maria Jose...

"
Am 29. August 2021 um 15:29 von Karl Maria Jose...
einfach herrlich hier wieder

wie sich die hiesigen dauerschreiber nun alle als arabien und schariawissende inszeug legen und tippen, was die tastatur hergibt."

Noch viel schlimmer: die tippen nicht nur, die lesen sogar. Oder was glauben Sie, woher alle "arabien und schariawissende" ihr Wissen her haben?

schabernack
15:25 von Kaneel

«>>Viele Afghanen (Männer & Frauen) waren stolz auf ihren "Tintenfinger" als Zeichen, dass sie trotz hoher Anschlagsgefahr vor Wahllokalen wählen waren.
AFG-US-Präsident wurde dann der Drittplatzierte Ashraf Ghani.<<

«Ja, der Begeisterung für die Demokratie war das gewiss immens förderlich.»

«Diesen Eingriff kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wollte man keine tragfähige Regierung und Stabilität im Land?»

Ashraf Ghani spricht mit weitem Abstand am besten Englisch von allen Kandidaten, die zur Wahl standen. Er hat ja auch viele lange (x) Jahre in den USA gelebt, bevor er nach Afghanistan zurückkehrte.

Das wird nicht der einzige Grund gewesen sein, den die USA da hatten.
Aber US-Amerikaner haben es grundsätzlich gar nicht so mit Kundigen in Fremdsprachen. Schon gar nicht bei recht exotischen Fremdsprachen wie Paschtu oder Urdu oder Hazara. Oder was man in Afghanistan noch so an anderen Sprachen spricht.

Auf jeden Fall extremistischer Dilettantismus der USA.

harry_up
@ Karl Maria Jose..., um 15:29

“einfach herrlich wieder
wie sich die hiesigen Dauerschreiber nun alle als arabien und schariawissende ins zeug legen und tippen,,was die Tastatur hergibt.“

Jo, und wenn man, wie Sie, nichts dazu zu schreiben weiß, soll's wenigstens einer der abgenutschten “...man schlägt sich vor lachen auf die schenkel“-Zweizeiler sein.

fathaland slim
15:29, Karl Maria Jose...

>>einfach herrlich hier wieder
wie sich die hiesigen dauerschreiber nun alle als arabien und schariawissende inszeug legen und tippen, was die tastatur hergibt.<<

Toll, nicht wahr?

Da kann man echt noch was lernen.