Frauen sollen arbeiten, sie seien Teil der Gesellschaft. Man werde allen verzeihen, "die gegen uns waren", so die Taliban bei ihrem ersten offiziellen Auftritt. An den versöhnlichen Worten haben viele Menschen in Afghanistan Zweifel. Von Silke Diettrich.
Die Taliban haben gewonnen und die am Einsatz in Afghanistan beteiligten NATO-Staaten haben jetzt hoffentlich eingesehen, dass RACHE als Motiv (2001) ein denkbar schlechter Anlass für die Besetzung eines Landes ist.
Wenn nun die Taliban weitgehende Amnestie und eine tolerantere Politik ankündigen, sollte man das erstmal Ernst nehmen (auch wenn Skepsis angesagt ist). Möglicherweise bietet sich hier eine Möglichkeit, mit den Gotteskriegern ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben, denn China und Russland tun es bereits. Die Region Zentralasien ist strategisch in Zukunft zu wichtig (militärisch und wirtschaftl.), als dass man sie, vom Westen, zur verbrannten Erde erklären könnte. Und hier muss die EU endlich mal außenpol. eigene Wege gehen und sich aus dem Windschatten der USA herausbewegen.
Nun stelle man sich nur mal vor, in Afghanistan entwickelt sich jetzt ein normales, natürlich vom Islam geprägtes, aber sonst friedliches Leben. Dann könnten doch viele vorübergehend im Ausland lebende Afghanen freiwillig oder mit sanftem Druck in ihre Heimat zurückkehren. Was für einen Grund hätten sie denn dann noch, es nicht zu tun?
Dass die Taliban sich gerade gemäßigt geben, überrascht mich wenig.
Zum Einen müssen sie ihre Kontrolle über die gerade eingenommenen Gebiete erst einmal festigen.
Sie sind zahlenmässig weit unterlegen in einem Land, in dem viele Waffen im Umlauf sind und wollen ihren leichten Erfolg nicht gefährden.
Zum Anderen ist es für sie leichter alle "die gegen uns waren" zu identifizieren und ggf. später zu eliminieren, wenn diese sich nicht verstecken bzw. ihre Identität verschleiern.
Und natürlich spekulieren sie auch darauf, dass ihre Regierung international von einigen Ländern anerkannt werden und sie von Hilfsgeldern und Rohstoffexporten profitieren könnten.
Ob man all dem trauen kann?
Fool me once...
Ich werde in fataler Weise an den Herbst 2015 erinnert. Auch damals wurde mit dem Bauch entschieden und nicht mit dem Kopf. Die jetzt anlaufende "Ortskräfte-Rettung" ist unverkennbar mit einer gewissen Hysterie verbunden. Hinterher – wenn sich die Wogen der Humanität geglättet haben und der Alltag in Deutschland eingekehrt ist - sollen es die Bürgerinnen und Bürger wieder mal richten. Ihnen wird nämlich die notwendige Integration der neuen Flüchtlinge aufs Auge gedrückt – ob sie es wollen oder nicht.
„Zweifel sind sicherlich berechtigt bei dieser Vorgeschichte...nur bleibt erst einmal keine andere Wahl, als abzuwarten, was sich entwickelt. Man sollte daher auch nicht aus Trotz diplomatische Beziehungen abbrechen, sondern reden.“
Ja, dem stimme ich zu. Es wird doch von den Politikern auch immer zum Dialog aufgerufen, also auch hier: man kann damit für die Afghanen*innen vielleicht mehr erreichen als den Kontakt abzubrechen.
Die westliche Reaktion erscheint mir eher mit Groll auf die alte afghanische Regierung gerichtet, weil die hätte uns im Vorfeld klar sagen müssen, dass sie das Militär nicht gegen den Ansturm der Taliban einsetzt. Aber nein, rechtzeitig abhauen… dass das Militär so widerstandslos ist, zeigt mir nur, dass etliche von denen den Taliban bzw. deren Gedankengut zugewandt sind. Da schießt man halt nicht dagegen.
Ich denke, wir müssen uns damit abfinden, wirkliche Fehleinschätzungen gehabt zu haben und das Beste aus der Situation machen: Kommunikation aufrechterhalten!
Die Taliban sind in ihrer Radikalitaet und Brutalitaet fuer die Mehrzahl der Afghanen genauso ein Fremdkoerper wie es die Natostaaten mit ihrer Art, ein in zahlreiche Stammesvolksgruppen (auf)geteiltes Land wie ein Gouvernement mit einer korrupten mit Geschaeftsleuten und warlords etc. zusammengewuerfelten Zentralregierung zu verwalten. Das Ergebnis war absehbar, nur nicht die Schnelle des militaerischen Vorrueckens der Taliban. Das afghanische Volk ist zum grossen Teil Opfer dieser Einflussnahme (sorry fuer den euphemistischen Begriff) der von aussen kommenden Maechte darunter u.a. die Sovjetunion und eben die USA und wir mit unserer etwas bequemen Art, allein mit Geldkoffern einem Land mehr Wohlstand bringen zu wollen im Tausch gegen strategische Vorteile.
Die Taliban haben die letzten Stunden in Kabul anders agiert und sich deutlich versönlicher gezeigt als von allen erwartet wurde. Ist da vielleicht ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu sehen? Das Land wird in Zukunft in Form eines islamischen Gottesstaates geführt werden, doch es bleibt zu hoffen daß der Koran, und nicht eine willkürliche Auslegung desselben die Grundlage bilden wird. Daß dies mit unserer Vorstellung einer Demokratie nur wenig gemein hat braucht kaum erwähnt zu werden, doch wäre es um so vieles besser als das, was die allermeisten jetzt befürchtet hatten. Vielleicht waren die 20 Jahre Einsatz in dem Land ja doch nicht ganz umsonst. Vielleicht hat zumindest die Führungsriege der Taliban in der Zeit verstanden, daß man auf Dauer ein Land nicht mit Schrecken und Terror führen kann. Was für den Westen jetzt bleibt, ist den Taliban in Gesprächen und Verhandlungen auf Augenhöhe zu begegnen. Dies ist im Moment wohl das Beste, was wir tun können.
"Ich habe „etwas“ Hoffnung, dass man in vielleicht 2 Jahren anders darüber denkt. Auch die Taliban können die Zeit nicht ins Mittelalter zurück drehen"
Das haben die bereits getan.
Die Taliban wollen international anerkannt werden, daher sind solche Ankündigungen logisch. Doch von dem, was hinter den Kulissen abläuft und ablaufen wird, werden wir sehr wenig bis gar nichts mitbekommen. Traurig, dass nun ein ganzes Land wieder ins tiefste Mittelalter zurückversetzt wird.
Trotzdem werden wir wohl - leider - mit den Taliban verhandeln müssen, um China nicht kampflos das Feld zu überlassen.
Wir sollten zusehen das wir alle Menschen die raus wollen auch lebend aus diesem Land herausbekommen. Zumindest diejenigen welche in der zurückliegenden Zeit sich für den "Westen" eingesetzt bzw. gearbeitet haben. Das ist der Westen Ihnen schuldig.
Taliban zu halten?
Sie haben in den Geheimverhandlungrn mit der Bundesregierung in Katar versprochen, dass alle Ortshelfer der Bundeswehr aufliegen dürfen.
Und nun?
Mit persönlich mach unser (deutscher) Umgang mit dem Thema "Sekundärmigration" große Sorgen, die vor dieser jetzigen Afghanistankrise in ungeahnte Höhen (BAMF) gestiegen ist.
... weil schon irgendwelche konservative islamische Organisationen denen zum Sieg gratulieren. (Verein «Die Gelehrten des Arabischen Maghreb»):
Die Taliban haben nicht gesiegt oder irgendetwas erobert.
Sie sind einfach ohne Wiederstand einmarschiert und das konnten sie nur, weil der Westen abgezogen ist.
Das ist so, als ob ich eine freie Sitzbank erobern würde.
Es würde mich wundern, wenn es vorher keine Absprachen mit afghanischen lokalen Machthabern gegeben hätte.
„https://m.focus.de/politik/ausland/us-praesident-in-neuem-licht-in-der-…“
Der Focus hat dazu eine deutlich differenzierter und passendere Meinung als Sie. Wenn man mal etwas tiefgründiger einsteigen möchte...
Außerdem jetzt im Besitz von Hightech-Waffen. Wahrscheinlich besser ausgerüstet und ausgebildet wie die Bundeswehr (ja gut, ...).
Man sollte sich lieber mit ihnen gut stellen. Die Chinesen machen es ja schon vor. Erdogan zieht bestimmt bald nach. Putin guckt noch zu, wartet ab und grinst sich eins.
Aus einem anderen Artikel heute in der Tagesschau:
„Eisen, Kupfer, Lithium, Gold: Afghanistan ist reich an Bodenschätzen. Ihr Wert wird auf mehrere Billionen Dollar geschätzt. Nach der Machtübernahme der Taliban hoffen nun China und andere Länder auf Zugang zu den Rohstoffen.“
Das ist m. E. ein wirklich wichtiger Grund, um weiter mit Taliban im Gespräch zu bleiben! Da sind Bodenschätze dabei, die für unsere Zukunftstechnologien von wichtiger Bedeutung sind - das darf man nicht einfach den Chinesen oder Russen oder Inder überlassen!
Man muss die langfristigen Perspektiven im Auge haben, auch wenn gegenwärtig eine unsichere Lage entstanden ist.
Aber schon deshalb meine ich, dass auch die Taliban Interesse an Gesprächen mit dem Westen haben werden, weil sie sich ihrer Bodenschätze bewusst sind und unsere Interessen genau kennen!
Man sollte im Kontakt bleiben und eruieren, was über Wirtschaftsbeziehungen eventuell möglich ist auch im Sinne einer Verbesserung der Lebensverhältnisse dort.
>>> Häftlinge aus den afghanischen Gefängnissen, darunter Mörder und Attentäter, wurden von den Taliban frei gelassen. <<<
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Für die einen Mörder und Attentäter, für die anderen Soldaten und Helden. Immer eine Sache der Betrachtung.
Zitat: "Nun seien sie dabei, so schnell wie möglich eine solide islamische Regierung zu errichten: "Schon bald werden die Behörden und Ministerien wieder öffnen, alle Beamte und auch die Beamtinnen können wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Sie werden im Namen des islamischen Rechts ihre Arbeit wiederaufnehmen könne"
Spaßvögel sind sie ja!
Um sich einmal zu vergegenwärtigen, was damit gemeint sein könnte, dass Frauen ihre Arbeit " im Namen des islamischen Rechts" aufnehmen können, sei anempfohlen sich einmal über den Wiki-Artikel zu "Frauenrechte unter den Taliban" zu vergegenwärtigen.
Die Ankündigung der Taliban, Frauenrechte einzuhalten, ist genauso lustig wie wenn Grüne_r_s_in ankündigen, die
- "AfD inhaltlich stellen zu wollen"
- dass "wir nach der Dekarbonisierung der Wirtschaft keine Wohlstandsverluste haben werden"
- Meinungsfreiheit einhalten zu wollen, aber ...
"https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_unter_den_Taliban"
"Wir hatten gehofft, dass Herr Biden etwas Verantwortung übernehmen und erklären würde, wie er dieses Chaos beheben will."
Sie wissen aber schon, dass sich die offizielle Regierung Afghanistans bei Nacht und Nebel vom Acker gemacht hat und ihr Land führungslos zurückgelassen hat, oder?
Wieso hat Biden, wieso haben die NATO-Staaten die Verantwortung für Afghanistan? Die USA haben lange genug ihren Rückzug ihrer Leute angekündigt, die übrigen NATO-Staaten auch.
Wieso hat Biden die Verantwortung für die Gräueltaten der Taliban? Diese terroristische, Gruppe von Islamisten, nicht nur aus Afghanistan, hat sich in Pakistan gesammelt und vorbereitet.
Das wissen Sie aber auch. Von Ihnen kommt grundsätzlich nur destruktive Kritik an allem, was vernünftig ist, sei es beim Impfen, sei es bei der Machtübernahme der Taliban.
Langsam wird das langweilig.
Dass man nun offensichtlich eine friedliche Machtübergabe ausgehandelt hat. Man kann nur hoffen, dass die Taliban von heute etwas weniger grausam sind als früher und vielleicht wirklich ein Interesse haben, das Land zumindest aufzubauen. Man sollte irgendwie versuchen, z.B. das Schulrecht für Mädchen irgendwie auszuhandeln. Die Strategie des Westens ist krachend gescheitert. Was wäre passiert, wenn man das für den Krieg ausgegebene Geld für Fluchtursachenbekämpfung ausgegeben hätte oder für Ausbildung und Integration von Geflüchteten und auch deren vernünftige Versorgung in der Türkei oder den Nachbarstaaten Syriens.
Ich sage, die haben Kreide gefressen. Und das geht so lange, bis sie die vollständige Kontrolle haben, also 1-2 Monate. Dann Gotteststaat, Faschismus und Diktatur pur. Die Scharia eigenwillig ausgelegt durch eigene "Rechtsgelehrte" und bald werden wieder Kulturgüter gesprengt. Hohle Versprechungen.
Grundsätzlich hat jeder ein Recht auf einen Neuanfang. Auch das afghanische Volk. Wie sagte ein Afghane: "Wir sind doch auch Menschen und nicht nur zum getötet werden da..." Leider erinnert der Auftritt der Taliban jetzt an Bilder, wie wir Deutschen sie vom Tag von Potsdam 1933 her kennen sollten. Der Wolf, der Kreide gefressen hat. Wie waren noch die Worte des selbst ernannten IS-Kalifen al-Baghdadi: "Wenn Ihr freundlich zu uns seid, werden wir Euch mit Blumen begrüßen...". Wenn die Taliban so moderat sind, wie sie sich derzeit zu geben versuchen, warum haben sie dann in den ganzen Jahren zuvor - wie andere Guerillas auch - den militärischen Widerstand nicht eingestellt, sich zu einer Partei umgewandelt, und am Aufbau des bestehenden Afghanistans mitgearbeitet? In freien und fairen Wahlen hätte man an ihrem Abschneiden erkennen können, wie groß ihr Rückhalt in der Bevölkerung wirklich ist. Warum dann noch bis zuletzt politische Morde?
An ihren Taten werden wir sie erkennen!
Zitat: ""Ich möchte Sie noch daran erinnern, dass wir allen vergeben werden. Denn nur so können wir Frieden und Stabilität zurückgewinnen. Jeder und jedem, die gegen uns waren, werden wir verzeihen.""
Schön, dass die Taliban sich so konziliant geben. Das ist ja fast so als würde eine Trampolinspringerin der Grünen_r_s_in ankündigen, einen fehlerfreien Lebenslauf erstellen zu wollen.
Ja, ja, die Taliban werden ihren Gegnern verzeihen ....
... nachdem sie sie geteert, gesteinigt, erhängt oder "nur" ausgepeitscht haben.
Zumindest meldet das Intellektuellen-Blatt BILD, dass dies bereits vor drei Tage so passiert ist.
Q:
"https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/steinigen-foltern-e…"
von dem hier berichtet wird, geht mir etwas schnell, irgend etwas ist hier ober faul.
Erst mal abwarten was passiert, wenn die Truppen vom Flughafen weg sind, und wirklich alle Truppen das Land verlassen haben.
Was mich jetzt etwas verwundert, sind die Zahlen die Täglich von den ganzen Länder ausgeflogen werden sollen, die alten Taliban hätten das sicher nicht zugelassen.
Im September wissen wir dann mehr, jetzt ist völliges Chaos.
>>> Ja, riesig. 0,15 Prozent. <<<
.
Frau Müller schrieb nicht dass die Taliban, also die 0,15% rübermachen werden, sondern ein (großer?) Teil der 38 Mio. Afghanen, die ihnen gerade zujubeln und deren Ansichten anscheinend teilen.
>>> Alles nur Männer! <<<
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Kennt man irgendwoher.
Bisher habe ich noch nirgends etwas über Greultaten seid Ihrer Eroberung gehört. Selbst die Haupstadt haben sie ohne Blutvergießen erobert. Auch die Aussage von Herrn Maas, das die Taliban einen Ring um den Flughafen gebildet haben um Afghanen daran zu hindern auszureisen scheint ja nicht der Wahrheit zu entsprechen. Warten wir doch erst mal ab was passiert bevor wir hier wieder alle verurteilen. Ich weis auch das die Taliban in der Vergangenheit nich mit Menschenrechten geglänzt haben. Aber vielleicht haben sie ja begriffen das man mit Diplomatie weiter kommt und das sie auf Hilfe angewiesen sind wenn sie das Land befrieden wollen.
"Wenn ich mir dann den Weltfremden Kommentar von Niaz Shah," Am 18. August 2021 um 08:37 von Mass Effect
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Keine Terrororganisation ist nach 20 Jahren noch dieselbe. Die alten Hardliner müssen morgens nach dem Aufstehen erst ihre Knochen sortieren und viele junge Leute im Land drängen immer zu Veränderungen und Öffnung des Landes (dieselbe Situation haben auch Iran und Saudi-Arabien.)
Die beiden Seiten müssen sich miteinander arrangieren.
wäre es an der Zeit eine Spezialeinheit zu senden und die Ortskräfte zum Flughafen zu begleiten. Da wird man sehen was die Worte wert sind. Allerdings glaube ich nicht, dass die Taliban z.Z. weiter Öl ins Feuer gießen wollen. In ein paar Wochen sieht das sicher anders aus. Schnell handeln ist angesagt. Die Ortskräfte werden doch ein Handy haben. Es gibt doch Deutsche die sich um die Ortskräfte privat gekümmert haben und Kontakt herstellen können.
Der Westen wollte Afghanistan einfach ein demokratisches und weltoffenes System aufdrücken, ohne die Einsicht zu erlangen, daß sich das Land noch im Mittelalter befindet. Man hätte die Leute da abholen müssen wo sie sich gerade befinden.
Aber dieses Procedere kommt einer Eroberung gleich und so muß es sich für die Bevölkerung dort angefühlt haben (sieht man ja jetzt).
Gewisse Länder kann man nicht erobern, ob Vietnam, Rußland, China oder auch Afghanistan. Das ist doch nicht so schwer einzusehen.
Und wenn man schon Reformen vorhat, muß man sich auch intensiv mit dem Land vorab beschäftigen und sich absichern, daß es von der Mehrheit dort gewollt ist. Kleine Schritte sind angesagt.
Bei den Taliban ist noch nicht angekommen, daß die Welt sich weiter entwickelt hat. Moderne Waffen akzeptieren sie, aber nicht ein moderneres (ja normales) Leben.
Wir können nur abwarten. Ich traue dem Frieden nicht.
Die Wölfe haben jetzt nur Kreide gefressen und geben sich harmlos.
So sehe ich das.
Da steigen die Taliban majestätisch wie ein nett lächelnder Muezzin aus den Kellern des Untergrunds. Sitzen mit einem siegessicheren Gesichtsausdruck vor laufenden Kameras und präsentieren sich als verzeihende Führer und "moderat" angehauchte Initiatoren eines Neubeginns. Sie halten den Koran, mehr noch die Fibel der islamistisch angeschliffenen Glaubensanhänger unterm Arm, schärfen bereits ihre Auslegung von Recht, Ordnung und Gottestaatswesen. Im Hintergrund laufen die zögerlich-unverbindlichen Gespräche mit den Erzfeinden, den Nicht-Gläubigen. Und man wird mit eitlen Versprechen das Helfersyndrom des Auslandes, die Ängste der eigenen Bevölkerung und die drastischen Forderungen nach Wiederinstandsetzung der alten Hierarchien und Rollenverteilung auch erfüllen. Entwicklungshilfe wollen wir zahlen. Ich frage aber, karitativ oder als indirekte Transferleistung für die Taliban und die großen Gelddefizite? Welche Schlange nähre ich an meiner Brust? Shakespeares Frage ist aktuell.
… die westliche Welt mal überdenken, wie fragil ihre Errungenschaften sind, wenn man die soziale Ungleichheit weiter voran treibt (und die Vermögen durch die „un“soziale Marktwirtschaft weiter auf einen kleinen Prozentsatz von Menschen verteilt).
Alle Gesellschaften mit auffälligen sozialen Ungleichheiten bieten extremen Kräften und Korruption ein offenes Tor.
Auch in Afghanistan (wo das Frauenwahlrecht eher kam als in der Schweiz) war das Gefälle zwischen der gebildeten und teilweise vermögenden Schicht ( mit Kultur und Aufgeklärtheit) und der armen Landbevölkerung (mit geringen Bildungsmöglichkeiten und schwieriger Existenzsicherung) ein entscheidender Auslöser für Aufstände (über den Umweg sowjetische Besatzung) und Machtergreifung durch den radikalen Islamismus. (Persiens Weg zum Iran ohne Sowjetzwischenspiel nicht unähnlich).
"Wir haben keinerlei Recht uns einzumischen!"
Da stimme ich nur bedingt zu. Wo Menschen gequaelt werdem wegem ihres Geschlechtes , der Herkunft, des Glaubens , der Lebenswahl, da ist man durchaus betechtigt sich einzumischen
Zumindest verbal. Den IS hat man zu lange morden lassen und auch jetzt scheint es keine gerichtliche Aufarbeitung dieses Schreckenstegiemes zu heben. Taliban dto
Es darf nicht sein, was nicht sein darf! Sollte man nicht erst einmal die Entwicklung in Afghanistan abwarten, um festellen zu können ob die Zusagen der Taliban der Wirklichkeit entsprechen? Bevor man also die ganze verbale Bandbreite von Faschisten bis Terroristen ausbreitet, sollte man sich zurückhalten. Aussagen von Afghanen in Deutschland sprechen von um die 60 Prozent Zustimmung für die Taliban. Was sicher mit Vorsicht behandelt werden muss, würde aber die Reaktion der afghanischen Armee erklären.
Emirat, nicht Kalifat.
Kalifat wäre mit „Stellvertreters des Gesandten Gottes“ - quasi einem muslimischen Papst.
Meine Prognose: mit der Rückkehr der Anhänger der Steinzeit-Religion wird Afghanistan weiterhin rückständig bleiben, aber stabil bleiben.
Zum Einen weil, die Taliban nicht davor zurückschrecken, die Sharia mit drakonischen Mitteln umzusetzen, wie sie das bereits vor 2001 gemacht hatten und wie dies die Mullahs in Iran bereits "erfolgreich" seit 1979 tun.
Zum Anderen - zumindest wie das Pew Research Institute bereits 2013 festgestellt - stehen die Forderungen nach der Umsetzung eines Gesellschaftsmodell nach der Steinzeit-Religion im Einklang mit den 99 % der Afghanen, die sich eine Sharia wünschen.
Letzteres erklärt auch, warum der Widerstand der vom Westen ausgebildeten, afghanischen Kräfte gegen die Taliban so gering war.
Siehe hierzu:
"https://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politic…"
"https://www.nzz.ch/international/afghanistan-die-gruende-fuer-das-klaeg…"
Die Mehrheit will dieses Kalifat. Das muss der Westen einfach mal anerkennen. Wir akzeptieren ja auch Chinas ulkiges System zwischen Kapitalismus und Kommunismus, oder die monarchien am Golf und Erdogans Kalifat.
Es sind nur sehr Wenige, die mit den Taliban dort nicht klar kommen.
Das rechtfertigt niemals einen Krieg.
Zitat: "... und die Islamisten die Grundrechte aller Menschen in Afghanistan respektierten, vor allem die Rechte von Frauen, Kindern und Minderheiten."
Der Pressespreche der Taliban hat doch schon zugestanden, die Frauenrechte zu schützen ... also "im Einklang mit dem islamischen Recht":
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_unter_den_Taliban
Und in einem solchem Umfeld - oder "vibrierenden Neuzeit-Zivilgesellschaft", wie die Aktuelle Kamera dies heute liebevoll nannte, gibt unsere Bundesregierung wahlweise 7,5 Mio. und 2,0 Mio. EUR für Kurse im Gender-Mainstreaming
Eine alte Drucksache wirft ein grelles Schlaglicht auf die weltfremden Abgehobenheit, die der deutschen Regierung vor über zehn Jahren durch den Kopf gegangen sind. Es wäre die Annahme verfehlt, daß dieselbe Weltfremdheit nicht auch ursächlich wäre für das grundsätzliche Scheitern an der Realität seither.
Q:
Wir sind Taliban, wir haben für unser Land Blut, Schwert und Waffen getragen und gegen einen demokratisch gewählten Fremdkörper gekämpft, den uns das Ausland und einige verrannte westlich angehauchte politische Führer und ihre kleine Schar aufdrückten. Gekämpft wurde gegen die Ungläubigen in den eigenen Reihen, gegen die Fremdherrschaft und gegen die Einflüsse eines verteufelten Denkens und Gemeinwesens, das Afghanistan zersetzt. Die islamischen Nachbarländer haben mitgemischt. Sie wussten, dass man sie nicht haftbar machte, dulden musste. Denn die Besatzungsmächte sind und bleiben in der Öffentlichkeit diejenigen,denen man alle Misserfolge, Versäumnisse und nun den Scherbenhaufen unterschieben kann. Die Taliban aber antworten nicht, wieviele ihrer Bevölkerung wirklich mittragen, was sie unter Gottesstaat verstehen. Wer hier anders denkt und Freiheiten möchte, ist gottlos.Wer nicht spurt, wird seines Lebens nicht sicher sein.Gnade wird denen gewährt, die zu Kreuze kriechen. Mehr nicht.
Nachdem die großen Demokratiebringer jetzt weggelaufen sind, dürfen die Taliban und ihre Volksgenossen die reichen Bodenschatzvorkommen im Land endlich wieder selber ausnutzen, denn jetzt bringen die großen Demokratiebringer ihre “Freiheiten“ nach Mali. Gaaanz zufällig gibt‘s da ja auch jede Menge interessanter Bodenschätze. Aber das hat natürlich nichts mit dem plötzlichen Interesse, auch dort unsere Freiheitsgedanken hin zu bringen, zu tun, nö. Bin mal gespannt, wie lange es hier in Mali dauert, bis die Amis wieder plötzlich davon rennen. Wahrscheinlich bis sie ihre neuesten Waffen durchprobiert haben. Also so ein zwei vielleicht sogar drei Jährchen. Dann wird auch dort der Chinese kommen und alles einstecken werden und die Russen werden wieder im Hintergrund alle Schrauben lockern bis uns dort alles auseinander fällt. Aber dann werden wir ja so was von in Gespräche gehen. Also es läuft hier und zwar so wie immer. Danke:(
Seit Jahrzehnten erzählen uns realitätsfremde, pseudo-moralische, naive "Gut"-Menschen, dass man ein Land, das von einer Steinzeit-Religion geprägt ist, so simsalabim-hastdunichtgesehen mit Hilfe "schlauer" Sozialpädagogen und Gender-"Wissenschaftler" in ein moderne, demokratisch-freiheitliches Land verwandeln könne, wo die Menschen nichts lieber täten, als per Gender-Gaga endlich "Gerechtigkeit" herbeizuführen und das Flüchtlinge aus diesen Ländern ihre archaischen Wertvorstellungen ablegen, sobald sie die dt. Grenze überschreiten oder den dt. Pass erhalten.
Zu lange hat man auf derartige, realitätsfremde heijapupeiha-Kumbayah-"Gut"menschen gehört, die so viel Unheil verursacht haben, die wohl immer noch an einen "Arabischen Frühling" glauben!
Wann hört man endlich (wieder) auf Leute mit Sinn und Verstand und einem Realitätsbezug?!
Das Desaster, das wir nun beobachten müssen, war für mich schon vor Jahren klar.
Aber ich bin ja auch nur ein "bitterböser Rechtspopulist"!
>>Wissen Sie, die Taliban benutzen nun schöne Worte, weil sie einen Neuanfang starten. Wenn sie wirklich so gute Menschen sind, warum wollen dann so viele Afghaninnen und Afghanen jetzt fliehen? Wir haben die Taliban selbst erlebt, wir kennen sie. Ich kann ihnen nicht glauben. Die Menschen in Afghanistan werden ihnen niemals Glauben schenken.<<
Die Tailban halten sich an das islamische Recht. Und hier haben Frauen keinen guten Stand. Insofern kann ich afghanische Frauen sehr gut verstehen.
>>"Niaz Shah. Er ist Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Hull in Großbritannien und sagt in einem Interview der BBC: "Ich sehe hier völlig neue Taliban, die weiser geworden sind. Und das, was sie versprechen: Da gehe ich davon aus, dass sie es auch einhalten. <<
Die Tailban halten sich an das islamische Recht (Scharia). Das ist knapp 1400 Jahre alt.
>>Sie halten sich eher an Versprechen als demokratisch gewählte Regierungen.<<
Davon bin ich überzeugt!
Afghanistan -Das verwundete Land.
Gestern 20:15 auf Tagesschau24.
Sehr zu empfehlen und ist auf der Mediathek von Arte abrufbar.
Danke.
Dann werden jetzt hoffentlich alle in Ihr Land zurückkehren, besonders die gut ausgebildeten jungen Männer und tatkräftig beim wiederaufbau Ihres landes Helfen.
Viel Glück und Tschüss.
"Der große fatale strategische Fehler war, den militärischen Rückzug nicht im mindesten so geplant zu haben, dass er mit einer Stabilisierung des Erreichten einherging" Am 18. August 2021 um 08:51 von SinnUndVerstand
*
Sie wissen ja mehr, als die westlichen Geheimdienste zusammen! Warum haben Sie das denen nicht vorher gesagt?
Ich denke eher, dass sich da jemand in Bezug auf Afghanistan an ein altes Sprichwort erinnert hatte: "Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab."
>>Ich habe eher den Eindruck, dass sowohl der Einsatz des Westens als auch die Taliban an der afghanischen Tradition vorbeigehen.
Aus dem Jahr 2010:
"„Offenbar waren und sind die Warlords, besonders die der Nordallianz, die Haupttäter", berichtet der UN-Mitarbeiter. „Aber es gibt genug Beweise dafür, dass auch die afghanischen Sicherheitskräfte die „tanzenden Jungen“ benutzen.“ Oft würden die Jungen, im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, offiziell für die Polizei- und Armeekräfte rekrutiert und dienten nebenbei als Sexsklaven der Polizeichefs oder Militärs."
"https://www.welt.de/politik/ausland/article9189064/Baccha-Baazi-Afghani…"
Das sind die afghanischen Militärs, die jetzt so glorreich ihr Land verteidigt haben.<<
Offiziell ist Homosexualität verpönt und wird mit dem Tode bestraft, gleichzeitig werden aber Jungen „niederer Volksgruppen“ als Sexsklaven mißbraucht.
Ich kenne das aus Erzählungen von Freunden, die Afghanistan bereist haben.
Als der alte oberste Gelehrte der Muslime aus dem Iran aus dem Flugzeug stieg, sah ich in seine gütigen Augen, beschrieb Peter Scholl Latour seine erste Begegnung mit dem Imam. Was daraus wurde und wie dieser Eindruck täuschte, konnten wir nach dem Sturz des Schah im Iran erleben. Heute Sanktionen, Vorwürfe der Unterdrückung und drakonischer Maßnahmen und Hinrichtungen für einfache Vergehen bis hin zur Sittenpolizei. Nicht viel anders stellte sich das Bild der Taliban Terrorzeit dar. Kabul und seine Regionen glichen einem Fegefeuer für Leute, die liberal leben wollten. Was ist nun zu erwarten, wo die Taliban zurück sind. Setzen sich die moderaten Kreise durch? Was bisher unter den Taliban geschah und nun passiert, zeigt keine Verbesserungen. Nun dürfte ungebremst wiederkehren, was man in den 20 Jahren militärischen Schutzes versuchte einzudämmen. Ich traue diesen neuen Herren nicht über den Weg. Meine Begegnung mit Afghanen in Deutschland zeigte eher deren Zustimmung zu den Taliban.
@Tada
„ … Das sind die afghanischen Militärs, die jetzt so glorreich ihr Land verteidigt haben.“
Aber die Militärs unterscheiden sich was Sexsklaverei betrifft nicht von den Taliban. Das scheint eben dort mehr Neigung zu sein, als wir bisher wahr haben und vor allem nicht sagen sollen, sonst wird man von unseren NGOs gleich wieder zum Ausländerfeind und Nazi abgestempelt. Vielleicht besteht auch deshalb der hier immer stärker werdende Wille, möglichst viele der Afghanen zu “retten“ und hier her zu bringen. Die NGO hier bei uns, die hier immer stärker das Meinungsbild steuern, haben da schon lange Interesse gezeigt?!
Wird dafür hier das Meinungsbild und Meinungsbildung so stark beeinflusst? Ich meine u.a. auch dafür, ja!
„Ohne eine ehrliche Analyse der Ursache des Debakels, führt die Diskussion leicht in die Irre.“
Das habe ich auch gelesen. Diese Blamage wird jetzt von einigen (aber zum Glück nicht von der Mehrheit) mit sich jedem bietenden Strohhalm entschuldigt.
Ließt sich wie die Erklärung des FC Bayern nach dem Erst-Runden-Aus gegen den Bremer SV im DFB-Pokal.
Schlechtes Wetter, holpriger Rasen, zu wenig Luft im Ball, Zuschauer zu laut, Kabine zu eng und Duschen zu kalt und das Hotel hatte nur vier Sterne
Wer hat denn die westlichen Soldaten unterstützt?
Also immer nur Schuld im Ausland zu suchen ist ein wenig dünn. Afghanistan ist ein Fall von "Demokratie ohne Demokraten".
In Myanmar protestiert man trotz Gefahr ohne Ausrüstung, ohne Sold und ohne Unterstützung.
Die neuen Herrscher in Kabul werden ggf. in der Hauptstadt einen wie auch immer gemäßigten Kurs halten können.
Nur wie sieht das in der Provinz aus? Wenn der neue Taliban-Chef eines Dorfes oder einer Kleinstadt seine eigenen Vorstellungen vom Umgang mit Frauen oder der Durchsetzung der Sharia hat, wird das in Kabul unter Umständen nicht mal bekannt.
Falls es bekannt wird, bleibt die Frage ob die Führung in Kabul dagegen vorgehen wird.
>>Die Taliban haben dazugelernt, was die Verarsche anbelangt.<<
Diese Befürchtung hege ich auch.
Man verzeihe allen, die gegen die Taliban waren. Man hält seine Leute an, Gewalt gegen Frauen und Männer zu vermeiden. Das Bild des lächelnden, gütig blickenden Taliban Sprechers, der seine Hand aufs Herz legt. Glaubwürdig? Oder eher eine auferlegte Schauspielerpose, um von seinen Mitkämpfern nicht abserviert zu werden? Gegenseitige Kontrolle, aufpassen müssen, was man sagt. Allah steht über uns und unserem Handeln, wir sind die Gotteskrieger, Vertreter des wahren Glaubens und müssen nun gegen die Ungläubigen und Verführten im eigenen Land antreten und uns präsentieren. Ich habe in Zeiten meines Reisen durch die Welt viele Leute und ihr Weltbild und Glauben erlebt. Die Arroganz, mit der islamistisch oder radikal denkende Muslime auftreten, ist selbsterklärend. Und ja, die liberalen unter ihnen respektieren uns anderen. Man kann mit ihnen verkehren, leben. Man kennt die Grenzen. Aber in Afghanistan werden die Spielregeln der Taliban gerade neu geschärft. Und da schwant mir nichts Gutes.
… ist, dass sich in allen Zeiten und Kriegshandlungen die Testosteron geschwängerten Männer ihr Selbstwertgefühl durch Quälen und Unterdrücken von Frauen holen müssen. Welch schlimme Fehlschöpfung der Natur.
Zitat: "Für dieses Jahr waren 250 Millionen Euro veranschlagt. Davon ist aber noch kein Euro ausgezahlt worden. Daneben flossen bisher Gelder aus anderen Ressorts an Afghanistan, zum Beispiel für humanitäre Hilfe oder Polizeiausbildung."
Diese 250 Mio. EUR sind eh nur Peanuts im Vergleich zu den 84 Milliarden, die man in Afghanistan in den letzten Jahren für sog. "nation building" offenkundig völlig unnütz aus dem Fenster geworfen hat.
Diese exorbitante Steuergeldverschwendung macht mal wieder deutlich, dass - solange man die kulturellen, religiösen und zivilisatorischen Voraussetzungen einer Gesellschaft nicht ändert, die von einer derartig rückständigen Steinzeit-Religion geprägt ist, nicht ändert, werden weiterer Gigantozilliarden EUR nichts ändern.
Aber realitätsfremde, naive "Gut"-Menschen, die in der Politik und Medien seit Jahrzehnten das Sagen haben, beschäftigen sich doch nicht mit etwas so "Rassistischen" und "Rechtpopulistischen" wie der Realität!
Zitat:
"Kann es sein, daß Sie die Taliban mit dem IS verwechseln? Die Taliban sind keine internationale, sondern eine innerafghanische Terrortruppe. Die meisten Afghanen in Deutschland sind vor ihnen geflohen."
Nun - es läuft seit Tagen auf den deutschen ARD-Kanälen eine 4 Teilige Doku über Afghanistan - der Zeitraum reicht von den 60er Jahren bis ca. 2018
Ein Zusammenschnitt auf Phönix zeigt dabei die Teile die mit afghanischen Frauen erstellt worden.
In der Vollversion (4 x 50 min) kommen u.a. auch Kriegsfürsten wie Hekmatiar oder der Chef der ersten Taliban-Regierung zu Wort - aber auch der Hauptverantwortliche bei der CIA der die Mudjahedin z.B. mit den Stinger-Reketen ausgerüstet hat.
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In einer Sequenz - die wohl aus dem Bereich 2005/6 stammt sprich der Chef eines Taliban-Kommandos davon das er viele Kämpfer aus den zentralasiatischen Staaten wie Turkmenistan hat aber auch aus Tschetschenien.
Es waren also von Anfang an reichlich "Ausländer" unter ihnen!
//"Wir wollen, dass Frauen arbeiten"
Das ist kein Problem. Frauen haben schon immer gearbeitet, auch in Afghanistan.
Es geht nur darum, dass sie für ihre Arbeit bezahlt werden.//
Und bei „uns“ geht es darum, dass sie für gleiche Arbeit auch gleiches Geld bekommen (nicht vergessen!)
Biden musste ja keineswegs die Politik Trumps fortsetzen, noch dazu in dieser doch sehr unbedaft erscheinenden Weise.
Die Beründung scheint zudem an den Haaren herbeigezogen, siehe die Berichte u.a bei NTV und NZZ.
Deutlich wird , dass Biden niemanden ohne Eigeninteresse hilft (Trump light?).
,,Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters soll Ghani mit vier Wagen und einem Hubschrauber voller Geld aus dem Land geflohen sein. Auf dem Flugfeld wurde der flüchtige Präsident beobachtet, wie Helfer versuchten, mehr Geld in den Hubschrauber zu stopfen. Allerdings mussten sie laut Medienbericht Geld dort liegen lassen."
Das muß ja traumatische Prozesse getriggert haben, so oft wie es in den letzten Tagen gepostet wurde. Da wirbeln die Dollars unter den Rotoren und man sitzt gefesselt auf dem Sofa. Ich schätze es sehr, wenn man sich innerlich so stark mit bedrohten Menschen wie z. B. in Kabul identifiziert.
Mal abgesehen davon dass die Städte wieder in die Steinzeit versetzt werden (auf dem Land hat sich das ja ohnehin nie geändert) warte ich nur darauf, dass sich die Taliban gegenseitig an die Gurgel gehen. Wie es eben in der Geschichte Afghanistans immer war. Auch die ach so frommen Mudschahidin die ja nur Frieden und Freiheit wollten, führten nur zu noch mehr Krieg und Elend. Ebenso wird es mit der Taliban laufen. Es wird schon bald wieder zu einem neuen Bürgerkrieg kommen.
Die von JB fortgefuehrte Afghanistanpolitik hat mit Besonnenheit und Verantwortungsuebernahme nicht das Geringste zu tun, sondern mit katastrophaler Unfaehigkeit, einen nachvollziehbaren Exit aus Afghanistan einigermassen professionell und zivilisiert ueber die Buehne zu bringen. Hoeren Sie sich mal in Washington seinen demokratischen Freunden um, was die ueber seine hier operativ gezeigten Faehigkeiten denken.
Zitat: Was ist von den Versprechen der ... Taliban zu halten? --- Sie haben in den Geheimverhandlungrn mit der Bundesregierung in Katar versprochen, dass alle Ortshelfer der Bundeswehr aufliegen dürfen.--- Und nun?
IIn HR 1 wurde in den Nachrichten berichtet, der Zugang zum Flughafen würde zwar kontrolliert, es könnten aber auch Afghanen passieren.
Die Meldung wurde allerdings später nicht wiederholt, was immer das auch bedeuten soll.
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08:17 von grübelgrübel
"Ich habe „etwas“ Hoffnung, dass man in vielleicht 2 Jahren anders darüber denkt. Auch die Taliban können die Zeit nicht ins Mittelalter zurück drehen"
Das haben die bereits getan.
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Sie haben eine total eingeschränkte Sichtweise. Können Sie sich vorstellen, dass es Gegenden gibt, in denen in der Zeit, die wir als Mittelalter bezeichnen, Hochkultur herrschte und wo jetzt Tristesse herrscht ? Und dann kommen die "universellen Menschenrechte". Die es nicht gibt, weil zu einem Recht auch die Möglichkeit des Einklagens und Durchsetzens gehört. Aber diese sogenannten Rechte gelten im Zweifel immer nur für andere. Überfälle, Bombardierungen, Folter dürfen dann doch schon mal sein, wenn es opportun ist. Aber uns schützt ja die überlegene Religion, wie etwa im christlichen Belarus.
>>Mit persönlich mach unser (deutscher) Umgang mit dem Thema "Sekundärmigration" große Sorgen, die vor dieser jetzigen Afghanistankrise in ungeahnte Höhen (BAMF) gestiegen ist.<<
Ja, Sie haben große Angst vor Fremden. Wie Sie immer wieder deutlich machen.
Sie erinnern mich ein wenig an Methusalix aus Asterix und Obelix. Ich glaube, es ist im Band „Die Trabantenstadt“, wo er sagt: „Ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden sind nicht von hier!“
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>Die Panik der Menschen würde sich sicher bald legen, glaubt Niaz Shah. Er ist Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Hull in Großbritannien und sagt in einem Interview der BBC: "Ich sehe hier völlig neue Taliban, die weiser geworden sind. Und das, was sie versprechen: Da gehe ich davon aus, dass sie es auch einhalten. Sie halten sich eher an Versprechen als demokratisch gewählte Regierungen."<
Sein Wort in Allahs Ohr. Ich möchte ihm nur zu gerne glauben! Ist da auch eine Kritik an unseren Regierungen enthalten? Oder meint er nur demokratisch gewählte Regierungen in einem Land, denen diese Staatsform übergestülpt wurde? Er könnte sich evtl. auch auf Versprechungen beziehen, die unsere Regierungen den Ortskräften evtl. gegeben haben.