Fans des DFB-Teams jubeln beim EM-Spiel gegen Portugal in einem Münchner Biergarten

Ihre Meinung zu Nach dem Corona-Lockdown: Wenn Normalität Angst macht

Biergarten, Kino, Schwimmbad - der Sommer ist da mit vielen zurückgewonnenen Freiheiten. Bei manchen Menschen sorgt aber genau das für Beklemmung und Angstzustände. Das ist aber kein Massenphänomen. Von Kim Ruoff.

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161 Kommentare

Kommentare

Account gelöscht
Angst und Furcht

Es gibt den schönen Unterschied zwischen Angst und Furcht. Angst ist ein Gefühl das begründet sein kann, aber nicht muss. Das kann schnell zur Last werden und mehr schaden als nutzen.

Furcht ist da eher rational: Man erkennt eine Gefahr und wird vorsichtig, passt sein Handeln maßvoll an oder entscheidet, manche Sachen ganz sein zu lassen.

Ich hab's da eher mit der Furcht als mit der Angst. Für mich wäre Gruppenkuscheln im Stadion von St. Petersburg deshalb im Moment eher nichts, aber im halb besetzten Biergarten lasse ich's mir gerne gut gehen.

Was die Delta-Variante angeht: Da geht im erst halb geimpften GB inzidenztechnisch die Post ab. Wie sich das auf Krankenhauseinweisungen und spätere Todesfälle auswirkt, kann man noch nicht so recht erkennen, aber ich beobachte es hier mit Spannung:

https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://coronavirus.data.gov.uk/

Damit ich sehen kann, ob ich Furcht vor der Variante haben muss oder nur Angst davor haben soll.

leider geil
@ Nelke785

Um Corona zu verstehen, haben Sie im März 2020 Nachrichten gesehen, Kindernachrichten(!), welches unnötigerweise bei diesen Kindern zu Todesängsten geführt hat.

Kinder haben ein Recht darauf, die Wirklichkeit zu verstehen. Dazu gehören auch medizinische Tatsachen wie die Verbreitung und Wirkung eines Virus. Zu Todesängsten führt das nicht, wenn man die Bedrohung auf eine konkrete und verständliche Ebene bringt.
Verdrängung der Wirklichkeit ist keine Alternative.

MamasLiebling
me too

Also ich muss sagen, ich habe das teilweise ebenfalls sehr genossen.

Weihnachten und der Jahreswechsel, zum Beispiel. Im kleinen Kreise und ganz unaufgeregt, nicht dieser anstrengende Tamtam, der sonst daraus gemacht wird. Ich habe in anderen Jahren auch schon versucht, davor zu flüchten, aber dazu muss man wahrscheinlich in die Wüste. Das werde ich wahrscheinlich so nicht mehr erleben.

Als Amateurastronom habe ich die wenigen Flugzeuge genossen. In 2020 zum Beispiel bei C/2020 F3 - ganze Aufnahmeserien ohne eine einzige Flugzeugspur. Und das bei nur 135mm Brennweite, sonst habe man bei 700mm häufig 2 Flugzeuge in einem Bild. Wird's so schnell auch nicht mehr geben.

Und nicht zuletzt das Mobile Arbeiten mit mehr selber Kochen. Der Lockdown war perfekt, um seine Ernährung umzustellen, oder um die Kontrolle darüber zurückzuerlangen was auf den Teller kommt. In der Kantine ist das garantiert weder bio noch lokal, sondern hauptsache billig. Wird versucht, beizubehalten!

Susi1960
Das ganze Gedränge in überfüllten

Orten war mir schon vor Corona ein Gräuel.
Ebenso die Verpflichtung zu Begrüßungsumarmungen etc bei nicht nahestehenden Personen.

Ich habe gemerkt, wie gut es mir tut, wenn ich auf so etwas "verzichte" bzw es meide.

Auf die innere Stimme hören ist kein "Syndrom".

berelsbub
@09:12 Jens Kwass

Ein sehr guter Beitrag, der die Motivation einiger weniger gut und passend darstellt.
Ist aber zum Glück die Ausnahme, zumindest kenne ich im realen Leben solche Menschen nicht persönlich

Account gelöscht
@ich1961, 9.22 Uhr - Garten, Flora und Fauna

"Mir ging es auch so, ich hatte immer Respekt - und nie Angst - vor der unbekannten Krankheit und habe mich entsprechend verhalten. Der Garten und die Flora und Fauna sind so schön, da kann man gar keine Angst bekommen."

Das haben Sie schön gesagt. Ich habe das große Glück, je nachdem wie es meine Zeit und Arbeit zulassen, mal in der Stadt und mal auf dem Land zu sein. Ich muss sagen: Der Lockdown in der Stadt war mega-ätzend. Auf dem Land hat nur eins gefehlt: Die Besuche der Nachbarn in der Scheune. Das allerdings hat schon sehr gefehlt. Aber die Blumen, der Gemüsegarten und die wenigen erlaubten Besucher in der Scheune, das hat die Sache erleichtert. Trotzdem bin ich heilfroh, dass jetzt auf dem Land die Runden in der Scheune größer werden und dass ich in der Stadt die Gastronomie wieder genießen kann. Mit etwas Glück und Impftempo sollte das auch so bleiben.

Sie haben Recht: Eine der wenigen Sachen, die ich positiv erlebt habe, ist der bessere Blick für die Schönheit der Natur.

draufguckerin
Wir sind noch nicht durch - auch an die Jüngeren denken

Nur weil die Mehrheit der Älteren, Kranken und Behinderten jetzt geimpft sind, heißt das noch lange nicht, dass sich Eltern keine Sorgen um ihre ungeschützten Kinder zu machen brauchen.
Auch als GeschützteR kann man das Virus durch eine geringe Viruslast in den oberen Atmungsorganen übertragen, man selbst erkrankt nur nicht ernsthaft.
Eltern und Großeltern sollten auch weiterhin darauf achten, die junge Generation nicht zu infizieren. Und wie kriegt man das am besten hin? Indem man weiterhin zu enge Kontakte zu unsicheren KandidatInnen, ImpfgegnernInnen und zu ReiserückkehrerInnen vorübergehend einschränkt.
So mache ich das.

SiMonAu
@ Oneiroi 9:00

Nehmen wir zum Beispiel Restaurantbesuche

Da ist es nicht damit getan dass sich der Gast einen Nachweis beschafft.

Im Laufe der Zeit mussten Gaststätten sehr wohl Maßnahmen umsetzen die Geld kosten

- Grössere Tischabstände: weniger.mögliche Gäste = höhere Fixkosten per Gast

- Aufwand für Gästeregistrierung und Kontrolle von Nachweisen (Personal, das in der Zeit nicht bewirten kann)

- Es muss alles noch gründlicher gereinigt werden

Es können sich organisatorisch auch noch andere Dinge geändert haben ohne dass man als Gast.viel davon mitbekommt.

harry_up
Nachdem ich jetzt mehrmals wieder...

...“unters Volk gegangen bin“, d. h. verschiedene Gartenrestaurants mit Freunden zusammen besucht habe, stelle ich fest, dass die Gäste völlig selbstverständlich die Maske anziehen, bevor sie sich zum Tisch begeben oder die Toilette aufsuchen.
Ausliegende Zettel werden ohne dumme Bemerkungen ausgefüllt, und ich denke, dass da kaum noch Donald Duck & Koll. dabei sind.
Die Restaurantbesitzer tun alles, um den Vorgaben gerecht zu werden und achten auch sehr konsequent auf deren Einhaltung.
Nun wohne ich eher ländlich, in die Stadt zieht und zog es mich nie.

Diejenigen, die im Artikel beschrieben werden sieht man hier vermutlich nicht, das ist schade für diese Leute; es werden vorwiegend Menschen sein, die bereits vor Corona, von Natur aus, ängstlich waren.

Meine Einstellung, mit der man sich in der Öffentlichkeit bewegen sollte - und kann, ist “respektvolle Gelassenheit.“

Fuchs123
Zusätzlicher Aspekt

Es kommt noch etwas hinzu, was es manchen schwerer macht wieder zur "Normalität" zurück zu kehren, das sind die ganzen kleinen Hindernisse. Die nehmen zwar derzeit immer weiter ab, aber sie verunsichern. Dazu zähle ich die Frage ob man einen Test benötigt etwas zu unternehmen, ob man einen Slot buchen muss oder einfach hin gehen kann. Immer noch gibt es viele, vor allem ältere Menschen, die den Umgang mit Apps, Computern, Smartphones nicht als selbstverständlich empfinden, die für sie notwendigsten Dinge gerade so beherrschen. Aber da während der Pandemie vieles eben nur noch über digital gelaufen ist, Telefon eher die Ausnahme war um Dinge zu organisieren. Auch da hat man eben dann irgendwann keine Lust mehr etwas zu organisieren, weil man einfach nicht so recht weiterkommt.

fathaland slim
09:12, JensKwass

>>Eine offensichtliche Sehnsucht zur dauerhaften Sozialkontrolle - gern auch jenseits von Corona - scheint bei immer mehr Mitbürgern gewünscht die "neue Normalität".<<

Meinen Sie wirklich, es werden immer mehr? Nach meinen Beobachtungen ist der Prozentsatz an aggressiven Spießern über die Jahrzehnte ziemlich konstant geblieben. Leute, von denen ich mich nach Möglichkeit fernhalte. Was leider nicht immer geht.

leider geil
@ Nachfragerin

Die einzigen, die sich bei den derzeitigen Inzidenzzahlen und dem typischen Krankheitsverlauf rational begründet vor einer Coronainfektion fürchten dürfen, sind die ungeimpften Mitglieder der Hochrisikogruppe.

Nein, jeder darf sich vor den Folgen einer Infektion fürchten. Das wäre zumindest eine vernünftige Haltung.

Shantuma
@MamasLiebling

Dann tun Sie dies.

Es gab aber genügend Leute, gerade in den prekären Berufen, welche entweder den Job verloren haben, oder auf Grund von Maßnahmen ein wesentlich höheres Stress-Level hatten.
Und im Gegensatz zu Ihnen keine bis kaum Möglichkeiten hatten dieses Stress-Level zu reduzieren.

Man merkt klar, mit welchem Klientel man hier spricht.
Wohlsituiert, eventuell mit kleinen Garten und eigenem Haus.

Hier ist so gut wie keiner der von Hartz4 leben muss, welcher systemrelevant an der Kasse sitzen muss. Oder für Mindeslohn 200+ Kontakte als Paket-Lieferant hat, welcher erst Feierabend hat, wenn alle Pakete ausgeliefert sind.

Aber mit Solidarität schmückt man sich gerne. Mit wem war man denn solidarisch? Haben weniger Leute Waren im Internet bestellt? Nein!
Hat man den eigenen Garten denen zur Verfügung gestellt die keinem haben? Nur damit diese mal für einen Augenblick entspannen konnten? Auch nein.

Maske, Abstand und sonstiges war Solidarität! Grenzen und Mauern sind Solidarität!

Klärungsbedarf
um 09:34 von berelsbub

>>
Ein sehr guter Beitrag, der die Motivation einiger weniger gut und passend darstellt.
Ist aber zum Glück die Ausnahme, zumindest kenne ich im realen Leben solche Menschen nicht persönlich
<<

Ich habe eben nebenher den Philosophen Precht in 3Sat gesehen. Der sah das Problem anders, nämlich darin, dass es -zum Glück - eine Minderheit von Bürgern gibt, die gegenüber dem Staat eine Kundenmentalität haben und eine Bürgerpflicht negieren. Während früher das "rechte" Spektrum eher eine Law-and-Order hatte (in Europa), wird jetzt dort einer Art Cowboy-Recht das Wort geredet (dem amerikanischen Beispiel folgend), nachdem sich der Staat aus allem heraushalten möge. Gleichzeitig wirft man dem Staat aber dann immer wieder vor, er hätte versagt. Der sich so ergebende innere Widerspruch scheint mir unauflösbar zu sein.

Ritchi
Augenmaß

Ja, die letzten 15 Monate waren schwierig, es kam jedoch auch darauf an, was man selbst daraus gemacht hat. Die Kontakte waren seltener und in kleineren Gruppen, dafür wurde mehr telefoniert oder der Messenger benutzt und die Kaffeerunde halt vor dem Computer abgehalten. Wichtig war es eben, die sozialen Kontakte zu halten. In der heutigen computerisierten Welt ist das zudem viel einfacher, einige ältere Freunde haben sich ein neues Smartphone gekauft und ich habe gezeigt, wie der Messenger und die Sprachbedienung bis hin zum Diktat funktioniert. Niemand im großen Bekanntenkreis zeigt auch nur annähernd das Cave-Syndrom.

franky10
Ängste

Jeden Tag neue Vorordnung. Die Menschen gehen einen quasi aus dem Weg, wenn man einander vorbei läuft.
Jetzt haben wir genügend Impfstoff und die Menschen lassen einfach Ihre Termine sausen.
So kommen wir nie in die alte neue Realität.
Schämt Euch, denn andere Länder hätten gerne unsere Probleme!!!

leider geil
@ Nachfragerin

Ängste sind im Grunde weder rational noch irrational. Es ist allerdings wichtig, sich ehrlich mit den Fakten auseinander zu setzen und die realen Gefahren der Infektion richtig einzuschätzen.

fathaland slim
09:43, Karussell

>>@09:07 von leider geil
"Man müsste schon mal selbständig denken" - diese Bemerkung zum User @Louis2013 war unpassend ! Er hat nüchtern seine Erklärung dafür gegeben, daß Menschen sich schwer tun darin, ihr Verhalten umzukrempeln, warum dieses auch immer.<<

Ich habe den User Louis2013 so verstanden, daß er den Eindruck hat, daß ihm ständig irgend etwas erzählt wird, was ihn auf eine passive Weise mißtrauisch macht.

Insofern fand ich die Aufforderung des Users, dem Sie antworten, durchaus berechtigt.

leider geil
@ Oneiroi

Sondern die still und heimlich erhöhten Preise.

Die Lebensmittelpreise sind nach meiner Beobachtung höchstens unwesentlich gestiegen. Außerdem lösen Preissteigerungen normalerweise keine Ängste aus.

melancholeriker

Wir haben ja noch ein bißchen Zeit bis Oktober, um die neuen Deklinationen von 'Freiheit' in jenem Raum zu testen, den die coolen und todesverachtenden Realisten ihre ,,Normalität" nennen, also die, die laut und dreckig ist und das Recht des Verbrauchers auf Verbrauch der Welt im Hier mit Bier wieder herstellt, wie es einem Steuerzahler zusteht.

Man könnte doch auf die abwegige Idee kommen, daß die wenigen detailiert beschriebenen Ängste die Normalität widerspiegeln bzw. eine gesunde Reaktion zusammenfassen auf den Druck der Tatsachen, nachdem sich sicher viele Menschen fragen, was das für ein Wahnsinn ist, der bislang die abgefeierte Normalität war und daß der ganze Zirkus um Wach$tum und Statussymbole, um geheuchelte Souveränität und Verdrängung von Nächstenliebe garnicht ihrer inneren Natur entspricht. Da könnte es doch geschehen, daß daraus ein Misstrauen wächst gegen die Automatismen, die den Motor dieser verrückten Normalität am Laufen halten und viele Menschen darunter leiden.

leider geil
@ Karussell @ Louis2013

"Man müsste schon mal selbständig denken" - diese Bemerkung zum User @Louis2013 war unpassend !

Ich war wohl ein wenig harsch. Dabei ging es mir nur darum, bei geänderten Realitäten (einmal viele Ansteckungen und mittlerweile weniger Ansteckungen) der Politik auch einen Strategiewechsel zuzugestehen. Und das erfordert nun mal auch von uns geistige Flexibilität.

Adeo60
@draufguckerin, 09:43 Uhr

Sie sprechen mir mit Ihrem Kommentar aus der Seele. Genauso verantwortungsbewusst werde auch ich mich, obwohl schon 2-fach geimpft, verhalten. Ich denke, dass die meisten Bürger ähnlich denken. Bleiben Sie gesund!

Nelke785

Dafür hat man Vertrauenspersonen, Eltern, Großeltern und LehrerInnen, die den Mediumkonsum begleiten und solche Nachrichten im Gespräch relativieren können.
—————————
Hat scheinbar nicht bei allem geklappt, zumal man Lehrer und Großeltern im Lockdown nicht angetroffen hat.
Vielleicht gelingt es jetzt den medienkompetenten Großeltern unterstützend auf die Kinder zu wirken.

leider geil
Masken beibehalten

Ich habe jetzt schon mehrfach beobachtet, wie Menschen verängstigt werden, wenn andere unerlaubt einfach die Maske weg lassen.

Wir sollten konsequent die Maske tragen und viel disziplinierter darauf achten. Und die Zivilcourage haben, andere darauf anzusprechen.

Klärungsbedarf
um 09:47 von Fuchs123

>>
Es kommt noch etwas hinzu, was es manchen schwerer macht wieder zur "Normalität" zurück zu kehren, das sind die ganzen kleinen Hindernisse.
<<

Das ist ein interessanter Punkt. Was ist schon normal ? Es ist nicht völlig von der Hand zu weisen, dass die angeblich zurück erlangten Freiheiten tatsächlich vielfach nur das Wiedererstarken von Konsumterror und Konkurrenzdruck sind. Die Betroffenen werden es natürlich abstreiten und ihre individuelle Entscheidung postulieren. Allerdings sind wir seit vielen Jahrzehnten konditioniert und es ist schwer bis unmöglich, die eigenen Beweggründe zu erforschen.

Bioabfall
Es geht gar nicht um Sorge

Es geht um Lebenqualität. Früher war es so, das die Teilhabe am "sozialen Leben" quasi ein Bedürfnis war. Nur, was war das denn? Allzuoft sowas wie Kono, Kneipe, Konzerte, Urlaub - alle Dinge, die nur für Geld zu haben sind.

Nun, ich bin selbtständig und bekomme keinen Pauschallohn. Nur waren früher 700€ im Monat furchtbar wenig. Jetzt, nach der "Entzugstherapie" aus dem Kommerz ist es auf einmal ausreichend. Ich habe kein Bedürfnis mehr, nochmehr (für Geld) zu Arbeiten.

Die kommerzielle Normalität kann haben wer will, ich bin jedenfalls keine Melkkuh mehr.

H. Hummel
Was hier zu vielem passen würde beschreibt ...

.. Wikipedia einleitend unter dem Begriff "German Angst" wie folgt:
"Der Begriff Angst, der sich ähnlich wie Weltschmerz in der englischen Sprache eingebürgert hat (Germanismus), bezeichnet hier entweder eine generalisierte Angststörung, eine unbegründete diffuse Furcht oder ein nur ostentativ vorgetragenes „Leiden an der Welt“. Das auf den deutschen und niederländischen Sprachraum beschränkte Substantiv „Angst“ wurde 1844 von Søren Kierkegaard in die philosophische Diskussion eingeführt, ist also nur über die etymologische Wurzel „typisch deutsch."
Ich denke, da ist schon viel gesagt ...
Viele Krankheiten bedürfen nicht den Haus- oder Facharzt, sondern Psychologen in geeigneten Einrichtungen. Ebenfalls ist das Singledasein, dass Fehlen emotionalen Austausches abseits der sozialen Medien ein Faktor moderner Daseinsform ein Faktor, auch coronabedingt. Stichwort "schlicht" Einsamkeit, ein Aufschaukeln der Gedanken ohne die Möglichkeit sie beenden zu können.

berelsbub
@ Sausevind

Das kann man im sozialen Umfeld vereinzelt bei (älteren) Menschen feststellen, die sich zuvor auch schon häufig zurückgezogen haben und nicht mehr ausgiebig am realen Leben teilgenommen haben. <<

.-.-.

„Und woher wissen Sie das?“

Steht oben. Erfahrungswerte aus meinem sozialen Umfeld inkl Gesprächen mit Verwandten und Bekannten und derem Umfeld

„Klingt sehr nach Phantasieprodukt, da Sie das ja gar nicht wissen KÖNNEN.“

Wenn ihr soziales Umfeld ein Phantasieprodukt ist...

„Oder kennen Sie eine - glaubwürdige - Statistik, in der das belegt ist?“

Eine Statistik haben wir diesbezüglich im engeren Bekanntenkreis noch nicht durchgeführt. Werden wir aber nächstes Wochenende beim Grillen direkt nachholen

Naturfreund 064
Großveranstaltungen

Angst dorthin zu gehen habe ich keine.
Trotzdem sind mir die in den allermeisten Fällen ein Kräuel und ich meide solche Veranstaltungen so gut es geht.
Ausnahmen sind vielleicht bestimmte Ausstellungen und da dann nur die Stände,meide aber ein Festzelt.
Laufe da dann zwar mal schnell durch,halte mich aber nicht länger auf.Für mein Wohlbefinden gibt es bessere Aufenthaltsorte.
Viel lieber unternehme ich Fahrradtouren,genieße die schöne Umgebung und setze mich auch gelegentlich mal außen hin und trinke einen Kaffee unterwegs.Das war vielleicht das einzige was mir ein bisschen gefehlt hat,dass man das nicht mehr konnte.
Auch da habe ich mir beholfen in dem ich eine Thermoskanne mit nahm.
Will hier nichts verharmlosen und ich weiß auch wie schwer es für manche war.
Ich selbst bin gut durch die Pandemie gekommen und habe fast schon wieder mehr Angst vor der sog. "Normalität ".
Konnte auch zuhause bei der Grundstückspflege viele Dinge viel leichter erledigen,weil ich Zeit hatte.

Nachfragerin
@draufguckerin - Kinder brauchen Kontakt zu anderen Kindern!

09:43 von draufguckerin:
"Eltern und Großeltern sollten auch weiterhin darauf achten, die junge Generation nicht zu infizieren. Und wie kriegt man das am besten hin? Indem man weiterhin zu enge Kontakte zu unsicheren KandidatInnen, ImpfgegnernInnen und zu ReiserückkehrerInnen vorübergehend einschränkt."

Es wäre ein sehr großer Fehler, wenn Sie ihren Kindern oder Enkeln den Kontakt zu anderen Kindern verbieten.

Und zu dieser hartnäckigen Legende mit den Reiserückkehrenden kann ich nur erneut darauf hinweisen, dass die meisten Infektionen im Alltag und nicht auf einer Reise stattfinden.

nie wieder spd

Das, was der Bericht als Angststörung beschreibt, ist einfach nur vernünftiges Verhalten in einer Pandemiesituation.
Warum das gleich als Krankhaft beschrieben wird, ist unverständlich.
Tatsächlich krank ist das Verhalten derjenigen, die Corona immer noch verharmlosen und wahrscheinlich glauben, es wäre so wie eine natürliche Auslese der Alten und Schwachen.
Solches denken reicht schon in Gefilde, die wir 1945 ein für alle mal verlassen haben sollten.
Das dem leider nicht so ist, zeigen auch zahlreiche Beispiele, die allein im Laufe der Pandemie oft genug auch hier dokumentiert wurden.
Aus Polizei, Politik, Bundeswehr und Gesellschaft.

melancholeriker
um 09:33 von vriegel

,,...Endlich gibt es einen Grund für die Angst, endlich war diese innere Unruhe und Unklarheit nicht unbegründet. Endlich ist es „gerechtfertigt“.

Fortsetzung folgt

Bitte nicht. Das macht mir Angst. Ich meine damit die Androhung von weiterer Expertise.

Wenn ich allein die Angst der Vielfältigen vor Armut, also vor einem Sinken des Lebensstandards von 290 auf 280% eines vernünftig geregelten Minimums an gerechter Teilhabe für ein Leben in Würde auf dieser Welt vor Augen halte, sind 12 Mio Angststörungen in diesem Land wohl eher zu niedrig gegriffen. Ich finde, daß auch Banalisieren und geistiges Ghettoisieren der ,,Vulnerablen" in der Form, wie sie hier im TS - Forum immer wieder propagiert wurde, eine besondere Art von Angst emittiert. Eine, die die Furcht, der Traum vom Leben ohne Verluste und Schmerzen könnte zerbersten und die Garantie auf ewiges Bedientwerden verfällt, obwohl das eigens erarbeitete Selbstwertsoll erfüllt ist und es statthaft sein muß, hohe Ansprüche zu stellen.

Carina F
@09:52 von fathaland slim

>>>Nach meinen Beobachtungen ist der Prozentsatz an aggressiven Spießern über die Jahrzehnte ziemlich konstant geblieben.>>>

Finden Sie? Ich empfinde es eher so, als wären die Menschen welche Sie als "aggressive Spießer" bezeichnen, eher mehr geworden....
Aus Angst, Angst der "Spießer" vor Veränderung und somit eine bedenkliche "Sehnsucht" nach den "guten alten, spießigen Zeiten"...

draufguckerin
@ Nachfragerin um 8.55 Uhr, Irrationale Ängste

"Ängste sind immer irrational." Ist das so?

Was dem einen Angst macht, ist dem anderen schnurz.

Angst ist ein Sammelbegriff. Dazu gibt es zahlreiche Abhandlungen und Definitionen. Angst ist nicht zwangsläufig irrational.

Angst kann begründet sein, und zwar sowohl aus dem individuellen Erleben, aus der persönlichen Erfahrung heraus, aber Angst kann sich auch gruppen-/ generations- /arten- ... spezifisch zeigen.
Angst hat immer einen Hintergrund, sei der nun objektiv aufgrund tatsächlicher Gegebenheiten oder im Erleben/ in der Persönlichkeit des Individuums begründet.

Ob und in welchem Maße das Meiden von Sozialkontakten rational oder irrational ist, darüber sollte man als Außenstehender nicht abwertend urteilen. Was für den einen zuviel Nähe ist, erlebt der andere fast wie soziale Isolation.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bezüglich des Bedürfnisses nach Nähe sogar zwischen Nord- und Süddeutschen große Unterschiede gibt.

Kessl
Nicht die Normalität macht Angst

Nein, liebe Redaktion der Tagesschau, es ist nicht die Normalität die Angst macht. Angst wird aktiv und bewusst verbreitet von Politiker und Medien. Wie oft musste ich in den letzten Wochen lesen wie gefährlich doch dieses Fußball sei und dass eigentlich alle Hoffnung verloren ist, wenn mehr als 20 Fans im Stadion sind.
Und diese Delta-Variante. Unser Kanzleramtschef verordnet prophylaktisch eine Quarantäne auch für geimpfte Reisende, warum weiß man zwar nicht aber alles ist so schlimm.
Wenn ihr von der Presse euch wunder warum die Menschen Panik bekommen ist das wie ein Kind mit einem abgebrannten Streichholz in der Hand das sich wundert warum das Haus brennt.

teachers voice
re 09:12 JensKwass: Angst & Freiheit.

>>Die Freiheit der Anderen... mittlerweile von vielen (nicht allen) - neuen - Distanz-Bürgern ein zentrales Problem.<<

Mir scheint ein „zentrales Problem“ zu sein, dass viele der „Freiheitlichen“ nicht begreifen können und wollen, dass die Freiheit des Einzelnen in einer Pandemie die Einschränkung der Freiheit der Anderen bedeutet.

>>Schon eine ganze Zeit ist in vielen Foren bemerkbar, mit welch Energie jedoch die "Ängstlichen" ihre teils radikalen Ansichten gegen freiheitliche (eigentlich normale) Lebensweisen manifestieren und aggresiv verteidigen mit Forderungen drakonischer Strafen gegen "Partygänger" oder "Impfkritiker".<<

Pardon, aber als „aggressiv“ nehme ich auch hier eher die „Freiheitlichen“ wahr. Diese waren und sind gegen schlicht alle staatlichen Maßnahmen und die auch jetzt bei unserer niedrigen Inzidenz und vor allem Todesrate (gestern D 7; in Brasilien 1600) immer noch keine Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und menschlichen Schicksalen erkennen wollen.

werner1955
Das "Cave-Syndrom",

tritt besonders bei den Menschen auf die das Leid der Millionen infizierten oder den zusätzlich mehr als 90.000 Corona toten ertragen oder hautnah miterleben musten.

Die bisherige Erfahrung der Menschen zeigt klar das die nächste Welle wieder von Feier, Urlaubs und Eventfreunden verursacht wird wie schon im Sommer 2020.

Zuschauer49

Wir haben aber auch in den vergangenen 15 Monaten gesehen, wie viele Menschen sich über die Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona hinweggesetzt haben. Als ich im Herbst 2020 öffentliche Verkehrsmittel nutzen musste, haben hier auf dem Lande die Hälfte der Fahrgäste die Maskenpflicht ignoriert, mit augenzwinkernder Duldung durch den Busfahrer, und auf den Parkplätzen am Supermarkt haben sich Grüppchen von Menschen über die Anordnungen lustig gemacht. Die zweite Welle war da gerade voll im Anrollen. Was an z.B. religiösen Zusammenkünften und nächtlichen Raves abgelaufen ist, konnten wir alle in den Nachrichten verfolgen.
Nun scheinen die Virologen die vierte Welle mit einem wesentlich ansteckenderen Virus zu erwarten. Ich weiß genau, welche Menschengruppen und Ereignisse ich nach wie vor meiden werde. Durch ihr Verhalten könnten sie nicht nur mich leichter anstecken, sondern sie selber sind ja um ein Vielfaches mehr gefährdet, sich zu infizieren. In meinem Bekanntenkreis ist man achtsamer.

Forengedöns
@ Louis2013

"Nun dürft ihr wieder." Für viele ist diese Rolle rückwärts schwer nachzuvollziehen.

Naja, mitdenken muss man eben auch selber.
Die Lage hat sich seit März ja wohl unbestreitbar geändert. Wenn man darauf anders reagiert, muss man das doch nicht als "Rolle rückwärts" titulieren. Oder erwarten Sie ein starres Verhaltensrepertoire der Politik für alle denkbaren Fälle?

Wolfes74
@um 09:43 von draufguckerin

"Nur weil die Mehrheit der Älteren, Kranken und Behinderten jetzt geimpft sind, heißt das noch lange nicht, dass sich Eltern keine Sorgen um ihre ungeschützten Kinder zu machen brauchen."

Alle offiziellen Zahlen sagen aus, das für Kinder so gut wie kein Gesundheitsrisiko besteht. Jedenfalls nicht mehr, als bei anderen vergleichbaren Infektionskrankheiten. Die Sorgen sind also unbegründet.

jautaealis
Als ob eine gereifte, vernünftige Haltung ...

... eine Krankheit sei: Unwissenschaftlicher daherkommend habe ich seltener einen tagesschau.de-Artikel und die in diesem beschriebenen Mediziner oder Psychologen erlebt! Und die von jenen betriebene Verteufelung der Sensibleren und Sozialeren als Spielverderber, Abnormale oder gar Asoziale ist geradezu Diskriminierung sowie Mobbing in Hochpotenz... Wollen wir dagegen hoffen, dass tatsächlich nichts mehr wird, wie es vorher einmal war – denn die gesellschaftlichen Zustände vor Corona waren am Ende doch annähernd unerträglich und im übrigen auch der entscheidende Faktor dafür, dass eine derartige Pandemie überhaupt ausbrechen konnte: mit anderen Worten ein wohltuend reinigendes Gewitter.......

Nelke785

Am 04. Juli 2021 um 10:38 von Eu-Schreck
09:19 von Carina F
Sie sprechen was richtiges an. Es gibt Eltern, die sich wegen angeblicher Gefährdungen durch Masken Tests usw. riesige Sorgen machen, von vollen Jugendpsychiatrien faseln
————————-
Es gibt aber auch Eltern, die gerade in solchen Abteilungen arbeiten und wissen wie „der Hase läuft“. Ebenso auf Kinder Intensivstationen, wo zum Glück keine an Corona schwererkrankten Kinder ( außer Krebs Endstadium) in den letzten 1,5 Jahren zu finden waren.

Tada
@franky10

"Schämt Euch, denn andere Länder hätten gerne unsere Probleme!!!" Am 04. Juli 2021 um 10:26 von franky10

*

Ja, das hat ja super geholfen. Trösten Sie Ihrer Freunde und Familie auch so?

Wir können nicht alle Probleme der Welt lösen, aber sehr wohl unsere. Dann haben wir auch mehr Zeit (oder überhaupt Zeit) für Probleme der anderen.

Michael Meier72
Syndrom oder gesunder Menschenverstand

Als Risikogruppenmitglied rechnet man genauer. Ein Impfschutz von 90% bedeutet, dass der eigene Risikofaktor um 90% gesenkt wird. Ein 80 jähriger hat damit aber immer noch ein viel höheres indiv. Risiko als ein Jugendlicher! (Irgendwo stand Faktor 5)

Die Wahrscheinlichkeit sich in der Öffentlichkeit anzustecken ist bei geimpften und ungeimpften btw. gleich groß. (Abhängig von Abstand, Variante, Anzahl Kranker usw.)

Das Risiko an Covid zu erkranken und ggf. zu versterben, hingegen hängt vom individiduellen Risikofaktor ab. (s.o.)

Wer nun meint, dass die mit hohem Risiko direkt ein "Syndrom" hat, hat einfach keine Ahnung und sollte als Lobbyvertreter für die Gastro, Verkauf und Veranstaltungsbranche angesehen werden.

Nur wenn die Dritte Impfung durch ist und ein Medikament da ist, kann jeder SICHER die Maske ablegen. Bis dahin hören Sie als tagessschau bitte auf, alle Risikopatienten als psychologisch "Krank" einordnen zu lassen und lassen sie solche unseriösen Meldungen.

bäuerchen
@Shantuma 10.21 Uhr

"Man merkt klar, mit welchem Klientel man hier spricht.
Wohlsituiert, eventuell mit kleinen Garten und eigenem Haus."...

Ein hervorragender Beitrag, der mir voll aus der Seele spricht.
Seit Monaten kann man in diesem Forum eine selbstgefällige täglich schreibende "Elite" bestaunen, die anscheinend den ganzen Tag Zeit hat, den moralischen Finger zu erheben. Da wurden schon Höchststrafen gefordert, weil sich Lieschen Müller mit Max Mustermann getroffen haben, weil das ja verboten war. Das Lieschen Müller den nächsten Tag 100te Kontakte im Job hat, war ja völlig egal, irgend jemand musste den Job ja machen.
Geht mir in meinem Beruf genauso, deshalb waren die Kontaktbeschränkungen für mich von Anfang an obsolet.
Noch immer stechen die gleichen User hier täglich hervor und werden zum Teil ausfällig, man bestaune auch heute wieder die Beiträge des Users "Sausevind", der hier täglich dadurch glänzt, anderen zu erklären, wie doof sie doch sind.

Forengedöns
Syndrom

Ich sage es einmal ehrlich und rundheraus: Ich leide selbst an diesem Cave-Syndrom. Ich fahre nach Möglichkeit nicht mit Bussen und Bahnen, weil ich nicht in einer Menschenmenge sein möchte. Ich buche mir einen Leihwagen oder fahre Fahrrad. Wenn irgendwo eine Menschenmenge jubelt oder johlt, gehe ich in die andere Richtung. Ich gehe nicht in volle Klamottenläden oder volle Fußgängerzonen. Ein Konzert werde ich so bald nicht besuchen und Urlaub mache ich höchstens weit ab vom Massentourismus.

ich1961
10:49 von Bioabfall Wenn man

10:49 von Bioabfall

Wenn man wollte, konnte man also auch positives aus der - nicht sehr angenehmen Situation - ziehen.
Das finde ich bemerkenswert. Es müssen ja nicht alle zu jeder Tages - und Nachtzeit
" gleich ticken ", aber die Vorsicht, das kümmern um die Gesundheit - auch der Anderen - der Zusammenhalt usw., all das sollte bleiben und verbessert werden.
Dann habaen doch alle " gewonnen ".

Sausevind
10:51 von H. Hummel

Was hier zu vielem passen würde beschreibt ...
<< .. Wikipedia einleitend unter dem Begriff "German Angst" wie folgt:
"Der Begriff Angst, der sich ähnlich wie Weltschmerz in der englischen Sprache eingebürgert hat (Germanismus), bezeichnet hier entweder eine generalisierte Angststörung, eine unbegründete diffuse Furcht oder ein nur ostentativ vorgetragenes „Leiden an der Welt“. Das auf den deutschen und niederländischen Sprachraum beschränkte Substantiv „Angst“ wurde 1844 von Søren Kierkegaard in die philosophische Diskussion eingeführt, ist also nur über die etymologische Wurzel „typisch deutsch."
Ich denke, da ist schon viel gesagt ... <<

,.,.

Tut mir leid, das läuft letztlich auf Rassismus hinaus.

Angst liegt weder in deutschen Genen, noch in der deutschen Kultur.

Rosemarie Hägele
Angst versus angemessene Vorsicht

Ich muss zugeben, dass ich es ein wenig seltsam finde, gestern noch von Warnungen über Delta zu lesen und heute den Leuten, die das ernst genommen haben, einen pathologischen Stempel aufzudrücken. Ich bin überzeugt, dass die meisten Leute - zu gegebener Zeit - wieder in den Alltag und die Normalität zurückfinden werden. Dass das nach überstandener Seuche seine Zeit brauchen wird, finde ich wiederum auch völlig normal. Die Frage ist doch aber: ist die Pandemie tatsächlich schon vorbei? Ich finde es schön und gut, dass das Leben wieder in die Städte einzieht. Aber wenn ich die Bilder der vollen Fußballstadien sehe, muss ich mich doch fragen, ob Profitgier das Eingehen jeglicher Risiken rechtfertigt . Ich persönlich gehe niemandem aus dem Weg, trage dafür aber generell gegenüber Leuten aus anderen Haushalten eine Maske, denn ich halte das für eine angemessene Vorsichtsmaßnahme, solange die Zahlen nicht in allen Ländern sinken und man dennoch überall hin reisen darf.

weingasi1
Am 04. Juli 2021 um 09:43 von SiMonAu

damit getan dass sich der Gast einen Nachweis beschafft.

Im Laufe der Zeit mussten Gaststätten sehr wohl Maßnahmen umsetzen die Geld kosten

- Grössere Tischabstände: weniger.mögliche Gäste = höhere Fixkosten per Gast
__
So sehe ich das auch. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die meisten fast 6 Monate überhaupt kein Einkommen generierten, obwohl von wissenschaftl. Seite mehrfach berichtet wurde, dass von Restaurants oder kleinem EZH so gut wie keine Gefahr droht.
Wenn die Wirte nun hingehen und schlagen z.B. 10 cent aufs Bier auf oder 1,00 € auf ein Tellergericht, so finde ich das absolut ok. Wem das wehtut, der geht ohnehin kaum zum Essen in die Gastro. Ich freue mich, dass die Gastro wieder möglich ist, gönne den Betreibern den Umsatz von Herzen.
Da würde mich, wenn überhaupt, signifikante Preissteigerungen in den Supermärkten schon mehr ärgern, denn die haben eher profitiert.

werner1955
schwer bis unmöglich, die eigenen Beweggründe zu erforschen?

Klärungsbedarf @
Das ist jedenfals für mich falsch.

Ich habe in meinem leben schon sehr viel Ängste gehabt und immer genau gewußt weshalb und erfolgreich dagegen gearbeitet.

Das fing beim laufen und den ersten Stürzen an und hat mit Corona nicht aufgehört.

Thomas D.
08:55 von Nachfragerin

irrationale Ängste
"Der Begriff [Cave-Syndrom] suggeriere zudem, dass diese Ängste oder Sorgen irrational seien."

Ängste sind immer irrational.

Ich genieße es sehr, dass Sie zu praktisch jedem Thema solche Weisheiten parat haben. Man lässt sich gerne von Ihnen die Welt erklären.

Plötzlich aber gibt es doch rationale Ängste, welche sie den ungeimpften Mitglieder der Hochrisikogruppe zugestehen.

Da fehlt mir jetzt so ein bisschen die Stringenz in der Argumentation. Aber ich bin sicher, Sie werden auch das erklären können.

vriegel
10:51 H. Hummel - Psychologe statt Hausarzt

"Viele Krankheiten bedürfen nicht den Haus- oder Facharzt, sondern Psychologen in geeigneten Einrichtungen. Ebenfalls ist das Singledasein, dass Fehlen emotionalen Austausches abseits der sozialen Medien ein Faktor moderner Daseinsform ein Faktor, auch coronabedingt. Stichwort "schlicht" Einsamkeit, ein Aufschaukeln der Gedanken ohne die Möglichkeit sie beenden zu können."

Das kann man gar nicht oft genug erwähnen. Auch laut Wikipedia leiden rund 12 Millionen in Deutschland an der einen oder anderen Form einer Angststörung...

Nicht wenige ohne es zu wissen.

werner1955
"Entzugstherapie"

von Bioabfall @ >>> ist es auf einmal ausreichend
Danke.

Das sehe ich auch so.

Und viel Untersuchungen haben das ja auch bestätigt.
https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur
/nachrichten/corona-folgen-konsumstau-in-deutschland-
die-buerger-horten-milliarden/27048076.html?ticket=ST-
2181820-UMCXo20EkEKVgMeOTu0p-ap2

Nettie
@leider geil, 10:32 (re @ Oneiroi)

„Sondern die still und heimlich erhöhten Preise“
—-
>> „Die Lebensmittelpreise sind nach meiner Beobachtung höchstens unwesentlich gestiegen“ <<

Auf die Situation hierzulande bezogen ist Ihre Aussage auch meiner Beobachtung nach durchaus zutreffend.

„Außerdem lösen Preissteigerungen normalerweise keine Ängste aus“

„Normalerweise“ ist allerdings relativ. Bei großen Teilen der Bevölkerung in anderen Ländern, für die das „täglich“ im Begriff „täglicher Überlebenskampf“ wortwörtlich zu verstehen ist - weil sie ohnehin schon am Rande ihrer Kräfte (oder besser gesagt: „finanziellen Möglichkeiten“) sind, leider allerdings schon.

weingasi1
Am 04. Juli 2021 um 10:21 von Shantuma

Man merkt klar, mit welchem Klientel man hier spricht.
Wohlsituiert, eventuell mit kleinen Garten und eigenem Haus.

Hier ist so gut wie keiner der von Hartz4 leben muss, welcher systemrelevant an der Kasse sitzen muss. Oder für Mindeslohn 200+ Kontakte als Paket-Lieferant hat, welcher erst Feierabend hat, wenn alle Pakete ausgeliefert sind.
__
Wenn weniger im Internet bestellt würde, hätten etliche dieser Paketboten überhaupt keinen Job ! Wenn jeder Bote täglich nur noch die Hälfte an Auslieferungen hätte, dann werden halt die Entbehrlichen entlassen. Logisch. Wollen Sie jetzt denjenigen, die weil es sonst kaum Möglichkeiten über Monate gab, im Internet gekauft haben, einen Vorwurf machen ? Viele Geschäfte haben u.a. nur überlebt, weil sie im Netz präsent waren.
Nochwas : woher wollen Sie wissen, dass es denen, die Haus/Garten haben finanziell immer gut geht ? Vllt haben die Schulden, nie Urlaub gemacht, gönnen sich sonst nichts. Wie immer, Neiddebatte.

Nelke785

>> haben Sie im März 2020 Nachrichten
>> gesehen, Kindernachrichten(!),
Ähh, März 2020 hat (leider) noch niemand Corona richtig für voll genommen. Nur zur Erinnerung:
03/2020 wurde gerade mal die 'Diamond Princess' evakuiert, war Ischgl und die weltweite Todeszahl lag gerade mal bei 2.500. -.-
——————————
Wie bitte? Im März 2020 begann unser strengster und bester Lockdown den wir hatten. Und Sie behaupten allen Ernstes, dass im März 2020 die Tragweite der Gefährlichkeit noch nicht bekannt war?

Rudolf238
09:12 von JensKwass, Angst & Freiheit.

""Eine offensichtliche Sehnsucht zur dauerhaften Sozialkontrolle - gern auch jenseits von Corona - scheint bei immer mehr Mitbürgern gewünscht die "neue Normalität""
Dieser Aussage würde ich mit einer Einschränkung zustimmen, erst bei Mitbürgern ab einem Alter von ca. 45-50 Jahren.
Nachts höre ich die Jungen feiern, viele der Alten haben am Tag die Panik.
Die Alten möchten noch in Ruhe und Lange ihren Lebensabend verbringen.
Sollen doch die Alten daheim bleiben, können die Jungen feiern, ist m.M.

Haki1906
@Shantuma: Ich zb lebe

@Shantuma:

Ich zb lebe momentan leider von ALG2 und muss sagen, auch ohne eigenen Garten und lebend in einer 2-Zimmer-Wohnung in einer Stadt habe ich mich in der ganzen bisherigen Pandemie-Zeit NIE eingesperrt oder Ähnliches gefühlt. Durch meine Hündin muss ich sowieso mehrfach täglich raus, und auch ohne Hund hätte ich dies getan. Maske auf, dichteres Gedränge vermeiden und Abstände generell einhalten, und gut ist. Da braucht man doch keinen eigenen Garten oder ein Eigenheim für? :-)

Nettie
@Nachfragerin, 11:02 (re @draufguckerin)

„Und zu dieser hartnäckigen Legende mit den Reiserückkehrenden kann ich nur erneut darauf hinweisen, dass die meisten Infektionen im Alltag und nicht auf einer Reise stattfinden“

„Im Alltag NACH einer Reise“ wäre möglicherweise zutreffender.

Michael Meier72
Studie mit 20% geimpften 80% ungeimpft?

Schaut man genauer in die Studie, fällt auf, dass die Befragungsdaten alt sein müssen. Die USA sind im impfen schon viel weiter (47%).
Die älteren Altersgruppe waren auch noch nicht durchgeimpft. Mit diesen Ursprungsdaten hätte ich keine Statistik abgegeben bzw. eine Interpretation gewagt.

Hinweis an die nicht Statistiker: Variable n = Anzahl Personen

Received COVID-19 Vaccine: Yes (n=654); No (n=2,359)

weingasi1
Am 04. Juli 2021 um 10:48 von Klärungsbedarf

Es ist nicht völlig von der Hand zu weisen, dass die angeblich zurück erlangten Freiheiten tatsächlich vielfach nur das Wiedererstarken von Konsumterror und Konkurrenzdruck sind.
___
Ich fühle mich weder vom Konsum terrorisiert, noch von der "Konkurrenz", was immer das sein soll erdrückt. Dass ich mir gerne etwas kaufe, hat doch wirklich nichts mit Terror zu tun !
Da finde ich den Psychterror, der teilweise in Form von Ernährungs- und/oder Verhaltensregularien viel nerviger.
__
es ist schwer bis unmöglich, die eigenen Beweggründe zu erforschen.
__
Was gibt es denn da zu erforschen ? Wenn man Lust auf Gesellschaft und keine Lust zum Kochen hat, geht man essen. Wenn man der Meinung ist, ein paar neue Sachen zu brauchen, dann kauft man sie, wenn möglich. Wir leben glücklicherweise nicht mehr so, wie früher, als es nur die Wahl gabm zwischen den Arbeitssachen und dem "Guten" Kleid zum Kirchgang.

ich1961
11:13 von Kessl Es gibt in

11:13 von Kessl

Es gibt in einer Pandemie keine Normalität.
Da braucht niemand Angst verbreiten und tut das auch nicht. Es wird gewarnt - vor eine Variante, die noch ansteckender ist und jüngere Menschen gefährdet.
Und zur EM :

**In Schottland etwa lassen sich nach offiziellen Angaben knapp 2000 Corona-Fälle in Verbindung mit Spielen der EM bringen.**

**Auch Finnland berichtet von rund 300 Fans, die infiziert von der EM zurückgekehrt seien. Rund 800 Menschen seien zudem ohne Test eingereist, weil die Testkapazitäten an der Grenze nicht ausgereicht hätten. Aus Schweden kommen ähnliche Klagen. In Ungarn, wo in Budapest vor vollen Rängen gespielt wird, war nach dem Spiel der Franzosen gegen Ungarn der Fall einer positiv getesteten französischen Familie bekannt geworden.**
Quelle:
"https://www.rnd.de/gesundheit/corona-faelle-nach-em-spielen-pandemiebes…"

Wünsche allen einen schönen Nachmittag.

bolligru
11:15 von teachers voice

Wenn Sie das derart radikal sehen, dann müßten Sie konsequenterweise die schwedische Regierung als "Regime" bezeichnen und über Disziplinierungsmaßnahmen (Sanktionen) nachdenken.
Freiheit ist für mich das höchste Gut in einer Demokratie und Freiheitseinschränkungen darf es nur wohlbegründet geben.
Was sind gegenwärtig eigentlich die Begründungen?
Zu Beginn, also vor gut einem Jahr, hieß es: ...dadurch die Vulnerablen schützen und so eine Überlastung der Krankenhäuser verhindern... und das finde ich nachvollziehbar, wenngleich bei jeder Maßnahme zuerst geprüft werden muß, in wie weit eine solche tatsächlich Fortschritte bringt.

teachers voice
re 11:02 Nachfragerin: Legenden

>>Und zu dieser hartnäckigen Legende mit den Reiserückkehrenden kann ich nur erneut darauf hinweisen, dass die meisten Infektionen im Alltag und nicht auf einer Reise stattfinden<<

Pardon, aber sind nicht gerade Sie es, die hier permanent die gleichen „hartnäckigen Legenden“ verbreitet?

Als es kaum Reisen gab, konnten dort auch kaum Infektionen stattfinden. Und logisch treten diese fast immer im „Alltag“ auf - weil man sich dort ja ständig befindet. Und natürlich gab es im Freien keine Infektionen, so lange man sich dort nicht stundenlang singend in den Armen lag. Ich erinnere nur an Ischgl usw. usw.

Im Augenblick ist die Situation aber hier eindeutig wieder so, dass die Infektionen besonders durch „ausgelassenes Feiern“ auf „Reisen“ neu eingeschleppt werden.

Natürlich in den „Alltag“ - wohin denn sonst?

Sausevind
11:13 von Kessl

"Nein, liebe Redaktion der Tagesschau, es ist nicht die Normalität die Angst macht. Angst wird aktiv und bewusst verbreitet von Politiker und Medien."

,.,.,

Das behaupten hier einige.

WARUM aber die Politiker dergleichen tun sollten, wird entweder überhaupt nicht begründet oder so, dass diese Politiker demnächst eine Diktatur errichten wollen und die deutschen Bürger schon mal hörig machen wollen.

Die letztgenannte Sicht ist eine ideologische.
Wer sich diese einreden lässt, sollte sich hinterfragen, ob er sich von der Hörigkeit nicht jetzt schon befreien muss.

Es sind diese EINFLÜSTERER, die die Bürger dumm machen wollen - nicht unsere Politiker.

Ein Zitat von Immanuel Kant:
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

saschamaus75
@11:13 von Kessl

>> wie gefährlich doch dieses Fußball sei

Erzählen Sie das doch bitte den infizierten 100 finnischen Fans. oO

saschamaus75
@11:25 von Wolfes74

>> Alle offiziellen Zahlen sagen aus, das für
>> Kinder so gut wie kein Gesundheitsrisiko
>> besteht. Jedenfalls nicht mehr, als bei
>> anderen vergleichbaren
>> Infektionskrankheiten

Sie merken selber, daß Sie mit Ihrem 2. Satz den 1. Satz ad absurdum führen? oO

Sisyphos3
11:42 von Sausevind

Angst liegt weder in deutschen Genen, noch in der deutschen Kultur.
.
in den Genen wohl nicht !
in der Kultur ???
2 Weltkriege, womöglich noch Vertreibung in der Familie
oder Bekanntenkreis können eine Gesellschaft schon prägen

Sausevind
11:38 von bäuerchen

<< @Shantuma 10.21 Uhr

"Man merkt klar, mit welchem Klientel man hier spricht.
Wohlsituiert, eventuell mit kleinen Garten und eigenem Haus."...

Ein hervorragender Beitrag, der mir voll aus der Seele spricht. [...]
Noch immer stechen die gleichen User hier täglich hervor und werden zum Teil ausfällig, man bestaune auch heute wieder die Beiträge des Users "Sausevind", der hier täglich dadurch glänzt, anderen zu erklären, wie doof sie doch sind. <<

,.,.,

Tut mir Leid, wenn ich Sie gekränkt haben sollte.
Da Sie aber nicht sagen, womit, kann ich dazu auch keine Stellung beziehen.

Im Übrigen irren Sie sich in der Beurteilung meines Wohlstands.

Ich bin wirklich sehr arm, bleibe aber dennoch desbezüglich gleichmütig.

x

"Da wurden schon Höchststrafen gefordert, weil sich Lieschen Müller mit Max Mustermann getroffen haben, weil das ja verboten war."

,.

Wenn Sie wirklich mitlesen, wissen Sie auch, dass ich regelmäßig gegen diese Strafsucht anschreibe.

Sie verwechseln mich offenbar.

weingasi1
Am 04. Juli 2021 um 11:35 von Michael Meier72

Die Wahrscheinlichkeit sich in der Öffentlichkeit anzustecken ist bei geimpften und ungeimpften btw. gleich groß. (Abhängig von Abstand, Variante, Anzahl Kranker usw.)
--
Wer sagt das denn ? Würden Sie mir da bitte eine Quelle für diese, meines Wissens unzutreffenden Behauptung, geben ?

SinnUndVerstand

Das gute alte populärwissenschaftlich geschriebene Standardwerk "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann würde ich manchen empfehlen. Es gibt unterschiedliche Angstausrichtungen:
- vor Nähe
- vor Trennung/Distanz
- vor Veränderung
- vor Konstanz/Kontinuität.
Jeder Mensch hat sozusagen sein 'Angstprofil', das sich aus Lebenserfahrungen, Charakter etc zusammensetzt und natürlich auch verändert und entwickelt.
Am gesündesten ist, wer situationsadäquat alle vier Grundformen der Angst kennt.

draufguckerin
um 11.02 von Nachfragerin, versteh ich nicht

"Es wäre ein sehr großer Fehler, wenn Sie ihren Kindern oder Enkeln den Kontakt zu anderen Kindern verbieten."
Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich das vorhätte?

Sausevind
11:57 von vriegel

"Auch laut Wikipedia leiden rund 12 Millionen in Deutschland an der einen oder anderen Form einer Angststörung...

Nicht wenige ohne es zu wissen."

,.,.,

Genau da fängt es an:

man unterwirft sich kritiklos irgendwelchen selbsternannten Autoritäten und gibt seine eigene Urteilskraft an der Garderobe ab.

Wikipedia ist nicht der liebe Gott.

weingasi1
Am 04. Juli 2021 um 11:58 von Nettie

„Außerdem lösen Preissteigerungen normalerweise keine Ängste aus
__
Normalerweise“ ist allerdings relativ. Bei großen Teilen der Bevölkerung in anderen Ländern, für die das „täglich“ im Begriff „täglicher Überlebenskampf“ wortwörtlich zu verstehen ist - weil sie ohnehin schon am Rande ihrer Kräfte (oder besser gesagt: „finanziellen Möglichkeiten“) sind, leider allerdings schon.
__
Ich hatte allerdings den Eindruck, dass es in dem Bericht um DE ging.