Ein Mädchen sitzt an einem Tisch über ihr Heft mit Matheaufgaben gebeugt.

Ihre Meinung zu Karliczek: Eine Milliarde Euro für Corona-Nachhilfe

Zur Unterstützung lernschwacher Schüler in der Corona-Pandemie will Bildungsministerin Karliczek eine Milliarde Euro für Nachhilfeprogramme ausgeben. Denn bis zu ein Viertel der Schüler habe große Lernrückstände.

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174 Kommentare

Kommentare

Tinus
Wußte gar nicht, ...

... dass es Frau Karliczek überhaupt noch gibt?

frische Unterhose
@ wega

Wäre es nicht besser für alle Schulkinder,das komplette Jahr zu wieder holen?

Dann fällt ja ein kompletter Ausbildungsjahrgang in den Betrieben aus. Wir haben eh schon einen hoffnungslosen Fachkräftemangel. Und wir kriegen einen riesen Stau in der Schule. Oder wollen Sie die Einschulung von 6 auf 7 Jahre verlegen?

Tada
08:34 von free Nawalny

Erzählen Die mir keine Märchen. Das Schulsystem ist anders.

In Polen, wo ich als Kind lebte, wurde auch viel mehr unterrichtet.
Es gab die Volksschule, die bis zu 8. Klasse ging.

Aber es gab auch eben die Schüler, die durchgeschleift wurden und die, die 2 oder 3 Mal sitzen geblieben sind.

Wir hatten Schüler bei uns in der Klasse, die 1, 2 oder 3 Jahre älter war, als wir. Bei solchen Schülern wurde einfach ein bestimmtes Alter abgewartet und dann wurden sie in eine Berufsschule gesteckt.
Das heißt diese Schüler wurden teilweise schon nach der 5. Klasse aus der Schule entlassen und sind dann zum "Säcke schleppen" geschickt worden.

Das der übriggebliebener Rest der Schüler besser lernte ist keine Leistung von mehr Matheunterricht.

nie wieder spd
@ um 09:01 von Desinteresse 21

Mit dem Rückstau haben Sie völlig recht. Darauf ist das Schulsystem nicht vorbereitet und entsprechend fehlen auch noch die personellen Kapazitäten.
Aber warum die Ferien verkürzen? Wollen Sie es den Schülern noch schwerer machen als es ohnehin schon ist?
Jedes einzelne Problem das mit Schule zusammenhängt ist ausschließlich von Erwachsenen verursacht.
Die pandemiebedingten Probleme erst recht.
Nun wäre es an der Zeit endlich über bessere Möglichkeiten der Beschulung nachzudenken. Mit längerer Schulzeit und G15 statt G8 oder G9. Mit mehr Lehrern, Psychologen, Sozialarbeitern und besser ausgestatteten Gebäuden und dem besten Equipment, das es für Geld zu kaufen gibt.
1 Milliarde wird dazu nicht ausreichen. Aber es könnte ein Anfang sein.

Account gelöscht
Da wird der Amtsschimmel wieder wiehern

Eine ganze Menge Nachhilfe kann von älteren Schülern geleistet werden, die im jeweiligen Fach gut sind. Zu Hause bei einem der Schüler.

Aber für diese Art Nachhilfe wird sicher kein Cent fließen. Stattdessen müssen es garantiert zertifizierte (kostet) Institutionen sein mit gemieteten Räumen (kostet) und Fachpersonal mit Abschluss (kostet und ist nicht beliebig verfügbar). Sauteuer, kaum effektiver.

An solchem Formalgedöns krankt der Westen generell und im Fall Corona stirbt er daran auch zum Teil.

asimo

Das Schuljahr annulieren klappt nicht, wir haben nicht die Kapazität: Grundschulen müssten die nächsten Jahre 5 statt vier Jahrgängen beschulen, da fehlt es an Räumen und Personal...

nie wieder spd
@ um 09:02 von Mika D

Offene Schulen sind nicht wichtig. Ohne Corona könnten die Kinder ihre sozialen Kontakte auch außerhalb von zu Hause haben. Schule ist dazu nicht nötig.
Schulen sind, wie wir im Laufe der Pandemie alle mitbekommen haben, eine mittlerweile auf eine Verwahrmöglichkeit für Eltern reduziert, die aus finanziellen oder persönlichen Gründen keine Möglichkeit sehen, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen.
Und wenn Eltern sich für die Schulen ihrer Kinder tatsächlich interessieren würden, sähen doch Schulen ganz anders aus.
Hätten wohl möglich saubere und funktionierende Toiletten.
Anständiges Mittagessen würde überall vor Ort gekocht und es gäbe an Schulen 3 oder 4 x soviel Personal für die Schüler.
Und vor allem anderen: Sowohl Schüler als auch Lehrer hätten Spaß
Von all dem sind wir noch Lichtjahre entfernt.
Aber nun könnte man Änderungen herbeiführen.
Die Gelegenheit ist günstig

John Koenig
@Victor Jara

" Arbeit und damit soziale Gerechtigkeit muss neu verteilt und gedacht werden . Wir sollten unsere nachkommen auch darauf vorbereiten das auch ein leben ohne Arbeit im üblichen Sinne erstrebenswert ist . "

Und wie sieht bei Ihnen dann die Wertschöpfung aus die zur Finanzierung eines erstrebenswerten Lebens ohne Arbeit gebraucht wird ?
Sollen diejenigen die 70 Stunden pro Woche arbeiten und ein hohes Einkommen haben dann einfach mehr zur Kasse gebeten werden , so ganz im solidarischen Sinne ?
Sie können ja die Ergebnisse sämtlicher sozialistischen Experimente der letzten 100 Jahre studieren , ob Sie da Ihre Ideen bestätigt sehen ......

frische Unterhose
@ Tada

Das polnische Schulsystem gilt bei Polen als bürokratisch und ineffizient.

harry_up
Schule - endlich kann man da mitreden,...

...denn es hat ja jeder zumindest irgendwann einmal die Schule besucht; da fühlt sich manch einer automatisch prädestiniert, Substantielles dazu zu sagen, vor allem, wenn es um Lehrer und deren Job geht oder um die universelle Bedeutung bestimmter Fächer...

Bisschen mehr Zurückhaltung hier und da wäre gut, aber vor allem wäre es angebracht, nicht schon wieder reflexartig nach dem Negativen zu suchen.

Es ist nunmal wie es ist, also:
Nicht um vergossene Milch klagen, sondern nach vorn schauen!

frische Unterhose
@ nie wieder bildung

Mit mehr Lehrern, Psychologen, Sozialarbeitern und besser ausgestatteten Gebäuden und dem besten Equipment, das es für Geld zu kaufen gibt.
1 Milliarde wird dazu nicht ausreichen. Aber es könnte ein Anfang sein.

Im Gesundheitssystem sparen wir, was das Zeug hält und im Bildungssystem hauen wir die Kohle raus? Natürlich auf Pump.

Seebaer1
Keine Ahnung...

Warum nur erinnert mich das an den Typ, der jemanden ins Wasser stößt, ihm dann aber anbietet, seine Kleidung bei ihm zu trocknen?

nie wieder spd
Was die Nachhilfe angeht

@ ARD: Wie lief es denn mit dem speziellen Pandemie - Angebot des Schulfernsehens?
Gibt es demnächst ein paar Zahlen dazu, wie oft es genutzt wurde und wie sinnvoll es war? Hat es den Schülern vielleicht überhaupt nicht geholfen und deshalb haben nun so viele Schüler mehr Defizite als nötig?
In welchen Fächern des Schulfernsehangebotes gab es die meisten Teilnehmer? Gibt es Rückmeldungen von Schülern?
Für die meisten Fächer gibt es allerdings bei YouTube Videos, die allen „schlechten“ Lehrern die Schamesröte ins Gesicht treiben müßte.
Dazu braucht es aber vernünftigen Internetzugang und entsprechendes Equipment für alle Schüler. Und alles könnte auch in der Schule genutzt werden.

pemiku
Wissen ist Macht

Alle reden hier vom Nachholbedarf bezüglich des Wissens.
Wo aber bleibt der soziale Aspekt?
Wer macht sich Gedanken über erhöhte psychische Belastungen, denen unsere Kinder und Jugendlichen während der wiederholten Lockdowns ausgesetzt waren?
Wir stehen wohl vor größeren Problemen als nur Lernrückstände aufholen zu müssen.

Mama79
Keine Lehrerschelte

Gleich vorweg, nein, die Lehrer sind nicht schuld an der Misere.
Jedoch Frage ich mich, ob bei nur 36 Unterrichtswochen pro Schuljahr nicht auch (bereits durch die Besoldung bezahlte) "Ferienarbeit" durch unsere verbeamteten Lehrer*innen erwartet werden darf.
Das Kalenderjahr hat 52 Wochen, abzüglich 36 Unterrichtswochen sowie 6 Wochen Urlaubsanspruch sind 10 Wochen für Organisationstätigkeiten sicherlich sehr, sehr hoch angesetzt.
Zwei Wochen Nachhilfedienst pro Vollzeitstelle halte ich für durchaus leistbar.

schabernack
09:19 von M. Höffling

«Eine ganze Menge Nachhilfe kann von älteren Schülern geleistet werden, die im jeweiligen Fach gut sind. Zu Hause bei einem der Schüler.»

Ich weiß es schon jetzt von mir selbst, und aus dem Bekannten- und Freundeskreis, dass längst im privaten Rahmen viel mehr Nachhilfe geleistet wird, als dies auch öffentlich bekannt ist. Für lau als wie ehrenamtliches Engagement, oder hin und wieder für kleine Aufmerksamkeiten wie etwa leckere selbst gebackene Kuchen, oder für mit einkaufen gehen.

«Stattdessen müssen es garantiert zertifizierte (kostet) Institutionen sein mit gemieteten Räumen (kostet) und Fachpersonal mit Abschluss (kostet und ist nicht beliebig verfügbar). Sauteuer, kaum effektiver.»

Es ist ohne jeden Sinn, nun wieder was anderes mies zu schreiben, bevor das überhaupt begann. Fast jeder kennt im persönlichen Umfeld Familien mit Kindern, die Unterstützung sehr gebrauchen können. Außerdem gibt es viele Menschen, die sich auch ohne Lehramtsstudium mit Nachhilfe betätigen.

draufguckerin
Hier sind viele schlechte Schulerfahrungen versammelt

Einige der hier aktiven Foristen scheinen sehr schlechte Schulerfahrungen gemacht zu haben. Schade, das muss besser werden.

Aber haben Sie sich schon einmal überlegt, wie es Kindern geht, deren Eltern zu Hause ständig über "die Lehrer" herziehen?
Für Kinder kann das ein Konflikt sein: Kann/darf ich in der Schule gut und gerne mitarbeiten, wenn meine Eltern den Lehrer verachten? Wenn ich als Kind gerne lerne und gute Leistungen habe, stelle ich mich dann gegen meine Eltern?

Wenn das Kind keine guten Leistungen in der Schule zeigt, wenn es sich gegen die Schule stellt, bestätigt es damit die Einstellung seiner Eltern. Die haben es ja schon immer gewusst: Schule ist sch ...

Leidtragende sind Kinder, die mit zu wenigen Kompetenzen im Leben zurecht kommen müssen. Das Leben ist unübersichtlich und hart, wenn man nicht lesen, schreiben rechnen kann.

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Bei allem Verständnis, aber diese Regierung kann nicht ihr totales Versagen durch immer höheren Schulden zu kompensieren versuchen!

rr2015
die Bürokratie lässt grüßen-warum nicht sofort?

Erst Erhebung zu Ende des Schuljahres?
Jeder Lehrer kennt die schwächen seiner Schüler und kann gezielt sagen wer wie gefördert werden kann. Das können dann Lehramtsstudenten oder auch Lehrer sofort übernehmen. Jede Schule sollte ein Budget erhalten. Brennpunktschulen natürlich mehr.
Wir dürfen nicht alles weiter verkomplizieren.
Wir regulieren uns im Schlafwagentempo zu Tode.

Der freundliche Friese
Eine Milliarde für Corona Nachhilfe...

Damit Schüler durch die Corona-Pandemie nicht den Anschluss verlieren, will Bildungsministerin Anja Karliczek eine Milliarde Euro für ein bundesweites Nachhilfeprogramm ausgeben. 

###

Nichts als eine weitere Flickschusterei...
Zwei zerbröckelte Schuljahre kann man nicht eben mal so mit Nachhilfe wieder aufholen. Frau Karliczek, verabschieden sie sich von den Gedanken mit Geld Bildungsdefizite erkaufen zu können. Da müssen sie schon mit anderen Lösungen kommen !

harry_up
@ frische Unterhose

Ihre Kommentare zeigen Ihre Überzeugung, dass ein Leben ohne Mathe fast gar nicht sein kann. (Wie war das noch gleich mit dem Mops...)

Woher diese Hybris?
Was geht an einem Menschen vorbei, der ohne höhere mathematische Weihen seinen Beruf zur Zufriedenheit aller ausübt?
Die Bäckereifachverkäuferin, die ohne ihre Kasse zwar nicht imstande ist, die Preise von 4 Kuchenstückchen im Kopf addieren geschweige einen Dreisatz zu rechnen, die aber haargenau zu erklären vermag, woraus der Teig besteht und wie er hergestellt wird.

Nicht jeder muss eine Brücke berechnen können.

Orgamix
Gleichmacherei

Bildungsgerechtigkeit gibt es nicht, soziale Gerechtigkeit gibt es nicht, Gerechtigkeit bei der Verteilung von Intelligenz gibt es nicht.

Wenn wir endlich aufhören würden durch sinnlose Versuche der Gleichmacherei alles zu verschlimmern, wäre schon viel gewonnen.

Da die Rahmenbedingungen der Kinder aber so unterschiedlich sind, wird es eine sinnvolle allgemeingültige Vorgehensweise nicht geben können.

Differenzierung ist angesagt! Und das bedeutet auch Ungleichbehandlung mit Bevorzugung und Benachteiligung.

Leider gibt es aber nur wenige, die das mal ehrlich zugeben wollen.

Also entwickelt sich unsere Gesellschaft lieber zurück.

teachers voice
re 09:48 nie wieder spd: Schamesröte

>>Was die Für die meisten Fächer gibt es allerdings bei YouTube Videos, die allen „schlechten“ Lehrern die Schamesröte ins Gesicht treiben müßte.<<

Nicht nur den „schlechten Lehrern“, nein, uns allen! Weil diese „Videos“ zeigen können, wie vielfältig und faszinierend „Lernen“ sein kann.

>>Dazu braucht es aber vernünftigen Internetzugang und entsprechendes Equipment für alle Schüler. Und alles könnte auch in der Schule genutzt werden.<<

Könnte - müsste aber nicht! Es geht nicht um die Technik - es geht um die Begeisterung, wie schon geschrieben wurde. Und Sie glauben doch nicht, dass man als Lehrer „begeistern“ könnte, in dem man Videos zeigt. Nein, dazu gehört sowohl viel mehr als auch viel weniger: Eben „Begeisterung“! Ein Begriff, der mich immer wieder selbst mitreißt und begeistert.

Konkret: Lassen Sie sich nicht auf ein „besser“ oder „schlechter“ ein - es kommt immer auf die Kombination von allem an. Patentrezepte taugen nie!

Mike65
Das gesamte (Schul-)System ist doch krank

Es ist sicherlich zu begrüßen, wenn ein Teil unserer Steuergelder für die jetzt aufgefallenen Defizite im Bildungswesen eingesetzt werden. Sinnvoll wäre es sicherlich, dieses Geld dafür einzusetzen, dass alle Schulen technisch so ausgestattet werden, dass jedem Schüler mindestens ein aktuelles Tablet zur Verfügung gestellt werden kann, damit Homeschooling nicht mit dem Smartphone des Vaters stattfinden muss. Aber sind wir doch mal ehrlich: Schulen und Kitas werden derzeit doch nur deswegen mit aller Gewalt offen gehalten, da sie heutzutage hauptsächlich Kinderverwahr- und Erziehungsanstalten sind/sein sollen, weil die Eltern meistens auf beide Einkommen angewiesen sind. DAS ist die Krankheit des Systems. Hätte man von staatlicher Seite das Virus bereits im letzten Herbst mit einem richtigen Shutdown - der nun, auch "dank" steigender Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, sicher sehr bald umgesetzt werden muss - mutig bekämpft, wäre bestimmt viel Leid und Sorge erspart geblieben...

mcg

Gerade die Abschlussklassen haben sehr viele Wochenstunden Unterricht konzentriert auf 5 Tage, Freizeitaktivitäten wie Sport, Musik oder einfach mal chillen finden kaum Platz. Wo sollen da noch 4 zusätzliche Stunden Nachhilfe untergebracht werden?
Auch in der Schule ist das Motto "viel hilft viel"
fehl am Platze.
Berlin will den Schülern ermöglichen, freiwillig ein Schuljahr zu wiederholen. Mal schauen, wie viele das Angebot annehmen werden, mal schauen, ob das angesichts des Lehrermangels zu bewältigen ist.

wenigfahrer
Es ist viel Geld

vorhanden, und spielt anscheinend keine Rolle mehr. Ich bin ja sehr verbunden mit der Schule, weil ich lange an einer gearbeitet habe bis zur Rente.
Die Vorstellung über Schule, ist bei einigen hier, sehr eigenartig, haben wahrscheinlich lange keine mehr gesehen.
Welche Gruppe von Schülern hängt den hinterher, das müsste erst mal geprüft werden, die Aussage ist zu pauschal, und kann ich im privaten Umfeld auch nicht feststellen.
Wenn es 1,5 Milliarden gibt, wird auch jemand geben der das Geld haben will, entsteht ganz schnell was neues, da brauch sich niemand Gedanken darüber machen, über den Nutzen dann schon eher.

Und eine Diskussion über die innere Geometrie von Flächen und Satz des Thales, ist auch nicht Zielführend, die wenigsten Menschen brauch das zum arbeiten oder sonst im späteren Leben.
Bis auf auf paar Spezialisten wo es zum Arbeitsumfang gehört.
Einige Menschen werden auch noch zum Arbeiten benötigt, es werden nämlich Waren exportiert in alle Welt.

MartinBlank
Ferien verkürzen? Schuljahr wiederholen?

Die Ferien zu verkürzen ist keine Option. Schülerinnen und Schüler brauchen diese Zeit, um ihre Akkus wieder aufzuladen. Was möglich gewesen wäre, wäre eine Verschiebung gewesen: man hätte die Sommerferien vorziehen können, meinetwegen 1. März bis 15. April, um dann im Sommer, wenn wieder normaler Schulbetrieb möglich ist, nur zwei Wochen Ferien vor dem nächsten Schuljahr zu geben.
Aber das kollidiert dann mit außerschulischen Aspekten.

Das Schuljahr zu wiederholen ist keine Option. Zum einen wäre es rein rechnerisch Unsinn, ein komplettes Jahr zu wiederholen, weil ein Drittel des Schuljahres per Fernunterricht erteilt werden musste. Und zum anderen würde man die SuS bestrafen, die das homeschooling zwischen Weihnachten und Ostern ernstgenommen haben und sich Mühe gegeben haben - und das sind die allermeisten.
_

andererseits
@09:10 von Tinus

Da sehen Sie mal, dass die Tagesschau auch für Nachhilfe sorgt.

frische Unterhose
@ baroso59

Ich weiß noch nicht mal, was der Satz des Thales ist und habe mich trotzdem bisher ganz gut durchs Leben manövriert.

Sie zeichnen im Garten eine gerade Linie und markieren einen Punkt M auf Ihr. Jetzt zeichnen Sie (mit einen Pflock und einem Seil) einen Halbkreis um M, der die Linie in den beiden Punkten A und B schneidet.
Mit jedem Punkt C auf der Halbkreislinie erhalten Sie dann ein rechtwinkliges Dreieck ABC mit rechtem Winkel bei C.
Nicht schwer und mindestens 2500 Jahre alt.
Und den Beweis kapieren Kinder in der 7. Klasse auch sofort.

MartinBlank
um 09:56 von draufguckerin

Sie haben damit die Hauptursache angesprochen, warum Kinder aus den sogenannten "bildungsfernen Schichten" in der Schule dann auch selbst im statistischen Mittel schlechter abschneiden. Wenn ich meinem Kind vermittle, dass man dieses Thema oder jenes Fach "sowieso nie wieder braucht", dann kommen beim Kind natürlich entsprechende Noten raus.
_

draufguckerin
Für viele Eltern eine Erleichterung

Was spricht dagegen, die Schulen in diesen Sommerferien offen zu lassen?
Viele Eltern haben über das Homeschooling geklagt, mussten ihr Arbeitspensum reduzieren, um ihre Kinder zu beaufsichtigen und zu unterstützen. Gemeinsame Sommerferien fallen sowieso bei vielen Familien flach, nicht nur in diesem Jahr.
Wie soll man das machen: Mit zwei Personen hat man gerade mal 2x4 Wochen Urlaub. Wenn man noch in Partnerschaft lebt und einen kooperativen Arbeitgeber hat, kann man damit insgesamt 8 Wochen überbrücken. Die Gesamtzeit an Schulferien sind aber ca 12 Wochen. Wohin mit den Kindern in den verbleibenden 4 Wochen?
Da bleiben für einige Oma und Opa, die anderen müssen unbezahlten Urlaub nehmen, Überstunden abfeiern oder haben tierischen Stress.

Viele Eltern wären sicherlich froh, wenn ihre Kinder auch in den Ferien ihr Wissen vertiefen könnten und spielerisch in der Schule lernen dürften, d.h. Sport- , Schwimm-, Koch-, Werk- und Kunstunterricht bekämen.

teachers voice
re 09:56 draufguckerin: Vorbilder

>>Aber haben Sie sich schon einmal überlegt, wie es Kindern geht, deren Eltern zu Hause ständig über "die Lehrer" herziehen?<<

Heute finde ich wieder besonders schade, dass dieser Kommentarbereich nun noch tiefer „versteckt“ wurde. Ihrem Kommentar würde ich jedenfalls eine erheblich größere Reichweite wünschen!

Wirklich hervorragend auf den - wunden - Punkt gebracht und gleichzeitig einen - eigentlich - so leichten Ausweg aus dem Schlamassel geboten!

Unbedingt weiternachen!

Ritchi
Nachhilfe

Während der Schulschließung habe ich einem zehnjährigen Kind Nachhilfe in Chemie und Physik gegeben. Was die Lehrer hier ablieferten hat mich doch sehr erschrocken. 14-tägig ging eine E-Mail mit Angabe der Seiten im Lehrbuch oder mit Seiten eines Buches als pdf-Datei an die Eltern, begleitet mit Aufgaben.
Eine Aufgabe in Chemie bestand darin eine Grafik im Lehrbuch abzumalen.
Die gestellten Aufgaben in Physik konnten aus den begleitenden PDF – Dateien nicht beantwortet werden und waren so schwierig, dass Eltern ohne profunde naturwissenschaftliche Kenntnisse hier auch nicht helfen konnten. Nochmal zur Wiederholung: das Kind ist zehn Jahre alt. Noch Fragen?

Frau Schmitt
um 09:48 von Egleichhmalf

" @8:34 von free Nawalny
„Räume, nichtlineare Differentialgleichungen, Differentialgeometrie. Welcher deutsche Schüler kennt heute noch das Theorema Egregium von Gauß?“

Um Ihre letzte Frage zu beantworten: ich. Auch weil ich diese Teilgebiete der Mathematik an einer großen deutschen Universität lehre. ... Mir ist eher gerade der Eindruck entstanden, dass Sie die Gelegenheit nutzen, um allen deutlich zu machen, was für komplizierte Dinge Sie können oder zumindest, was für komplizierte Schlagworte Sie beherrschen... "

so wirkte es auf mich auch ...

... aber, da Sie, @ Egleichhmalf, Ihren Hintergrund kurz einfließen lassen - ich muß mich entschuldigen - ich hatte Ihren Namen immer als "Leger -sprech" interpretiert, so im Sinne - ehh - (was ) gleich mal (p)hfffh - da lag ich völlig daneben - so sorry :-)

schabernack
09:56 von draufguckerin

«Aber haben Sie sich schon einmal überlegt, wie es Kindern geht, deren Eltern zu Hause ständig über "die Lehrer" herziehen?
Für Kinder kann das ein Konflikt sein: Kann/darf ich in der Schule gut und gerne mitarbeiten, wenn meine Eltern den Lehrer verachten? Wenn ich als Kind gerne lerne und gute Leistungen habe, stelle ich mich dann gegen meine Eltern?»

Nur ganz besonders ignorante und dumme Eltern werden die Lehrer ihrer Kinder "verachten", wenn die Kinder gerne lernen, und dazu noch solche Schulnoten "mit nach Hause bringen", die für Eltern (weit) jenseits von Besorgnis sind.

Happy child … happy family life.

Keine Sorgen ums Lernen, und für Eltern sich dann zusätzlich drum kümmern zu müssen. Wirkt äußerst theoretisch konstruiert mit Kindern, die gerne lernen, und Eltern, die das nicht wollen würden, weil Eltern Lehrer doof finden. Corona ändert daran nur durch dessen Existenz auch nichts.

Zum Erwachsensein gehört, eigene miese Erfahrungen von evtl. mit Lehrern zu beerdigen.

andererseits
@ 09:48 von nie wieder spd

Lernen ist ein dialogischer Prozess und ein kommunikatives Geschehen. Vor der Glotze sitzen kann eine nette kleine Ergänzung sein, den Bildungsauftrag von Schule - und Gesellschaft - kann das nicht mal im Ansatz ersetzen.

VictorJara
Koenig

Erstens sollte niemand gezwungen werden soviel arbeiten zu müssen ,
Zweitens ist es ungerecht wenn die einen sich anmaßen, soviel arbeiten zu dürfen, währenddessen die anderen gar keine Arbeit haben. Das gibt dem der viel Arbeitet noch lange nicht das Recht denen die diese Möglichkeit nicht haben in die Armut zu schicken . Ich bin fest davon überzeugt das wir um den sozialen wie auch intellektuellen Frieden wieder herzustellen an eine neu Orientierung in der Gesellschaft nicht vorbei kommen , anders ist Solidarität nicht zu denken . Noch nie war dies so deutlich wie in diese Pandemie . Ein Festhalten am Gestern wird zu immer mehr Ungerechtigkeit führen . Nicht um sonst fordere ich endlich eine angemessene Anerkennung die die Solidarität stärkt . Natürlich bedingt dies eine Neubewertung der Umstände ,die sich permanent und auch durchaus radikal z. b. Pandemie und Klimawandel mehr als deutlich abbilden . Ich fordere nicht mehr als eine solidarische Evolution für unsere Kinder

Nachfragerin
@Egleichhmalf - systemisches Problem

09:48 von Egleichhmalf:
"Ansonsten stimme ich mit Ihnen aber überein, dass die mathematischen Kenntnisse der Abiturienten immer mehr abnehmen und oft nur noch maximal aus Schlagworten bestehen - was aber mit Corona nichts zu tun hat."

Das kann ich nur bestätigen. Ob Bruchrechnung, Variablen oder Gleichungen - solche Grundlagen fehlen vielen Schülern. Selbst 1 mal 10 wird in den Taschenrechner eingegeben. Diese Probleme bestehen seit Jahren. Durch Corona werden sie weiter verschärft, aber die Ursache liegt woanders.

Ich vermute, dass Kinder das kreative Spielen verlernt haben und vom jederzeit verfügbaren Smartphone auf stumpfen Konsum getrimmt werden. Wer in der Freizeit keine Gelegenheit zum Denken bekommt, kann es auch nicht in der Schule.

Account gelöscht
@Schabernack, 9.55 Uhr

Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Scheint, ich habe den Kern meiner Kritik nicht gut ausgedrückt.

Es gibt sehr, sehr viele, die gut Nachhilfe geben können, viele tun es, viele könnten es. Unbürokratisch und effektiv.

Nur erwarte ich, dass gerade diejenigen nichts von der Milliarde sehen werden. Formalismus und Bürokratie werden große Teile der Milliarde verbrennen, und das finde ich mehr als schade.

Dieser bürokratische Formalismus verbrennt generell seit Jahren immer mehr Geld, auf Kosten von Wohlstand, Flexibilität und Tempo. Im allgemeinen Wirtschaftsleben kann man das noch als nervig bezeichnen. Bei Corona kostet es Menschenleben, verlängert Lockdownzeiten und sorgt für bleibende Schäden.

Möbius
@free Nawalny : Russland und Deutschland nicht vergleichbar

Selbst Bundesländer können Sie in Bezug auf Ziele und Inhalte des Mathe Unterrichts kaum vergleichen (Bayern und NRW zB).

In Russland gibt es eine Einheitsschule, in Deutschland spielt dagegen Selektion der Schüler nach Leistungen eine große Rolle. Überhaupt gibt es in Russland die „Leistungsschule“ deutscher Prägung nicht.

Ihr Vater ist offenbar auf eine Spezialschule für Mathematik gegangen. So etwas gibt es wiederum in Deutschland nicht.

In NRW ist die Uni Bonn, mit den wohl aktuell besten deutschen Mathematikern, manche davon in NRW zur Schule gegangen. Aber in NRW kann man Mathe in der Oberstufe abwählen!

Wer aber kann und will kann im Gymnasium in NRW Mathe auf hohem Niveau genießen. Anders als in Bayern, wo man andernfalls befürchtet die Mittel- und Realschulen zumachen zu müssen (wie zT bereits in NRW), versucht man in NRW „bedarfsgerecht“ zu unterrichten: ein Arzt braucht keine Kurvendiskussion, ein Ingenieur kein Gedicht zu analysieren.

Account gelöscht
09:56 von draufguckerin

Ihrem Kommentar möchte ich mich anschließen. Gruß

Traumfahrer
Re : Orgamix !

Sicher gibt es keine soziale Gerechtigkeit, und nicht jedes Kind ist so intelligent und begabt, in sehr hohe Sphären zu kommen. Trotzdem sollte sehr wohl versucht werden, die Chancen für alle zu erhöhen. Jedes einzelne Kind sollte sehr wohl so gefördert werden, wie es bei diesem möglich ist, dann ist schon eine gewisse Gleichbehandlung da.
Nur genau da ist ein großes Defizit, weil so manche Kinder eben diese Chancen nicht erhalten, da die Eltern in den meisten Fällen nicht das Geld dazu haben, oder sich nicht so um die Kinder kümmern, wie es sein sollte. Dazu sind die Menschen einfach unterschiedlich. Das sollte aber in den Schulen kein Hindernis sein, auch nicht der Politik, trotzdem alles zu unternehmen, die Chancen allen zu geben und ermöglichen.
Solange aber in etlichen BL jeder seine eigene Suppe kocht, aber nicht für gleiche Rahmenbedingungen sorgt, das Ganze zu einem Wettbewerb verkommt, werden viele Chancen schamlos vertan, aus purem Egoismus und Eitelkeit !

Klärungsbedarf
um 10:06 von teachers voice

>>
Könnte - müsste aber nicht! Es geht nicht um die Technik - es geht um die Begeisterung, wie schon geschrieben wurde. Und Sie glauben doch nicht, dass man als Lehrer „begeistern“ könnte, in dem man Videos zeigt.
<<

Ich weiß nicht genau, wie man heute lehrt. Aber meinen kompletten Geschichtsunterricht hätte man heute durch phoenix-Dokus ersetzen können: Spannender, begeisternder und viel nachhaltiger im Lerneffekt. Und da werden dann sogar Dinge vermittelt, die aus neuen Entdeckungen und Erkennnissen enstehen.

Nettie
@rr2015, 09:58

„Erst Erhebung zu Ende des Schuljahres?
Jeder Lehrer kennt die schwächen seiner Schüler und kann gezielt sagen wer wie gefördert werden kann“

Dazu Ihre Frage im Betreff „Warum nicht sofort?“

Wahrscheinlich, weil in den Institutionen der staatlichen „Verwaltungsstrukturen“ sehr viele Arbeitnehmer „beschäftigt“ sind, die also einen erheblichen Beitrag zum „Bruttosozialprodukt“ leisten. Und weil diese Strukturen (gemeinhin „Behörden“ genannt) der wichtigste Stützpfeiler der Staatsmacht sind.

draufguckerin
@ schabernack um 9.55 Uhr, Zustimmung

"Es ist ohne jeden Sinn, nun wieder was anderes mies zu schreiben, bevor das überhaupt begann. Fast jeder kennt im persönlichen Umfeld Familien mit Kindern, die Unterstützung sehr gebrauchen können. Außerdem gibt es viele Menschen, die sich auch ohne Lehramtsstudium mit Nachhilfe betätigen."
Richtig. Einer meiner Verwandten, ein Ingenieur in Rente, gibt z.B. Nachhilfe in Mathe und Physik für ältere SchülerInnen und Studierende. Er ist sehr gefragt, also vermutlich erfolgreich. Andere arbeiten ehrenamtlich als Lesehelfer, sie lesen vor, aber meistens hören sie nur geduldig zu. Das allein hilft schon.

Zudem könnten engagierte LehrerInnen auch als Multiplikatoren ihre pädagogische Kompetenz und ihr Fachwissen an interessierte NachhilfelehrerInnen, LehramtsstudentInnen und SchülerInnen vermitteln. Dadurch könnten die Behörden die Qualität verbessern und hätten zugleich eine gewisse Aufsicht über das Geschehen.

morgentau19

Seit vielen Jahren wurde das Bildungssystem nivelliert, um jeden mitnehmen zu können; das Prüfungsniveau wurde herabgesenkt, die Zahl der Einserabiturienten stieg.

Betriebe müssen Eignungstests vornehmen, um die geistige, sittliche und soziale Reife zu prüfen. Schnellkurse müssen den Auszubildenden die Grundrechenarten oder Tugenden beibringen, was in 9 oder mehr Jahren Schule versäumt wurde, um überhaupt Ausbildungsreife zu erhalten

Und jetzt spendiert Frau Karliczek gönnerhaft eine Milliarde für die Versäumnisse, die sie und ihre Bildungsminister-Vorgänger eingebrockt haben mit dem Grund Corona!

Zweifelsohne ist dies ein Grund, aber nicht die Hauptursache der gesamten Misere.

09:06 von schabernack

Wunderbarer und richtiger Kommentar von ihnen. Vielen Dank!

PS. Spielerisch lernen war auch ein Schwerpunkt von Frau Vera Birkenbihl. (auf yt zu sehen)

Davon ist das deutsche Bildungssystem sehr weit entfernt.

Möbius
@free Nawalny 08:39: Studienräte

Also, dass nur schlechte Mathematiker in den Schuldienst gehen würden , dass stimmt nicht. Allgemein ist es heute aber selten geworden (in allen Fächern), dass Lehrer promoviert sind.

Ein Studienrat verdient übrigens sehr gut. Das gilt für viele verbeamtete Berufe. Es ist ein verbreiteter Irrtum in Deutschland, dass man nur in der Wirtschaft richtig gut verdient.

Mathematiker haben auch oft das Problem das sie nicht die große Auswahl haben, was sie in der Wirtschaft machen können.

Meistens arbeiten Mathematiker in der Finanzbranche. Entweder in Versicherungen, aber auch sehr viel in Banken und spezialisierten Unternehmensberatungen wo mathematische Verfahren des Risikocontrollings oder des Asset Managements zur Anwendung kommen.

Wer das nicht mag und nicht an der Uni bleiben kann, muss umsatteln, zB als Programmierer etc.

frische Unterhose
@ nie wieder YouTube

Was die Für die meisten Fächer gibt es allerdings bei YouTube Videos, die allen „schlechten“ Lehrern die Schamesröte ins Gesicht treiben müßte.

Meist treibt es einem aber die Zornesröte ins Gesicht, wenn man sich etwas auskennt. Und Schüler haben kaum eine Chance, Qualität von Quatsch zu unterscheiden, die dort seelenruhig nebeneinander stehen.

singularitaet
Computer an die Macht

Nur als Einwurf: Wenn Mathematik die mit Abstand wichtigste aller Wissenschaften wäre, können wir das Denken doch beruhigt den Computern überlassen.

Mathematik ist eine Logikwissenschaft und eine universelle Sprache, in der z.B. die Physik ausgedrückt werden kann. Aber den schlechten Ruf dieses Faches haben Mathematiker und Mathelehrer selbst verursacht - auch, indem sie sich gerne für wichtiger und besser halten als alle anderen. Stattdessen sollten sie ihre Begeisterung und Faszination für das Fach zeigen und vermitteln, aber das gelingt auch den matheeaffinen Foristen nicht. Stattdessen Arroganz und Empathielosigkeit, beides nicht für eine gelungene Bildung sprechend.
Aber dies muss sich nicht ausschließen, scheint aber bei viel zu vielen Matheeaffinen der Fall zu sein. Diese können oft sehr abstrakt denken, haben aber oft deutliche Probleme mit der Multikausalität und Komplexität.

Nachfragerin
@Mike65 - Die Probleme der Eltern färben ab.

10:06 von Mike65:
"Aber sind wir doch mal ehrlich: Schulen und Kitas werden derzeit doch nur deswegen mit aller Gewalt offen gehalten, da sie heutzutage hauptsächlich Kinderverwahr- und Erziehungsanstalten sind/sein sollen, weil die Eltern meistens auf beide Einkommen angewiesen sind. DAS ist die Krankheit des Systems."

In der DDR waren Kinder ganztägig in der Betreuung, weil beide Elternteile voll arbeiten gingen. Das Bildungssystem war unserem trotzdem überlegen. Die Ursache muss also woanders liegen.

Heute machen ungeregelten Arbeitszeiten oder soziale Probleme den Eltern das Leben schwer. Solche Probleme färben auf die Kinder ab und sind weder vom Lehrer, noch von den Eltern zu lösen. Sozialarbeiter werden leider erst dann aktiv, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Für die eigentlich viel sinnvollere Prävention fehlen die Kapazitäten.

Orgamix
Schuldige

..., ja aber die Lehrerinnen und Lehrer sind doch an allem Schuld.

"Faul und arbeitsscheu, unfähig und ständig nur im Urlaub."

Beschimpfen wir eigentlich auch die Rettungssanitäterinnen und -sanitäter und Notärztinnen und -ärzte, von denen wir in gesundheitlichen Krisensituationen Hilfe erwarten?

Respekt und Wertschätzung wären hier mal angebracht.

Möbius
Es ist der falsche Weg

Anstatt zu versuchen, die im Home-Schooling etwas abgehängten Schüler auf das Leistungsniveau der Klassenbesten zu „hieven“, wäre es besser, die Lehrpläne zu straffen, Leistungskontrollen zu streichen (anstatt, wie hier angedacht, weitere einzuführen).

Es geht so gut wie nichts verloren, wenn die Schüler in ihrer jetzigen Jahrgangsstufe nicht mehr „alles“ das wissen und können, was ihnen üblicherweise heute abverlangt wird.

In manchen Fächern müssen Schüler heutzutage bereits Lerninhalte verstehen, die man vor 40 Jahren noch ein bis zwei Jahrgangsstufen höher erst gefordert hat. Große Ausnahme: Mathematik.

Das Tempo und Arbeitspensum hat massiv angezogen.
International ist das keineswegs so!

Die bayerischen Absolventen sind auch weder intelligenter, noch besser bezahlt oder erfolgreicher im Beruf als Absolventen aus NRW.

Bayern sind auch nicht die besseren Wissenschaftler oder Ingenieure.
Führungskräfte kommen dort sogar nicht selten aus dem Ausland!

singularitaet

Zum eigentlichen Thema: Leider ist unser Bildungssystem zu starr, so dass Bildungslücken i.d.R. nur schuljahresweise aufgeholt werden können, obwohl sie vielleicht nur ein halbes Jahr betragen. An den hochdifferenzierenden Gesamtschulen geht dies eher als im dreigliedrigen Schulsystem, dass als Allheilmittel nur Quer- und Nichtversetzung kennt. Andere Länder (z.B. Kanada) sind dort viel weiter, indem verpasste Kenntnisse auch im folgenden Schuljahr nachgeholt werden können, ohne sitzenbleiben zu müssen. Die vorgeschlagenen Zusatzstunden könnten i.d.S. durchaus hilfreich sein.

draufguckerin
@ teachers voice um 10.20 Uhr, danke

Ich nehme Ihren Kommentar als Kompliment und danke Ihnen dafür.
Ergänzend möchte ich noch anfügen: Die Probleme beim Homeschooling waren sicherlich zum Teil u.a. auf Zeitmangel und beengte Wohnverhältnisse der Eltern zurückzuführen. Wenn man aber weiß, womit erwachsene Menschen sonst ihre Zeit verbringen: Das kann nicht alles sein.

Ich vermute, bei vielen Eltern hat das Homeschooling schlechte Schulerfahrungen aufleben lassen und alte Ängste erweckt.
Eltern fühlten sich plötzlich wieder in der Situation des Schülers, sollten Leistungen bringen, die sie evtl. schon früher nicht beherrschten. Das löst natürlich Versagensängste, Stress und vielleicht auch Wut aus.

Was macht man? Man schiebt es auf andere: LehrerInnen, Schulbehörde, PolitikerInnen und wenn es ganz schlimm kommt auf seine Kinder.
Stress pur, Krach vorprogrammiert.
Nachhilfestunden in den Ferien sind die bessere Lösung.

Tada
@frische Unterhose

"@ Tada Das polnische Schulsystem gilt bei Polen als bürokratisch und ineffizient." Am 27. März 2021 um 09:41 von frische Unterhose

*

User "free Nawalny" hat von seinem Vater geschrieben, bei mir ist das auch schon Jahrzehnte her.

Was heute ist hat damit nichts zu tun.

Traumfahrer
Re : draufguckerin !

Sie haben es schon richtig geschrieben, wo es die größten Probleme gibt. Natürlich will jede(r arbeiten und Geld verdienen, um ein sicheres Auskommen zu haben. Nur hat sich alles zu einer für mich zu extremen Leistungsgesellschaft entwickelt, in der Kinder in etlichen Bereichen und Etagen nur als Ballast angesehen werden, irgend wie nebenher laufen sollen, am Besten sich unsichtbar machen um ja nicht Mama und Papa zu stören. Aber es sind nicht nur die Eltern, sondern auch extrem viele Chefs, die kein oder kaum Verständnis für Kinder haben, und auch kaum Möglichkeiten schaffen, dass beides unter einen Hut gebracht werden kann, Arbeit und Kinder, die für ihre Entwicklung die volle Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigen. Da sollte ein großes Stück weit angesetzt werden, und man sollte von dem in vielen Bereichen zu kurzsichtigem Denken und Handeln weg kommen, nicht immer nur den "heutigen" riesen Gewinn sehen, sondern viel weiter denken in die Zukunft, für unsere Kinder.

melancholeriker
Sabbatjahr

1945 gab es kaum Schulen und Lehrpersonal und ein großer Teil der Schüler und Schülerinnen waren völlig raus dem Regelvollzug der Bildung für einen tüchtig durchorganisierten, bis in die Faszien der Ökonomie rationalisierten Korpus der Wettbewerbsgesellschaft. Die brauchten kein Corona als Ausrede für sichtbaren Mangel an Strategien zur Überwindung von Krisen. Die waren einfach froh, bei Null anfangen zu können und nicht mehr in einem System gefangen zu sein, das durch Verwerten und Entwerten von Menschen
,,erfolgreich" war. Da gibt es Parallelen.

Was passiert denn, wenn auf der ganzen Welt die Luft angehalten werden muß und konstatiert, daß jetzt ein ganzes Jahr ,,ausfällt"? Compared to what? Außer China haben alle anderen Industrienationen ja wohl die gleichen Probleme. So kompliziert kann das also nicht sein und Sabbatjahre sollen gesund sein.

Sisyphos3
10:17 von draufguckerin

Was spricht dagegen, die Schulen in diesen Sommerferien offen zu lassen?
.
Nichts !
andererseits Kinder zu haben ist in unserer heutigen Zeit mit erheblichem Streß verbunden.
Nicht jedes Lebenskonzept eignet sich gleich gut dafür.
Wer hat heute schon noch ne Oma zu haus, wo die Kleinfamilie favorisiert wird.
Vater, Mutter, Kind, ist ja schon ein "Glücksfall"
Dann sollte man abklären, in wie weit Lehrer bereit sind in "ihren" Ferien zu arbeiten.
Also wenn ich mich zurück erinnere, da war so gut wie kein Lehrer krank
entweder waren die alle so zäh, oder die hatten eine andere Einstellung
Allein wenn ich die Klasse meiner Tochter so betrachte,
aktuell ist die 3. Physik Lehrerin wegen Schwangerschaft ausgefallen
Auch ein Kind hat Anspruch auf einen geordneten Unterricht
Wenn natürlich eine andere Priorisierung besteht , einer bleibt immer auf der Strecke

krittkritt
Mathe wird in allen Bundesländern im Abitur verlangt.

@10:26 von Möbius
Oder hat sich da gerade etwas geändert?
Sogar ein Aufgaben-Pool wird von allen Ländern erstellt. In Bayern gab es dann sogar eine Petition gegen die Mathe-Aufgaben. Das Kultusministerium hatte offensichtlich zwar Aufgaben aus dem Pool genommen, aber durch die "Verpackung" im Text zusätzlich versehentlich (?) erschwert.

harry_up
@ schabernack, um 10:23

re @ 09:56 von Draufguckerin

Ich kann Ihrer beiden Kommentare nur unterstreichen.

Mit dem "Ansehen des Lehrers" ist das nicht viel anders wie bei vielen anderen Berufen.
Weil mich ein Polizist geblitzt hat, hat "die Polizei" nichts Wichtigeres zu tun...
Weil Spahn falsche Entscheidungen traf, "muss die Regierung weg" usw.

Die eigene Erfahrung ist kein allgemein gültiger Maßstab, wird aber gerne angelegt...

Möbius
Bildungsideal ist schief geworden

Heute spielt die Kontrolle und staatsbürgerliche Erziehung zur Konformität eine übergroße Rolle in deutschen Schulen.

Dazu kommt die irrige Annahme, Schüler müssten bereits ab der Grundschule mit dem „wissenschaftlichen Fortschritt“ und dem hohen Spezialisierungsniveau der deutschen arbeitsteiligen Wirtschaft mithalten.

So gibt es zB Bestrebungen etwa zugunsten der „Software Entwicklung“ auf das Erlernen der Schreibschrift zu verzichten.

Dahinter steht der Irrglaube, dass die Menschen immer intelligenter würden. Es gibt unter Intelligenzforschern aber eine wachsende Gemeinde, die das in Zweifel ziehen, vor allem aufgrund des Verlusts manueller und anschaulicher Fertigkeiten.

Ein IQ von 100 (also Durchschnitt) heute war vor 100 Jahren etwa nur 95 „wert“ gewesen.

Sisyphos3
10:26 von Möbius

ein Arzt braucht keine Kurvendiskussion, ein Ingenieur kein Gedicht zu analysieren.
.
aber auch keine Fachidioten !
Ein Abitur ist eben die Voraussetzung für ein Studium
Für nen Chemiker, Juristen, Volkswirtschaftler oder ... Theologen
Wollen sie also ein spezielles Abitur haben ?

Jacko08
09:10 von Tinus

>>Wußte gar nicht, ...
... dass es Frau Karliczek überhaupt noch gibt?
<<

Und ich weiß gar nicht, wozu es diese Person eigentlich noch gibt. Da sind die Bildungsminister*innen der Länder, die eigentlich das Heft in der Hand halten, und dann gibt es die Kulturminister*innen, die den Ablauf deichseln (so wie in diesem Jahr: Schule auf oder Schule zu?) Die Gelder für Bildung und Forschung bereit stellen kann auch ein Finanzminister... viel zu sehen oder zu hören ist Frau Karliczek ja nun wirklich nicht.

mcg
@10:21 von Ritchi

Während der Schulschließung habe ich einem zehnjährigen Kind Nachhilfe in Chemie und Physik gegeben.
Noch Fragen?

Ja, wo hat ein 10jähriges Kind die beiden Fächer Physik und Chemie als Schulfächer?

schabernack
10:25 von M. Höffling / @schabernack

«Es gibt sehr, sehr viele, die gut Nachhilfe geben können, viele tun es, viele könnten es. Unbürokratisch und effektiv.

Nur erwarte ich, dass gerade diejenigen nichts von der Milliarde sehen werden. Formalismus und Bürokratie werden große Teile der Milliarde verbrennen, und das finde ich mehr als schade.»

Das wird wohl so sein. Was mich persönlich betrifft, will ich auch gar nichts von den Millarden. Mit Kindern was machen, ist mein liebstes Hobby. Das mit der persönlichen Nachhilfe nahm seinen Ausgang bei der 1. Schulschließung in 2020 mit meinen beiden Nichten (damals 8 / 11 J. alt).

Es hat sich elektronisch per Video-Chat entwickelt auch mit einigen ihrer Freundinnen + 2 Nachbarskindern. Wir sind inzw. "Addicts", und werden das auch weiter machen (1x / Woche).

Staatlicherseits ist das immer schwieriger zu realisieren. Und ja leider … besonders effektiv werden Mittel für "Kultuskram" in DEU nicht eingesetzt bisher. Schülern ohne privat sei Maximum gut sehr zu wünschen !

rainer4528
10:40 von Nachfragerin

In der DDR waren Kinder ganztägig in der Betreuung, weil beide Elternteile voll arbeiten gingen.///
Immer diese Pauschalisierungen. Ich bin 1960 in Dresden geboren. Meine Mutter ging erst arbeiten, als ich in die Lehre ging. Ich habe keinen Kindergarten oder Hort von innen gesehen. Ich kenne einige, wo es ähnlich war.

mcg
@10:48 von Möbius

In manchen Fächern müssen Schüler heutzutage bereits Lerninhalte verstehen, die man vor 40 Jahren noch ein bis zwei Jahrgangsstufen höher erst gefordert hat. Große Ausnahme: Mathematik.
Stimmt leider nicht, die Differentialrechnung ist an Berliner Gymnasien in die Klasse 10 vorgezogen worden, die Denkschule Geometrie wird jetzt von Grundschullehrern unterrichtet, die in der Regel keine Fachausbildung haben. Physik ist noch schlimmer, Stromkreise mit allen Gesetzmäßigkeiten in Klasse 7.

Mene mene tekel u-parsin
@frische Unterhose:

Diesen "Riesen"stau gibt es nur in der ersten Klasse: doppelt. Dafür kein Nachwuchs in weiterführenden Schulen, an Unis, auf dem Lehrstellenmarkt - vor allem aber für sowieso schon schwache Schüler und Schülerinnen keinen weiteren Streß mit noch weniger Freizeit. - Was in der Nachkriegszeit für alle machbar war, kann auch heute geregelt werden - wenn man will und auch lernschwachen Kindern ihre Erholung und ihre Freizeit gönnt. - Da aber "Schule" ganze sechzehn Länderfürsten und -fürstinnen hat, frage ich mich sowieso, wie Frau Karliczek hier Vorgaben machen will. Ich sehe das als Wahlkampfpropagandabonbon, der ziemlich ungenießbar ist. -

Sisyphos3
10:51 von draufguckerin

Nachhilfe
könnte man nicht mal die Option in Erwägung ziehen,
wer Nachhilfe braucht (auch aktuell) besucht den falschen Schultyp

teachers voice
re 10:30 Klärungsbedarf: Schule versus Dokus

>>Ich weiß nicht genau, wie man heute lehrt. Aber meinen kompletten Geschichtsunterricht hätte man heute durch phoenix-Dokus ersetzen können: Spannender, begeisternder und viel nachhaltiger im Lerneffekt. Und da werden dann sogar Dinge vermittelt, die aus neuen Entdeckungen und Erkennnissen enstehen.<<

Wie „man“ heute lehrt, weiß ich auch nicht. Ehrlich!
Ich weiß nur, dass ich mich immer bemühe, Begeisterung an, mit und über den „Lernstoff“ zu vermitteln. Und ich weiß nie, ob es gelingt.

Ihre positiven „Doku-Erfahrungen“ setzen voraus, dass es öffentlich-rechtliche Doku-Sender als Herausgeber gibt. Denn wie soll jemand ohne historische und methodische Vorkenntnisse die Qualität einer „Doku“ beurteilen können.

Und was Dokus auf Staatssendern verbreiten, können Sie in allen autoritären Staaten studieren!

Sisyphos3
10:14 von MartinBlank

es fehlt bei einigen am grundsätzlichen
sich über fehlendes Equipment zu beschweren, allgemein kein Geld
dabei Kostet hierzulande doch kein Geld,
ist doch eigentlich billig
Wenn man nicht mal in der Lage ist, seine Kinder dazu zu bringen in die Schule gehen

morgentau19
10:49 von Sparpaket

Genauso sieht es aus, Sparpaket!

schneegans
@Nachfragerin 10:40

„... In der DDR waren Kinder ganztägig in der Betreuung, weil beide Elternteile voll arbeiten gingen. Das Bildungssystem war unserem trotzdem überlegen. Die Ursache muss also woanders liegen. ...“

Ach du lieber Himmel, wo haben Sie denn das her?
Die Anwesenheit von Ganztagsbetreung kann ein zusätzlicher Faktor zur besseren Bildung sein. Die äußere Form sagt aber nichts über das Innenleben aus und das war (meist) gruselig.

schabernack
10:53 von melancholeriker

«Was passiert denn, wenn auf der ganzen Welt die Luft angehalten werden muß und konstatiert, daß jetzt ein ganzes Jahr ,,ausfällt"? Compared to what? Außer China haben alle anderen Industrienationen ja wohl die gleichen Probleme. So kompliziert kann das also nicht sein und Sabbatjahre sollen gesund sein.»

Prinzipiell sind überall auf der Welt die gleichen Probleme wegen Corona. Rein schulisch gesehen sind aber große Unterschiede. Nicht nur in China, aber in fast ganz Südostasien.

Dort sind in den Industriestaaten die Wohnungen klein. Für europäisches Verständnis irgendwie beklemmend bis "klaustrophobisch" klein. In einer Privatwohnung war ich mal in Tokyo als Gast. Ca. 50 qm für Eltern + erwachsener Sohn.

Schulen waren im Frühahr 2020 zu. In JAP für ± 3 Monate durchgehend.
Bzgl. Home Schooling ist JAP Land der 3. Welt.
Mega-Last für die Familien war das.

Aber 3 Monate waren 1.001x besser als auf zu … auf zu Paternoster.
Schulstrategie in DEU war bisher gar nicht gut zu Corona.

Nettie
@schabernack, 11:06 (re @ 10:25 von M. Höffling)

„«Es gibt sehr, sehr viele, die gut Nachhilfe geben können, viele tun es, viele könnten es. Unbürokratisch und effektiv.

Nur erwarte ich, dass gerade diejenigen nichts von der Milliarde sehen werden. Formalismus und Bürokratie werden große Teile der Milliarde verbrennen, und das finde ich mehr als schade.»

—-
>> „Das wird wohl so sein. Was mich persönlich betrifft, will ich auch gar nichts von den Millarden. Mit Kindern was machen, ist mein liebstes Hobby“ <<

Genau solche Leute wie Sie brauchen die Kinder auch. Wenn Sie zusammenkommen (können), wäre das also eine klassische „Win-win-Konstellation“.