Russlands Außenminister Sergej Lawrow

Ihre Meinung zu Fall Skripal: Lawrow vermisst jeden Anstand

Im Kalten Krieg habe man sich zumindest noch an Regeln gehalten: Russlands Außenminister Lawrow hat den westlichen Staaten im Fall Skripal vorgeworfen, jeden Anstand verloren zu haben. Sie nutzten Lügen und Desinformation.

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172 Kommentare

Kommentare

krittkritt
GB hat die Regelungen des OPCW gebrochen

@21:32 von Phonomatic
Wenn London Gründe für den Verdacht gehabt hätte, Russland würde die CWC (Chemical Weapons Convention) verletzen, hätte es das Verfahren nach Absatz 2 von Artikel 9 der CWC (Chemical Weapons Convention) einleiten müssen.

Dieses ermöglicht, Russland auf einer bilateralen Grundlage offiziell zu kontaktieren, um Fragen, Zweifel oder Bedenken jeglicher Art auszuräumen. Dazu hätte natürlich die Übersendung einer Probe gehört.

Dann hätte GB noch die Möglichkeit gehabt, Hilfe vom Technischen Sekretariat der OPCW anzufordern. Dazu hätte es natürlich auch dorthin eine Probe übersenden müssen.

Das hat GB alles zunächst nicht getan. Damit ist meiner Meinung nach der Schwarze Peter erstmal bei GB.

AA
@ gerd-leo

Am 02. April 2018 um 18:20 von gerd-leo
Brexit? Danke für Gedanken ohne Haas!

„Da die Beschuldigungen der Briten unbewiesen, und somit reine Spekulation sind, ist das große Tor für weitere Spekulationen geöffnet worden. Zwei Meldungen gehören mit dazu, die Erste, nach allen bisherigen Meldungen entscheiden sich die Banken plötzlich in London zu bleiben, die Zweite, Herr Schäuble kann offensichtlich die Tinte nicht halten, und sieht nach der aktuellen Affaire eine Möglichkeit den Brexit nicht zu vollziehen.“

Diesen Gedanken hatte ich auch schon. Habe aber in russischen Medien gelesen, das die Brexit-Verträge wohl diese Tage heimlich unterschrieben wurden. Und wohl mit sehr Villen Nachteilen für GB. Man kann natürlich nicht wirklich wissen was da vorgeht.

Wollte noch am Rande bemerken, dass Lawrow ein exzellenter Diplomat ist. Ich würde mich für unsere Regierung mehr solche Persönlichkeiten wünschen. Und mit Russland werden wir immer mehr rechnen müssen, ob es uns gefällt oder nicht.

Phonomatic
19:20 von Hajü

Dass ein Beobachter unbefangen ist heißt nicht, dass er jeden Unsinn ernst nehmen muss.

Wer glaubt, dass die Briten ihre eigene Bevölkerung so einem Risiko aussetzen um einen billigen diplomatischen Effekt zu erhaschen und die Regierung sich dem Risiko einer nie dagewesenen Regierungskrise aussetzt, dem fehlt leider jede Orientierung.

Ich weise vorsichtshalber drauf hin, dass am Sonntag kein Hase Eier versteckt hat. Nicht mal in GB.

Phonomatic
21:43 von krittkritt

Unbenommen bleibt GB das Recht, sich durch eigene Untersuchungen erst einmal in die Lage zu versetzen, auf Basis von Erkenntnissen entsprechende Entscheidungen zu treffen.

Dass was Sie erwarten, das wäre eben nicht die notwendige Sorgfalt sondern genau das, was Sie ja angeblich kritisieren: dass man noch gar nichts weiß, aber schon einen Schuldigen hat. Das hat GB eben genau nicht getan.

Kukuschka
Freebooter

"Lawrows Äußerungen unseriös
Die Äußerungen des russischen Außenministers sind, um es diplomatisch zu sagen, unseriös. Großbritannien hat kein Interesse an dem Anschlag, wohl aber Russland. Schon früher hat Wladimir Putin vieldeutig gesagt, Verrätern drohe meist ein böses Ende. Und Herr Skripal ist in Putins Augen ein Verräter...."

Nur leere Behauptungen- ich kann genauso sagen, dass GB ( Brexit) hatte Interesse an dem Anschlag und nicht die Russland ( Wahl, WM).
Ich kann auch sagen, wenn Jemand nicht an der Gott glaubt wird später dafür zahlen und in der Hölle brennen. Verräter sind auch keine Engel. Aber das sind nur Wörter.

laurisch._karsten
@Phonomatic

"Das hat GB eben genau nicht getan."

.

Doch genau das hat GB getan. Schon vergessen es hies von Anfang an Russland wäre es gewesen ohne Beweise dafür zu haben.

Hajü
Phonematic

"Dass ein Beobachter unbefangen ist heißt nicht, dass er jeden Unsinn ernst nehmen muss."
Und was als Unsinn zu gelten hat bestimmen Sie.
"Wer glaubt, dass die Briten ihre eigene Bevölkerung so einem Risiko aussetzen um einen billigen diplomatischen Effekt zu erhaschen und die Regierung sich dem Risiko einer nie dagewesenen Regierungskrise aussetzt, dem fehlt leider jede Orientierung."
Die Bemerkung, mir fehle leider jede Orientierung, sollte in einer sachlichen Diskussion nicht vorkommen und wirft ein bezeichnendes Licht auf den, der ein solches Urteil fällt. Zu Ihren Spekulationen, was die Briten tun und nicht tun, möchte ich mich nicht äußern, da mir genauso wie Ihnen dazu die entsprechenden Informationen fehlen.

Jean-Baptiste
Staaten auf Abwegen!

Dieser Fall Skripall ist schon regelrecht symptomatisch für das unausgereifte und gefährliche Handeln und das Treffen von Entscheidungen vieler westlicher Staaten.

An erster Stelle stehen diplomatische Beziehungen basierend fast ausschliesslich auf wirtschaftlichen Interessen und Bündnissen bei denen man jedoch immer mehr muss feststellen wie gebrechlich diese Bündnisse doch eigentlich sind, da diese nicht aufgebaut sind auf Freundschaften sondern auch eher in Zeiten des ungesunden Wachstums auf finanzielen Interessen.

Seit dem Mauerfall hat sich Russland bemüht und war gewollt wirtschaftliche und freundschaftliche Kontakte zu Europa zu knüpfen und dies Dank einer vorzüglichen diplomatischen Leistung deutscher Politiker aus der Zeit vom Kalten Krieg.

Doch ebenso wurden diese Bemühungen, von wo auch immer, auf eine harte Probe gestellt.

Der Fall Skripall scheint somit ein erneuter Höhepunkt westlich-russischer Anfeindungen und der Versuch einen erneuten Konflikt vom Zaun zu Brechen.

weltoffen

Am 02. April 2018 um 22:07 von laurisch._karsten -Doch genau das hat GB getan. Schon vergessen es hies von Anfang an Russland wäre es gewesen ohne Beweise dafür zu haben.

Woher wollen Sie wissen das GB keine Beweise hat?

Tristram
@Am 02. April 2018 um 21:59 von Phonomatic

"Dass was Sie erwarten, das wäre eben nicht die notwendige Sorgfalt sondern genau das, was Sie ja angeblich kritisieren: dass man noch gar nichts weiß, aber schon einen Schuldigen hat. Das hat GB eben genau nicht getan."

Sorgfalt?

1. Beweise, die man nicht vorlegt existieren nicht.

2. Anschuldigungen ohne Beweise sind bloße Anschuldigungen, bestenfalls Schaumschlägerei, schlimmer Rufmord und üble Nachrede.

3. Vor dem Hintergrund eines Rechtsstaates sollte sich ein solcher auch wie einer benehmen. Nirgends steht geschrieben, dass Rechtsstaatlichkeit in Regierungskreisen aufhören darf.

4. Es ist noch immer nichts konkretes vorzuweisen, außer, dass Kriegsvorbereitungen getroffen werden, was sich anhand eines neuen logistischen Nato-HQ, allgegenwärtiger Aufrüstung und baulichen Veränderungen an der Infrastruktur erkennen lässt.

Letztere sind für mich untrügliche Zeichen. Das Pfeifenaufgaben diplomatischen Anstand ist da noch das kleinste Übel.

Phonomatic
22:07 von laurisch._karsten

Hat es nicht. Das waren nicht die Verlautbarungen der Regierung, sondern Spekulationen in der Presse.

Hajü
Nachfragerin

"Ich darf als deutscher Staatsbürger aber schon meine deutschen Volksvertreter fragen, warum sie mit der Ausweisung russischer Diplomaten völlig unbegründet die deutsch-russischen Beziehungen belasten, oder?"
Sie haben natürlich vollkommen recht. In dieser angespannten weltpolitischen Lage muss ich von meiner Regierung ein überlegtes und verantwortungsvolles Agieren als selbstverständlich voraussetzen. Hier geht es nicht um Details wie der Höhe des Mindestlohns oder eine kostenlose Kita, hier geht es um die fundamentalen Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung.

Doktor Alban
Was zu fordern ist sind Fakten, Fakten, Fakten

statt dem inzwischen scheinbar ansteckenden "ganz sicher überzeugt sein" westlicher Politiker.
"Lawrow vermisst jeden Anstand" - er steht damit ganz sicher nicht alleine da. Da braucht man sich nur mal die Ostermärsche ansehen. Es gibt also sehr viele Anständige neben den leider auf der Gegenseite auch vorhandenen Hetzern.

alex66

Wie NORMALERWEISE ein Mordfall aufgeklärt wird ist bekannt: es gibt drei wichtige Faktoren denen man nachgehet - Motiv, Gelegenheit und Mittel.

Wer hatte ein Motiv für den Angriff auf den Doppelagenten Skripal? So wie es jetzt aussieht, der britische Geheimdienst und nicht der russische. Skripal wurde ja begnadigt und durfte Russland verlassen. Die Russen hatten deshalb kein Interesse an seinem Tod.Moskau hatte auch deshalb keinerlei Motiv, weil die Tat kurz vor der russischen Präsidentschaftswahl stattfand. Aber im Interesse des Westens, war es dem Kandidaten Putin zu schaden.

Wer hatte die Gelegenheit für den Mordanschlag?
Auch die Briten, denn Skripal lebte in Salisbury auf ihrem Territorium unter ihrer Aufsicht und hatte einen MI6-Aufpasser. Die Russen hätten mit dem Giftstoff im Gepäck einreisen müssen, mit dem Risiko bei der Zollkontrolle entdeckt zu werden.

Mittel hatten Briten auch, denn das Chemiewaffenlabor, wo das Nervengift hergestellt werden kann, liegt bei Salisbury.

Gast

Es wir Zeit, dass Großbritannien endlich Beweise liefert. Solange die nicht vorliegen, ist jede Sanktion gegenüber Rusland nicht gerechtfertigt. Man kann nicht auf der einen Seite Moskau konstruktiven Dialog anbieten und selbst jeden Anstand missen lassen.

Entweder es kommen jetzt die Beweise auf den Tisch oder wir entschuldigen uns in Moskau. Sollten die Vorwürfe zutreffen, dann wären die bisherigen Maßnahmen bei weitem nicht ausreichend, sollte die Vorwürfe nicht nachvollziehbar sein, ist zu überlegen, wie wir die Beziehungen zu Russland endlich reparieren.

Moskau hat bisher auf die unfreundlichen Aktionen des Westens mit Augenmaß reagiert und auf weitere Eskalationen verzichtet.

antizweierleiMaß
Ich bin allerdings erstaunt,

welchen medialen Wirbel Lawrows Äußerungen verursachen.
Wo war die Aufmerksamkeit, als gewisse britische Regierungsvertreter ihren fehlenden Anstand so öffentlich zeigten wie z.B. Williamson mit seinem Spruch, Russland solle weggehen und die Klappe halten? Und Johnson himself meinte etwas von "blatant Russian-ness" - na, wo sind die Menschen, die sonst so gegen jede auch im Hauch herabwürdigende beleidigende Diskriminierung sind? Sind Russen denen nicht wert, sich zu empören?

Kukuschka
Reicht das erstmal nicht?

Doppelagenten gab schon immer. Berufsrisikoversicherungen sind teuer. Wegen die sind Kriege und Konflikte in der Geschichte der Menschheit entstanden.
Und , abgeschobene russische Diplomaten aus GB wurden jetzt mehrmals gefragt und fast bedrängt, ob die für GB arbeiten möchten. Gute Zahlung ist selbst verständig.

laurisch._karsten
@weltoffen

"Woher wollen Sie wissen das GB keine Beweise hat?"

.

Ich weiß es nicht. Ich habe allerdings bisher keine gesehen die justiziabel sind. Bisher ist alles was GB vorgelegt juristisch Schaumschlägerei.

Phonomatic
22:23 von Tristram

1. Sie wissen nichts über die Erkenntnisse der Briten.

2. siehe 1. Russland kann GB ja verklagen ...

3. siehe 2. die Rechtsstaatlichkeit hört in Regierungskreisen nicht auf und daher stehen die Aussagen der britischen Premierministerin mit Sicherheit auf einem soliden Fundament von Erkenntnissen.

4. man bereitet sich auf den unwahrscheinlichen Fall vor, dass Putin im Größenwahn einen Staat der Union angreift. Das machen Verteidigungsbündnisse, das ist ihre Aufgabe.

ach und:
Das Pfeifenaufgaben diplomatischen Anstand ist da noch das kleinste Übel.
google translate?

AA
Am 02. April 2018 um 18:20 von gerd-leo Brexit?

„Somit kann sich jeder aussuchen, ob der Anschlag zufällig gut in die Situation passt, oder ob er gar vom britischen Geheimdienst organisiert wurde.„

Somit haben sie wiederum Recht! Die Situation ist sehr verfahren!

@ gerd-leo! Würde gerne Ihre Meinung zu Lawrow wissen! Danke!

laurisch._karsten
@Phonomatic

"
Am 02. April 2018 um 22:25 von Phonomatic
22:07 von laurisch._karsten

Hat es nicht. Das waren nicht die Verlautbarungen der Regierung, sondern Spekulationen in der Presse."

.

Ok und woher hat es die Presse? Aus GB oder aus Russland? Warum wurden dann ohne Beweise Sanktionen von der Regierung verhängt?

Phonomatic
22:10 von Hajü

"Dass ein Beobachter unbefangen ist heißt nicht, dass er jeden Unsinn ernst nehmen muss."
Und was als Unsinn zu gelten hat bestimmen Sie.

Nein. Manches erschließt sich ja gerade dem "unbefangenen Beobachter" sofort als Unsinn. Denn das kann man nur als reale Möglichkeit in Betracht ziehen, wenn man befangen ist.

Die Gründe habe ich schon dargelegt.