Wahlaufrufe an einer Bushaltestelle in Athen

Ihre Meinung zu Griechen stimmen über Reformkurs ab: Ausgang ungewiss

Die Bedeutung des Referendums könnte für Griechenland und die EU kaum größer sein. Seit dem Morgen stimmen die Griechen ab: Unterstützen sie ihre Regierung mit einem "Oxi" oder die Reformvorschläge der Geldgeber mit einem "Nai"?

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185 Kommentare

Kommentare

juergenmauk

Der EURO war eine gute temporaere Loesung!
Der Euro hat Staaten von Europa politisch, wirtschaftlich und menschlich zusammengefuehrt. Daran besteht kein Zweifel. Hat der Euro heute noch seine Berechtigung oder treibt er Europa sogar politisch, wirtschaftlich oder menschlich wieder auseinande?
Was waren u.a. die Gruende fuer die Euroeinfuehrung?
- Der innereuropaeische Handel wurde durch eine gemeinsame Waehrung stak vereinfacht.
- Reisen wurden stark vereinfacht, weil man nicht mehrere Waehrungen mitfuehren musste.
- Der EURO bot eine Alternativwaehrung zu Dollar, Yen und anderen starken Waehrungen.
Wuerde man den Euro in seiner jetzigen Form heute noch benoetigen um o.g. Vorteile zu erreichen?
Wahrscheinlich nicht. Denn heute wuerde man „ganz einfach“ in alternative Zahlungsformen ausweichen, wie Paypal, Apple-Pay, Bitcoin oder andere. Die Umrechnung, sowie das bezahlen werden vom Spartphone / von der Smartwatch in realtime uebernommen. Der „EURO“ waere dann nur noch ....

juergenmauk
Der EURO war eine gute temporaere Loesung!

Der „EURO“ waere dann nur noch eine Verrechnungswaehrung oder eine fiktive Waehrung, die sich aus den Landeswaehrungen mit Hilfe weiterer „Bewertungsfaktoren“ wie z.B. wirschaftliche Leistungskraft, Verschuldungsgrad u.a. berechnen liesse. Diese fiktive Waehrung wuerde gehandelt werden wie alle anderen, man kann darin investieren, Darlehen aufnehmen oder Index-Scheine kaufen. Derivate und andere Finanzprodukte wuerden entstehen.
Auf der anderen Seite waeren die Laender waehrungspolitisch wieder autonom. Es bliebe jedem Land ueberlassen, wie es sich verschulden will. Auch die Moeglichkeit der Abwertung, wie es eben einige Staaten gewohnt sind waere wieder gegeben.
Also – anstatt die Waehrungsunion brachial und idiologisch kuenstlich am Leben zu erhalten, mit der Moeglichkeit des „totalen“ Scheiterns, koennte man mit relativ einfachen Massnahmen die Stabilitaet erhalten und den Laendern wieder mehr Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zukommen lassen.
J. Mauk, Lauffen / Naples, FL

fedup51enoughisenough
So fragwürdig und manipuliert das Referendum ist,

stimmt ab, da unsere Regierungen unsere Meinung nicht hören wollen und ein marodes, schwerfälliges, reformunwilliges Land, gespickt mit Korruption weiter mit Milliarden von Steurzahlern aus anderen Ländern unterstützen werden.

Mit Neo-Kommunisten verhandelt man nicht. Der ganze Ostblock brach am Ende unter seiner eigenen Planwirtschaft zusammen und die derzeitige griechische Regierung arbeitet am gleichen Untergang. Wer seinen Rentnern die Rente nicht auszahlen kann und vor geschlossenen Banken wie Bettler stehen läßt sollte sich schämen und nicht andere Länder für die eigene Unfähigkeit beschuldigen!

dr.bashir
Verfahrene Lage

Ich verstehe immer noch nicht, warum Tsipras will, dass die Griechen mit "Nein" stimmen. Offensichtlich geht er davon aus, dass die EU so beeindruckt von dieser immensen demokratischen Leistung ist, das sie mit Freuden weitere Milliarden ohne Gegenleistung nach Griechenland schickt und die Geldautomaten wieder sprudeln. So doof könnte die EU natürlich sein. Man könnte natürlich auch sagen, wenn ihr unser Geld nicht zu unseren Bedingungen wollt, dann gibt es gar keines.
Dann wäre offensichtlich, was sowieso klar ist - GR ist pleite und zahlt die Schulden nicht zurück. Dann haben sie ihren Schuldenschnitt, von mir aus sogar offiziell genehmigt.
Und dann - funktioniert GR dann plötzlich von alleine oder fängt es sofort wieder an Staatsanleihen an risikofreudige Banken und Fonds zu verkaufen, die dann in 5 Jahren wieder gerettet werden müssen?
Ich warte auch immer noch auf solvente Sponsoren, die mir meine Würde erhalten,

schwabjo
Steuern zahlen oder nicht?

Ich habs glaub noch nicht verstanden. Stimmen denn die Griechen heute darüber ab, ob sie in Zukunft Steuern in ein funktionierendes Staatshaushaltssysstm einbezahlen oder nicht?

Sosiehtsaus News
@10:36 von AlterSimpel

Die Probleme in Griechenland sind ganz sicher nicht durch die EU entstanden. Die Griechen dürften von Anfang an nicht im EURO sein, weil die bei den wirtschaftlichen Voraussetzungen "geschummelt" haben. Das die anderen Länder, dass wussten, macht sie nicht zu dauerhaften "Zahlmeistern" ohne LIMIT für die Griechen.

Die EU hat die griechische Abneigung, weil sie nicht richtig verstanden werden. Beispielsweise war es ein Fehler, dass die EU die Schulden der Griechen von privaten Gläubigern übernahm. Dadurch haben die Griechen einen "Sündenbock" erhalten, der insbesondere die LINKS-RECHTS-Bewegungen fördert.

Deswegen sollte die EU gar keine Kredite an die LINKS-RECHTS-Regierung geben. Nur noch das Geld, was ihnen ohne KREDIT zusteht und alles andere den IWF überlassen.

berndxyz
Die EU ist nicht nur dumm

Auch wenn hier viele sagen, die EU sei Schuld, hat sie ihre Hausaufgaben gemacht. Man hätte den Griechen vor 5 Jahren in der Tat kein Geld geben dürfen. Aber vor 5 Jahren wären die Folgen einer Staatspleite für die EU ggf. verheerend gewesen. Jetzt hat man in den 5 Jahren Instrumente aufgebaut und jetzt ist eine Staatspleite für ziemlich ungefährlich. Die zwei Spieler in Griechenland meinten, nach der Ankündigung des Referendums würden die Börsen verrückt spielen. Sie müssen aber nun zur Kenntnis nehmen, dass Griechenland für die Börse und Wechselkurse keine Rolle mehr spielt.

spom
schon schlimm was hier passiert

Ein Land, EU Mitglied, Nato Mitglied, wird hier vorgeführt als wenn es ein Dritte-Welt-Land ist.

Nach Jahren der alternativlosen Hilfsprogramme weigern sich die denen doch eigentlich geholfen werden sollte, weitere Spardiktate zu erfüllen, da diese zu keinem Ergebnis außer der Verarmung der Bevölkerung geführt haben. Die trauen sich sogar noch eine linke Regierung zu wählen. Und noch schlimmer, die Politiker versuchen mit aller Kraft auch das vor der Wahl zugesagte umzusetzen. Als das einfach nicht gelingt, soll ganz demokratisch das Volk befragt werden.

Und was macht Europa? Ein Geschrei, was sich die Griechen trauen. Ganz offen wird verkündet, dass mit den Syriza-Politikern nicht mehr verhandelt werden kann. Die Griechen können sogar ganz offen beschimpft werden.

Und keiner kommt auf die Idee, dass es eigentlich ein ganz normaler demokratischer Vorgang ist.

Der Grundfehler der EU ist, dass sie nur eine Wirtschafts- und Währungsunion ist. Demokratie ist da nicht vorgesehen.

georgeR.
Also eines muß man sagen,

innerhalb von 5 Tagen eine Volksbefragung zu organisieren ist eine logistische Spitzenleistung. Also, die Griechen können schon, wenn sie wollen.

Wenn sie auf anderen Gebieten auch so schnell wären, hätten sie manche Schwierigkeiten gar nicht erst bekommen.

S. Busch
Piketty: Deutschland hat nie bezahlt

Zur Erinnerung: Deutschland ist das Land, das nach 1945 nie seine Schulden bezahlt hat. Der deutsche Staat war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit über 200 Prozent (!!!) seines Sozialproduktes verschuldet. Ohne die Londoner Schuldenkonferenz im Jahr 1953, auf der 60 Prozent der deutschen Auslandsschulden annulliert wurden, wäre Deutschland bis zum heutigen Tag nicht wieder auf die Beine gekommen.

Aus diesem kühlen Grund sollte der geBILDete deutsche Euro-Michel anderen Ländern keine Lektionen á la Merkel, Schäuble und Gabriel erteilen.

Ergänzend zu den TS-Beiträgen empfehle ich ein ZEIT-Interview mit Thomas Piketty: „Deutschland hat nie bezahlt“ (http://www.zeit.de/2015/26/thomas-piketty-schulden-griechenland).

MehrheitsBürger
In einer Mehrheit für Oxi ....

... werden wir in Deutschland das Novum erleben, dass sich die Bügermehrheit und die LINKE gemeinsam freuen. Nur die Gründe werden sehr unterschiedlich sein.

Erstere sieht darin den gewünschten folgenden facto Austieg aus dem Euro von GR, letztere wärmt sich an dem romantischen Revolutionsgedanken, das Oxi würde den Kapitalismus auf den Mattenboden ringen.

Am Ende wird der beiderseits reichlich fließende Uouzo der Nacht dem unvermeidlichen Kater am Morgen weichen.

Die Geldgeber werden sich von dem Nein nicht beeindrucken lassen, weil sie selbst ihren eigenen Demokratien gegenüber in der Verantwortung sind.

Die Regierung GR wird sich in die totale Sackgasse manöviert haben und vor einer harten Realität eingeholt werden.

Die EU wird nicht um weitere Kredite im Zuge von humanitären Maßnahmen herum kommen.

Aber: GR wird auf dem Weg zu einer Transformation sein. Ein "Weiter so" gibt es nicht mehr.

abcdebakel
Referendum als Chance für demokratisch legitimierten Neubeginn

Das Referendum halte ich für richtig. Sieht eine Staatsverfassung dies vor, ist eine Entscheidung zu akzeptieren - ob es den EU-Partnern gefällt oder nicht. Volksabstimmungen über existenzielle Fragen und Reformen von nationaler Bedeutung, von denen die Bevölkerung direkt betroffen ist und mit tiefen persönlichen Einschnitten und Konsequenzen verbunden sind, sollten in allen Ländern Europas möglich sein. Reformen müssen eingesehen und mitgetragen werden. Voraussetzung ist, dem Volk reinen Wein einzuschenken. Nur scheint niemand mehr den Überblick über den Schuldenberg zu haben, den die Griechen angehäuft haben und zurückzahlen müssen. Ich sehe die Demagogie der griechischen Regierung, um die Wahl in die gewünschte Richtung zu lenken. Das Referendum werte ich als Lehrbeispiel, dass sich Griechen als EU-Bürger nicht fremdbestimmen lassen möchten. Davor hat Brüssel Angst. Andererseits müssen die stolzen Griechen dann auch mit den Konsequenzen und einem möglichen Neustart ohne EU leben.

Klaas
Krass...

...wenn ich mir überlege, dass die Positionen der griechischen Regierung und die der Geldgeber nach einigen Berichten zuletzt nur noch um 400 Mill. Euro auseinanderlagen. Und jetzt werden mal eben schlappe 100 Mill. Euro (mutmaßlich) von der griechischen Regierung für eine Wahl ausgegeben, die die schlechte wirtschaftliche Situation, das Leid der Menschen, die Korruption und die Schulden auch nicht besser machen.

Gab ja erst eine Wahl in Griechenland. Und wenn er seine absurden Wahlversprechen nicht halten kann, dann soll er halt zurücktreten und nicht das Volk vorschieben.

Natürlich hilft Sparen allein nicht. Eine Wirtschaft braucht Geld, um zu funktionieren. Genauso wie ein Motor Motoröl braucht. Aber - um in der Metapher zu bleiben: Tsipras verteilt das Motoröl überall im Wagen, statt gezielt im Motor. Sonst hätte er nicht 3000 Beamte wieder eingestellt. Und mit den 100 Mill. Euro, die die Wahl gekostet hat, hätte man einige mittelständige Unternehmen fördern können.

beamtenfreund
Da droht Unheil

Varoufakis wird als halb Keynesianer halb Marxist eingestuft und sieht sich selbst als Finanzminister auch so.
Eine Kombination mit ungeheurer Sprengkraft für die Eurozone.
Man muss nur etwas länger darüber nachdenken dann kann man das Jaulen und Kläffen von EU Schulz von
Djisselbloem , von Schäuble verstehen.

AWACS
Es gibt nur eine seriöse Darstellung im deutschen Fernsehen...

http://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/irre-griechen-100.html

zu diesem Konflikt. Ansonsten müssen sich EU- und deutsche Politiker und Medien den Vorwurf gefallen lassen, nichts zu Lösung beigetragen und teilweise zu widerlicher plumper Hetze und Manipulation gegriffen zu haben. Bedauerlicher Weise mit Erfolg, wie man auch hier sehen kann.
Ich hoffe auf ein "OXI", auch wenn die Folgen verheerend sein werden.

fussballnurmi123

Herr Tzipras irrt gewaltig, wenn er meint, dass "die EU den Willen einer Regierung ignorieren könne, nicht aber den Willen eines Volkes".
Ein "Nein" der Griechen wird die Bereitschaft Europas, auf die Wünsche der griechischen Regierung einzugehen, in keinster Weise erhöhen - im Gegenteil! Mit einem "Nein" würde sich Griechenland komplett isolieren und Realitätsverweigerung betreiben.

Shantuma
@dr.bashir

"Ich verstehe immer noch nicht, warum Tsipras will, dass die Griechen mit "Nein" stimmen."

Vielleicht ist er ja ein Politiker der sein Programm ernst nimmt, ich weiß sowas kennt man im demokratischen Deutschland nicht mehr.
Wichtig ist das man Griechenland etwas Handlungsspielraum gibt. Viele Kommentatoren wollen das die Griechen die etwas Reicheren fair besteuern. Ich glaube das würde Syriza gerne tun, aber dann verliert es den Segen der "Institutionen".

In Deutschland wäre in dem Bereich auch mal Nacharbeit angesagt. Im letzten Jahrzehnt haben nur 10% der Bevölkerung profitiert und zwar die oberen 10%. 90% der deutschen Bevölkerung hat verloren.
Das Geld wäre wichtig bei Dingen wie Brückensanierung usw.

"... oder fängt es sofort wieder an Staatsanleihen an risikofreudige Banken und Fonds zu verkaufen, die dann in 5 Jahren wieder gerettet werden müssen?"

Wer das kauft ist doch selber schuld. Jeder Unternehmer der ein hohes Risiko eingeht und dann verliert geht Insolvent.

Gast
Parallelwährung statt Grexit

Woran fehlt es den akut? An Zahlungsmitteln, die es einem Rentner erlauben sich auf dem lokalen Markt zu versorgen.

Das wird bitter, sagt Martin Schulz. Und deswegen müssen die Griechen freiwillig aus dem EURO ausscheiden. Müssen sie?

Wenn es der Bürgermeister einer 4.000-Seelen-Gemeinde es geschafft hat, 1932 eine lokale Paralellwährung aufzulegen und damit die Wirtschaft gegen alle Spartrends in Fahrt zu bringen, so schafft der Bürgermeister von Patras das auch.

Das sind keine Träume. Einmal nach "Wörgler Schwundgeld" suchen. Dieses Zahlungsmittel kann man nur ausgeben, gehortet wird weiter in EURO. Als Wertmarke empfehlen sich Briefmarken, die gibt es schon. Und in 3 Tagen ist die Basis für lokales Wachstum fertig - und an die Wurzeln dieses EUROs die Zündschnur für das Gegenfeuer gelegt. Wir zwingen sie ja dazu.

b_m

Sorgt euch nicht darum was aus Griechenland wird.

Fragt euch lieber was eure Altersvorsorge, Rente, Ersparnisse noch Wert sind, wenn nicht endlich Maßnahmen ergriffen werden, um die künstlich erzwungene Euroentwertung zu beenden.

Meine Empfehlung: "Nein" und zurück zur Drachme. Altschulden bleiben in Euro. Neue Staatsanleihen werden aber in Zukunft in Drachme gehandelt und beim griechischen Volk als Geldanlage für's Alter heiß begehrt sein.

Shantuma
@spom

"Der Grundfehler der EU ist, dass sie nur eine Wirtschafts- und Währungsunion ist. Demokratie ist da nicht vorgesehen."

Richtig ein föderaler Staat ohne einheitlichen Standards im Bereich der Justiz, Steuer und sozialer Abfederung verliert an Integrität. Er zerfällt innerlich durch Konflikte zwischen den einzelnen Bundesstaaten.
Im Falle der EU sind die Länder die Bundesstaaten, welche per Währung und Handel untereinander verbunden sind, aber steuerlich, juristisch und sozial massiv unterscheiden.
Hier muss reformiert werden.

Werner40

Ob ja oder nein ist egal. Griechenland wird in Zukunft nicht mehr über seine Verhältnisse leben können. Ohne Reformen wird der Lebensstandard dramatisch sinken, da EU Steuerzahler nicht mehr bereit sind Griechenland ewig weiter zu alimentieren.

LLogik 67
@Izmi

Wenn jemand durch die rote Brille schauen will, wird er auch nur rosarotes sehen.
Pragmatismus gepaart mit Altrovertismus ist mir tausend mal lieber, da dem Mensch sein an sich gerecht werdend.
Da sie gerade ihre Zahlen auf 2% der ursprünglichen Summe gekürzt haben, kann ich auch nicht weiter diskutieren.
Wenn sie einen Sumpf trocken legen wollen, dürfen sie nicht die Frösche fragen.

Nettie
Referendum in Griechenland

Griechenland ist immer noch Mitglied der EU (sprich: des "geeinten Europas").
Wird Zeit, dass wir uns daran erinnern, dass es dabei nicht um Geld geht, sondern um ECHTE Solidarität.
Seit dem durch Betrug erschlichenen Euro-Beitritt ist völlig klar: Bei der griechischen Politikerkaste – ALLESAMT!! – handelt es sich um einen durch und durch korrupten Sumpf, in den nicht ein einziger Euro mehr versenkt werden darf. Übrigens zähle ich zu den Politikern ausdrücklich nicht die Bürgermeister, namentlich nicht den von Athen (die sind ja meist auch auf einigermaßen "saubere", d.h. tatsächlich demokratische Weise in ihr Amt gekommen).
Dass ich jeden weiteren Cent, der über den korrupten Regierungsapparat fließt kategorisch ablehne, heißt aber noch lange nicht, dass ich es für legitim hielte, jetzt die gebeutelte griechische Bevölkerung einfach im Stich zu lassen.
Da muss irgendwie - ganz unbürokratisch!! - ein Weg gefunden werden, für Griechenland essentielle (= überlebensnotwendige) Investition

Gast

Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun! Habe ich Geld und will morgen noch Geld aus dem Automaten holen stimme ich mit "JA". Habe ich kein Geld stimme ich mit "NEIN"! Das Ganze hat nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun sondern mit Erpressung! Gruss

LLogik 67
@van Paten

Etwas Geld muss anscheinend übrig geblieben sein. So geschätzte 350 Millionen ist ja kein Pappenstiel.
Ich will jetzt nicht weiter reden über Steuern zahlen oder nicht, Geld im Ausland oder nicht.
Eines ist sicher, die Handlungsweise von Varoufakis ist angelegt auf ein bestimmtes Ergebnis aber nicht auf das Wohl des Volkes.
Dann habe ich es noch mit folgendem Sprichwort: zeige mir seine Freunde und ich sage dir wer er ist.

AWACS
Am 05. Juli 2015 um 11:50 von b_m

Sehe ich auch so. Diese unverhohlene und unverschämte Hetze ist angesichts dieser Faktenlage...

http://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/irre-griechen-100.html

unerträglich und sollte unterbunden werden. Sonst ist der Hausherr doch auch nicht kleinlich... Liegt es daran, das er mutmaßlich an dem teilgenommen und eilfertig jede Anti-Griechenland-Äußerung deutscher Politiker herausposaunt hat?

schokoschnauzer
Eine Wahl sollte immer unter nachvollziehbaren

Bedingungen stattfinden.
Transparent und nachvollziehbar - sowohl für den Wähler als auch für neutrale Beobachter.
Alles andere ist eine Farce und verleitet zu Manipulation. Warum es da noch keinen politischen Aufschrei gibt verwundert mich.

Izmi
11:44 von beamtenfreund

"...Varoufakis wird als halb Keynesianer halb Marxist eingestuft und sieht sich selbst als Finanzminister auch so.
Eine Kombination mit ungeheurer Sprengkraft für die Eurozone. ..."

Das ist mehr als wahr. Denn Keynes stand der Sozialdemokratie (der guten alten, die mit einer konsequenten Politik der sozialen (!) Marktwirtschaft) sehr viel näher als dem Liberalismus, dem Neoliberalismus heutiger EU-Schule sowieso. Gleichzeitig finden sich die Wurzeln der Sozialdemokratie im Marxismus. Kommt nun nach langer Zeit beides wieder zusammen, könnte das ein Beispiel für ganz Europa werden, den Weg in die kapitalistische Schuldenfalle aufzugeben und durchaus Neues zu versuchen! Und davor graust den heutigen Machttechnikern sowohl der EU als auch der BRD.

Klaas
@S. Busch, 11:04 Uhr:

"Warum soll jetzt aber in Griechenland das heutige Referendum verantwortungslos sein?

Sind die Griechen etwa dümmer als die Schweizer?

Benötigt das griechische Volk einen Vormund?"

Für viele Dinge ist es einfach besser, eine(n) gewählte(n) Fachmann/Fachfrau ranzulassen. Jemand, der das beruflich macht, Erfahrung mitbringt, in der Materie steckt. Direkte Demokratie funktioniert aus meiner Sicht nur in kleinen Kommunen oder dann, wenn's nicht um existentielle Dinge (Schweiz!) geht. Wenn jemand seinen Rasenmäher reparieren möchte, dann wählt er dafür ja auch einen Fachmann aus und lässt nicht den Kleingartenverein darüber abstimmen, welches Teil man austauschen sollte. Da sehe ich die Gefahr, dass zu sehr aus dem Bauch heraus entschieden wird. Repräsentative Demokratie hat schon einen tieferen Sinn.

schokoschnauzer
Ganz abgesehen von dem heutigen Referendum

gibt es in der eu no go s die aufhören müssen. Eine Erneuerung - diesmal demokratisch gewählt mit klaren Strukturen und viel mehr Gerechtigkeit wäre möglich. Was sagte Einstein zu der Strategie bei immer gleichem Vorgehen ein anderes Ergebnisses zu erwarten?

AWACS
Steuern... aber die Richtigen...

- abgestufte Mehrwertsteuer, wie von Tsipras vorgeschlagen
- einmalige Ergänzungsabgabe für Vermögen über 500.000 Euro wie von Tsipras vorgeschlagen oder effektiver eine angemessene Vermögenssteuer.
- Reduzierung des Verteidigungshaushaltes

Und was die Regierung Tsipras besonders deutlich braucht und nicht geleistet hat bisher: Aufbau einer Finanzverwaltung und einer Steuerfahndung mit weit gehenden Vollmachten, in der Korruption mit äußerster Härte verhindert wird.
...

Ich will mich nicht zum "Experten" ernennen... davon laufen hier genug herum. Aber ich gehe davon aus, das diese drei Dinge geleistet werden sollten. Auch wenn NATO und USA wegen ihrer Interessen eine Kürzung des griechischen Verteidigungshaushaltes als Horror-Szenario ansehen.

JueFie
Warum gibt es bei uns keine Abstimmungen?

Bei all dem was in Griechenland falsch gelaufen ist sollten wir uns dennoch die Frage stellen warum es im Rest Europas keine Volksabstimmungen zu grossen Themen gibt?

OK, die griechische Politik hat alles verzockt, die neue Regierung hat es geschafft alle gegen sich aufzubringen, ist es nicht dennoch wert über Demokratie in Europa zu diskutieren?

Vielleicht hat Europa und deren Bürger diesen Extremfall gebraucht damit es über die Zukunft diskutiert. Es ist doch nun offensichtlich das die europäische, konservative und neoliberale Politik in vielen Punkten kläglich gescheitert ist.

Griechenland als Zeichen für einen Neustart, ein Reset. Nicht nur in Griechenland, für die Demokratie in ganz Europa.

Europa wird nur von Finanzmärkten, Spekulanten, Banken, Konzernen und Reichen gelenkt. Die Politik ist nur ein Erfüllungsgehilfe. Nur noch Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.

Es brodelt, das zeigen Wahlen in ganz Europa. Hoffen wir das es nicht zu Extremen kommt!