Bankkunden stehen vor Bankautomaten

Ihre Meinung zu EZB erhöht Nothilfen für griechische Banken

Griechenlands Banken sind für das Wochenende gewappnet: Die EZB erhöht den Rahmen der Nothilfen. Damit soll ein Engpass vermieden werden, denn viele Griechen heben größere Summen Bargeld ab.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
111 Kommentare

Kommentare

Baum im Sonnenschein
Erbärmlich

Das ist einer der Gründe, wieso die Briten ihr Pfund behalten haben: sie setzen die Personen in ihre Notenbank, die verantwortungsvoll handeln.

Bei der EZB wird politisch gehandelt: Merkel & Co wollen keinen Grexit. Also wird in ein offenes Grab Geld geschüttet. Schaufelweise.

Die 2 Milliarden bekommt die EZB nie wieder. Weil die banken, denen sie das Geld gibt, eigentlich zahlungsunfähig sind.

Frage: Wieso kann die EZB nicht jedem Deutschen 1000 Euro auf sein Konto überweisen?

Das wären mit 8 Milliarden nur ein kleiner Teil dessen, was die EZB schon an Griechische Banken "geliehen" hat.

Obwohl jede weiß, das dieses Geld nie zurückkommt.

Als Bürger kann man nur mehr verzweifeln.

So eine EU war nie die meine.

So eine EU wurde mir nie angekündigt.

Ich fühle mich von unserer Regierung belogen.

Und habe langsam von dieser EU die Schnauze voll.

dr.bashir
Logisch

Die Griechen brauchen keine Gaspipeline aus Russland. Es gibt doch die Geldpipeline von der EZB.

Werner40

2 Milliarden € Abhebungen pro Tag ? Die Griechen müssen ja viel Geld haben !

Autograf
Nennen wir es doch einfach Staatsschulden ...

Diese Nothilfekredite haben zwei Folgen: 1. können die Griechen kurz vor der Währungsreform noch schnell ihre gefährdeten Bankguthaben in sichere Euro umtauschen (auf Grund der Konkursverschleppung wird also die Konkursmasse beliebig geschmälert, im normalen Geschäftsbetrieb ein Straftatbestand) und 2. macht das bei den griechischen Banken Geld frei, den die dem Staat noch zusätzlich geben können, denn die bei den Banken liegenden Vermögenswerte, die die jetzt ausgezahlten Sparbeträge bedecken, können wiederum als Sicherheit verwendet werden). Hinzu kommt, dass diese Notkredite in der aktuellen Situation schlichtweg illegal sind. Das darf die EZB gar nicht. Aber wo kein Kläger, da kein Richter. Diese Notkredite, für die letztlich der griechische Staat haftet, erscheinen nicht in der üblichen Auflistung der Staatsschulden Griechenlands.

Mbusa
Kriminelle Machenschaften

Die EZB erhoeht die Notkredite ohne jeglichen rechtlichen Hintergrund! Die griechische Bevoelkerung hebt Ihr erspartes ab und die Rechnung dafuer zahlt der Rest der europaeischen Steuerzahler. Eigentlich beduetet das, dass jeder Euro der in Griechenland abgehoben wird von einem Konto in den anderen EU Staaten vernichtet wird! Schluss damit und zwar sofort! Griechenland hat links gewaehlt. Das haben Sie dann eben davon. Aber die anderen dafuer buessen zu lassen ist absurd!

Helmut Baltrusch
Ohne Einigung mit der Brüssel-Gruppe gibt es keine Entwarnung

Die vorübergehende Erleichterung bei den griechischen Banken über die kurzfristige Erhöhung des EZB-Rahmens für ELA-Notkredite kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spirale des Einlagenschwundes bei den Gr. Banken solange anhält, wie die Tsipras-Regierung eine Einigung zur Umsetzung des verlängerten 2. Hilfsprogramms mit Auszahlung der letzten Tranche bewusst verweigert. Athen will noch immer einen Schuldenschnitt den Gläubigern und den haftenden europäischen Steuerzahlern aufzwingen.

Spätestens beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Montag in Lux. wird sich zeigen, ob in letzter Minute noch ein politischer Ausweg aus der griechischen Schuldenkrise gefunden werden kann. Andernfalls würde die Zahlungsunfähigkeit und die Staatspleite nahen. Die Tsipras-Regierung kann aus eigener Kraft keine nachhaltige Änderung der Haushaltsdefizite schaffen. Ohne Umsetzung tragfähiger Strukturreformen ist dies unmöglich - schon gar nicht nicht mit Hilfe aus Moskau.

Gast
ich glaube...

der bankrun wird eher noch größer ausfallen...weil jetzt ja wieder geld da ist...

staakener
Einfach erschreckend

Dieses Szenario ist für viele Menschen in ganz Europa einfach nicht mehr nachvollziehbar.
Die Griechen horten jetzt Gelder, bzw.bringen sie auch ins Auslad und dann stehen die Banken innerhalb kurzer Zeit wieder vor dem gleichen Problem, Geld wird knapp. Und wieder bittet man dann um Nothilfe. Das ist doch absoluter Irrsinn, nicht mehr nachvollziehbar. Was sind denn das für Banker bzw.Politiker ? Ich nenne das unverantwortliches Handeln. Es dürften nur noch kleine Beträge bis höchstens 50 Euro pro Tag zur Verfügung gestellt werden.

Gast
"Solidarität"

und wenn schließlich jeder Grieche seine sämtlichen €s abgehoben hat, dann kann der Grexit ja kommen.
So lange wird schon noch gewartet werden, man ist ja schließlich solidarisch im Euro-Klub.

Und wenn die Konten der Griechen bei ihren Banken nicht (mehr) gedeckt sein sollten, dann liefert die EZB eben Geld nach.

Ich warte nur darauf, daß (z.B. griechische!) Spiele-Erfinder das Griechenland-Theater endlich mal aufgreifen und eine Goldgrube daraus machen.

Europäer123
Der Grexit ist in vollem Gange

Zitat Schäuble während der Zypern-Krise:

"Wenn man die Konten der Bürger plündern will, sollte man das am Besten über das Wochenende machen weil da die Banken geschlossen sind."

Zitat Dijsselbloem während der Zypern-Krise:

"Zypern ist die Blaupause für weitere krisengeschüttelte Euro-Länder."

Wir werden am Wochenende den Kollaps in Griechenland sehen. Dazu passt die Aussage des frz. Notenbankers und EZB-Direktoriumsmitglied von heute:

"Ich bin mir nicht sicher, ob am Montag die griechischen Banken öffnen."

Von daher würde ich mich als Grieche jetzt auch vor dem Bankautomaten anstellen.

rr2015
es läuft planmäßig für Gr

lt. Hans Werner Sinn haben die Banken 41 MRD Euro Deckung . Tja leider wird dessen Erkenntis hier nicht wiedergegeben. Mittwoch hat die EZB ELA auf 84 Mrd erhöht. tägl. werden 2 Mrd abgehoben. Heute also den ELA wieder um Mrd ohne Grundlage erhöht ( 84-41=es fehlen über 40 Mrd!!! ). Da spricht man über den Beschluss von 7,2 Mrd?? Was soll der Bürger davon halten? Es ist doch klar Gr ist unter den Euro nicht reformierbar und vor allem mental nicht Willens. Bleibt Gr im Euro, sprengt es Diesen. Die Gr haben längst einen Plan B. das wird offensichtlich, nur die EU und vor allem Merkel kapiert das nicht. Martin Schulz bei Jauch war aufschlussreich. Er gab zu wie die EU von den Gr vorgeführt wurde. Draghi zahlt über ELa auch Zockeranleihen aus und neue kurzfristige Anleihen an Gr. und unterstützt den Geldabfluss auf fälliges Kapital. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Gast
Logisch

Als Grieche würde ich auch schauen, dass ich noch Euro abheben kann, bevor das nicht mehr geht bzw. reglementiert wird ...
Ich frage mich nur, wer für das Geld letztendlich aufkommt, wenn Griechenland aus dem Euro ausscheidet: wenn die erstmal ihre Drachmen wieder haben, werden wir die (heute abgehobenen) Euros nicht mehr sehen!

Tretschko
@ Mbusa

"Schluss damit und zwar sofort! Griechenland hat links gewaehlt. Das haben Sie dann eben davon."

Ihnen ist aber klar das die Krise viele Jahre vorher von "konservativen" Regierungen verschuldet wurde? Zu der - sicherlich äußerst unangenehmen - Situation kann die momentane "Linksregierung" erstmal gar nichts! Die verwalten nur die Sünden der Vergangenheit. Ob sie dies sonderlich geschickt machen ist ein anderes Thema!

goldschmiedel

Gibt die EZB jetzt schon Geld damit das Abheben und ins Auslandbringen nicht so kompliziert ist??

Wollvieh
ELA einfrieren – dann kommt die Vernunft zurück

Obwohl der griechische Lebensstandard nicht hoch ist im Vergleich zu dem anderer Länder, so war er dennoch zu hoch im Vergleich zur griechischen Wirtschaftskraft, und die Staatsquote zu hoch für die offensichtlich unfähigen Regierungen und Finanzämter. Zu dieser Einsicht müssen die griechische Bevölkerung und die Regierung aber erst kommen. Wenn erneute Verhandlungen erfolglos sind, und wenn GR dann die Rate beim IWF nicht bezahlt, ist GR pleite. Dann kann die EZB GR-Bonds nicht mehr akzeptieren, und darf auch die ELA-Obergrenze nicht mehr erhöhen. Dann sind die GR-Banken sofort am Ende. Wenn kein Geld mehr aus den Automaten kommt, und wenn die Gehälter der Beamten nicht mehr bezahlt werden, wird sich auch bei den Herren Tsipras und Varoufakis die Einsicht rasch einstellen, dass man doch besser mit den Institutionen zusammenarbeitet.

Andi13
Mich würde interessieren,

wie hoch die Durchschnittsbeträge sind, die da abgehoben werden,auch, wenn es sehr unwahrscheinlich ist, das das so verfolgt werden kann..

rr2015
Einlagen 50%

dank Ela braucht es keine Kapitalverkehrskontrollen- also das nicht unkontrolliert Geld ins Ausland abfließt. In den letzten Wochen sind 50 % Einlagen ins Ausland abgeflossen von 240 auf 120 Mrd.
Warum tut das Draghi ?? Für mich gibt es nur eine Erklärung - die wage ich hier aber nicht niederzuschreiben. Ich denke Schäuble kennt des Grund des Kessels. Es geht hier um einen Kleinststaat. Spanien, Italien usw. müssen wir nun das Gleiche zukommen lassen wie Gr.
Leider wird es keine ökonomisch sinnvolle sondern eine politische Entscheidung mit Merkel geben mit Verbleib Gr im Euro, die sich langfristig zum Untergang der EU auswachsen kann. ich werde die CDU nie mehr wählen.

123Scears
Danke!

Ich stimme zu!

Sosiehtsaus News
Ratlosigkeit

Es war immer klar, dass der Euro nur funktioniert, wenn sich alle an die Regeln halten und eine gemeinsame Wirtschaftspoliti k machen. Die Wahrheit zeigen uns jetzt die griechische Regierung, die ihren Wählern Geld ohne Gegenleistung versprochen haben.

Matrose
Nothilfe für griechische Banken

"Nach Informationen von ARD-Korrespondent Ingo Nathusius waren es Anfang der Woche noch 300 Millionen Euro pro Tag, dann 500 Millionen Euro, die die Griechen abgehoben hätten". . . .!
und ich dachte die sind arm .

RedDragon
"Er gab zu wie die EU von den Gr vorgeführt wurde. "

Bezieht man alle Tatsachen der Vergangenheit ein, so führt Griechenland nicht die EU vor, sondern es weigert sich, sich von der EU (weiter) vorführen zu lassen.
.
Lasst uns hoffen, dass weitere europäische Länder diesem Paradigmenwechsel folgen werden.

Reiner Sauer
Milchmädchenrechnungen helfen niemand!

Nach dem kleinen Einmaleins sind 80 Millionen mal Tausend Euro, 80 000 Millionen Euro, also 80 Milliarden.
Da kann man tatsächlich verzweifeln!

DieKleineGünther
Leider wird das Problem nicht wirklich bearbeitet.

Dummerweise hat Griechenland als Staat versagt und ist in der heutigen Zeit nicht Lebensfähig egal welchen der beiden Wege man nun geht. Verwaltung, Steuern, Soziales alles nicht wirklich Vorhanden für die Menschen.
Zur Zeit gibt es 2 Möglichkeiten.
1) wir zahlen weiter und weiter - Griechenland wird aber so schnell wie es nötig ist nie den Staat neu gestalten können da es auch mit einer neuen Führung auf den alten Schienen fährt - keine gute Möglichkeit
2) Grexit Verlust der Gläubiger bei bis zu 400 Milliarden. Aber auch dann ist der griechische Staat nicht Lebensfähig da eine Verwaltung, Steuerwesen, und Sozialstaat fehlt. - auch hier keine gute Lösung
Ergo 3)man sollte nun konventionelle Ansätze verlassen und versuchen den Menschen zu helfen! nicht dem Staat an sich!
Warum also stellt man Anteilig Griechenland unter Fremdverwaltung und weitet Steuerwesen, Sozialstaat, und Verwaltung der Gläubigerstaaten auf Griechenland aus. Die Menschen in den Gebieten würden gewinnen!

gerd-leo
Orakel von Delphi

Um die Schäuble Aussage zu deuten müsste man wahrscheinlich das Orakel von Delphi befragen. Sein Standartgemurmel deutet allerdings darauf hin, dass er in die letzte Entscheidung nicht eingebunden ist, und seiner Chefin den Weg offen lässt, die dann ohne Schäuble-Hürde mit einem x-beliebigen griechischen Entgegenkommen als Alibi den Weg frei gibt - und so sagt es jedenfalls das Orakel von Delphi, Griechenland im Euro bleiben wird. Diese Hängepartie, die sich die EU-Politiker vor Weltöffentlichkeit leisten, ist ohne großen Ansehensverlust nicht wiederholbar. Die Aufgabe der EU ist es nicht, jedes neue Land in die Gemeinschaft zu holen, sondern die Strukturen des Bestehenden so auszubauen, dass solche Gesichtsverluste wie in diesem Fall sich nicht wiederholen, was einheitliche Steuersätze, Wirtschaftspolitik, Außenpolitik und einheitliche Währung beinhaltet.

fsutit
Wenn doch nur die störenden Menschen nicht wären.

Hätte man doch bloß das Bargeld schon abgeschafft. Zum Glück ist das in Planung, und wenn wir in Deutschland da sind, wo die Griechen jetzt sind, dann wird das sicher schon umgesetzt sein. Alles kein Problem.

AMGSAMP
Ist langsam unerträglich das Theater!

Kann es sein dass wir von Dilettanten regiert werden?

Gast
Rette sich wer kann…

…so werden viele griechische Bürger denken, was ich ihnen auch nicht verdenken kann- ich würde meine paar Moneten auch noch in Sicherheit bringen, solange ich kann.

Die griechische Agonie vollzieht sich seit mehr als 4 Jahren, das Ende ist nun absehbar und das System der Institutionen, mit dem Credo das nicht sein kann (Staatsbankrott/Grexit) was nicht sein darf, sorgt nun mit den Notkrediten dafür, dass die Pleite sich ohne großen Knall vollziehen kann.

Das wird das letzte große Aufbäumen sein, bevor die Kassen endgültig leer sein werden….

Orfee
Steuergelder

Es ist ja wohl Allem klar, daß diese Gelder, die den griechischen Banken verschenkt werden, unsere Steuergelder sind.

Jeder Tag und Stunde der nicht Einigung kostet noch mehr EU Steuergelder.

2 Milliarden EU wegen paar griechische Renten, die sowieso nicht viel einbringen.
Wenn die EU sich schon die vorher verkürzten Renten von paar Millionen Griechen sich nicht leisten kann, dann hat sie auch keine Daseinsberechtigung.

Sowas Erbärmliches und Peinliches. Das geht ja wohl in guinness buch der rekorde mit der größten Peinlichkeit der Weltgeschichte ein.

G-Townler
Frage

stellt diese Bereitstellung seitens der EZB quasi nicht eine weitere Tranche für Griechenland dar? Wird das zu den vielen Rettungspaketen gezählt oder ist das ein anderes System? Wie ist diese Bereitstellung überhaupt abgesichert? Wie sind die Verlustrisiken bzw. die Chancen auf Zurückführung?
DAS würde mich wirklich interessieren!

august pichl
Griechenland

Die Staatspleite ist wohl kaum noch aufzuhalten. Ob die griechische Regierung das nochmal begreifen wird?

Gast

Kann man eigentlich gegen die Vorgehensweise der EZB und der Politiker klagen?
Denn das würde ich gerne machen, da ich nicht damit einverstanden bin wie mit meinem Geld umgegangen wird.
Verstößt dies denn nicht gegen alle EU-Regularien?

Mbusa
@ Tretschko

Es ist mir durchaus klar dass die Situation von vielen vorherigen Regierungen verursacht wurde die vielleicht ebenso unfaehig waren. Jedoch ist die "Austeritaetspolitik" keineswegs gescheitert so wie es die Linken darstellen wollen. Grichenland hat kein Geld. Also muessen die Ausgaben des Staates unter die Einnahmen gedrueckt werden. Das tut weh, ist aber eben nicht anders moeglich. Die Kamikazepolitik der jetzigen Linken Regierung laesst die WIrtschaft zum erliegen kommen und bringt nichts ausser Chaos und Rezession. Wenn das der Erfolgreiche Weg sein soll, soll die grichische Bevoelkerung diesen doch bitte alleine gehen!
Es ist ja nicht gerade so als hetten die Anderen EU Staaten nicht bereits genug Geld hineingepumpt. Bei den langen Laufzeiten der Schulden waren das ja bereits Geldgeschenke und keine Darlehen.
Eigentlich ist das alles nur Insolvenzverschleppung und im privaten und geschaeftlichen Leben Strafbar!

Links2 3 4
Werter Hercul

Leider kommen Sie damit um einige Jahre zu spät denn:

im Zeitraum von 2008 bis 2011 hat die gesamte EU 1.600 Mrd. (1,6 Bill.) Euro für die Bankenrettung ausgegeben.
Allein in Deutschland waren dies 260 Mrd. Euro in diesem Zeitraum.

Denken Sie im ernst, das die EU oder auch nur Deutschland die Euro wieder sehen wird?

Aber zum Glück haftet ja jetzt nicht mehr der Steuerzahler dafür, wenn eine Bank pleite geht, sondern erst die Aktionäre und dann die Kontoinhaber.
Vertrauen Sie also darauf, das ihre Bank nicht pleite geht - sonst könnte es passieren, das Sie es dann auch sind.

pnyx

Es gibt in diesem Zusammenhang keine "Geldgeber", es gibt nur diverse Institutionen, die mit ruinösen Bedingungen verbunde Kredit gewähren. Wenn sich die Meinung durchgesetzt hat, ein Staat sei überschuldet, führen neue Kredite, zumal unter diesen, die Wirtschaft abwürgenden Bedingungen in die Katastrophe. Schäuble und seine Denkschule wollen lieber sehenden Auges eine solche herbeiführen, als eingestehen, dass ihre Strategie gescheitert ist.

gelenkdriver

Ah, interressant. Die Griechen heben vermehrt Geld ab und die EZB hilft. Tollllllll.

hg1
falscher Weg ?!?

Nun gibt die EZB den Banken frisches Geld !
Die Griechen heben das Geld ab und bringen es ins Ausland !
Die Banken haben kein Geld mehr und sind pleite !!
Vom Staat kriegen sie auch nix da er sowieso pleite ist.

So ist das Geld weg und der Staat pleite und die EU und der Steuerzahler sitzt auf Milliarden nicht eintreibbarer Gelder.

oder sehe ich das falsch ??

nichtsehenhoerensagen
Wenn ich mir

so die Zahlen an schau,die Tag für Tag in Griechenland abgehoben werden,dann kann mir keiner mehr erzählen dieses Land ist bald bankrott.
Warum werden die Banken nicht geschlossen,oder hat man daran garkeine Interesse von Seiten der EU?
Aber so hat man die Leine immer noch etwas in der Hand.

CultureFlop
Gute Nachricht :)

die "armen" Griechen können nun Ihr Geld ins Ausland transferieren.

Schlechte Nachricht: Die Griechen sind ja pleite und wer zahlt das?

Laureat
Ihr wollt mehr? Wir haben mehr!

Der Dukatenesel EU...........

Die EZB gibt es wie immer den griechischen Banken und diese geben es ihren Geldautomaten, von denen wiederum die griechischen Bürger etwas haben.

Damit wäre dann wie so oft behauptet nie Geld bei den griechischen Bürgern angekommen.

Teilt es euch nicht ein, wir haben ja die Druckmaschinen und Draghi.

Jadawin1974
Warum sollen

die Bürger Ihr Geld nicht abheben dürfen? Schließlich gehört es Ihnen doch. Und das einige sehr reiche Bürger Ihre Euros bei ausländischen Banken ist auch allgemein bekannt. Von daher nehmen sich die Bürger in diesem Fall nur, was Ihnen auch gehört.

Allerdings sollte man das mal als Abstimmung mit den Füssen werten: Die meisten Griechen wollen den Euro und den Verbleib in der Eurozone, auch um den Preis einiger Reformen. Nur die ewig gestrigen Linken und Rechten glauben noch, dass es Ihnen im Notfall alleine besser geht. Wahrlich keine Mehrheit, aber diese Minderheiten wissen sich halt lautstark in Szene zu setzten und ein scheinbares Meinungsbild vorzugaukeln!

Thomas R.
Jammern hilft nichts..., aber trotzdem:

Griechenland zeigt uns doch eigentlich nur wieder einmal, dass nicht alles immer "gleich geschaltet" werden kann.
Der Kommunismus war ein früheres Beispiel.
Die Menschen sind nun einmal verschieden, Völker haben sich verschieden entwickelt. Und das finde ich wunderbar, wie eine bunte Blumenwiese.
Und dann wird immer wieder versucht, alles "unter einen Hut zu bringen". Wir geben ohne einen zwingenden Anlass die stabile D-Mark auf und "gehen mit jedem unter eine Decke" (EU), der es will. Wir sind ja so geschmeichelt, dass wir (EU) so beliebt sind, dass wir sogar gefälschte Bilanzen ignorieren und gar nicht erboßt darüber sind. Hauptsache, wieder ein Land in der "Gemeinschaft".
Und jetzt zeigt Griechenland schon seit Jahren, wie falsch dieser Weg ist. Diese "Quittungen" sind ja nur die ersten von vielen, die noch kommen werden.
Hoffentlich bekommen die verantwortlichen Politiker noch viele schlaflose Nächte wegen der ergebnislosen Konferenzen!

SydB
16:25 von simeht

Auch durch die permanente Wiederholung und das dauernde Einfügen mittels Copy and Paste Ihres eigenen Beitrages wird dieser weder besser noch mutiert er zur Wahrheit.

Die Griechische Regierung spielt Roulette, russisches Roulette, hier geht es um mehr als 300 Milliarden, hier geht es um Glaubwürdigkeit, Seriosität, Bonität.....

Deshalb die Frage an Sie, WO um Himmels Willen soll hier Herr Herr Ministerpräsident Alexis Tsipras RECHT haben?

Izmi
Aus dem soeben geschlossenen Forum

"...Es gab in den letzten Jahren insgesamt 60 von der EU geförderte Projekte in GR, um dort u.a. die Konjunktur zu beleben und Arbeitsplätze zu generieren. Von diesen 60 Projekte konnten in Hellas ganze 2 mit den Mitteln der EU umgesetzt werden. 58 Projekte mit geklärter EU-Finanzierung wurden von GR also nicht umgesetzt. ..."

Danke für die Antwort, Herr Baltrusch, die eigentlich der Forist hugohauser liefern sollte. Es wird aber wohl deutlich, warum die nicht kommt. Denn gerade die Versäumnisse bei der EU-Projektförderung kann man nun wirklich nicht Syriza oder gleich Tsipras ankreiden. Da sind doch die alten Regierungen sehr viel tiefer in der Schuld, wenn heute die fehlende Industrie oder die fehlende Infrastruktur bedauert wird.

Günter Schack
Emil

Ich denke hier geht es gar nicht um Geld. Denn die griechische Regierung ist der Troika schon so weit entgegen gekommen. Die Troika müsste jetzt auch mal entgegenkommen zeigen und zum Beispiel einer höheren Besteuerung der Wohlhabenden mit in ihrem Plan aufnehmen.

ceterum
Die EZB hilft den Banken, Russland der Infrastruktur

in Griechenland.

Beschämend, dass die Menschen in der EU
nicht im Mittelpunkt stehen.

Hajü
Schlichtung!

'Die Bundesregierung dämpfte die Erwartungen an das Treffen: "Ich bin skeptisch, dass wir bei der Eurogruppe mehr vorbereiten können, als wir bereits getan haben", sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble. Es gebe bisher nicht genug Substanz, um den Gipfel der Staats- und Regierungschefs vorzubereiten. "Wir sind alle nicht besonders enthusiastisch", so der CDU-Politiker.'
Wie Schäuble deutlich macht, ist die Verhandlungsposition der EU verhärtet. Auch Griechenland zeigt diesbezüglich keine Bewegung. Es ist also allerhöchste Zeit, in die Schlichtung zu gehen, bevor die Karre an die Wand gefahren wird. Ein neutraler Schlichter muss her! Ich halte Putin für die geeignete, weil neutrale Person.

stepstone
Die Griechen machen alles richtig ..

sie nehmen was sie kriegen können - und wir geben Ihnen was sie wollen. Würde ich auch so machen. Schade dass nächstes Jahr keine Wahlen sind. Bislang war ich der CDU treu. Wenn irgendeine halbwegs vernüftige, eurokritische Partei bei den nächsten Wahlen antritt wähle ich die. Ansonsten gar nicht mehr (wegen Alternativlosigkeit).
Beim Gedanken an den EURO wird mir nur Angst und Bange um die Zukunft unserer Kinder. Und dann diese Hilflosigkeit bei dem Treiben zusehen zu müssen.

WiWa1970
Arme Griechen?

Wie kann es sein, dass die griechische Bevölkerung pro Tag bis zu mehreren Hundert Millionen Euro von ihren Konten abhebt. Nach eigenem Bekunden ist die griechische Bevölkerung doch verarmt. Scheinbar ist dem aber nicht so, sondern Gelder und Vermögen sind in Griechenland (noch) ausreichend vorhanden. Da wäre doch eine Umverteilung zu Gunsten der Ärmsten angebrachter, als das Geld von außen zu erpressen.

ernst_thälmann
@ RKKS10

griechenland muß nicht darauf warten das irgendjemand einen 100 prozentigen schuldenschnitt zustimmt. sowas kann ein soveränes land ganz alleine bewerkstelligen.die gläubiger dürfen dann rotz und wasser heulen das wars dann aber auch schon mit ihren(gläubiger) möglichkeiten.einige haben wohl immer die vorstellungen man könne das mit einer insolvenz einer privatperson oder firma vergleichen aber das hat nichts miteinander zu tun.

Wir Sofa-Revoluzzer
Das Volk hat nix vom russ. Gas

@ ceterum:
"Die EZB hilft den Banken, Russland der Infrastruktur in Griechenland. Beschämend, dass die Menschen in der EU nicht im Mittelpunkt stehen."

Klar stehen sie im Mittelpunkt, jedenfalls bei der EU.
Von dem russischen Gas-Projekt werden nur ein paar Firmen profitieren, die üblicherweise in Griechenland dann doch keine Steuern zahlen müssen. Reformansätze der gegenwärtigen Regierung im Steuersystem gibt es ja keine und wird es vermutlich auch keine mehr geben.

Gast

Um diese Situation in Deutschland zu vermeiden, geistert die Idee vom Abschaffen des Bargeldes in den Koepfen der Politiker und Bankenchefs. Wenn wir in Deutschland, wo die wirklichen Geldbetraege liegen, anfangen unser Geld abzuheben, duerfte fuer alle Banken in Europa das Licht ausgehen.

Wir Sofa-Revoluzzer
Abhebungen müssen gestoppt werden

@ WiWa1970:
"Arme Griechen?
Wie kann es sein, dass die griechische Bevölkerung pro Tag bis zu mehreren Hundert Millionen Euro von ihren Konten abhebt."

Ich finde es falsch, dass die EZB riesige Mengen Bargeld nach Griechenland pumpt und diese Abhebungen von den Konten zugelassen werden. Denn beim Staatsbankrott wird das den Gläubigern als Sicherheit fehlen. Das Geld ist einfach weg.

karwandler
re ernst_thälmann

"griechenland muß nicht darauf warten das irgendjemand einen 100 prozentigen schuldenschnitt zustimmt. sowas kann ein soveränes land ganz alleine bewerkstelligen."

Da verwechseln Sie wohl einen Schuldenschnitt mit der Zahlungsunfähigkeit.

In beiden Fällen sehen die Gläubiger zwar kein Geld, aber solange sie auf ihre Forderungen nicht selbst verzichtet haben (Schuldenschnitt) bleiben die Schulden bestehen. Einseitigen Schuldenschnitt gibt's gar nicht.

Auf die Kreditwürdigkeit eines Landes hat es dann einen entscheidenden Einfluss, ob es schuldenfrei oder immer noch verschuldet ist.

karwandler
re ceterum

"Die EZB hilft den Banken, Russland der Infrastruktur in Griechenland."

Russland investiert in die Infrastruktur seiner Gasexporte, im Sinne der Staatskasse und zum Wohle von Gazprom.

Man muss schon extrem linksgewickelt sein, den Russen bei so offensichtlichem Sachverhalt hehre Motive zu unterstellen.

AlterSimpel
@pnyx

"Schäuble und seine Denkschule wollen lieber sehenden Auges eine solche herbeiführen, als eingestehen, dass ihre Strategie gescheitert ist."

Richtig, und es scheint mir generell zu viel Ideologie im Spiel zu sein, wenn über Griechenland gesprochen wird.

Ein einiges Europa, der Euro und nicht zuletzt das kapitalistische Modell wurde doch als Wohlstandsvermehrer beworben.

Seit nunmehr 5 Jahren ist nahezu jeder 4. in Gr. arbeitslos, 90% davon bekommen vom Staat keinen Cent mehr, 45% der Renter leben nun unter der Armutsgrenze.
Bis auf einen kleinen Ausreißer im Sommer 2014 befand und befindet sich Gr. permanent in der Rezession.
Das ist der "Erfolg" der Troika, und selbst ein funktionierendes Steuersystem hätte daran nicht das geringste geändert (obwohl es wünschenswert wäre).

Und nun "müssen" die Griechen noch ärmer werden, weil das die einzige "Medizin" einer aktuell populären Wirtschaftsideologie sein soll?
Das erinnert an die Anti-Menschlichkeit einer vergangenen Zeit.

Laureat
@ ceterum - Befremdlich

"Die EZB hilft den Banken, Russland der Infrastruktur
in Griechenland.

Beschämend, dass die Menschen in der EU
nicht im Mittelpunkt stehen."
.
.
.
.
Und was meinen sie woher kommt wohl das Geld, dass die Griechen täglich bei ihren Banken abheben? Richtig, von der Troika und die wiederum besteht aus unseren Steuergeldern. Ohne dieses Geld der westlichen Geber hätten die Griechen schon vor Monaten kein Geld mehr von ihren Banken erhalten.

Bezüglich der Infrastrukturhilfe meinen sie die geplante russische Pipeline durch Griechenland? Na gut das Putin das vollkommen selbstlos macht und sein Risiko dabei ungleich geringer ist als jenes für unsere Steuerzahler und Sparer.

Was Tsipras direkt aus Russland mitbekommen hat ist ein warmer Händedruck und ein breites Grinsen.

Beschämend ist doch eher, dass ein so großes Land wie Russland sich nicht solidarisch zeigt bei der internationalen Flüchtlingspolitik. Die treiben auch Handel mit Syrien, dem nahen Osten und Afrika.

AlterSimpel
@Wir Sofa-Revoluzzer

"Von dem russischen Gas-Projekt werden nur ein paar Firmen profitieren, die üblicherweise in Griechenland dann doch keine Steuern zahlen müssen."

Das ist falsch, geplant ist ein staatliches Joint-Venture, die Transitgebühren verblieben in der Staatskasse.
Es sei denn natürlich, der IWF erzwingt auch hier eine schnelle Privatisierung unterhalb des Marktwertes.

karwandler
re alter simpel

" geplant ist ein staatliches Joint-Venture, die Transitgebühren verblieben in der Staatskasse."

Mit den Transitgebühren wird erstmal der russische Kredit zurückgezahlt.

Bis da mal Nennenswertes in der griechischen Staatskasse bleibt wird sich kaum noch einer an die Episode mit der Tsipras-Regierung erinnern ...

Izmi
20:17 von Laureat

"...Und was meinen sie woher kommt wohl das Geld, dass die Griechen täglich bei ihren Banken abheben? Richtig, von der Troika und die wiederum besteht aus unseren Steuergeldern. Ohne dieses Geld der westlichen Geber hätten die Griechen schon vor Monaten kein Geld mehr von ihren Banken erhalten. ..."

Man sollte allerdings bedenken, dass das Geld den Bankkunden - in diesem Fall Griechen - gehört. Die Leute heben ihre Guthaben ab. Und Guthaben kommt von gut-haben. Es steht ihnen also zu.
Viel interessanter ist die kleine Bemerkung in dem Artikel, auch Unternehmen würden ihre Kapitalien abheben und aus Griechenland herausbringen. Geht man einmal davon aus, das der griechische "Normal"-Bürger allenfalls über ein paar Tausender verfügt und die kaum ins Ausland bringt, wären die abfliessenden Geldströme der wahren Kapitalienbesitzer sehr viel interessanter. Leider gibt es da wohl keine Infos, schon gar nicht, wo die Milliarden bleiben...

Hajü
von Alter Simpel

Ihrem Blick auf die griechische Tragödie kann man nicht widersprechen. Wie aber wird erklärbar, dass ein Land, das aus neoliberaler Sicht alles richtig gemacht - niedrige Unternehmensbesteuereung, ein krankes, kostengünstiges Gesundheitssytem, keine Sozialleistungen bei Arbeitslosigkeit, um nur einige Punkte zu nennen - nicht nur kein Wirtschaftswachstum aufweist, sondern sich vielmehr in einer furchtbaren Depression befindet? Es liegt daran, das man von den Griechen etwas verlangt, was man von keinem anderen Land verlangt und wozu auch kein anders Land in der Lage wäre zu leisten, nämlich seine Schulden zurückzuzahlen.

Wir Sofa-Revoluzzer
Unrentabel

@ AlterSimpel:
"Das ist falsch, geplant ist ein staatliches Joint-Venture, die Transitgebühren verblieben in der Staatskasse."

Leider sprechen alle Erfahrungen gegen Ihre Hoffnung.

"Es sei denn natürlich, der IWF erzwingt auch hier eine schnelle Privatisierung unterhalb des Marktwertes."

Griechenland hat sich vom IWF Geld geliehen und wurde dazu von niemandem gezwungen. Es ist im Übrigen nicht die Aufgabe des Staates unrentabele Betriebe am Leben zu halten.

ceterum
@Wir-Sofa-Revoluzzer, laureat, karwandler: Praktische

Wirtschaftskooperation ist für alle Partner nützlich, insbesondere auch für die involvierten Arbeitnehmer.

Die Spekulationen von Finanzmärkten hingegen dienen niemanden (außer eventuell den Spekulanten).

karwandler
re ceterum

"Wirtschaftskooperation ist für alle Partner nützlich, insbesondere auch für die involvierten Arbeitnehmer."

Nicht zu vergessen die Strukturhilfen und Agrarsubventionen, die Griechenland dank EU-Zugehörigkeit in Milliardenhöhe erhalten hat.

Die Griechen haben sich ja schon einen Vorteil ausgerechnet, als sie der EU beigetreten sind.

Auch wenn heute manche so tun, als wäre Griechenland das reinste Opferlamm des EU-Kapitalismus.

non licet bovi
@16:59 von Wollvieh - dann kommt die Vernunft zurück

#...und wenn GR dann die Rate beim IWF nicht bezahlt, ist GR pleite. Dann kann die EZB GR-Bonds nicht mehr akzeptieren, und darf auch die ELA-Obergrenze nicht mehr erhöhen. Dann sind die GR-Banken sofort am Ende#
ganz so schnell geht das nicht, der IWF hat nach einem default (Zahlungsausfall) bis zu 9 Monate Zeit, bei GR also bis weit ins nächste Jahr; um einen Schuldner für zahlungsunfähig zu erklären. Bis dahin können noch viele Milliarden Steuergelder völlig legal als ELA oder wie auch immer genannt, nach GR fließen zur Abwendung der größten Not; dann allerdings sind sie für immer weg...
ob Herr T und Herr V darauf spekulieren?

Helmut Baltrusch
@AlterSimpel:"Und nun "müssen" die Griechen noch ärmer werden,

... weil das die einzige "Medizin" einer aktuell populären Wirtschaftideologie sein soll?"

Diese Fragestellung beinhaltet wohlfeile Kritik ohne Aufzeigen von besseren und machbaren Lösungsmöglichkeiten. Die Brüssel-Gruppe wartet seit Unterzeichnung der Vereinbarungen zu den Regeln der Kreditvergabe durch die Gläubiger vergeblich auf tragfähige, qualitativ gleichwertige Vorschläge und ein zukunftsfähiges Konzept der Tsipras-Regierung.

Außer viel heißer Luft von den Spielern Tsipras und Varoufakis kamen bisher keine konstruktiven und überzeugenden Lösungsvorschläge aus Athen. Von dort ist immer nur zu hören, was man nicht will und dass nur ein Schuldenschnitt infrage kommt, damit man anschließend wohl ohne tragfähiges und umfassendes Konzept sowie der ziel- und ergebnisorientierten Umsetzung von Strukturreformen mit neuem Schuldenmachen weiter machen kann. Das kann doch nun wirklich nicht als alternative Krisenlösung angesehen werden.

Izmi
20:55 von karwandler

"...Die Griechen haben sich ja schon einen Vorteil ausgerechnet, als sie der EU beigetreten sind.
Auch wenn heute manche so tun, als wäre Griechenland das reinste Opferlamm des EU-Kapitalismus."

Wenn man den Tatsachen ins Auge sieht, ist genauso:
Bürgerlich-kapitalistisch orientierte griechische Regierungen haben von gewinnorientierten Banken und anderen professionellen Geldanlegern Milliarden geliehen, für die die Eurozone als Gemeinschaft bürgte. Da die Eurozone ebenfalls bürgerlich-kapitalistisch regiert wird kann man doch nicht übersehen, dass die Koryphäen der Marktwirtschaft entweder saudumm oder leichtfertig oder aber geplant (oder alles zusammen) den griechischen Schulden-GAU verursacht haben.
Das Opferlamm - der kleine griechische Arbeiter, Rentner oder Arbeitslose - hat doch da nun wirklich kaum Schuld auf sich geladen. Jedenfalls nicht mehr, als es die vielen anderen Lämmer, die weiterhin ihre neoliberalen Regierungen in anderen verschuldeten Staaten wählen, auch haben.

Justin

"Ihnen ist aber klar das die Krise viele Jahre vorher von "konservativen" Regierungen verschuldet wurde? Zu der - sicherlich äußerst unangenehmen - Situation kann die momentane "Linksregierung" erstmal gar nichts! Die verwalten nur die Sünden der Vergangenheit. Ob sie dies sonderlich geschickt machen ist ein anderes Thema"

Ich dachte, die linke Regierung wollte doch die Fehlern von vorgänger Regierungen korrigieren, in dem sie sich um die Steuereinnahmen kümmern, um die Vetternwirtschaft, um die Reichen zu besteuern und Korruption zu bekämpfen?

Gast
Re@21:10 Helmut Baltrusch

Sie schrieben als Replik:
"Diese Fragestellung beinhaltet wohlfeile Kritik ohne Aufzeigen von besseren und machbaren Lösungsmöglichkeiten."

Ich denke, dass Ihr Vorwurf an 'AlterSimpel' sehr überzogen ist- man dem User sicher nicht vorhalten, dass er "wohlfeil" argumentieren würde!

Sie fokussieren sich darauf, dass von der griechischen Regierung keine "tragfähigen, qualitativ gleichwertige und zukunftsfähige Konzepte" geliefert worden wäre, was nicht den Fakten entspricht.
Sie verkennen, dass die griechische Regierung sehr wohl 'Reformen', die zur Gesundung der griechischen Verhältnisse beitragen, vorgeschlagen hat, die die Institutionen schlicht ignorieren.

Und genau deshalb hat m.E. 'Alter Simpel' folgende Aussage getätigt:
"... und es scheint mir generell zu viel Ideologie im Spiel zu sein, wenn über Griechenland gesprochen wird."

Wie wäre es, wenn auch Sie sich daran orientieren würden?

Justin

"Seit nunmehr 5 Jahren ist nahezu jeder 4. in Gr. arbeitslos, 90% davon bekommen vom Staat keinen Cent mehr, 45% der Renter leben nun unter der Armutsgrenze."

Wenn Sie das so schildern und ich an die reichen Griechen denke, dann stelle ich zu meinen Erstaunen fest, dass die linke Regierung das Problem der Umverteilung trotz Wahlversprechen nicht erfüllt hat...

Justin

"Das ist falsch, geplant ist ein staatliches Joint-Venture, die Transitgebühren verblieben in der Staatskasse."

Wenn man in die Märchen glaubt, das Geld wird wie heute der Fall ist, in die Tasche von paar reichen Griechen landen, wie bisher. Der einfache Grieche wird davon kein Cent sehen, aber teuren Gas bezahlen, denn, Putin wird da schon keine Konkurrenz erlauben...
Und bis das Ding fertig ist, werden schon paar Jahre vergehen, fraglich, ob es auch nicht abgeblasen wird wie der vorherige Projekt...

Justin

"Geht man einmal davon aus, das der griechische "Normal"-Bürger allenfalls über ein paar Tausender verfügt und die kaum ins Ausland bringt, wären die abfliessenden Geldströme der wahren Kapitalienbesitzer sehr viel interessanter. Leider gibt es da wohl keine Infos, schon gar nicht, wo die Milliarden bleiben..."

Da müsste man sich bezüglich dieser Informationen wohl an die Regierung in Athen wenden, die sollten eigentlich wissen, wohin die Milliarden wandern?

ceterum
@karwandler: Die Arbeitslosigkeit liegt in Griechenland

bei 25 Prozent; in etwa jeder zweite Jugendliche ist beschäftigungslos.

Da scheinen die "großzügigen" Subventionen
der EU wohl nicht bei der griechischen Bevölkerung angekommen zu sein.

karwandler
re ceterum

"Da scheinen die "großzügigen" Subventionen
der EU wohl nicht bei der griechischen Bevölkerung angekommen zu sein."

Sie werden kaum abstreiten können, dass ein Großteil des EU-Haushalts in den Agrarsubventionen landet.

Mit der Arbeitslosenquote ist da gar nichts widerlegt.

karwandler
re didi

"Sie verkennen, dass die griechische Regierung sehr wohl 'Reformen', die zur Gesundung der griechischen Verhältnisse beitragen, vorgeschlagen hat"

Wenn die griechische Regierung ernsthafte Absichten zur Verbesserung der Staatseinnahmen hätte, müßte sie nicht herumzicken um jedes Viertelprozent anzustrebenden Primärüberschuss.

Der beste Weg zur Vermeidung unerwünschter Einsparungen sind höhere Staatseinnahmen. Da ist es aber mit Vorschlägen nicht getan, da müssen harte Selbstverpflichtungen her und Automatismen für Ausgabenkürzungen, wenn Einnahmeziele nicht realisiert werden.

Ohne die Faust im Nacken übernimmt doch der alte Schlendrian.

pnyx

"Man muss schon extrem linksgewickelt sein, den Russen bei so offensichtlichem Sachverhalt hehre Motive zu unterstellen."
Nicht links, sondern naiv muss man sein, um irgendeinem Staat je hehre Motive zu unterstellen. Linke sind keine gutmütigen Trottel, die romantische Vorstellung vom menschlichen Zusammenleben haben, sondern Menschen mit einem Sinn für etwas das immer Desiderat bleibt; Gerechtigkeit.