Ihre Meinung zu Athen: Radikallinken-Chef erklärt Sparpaket für null und nichtig
Derzeit ist es am Chef des Radikalen Linksbündnisses, Tsipras, eine neue griechische Regierung zu bilden. Schon vor den Gesprächen mit anderen Parteien fährt er schweres Geschütz auf: In einem Brief an EU und EZB will er das Sparpaket annullieren, das Voraussetzung für Hilfsgelder ist. Dass Athen aus dem Euro fliegt, ist nun selbst für die EZB kein Tabu mehr.
Um mal den (sicher hinkenden) Vergleich mit dem Bürgerlichen Recht zu bemühen: Niemand ist gezwungen, sich in die geordnete Insolvenz zu begeben.
Man kann auch einfach Pleite machen, wie man früher so schön sagte, den "Offenbarungseid ablegen", und "die Füße aus dem Fenster hängen". Wem es Spaß macht unter eine Brücke zu ziehen und danach nie wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, kann dies tun.
Sich die Bürger Griechenlands sicher, dass sie letzteres wirklich wollen (nun, schon Diogenes hat bedürfnislos in seinem Faß gelebt)?
Die Insolvenz, so wie wir sie heute kennen, bietet gerade die Chance, nach einer Durststrecke schuldenfrei neu beginnen zu dürfen. Dazu bedarf es Zugeständnissen der Gläubiger (bei GR haben wir die schon, nämlich den Schuldenschnitt), aber auch ein ernsthaftes Bemühen des Schuldners. Und das sehe ich momentan nicht, jedenfalls nicht bei den Politikern.
Ohne dies Bemühen, ohne Anstrengung darf (und wird?) es keine weiteren Hilfen geben.