Eine Pflegekraft begleitet im DRK-Pflegezentrum Solferino eine Seniorin durch den Flur.

Ihre Meinung zu Warum so viele Pflegeazubis ihre Ausbildung abbrechen

Etwa 30 Prozent der Azubis in der Pflege lösen ihre Ausbildungsverträge vorzeitig auf. Ein großes Problem für viele Arbeitgeber. Sie setzen daher auch immer stärker auf Bewerber aus dem Ausland. Von David Zajonz.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
161 Kommentare

Kommentare

political robot

"Wir haben es mit immer mehr Auszubildenden zu tun, die eigentlich gar nicht ausbildungsfähig sind."

Genau das ist das Problem, das zugrunde liegende Problem hinter vielen Problemen in Deutschland. Man sollte jedoch erwähnen, dass auch längst manche Erwachsene inzwischen geistige Rückentwicklungen durchmachen.

Die Frage ist ja: wie lösen wir das Problem? Handyverbot, Social-Media-Verbot ist das eine, aber letztlich haben wir da leider keine wirklichen Ideen.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
FakeNews-Checker

Wie  wäre  es  mal  damit,  Erderwärmung und  Klimawandel  zu  stoppen ?   Die  noch arbeitsfähigen Pflegekräfte  kommen  aus  Weltregionen,  wo die  Erderwärmung  und  das  Belastungsklima noch  nicht  so  weit  fortgeschritten  sind  wie  in  Deutschland.   Leben  diese  Leute  ein  paar  Jahre  in  Deutschland,  dann geraten  auch  sie ins Burnout,  weil  Wachstumskanzler Merz  nicht  im  Traum  an  Umwelt-  und  Klimaschutz  denkt.  Muß  er  aber irgendwann bei  53 Grad  im  Schatten.  Aber  dann  ist  es  zu  spät.

Kristallin

Äh.... Lager gewechselt? 

fathaland slim

Eindeutig nein. Nach wie vor Troll.

Parsec

"《Wir haben es mit immer mehr Auszubildenden zu tun, die eigentlich gar nicht ausbildungsfähig sind.》

Genau das ist das Problem, ..."

Ein Problem von vielen, aber definitiv nicht "genau das" Problem.

Und das eigentliche Problem ist denn auch nicht genau ein Problem, sondern die Auswirkungen aller Probleme gemeinsam: was nutzt der fähigste Azuibi, wenn ihm ein völlig überlastetes und gestresstes Kollegium gegenübersteht? Das kann man "Realitätsschock" nennen, ist aber in Wirklichkeit die Unfähigkeit, die Probleme ernsthaft anzugehen.

Und keine Lösung ist es, Probleme in der Pflege durch ausländische Pflegekräfte wegzubügeln. Wie man sieht.

Und was "gar nicht ausbildungsfähig" angeht: da, sehe ich die völlig schissige Samthandschuherziehung in den Schulen als echten Stolperstein: da wird nicht konsequent durchgegriffen, wenn in Schulen zum elfundneunzigsten Male ein mögliches Handyverbot im Unterricht durchgekaut wird oder eine Lehrkraft völlig undurchsetzungsfägig unterrichtet.

M.Pathie

Zitat: "... dass auch längst manche Erwachsene inzwischen geistige Rückentwicklungen durchmachen." Diese geistigen Rückentwicklungen gibt es vor allem bei der Parteipriorisierung der Braunblauen bei immer mehr Leuten, obwohl diese Partei nicht nur eine geistige, sondern auch eine gesellschaftliche, kulturelle und demokratische Rückentwicklung signalisiert. 
Mit der Situation der Ausbildung im Pflegebereich hat das nichts zu tun: Da müssen sich Rahmenbedingungen ändern und die Bemühungen nach Fachkräften mit Migrationsgeschichte gefördert werden. Und nicht zuletzt sollte die politische Debatte über ein verpflichtendes soziales Jahr intensiver geführt werden.

Louis2013

"Gleichzeitig sinkt das Niveau der Bewerberinnen und Bewerber. Wir haben es mit immer mehr Auszubildenden zu tun, die eigentlich gar nicht ausbildungsfähig sind", sagt die Pflegeschulleiterin. Ja, früher konnten Schulabgänger in der Regel vernünftig lesen, schreiben und rechnen. Ist heute offenbar nur noch Glückssache, wenn man solche Bewerber antrifft. 

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
M.Pathie

Sie scheinen Schwierigkeiten mit dem Lesen des Berichtes zu haben: nirgendwo geht es um Schwierigkeiten mit vernünftig lesen, schreiben und rechnen. Aber Hauptsache draufhauen auf die Azubis, dann muss man sich mit Überlastung, Rahmenbedingungen und anderen strukturellen Fragen bis hin zum Fachkräftemangel in der Pflege nicht beschäftigen. 

Adeo60

Der  verpflichtende Grundwehrdienst bzw. alternativ ein soziales Jahr in der Pflege könnte vielleicht insoweit den Einstieg ins Berufsleben erleichtern, Vorbehalte abbauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.

M.Pathie

Da stimme ich Ihnen ausdrücklich zu.

Kristallin

Ach ja, die Jugend rekrutieren, toll das wird diese erfreuen. (Ironie) 

Paule66

Das trifft alle Branchen. Was da ankommt ist eine echte Katastrophe und das hat nun nichts mit einem etwaigen Migrationshintergrund zu tun. Der Anteil an dummen Kindern die zu Teenagern und irgendwann einmal zu Erwachsenen werden sollen ist erschreckend auffällig. Wenn es bei Ausländern meist die Sprache oder die religiös geprägte Kultur ist, die "Betriebsfähigkeit" verhindert, ist es bei Deutschen Kindern, ich rechne die Migranten mit deutschem Pass mal raus, nicht wirklich besser. Wenn sie für 10 Cent Grips in der Birne haben, dann kommen sie direkt mit Forderungen die nicht machbar sind. Work Life Balance, Gehaltswünsche jenseits von gut und böse, weil man von zu Hause aus ja gewohnt ist, Geld ist immer da.... 
Der alte Spruch gewinnt wieder Aktualität: Uns geht es zu gut!

tiki

Welche Gründe hat das denn? Die Menschen sind doch nicht dümmer geworden.

Erna Müller

Aus dem persönlichen Umfeld kenne ich ganz andere Zahlen und würde nicht unbedingt den "Realitätsschock" verantwortlich machen. Vielmehr geht es darum wie man die Leute an das Thema heranführt und für eine allumfassende gründliche Ausbildung sorgt.  

Aus der Verwandtschaft haben zwei den neudeutschen Pflegefachmann/-frau (nach vorherigen Praktika im Altenheim) begonnen. Nach 3 Monaten Theorie ging die erste Praxisphase los. Doch man hat nicht die Zeit und nicht die Leute den Azubis was beizubringen. Stattdessen schmeißt man sie ins "kalte Wasser" und sagt mache dies oder das obwohl sie es nur in der Theorie kennen. Überprüfen, verbessern, ausbilden Fehlanzeige. Frust hausgemacht!  

Dazu fand man es eine gute Idee die ursprünglich drei Ausbildungen (Krankenhaus, Kinder, Alte) zusammen zu fassen. Nur wollen dies eben viele nicht. Mancher will mit Kindern aber nicht mit Alten zu tun haben und umgekehrt.

Deshalb haben beide wie über 50% der Klasse schon nach einem Jahr abgebrochen.

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
ich1961

//Dazu fand man es eine gute Idee die ursprünglich drei Ausbildungen (Krankenhaus, Kinder, Alte) zusammen zu fassen. Nur wollen dies eben viele nicht. Mancher will mit Kindern aber nicht mit Alten zu tun haben und umgekehrt.//

Die "Grundausbildung" ist bei allen gleich.

Und es wird niemand gezwungen, in einem Altenheim zu arbeiten, wenn er/sie das nicht möchte.

Die Bewerbungen nach der Ausbildung sind doch individuell.

 

MargaretaK.

Natürlich wird niemand gezwungen.

Wenn "ich" aber von Anfang weiß, dass Alten- und Pflegeeinrichtungen oder Krankenhaus nichts für mich ist, der Unterrichtsstoff aber 2/3 nicht auf Kinder ausgerichtet ist, was dann.

Ich war von Anfang an und bin nach wie vor der Meinung, dass die Zusammenfassung keine gute Idee war. Früher wurde intensiver für den einzelnen Fachbereich ausgebildet.

ich1961

Ich bin auch nicht generell dafür.

Aber es gibt halt diese Möglichkeit:

**...  Ist im Ausbildungsvertrag ein entsprechender Vertiefungseinsatz vereinbart, können die Auszubildenden für das letzte Drittel der Ausbildung entscheiden, ob sie die begonnene Ausbildung als Pflegefachmann/-frau fortsetzen oder ob sie die Ausbildung neu ausrichten auf einen Abschluss im Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Altenpflege.  ...**

https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/132173

 

melancholeriker

 

"...Dazu fand man es eine gute Idee die ursprünglich drei Ausbildungen (Krankenhaus, Kinder, Alte) zusammen zu fassen. Nur wollen dies eben viele nicht. Mancher will mit Kindern aber nicht mit Alten zu tun haben und umgekehrt." 

Danke für den Bericht aus der Realität. Wenn ich mir diesen Ausschnitt Ihres Kommentars aus der Nähe anschaue, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das mit dem Realitätsschock doch eine schwerwiegende Rolle spielt. 

Die Exklusivität, mit der einige Auszubildende für sich entscheiden, daß sie "nichts mit Alten zu tun" haben wollen, sieht für mich sehr stark nach gescheiterter oder noch nicht gestarteter Auseinandersetzung mit Generationenfragen aus und wo man sich selbst darin befindet als Mensch, der Entwicklungsstufen erlebt. 

Ich kann mir nicht vorstellen, daß es auf Dauer gutgehen kann im Pflegeberuf, wenn man mit solch selektiven Erwartungen herangeht und z. B. nur mit Kindern arbeiten möchte. So ist das Leben nicht. 

MargaretaK.

Nein, so ist das Leben nicht. Aber würden Sie sich von jemandem pflegen lassen wollen, von dem Sie wissen, dass mit Alten/Dementen nicht kann und eigentlich nicht will?

 

Parsec

"Die Exklusivität, mit der einige Auszubildende für sich entscheiden,...."

Genau diesen Neigungen (sie machen daraus verächtlich "Exklusivität" ) sollte man aber Rechnung tragen!

Wenn die Neigung besteht, in die Kinderpflege gehen zu wollen, dann muss auch genau das der Schwerpunkt werden. Altenpflege dto. Eine handwerkl. Ausbildung setzt häufig auch Schwerpunkte, die der Azubi auswählen muss. Bsp. Mechatroniker mit Schwerpunkt Hochvolttechnik. Spezialisierungen sind sicherlich immer erwünscht. In mech. Berufen mag das möglicherweise noch recht früh sein, aber Pflegeberufe sind m.E  anders zu bewerten, denn hier kommt es ganz stark darauf an, den Beruf auch als Berufung zu verstehen, denn nichts dürfte der verantwortugsbewußten Ausübung des Pflegeberufes mehr entgegenstehen, als am falschen Ort mit falschen Aufgaben betraut zu werden.

Advocatus Diaboli 0815

Zuerst einmal müssen die Rahmenbedingungen stimmen - an denen hapert es in Deutschland m.u. nicht nur in Pflegeberufen.
Seit vielen Jahren erfahren Arbeitnehmer immer weniger Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit sondern werden nur als Kostenfaktor gesehen.
In Pflegeberufen wird die personelle Unterbesetzung durch zunehmenden Druck auf die Pfleger(innen) dadurch noch verstärkt indem diese zusätzlich belastet werden, immer wieder werden sie aus ihrer Freizeit zur Arbeit herangezogen. Auf Stationen ist oft genug 1 Pflegekraft für 30 Patienten verantwortlich.
Ich denke da kommt vieles zusammen was sich seit Jahrzehnten angesammelt hat.
Der alleinige Ruf nach Pflegekräften aus dem Ausland zeigt mir dass man in Deutschland an den Rahmenbedingungen eigentlich nichts ändern möchte sondern einfach nur möglichst noch billigere Arbeitskräfte sucht um diese verheizen zu können und so das bisherige System noch ein bisschen länger am Leben zu erhalten

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
ich1961

//Der alleinige Ruf nach Pflegekräften aus dem Ausland zeigt mir dass man in Deutschland an den Rahmenbedingungen eigentlich nichts ändern möchte sondern einfach nur möglichst noch billigere Arbeitskräfte sucht um diese verheizen zu können und so das bisherige System noch ein bisschen länger am Leben zu erhalten//

Haben Sie schon mal was von Tarifverträgen, Mindestlohn, Mindestlohn Pflege gehört?

 

FakeNews-Checker

Das  ist  nichts  neues.   Immer  mehr  Pflegedienste  haben  längst  einen  Pflegekräfte-Anteil  aus  dem  Ausland  von  100 %  erreicht.   Auch  da  besteht  allerdings die Gefahr  des Burnouts  unter  miserablen  Lohn-  und  Arbeitsbedingungen.  Würden  die  verbessert,  dann  ließen  sich  auch  deutsche  Pflegekräfte  finden.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
TeddyWestside

Also zusammengefasst sagen Sie "Ausländer raus", versteh ich Sie da richtig?

FakeNews-Checker

Steht  in  meinem  Kommentar  davon  ein  Wort  ?   Unter  miserablen  Lohn-,  Arbeits-  und  Lebensbedingungen  kommt  es  bei jeder  Arbeitskraft  zum  frühzeitigen  Burnout,  egal  ob  Deutscher  oder  Ausländer.   Folglich  ist  der  Arbeitskräfte-Import  nur  ein  kurzes  Strohfeuer.

TeddyWestside

Dann ist ja gut, danke. 

 

tiki

Bitte wie? 

Er bemängelt die Ausbeutung der Facharbeiter, die mittlerweile in Teilen aus 100% Fachkräfte aus dem Ausland besteht. Weil man Ausländer leider viel leichter ausbeuten kann.

Und du kommst mit so einer Fragestellung? Wahnsinn..

Kristallin

Nein ließen sich nicht finden, auch wenn entsprechende "Zwangsmaßnahmen" gegen über Bürgergeldempfänger/Innen versucht würden...... 

Wer in diesen Beruf wie auch immer "gezwungen" wird, wird die Pflege nicht im Sinne der Pflegebedürftigen ausführen (können) 

Carlos12

Die Frage warum relativ viele Pflegeazubis abbrechen wird im Artikel kurz erläutert. Die Abrecherquote ist normal und die Ausbildungsbetriebe sollten nach Strategien suchen um diese zu senken.

Ein weiterer Punkt ist die mangelnde Qualifikation der Auszubildenden. In diesem Fall bleibt den Betrieben nur mit den Schultern zu zucken und mit den vorhandenen Auszubildenden das Beste zu machen, was geht.

Interessanter ist der Bedarf an ausländische Auszubildenden. Während die in den urbanen und multiethnischen Regionen ihren Platz finden werden, wird es in manchen Regionen, z.B. der ostdeutsche Fläche, interessant. Für viele Pflegeheime oder Pflegedienste werden ohne ausländischen Kräfte nicht arbeiten können. Das wird für manchen Bewohner oder Pflegefall hart zu schlucken sein.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
M.Pathie

Schon heute kann kein Pflegeheim oder Pflegedienst ohne ausländische Kräfte arbeiten. Für die Erkrankten oder Pflegebedürftigen ist das in der Regel kein Problem: Die freuen sich über jede Pflegekraft und alle Azubis, die da sind.

Ein Problem ist es eher für rassistisch, völkisch oder nationalistisch aufgestellte Braunblaue, denen diese Fakten ihre Ideologie zerbröseln lässt.

MargaretaK.

"Für viele Pflegeheime oder Pflegedienste werden ohne ausländischen Kräfte nicht arbeiten können"

Die meisten Pflegeheime, nein ich würde sogar sogar sagen, kein Pflegeheim könnte heute noch ohne ausländische Mitarbeiter aus. Meine Mutter lebte in einem Pflegeheim. Auf ihrer Station war die deutsche Quote bei 0. Mitarbeiter aus Polen, Albanien, Eritrea, Kongo und Bangladesch. Alle sehr engagiert und liebevoll im Umgang. Die türkische Stationsleiterin übernahm den Posten von einem Bosnier, der in Rente ging.

ich1961

Aus der Erfahrung mit meinem Vater im Pflegeheim kann ich sagen, das es immer mehr ausländische Pflegekräfte gibt.

Mein Vater hat nicht so große Probleme mit "fremdländischen Menschen" - mit den meisten kommt er gut zurecht.

Aber es gibt eben auch die anderen, die sich nicht benehmen können/wollen.

 

Ritchi

"Wir haben es mit immer mehr Auszubildenden zu tun, die eigentlich gar nicht ausbildungsfähig sind."

 Das ist nicht nur in der Pflege das hauptsächliche Problem. Wie hat neulich eine Grundschullehrerin zu mir gesagt: zehn Kinder ihrer Klasse werden voraussichtlich keinen Schulabschluss schaffen. Der Grund ist, wie sie an Beispielen ausführte, Lernverweigerung. Und das setzt sich bis in die BBS fort. Von dort wurde mir gleiches berichtet.  Die Schüler, die das Lernen verweigern, sagen schon in der Grundschule, dass sie keine Ausbildung machen wollen.

 Mal sehen, ob Herr Merz  sich durchsetzen kann.

12 Antworten einblenden 12 Antworten ausblenden
Schiebaer

 

Der Grund ist, wie sie an Beispielen ausführte, Lernverweigerung. Und das setzt sich bis in die BBS fort. Von dort wurde mir gleiches berichtet.  Die Schüler, die das Lernen verweigern, sagen schon in der Grundschule, dass sie keine Ausbildung machen wollen.

Das hat mir auch meine Nichte bestätigt.Sie ist Grundschul Lehrerin.

M.Pathie

Meine Nichte ist auch Grundschullehrerin. Sie klagt deutlich weniger und betont, dass die Situation um so besser zu handeln ist, je mehr man gemeinsames Lernen und dabei eben auch soziales Lernen als konstitutiv sieht und Unterricht danach gestaltet. 

Ritchi

Ich bin mir sicher, dass die Lehrer, die ich kenne, einen sehr guten Job machen. Glückwunsch an Ihre Nichte, dass sie eine Klasse hat, in der die Schüler lernen wollen.

Ritchi

Das Problem ist nicht der Unterricht, das Problem sind die Eltern.

M.Pathie

Sie umschiffen den Inhalt meines Kommentares, dass es auch darum geht, die Situation als Situation für gemeinsames soziales Lernen zu gestalten. 
Übrigens ist meine Nichte eine anerkannte Kollegin, die einen sehr guten Job macht und die volle Unterstützung der Schulleitung hat.

Ritchi

Das Problem ist nicht der Unterricht, das Problem sind die .

Kristallin

Da sagen Kinder auch dass sie gerne Popstar oder Prinzessin werden würden, order Influenzer/In........ 

Ritchi

Ja, das sind die Kinder, die etwas arbeiten wollen, egal ob als Prinzessin oder als Influencer. 

Kristallin

Was Sie nicht sagen, genau Kinder.... Und deren "Berufswünsche" sind entsprechend "wechselhaft". 

Weil sie Kinder sind und ihre "Meinungen" auch kindlich sein dürfen! 

TeddyWestside

Oh als Prinzessin würde ich auch gern arbeiten /s

melancholeriker

Wenn Sie und die besagte Grundschullehrerin ungefähr auf einer Wellenlänge diskutierten, kann ich mir ja schon vorstellen, was zu dieser "Lernverweigerung" geführt haben dürfte. Von allen anekdotischen Nachweisführungen, die ich hier schon lesen mußte, ist Ihre wahrhaftig die ungewöhnlichste. 

 

Carlos12

Ich finde es faszinierend, wie stark die Erfahrungsberichte von Grundschullehrerinnen in diesem Forum von der Weltsicht des Forumsteilnehmer abhängen, absolute Horrormeldungen oder zuversichtliche.

melancholeriker

Einen ungewöhnlichen Weg hatte vor ca 3 Jahren das St. Bernward - Krankenhaus in Hildesheim gewählt. 

Ein Bruder von mir landete dort aufgrund eines medizinischen Zwischenfalls, den er unterwegs erlitt. Ich kann das KH nur wärmstens empfehlen. 

Beim Scouting in Westafrika musste sich die junge Ausbildungsbeauftragte nicht besonders viel einfallen lassen und stieß auf wohlvorbereitete junge Leute, deren Sprachniveau schon relativ gut war und bereits detaillierte Kenntnisse besaßen über das duale Ausbidungssystem und den wachsenden Personalbedarf. 

https://bernward-khs.de/aktuelles/angehende-pflegekraefte-aus-afrika/

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
ich1961

Tolles Beispiel, das Schule machen sollte.

MargaretaK.

Und sind Pflegeazubis gefunden, die empathisch sind und auch mal die Zähne zusammenbeißen wenn's schwierig/anstrengend wird, kommen diese häufig/meist aus dem Ausland. Und das passt dann auch wieder nicht, denn die werden - weil greifbar - abgeschoben.

Ein Pflegeheim in Niedersachsen ist von Schließung bedroht. Bei 10! kolumbianischen Pflegekräften (ja, das sind nicht mal "nur" Azubis) wurde der Asylantrag abgelehnt.

Ein Pfleger aus dem Iran droht die Abschiebung, obwohl er eine Ausbildung zur Pflegefachkraft macht, weil er sich weigert, seiner Pflicht zur Passbeschaffung nachzukommen. Vielleicht sollte man überlegen, warum er sich weigert. WO beantragt man denn in der Regel seinen Pass?

In München kommt ein Pflegeazubis aus dem Konto in Abschiebehaft. Er wurde noch auf der Behörde verhaftet, als er seine Duldung verlängern lassen wollte. Arbeitgeber (München Stift) und andere haben sich eingesetzt. Wenige Stunden vor Remigrationsflug wurde er aus der Haft entlassen. Bleiberecht ungewiss.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
TeddyWestside

Mit Verlaub, aber ich kenne einige Beispiele in die andere Richtung. Meiner Erfahrung nach sind die bürokratischen Prozesse vielleicht etwas langsam, aber idR sind alle Beteiligten hilfsbereit und es wird sehr viel getan, um eine möglichst reibungslose Integration zu ermöglichen. 

Ich kenne die Fälle, die Sie nennen natürlich nicht, aber was mir auffällt: Kolumbien ist wahrscheinlich nicht auf der Prioritätenliste, was Asyl angeht. Das mag vor 30 Jahren noch anders gewesen sein wegen Drogenkartellen usw, aber da hat sich viel getan. Der Iraner sollte einfach zur Botschaft gehen, so viel Vertrauen in den deutschen Staat sollte er haben. Wenn möglich, in Begleitung. Der dritte Fall scheint ja nochmal gut gegangen zu sein. 

 

Carlos12

"Der Iraner sollte einfach zur Botschaft gehen, so viel Vertrauen in den deutschen Staat sollte er haben."

Hier geht es nicht um den deutschen Staat, sondern ein fremdes Staatsgebiet (entweder Botschaft oder er muss in den Iran selbst) . Ein Staat, der auf diplomatische Gepflogenheit wenig Rücksicht nimmt (Stichwort Geiseldiplomatie). Da nutzt eine Begleitung wenig.

Jahrzehntelang wurden Gesetze darauf getrimmt Ausländer wieder loszuwerden und in der Politik werden Zahlen mit Abgeschobenen als Erfolgsmeldung genannt. Und der Bevölkerung sind die Zahlen immer noch zu niedrig. Die Behörden machen also einen geforderten Job, auch wenn er im Einzelfall destruktiv ist.

MargaretaK.

Dann machen Sie sich schlau und Sie müssen sich nichts (v) erlauben.

MargaretaK.

Entschuldigung, was hat der deutsche Staat mit der iranischen Botschaft zu tun? 

TeddyWestside

Noch 2 Gedanken, ich war eben etwas voreilig. 

Das mit Kolumbien war nicht so gemeint wie "die sollten zurück gehen", sondern ich meine, dass sie vielleicht einen anderen Weg suchen muss, halt nicht über politisches Asyl sondern über Ausländerbehörde und Aufenthaltsgesetz. 

Und zu dem Iraner, nicht "wenn möglich", sondern auf jeden Fall in Begleitung. Und halt mal rumhören, wie andere das geregelt haben. Mir ist eingefallen, dass Botschaften oft nicht besonders umgänglich sind, da muss man schon vorsichtig sein, aber auch resilient.

 

rjbhome

Vielleicht liegt es an der Bezahlung?

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
Demokrat 2014

Ich denke die Bezahlung ist nur ein negativer Punkt. Hinzu kommt Schichtdienst, vermutlich mit Überstunden, körperlich schwere Arbeit und "Antrieb vom Chef des Pflegebetriebes".

Kristallin

Überstunden sind Usus im Pflegebereich! 

FakeNews-Checker

Das  auch.

fathaland slim

Die Bezahlung könnte natürlich besser sein, aber so furchtbar schlecht sind drei- bis viertausend Euro brutto im Monat nun auch nicht. 

Kristallin

Es ist halt ein Gesamtpaket, habe mich kürzlich noch mit einer Person unterhalten, welche nach 15 Jahren komplett ausgebrannt und körperlich angeschlagen, schweren Herzens den Job ausgegeben hat. 

TeddyWestside

Stimmt. Und in die Gegend kommt man schon sehr früh, wenn man Wochenenden und Feiertage mitnimmt z.B

zzp

ich glaube dazu muß man berufen sein. eine bekannte von mir wollte unbedingt einen technischen beruf erlernen. machte aber ein praktikum in einem altenheim. war nicht mehr von einer ausbildung als altenpflegerin abzubringen und ist mittlerweile 22 jahre in diesem beruf glücklich. 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
zzp

man muß dazuschreiben, sie hat als zweites standbein einen motoradladen für oldtimer  gegründet in dem sie sehr erfolgreich ist. trotzdem würde sie die pflege niemals aufgeben. berufung ist eben alles.

M.Pathie

 Es scheint weniger mit dem religiösen Begriff Berufung zu tun zu haben, sondern schlicht mit Kontakt, eigenen Erfahrungen in Feld und Entdeckungen in der eigenen Person. Wenn man das unter "Berufung" subsumiert, ist das okay.

FakeNews-Checker

Wie  wäre  es  mit einem  BGE  für  medizinische  Berufe  wie  in  Schweden   ?    Dann  wäre  eine Menge  kostenexplosibler  und  burnoutiger   Irrsinn aus  Arztpraxen,  Kliniken,  Pflegeheimen  und  Pflegediensten  raus,  der  bisher  um  die  Existenzsicherung  getätigt  wird  und dabei  das  Patientenwohl  weit  hinten ansteht.  Und das bedeutet wiederum  noch  mehr  Pflegefälle  und  Pflegenotstand.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
M.Pathie

Sie verbreiten Fakenews: In Schweden gibt es kein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) speziell für medizinische Berufe. 

TeddyWestside

Eben. "Bedingungslos" und "für spezielle Berufe" schließen sich gegenseitig aus.

 

Nettie

"Warum so viele Pflegeazubis ihre Ausbildung abbrechen"

Weil Anspruch und Wirklichkeit immer mehr auseinanderklaffen.

"Manche müssen ihren Praxisanleitern hinterherlaufen, um betreut zu werden."

Wahrscheinlich, weil die selbst überlastet sind.

Und ohne hne die 'ausländischen' Mitarbeiter ganz aufgeschmissen wären:

"Ein Drittel der Azubis an ihren Pflegeschulen komme direkt aus dem Ausland, so Wiens, beispielsweise aus Indien, Marokko, Vietnam oder dem Iran".

Und sogar für die 'fehlen' angeblich die 'Mittel':

"Außerdem brauche es zusätzliche Mittel für die Sprachförderung von ausländischen Azubis".

Muss man nicht verstehen. Ist aber so. Und wird, wenn es stur "weiter wie immer' geht immer 'schwieriger'.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
91541matthias

Treffend formuliert..danke

Janosch51

Die Problematik ist vielschichtig, geringe Bezahlung, hohe Arbeitsbelastung, mangelnde Wertschätzung. Dazu kommt die geringe Ausbildungsfähigkeit. Ein Grund dafür ist sicherlich die Organisation der schulischen Ausbildung. Hoch fliegende Lernziele, wobei die einfachen aber essentiellen Grundfähigkeiten auf der Stecke bleiben? Auffallend ist, dass in Gebieten mit hohem Migrationsanteil (auch der zweiten Generation) der Anteil der Schüler mit geringem Ausbildungsniveau hoch ist und das obwohl diese Schüler genauso dumm oder klug sind wir alle anderen. Also muss der familiäre Hintergrund eine Rolle spielen. Das kann man leugnen oder daran arbeiten, so wie in der 60 er Jahren, als man es erreicht hat, dass Kinder aus Arbeiterfamilien eine höhere Bildung angestrebt haben. Momentan sinkt der Bildungsstand in unserem Land im Vergleich zu anderen Ländern. Vielleicht könnte man sich daran ein Beispiel nehmen. Passt wohl nicht ins pädagogische Konzept. 

M.Pathie

Einige sprechen ja hier von einer notwendigen Berufung für einen Beruf im Pflegebereich. Ich halte den Begriff für überzogen und wenig hilfreich. 
Was allerdings eine wesentliche Stellschraube ist, wäre die (Wieder)Einführung eines verpflichtenden sozialen Jahres etc. Schon die alte Erfahrung mit dem Zivildienst war für sehr viele eine prägende Erfahrung, die manchen auch für die Berufswahl in einem sozialen oder pflegenden Beruf motiviert hat. 
Statt "Berufung" braucht es also Kontakt zum Feld und erste eigene Berührungen, buchstäblich wie im übertragenen Sinne.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Malefiz

Alle die ich im und durch den Sanitätsdienst in der Bundeswehr kennenlernen durfte, vor allem im Praktikum im Zivilkrankenhaus, die haben alle ihren Beruf aus Berufung gemacht. Ohne Berufung geht ein Job in der Pflege nun mal nicht.

Ob im sozialen Bereich oder Pflege tätig ist, daß sind keine Jobs wie jeder andere als wie man im Handwerk irgendwas zusammenzimmert oder herstellt! Wer mit Menschen umgehen kann hat die Berufung auch dazu! Deshalb ist der Begriff Berufung sehr wohl paßend für so solche Berufe! Was Sie überzogen finden läßt mich vermuten, daß Sie noch nie im Sozialen Bereich oder Pflege gearbeitet haben, sonst wüßten Sie was Berufung ist!

Malefiz

Nun, klar und Klipp, Pflegeberufe sind nicht jedermans Sache, daß war schon vor 40ig Jahren so, als ich in die Bundeswehr in den Sanitätsdienst eintrat. Dort habe ich fast alles durchlaufen was so dazu gehört. Unter anderem konnte ich auch einen Krankenpflegerhelfer Lehrgang mit einem 6 Wöchigen Praktikum in einem Zivilkrankenhaus in der Nähe Meiner Stammeinheit durchlaufen, im nächsten BWK ca. 100km entfernt waren keine Plätze frei. In der ersten Woche war es schon ganz schön heftig was man so alles gesehen hat. Aber danach ging es immer besser, vor allem weil einem alle unter die Arme gegriffen hatte und mir auch sehr viel beigebracht hatte. Gab es mal Kummer und Sorgen, das hatte man immer jemand mit dem man sprechen konnte, daß hat immer sehr geholfen. Aber dazu finden sich heute kaum mehr Mitmenschen dazu! Der Umgang mit Menschen die Unterstützung, Hilfe oder Pflege brauchen ist nicht immer leicht.

Janosch51

Was die Prioritäten der Politik angeht, stehen wohl andere Dinge an vorderer Stelle. Für jemanden, der die Welt retten muss, kann die Bildung in der Prioritätenliste nicht vorn liegen. 

Paule66

Hier wird so oft mehr Lohn, dann mehr Pflegekräfte genannt. Ich denke, dass mehr Lohn nicht der Hebel ist. Menschen die den Job langfristig machen, haben meist eine Überzeugung, eine soziale Verantwortung und sind über den ersten Schock hinweg stark geblieben. Mehr Geld? Wieviel mehr? Wegen 10% macht niemand den Job wenn er ihn  nicht sowieso machen will. Mehr Lohn kann es den überzeugten Pfleger*innen aber leichter machen zurecht zu kommen. Der Mindestlohn in der Pflege sollte deutlich angehoben werden. Wer Pflegt, sollte mit dem Lohn auskömmlich leben können ohne dann noch einen 2. oder 3. Job annehmen zu müssen. 
Das Dilemma bleibt aber, wir werden viel zu alt. Aber vor allem viel zu krank zu alt. Ein Angebot der Freiwilligkeit am Ende seines Lebens muss endlich verabschiedet werden. 
Dazu sollte die Professionell Pflege zu Hause gekürzt bis abgeschafft werden. Für einen Schwer-Pflegebedürftigen werden 5!!! Pflegekräfte verbraucht. Solidarität auf 2 Seiten!!

morgentau19

Gleichzeitig sinke das Niveau der Bewerberinnen und Bewerber. "Wir haben es mit immer mehr Auszubildenden zu tun, die eigentlich gar nicht ausbildungsfähig sind."

 

Das sollte doch ein Alarmsignal der Kultusminister sein, Das Bildungsniveau anzuheben, damit Ausbildungsbetriebe keine Nachschulung ausführen müssen bzw. Ausbildungsfähigkeit.

Wenn man sieht, dass die Zahl der Abiturienten steigt, widerspricht das der Aussage bezüglich sinkenden Bildungsniveau.