Eine Pflegekraft begleitet im DRK-Pflegezentrum Solferino eine Seniorin durch den Flur.

Ihre Meinung zu Warum so viele Pflegeazubis ihre Ausbildung abbrechen

Etwa 30 Prozent der Azubis in der Pflege lösen ihre Ausbildungsverträge vorzeitig auf. Ein großes Problem für viele Arbeitgeber. Sie setzen daher auch immer stärker auf Bewerber aus dem Ausland. Von David Zajonz.

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161 Kommentare

Kommentare

Vol-X-empfänger

Ohne Pflegekräfte aus dem Ausland wäre die Pflege in Deutschland längst am Ende. 

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Mr.Fantastic

Eindeutig nein. Die Pflege ist einerseits zu teuer, andereseits bekommt man kaum Mindestlohn. Mit richtigem Lohn, und da gehe uch einfach mal von einem Handwerkerlohn aus, kämen auch genug Azubis.

So werden schlicht Ausländer ausgebeutet, die eigentlich zu Hause gebraucht würden.

Kurz, dss Problem wird schlicht ausgelagert.

fathaland slim

Die Pflege ist einerseits zu teuer, andereseits bekommt man kaum Mindestlohn.

Ja, was denn nun?

ich1961

Möglicherwweise geht der User vom "normalen" Mindestlohn aus.

Aber es gibt da Unterschiede.

 

werner1955

OK. 
Dann nochmal für Sie. Das System Pfleg beutet dei Pflegebedürftigen un dSozialkassen massiv aus, dei Löhne frü Pflegendse sind zu gering und die Steuern und Sozilaabgaben dieser Pflegenden Menschen sind zu hoch 

Vol-X-empfänger

Das stimmt leider nicht mit der Betriebsrealität in der Pflege überein.

> Pflegehilfskräfte erhalten seit dem 1. Juli 2025 mindestens 16,10 Euro brutto pro Stunde. 

> Qualifizierte Pflegehilfskräfte erhalten 17,35 Euro brutto pro Stunde. 

> Pflegefachkräfte erhalten 20,50 Euro brutto pro Stunde. 

 

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/mindestlohn-altenpfleg….

Daran liegt es also nicht. Das sagt übrigens auch der Bericht, über den wir hier sprechen.

Ausländer werden also auch nicht ausgebeutet und wenn sie zuhause gebraucht würden, wären sie nicht hier.

werner1955

Daran liegt es also nicht.
Richtig. 
Wir habe gerade generel ein hohes Problem mit massiven Steuern und Abgaben.  

ich1961

Von welchem Mindestlohn reden Sie?

Hier mal Fakten dazu:

**Pflegemindestlohn steigt in Altenpflege ab Juli 2025

Ab dem 1. Juli 2025 steigen die Mindestlöhne für Pflegekräfte in Deutschland erneut. Pflegehilfskräfte verdienen dann mindestens 16,10 Euro pro Stunde, qualifizierte Pflegehilfskräfte mit entsprechender Ausbildung 17,35 Euro, und Pflegefachkräfte erhalten 20,50 Euro pro Stunde.**

https://oeffentlicher-dienst-news.de/pflegemindestlohn-altenpflege-pfle…

//Mit richtigem Lohn, und da gehe uch einfach mal von einem Handwerkerlohn aus, kämen auch genug Azubis.//

Und wie hoch "darf der richtige Lohn" sein? Das schaut mir sehr nach "weltfremd" aus.

**Tarifvertrag Pflege 2025: Das sind die wichtigsten Fakten

Einstiegsgehalt einer ausgebildeten Pflegefachkraft: 3.414,69 €

Einstiegsgehalt von Pflegehelfern: 2.930,44 € **

https://www.medi-karriere.de/medizinische-berufe/tvoed-pflege/

 

schabernack

➢ Die Pflege ist einerseits zu teuer, andereseits bekommt man kaum Mindestlohn. Mit richtigem Lohn, und da gehe uch einfach mal von einem Handwerkerlohn aus, kämen auch genug Azubis.

Pflege wird teurer, bekommen die Pflegenden einen höheren Lohn.

Weniger teure Dienstleistung bei mehr Lohn für die Dienstleister gibt es nicht.

91541matthias

Ohne fleissige Migranten wär ich schon lange oft alleine im Pflegedienst und auf Seiten der Ärzte sähe es noch finsterer aus. 

"Es kämen genug Azubis"..angesichts des demografischen Wandels der Gesellschaft mit immer weniger Kinder und dem "Wissen", dass man angeblich nur mit einem Studium ausgesorgt hätte, sind wir auf ausländische Hilfe dringend angewiesen

werner1955

Mindestlohn?

Es ist kein Lohn sodner ein massives Steuern un dAbagnem Problem. Wen slbst dei Mindestlöhne rhohe Sozialversicherungen und auch schon Steuern zahlen. Vorallem wennm er erkennen muss wofür, 

Wer 160 Std. im Monat hart , anständig arbeite hat gegbüber der hat nur wenig mehr als ein leistungsloser BG. 

 

Demokrat 2014

Ich gebe Ihnen recht.

Mich würde mal interessieren, was die AFD dazu sagen würde.

tiki

Die AfD würde sagen, wer aus dem Ausland herkommt und hier arbeitet und sich in die Gesellschaft positiv einbringt, ist willkommen.

So wie sie es immer sagen.

Aber sie würden auch sagen: Mindestlohn ist nicht notwendig. Und die Bedürftigen dürften mehr Geld berappen. Ggf. Privat (!) zusätzlich versichern 

narr_ativ

Mich würde mal interessieren von wem sich diese Leute pflegen lassen wollen. Mein alter Vater lebenslanger Rassist,  war am Ende in der Luxusresidenz in der CH glücklich über das freundliche internationale Personal. 

91541matthias

War Ihr Vater da schon dement?

FakeNews-Checker

Mit Pflegekräfte-Importen  betreibt  die Bundesregierung  Problemverlagerung,   Spielen  auf  Zeit,   fortgesetzte  Verweigerung  nachhaltiger  Problemlösung,  Augenwischerei   und  Pflegekräftemangel  in  den  Herkunftsländern.   Sollen  die dann  ihre  Pflegefälle  nach  Deutschland  exportieren  ?

Vol-X-empfänger

Pflegeberufe sind mit Anstrengung verbunden. Die wird durch mehr Geld nicht geringer.

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political robot

Nicht geringer, aber vermutlich erträglicher, weil es sich mehr "lohnt".

Paule66

Niemand macht den Job wegen ein paar % mehr Geld.

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Wer mit Bananen zahlt, darf sich nicht über fehlende Auszubildende und Fachkräfte beschweren.

ich1961

Am frühen Morgen schon sowas?

Ich habe keine "Bananen" bekommen und auch heute wird nicht mit "Bananen" bezahlt - nigrends in der Arbeitswelt!

 

tiki

Nicht gleich alles wörtlich nehmen.

Ich erkläre es aber gerne: der Vorposter hat mit Bananen die vergleichsweise schlechte Bezahlung von Pflegekräften bemängelt. Insbesondere vor dem Hintergrund der ständigen Gewinnoptimierung werden Stellen nicht neu besetzt oder abgebaut, was dann die übrigen Pflegekräfte dann auch mal mitmachen dürfen. Zum gleichen, miserablen Gehalt. 

Der Ruf nach ausländischen Kräften kommt jetzt deshalb, weil die (aufgrund fehlender Kenntnisse im Bereich Bezahlung) viel leichter ausgebeutet werden können (anders kann man es leider nicht nennen).

Wer jetzt nach mehr Fachkräften aus dem Ausland ruft oder meint, Pflege geht nur mit ausländischen Fachkräften, unterstützt diese systematische Ausbeutung aktiv oder passiv.

Kurz zusammengefasst: wer für gute Arbeitsbedingungen und ein vernünftiges Gehalt sorgt, der findet auch jetzt Fachkräfte. Sogar inländische . 

melancholeriker

In Kamerun werden Kochbananen bevorzugt. 

Aber die meisten tüchtigen, am echten Leben geschulten Auszubildenden, die in Eigenregie von deutschen Krankenhäusern gescoutetet werden wie es z. B. St. Bernward in Hildesheim erfolgreich tut seit Jahren, werden mit harten Euro bezahlt. 

Kristallin

Bananen? Bananenwitze waren kurz nach der Wende schon schlecht! 

schabernack

➢ Bananenwitze waren kurz nach der Wende schon schlecht! 

Nicht alle. « Wo die Spitze der Banane hinzeigt, da ist Osten » … der war gut.

Das eigentliche Bild für miese Bezahlung wäre gewesen … mit Peanuts, mit Erdnüsssen.

schabernack

➢ Wer mit Bananen zahlt, darf sich nicht über fehlende Auszubildende und Fachkräfte beschweren.

Es bezahlt aber niemand mit Bananen. Auch nicht mit Kartoffeln oder Schnitzel.

ich1961

Narürlich wird die Anstregung nicht weniger, daher bin der Meinung, das es sich bei dem Pflegeberuf tatsächlich um Berufung handelt.

Empathiebefreite Menschen sind da fehl am Platz.

 

M.Pathie

Das Problem sind lt. Bericht nicht "empathiebefreite Menschen", sondern Überlastung der Fachkräfte, daraus resultierende Abschreckung für Azubis, und sicher auch die Schieflage in der Bezahlung.

Breitenfels

Ich bin auch der Meinung, dass Pflegende anständig für ihre aufoperungsvolle Arbeit bezahlt werden müssen. Das gilt sowohl für Krankenhäuser wie auch für Heime und mobile Pflegeinrichtungen. 

Aber ja, Geld alleine reicht nicht als Motivation, wenn die Arbeit von einem Azibi als körperlich und mental so anstrengend angesehen wird, das sie nicht bewältigt werden kann. Das ist schwierig.

Breitenfels

Seien wir bitte ehrlich, was die Bezahlung von Pflege angeht. 

Sie kommt nicht von einem anonymen Staat sondern von den Krankenversicherten über den Krankenkassenbeitrag. Wer die notwenige Höherstufung der Bezahlung von Pflegekräften einfordert sollte auch selbst bereit sein, mehr Kassenbeitrag zu zahlen.

Glasbürger

Noch mehr? Nein! Wer die notwendige Höherstufung bei der Bezahlung von Pflegekräften einfordert, sollte darauf drängen, daß die Gelder der GKV-Versicherten sachdienlich und nicht zweckentfremdet ausgegeben werden! Wie so oft schon festgestellt, hat Deutschland auch hier kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. Und zwar deswegen, weil es einen "Gesundheitsmarkt" mit starken Lobbys und auf der anderen Seite Verantwortliche gibt, die eher auf ihren persönlichen Vorteil und die Chancen nach der Politkarriere schielen, als für die Bürger zu arbeiten.

Mr.Fantastic

Aber hallo wird das mit mehr Geld weniger. Dann hätte man auch nehr Kräfte für die gleiche Arbeit

FakeNews-Checker

Money  makes  the  world  go  around.   Pflegekräfte  etwa nicht ?

Adeo60

Wir sollten dankbar sein, dass ausländische Bewerber als Pflegekräfte bei uns arbeiten möchten -gerade in Jobs, die für die meisten Deutschen unattraktiv sind. Da wirken Begrifflichkeiten wie Remigration dann wie Hohn und schaden unserem Wirtschaftsstandort.

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political robot

Exakt. Aber das ist ja ein Phänomen, das andere Länder noch viel stärker trifft. Trump musste ja schon Ausnahmen festlegen für seine geliebten Mexikaner.

Adeo60

Es war doch klar, dass viele Mexikaner insbesondere als Erntehelfer in Californien, Oregon u.a. unverzichtbar sind. Das hätten Trump und seine Administration eigentlich wissen müssen. Und auch der AFD sollte bekannt sein, dass der Pflegedienst ohne die Unterstützung von ausländischen Helfern nicht funktionieren würde.

ich1961

//Wir sollten dankbar sein, dass ausländische Bewerber als Pflegekräfte bei uns arbeiten möchten

Da wirken Begrifflichkeiten wie Remigration dann wie Hohn und schaden unserem Wirtschaftsstandort.//

Das ist eindeutig so.

Ob der Beruf wirklich unattraktiv für deutsche Bürger ist?

Ich gehe davon aus, das Empathie da ein wichtiger Faktor ist, der halt vielen heute fehlt.

 

Glasbürger

Das Problem ist nicht der Beruf, sondern die Ernüchterung, die bei sehr vielen Idealisten, von denen unser "Gesundheitssystem" lebt, einsetzt wenn sie dessen Realität, was nichts mit Menschenwürde und dem Wohl des Patienten, dafür umso mehr mit Profitgier zu tun hat. 

fathaland slim

Kennen Sie Leute, die in der Pflege arbeiten? Kennen Sie Patienten? Ihr Kommentar erweckt nicht diesen Eindruck.

Glasbürger

Meine halbe Familie arbeitet im medizinischen Bereich. Unter anderem in der Pflege. Und als pflegender Angehöriger habe ich durchaus genug reals Erleben, daß ich den schönen Worten der Ahnungslosen im Amt, am grünen Tisch zutiefst mißtraue. 

91541matthias

Eher nicht Empathie..war selbst letzte Woche 2 Tage im Krankenhaus..es geht eher um etwas, was in der Ausbildung als "Dienst zu ungünstigen Zeiten" bezeichnet wurde (heute "Work-live-Balance")

Parsec

"Wir sollten dankbar sein, dass ausländische Bewerber als Pflegekräfte bei uns arbeiten möchten ..."

Das sollte uns aber nicht blind machen für die Probleme, die wir in den Pflegeberufen offensichtlich nicht lösen. Ob durch Unvermögen oder Verdrängen (weil es gibt ja ausländische Pflegekräfte), sei mal dahingestellt.

Wie der Bericht es dastellt, sind die Probleme vielschichtig: wenig attraktive Bezahlung, sichtbare Überlastung des Pflegepersonals und unattraktive Arbeitszeiten.

Und noch ein Problem, das nicht nur in der Pflege aktuell ist: nicht selten ungeeignete oder sogar nicht ausbildungsfähige Bewerber - sicherlich nicht zuletzt begründet in dem zum Teil abgesunkenen Niveau der Bewerber.

Besonders schlecht ist natürlich, wenn gerade Azubis zu früh die Überlastung in dem Beruf mitbekommen: wo man im fortgeschrittenen Berugsleben mit einer Höherbelastung noch ganz gut klar kommt, wirkt das abschreckend auf Berufseinsteiger.

Adeo60

Sie haben völlig Recht. Die Probleme im Pflegebereich sind vielschichtiger und lassen sich nicht an dem Arbeitskräftemangel festmachen. Vor allem die Bezahlbarkeit der Pflege im Alter muss schnellstmöglich gelöst werden. Ich kann nur jedem empfehlen, Geld zur Abdeckung der Risiken zurückzulegen oder eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Ich habe eine  solche und bin froh darüber. Aber natürlich ist das Geld dann  später futsch, wenn man - hoffentlich - die Versicherung nicht in Anspruch nehmen muss. Da wäre eine entsprechende Kapitalanlage dann möglicherweise besser. Man muss das sinnvoll abwägen, den Pflegebedürftigkeit kann natürlich auch  schon in jungen Jahren eintreten.

Mr.Fantastic

Wer fordert Remigration von Fachkräften? 

Es ging um Straftäter. Und das wird in anderen Ländern auch so gehandhabt. Überhaupt kein Grund zur Aufregung

Adeo60

Hinter die Abschiebung ausländischer Straftäte setze auch ich ein dickes Ausrufezeichen. Allerdings sollte auch Ihnen bekannt sein, dass   Höcke und Co.  mit der Remigration sogar die Abschiebung nicht assimilierter Passdeutscher verbinden. Und vor allem in der Pflege brauchen wir  viele zupackende Hände. Kurzum - die Art von Migrationspolitik, welche die AFD  vorschlägt, wäre Gift für unser Land und für seine Wirtschaft. Das sehen im übrigen auch fast alle Wirtschaftsverbände und Unternehmen so.

ich1961

Nein, es ging nicht "nur" um Straftäter!

Da wurde auch von "nicht assimilierten Deutschen" gesprochen!

 

AuroRa

Wer fordert Remigration von Fachkräften? 

Es ging um Straftäter. Und das wird in anderen Ländern auch so gehandhabt. Überhaupt kein Grund zur Aufregung


Faktisch falsch, da von Mitgliedern der gesichert rechtsextremen AfD nachweislich von “Millionen Ausländern” gesprochen wird - so viele sind doch gar nicht straffällig geworden, ergo kann es sich nicht nur um Straftäter handeln 

Glasbürger

Es gelten aber auch mehr Anforderungen. Soll wirklich Oma Erna und Opa Wilfried im hohen Alter noch Englisch oder andere Fremdsprachen lernen müssen, weil sie sich sonst nicht mit ihren Pflegekräften verständigen können? Ganz so einfach ist das Ganze denn doch nicht.

fathaland slim

Soll wirklich Oma Erna und Opa Wilfried im hohen Alter noch Englisch oder andere Fremdsprachen lernen müssen, weil sie sich sonst nicht mit ihren Pflegekräften verständigen können?

Meine Güte, wer verlangt denn so etwas? Umgekehrt wird ein Schuh draus. 

Glasbürger

Kennen Sie das Wort "Realität"? Sehen Sie sich doch mal mit offenen Augen in unserem Gesundheitswesen um! Ich kenne eine syrische Assistenzärztin, die zwar arbeitet, doch erstmal ein halbes Jahr einen Crashkurs in Deutsch absolvierte, damit sie das überhaupt kann! Und bevor jetzt kommt, daß sie das doch toll meisterte, was sie tat; was ist eigentlich mit den Patienten in diesem halben Jahr? 

Ein Blick in den realen Alltag im Gesundheitswesen, nicht nur der Pflege, zerstört die Propaganda von wegen einem der "Besten" bis auf den Grund. Warum wird das Problem nicht endlich angegangen? DAS ist die Frage, die wir uns stellen sollten!

schabernack

➢ Soll wirklich Oma Erna und Opa Wilfried im hohen Alter noch Englisch oder andere Fremdsprachen lernen müssen, weil sie sich sonst nicht mit ihren Pflegekräften verständigen können?

Die Pflegekräfte lernen die Landessprache, nicht Oma und Opa Fremdsprachen. Das ist immer so.

FakeNews-Checker

Unter  solchen  Lohn-,  Arbeits-  und  Lebensbedingungen  Made  by  Germany  geraten  alsbald  auch  ausländische  Pflegekräfte  ins  frühzeitige  Burnout.

melancholeriker

"Wir sollten dankbar sein, dass ausländische Bewerber als Pflegekräfte bei uns arbeiten möchten -gerade in Jobs, die für die meisten Deutschen unattraktiv sind..."

"Unattraktiv" trifft es m. M. nach nicht so ganz, besonders was die Altenpflege betrifft, die mit einem Image zu kämpfen hat, das wie eine Art Tabu einen Randbereich markiert, wo niemand sein will und wo man nicht mal seinen ärgsten Feind hinwünscht. 

Das hat profunde Gründe und kann eigentlich nur als Zeichen eines Verfalls gedeutet werden in Bezug auf interfamiliäre Konsistenz. Unser Altern wird zusehends als Bedrohung gesehen für die alltäglichen Wunscherfüllungszwänge, in denen die noch jüngere Gesellschaft sich in ihren Verhältnissen schadlos halten muß und nun auch den demographischen Wandel auf dem Buckel sitzen hat. 

Nein, das Altern gehört in die Peripherie und hinterläßt nur Kosten und konsequenterweise einen Markt, wo es um Wettbewerb geht aus der Verknappung heraus. 

 

 

tiki

Warum sind denn die Jobs für die meisten Deutschen unattraktiv?

ich1961

**In Deutschland gebe es schlicht nicht mehr genug geeignete Bewerberinnen und Bewerber.**

Für mich eines von sehr wichtigen Problemen.

Ein anderes ist eine "Idealisierung des Berufes" (sowas wie "ich reiße Bäume aus bzw. rette die Pflege"), die aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Da ist jeder ein Rädchen im Getriebe und nur so funktioniert das auch.

Noch ein Problem ist die mangelnde Empathiefähigkeit mancher ZeitgenossenInnen. Pflege ist nach meiner Überzeugung Berufung.

 

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Carlos12

"Noch ein Problem ist die mangelnde Empathiefähigkeit mancher ZeitgenossenInnen. Pflege ist nach meiner Überzeugung Berufung."

Ich gehe davon aus, dass empathiearme Menschen selten eine Pflegeausbildung beginnen. Leider wird es überall immer wieder mal Menschen geben, die einen Job machen, für den sie nicht geeignet sind.

Das mit der Berufung halte ich für übertrieben. Pflege ist ein Job, der von normalen Menschen gemacht wird. Wie viele Menschen pflegen ihre Eltern oder kranke Kinder ohne dafür berufen worden zu sein.

ich1961

//Das mit der Berufung halte ich für übertrieben.//

Das ist Ihr gutes Recht.

Aber ich habe eben auch meine Meinung - aus Erfahrung.

//Pflege ist ein Job, der von normalen Menschen gemacht wird. Wie viele Menschen pflegen ihre Eltern oder kranke Kinder ohne dafür berufen worden zu sein.//

Das ist auch etwas ganz anderes - das hat mit der Bindung zu tun.

Ich pflege meinen Mann auch.

 

Paule66

Berufung. Exakt. Nur wurde jede Ukrainerin von der Arbeitsagentur in die Pflege gesteckt und dann wundert man sich, dass 50%+ das nicht packen.

meine5Centdazu

Berufung. Absolut. Sowas kannst du nicht lernen. Entweder du hast Bock und ein Herz dafür, oder halt nicht. Vor allem im Altenpflege oder Behindertenbereich. 

M.Pathie

Bevor jetzt Schimpfkanonaden auf die Azubis losgehen, gilt es, 3 Aspekte besonders zu unterstreichen:

1. Ein Grund für die Abbrüche ist laut Bericht der "Realitätsschock", der entsteht, wenn SchülerInnen die Überlastung der Fachkräfte sehen und denken: 'Irgendwann bin ich das'. Es braucht also schlicht mehr Fachkräfte, um den Beruf attraktiver zu machen. Das wissen wir nicht erst seit Corona.

2. Deshalb braucht es intensivere Anstrengungen, Fachkräfte mit Migrationsgeschichte in die Pflege zu holen.

3. Die Auflösungsquote der Ausbildungsverträge im Pflegebereich entspricht "in der Tendenz den durchschnittlichen Lösungsquoten in den dualen Berufsausbildungen", stellt das Familienministerium fest. 

 

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MargaretaK.

"2. Deshalb braucht es intensivere Anstrengungen, Fachkräfte mit Migrationsgeschichte in die Pflege zu holen."

Ja. Und die, die hier als Flüchtlinge/Asylanten bereits angekommen sind, eine Ausbildung bereits absolviert haben oder absolvieren, dann nicht zu "remigrieren".

Inzwischen gibt es dutzende Beispiele wo das geschieht/geschehen soll. Ende 2024: In einem Pflegeheim in Niedersachsen sind 10 ausgebildete Pflegekräfte aus Kolumbien von Abschiebung bedroht. Das Heim müsste in diesem Fall schließen.

M.Pathie

Genau: Es ist zum Haareraufen, was da geschieht. Man sägt den Ast ab, auf dem man sitzt - von den menschlichen Schicksalen der Betroffenen ganz zu schweigen.

MargaretaK.

Ich weiß es nicht, mutmaße nur. Wenn es 10 Pflegekräfte aus Kolumbien in einem Heim sind, wurden die meiner Meinung nach gezielt vom Heim angeworben. Es gab ja mal so eine "Aktion" von Spahn. Das bedeutet, diese 10 Menschen wurden aktiv ins Land geholt.

Es ist nicht mehr auszuhalten, was auf dem Rücken von Menschen (damit meine ich ausdrücklich auch die zu Pflegenden) ausgetragen wird.

Mit Riesenschritten in US-Verhältnisse?

schabernack

➢ Wenn es 10 Pflegekräfte aus Kolumbien in einem Heim sind, wurden die meiner Meinung nach gezielt vom Heim angeworben. Es gab ja mal so eine "Aktion" von Spahn. Das bedeutet, diese 10 Menschen wurden aktiv ins Land geholt.

Aber die 10 sind Asylbewerber, die vor persönlicher Bedrohung in Kolumbien geflohen sind.

Normalerweise werden Arbeitskräfte angeworben, die Arbeitsmigranten, nicht Asylanten sein wollen.

M.Pathie

An manchen Stellen ist diese Diskussion obsolet: Es geht auch bei anerkannten Geflüchteten und Asylsuchenden daran, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren - und wenn dazu ein Pflegeberuf einen Beitrag leistet, ist das eine win-win-Situation. 

ich1961

Ja, zu den kolumbianischen Pflegekräften gab es eine Petition.

Die durften (wenn ich mich recht erinnere) bleiben und das Heim musste nicht geschlossen werden.

Das ist doch alles nur noch ein Trauerspiel.

 

Apollo1995

Also wenn man Ihren Kommentar so liest, sind offenbar Deutsche für solche Jobs zu schade, oder warum sollen ausgerechnet nur Fachkräfte mit Migrationsgeschichte zur Pflege geholt werden? 

Antwort: weil sie als billige Arbeitskräfte in diesem Bereich eingesetzt werden sollen, die kein Deutscher machen will!

fathaland slim

Es wird nicht nach Nationalität bezahlt, und das Einstiegsgehalt einer Pflegefachkraft liegt bei 20,50 Euro.

M.Pathie

Das hat die Userin mit keiner Silbe geschrieben. Aber es ist interessant, dass hier einige diesen künstlichen Gegensatz zwischen deutschen Fachkräften und Fachkräften mit Migrationsgeschichte (die übrigens auch deutsche StaatsbürgerInnen sein können, weshalb die geplante Abschaffung der möglichen Einbürgerung nach 3 Jahren ein Skandal ist) postulieren - mit sehr durchsichtigen Motiven. 

Parsec

"Es braucht also schlicht mehr Fachkräfte ..."

Das ist wohl richtig; seit was weiß ich wir vielen Jahren ist das ein bekanntes Problem. Anstatt den Beruf attraktiver zu machen, gibt man sich aber genau damit überhaupt keine Mühe und versteckt sich hinter Bewerbern aus dem Ausland.

"Deshalb braucht es intensivere Anstrengungen, Fachkräfte mit Migrationsgeschichte in die Pflege zu holen."

Das sehe ich tatsächlich anders: es braucht nicht intensivere Anstrengungen, Fachkräfte mit Migratonsgeschichte in Pflegeberufe zu holen. Es braucht intensivere Anstrengungen, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, sodass auch Menschen ohne Migrationsgeschichte feststellen, dass ihre Berufung angemessen gewürdigt wird. Dazu zählen neben einer attraktiven Bezahlung auch verträgliche Arbeitszeiten und ein möglichst stressarmes Arbeitsumfeld, wo Hektik (gerade im der Pflege!) ein Fremdwort sein sollte.

M.Pathie

Zitat: "es braucht nicht intensivere Anstrengungen, Fachkräfte mit Migratonsgeschichte in Pflegeberufe zu holen. Es braucht intensivere Anstrengungen, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, sodass auch Menschen ohne Migrationsgeschichte feststellen, dass ihre Berufung angemessen gewürdigt wird."

Meine Antwort ist kurz und präzise: Das eine tun und das andere nicht lassen. Nur so lässt sich die Lage signifikant und substantiell verändern.

Adeo60

Ich teile Ihre Einschätzung. Hinzu kommt allerdings, dass das Berufsbild des/der Pflegers/Pflegerin positiver in der Gesellschaft besetzt werden und die Arbeitsbedingungen besser ausgestaltet werden sollte. Zudem wäre zu wünschen, dass sich die Deutschen bereits in jungen Jahren mit dem Thema Altersvorsorge und damit auch mit der Finanzierungsfrage in Sachen Pflege beschäftigen. Der Staat kann nicht für alle Widrigkeiten des Lebens aufkommen.

M.Pathie

Ich stimme Ihnen zu, sehe allerdings nicht, dass der zweite Teil Ihrer Ausführungen direkt mit dem Thema zu tun hat.