
Ihre Meinung zu Konzert vor 40 Jahren: Warum viele Äthiopier Live Aid heute kritisch sehen
Vor 40 Jahren brachte Bob Geldof bei Live Aid 16 Stunden lang internationale Stars auf die Bühne. Das Ziel: Spenden sammeln für hungernde Menschen in Äthiopien. Mittlerweile sehen viele die Aktion kritisch. Von Julia Linn.
Auch den Vorwurf bzgl. äthiopischer Künstler kann ich nur bedingt nachvollziehen. Es sollte ja kein World Music Festival sein o.ä, es ging auch nicht um äthiopische Kultur, sondern es war ein Benefiz-Konzert.
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Das ist richtig, aber ich kann auch verstehen, das die Betroffenen gerne zu Wort gekommen wären.
Das ihre Bedürfnisse und Meinungen auch intergriert/anerkannt werden.
Es geht ja nicht generell gegen die Hilfen, sondern das sich die Sicht auf das Land als "Hungerland" nicht geändert hat.
Das liegt aber mMn. nicht an Herrn Geldof sondern an den Medien, die immer noch dieses Bild vermitteln und eben nicht über die Erfolge in Äthiopien berichten.
Mmh, was würden Sie sagen wenn bei uns in Deutschland infolge einer Katastrophe welche durch eine schwerst betroffene Infrastruktur und z. B. einen Jens Spahn als Koordinator der Hilfsorganisation dringend Unterstützung von außen benötigte und es würden nur britische, amerikanische oder die besten nigerianischen Acts zum Benefizkonzert angeheuert und BAP und Helene Fischer fragte keiner?
Würde mir zeigen, dass es auf der Welt noch sowas wie Solidarität gibt…. und ich würde vermutlich Danke sagen, oder zumindest denken.
der kleine Unterschied in Ihrer Argumentation, ja wenn Jens Spahn so etwas organisiert (Gott bewahre uns davor), dann sollte er auch deutsche Künstler anfragen. Live Aid wurde aber nicht von der Regierung in Äthiopien organisiert, sondern von einem englischen Künstler, der seine Kontakte hat spielen lassen und fast alles was zu dieser Zeit Rang und Namen hatte zur Mitwirkung bewegt hat.
Bei mir würde das auf die Umstände ankommen.
Bei dem Konzert von Bob Geldof war wohl im Vordergrund schnell und viel Hilfge zu leisten - und das ging mit erfolgreichen internationalen Künstlern (wie ja durch den Erfolg bewiesen wurde) eindeutig besser.
Ich hätte es auch besser gefunden, die äthiopischen Menscheen einzubeziehen, denke aber auch, das dann wohl nicht soviel Geld zusammengekommen wäre.
"und Helene Fischer fragte keiner?"
Das fände ich sehr rücksichtsvoll, meine Ohren würden sich bedanken. Was Jens Spahn angeht: der würde sowas natürlich nicht machen. Würde er zu so etwas neigen, hätte ich womöglich weniger Probleme mit seiner Person.
Ich schrieb "bedingt", weil ich das Bedürfnis bzw den Wunsch durchaus verstehen kann. Ich kann aber andererseits auch genug Gründe sehen, darauf zu verzichten, wenn man möglichst schnell möglichst viel Einnahmen zusammenkriegen will. Wer warum damals diese Entscheidung trief, oder ob das überhaupt zur Debatte stand, kann ich nicht beurteilen, da müsste ich erst recherchieren.
Zu BAP. Wenn es ein Benefiz-Konzert zugunsten des Kölner Doms wär, weil der z.B durch ein Erdbeben oder eine Flut schwer beschädigt würde, sollten BAP sicher nicht fehlen.
Wenn aber eine Dürre in Bayern die Leute verhungern ließe, und sie könnten sich selbst nicht helfen, seh ich nicht warum man BAP fragen sollte. Im übrigen hinkt der Vergleich, denn BAP und Helene Fischer sind bzw waren ja selbst große Stars, und der Typ in dem Artikel vor 40 Jahren wohl eher nicht (zumindest nicht mit Millionensellern)
Ein recht verengter Blick.
Der äthiopische Kpnstler wollte wohl darauf hinweisen, dass es keine geniale einzigartige Idee von Geldof war. Nur wer hat schon einem äthiopischen Künstler zugehört? Natürlich niemand.
Niemand hat behauptet, es wäre eine geniale einzigartige Idee gewesen. Aber der Trick von Geldof bestand nunmal darin, die zu der Zeit erfolgreichsten Musiker und Pop-Stars zusammen zu bringen, nicht darin eine Platte aufzunehmen und dann einen Teil davon zu spenden.
In dem Fall ist Ihr Blick ziemlich eng.
Klopfen Sie sich ruhig auf die Schulter. Wenn es sonst niemand macht.
Sie können in ziemlicher Verblendung den Punkt nicht erkennen: es ging ums Zuhören. Niemand hat sich interessiert wenn es nicht ums eigene Prestige gegangen wäre oder um Spaßkonsum. Kann man als „Trick“ bezeichnen wenn man möchte, zeigt aber auch immer die Schäbigkeit von allen Beteiligten.