Tausende von Menschen sitzen während des Live-Aid-Konzerts am 13. Juli 1985 im JFK-Stadion in Philadelphia (USA) auf dem Boden.

Ihre Meinung zu Konzert vor 40 Jahren: Warum viele Äthiopier Live Aid heute kritisch sehen

Vor 40 Jahren brachte Bob Geldof bei Live Aid 16 Stunden lang internationale Stars auf die Bühne. Das Ziel: Spenden sammeln für hungernde Menschen in Äthiopien. Mittlerweile sehen viele die Aktion kritisch. Von Julia Linn.

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135 Kommentare

Kommentare

ich1961

Ich finde, das war eine geniale Idee.

Und geholfen hat es damals auch!

**Dennoch sei die sofortige Hilfe aus heutiger Sicht sehr wichtig gewesen, um Menschen das Leben zu retten, so de Waal. Mittlerweile funktioniere Entwicklungszusammenarbeit anders und es werde dort investiert, wo Ursachen bekämpft würden.**

Aber dem kann ich nur zustimmen und wünsche mir, das vielen Menschen mit solchen Mitteln geholfen werden kann und das die Akzeptanz in den Bevölkerungen für diese Hilfen steigt!

Und das die Kritiker/Ablehnenden sich eingehender mit dem Thema beschäftigen und nicht pauschal alles ablehnen, was nicht sofort auch ihnen selbst (im eigenen Geldbeutel) hilft.

 

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Montag

"Ich finde, das war eine geniale Idee. Und geholfen hat es damals auch!"

Da kann ich nur zustimmen.

Dieses Konzert (= die Bereitschaft der Künstler dabei mitzumachen und die Spendenbereitschaft des Publikums) haben viel Geld eingesammelt. Mit diesem Geld konnte vielen Hungernden das Leben gerettet werden.

====

Für die politisch-militärischen Ursachen dieser Hungersnot (und einer Reihe späterer Hungersnöte), nämlich dem Einsatz von Hunger als Kriegswaffe, können die Künstler und die Spendenden nichts. (Und sie können daran auch nichts ändern.)

Da sind die führenden Politiker dieser Welt gefordert. Und diese versagen kläglich.
(Die Verbreitung von ABC-Waffen ist geächtet. Ebenso könnte man den Einsatz von Hunger als Waffe ächten.)

Jedes Kind, das in einem Konflikt hungern muss, ist eines zu viel.

Bauhinia

Ich finde sowas hat auch immer eine perverse Komponente. „Tolles Konzert, und ach ja, irgendwo haben wir noch ein paar Leute vor dem Hungertod gerettet, cool. Schulterklopf.“ Aber so ist wohl der Mensch. 

M.Pathie

Bob Geldorf hat mit seiner Aktion Menschen vor dem unmittelbaren Hungertod gerettet - das bleibt bei aller berechtigten Kritik auch ein Verdienst.

Der Bericht zeigt, dass Mildtätigkeit und strukturelle Hilfe auf Augenhöhe nicht das gleiche sind, damals wie heute - und das zu unterstreichen ist wichtig in Zeiten, in denen strukturelle Hilfe mehr und mehr zurückgefahren wird, wie u.a. Trumps Zerschlagung von USAID zeigt.

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tiki

Bitte erstmal nachlesen, was USAID ist. Das AID steht nämlich nicht für "Hilfe" 

ich1961

Diese Wortklauberei ist  nur peinlich.

**...  US-Präsident Donald Trump hat vergangene Woche eine Durchführungsverordnung (Executive Order) erlassen, mit der die Finanzierung der Entwicklungshilfe durch die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) für 90 Tage ausgesetzt wird.   ...**

https://de.euronews.com/2025/01/29/hilfsorganisationen-stopp-der-us-aus…

 

M.Pathie

Sie scheinen nicht im mindesten zu wissen, was USAID für eine Organisation ist/war. 

Montag

"... in denen strukturelle Hilfe mehr und mehr zurückgefahren wird."

Heißt: zukünftig werden mehr Kinder hungern und ggf. verhungern.

(Für mich ist die Vorstellung brutal. Und einer zivilisierten Welt (die wir im 21. Jahrhundert gerne wären) absolut unwürdig.)

TeddyWestside

Ich finde es merkwürdig bzw widersprüchlich zu sagen wir wollen dieses Image loswerden, aber dazu genau auf diese Bilder aufmerksam macht, sie zurückruft. 

Bob Geldof hat sicher diese Tearjerker-Fotos in gewisser Hinsicht missbraucht, aber schließlich ging es ja um eine gute Sache. Sich 40 Jahre später darüber zu beschweren, dass sich das ins Gedächtnis eingebrannt hat, erscheint mir schon merkwürdig. Live Aid war ja nicht die Ursache für den Hunger.

 

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ich1961

Ich weiß nicht, ob Sie sich an die Bilder erinnern (können).

Aber dieser Satz ist sowas von wahr:

**Fernsehbilder von der damaligen Hungersnot in Äthiopien hatten ihn schockiert - Kinder mit Hungerbäuchen, Beinen so dünn wie Streichhölzer.**

Das hat auch mich schockiert, weil unsere Tochter damals gerade ein paar Monate alt war und es ihr sehr gut ging.

Spenden war für mich zwingend nötig, obwohl wir nicht mit Reichtümern gesegnet waren.

//Bob Geldof hat sicher diese Tearjerker-Fotos in gewisser Hinsicht missbraucht, aber schließlich ging es ja um eine gute Sache.//

Der Vorwurf ist nicht angemessen, denn die Bilder liefen schon damals im TV rauf und runter.

Das diese "Image" sich nicht geändert hat, ist traurig aber der Situation damals geschuldet. Und der Tatsache, das "gute Nachrichten (wie das Wirtschaftswachstum)" nunmal keine Aufmerksamkeit erregen.

Das sollte sich ändern.

 

Vaddern

//Bob Geldof hat sicher diese Tearjerker-Fotos in gewisser Hinsicht missbraucht, aber schließlich ging es ja um eine gute Sache.//

Der Vorwurf ist nicht angemessen, denn die Bilder liefen schon damals im TV rauf und runter.“

Ja, beim Thema Tearjerker-Fotos fallen mir aus der Zeit (oder etwas später) eher Fotos von Lady Di ein und ich glaube, dass wir alle diese Frau von bösen Absichten freisprechen würden. Sie war halt auch einfach im damaligen Zeitgeist. 


 

TeddyWestside

"Der Vorwurf ist nicht angemessen, denn die Bilder liefen schon damals im TV rauf und runter."

Das war von mir auch nicht als Vorwurf gemeint, ich wollte nur sagen aus damaliger Sicht war das nachvollziehbar. Und ja, ich hab die Bilder auch im Kopf, das wurde ja sozusagen ein popkulturelles Phänomen inklusive dem peinlichen Mariah Carey-Zitat. Ich hab sogar die Single von damals, auch wenn ich sie nicht selbst gekauft habe (zu der Zeit waren mir glaub ich Panini-Sammelbilder wichtiger:-)

"Das diese "Image" sich nicht geändert hat, ist traurig aber der Situation damals geschuldet. Und der Tatsache, das "gute Nachrichten (wie das Wirtschaftswachstum)" nunmal keine Aufmerksamkeit erregen."

Ja, absolut. Das ärgert mich auch immer wieder, aber es gehört wohl auch zur menschlichen Natur.

 

Alexander K.

40 Jahre später – undankbar?

Natürlich will Äthiopien heute anders wahrgenommen werden – wer wollte das nicht? Aber genau dafür müsste man dann auch die Gegenwart zeigen, statt 40 Jahre alte Bilder zu beklagen. Live Aid hat Millionen bewegt, geholfen, Essen gebracht. Und jetzt schimpft man rückblickend über die Wirkung der Bilder, die damals Menschen zum Spenden bewegt haben? Das wirkt seltsam – ja fast undankbar. Nicht Live Aid war das Problem, sondern der Hunger selbst. Wer das Bild ändern will, sollte Zukunft zeigen – nicht rückwirkend die Hand beißen, die einst half.

harry_up

Eben das, was Sie schreiben, formulierte sich beim Lesen des Artikels auch in meinem Kopf. 

Ich empfinde das, was der Artikel beschreibt, als zumindest recht zweischneidig, und Sie haben das aus meiner Sicht genau getroffen.

Esche999

Ich stimme Ihnen zu - und: "Undank ist der Welt Lohn". Auch der Beteiligungsanspruch ist ein immer häufiger zu beobachtendes Phänomen.Warum eigentlich? Eher eine Trittbrettfahrer-Mentalität. Und: die "SO- will -ich- wahrgenommen- werden-Diktatur" nimmt ebenfalls überhand.

Montag

Bob Geldof hat sicher diese Tearjerker-Fotos in gewisser Hinsicht missbraucht, aber schließlich ging es ja um eine gute Sache.

Da wollten Menschen, denen hungernde Kinder leid getan haben, diesen Kindern etwas Gutes tun. (Und es ist ihnen gelungen! Die Künstler, die Spendenden und die Hungernden konnten für diese Hungersnot übrigens absolut nichts.)

Dass man die Art, wie sie ihre Hilfe organisiert haben, jetzt den Initiatoren zum Vorwurf macht und nicht den Politkern, Militärs und anderen menschenverachtenden Betonköpfen, die diese Hungersnot provoziert hatten: das finde ich schon sehr merkwürdig.

vaihingerxx

Wer was tut, erntet Kritik - (besser also nichts tun ?)

klar könnte man unterstellen, dass dieser Bob Geldof auch aus nicht uneigennützigen Gründen was tat, aber selbst wenn das so gewesen wäre, 100 Mill ist doch als Hilfe nicht schlecht, wenn die es heute nicht mehr nötig haben, umso besser, kann er so Dinge für den Sudan machen oder den Gaza Streifen, oder ..... Hungrige gibts wohl überall, mehr als Philanthropen

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werner1955

besser also nichts tun ?

Nee. Abe rdas richtig tun ist wichtig. Leider erkenen das viel nicht mehr

RobbyMan

Ich finde, es wäre sinnvoller, wenn etliche dieser heutigen superreichen Leute weniger Geld als Wahlspende an korrupte Politiker geben, sondern diese Millionen an Hilfsorganisationen geben, die in den Krisengebieten der Welt helfen.

Alleine Musk hat etwa 300 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gegeben, die könnten viele der Hungernden im Sudan sehr gut gebrauchen. Leider aber siegt bei vielen dieser Reichen zuerst der Egoismus, und die Eitelkeit !

TeddyWestside

Was die Verteilung bzw mögliche Veruntreuung durch Rebellen angeht, so ist das natürlich ein Problem. Aber das ist sicher nicht spezifisch bei Live Aid so, überall wo große Summen Geld fließen, gibt es bösartige Leute, die was abgreifen (s. Corona-Masken z.B). 

 

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wie-

>> überall wo große Summen Geld fließen, gibt es bösartige Leute, die was abgreifen

Ein Risiko, was minimiert werden kann, wenn man Profis und nicht fachfremden Aktivisten den Job des Geldmanagements überlässt.

TeddyWestside

Zugegeben, ja. Aber heute ist man da sicher besser aufgestellt als vor 40 Jahren

vaihingerxx

Wie im Gaza Streifen, wo es doch so offensichtlich ist und sicherlich keine "fachfremde" Aktivisten am Werk sind ?

und wo beginnt denn für sie abgreifen ?

ein LKW Fahrer der als Fahrer anheuert für Hilfstransporte, statt arbeitslos rumhängt, oder ein Helfer der Hilfsgüter verteilt sich freut nen bezahlten Job zu haben, ...... oder einer der das ganze darum managt, einzig um dafür Schmiergelder   zu  kassieren von Speditionen und Lagerhausbesitzern und nebenbei Zeug verkauft ?

Grossinquisitor

Das stimmt. Profis haben aber auch ihren Preis. Nennt sich dann Verwaltungskosten oder Bürokratie.

Keaggy58

Nichtprofis nennen sich auch Profis und machen sich reich.

flegar

"wenn man Profis und nicht fachfremden Aktivisten den Job des Geldmanagements überlässt."

Das hat mit Profis nichts zu tun. Mittlerweile werden staatliche Hilfen (Entwicklungshilfe) und die der NGOs nicht mehr bar ausgezahlt, sondern in Form von Gütern geliefert. Wenn dann aber eine Gruppe mit Gewehren die Güter abfängt und irgendwo verkauft um dafür weitere Waffen zu kaufen, kann auch der beste Profi nichts daran ändern.

wie-

>> Mittlerweile werden staatliche Hilfen (Entwicklungshilfe) und die der NGOs nicht mehr bar ausgezahlt, sondern in Form von Gütern geliefert.

Und wer beschafft diese Güter mit Geldern aus welchen Quellen und wer entscheidet, wer, welche Organisation für welches Projekt Mittel zu welchen Konditionen gewährt bekommt?

>> kann auch der beste Profi nichts daran ändern.

Profis zeichnen sich durch die Expertise aus, die notwendig ist, um "vor die Lage" zu kommen und zu handeln, eben bekannte Risiken zu minimieren.

saschamaus75

>> Ein Risiko, was minimiert werden kann, wenn man Profis und nicht fachfremden Aktivisten den Job

>> des Geldmanagements überlässt.

 

Also "fachfremde Aktivisten", die das ehrenamtlich machen, sind schlechter als "Profis", die als allererstes erstmal ihr eigenes (Millionen-)Gehalt dafür ausrechnen? oO

 

vaihingerxx

das scheint ein Naturgesetz, dass humanitäre Mittel nur zu einem Teil bei den Betroffenen ankommt

wenn das einen stört, muß er eben schauen wo das Verhältniss besser ist oder im Extremfall gar nichts tun

TeddyWestside

Eben. Heutzutage ist es leichter denn, zu recherchieren, ob Projekte transparent sind bzw einen guten Ruf haben usw. Und wenn man nicht zufrieden ist, kann man es besser machen, wenn man es kann oder sich lokal engagieren, gibt ja überall Geldmangel

 

vaihingerxx

das muß jeder für sich selbst entscheiden !

akzeptieren dass es häufig nicht läuft, wie es laufen soll oder die Konsequenz ziehen, eben gar nichts zu tun

ohnehin ist man immer am Pranger !

schickt man Klamotten nach Afrika ist man Schuld dass die Textilindustrie dort bankrott geht, ebenso mit den berühmten Hähnchen, die dort die Geflügelindustrie kaputt macht, dazu die Suppenhühner, die hier unverkäuflich, aber dort begehrt sind, nach dem Motto: die kriegen unsere Abfälle, vom Tisch der Reichen

Horizont

Sie meinen Hähnchenteile und Klamotten werden hauptsächlich aus humanitären Gründen nach Afrika geschickt?

vaihingerxx

die Klamotten sicher,

die Hähnchenteile definitiv nicht !

Mauersegler

"die Klamotten sicher" 

??? Der Export von Altkleidern ist ein Milliardengeschäft und mittlerweile oft verkappte Textilmüllentsorgung.

wie-

>> das scheint ein Naturgesetz, dass humanitäre Mittel nur zu einem Teil bei den Betroffenen ankommt

Kein Naturgesetz. Wer 100 % Hilfeleistung verspricht handelt nicht seriös. Achten Sie einfach auf die Kriterien des deutschen Spendensiegels.

Frau Schmitt

da stimme ich zu, Bob Geldorf wird ja nun nicht mit Absicht an Rebellen Gelder transferiert haben, sondern, es wurde von denen abgezweigt, auf welche Art auch immer, außerdem ist er kein klassischer Entwicklungshelfer, sondern ein Mensch, der mit seinen Mitteln helfen wollte und einfach gemacht hat, was er am besten konnte, ich fand seine Antwort auf die späteren Vorwürfe genau richtig 

ich1961

So sehe ich das auch.

Malefiz

Wo das Gute ist, da ist auch das Böse. Das sind zwei enge Verwandte. Und es wird immer Kritiker geben die was schlecht reden wollen, aber nur weil sie das was sie schlecht reden schlichtweg einfach nicht verstehen können!

double1972

es hat nichts mit Profis zu tun.

Ich hatte im letzten Jahr ein Projekt, in welchem eine deutsche Hilfsorganisation bei uns ein Gerät für eine Klinik in Togo gekauft hatte, welches schnellstmöglich zum Kunden dort sollte. Da wurde von der Organisation auch gleich ein "Trinkgeld" für den Zöllner in Togo einkalkuliert, da das Gerät ansonsten nicht in 3, sondern vielleicht auch erst in 6 Monaten in der Klinik ankommt.

Kann man jetzt doof finden, sind aber die Gegebenheiten vor Ort.

vaihingerxx

das ist die Realität

auch wenn es von vielen hier in Abrede gestellt wird, weils nicht in ihr Weltbild passt

Mauersegler

Und in Deutschland sind millionenschwere "Provisionen" bei Maskendeals Realität. Sortieren Sie Ihr Weltbild.

TeddyWestside

Ich stell das nicht in Abrede, es ist nur halt kein Alleinstellungsmerkmal in Togo, Äthiopien oder Afrika als ganzem. 

Korrupte Systeme bevorzugen korrupte Menschen. 

Wenn meine Eltern früher nach Ungarn/Rumänien gefahren sind, hatten die immer Zigarettenstangen und Devisen dabei für Zöllner und etwaige Polizeikontrollen. 

Trump verkauft sein "Gold Card" Visum für 5 Mio. No questions asked. 

 

zöpfchen

Es war tolles Konzert, das den Hungernden sicher geholfen hat. Für das heutige Afrika ist ein anderer Ansatz notwendig. Jobs, die auch  international Wettbewerbsfähig sind. Voraussetzung dafür: einigermaßen stabile politische Verhältnisse, die auch internationale direkte Investitionen erlauben. Leider in Afrika die große Ausnahme. 

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Grossinquisitor

Afrika ist kein Staat, sondern ein vielschichtiger Kontinent mit unterschiedlichen Chancen und Problemen.

vaihingerxx

und einem gemeinsamen Problem

nirgends läufts

ok !  manchen geht ganz schlecht, anderen nur schlecht

Grossinquisitor

Das kann man doch so pauschal nicht sagen. Wenn Sie  zur Oberschicht gehören, geht es Ihnen materiell überall hervorragend.

vaihingerxx

auf der ganzen Welt !

wie sie schon feststellten

zöpfchen

In der Tat . Deswegen auch für den politisch links orientierten Betrachter so pittoresk anzusehen. Vielleicht schreibt er sogar eine mit Entwicklungshilfe geförderten kluge Dissertation? 

melancholeriker

 

"In der Tat . Deswegen auch für den politisch links orientierten Betrachter so pittoresk anzusehen."

Die Banalisierung der Ernsthaftigkeit, mit der unzählige Menschen unauffällig an der Brücke zwischen der verbrauchten jüngeren Welt und dem afrikanischen Kontinent arbeiten, könnte man nicht abstoßender ausdrücken. Aber die Zeiten der Völkerschauen sind vorbei und ihre großzügige Haltung, daß Afrika eigentlich nur "internationale direkte Investionen" braucht, ist alte, koloniale Schule. Hilfe zur Selbsthilfe wäre eigentlich nicht mal nötig, wenn nicht z. B. russische Faulpilze gezielt auf die Wunden gesetzt würden, die andere Kolonialmächte hinterlassen haben. 

 

Nachfragerin

Es gibt auch kein Interesse, daran etwas zu ändern. Unser Reichtum basiert schließlich auf der Ausbeutung anderer. Wenn man das auch noch als "Hilfe" verkaufen kann, ist das System perfekt.

zöpfchen

Ein weit verbreiteter Irrtum. Unser Wohlstand beruht auf dem Austausch mit entwickelten Ländern. Afrika hat für den Außenhandel etwa die Bedeutung Österreichs. 
Afrika wäre als Absatz- und Beschaffungsmarkt weit interessanter, wenn dort mehr Wohlstand herrschte. 

wie-

>> Leider in Afrika die große Ausnahme. 

Eine Ihrer "Ausnahmen" wäre das heutige Äthiopien. Siehe Artikel.

zöpfchen

Inwiefern ein Land mit 15% hungernden als positive Ausnahme qualifiziert liegt im Auge des Betrachters.

Malefiz

was Bog Geldof vor 40 Jahren ins Leben gerufen hat und wie viele ihm damals gefolgt sind, vor allem was an Spenden zusammen gekommen sind, daß war ein unglaublicher Akt und bemerkenswert!

Ich blicke heute in die Welt und schaue was nach 40 Jahren passiert und was vielen Menschen widerfährt. ich kann nur feststellen, daß die Menschheit einfach nicht wirklich lernen möchte!

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vaihingerxx

auch eine Betrachtungsweise !

vor fast 70 Jahren mussten/sollten wir Kinder in KiGa spenden,  "für arme Kinder in Afrika" (da war das N Wort im Text)

die Antwort meiner Uroma - könnte man heute gar nicht mehr sagen "sollen sich weniger Kinder anschaffen"

wie gesagt das kann man sehen wie man will ! 

damals nicht mal 3 Mrd Menschen heute sind es 8 Mrd, was sicherlich die Probleme nicht verkleinerte

aber da hat wohl jeder seine eigene Betrachtungsweise

Malefiz

Es ist ja nicht nur eine Betrachtungsweise von mir, es ist die Realität!

Was ihre Uroma früher gesagt war einfach nur Unwissenheit. Die Eingeborenen haben früher ja nicht nur Kinder aus Spaß in die Welt gesetzt, daß hatte einen ernsthaften Hintergrund! Dazu muß man das Sozialverhalten der Eingeborenen verstehen. Je mehr Kinder eine Familie hatte, desto mehr konnten die Alten dann von diesen Kindern versorgt werden. Aber von vielen Kindern sind leider auch viele Kinder gestorben, aber nicht nur wegen Hunger sondern auch wegen Krankheiten.

vaihingerxx

das wird gewöhnlich behauptet !

meine Uroma hatte 2 Kinder, 1 Kind welches das heiratsfähige Alter erreichte, 

da gab es keine Pille und keine Kondome

wie haben die Leute das im vorletzten Jahrhundert hingekriegt ?

und ob meine Uroma "unwissend" war, es gab keinen Reichtum, zumindest  aber auch keine Armut in der Familie

von daher war das Konzept so schlecht wohl nicht

Mauersegler

Am schwäbischen Uroma-Wesen soll die Welt genesen.

vaihingerxx

habe ich das behauptet ?

nur brauchten manche Menschen in manchen Gegenden keine Hilfe !

Mauersegler

Doch, die Menschen brauchen Hilfe, um Wasser heranzuschaffen, ihre Felder zu bestellen, ihr Vieh zu hüten. Aber wie soll das in einen schwäbisch-vernagelten Kopf hineinpassen. 

Malefiz

Sie haben meinen Kommentar völlig falsch verstanden wie mir scheint! Aber lassen wir das Thema, es führt zu nichts! In Afrika haben die Eingeborenen ein anderes Sozialverhalten um oder überleben zu können!

vaihingerxx

vielleicht sollten die ihr Sozialverhalten mal überdenken

so als Vorschlag

aber deren Problem und nicht das meine

Malefiz

Warum diskutieren Sie dann hier mit wenn es deren Problem ist und nicht das Ihrige?

wie-

>> In Afrika haben die Eingeborenen ein anderes Sozialverhalten um oder überleben zu können!

Ein typisches Beispiel für eine pauschalisierende, rassistisch konnotierte Herabwürdigung, welche die Menschen in Äthiopien berechtigt kritisieren. 

ich1961

//Je mehr Kinder eine Familie hatte, desto mehr konnten die Alten dann von diesen Kindern versorgt werden.//

Das war doch hier in Europa nicht anders!

In meiner Familie waren 2 bis 4 Kinder "normal", in der meines Mannes 10 bis14.

Solche "dummen Sprüche" habe ich noch nie verstanden.

 

vaihingerxx

also in meiner Familie war das noch nie so !

und selbst vor über 100 Jahren klappte das mit Empfängnisverhütung 

keine Ahnung warum das aktuell immer als Grund hervorgekramt wird

warum es zu Kinderreichtum kommen muß in 2025

ich1961

//warum es zu Kinderreichtum kommen muß in 2025//

Es geht in Afrika (und anderen Ländern) um etwas ganz anderes - fragen Sie doch bitte Google.

Und hier in Europa gab es ähnliche Gründe, viele Kinder zu bekommen - auch wenn das in Ihrer (und meiner) Familie nicht so war.

 

Malefiz

Das ist kein dummer Spruch! Das ist und war das Sozialverhalten auch mal bei uns, als es noch keine medizinisch ausreichende Versorgung bei Krankheiten gab. Heute ist das anderst. Nur hatte man sich diesbezüglich in Europa schneller entwickelt wie in Afrika!

wie-

>> Die Eingeborenen

Wer mit solchen überholten und herabwürdigend besetzten Begriffen argumentiert, dessen Beiträge kommen aus einem ganz anderen Zeitgeist.

>> Aber von vielen Kindern sind leider auch viele Kinder gestorben, aber nicht nur wegen Hunger sondern auch wegen Krankheiten.

War das vor 100 Jahren in Deutschland anders?

melancholeriker

Man muß nicht seine Uroma vorschicken, um das eigene Welt - und Menschenbild für seine Außenwirkung zu testen. 

Familienfolklore hilft auch wenig bis garnicht, um valide Kritikpunkte am Konzept der Show zu verstehen. 

Daß nicht ein(e) einzige(r) Musiker(in) aus dem an experimenteller, moderner Musik schon in den 70ern reichen Kultur Äthiopiens oder aus anderen Staaten Afrikas eingeladen wurden, dürfte auch der Grund sein für den insularen Erfolg der Veranstaltung. 

Nur weil Sie mit Sicherheit keine Musikerinnen aus Äthiopien/Afrika kennen, muß man nicht Geldoff für diese Instinkt - und Ideenlosigkeit entschuldigen, welche er offenbar mit vielen Menschen des globalen Nordens teilt. 

vaihingerxx

geschätzter @melancholiker !

ich entschuldige niemanden

denen wurde von dem Bob Geldof geholfen, ob jetzt aus eigen- oder uneigennützigen Gründen, keine Ahnung !

ich gewinne den Eindruck er hätte besser nichts getan, dann wäre er nicht in der Kritik "er hätte es besser/anders machen müssen"

und meine Familie geht sie nichts an, zumindest hat die wie viele andere auch, ihr Leben ohne Spenden gemeistert

ohnehin kenne ich mich in "Afrika" einem riesigen vielfältigen Kontinent nicht aus, nach einer 4 wöchigen Reise in Kenia/Tansania mit dem Bus sprich in landesüblichen Verkehrsmitteln

übrigens nach diesen Erfahrungen bei der Reise will ich es auch nicht !

melancholeriker

 

Dafür daß Sie sich in Afrika nicht auskennen, vertreten Sie wenig zurückhaltende Ansichten und Schlußfolgerungen. 

Bob Geldoff und ob er "entschuldigt" werden sollte, ist nicht halb so wichtig wie das was ich an der antiquierten Sicht kritisiere, die z. B die Ignoranz der äthiopischen Kultur verursachte. 

Wenn Sie genau gelesen haben, habe ich auf Ihre Darstellungen referiert. Niemand zwingt Sie, Ihre familiären Verhältnisse auf so offene Weise zu präsentieren, aber Sie müssen nach den Regeln hier damit klarkommen, daß Ihre Beiträge vor dem Hintergrund der von Ihnen selbst verantworteten Details gespiegelt und zur Auseinandersetzung frei gemacht werden. 

 

Malefiz

Oh ja, wenn wir alle nur selbst so wären wie wir es gerne von anderen hätten!

Mauersegler

"und meine Familie geht sie nichts an"

Warum halten Sie sie uns dann bei jeder unpassenden Gelegenheit als leuchtendes Beispiel vor?

wie-

>> die Antwort meiner Uroma

Das waren noch die Zeiten kinderreicher Familien in Deutschland vor dem "Babyboom", nicht wahr?

>> damals nicht mal 3 Mrd Menschen heute sind es 8 Mrd, was sicherlich die Probleme nicht verkleinerte

Die absolute Zahl der Armen und Ärmsten in der Welt hat sich tatsächlich im Laufe der letzten 40 Jahre verringert. Wären da nicht die Autokraten und Warlords, welche Entwicklung zerstören oder verhindern.