
Ihre Meinung zu Hongkongs letzte pro-demokratische Partei vor der Auflösung
Sie ist die letzte pro-demokratische Oppositionspartei in der chinesischen Sonderverwaltungszone: Die Liga der Sozialdemokraten steht in Hongkong vor der Auflösung. Als Grund nennt sie den enormen Druck aus Peking.
Die Entwicklung in Hong Kong seit der Rückgabe an China sollte jedem helfen einzuschätzen, ob Peking ein verlässlicher Partner sein kann und ob man in einer Welt entsprechend chinesischer Vorstellungen leben möchte.
Xi macht auf intelligente Weise da weiter, wo Mao durch sein beschränktes Vorstellungsvermögen gescheitert war. Das Ziel bleibt jedoch das Gleiche: 中國 - das Land in der Mitte, und zwar in der Bedeutung von Zentrum der Welt.
Das heißt nicht, dass China nach der Weltherrschaft strebt. Es bedeutet aber, dass es keine andere Macht in der Welt geben darf, die China auch nur annähernd ebenbürtig ist.
Ich weiß nicht, ob mir die Welt dann gefallen würde.
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ob mir die Welt dann gefallen würde.
Welch gefählt Ihnen denn? Putins, Iran oder doch unsere demokratsich.
Nur wen wir mit Ausbeutung und Bevormundung so massiv weiter machen sicn wir dann besser?
Würde es Ihnen gefallen, wenn die diktatorische Volksrepublik China den Rest der Welt bevormundet?
Sie wollen ernsthaft unsere Gesellschaft und Demokratie mit der Putins oder des Irans gleichsetzen, nur weil Ihnen hier nicht alles passt?
Ich möchte zumindest nicht in Ihrer Welt leben, denn die ist offensichtlich noch um einiges trauriger als das, was ich sonst so sehe.
Und das ist eine Leistung.
@Tinko 19:11
| "Die Entwicklung in Hong Kong seit der Rückgabe an China sollte jedem helfen einzuschätzen, ob Peking ein verlässlicher Partner sein kann und ob man in einer Welt entsprechend chinesischer Vorstellungen leben möchte. Ich weiß nicht, ob mir die Welt dann gefallen würde." |
Die Klammheimlichkeit, möglichst ohne sichtbare Aggressionen, mit der dieses Ziel erreicht werden soll, ist ja mittlerweile an einigen Stellen den Offensiven gewichen. Und das zeigt mir, dass sich China weltweit entweder Abhängigkeiten oder Loyalitäten gesichert hat.
Ich bin wirklich sehr beunruhigt, dass Vertragstreue und Rechtstaatlichkeit (VölkerR, HongkongVertrag) nicht mehr zu gelten scheinen.
Und noch mehr beunruhigt mich das Stillhalten derjenigen, die noch die Macht haben könnten, die Vertragstreue einzufordern - oder haben sie die Macht nicht mehr?
„Die Klammheimlichkeit, möglichst ohne sichtbare Aggressionen, mit der dieses Ziel erreicht werden soll, ist ja mittlerweile an einigen Stellen den Offensiven gewichen.“
Bislang nur an einigen Stellen.
Was steht wirklich im Vertrag von zwischen dem Vereinigten Königreich und der VR China? War nicht schon der Pachtvertrag von 1898 zwischen UK und der Qing-Dynastie ungültig?
Es gab bereits zwischen den Parteien einen Vertrag aus dem Jahr 1842, natürlich ebenfalls dem Kaiserreich aufgezwungen, wonach Hongkong für immer an UK abgetreten sein sollte. Hier von Verträgen zu sprechen, die man einhalten muss, bringt nicht viel, schaut bisschen komisch aus.
Die Machtverhältnisse haben sich gedreht. UK kann derzeit lamentieren, mehr ist nicht drin. Und wenn man Richtung USA schaut, wollen die nicht Grönland und Kanada in Besitz nehmen, notfalls widerrechtlich, und arbeiten sie nicht mit anderen Verbündeten am Abbau des Völkerrechts, untergraben die UN?
Also, um welche Regelung in welchen Verträgen und welchen Beteiligten geht es?
Als England sich die gar nicht so große Insel Hongkong sicherte, immerhin mit was Schriftlichem, hat Russland weite Gebiete Chinas im Nordosten per Krieg erobert. Gibt Russland das auch zurück?
"Gibt Russland das auch zurück?"
->
Das ist Sache zwischen China und Russland. Weder zwischen China noch Ihnen oder China und GB.
Sieh an, das interessiert Sie dann plötzlich nicht mehr so sehr. Es kommt bei Ihnen wohl drauf WER etwas gemacht hat.
Die Kolonialmächte haben dem Kaiserreich im 19. Jh. das abgenommen, was sie konnten und ungleiche Verträge aufgezwungen, auch Russland, Deutschland und Frankreich hatten das drauf, vereinbarten Pachtverträge.
Ich glaube, VR China macht sich nicht mehr viel aus diesen Verhältnissen von früher und dem zugehörigen Papierkram, weiß sich einfacher zu helfen.
Angesichts der Ereignisse in jener Zeit, muss man schon einräumen, eigentlich läuft es da von China aus noch einigermaßen friedlich und mit relativ wenig Gewalt, auch im Vergleich zu anderen Gegenden in der Welt in den letzten Jahrzehnten bis heute.
Irgendwann wird sich China bestimmt mit Russland auf irgendwas mit dem Territorium im Nordosten einigen.
Sie meinen China würde sich nicht an die Unverletzlichkeit von Grenzen halten?
@Radio 20:13
| "Also, um welche Regelung in welchen Verträgen und welchen Beteiligten geht es?" |
Ich habe 19:20 einen Link bereit gestellt. Für Sie ein Teil, der dort direkt und übersetzt steht.
"(5) Das derzeitige Sozial- und Wirtschaftssystem in Hongkong wird unverändert bleiben, ebenso wie die Lebensweise. Die Rechte und Freiheiten, einschließlich der Persönlichkeitsrechte, Meinungsfreiheit, Presse-, Versammlungs-, Vereinigungs- und Reisefreiheit, der Freizügigkeit, des Schriftverkehrs, des Streiks, der Berufswahl, der wissenschaftlichen Forschung und des religiösen Glaubens werden in der Sonderverwaltungszone Hongkong gesetzlich gewährleistet. Das Privateigentum, das Unternehmenseigentum, das legitime Erbrecht und ausländische Investitionen werden gesetzlich geschützt.*
Und für Sie auch noch der Link zum kompletten Vertrag auf Englisch: https://www.hklii.hk/eng/hk/legis/instrument/A301/all.html
Mir war klar, dass irgendwo der englischen Teil der Geschichte angesprochen wird.
Man sollte aber schon Bedenken, dass die "Raubzüge" (ich finde, man kann es ruhig mal so nennenen) des Empire fast 200 Jahre zurückliegen. Selbst die Unruhen in Hong Kong, die sich gegen die britische Kolonialmacht richteten sind fast 60 Jahre her.
China aber fährt die Politik des sanften Imperialismus (die es mit den Fahrten des Zheng He quasi erfunden hat) gerade heute wieder sehr erfolgreich.
Dass vergleichbare Ambitionen anderer Staatsführer, egal ob in Grönland oder vielleicht auch Gaza, ähnlich verwerflich sind, streite ich nicht ab. War aber gerade nicht Thema. Zumal weder Trump noch Netanjahu ein ähnliches, fast schon philosophisches Hegemonie-Konzept haben wie Xi. Putin denkt vielleicht in solchen Bahnen.
Wenn der Westen das Völkerrecht und demokratische und humanistische Grundsätze leichtfertig über Bord wirft, werden Diktatoren in aller Welt leichteres Spiel haben. Im Westen muss der Hebel und die Kritik ansetzen, damit die es nicht so einfach haben.
Ob Peking ein verlässlicher Partner sein kann hängt letztendlich nur von Xi ab und ob er das möchte!
„Die Entwicklung in Hong Kong seit der Rückgabe an China sollte jedem helfen einzuschätzen, ob Peking ein verlässlicher Partner sein kann“
Oder vielmehr das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas in Person seines Führers Xi Jinping.
Völlig richtig. Aber anstrengend, es immer so zu formulieren.
Hongkong gehört zu China. Die Entwicklungen dort lassen auf die politischen Entwicklungen innerhalb China schließen.
Dass Sie daraus chinesische Weltherrschaftsfantasien konstruieren, folgt demselben Drehbuch, das wir bereits aus den Erzählungen über Putin kennen. Das Muster ist dasselbe: gegen alle Fakten wird eine Utopie heraufbeschworen, die wir sofort mit allen Mitteln bekämpfen müssten.
Eine dritte Nation, der man keine Weltmachtfantasien unterstellen muss, weil sie diese seit Jahrzehnten aktiv auslebt, wird von Kritikern wie Ihnen gern übersehen. Der Grund sind die nur für (pro)westliche Nationen gültigen Maßstäbe, die kein schlechtes Urteil zulassen.
Fragen Sie sich mal ganz objektiv, welche Regierungen ihr Leben am stärksten beeinflusst. Womöglich stellen Sie fest, dass es nicht die chinesische ist und auch nie sein wird - außer Sie leben in Hongkong.
„Die Entwicklungen dort lassen auf die politischen Entwicklungen innerhalb China schließen. „
Jap, Xi hat die Diktatur auf seine Person vereint und insgesamt gefestigt. Dazu kommt ein aggressives Verhalten nach außen. Gewaltandrohung gegen Taiwan, absurde Gebietsansprüche in Meeren, massive Aufrüstung.
Wagemutige Interpretation.
Ich denke Zhongguo beseitigt erst einmal die Folgen des Kolonialismus - die Art ist nicht nett, stimmt.