
Ihre Meinung zu Mallorca lebt vom Tourismus - und leidet unter ihm
Mallorcas Hoteliers und Politiker wollten weniger Massen- und mehr Luxus-Tourismus. Nun haben sie beides. Und zum Ferienstart mehr Probleme als zuvor. Von Sebastian Kisters.
Mallorcas Hoteliers und Politiker wollten weniger Massen- und mehr Luxus-Tourismus. Nun haben sie beides. Und zum Ferienstart mehr Probleme als zuvor. Von Sebastian Kisters.
Mallorca ist der Inbegriff einer niveaulosen Reisekultur. Viele fahren dort hin, um sich vom ersten bis zum letzten Tag mit einer latenten Alkoholvergiftung zu versorgen. Mit Urlaub hat diese auch körperlich zerrende Sauftour nichts zu tun.
Ich will die Leute nicht einmal verurteilen, denn ich glaube hier wird nur ein Ventil für einen Leidensdruck gesucht, der scheinbar von einer monotonen Lebens- und Arbeitswelt hervorgebracht wird. Bildung scheint für viele immer unverständlicher und unzugänglicher zu werden.
Ich stimme Ihnen zu, Mallorca hat auch bei mir keinen guten Ruf.
"Bildung scheint für viele immer unverständlicher und unzugänglicher zu werden. " Vor allem zu anstrengend. Anders sind derartige Zustände, wie zur Zeit in der Welt, nicht denkbar.
Mallorca ist und bleibt das Synonym für Massentourismus. Für Gastgeber wie auch für Gäste eine fatale Entwicklung, da die Fikussierung auf den Tourismus Abhängigkeiten für die dortige Bevölkerung schafft, verbunden mit dem Verlust heimischer Kultur. Und die sonnenhungrigen und trinkfesten Besucher bringen die Gefahr von Hautkrebs und Alkoholsucht mit nach Hause.
„Suum cuique“ pflegt der Lateiner zu sagen, aber schade ist es schön, wenn die Deutschen als moderne Eroberer und Zerstörer der Mallorquinischen Kultur betrachtet werden.
Die Alkoholsucht haben sie in den meisten Fällen schon nach Mallorca mitgebracht. Den Hautkrebs vielleicht.
Die Userin / der User Adeo60 ist eben im Unterschied zu anderen geschichtsbewusst und weiß, dass der Satz auf Deutsch “Jedem das Seine” als Inschrift am Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald stand und die Nazis ihn 1938 von innen lesbar in das eiserne Haupttor des Lagers schmiedeten, um die Gefangenen zu verhöhnen.
Dieser Satz ist von den Nazis für ihre Zwecke missbraucht worden und wird von mir in seiner ureigenen Bedeutung benutzt, wonach jeder die Freiheit und das Recht hat, sein Leben nach der eigenen Vorstellung zu führen. Schade, dass Sie mir klammheimlich etwas unterstellen wollen, das ich Kemals in Erwägung gezogen habe. Aber wie sagt doch der Lateiner in einem weiteren Satz: „Si tacuisses philosophus mansisses“…
"wonach jeder die Freiheit und das Recht hat, sein Leben nach der eigenen Vorstellung zu führen"
Mit der Einschränkung, dass andere unter diesem Lebensstil nicht leiden dürfen. Jetzt haben wir wieder die ewige Diskussion: Wo hört die Freiheit des anderen auf? Wo ist die Grenze, dass andere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden?
Ein Freiheit des Einen endet grundsätzlich dort, wo die Freiheit des Anderen verletzt bzw. eingeschränkt wird. So sind unsere Grundrechte zu verstehen. Sie werden nicht schrankenlos gewährt.
Ich habe Sie verteidigt, nicht angeklagt. Lesen Sie bitte nochmal meinen Kommentar.
Sie haben Recht, vieles in Sachen Mallorca Urlauber kommt mir tatsächlich spanisch vor… 🥴.
"aber schade ist es schön, wenn die Deutschen als moderne Eroberer und Zerstörer der Mallorquinischen Kultur betrachtet werden." s.o.
Ist denn der "Niederländisch-Britische und Deutsche Handtuchkrieg" tatsächlich zu gunsten der Preußen ausgegangen?
Zumindest scheint dieser Handtuchkrieg noch so lange zu dauern, bis auch der wirklich letzte Deutsche srlbiges gewirfen hat 😀
➢ Mallorca ist der Inbegriff einer niveaulosen Reisekultur.
Mallorca ist schon seit Jahrzehnten in der Vor- und Nachsaison Reiseziel für Fahrradfahrer. Trainingsort auch für Radsport-Nationalmannschaften. Mallorca wird immer mehr Luxusreiseziel. Vier Direktflüge / Woche ab New York.
➢ … denn ich glaube hier wird nur ein Ventil für einen Leidensdruck gesucht, der scheinbar von einer monotonen Lebens- und Arbeitswelt hervorgebracht wird. Bildung scheint für viele immer unverständlicher und unzugänglicher zu werden.
In diesem Sinn ist Malle Party-Insel. Sehr beliebt als Gruppenparty nach bestandenem Abi, was wohl kaum die Bildungsverlierer sein können. Aus einer monotonen Arbeitswelt entfliehen müssen Abiturienten und junge Party People auch nicht.
Und Mallorca ist eine richtig schöne Insel. Nicht am Ballermann, nicht am Bierkönig. Aber sonst in sehr weiten Teilen der Insel. Und Sie können, wenn Sie wollen, massig viele Pauschalhoteils für Reisen mit Kindern buchen.
"In diesem Sinn ist Malle Party-Insel" s.o.
Mallorca ist ebenfalls die traditionelle Ferieninsel des spanischen Königs. Da die "Strandhaubitzen" die Angewohnheit haben nur die Wege zwischen Hotel, Bar und Strand zurückzulegen, wird wohl die Partymeile ebenso umgehbar sein.
Bitte verwechseln sie aber nicht Malorca mit Malle, der Hauptinsel der Malediven. Dort sieht es aber glaube ich auch nicht viel besser aus.
"Mallorca ist der Inbegriff einer niveaulosen Reisekultur
Sie tun Mallorca unrecht. Das, was Sie meinen, beschränkt sich auf einen Teil der Insel.
...und die niveaulose Reisekultur beschränkt sich nicht allein auf Mallorca. Aber wenn der Begriff Ballermann fällt, dann weiß halt jeder bescheid, während "Meter auf Nordteichmole" eher etwas für Insider ist. Ja, auch ich war mal jung und hatte güldenes Haar ....
>>Mallorca ist der Inbegriff einer niveaulosen Reisekultur.<<
ich will behaupten nur die Spitze des Eisbergs !
andere, mit Niveau (??) fahren um die halbe Welt und fangen Grundsatzdiskussionen an, weshalb dort ne andere Kultur herrscht, (rückständig für sie natürlich) ne andere Lebensweise und wollen sogar belehren
Ich war sehr viel in der Welt unterwegs, als Student oft genug mit Rucksack und Zelt, Wasserentkeimungstabletten u.a. Ich habe meine Gastländer nie als rückständig betrachtet, meist die Sprachen - zumindest in Grundzügen - gelernt und diese Reisen und der Kontakt zu den Menschen immer als eine persönliche Bereicherung betrachtet.
"ich will behaupten nur die Spitze des Eisbergs !"
Für jemanden, der angeblich viel gereist ist, ist das eine steile These.
Befassen Sie sich doch einmal mit Mallorca an den Stellen der Insel an denen kein Massentourismus herrscht.
Ach, wissen sie ich sag es mal mit Zeltinger und seinem Lied: "Sommer, Sonne, Herzinfarkt".
"Ich bin ein Asi mit Niveau, lese Lyrik auf dem Klo".
Ich war auch schon mal auf Wacken und hab mit 10.000 Menschen ein Dixieklo geteilt. Das hält mich aber nicht davon ab mal ein Buch zu lesen oder die Darmstädte Musiktage zu besuchen.
Wer aber seinen Alkoholismus als Urlaub tarnt, tut mir halt leid.
➢ andere, mit Niveau (??) fahren um die halbe Welt und fangen Grundsatzdiskussionen an, weshalb dort ne andere Kultur herrscht, (rückständig für sie natürlich) ne andere Lebensweise und wollen sogar belehren.
Ein Promille von einem Promille aller Reisenden macht das so.
Also einer aus einer Million - wenn überhaupt so viele.
Die mit den Sangria-Eimern am Ballermann am Strand wollten mehr belehren als eine Million « Kulturtouristen », die nicht nur als schweigende Beobachter durch die Welt reisen wollen.
"Die mit den Sangria-Eimern am Ballermann am Strand wollten mehr belehren als eine Million « Kulturtouristen ." s.o.
Interessante Sichtweise. Bier und Predigt sind ja Begriffe, die sich gut vereinbarren lassen. Ein El Dorado für Demagogen.
Nach dem Motto: Wasche mich, aber mache mich nicht nass. Eine gute Balance ist schwer zu erreichen.
„Eine gute Balance ist schwer zu erreichen.“
Wenn die Systemvoraussetzungen bzw. -voreinstellungen nicht stimmen, nicht nur schwer, sondern gar nicht.
Vor etwa hundert Jahren kam es auf Mallorca zu Perioden großer Armut und Hunger, in denen Menschen teilweise verhungerten oder unterernährt waren.
Dann kamen die Touristen, der Wohlstand kam mit, und jetzt ist es einigen auch wieder nicht recht.
Ihr „Wasche mich, aber mache mich nicht nass“ trifft es ganz gut.
Warum müssen eigentlich alle ausgerechnet nach Mallorca? Der Massentourismus muss doch für die Urlauber selber abschreckend sein.
Das ist mir auch ein Rätsel.
Herdentrieb !
im übrigen kann man da "die Sau raus lassen" die einen, vielleicht im Trend liegen die anderen
was sie und mich abstößt törnt nen anderen vielleicht an
Warum müssen eigentlich alle ausgerechnet nach Mallorca? Der Massentourismus muss doch für die Urlauber selber abschreckend sein.
Offensichtlich nicht. Ansonsten würden sie nicht hinreisen.
Massentourismus ist nicht mein Geschmack. Aber nicht alle Menschen haben den gleichen Geschmack.
Nach Mallorca reisten im gesamten Jahr 2024 etwa 1% der Touristen, 99 % zog es woanders hin.
➢ Massentourismus ist nicht mein Geschmack. Aber nicht alle Menschen haben den gleichen Geschmack.
So gut wie niemand findet Massentourismus an seinem Urlaubsziel gut. Auch die Ballermann-Touristen wollen nicht, dass es abends so voll ist, dass sie nicht mehr in den Bierkönig reinkommen.
Massentourismus haben Sie auch vor der Sagrada Familia in Barcelona, oder am Trevi-Brunnen in Rom, selbst wenn Sie den Rest Ihrer Urlaubsreise so individuell gestalten, wie es nur irgendwie geht. Solche Phänomene sind nicht auf Europa und nahe gelegene Länder beschränkt.
Während der zwei Monate, in denen die Besteigung möglich ist (01. Juli - 31. August), haben Sie Massentourismus am Mount Fuji. Würden Sie auch dort hinauf wollen, geht es nicht ohne Massentourismus. Aber es ist schöner, Mount Fuji von unten zu sehen. Auch wenn auf dem Gipfel zwei Getränkeautomaten stehen.
Sind Sie aber auch nicht alleine., wenn Sie den Berg von unten bewundern.
Sie kennen offenbar nicht die zauberhaften "Ecken" dieser Insel. Hat mit dem negativ besetzten Begriff "Massentourismus" wenig zu tun.
🟢 Wenn ca. 80% der Wirtschaft auf Mallorca vom Tourismus abhängen, ist so ein hoher Prozentsatz zwangsläufig ungesunde Abhängigkeit. Weniger Sauftourismus, aber vermehrt Luxustourismus verschiebt die Probleme (etwas) in eine andere Richtung. Bedeutet für die Malloquiner evtl. weniger Belästigung durch Touristen, macht aber alles auf der Insel schnell noch mehr teuer.
Malle und Billigurlaub - das war einmal. Verschwundene Vergangenheit.
Ich war selber einmal einer der Sommermassen. Einmal, nie wieder! Das schöne Land, die armen Einwohner. Lasst es.
Jetzt, nachdem der Massentourismus Mallorca aufgebaut hat, will man lieber Luxustourismus. Verständlich.
Das am Touristen auszulassen, scheint keine gute Idee.
Bliebe der Tourismus aus, wäre das Geheule groß.
"Jetzt, nachdem der Massentourismus Mallorca aufgebaut hat, will man lieber Luxustourismus"
Kann es sein, dass Sie den ASrtikel. den Sie kommentieren nicht gelexsen haben?
Gerade die Nachteile des Luxustourismus werden problematisiert.
Das Hauptproblem ist der Massentourismus. Dem wollte man entgegenwirken, indem man Luxustourismus fördert. Das ging schief. Bitte aufmerksam lesen.
Wo steht im Artikel, daß Luxustourismus gefördert wurde? Von wem wurde er Ihrer Ansicht nach gefördert?
"Mallorcas Hoteliers und Politiker wollten weniger Massen- und mehr Luxus-Tourismus. Nun haben sie beides. Und zum Ferienstart mehr Probleme als zuvor."
Die Hoteliers, oft Ausländer, sicherlich. Denn es bring mehr Rendite. Und daß Mallorcas Politiker derart gleichgeschaltet einig sind, ist mehr als unwahrscheinlich.
Die Überschrift, die Sie zitieren, wird im Artikel nicht verifiziert. Und ich lese meist eher die Artikel, als daß ich mich an der Überschrift aufhänge.
Quelle fordern, Quelle bekommen, Quelle gefällt nicht.
Schön und gut. Aber es macht wenig Sinn Ihnen zu antworten, das merken Sie ja selbst.
Und ob Hoteliers Ausländer sind oder nicht, mag für Sie wichtig sein, für mich nicht.
Ja, es ist für mich von Belang, ob die touristische Infrastruktur einer Insel wie Mallorca in der Hand internationaler Konzerne ist. Von ausländischen Hoteliers schrieb ich nichts. Die Hoteliers, also die Hoteldirektoren, sind bei den Ketten angestellt und wohl zumeist Spanier, wenn auch nicht unbedingt Insulaner.
Und was heißt Quelle gefällt nicht? Die Überschrift wird, wie ich schrieb, im Artikel nicht verifiziert. Es wird nicht auf sie eingegangen. Sie wissen, welche Funktion eine Überschrift im Journalismus hat? Lediglich bei der Bild und ähnlichen Blättern ist sie auch gleichzeitig der Artikel.
Wenn Sie den Artikel lesen, dann erkennen Sie, daß auch der Luxustourismus ein großes Problem auf der Insel ist. Schon allein wegen der exorbitanten Grundstückspreise. Ein Mallorquiner kann sich so etwas nicht mehr leisten.
Zitat: "... am Touristen auszulassen"
Am Touristen wird gar nichts ausgelassen; die Touristen lassen sich an der Insel und ihren BewohnerInnen aus, ganz nach dem Motto "wer zahlt, dominiert". Oft zum Fremdschämen.
Das grenzt an Fremdenfeindlichkeit. Mehr Willkommenskultur und Multi-kulti wäre angebracht.
Natürlich ist das eine eher "niedere" Arbeiterschicht, die da in Massen hinreist. Das gefällt vielen nicht.
Es gibt kaum noch Arbeiter, aber die streben alle nach Mallorca?
Die Ballermannsaufköppe sind Arbeiter?
Wirklich?
Wie Sie im vorliegenden Zusammenhang auf die Begriffe Fremdenfeindlichkeit, Willkommenskultur und Multi-Kulti (ein Begriff, den ich seit vielen Jahren nicht mehr gelesen oder gehört habe) kommen, kann ich mir kaum erklären. Ich kann das eigentlich nur als ideologisch motivierten Hohn und Spott auffassen.
Wie es im Beitrag auch heißt: Es ist gerade der Luxustourismus, der die Probleme unter dem Brennglas verschärft, denn wer kann es sich überhaupt leisten, auf Malle z.B. eine Wohnung zu kaufen und dadurch das Angebot an Wohnraum verknappen? Das können doch nur die Reichen und nicht der Durchschnittspauschaltourist aus Wanne-Eickel.
Die Luxustouristen kommen nicht nur aus Deutschland. Sondern aus der ganzen Welt.
"Mallorcas Hoteliers und Politiker wollten weniger Massen- und mehr Luxus-Tourismus."
Scheinbar sitzt man da auf hohem Ross, ob man sich diese Arroganz leisten kann?
Cherrypickerei nenne ich so etwas. Wenn ich merke, ich bin als Urlauber nicht mehr willkommen, dann fahre ich dort nicht mehr hin, sollen sie doch sehen, wie sie ohne diese Einnahmen über die Runden kommen.
Zitat: "sollen sie doch sehen, wie sie ohne diese Einnahmen über die Runden kommen."
Das wirkt auf mich wie postkolonialistische Touri-Überheblichkeit, die sich leider auch in manch rüdem rücksichtslosen Verhalten von Touris auf Mallorca zeigt.
„Mallorca lebt vom Tourismus - und leidet unter ihm““
Der Kapitalismus frisst seine Kinder.
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Der Kapitalismus frisst seine Kinder.
Falsch. Es besteht ein Spannungsverhältnis zwischen Menschen, die mehr gutes als schlechtes vom Massentourismus haben und denjenigen, die mehr schlechtes als gutes davon haben. In einer Demokratie entscheiden Wahlen darüber. Also über die Höhe einer Tourismus-Steuer zum Beispiel.
Für die Demokratie ist Marktwirtschaft/Kapitalismus eine notwendige (aber nicht hinreichende Bedingung).
„Falsch“
Ich komme da zu einem anderen Schluss als Sie.
Ich bin da mit Ihnen einer Meinung.
Demokratie ist eine Gesellschaftsform, Kapitalismus eine Wirtschaftsform.
Soziale Marktwirtschaft ist nach allen geschichtlichen Erfahrungen bestens kompatibel mit Demokratie. Raubtierkapitalismus nicht.
„Soziale Marktwirtschaft ist nach allen geschichtlichen Erfahrungen bestens kompatibel mit Demokratie. Raubtierkapitalismus nicht.“
Genau: nach allen geschichtlichen Erfahrungen. Man muss die allerdings schon kennen bzw. zur Kenntnis nehmen wollen (und können bzw. ‚dürfen‘), um aus ihnen lernen zu können.
Erstens habe ich von "Raubtierkapitalismus" nicht gesprochen und zweitens gibt es den auf den Balearen nicht. Die Einwohner können in Wahlen festlegen, dass ein von der Mehrheit abgelehntes Ausmaß an Tourismus nicht stattfindet. Tourismus-Steuern können und werden erhoben. Und wenn die Mehrheit möchte, erhöht werden.
Demokratie ist eine Gesellschaftsform, Kapitalismus eine Wirtschaftsform.
Gegenteiliges habe ich nicht behauptet. Sondern, dass Marktwirtschaft/Kapitalismus eine notwendige (aber nicht hinreichende) Bedingung für Demokratie ist.
"Erstens habe ich von "Raubtierkapitalismus" nicht gesprochen und zweitens gibt es den auf den Balearen nicht. Die Einwohner können in Wahlen festlegen,"
Der Kapitalismus hat nicht nur auf den Inseln der Balearen dafür gesorgt, dass fast jeder brauchbare Strand mit Betonklötzern und Ferienwohnungen verbaut wurde. Lediglich Klippen blieben verschont.
Wenn es keine Bürgerbefragung gibt, wird sich nicht viel ändern. Auch in Spanien sind die Parteien von den Spendengeldern z.B. der Hotelbesitzer abhängig. Und die wollen Profit, egal wie.
Wenn es keine Bürgerbefragung gibt, wird sich nicht viel ändern.
Die spanischen Regionen können Steuern erheben und neue einführen. Und es gibt Wahlen.
Erstens habe ich von "Raubtierkapitalismus" nicht gesprochen und zweitens gibt es den auf den Balearen nicht.
Die Hotels sind größtenteils in der Hand internationaler Konzerne, und von den Löhnen, die dort gezahlt werden, kann man keine menschenwürdige Unterkunft mieten, geschweige denn kaufen.
Ich weiß ja nicht, was Sie unter Raubtierkapitalismus verstehen...
Ich weiß ja nicht, was Sie unter Raubtierkapitalismus verstehen...
Das habe ich in dem Kommentar, auf den Sie antworten, eindeutig angedeutet. Das wäre dann dort, wo folgendes nicht möglich ist:
"Die Einwohner können in Wahlen festlegen, dass ein von der Mehrheit abgelehntes Ausmaß an Tourismus nicht stattfindet. Tourismus-Steuern können und werden erhoben. Und wenn die Mehrheit möchte, erhöht werden."
Also kein "Raubtierkapitalismus" auf den Balearen.
Kommt auf die Definition von Demokratie an.
Seit einiger Zeit ist "der ist gewählt - der darf alles" ja eine beliebte Vorstellung. Und das passt doch hervorragend zum Raubtierkapitalismus...
Das passt eher zum Sozialismus.
Kapitalismus findet immerhin im Rahmen von Besitzrechten statt, das schränkt die Mächtigen ein. Sozialismus hingegen erlaubt es den Mächtigen alles an sich zu reißen, im Namen von Gerechtigkeit und Gleichheit versteht sich.
Der Irrglaube, menschliches Zusammenleben ließe sich wie eine mathematische Beweisführung analysieren ist ein Grund, warum es immer wieder schief geht.
"Der Irrglaube, menschliches Zusammenleben ließe sich wie eine mathematische Beweisführung analysieren ist ein Grund, warum es immer wieder schief geht."
Lassen sie das Wort mathematisch weg, dann stimmt der erste Teilsatz. Durch Analysen geht nichts schief. Es wird lediglich nach Ursachen geforscht - und das ist wichtig.
Banal gesagt: Durch Indoktrination, mediale Verführung und falsche Erziehung geht das menschliche Zusammenleben schief.
Ich bleibe bei meiner Aussage, stimme Ihnen aber zu, was den zweiten Absatz betrifft. Wobei die Auflistung leider nicht abschließend ist...
Das ist ja eine ganz neue Theorie, dass in einer Demokratie die Marktwirtschft notwendig ist.
Von dem abgesehen: Wenn wir eine Marktwirtschaft hätten, gäbe es keine Subvention aus Steuergelder. Und im Jahr 2008 wären einige Banken und Betriebe von der Bildfläche verschwunden.
Noam Chromsky, 2019:
"Gefragt ist ein Staat, der Forschung und Entwicklung subventioniert, Unternehmen bei Schwierigkeiten aus der Patsche hilft und sie notfalls auch vor dem Konkurs rettet, sowie ein schlagkräftiges Militär, das überall in der Welt die Kontrolle übernehmen kann."
Unbrauchbar
Wer oder was ist unbrauchbar?
Ob Sie damit eine sinnvolle Aussage treffen können oder wollen, vermag ich nicht zu beurteilen.
Was ich davon halte kann ich leider nicht zum Ausdruck bringen da für mich wohl andere Regeln als für Sie gelten.
„Mallorca lebt vom Tourismus - und leidet unter ihm““ Der Kapitalismus frisst seine Kinder.
Der Sozialismus auch.
Jedes nicht wirklich demokratische - also nicht auf völliger Transparenz und Glechberechtigung begründete - politische System.
"Der Kapitalismus frisst seine Kinder." Dummerweise aber nicht nur die. Aktuell frisst er den Verstand der profitierenden Elite. Wär mir egal, wenn nicht viele andere darunter leiden müssten..