Ein Mann sitzt auf einem Balkon und liest eine Zeitung,

Ihre Meinung zu Arbeitsmarkt: Fast jeder zweite Babyboomer vorzeitig in Rente

Nach Berechnungen des IW ist fast die Hälfte der Babyboomer im Rentenalter vorzeitig in Rente gegangen - vor allem Bessergestellte. Die Ökonomen fordern, den vorzeitigen Renteneintritt zu beschränken.

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161 Kommentare

Kommentare

Nettie

“Fast jeder zweite Babyboomer vorzeitig in Rente“

- vor allem Bessergestellte“

Die können es „sich“ schließlich auch eher „leisten“. Eben deshalb, weil sie besser „gestellt“ sind. 
Von wem und warum auch immer.

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bolligru

... manchemal auch aus eigener Kraft und weil sie fleißig waren.... 

Zählt das heute gar nicht mehr? Das war einst Grundlage des Wirtschaftswachstums und die babyboomer sind damit aufgewachsen.

vaihingerxx

>>Zählt das heute gar nicht mehr?<<

offensichlich nicht !

Eigenverantwortung ein Fremdwort

es als reiner Zufall gilt, ob einer als Pförtner oder Chef in einer Firma tätig ist

Morgaln

Vergleichen Sie mal Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten von vor 40 Jahren und heute, und dann vergleichen Sie durchschnittiche Gehälter aus den selben Zeiträumen. 

Da werden Sie schnell feststellen, dass eines davon deutlich stärker angestiegen ist als das andere. Und das erklärt dann auch, warum es gerade junge Leute heute sehr viel schwerer haben, ihre Familien zu versorgen, geschweige denn Geld anzusparen. Mit Fleiß hat das nur in sehr wenigen Fällen zu tun.

bolligru

Was ist denn nach Ihrer Ansicht die Ursache?

Wie läßt sich daraus ableiten, daß die Menschen bis zum Renteneintritt länger arbeiten sollen?

Geht es um die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft und ist der "hohe" Lohn die Ursache für die katastrophale Lage im internationalen Vergleich?- oder gibt es andere Gründe und welche sind das? Vielleicht "Energiekosten" oder "Bürokratie" oder "alternativlose Ausgaben" oder "Aufrüstung" oder... ???

Morgaln

Eine solche Ableitung habe ich gar nicht getroffen. Ich habe lediglich Ihrer Andeutung widersprochen, dass es den jungen Leuten besser ginge wenn sie einfach nur nicht so faul wären und genauso fleißig arbeiten würden wir die Menschen vor 50 Jahren.

Die Ursache dafür das es heute sehr viel schwerer ist, von einem durchschnittlichen Gehalt zu leben liegen in unserem System: Mindestlöhne, die nicht reichen um davon zu leben, Inflation und fehlender Inflationsausgleich in vielen Gehältern, Steuersätze und Steuervorteile die den Reichen und Superreichen sehr viel mehr zum Vorteil gereichen als den Armen, Spekulanten die Wohngebäude als Geldanlage nutzen statt sie ihrem vorgesehenen Zweck zuzuführen usw.

Anna-Elisabeth

"Ich habe lediglich Ihrer Andeutung widersprochen, dass es den jungen Leuten besser ginge wenn sie einfach nur nicht so faul wären und genauso fleißig arbeiten würden wir die Menschen vor 50 Jahren."

vaihingerxx

>>Von wem und warum auch immer.<<

stimmt

der eine arbeitet eben für sich ausreichend vor der Rente, der andere danach mit "Flaschensammeln" oder schränkt sich entsprechend ein

ohnehin kann ich das schwer nachvollziehen, diese permanente Kritik an "Bessergestellten" oder wie man es auch nennen will, jeder hat es doch eigentlich im Griff, wie er sein Leben gestaltet, in seinem Arbeitsleben bis zur Rente

bolligru

Es gab einst Zeiten in denen es hieß, Jeder sei für sich selbst und sein eigenes Leben verantwortlich. Lang ist es her!

Kritikunerwünscht

zweischneidiges Schwert - einerseits ja, andererseits soll es nun Neid geben gegen Menschen, die vielleicht als Kinder auf Freizeit verzichtet haben, dafür gelernt und dann studiert und dann ordentlich verdient haben?

saschamaus75

>> Es gab einst Zeiten in denen es hieß, Jeder sei für sich selbst und sein eigenes Leben verantwortlich.

>> Lang ist es her!

 

Sie meinen die "Zeiten", wo die schlecht bezahlten 'Drecksarbeiten' noch von Gastarbeitern oder in Billiglohnländern wie der DDR erledigt wurden? -.-

 

melancholeriker

"ohnehin kann ich das schwer nachvollziehen, diese permanente Kritik an "Bessergestellten" oder wie man es auch nennen will, jeder hat es doch eigentlich im Griff, wie er sein Leben gestaltet, in seinem Arbeitsleben bis zur Rente"

Ja, das können die sagen, die mit minimalem Einsatz aus einem Selbstläufer von Boomzeit nach dem Zusammenbruch unter heftigstem Anschub durch die USA aus dem Cockpit einer leitenden Daueronjunktur ausgestiegen sind. 

Wie wenig sich die Babyboomer, zu denen ich ja selbst gehöre kaputt gemacht haben, liefern die Zahlen an gesunden Reiseweltmeistern zur Genüge. 

schabernack

➢ Eben deshalb, weil sie besser „gestellt“ sind. Von wem und warum auch immer.

Weit überwiegend von sich selbst. Qualifizierung für höhere Gehälter bringt ja nicht der Osterhase.

Nettie

„Qualifizierung für höhere Gehälter bringt ja nicht der Osterhase.“

Die reale Chance dazu allerdings auch nicht.

schabernack

➢ Die reale Chance dazu allerdings auch nicht.

Niemand bringt Chancen zu denen, die nicht aus finanziell richtig gut gestellten Elternhäusern stammen.

Es gibt keinen wundersamen Chancen-Regner, der alle gleich stark beregnet, und persönlicher Wille spielt dann gar keine Rolle mehr für den weiteren Lebensweg. Es sind hier die Baby-Boomer, deren Renteneintritt die Debatte auslöst. Deren Schulzeit war in den 1970-ern / 1980-ern. Das war eine im Vergleich zu heute viel mehr chanchengleiche Zeit.

Es geht nicht um Allgemein-Theoretisches im großen Weltmaßstab, sondern immer um eine konkrete Zeit mit konkreten Menschen. Unter den den Baby-Boomern nachfolgenden Generationen wird der Anteil derer, die sich vorzeitigen Renteneintritt finanziell leisten können, geringer sein.

Kritikunerwünscht

Vielen Dank - Sie bringen es auf den Punkt.

Kritikunerwünscht

Ach kommen Sie. Es geht hier um die Babyboomer. Klar, auch in deren Kindheit hatten es die Kinder der Wohlhabenden und Gutverdiener einfacher, hatten dann Beziehungen, um gute  Jobs zu erhalten. Aber das kann man doch nicht verallgemeinern. Wer als Kinder lieber gespielt als gelernt hat, dann einen guten Beruf erlernt hat,  der hat vielleicht nicht so viel verdient - oder eher bekommen - als jemand, der als Kind gebüffelt hat, studiert und dann einen gut bezahlten Job hatte. Auch wenn man aus armen oder sehr einfachen Verhältnissen kam, konnte man was werden. Man musste mehr kämpfen, aber es ging.

artist22

Nein, Vitamin B weit häufiger als eigenes Verdienst. Also eben nicht von sich selbst. In Pseudodemokratien ist dieser Effekt sogar noch größer.

schabernack

➢ Nein, Vitamin B weit häufiger als eigenes Verdienst. Also eben nicht von sich selbst. In Pseudodemokratien ist dieser Effekt sogar noch größer.

Ich hatte gar kein Vitamin B (außer in der Nahrung), und mein Umfeld auch nicht.

Es ist ermüdend, ständig zu hören oder zu lesen, Vitamin B sei hierzulande der Hauptfaktor für ein beruflich-finanziell erfolgreiches Leben nach der Schulzeit. So ist es nicht, auch wenn diese Sage wohl nie versterben wird.

Vitamin B hilft gar nichts, trifft man selbst nicht an wichtigen Kreuzungen des Lebens die richtigen Entscheidungen.

artist22

"trifft man selbst nicht an wichtigen Kreuzungen des Lebens die richtigen Entscheidungen." Greundfalsch. Die leider inzwischen wichtigsten Entscheidungen treffen ihre Eltern für Sie - Thema: silberne bzw. goldene Löffel

Bestes Beispiel der Trumpel. Und das geht je nach Staat bis in den Mittelstand rein inzwischen. Daher auch die verständliche Wut mancher, die nicht diese Aussicht haben.

 

schabernack

➢  trifft man selbst nicht an wichtigen Kreuzungen des Lebens die richtigen Entscheidungen."

➢➢ Grundfalsch. Die leider inzwischen wichtigsten Entscheidungen treffen ihre Eltern für Sie.

Absolut richtig. Als ob die Mehrheit die Eltern mit den Goldenen Löffeln wären.

Simples Erklärungsmuster neben der Realität in Deutschland.

artist22

Nein - simple Mathematik. Aber dazu müssten Sie statista.de verstehen ;-)

schabernack

➢ Nein - simple Mathematik. Aber dazu müssten Sie statista.de verstehen ;-)

Statista verstehe ich ganz ausgezeichnet gut, und Eltern treffen keine Entscheidungen für Kinder bis ins hohe Alter.

Bei Mathe muss auch erst mal der Erklärbär gefunden werden, der mir 2 für 3 vertickern will. Den gibt es nicht.

artist22

Wem man Mathematik erklären muss, der hat eigentlich nichts verstanden..

Questia

@哭 16:37

| "Vitamin B hilft gar nichts, trifft man selbst nicht an wichtigen Kreuzungen des Lebens die richtigen Entscheidungen." |

Diese Aussage finde genauso wenig allgemeingültig, wie die Behauptung, dass nur Vitamin B helfen würde.

Denn ich könnte Ihrer Annekdotischen Evidenz meine Annekdotische Evidenz entgegenhalten.

Vitamin B hilft sehr wohl, wenn man an den wichtigen Kreuzungen des Lebens die richtigen Menschen trifft.

Es liegt nicht nur an den eigenen Entscheidungen, sondern es gehört auch Glück dazu.

Mein Fazit: Ich wurde vom Glück verfolgt, aber ich war immer schneller.

 

schabernack

➢ Es liegt nicht nur an den eigenen Entscheidungen, sondern es gehört auch Glück dazu.

Günstige Fügung gehört dazu, und gute eigene Entscheidungen.

Die mit den Eltern mit so richtig viel Geld sind die (kleine) Minderheit,

werden aber immer « künstlich aufgeblasen », als gäbe es kaum andere.

artist22

"Mein Fazit: Ich wurde vom Glück verfolgt, aber ich war immer schneller." Ich habe immer versucht, nicht zu schnell zu sein, damit es mich einholen kann..

Bauer Tom

„Die können es „sich“ schließlich auch eher „leisten“. Eben deshalb, weil sie besser „gestellt“ sind. 
Von wem und warum auch immer.“

Vieleicht auch, weil sie sich eine gute Susbildung „geleistet“ dafür auf einiges „verzichtet“ fleissig „gearbeitet“ haben?

Nur mal so ein Gedanke

Adeo60

Ich teile Ihre Argumentation. Ein unbeschwertes Leben im Alter bedeutet idR eine solide Ausbildung - ggf. Investition in ein Studium mit Verzicht auf Rentenpunkte und genau durchgetaket, mit Berufseintritt hohes zeitliches Engagement, Fort- und Weiterbildung,  konsequentes Sparprogramm fürs Alter (ETF Fonds MSCI World mit super Rendite), arbeiten bis zur Regelrente, weil Erfahrung  und Kompezenz auch Freiräume  und Flexibilität im Arbeitsleben ermöglicht. 

Auch ich gehöre zur Babyboomer-Generation, die von Leistungsstreben, zugleich aber auch  von der Suche nach Lebensqualität, Weltoffenheit und einem gesunden Patriotismus geprägt ist.  Wir waren nicht verwöhnt, sondern hatten Vorbilder, waren stolz auf das Erreichte, aber nie wirklich satt, zufrieden aber  stets neugierig und strebsam… Viele aus meinem Bekanntenkreis denken wie ich, kein Zufall wie ich meine, sondern eine Frage der Erziehung, die ich auch in meinem Sohn verwirklicht sehe. 

Bauer Tom

es freut mich, dass wir einer Meinung sind. Das passiert ja nicht häufig.

jetzttexteich

Das *von wem und warum ist durchaus nachvollziehbar! Ab wann ist man denn bessergestellt?!? Wie kommt man denn in diese Situation?!?  Andere Frage....warum gibt es bei uns zu wenig Facharbeiter/Fachkräfte?!? Hat es evtl. auch etwas mit 'Bildung und Fleiß zutun?!?  Der letzte Bericht in der ARD über unsere GRUNDSCHULEN lässt Schlimmes befürchten. 

Tino Winkler

Wer Jahre lang fleißig und effektiv gearbeitet hat, der hat sich seine „Besserstellung“ einfach verdient, das kann sich ein Bedenkenträger eben nicht vorstellen. 

Mauersegler

"Wer Jahre lang fleißig und effektiv gearbeitet hat"

Ich kann's nicht mehr hören. Als ob Pflegekräfte, Reinigungskräfte, Schlachthofmitarbeiter nicht "fleißig und effektiv" arbeiten würden.

Nettie

"Wer Jahre lang fleißig und effektiv gearbeitet hat"

„Ich kann's nicht mehr hören. Als ob Pflegekräfte, Reinigungskräfte, Schlachthofmitarbeiter nicht "fleißig und effektiv" arbeiten würden“


Danke.

vaihingerxx

>>Als ob Pflegekräfte, Reinigungskräfte, Schlachthofmitarbeiter nicht "fleißig und effektiv" arbeiten würden“<<

jeder Arbeitslose auch ?

 oder jeder der glaubt wegen 200 .... 300 Euro  mehr als Bürgergeld zu kriegen, es mit arbeit zu versuchen

 um die dürfte es wohl eher gehen

Adeo60

Kein Zweifel - wer sich weiterbildet, Fleiß, Dusziplin und Susfauer zu seinen Grundtugenfen gemacht und auch ein Quäntchen  Glück vorweisen kann, sollte es im Leben geschafft haben. Und dazu gehört m. E. auch, nicht notwendigerweise vorzeitig in den Ruhedtsnd zu gehen, obwohl man sich noch fit fühlt. Soziale Kontakte gehen verloren, mancher „verarmt“ finanziell, aber auch geistig. Die Abschlagsfreie Rente mit 45 Beitragsjahren war und ist für Arbeitnehmer wie Dachdecker und Bauarbeitern wichtig bzw. notwendig, für  Bankdirektoren und Nansger aber unnötiger Luxus und ein Milliardengrab auf Kosten  der Steuerzahler. 

melancholeriker

Interessant, daß der Begriff "Babyboomer" nur in eine einzige Richtung gelesen wird, nämlich in die des Booms an Babies Anfang der 60er.

Daß diese in eine Boomzeit hineingeboren und mit Rotbäckchen und echter Vollbeschäftigung mit echtem Bedarf an "Gastarbeitern" versorgt wurden, will heute niemand mehr wissen. Die Arbeit und die Ausbildung wurde einem quasi hinterhergeworfen und die Arbeitsintensität war noch lange in nicht an das ausbeuterische Tempo durch Konkurrenzdruck und maximale Rendite angepasst wie heute. 

Die Heldensagen von den Verzichtsriesen und Fleißgiganten finde ich peinlich, wenn ich mir die Zeugnisse der Unverbrauchtheit hier jeden Tag zu Gemüte führe, besonders von Privatiers mit Langeweile. 

Nettie

„Wer Jahre lang fleißig und effektiv gearbeitet hat“

Die Frage ist wohl eher, woran effektiv (nur das - und nicht das subjektive Attribut „fleißig“ sollte zählen)  gearbeitet hat. 

Und: Für einen Träger welcher Art von „Bedenken“ halten Sie mich eigentlich?

Coachcoach

Die haben gearbeitet.

So einfach:

melancholeriker

Fast alle arbeiten oder haben gearbeitet, aber das Glück, auf dem Schein für ein gesichertes Erwerbsleben schonmal mindestens 4 Richtige angekreuzt zu sehen, wie das noch in Zeiten war als Millionen Arbeiter hergelockt werden mußten aus ganz Europa, hatten nicht alle. 

Kritikunerwünscht

von wem und warum auch immer? Vielleicht, weil sie viele Jahre lang einen guten und sicheren Arbeitsplatz hatten, weil sie eine gute Ausbildung hatten, vielleicht studiert hatten?

vaihingerxx

habe mit 56 aufgehört, dann mit 39 Beitragsjahren mit 63 die Rente beantragt, 

mir reicht die gekürzte Rente, ebenso meine ich, 39 Beitragsjahre müssten doch auch genügen ......

und zum Thema 45 Jahre Arbeit/Rentenbeitragszahlen, ist eine angemessene Zeit und sollte einen etwas früheren  Renteneintritt rechtfertigen

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Kritikunerwünscht

ich habe mit 51 Jahren aufgehört, habe noch 3 Jahre freiwillig eingezahlt, um dann mit 63 in Rente zu gehen, habe zwischenzeitlich vom Ersparten gut gelebt - im Ausland. Kam aus übelster Armut, habe gebüffelt, spät studiert, habe jahrelang 6 Tage pro Woche gearbeitet (im Ausland, wo das normal war) und konnte  es mir leisten, mit 51 in den Vorruhestand zu gehen, lebe seitdem ohnehin im Ausland und weine Deutschland keine Träne nach. Diese Neiddiskussion ist typisch für Deutschland, Stress, Hektik, Panik, Angstmache. In anderen Ländern ist das alles kein Thema. Woanders lebt man - in Deutschland ist alles nur Kampf - ausser man gehört zur Elite der Bestverdiener oder sonstigen Wohlhabenden.

 Und nebenbei noch 3 Kinder großgezogen, die auch alle studiert haben und fleißig in die Kassen in Deutschland einzahlen. Und ich habe kein schlechtes Gewissen.

Anna-Elisabeth

"Und nebenbei noch 3 Kinder großgezogen,..." 

Und Ihre Frau hatte gar nichts damit zu tun?

Kritikunerwünscht

Wissen Sie, ich gehöre zur Generation, wo man das nicht extra betonen muss. Ich bin jetzt 50 Jahre verheiratet mit der gleichen Frau, mit ihr durch Dick und Dünn gegangen. Wir mussten nicht immer besonders hervorheben, dass wir beide etwas geschaffen haben. So geht es vielen unserer Altersgenossen. Klar, heute wäre das schon wieder unfeministisch, weil man die Frau nicht gesondert genannt hat. Aber wir waren immer eine Einheit. Auch das ist ein Unterschied der Babyboomer zur jungen Generation.

Kritikunerwünscht

und nebenbei: auch meine Frau hat Vollzeit gearbeitet, wenn es nach der Wende im Osten Arbeit gab. Und unser Geld landete in einem Konto, unser Konto. Es gab und gibt kein "mein Geld" oder "dein Geld" oder "ich kaufe mir von meinem Geld..." Auch sowas ist für jüngere Menschen oft undenkbar. Freiheit, Unabhängigkeit - klar, aber zusammen, wo jeder natürlich seinen Hobbys frönen konnte. Anschaffungen wurden und werden budgetiert. Heute geht es meist nur noch ich ich ich... Und jetzt muss man laufend hören oder lesen, wie wir, die wir die Bundesrepublik mit aufgebaut haben - zumindest nach 1990 - die Bösen sind, weil wir uns erdreisten, in Rente gehen zu wollen und sogar noch eine Minirente haben wollen? Da wo ich lebe, verehrt und achtet man die alten Menschen - in Deutschland habe ich den Eindruck, verachtet man sie.

Adeo60

Für Berufe  mit hohem Verschleisstatbestand wie dem bekannten Dachdecker sind 45 Jahre mehr als genug. Nicht aber für Bankdirektoren und Manager, die oft eine Ausbildung machen und - anders als Studenten - frühzeitig entsprechende  Rentenpunkte  sammeln konnten. Day Rentensystem muss dringend reformiert werden. Dazu braucht es auch ehrliche Antworten. 

Alter Brummbär

Die Ökonomen fordern, den vorzeitigen Renteneintritt zu beschränken. 

Klar damit sich das Problem selber löst und sofort beim Renteneintritt, ein Pflegefall wird.

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Questia

@Brumm 15:19

| "Klar damit sich das Problem selber löst und sofort beim Renteneintritt, ein Pflegefall wird." |

Pflegefall wäre dann ja auch wieder ein Kosten-Problem. Sozialverträgliches Frühableben* könnte die Parole lauten.

Gefördert durch längere Arbeitszeit, weniger Feiertage, weniger Urlaubstage. /s

*) Unwort des Jahres 1998

Anna-Elisabeth

"Sozialverträgliches Frühableben* könnte die Parole lauten."

Ja. Da hat sich die frühere leitende Krankenschwester in unserer Notaufnahme dran gehalten. Die bekam im Alter von 65 Jahren an ihrem letzten Arbeitstag (noch im Dienst) einen tödlichen Herzinfarkt. In der NA herrschte an diesem Tag (und die Tage danach) das blanke Entsetzen.

Kritikunerwünscht

Wer sind denn diese Ökonomen? Bestverdiener ohne Bezug zur wirklichen Arbeit oder zu den arbeitenden Bürgern - und damit meine ich Arbeitnehmer und die meisten Beamten.

Adeo60

Es ist illusorisch zu glauben, man könne trotz dem demographischen Wandel vorzeitig in Rente gehen und  kaum finanzielle Einbußen dafür erleiden. Wer es dann auch noch versäumt, für das Alter vorzusorgen, kann grds. nicht auf die Unterstützung des Staates  hoffen. Jeder ist letztlich seines Glückes Schmied. Die Bsbyboomef Generation hat dies weitgehend verinnerlich, auch weil die Eltern Baumeister eines Wirtschaftswunders Deutschlsnd waren.

swifts.borax

So wird verständlich, wieso so viele Babyboomer fordern, dass die jungen Menschen mehr arbeiten sollen. Und sich über Begriffe wie Work-Life-Balance aufregen.
„Wer soll denn sonst meine Frührente finanzieren?“
/s

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vaihingerxx

wer fordert das ?

also ich habe noch in der 40 Stunden Woche begonnen zu arbeiten, habe gar einige Jahre regelmässig 50 Stunden (und mehr) gearbeitet

meine Sache !

aber wer von der  3 1/2 Tage Woche träumt, von Work-Life-Balance, muß auch akzeptieren, dass es eng wird, zu Lücken/Einschränkungen kommen kann  

vaihingerxx

wegen mir

aber dann auch mit einem geringeren Gehalt zufrieden sein

oder sollen Leute die eben mehr arbeiten, noch mehr Steuern und Sozialabgaben zahlen

Peter P1960

Der Deutsche lebt um zu arbeiten, der Franzose arbeitet um zu leben. So erklärte man früher die Work-Live-Balace. Für mich ist Lebensqualität wichtiger als Lebensstandard. So hat halt jeder seine Prioritäten.

Mauersegler

Und dass Sie nichts als Arbeit kannten, andere das aber anders handhaben, macht Sie heute zutiefst unglücklich.

Alter Brummbär

Das es Babyboomer fordern, ist mir neu, das es Politiker fordern, die noch nie gearbeitet haben schon.

Questia

@Brumm 16:15

| "1) Das es Babyboomer fordern, ist mir neu, 2) das es Politiker fordern, die noch nie gearbeitet haben schon." |

1) Die stellen das Wählerpotential der SPD. Deswegen kann man es um die Ecke so denken.

2) Dass Politiker nicht arbeiten, halte ich für ein Gerücht. Dass sie die Arbeit von Norma Normalverbraucherin meist nicht kennen, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass sich auch in Politik Wirkungsmacht erarbeitet werden muss.

 

Kritikunerwünscht

Wer hat denn für die Smartphones, für die Auslandsaufenthalte, usw. der jungen Generation gesorgt? Der liebe Gott oder Vater Staat? Wohl doch eher die Menschen, die jetzt als Babyboomer so diffamiert und angegriffen werden. Wie konnte man auch so dumm sein, 40 Stunden pro Woche zu arbeiten, sich über einen kleinen Urlaub von einer Woche in Italieln zu freuen, über ein altes gebrauchtes Auto, über eine kleine Neubauwohnung.... Heute muss es ein großes Einfamilienhaus sein, abzuzahlen ohne verzichten zu müssen, müssen es Karibikreisen oder Südostasienreisen sein, SUVs natürlich am besten elektrisch angetrieben. 

Hier wird wieder einmal eine Generation gegen eine andere aufgehetzt. Einmal heißt es die faulen Jungen - mal die faulen Alten. Zum Glück lebe ich nicht in diesem Land, wo das alles passiert. Kein Wunder, wenn immer mehr gut ausgebildete Menschen Deutschland verlassen.

Peter P1960

"Hier wird wieder einmal eine Generation gegen eine andere aufgehetzt."

Der Satz bezieht sich wohl auf Ihre ersten Absatz: Gut, dass Sie nicht mehr in diesem Land leben.

artist22

"Die Ökonomen fordern, den vorzeitigen Renteneintritt zu beschränken." Was soll das nützen? 

Wie schwierig und kompliziert es auch sei 

seine Rechnungen zu begleichen, für die Superreichen wird es immer reichen.

Insofern ist es wohlfeil immer bei den Ärmsten Forderungen zu stellen. So delegitimiert man Demokratie..

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swifts.borax

..und fördert das Nach-unten-Treten immer weiter.

vaihingerxx

meine Güte !

Vermögen und Sicherheit muß erarbeitet werden

in meiner Jugend begann man mit 14 oder 15 zu arbeiten heute  .... ?

wieviel Urlaub gab es damals , auch den Wunsch der 3 1/2 Tage Woche ?

... und immer die Schuld bei den Sperreichen suchen, also der Würth hat mit 17 im 2 Mann Betrieb des Vater begonnen, als der 2 Jahre später starb, führte er ihn weiter, hat der sicherlich nicht Freitags um 12:00 gekickt

vielleicht sollte man  an seiner Einstellung zu Leistung arbeiten (sollte man unzufrieden sein) statt neidisch auf andere blicken

Mauersegler

"in meiner Jugend begann man mit 14 oder 15 zu arbeiten heute  .... ?"

Ich kenne niemanden in Ihrer Altersklasse, für den das zuträfe. Sie schließen von sich auf andere, Sie sind aber nicht "alle".

Opa Klaus

Dass das " alle" wären, hat der Forist auch nicht behauptet. Und ja, damals war der Eintritt in eine Lehre mit 15 durchaus üblich, wenn man nicht Abi gebaut hat und studiert. Wo ist jetzt Ihr Problem? 

vaihingerxx

ich hatte Hauptschule

neben der Lehre holte ich die mittlere Reife in der Abendschule nach, danach 1 Jahr die Fachhochschulreife ganztags um an einer FH studieren zu können

vaihingerxx

ich schließe nicht von mir auf andere !

wo erkennen sie das in meinen Beiträgen

ich akzeptiere die Entscheidung eines jeden  - wenn ich sie nicht finanzieren muß - er Verantwortung dafür trägt

und meine Lehre begannt das war ich gerade 14 Jahre alt, mit 19 das Studium begonnen .....

übrigens meine Mitlehrlinge waren (fast) alle in meinem Alter, 

Morgaln

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Sokrates, ca. 400 Vor Christus

Jaja, die Jugend ist grundsätzlich faul und unwillig, dieselbe Leistung zu bringen, die man selbst als junger Mensch selbstverständlich gebracht hat. Das wussten schon die alten Griechen. Dass sich die ökonomischen Voraussetzungen gewandelt haben hat natürlich gar nichts mit den Problemen der jungen Leute zu tun, was soll in 50 Jaren auch anders werden...

vaihingerxx

ob die Jugend faul ist ?

das habe ich nie behauptet, eben anders, was doch einen gewissen unterschied zum Begriff  "faul" darstellt

Morgaln

Selbstverständlich haben Sie die heutige Jugend als faul bezeichnet, auch wenn Sie des spezifische Wort nicht genutzt haben.

Sie haben angedeutet, dass die heutige Jugend mit 14 oder 15 Jahren anfangen könnte zu arbeiten, es aber nicht tut. Dass sie eine 3 1/2 Tage Woche verlangt, sowie mehr Urlaub als zu Ihrer Jugend. Und dass sie sich lediglich aufgrund dieser Forderungen kein Vermögen erarbeiten kann.

In anderen Worten, wenn die Jugend nicht so faul wäre und das tun würde, was Sie vor 50 Jahren getan haben würde es ihr auch besser gehen.  

saschamaus75

>> vielleicht sollte man  an seiner Einstellung zu Leistung arbeiten (sollte man unzufrieden sein) statt

>> neidisch auf andere blicken

 

Ähh, da Sie regelmäßig hier im Forum posten, wie "unzufrieden" Sie über Ihre Allgemeinsituation sind, was soll uns da jetzt Ihre Aussage genau sagen? oO

 

Tino Winkler

Wer arm ist kann natürlich nichts dafür, so wie der Reiche alles geschenkt bekommt.

artist22

In der Tat: Immer öfter und immer ungerechter. Sie kennen sicher das Bonmot: Die Armen sollen sich doch wenn das Brot nicht reicht, bitte schön Kuchen kaufen.

Hat mit Neid ( :=rechtsnationales Narrativ ) absolut nichts zu tun. Ich habe auch keinen Grund neidisch zu sein. Ich gönne nämlich jedem (Super)Reichen seine Angst morgen erledigt zu werden. ;-)