Eine Frau hockt vor Kerzen, mit denen an die Opfer des Amoklaufs von Graz erinnert wird.

Ihre Meinung zu Erste Rufe nach einem schärferen Waffengesetz in Österreich

Nach dem Amoklauf mit zehn Toten herrscht in Österreich Trauer. Doch es werden auch erste Rufe nach einem schärferen Waffengesetz laut. Denn der 21-Jährige besaß Pistole und Schrotflinte ganz legal. Von Wolfgang Vichtl.

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156 Kommentare

Kommentare

Glorfindel

Ich bin da etwas zwiegespalten.
Einerseits finde ich es gut, daß Schußwaffen stärker reglementiert werden.
Andererseits sind die Waffengesetze in Deutschland derzeit so in die falsche Richtung verschärft worden, daß es lächerlich ist:

Handwerker, die mit dem Zug zur Arbeit fahren (z.B. nach Sylt) dürfen weder ein Teppichmesser, noch ein Taschenmesser bei sich haben.
Ich hatte seit 50 Jahren (= seit meiner Einschulung) immer ein Taschenmesser in der Hosentasche und bin jetzt auf einmal der Freak, der mit dem Messer zur Arbeit geht.
Inzwischen liegt es zuhause.

Aber dennoch hatten wir allein letzte Woche drei Messerangriffe in den Nachrichten.
Konsequenterweise müßten eigentlich auch PKWs in der Nähe von mehr als 5 Menschen verboten werden, damit niemand mehr in Menschenmengen fahren kann.

Ich will auf keinen Fall Verhältnisse wie in den USA, wo jeder Psycho eine Waffe bekommt, sinnvoller wäre mMn eine nicht so bürokratische Verwaltung mit gesundem Menschenverstand (wie z.B. in der Schweiz)

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Kaneel

Der NDR hat einen sehr ausführlichen Artikel zu dem Thema des Waffenverbots in SH veröffentlicht. Darin steht auch etwas zu Ausnahmenregelungen

"In "gesellschaftlich anerkannten Alltagssituationen, in denen Messer geführt und verwendet werden", soll es auch weiter erlaubt bleiben, erklärt eine Sprecherin des Innenministeriums. 

Die Landesverordnung erlaubt somit bestimmten Personengruppen, trotz des eigentlichen Verbots in Bussen und Bahnen, ein Messer auch griffbereit mit sich zu führen. [...]

Aber auch Gewerbetreibende, Handwerker, Gastronomen oder Personen, die ihr Messer im Zusammenhang mit der Brauchtumspflege, der Jagd oder einem Sport mit sich führen, fallen unter die Ausnahmeregelung. Die Verordnung lässt bei diesem Punkt gewissen Handlungsspielraum für die Beamten, wenn sie Fahrgäste kontrollieren."

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Messerverbot-in-Bus-u…

Malefiz

Österreichisches Waffenrecht: https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesetze_und_recht/waffenrecht.html

Deutsches Waffengesetz: https://www.gesetze-im-internet.de/waffg_2002/

In beiden steht alles explizit drin was man wissen muß um an eine legale Schußwaffe zu kommen. Es steht auch bei beiden explizit drin welche Vorrausetzungen dafür nötig sind, bzw. vom Interessenten einer Waffe erbracht werden müssen. Diese Regelungen können gar nicht verschärft werden, die sind schon scharf genug. Der 21jährige in Graz hat demnach alle Voraussetzungen des Österreichischen Waffenrechts zum Besitz von Waffen erfüllt. Woran es mangelt sind vielleicht diejenigen die die Vorrausetzungen falsch bewertet haben? Auch Beamte oder Psychologen sind nur Menschen!

Die Frage stellt sich auch: Haben alle die schärfere Waffengesetze fordern auch schon mal Waffengesetz durchgelesen? Und warum kommen von diesen Forderern keine Vorschläge zu einem schärferen Waffengesetz?

bolligru

Zuerst kommt Fassungslosigkeit.

Dann kommt die Frage: Wie lassen sich zukünftig derartige Verbrechen verhindern?

Antworten lassen nicht lange auf sich warten: z.B. "Waffengesetz verschärfen!"

Eine Antwort auf die Frage "Warum?" ist aber immer nur möglich, wenn man die Ursache eines Ereignisses dieser Art kennt. Bei einem Flugzeugabsturz ist das grundsätzlich meistens möglich, zumindest läßt sich die Ursache eingrenzen. Bei einem Amoklauf an einer Schule aber scheint mir das unmöglich.

Da fällt mir sofort das Lied „I Don’t Like Mondays“ von den Boomtown Rats ein, das ebenfalls einen Amoklauf an einer Schule beschreibt. „Tell me why? I don’t like mondays / Tell me why? I don’t like mondays (…) I want to shoot the whole day down“ Bob Geldof: Tell me why? Vielleicht hat sie recht. Vielleicht gibt es keine Vernunft.

Vernünftige Erklärungen?. Vielleicht gibt es keine solche. Damit wäre eine Ursachenfeststellung und somit auch eine Verhinderung prinzipiell unmöglich.

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koala150

Ich frage mich ohnehin: warum es überhaupt in Privathaushalten Schusswaffen geben darf, warum Privatpersonen ganz legal Waffen erwerben dürfen? Hierfür gibt es keinerlei Rechtfertigung, außer vielleicht, dass der Staat Geld damit verdient - und da nimmt man halt solche Kollateralschäden mit in Kauf. Das klingt zwar zynisch, aber ne andere Erklärung fällt mir nicht ein. Wenn jemand unbedingt rumballern muss, soll er in einen Schützenverein gehen, wo die Waffen sicher verwahrt werden - fertig aus. Bei uns im Osten gab´s sowas nicht, weder Waffen in Privatbesitz noch Amoktaten. Und daran, dass der Staat aus Waffenverkauf kein Geld verdiente, ist unser System sicher auch nicht kaputt gegangen.

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