Landmaschinen ernten Kartoffeln auf einem Feld.

Ihre Meinung zu Pflanzenkrankheit sorgt für massive Ernteausfälle

Erst die Zuckerrüben, nun auch Kartoffeln und anderes Gemüse: Eine Pflanzenkrankheit sorgt in Teilen Deutschlands für massive Einbußen bei der Ernte. Schuld an der Krankheit ist eine Zikaden-Art. Der Bauernverband ist in "großer Sorge".

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107 Kommentare

Kommentare

Bauer Tom

Die Schlilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) ist in Deutschland heimisch – sie kommt also natürlich vor und ist kein eingeschleppter Neozon. Ursprünglich lebte sie vor allem in Feuchtgebieten mit Schilfbeständen, insbesondere an Gewässerrändern.

Allerdings hat sich ihr Verhalten in den letzten Jahren stark verändert:

Sie besiedelt zunehmend landwirtschaftlich genutzte Flächen, insbesondere Zuckerrübenfelder.

Dabei fungiert sie als Überträger (Vektor) des Erregers Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus, der das sogenannte Syndrom “SBR” (Syndrome Basses Richesses) bei Zuckerrüben verursacht. Diese Krankheit führt zu erheblichen Ertragseinbußen.

Diese Veränderung macht  leporinus zunehmend relevant für die Landwirtschaft, weshalb sie in der jüngeren Vergangenheit stärker erforscht wird.

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CS

Endlich mal ein qualifizierte Aussage. Bei anderen waren die Zykadeneben  noch Bakterien . 

fathaland slim

Bei wem waren die Zikaden eben noch Bakterien?

schabernack

➢ Bei anderen waren die Zykaden eben  noch Bakterien.

Bei niemand waren die Zikaden Bakterien, sondern die Larven der Zikaden waren Überträger der Bakterien.

derkleineBürger

"Die Krankheit entwickle sich zu einem ernsthaften wirtschaftlichen Risiko für ganze Regionen"

->

Gäbe es in Deutschland noch ausreichend Bauern,statt Agrarindustrieelle wäre dies nicht der Fall.

Bauern hätten diversifiziert 

Sowohl bei den Ackerfrüchten als auch bei den Sorten, statt Monokulturen bis zum Horizont hinzustellen und zu bewirtschaften.

 

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Kritikunerwünscht

Bauern hätten? Bauern haben auch vor 100 oder 200  oder 500 Jahren das angebaut, was sie am teuersten verkaufen konnten. Sonst hätten sie nicht überleben können und wären verhungert. Meine Familie besteht aus Landwirten seit 400 Jahren. Ich weiß, wovon ich schreibe.

krautbauer

Also klassische Großbauerndynastie? Die Bauern bauen das an, was am meisten Ertrag bringt, würde ich alternativ formulieren.

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Nettie

„Nach Angaben der Verbände und Behörden gibt es keine Hinweise, dass Stolbur für den Menschen gesundheitsschädlich sein könnte. Auch kommen Kartoffeln und Gemüse mit gummiartiger Konsistenz oder bei Anzeichen von Fäulnis erst gar nicht in den Handel“

Deren Gesundheit nicht, aber die Versorgungssicherheit mit Grundlebensmitteln. Insofern wirken sich die Folgen des Klimawandels ("Die Zikaden werden von dem Klimawandel begünstigt") zumindest indirekt über die Begünstigung von Schädlingen nicht nur auf die Gesundheit von Pflanzen und Nutztieren schädlich aus.

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Chico

So  hat  es  die  Evolution schon immer gemacht,   wenn  etwas  so  wie  die  Menschheit  aus  dem  Ruder  läuft.

Nettie

Nicht die Menschheit läuft aus dem Ruder, sondern die Bedingungen, unter denen die Menschen leben bzw. ihre Lebensbedingungen. Und da diese Bedingungen maßgeblich von Menschen (mit)gestaltet werden, lässt sich an ihnen auch etwas ändern.

Bauer Tom

„Ursprünglich lebte sie vor allem in Feuchtgebieten mit Schilfbeständen, insbesondere an Gewässerrändern.“

die Tatsache, dass diese immer weniger werden könnte, erklären, warum sie jetzt auf andere Nahrungsquellen umsteigen

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krautbauer

Sie sind einen winzigen Schritt vor der entscheidenden Erkenntnis. Sie müssen nun nur noch 1 und 1 zusammenzählen. Wirklich.

MargaretaK.

Die "Landwirte" jammern immer. Was früher galt - weniger Tiere einer Art, dafür mehr Arten. Ebenso beim Ackerbau - jedes Jahr wird etwas anderes angebaut. Heute Tier- und Agrarindustrie, die Folge ist das Kleinhofsterben. Und das Ende vom Lied: her mit den Finanzhilfen für die "Großen", die "Kleinen gehen nahezu leer aus". 

Nicht umsonst haben bei Herrn Ruckwieds Bauerprotesten kaum kleine (Bio)Bauern mitgemacht.

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schabernack

➢ Noch einmal der Link. Vielleicht öffnen und lesen Sie ihn ja dieses Mal: …

Das scheint mir eine gute Insektenseite zu sein. Kann man jedes Insekt in die Suchfunktion eintragen,

und auch ich erfahre dann mehr über die einzelnen Arten. Man muss ja nur wissen, wo die guten Infos sind.

Wenn es wärmer wird, können die Viecher aus dem Schilf also zwei Generationen pro Jahr hervorbringen.

fathaland slim

Solche Seiten, die von wissenschaftlich interessierten und engagierten Menschen für "Normalsterbliche" gemacht werden, sind ein Segen. Früher musste man in die Unibücherei, und dann oft auch noch die Fernleihe bemühen. Heutzutage reichen ein oder zwei Klicks. Das Internet kann nicht nur ein Fluch, sondern auch ein Segen sein.

Sollten Sie was über Schnecken und Muscheln wissen wollen, empfehle ich weichtiere.at. Die wird von Robert Nordsieck, Sohn des großen Fritz Nordsieck, also Weichtierforscher in zweiter Generation, gemacht bzw. betreut. Meine Lieblingstiere...

Coachcoach

Wir monokultivieren uns zu Hungersnot und Tod - langsam, ganz langsam. 

Gibt es keine natürlichen Feinde der Zikade? Oder Freunde, die man als Boten benutzen kann?

Ich hoffe, es wird noch gute Kartoffeln geben, die bezahlbar sind,

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vaihingerxx

Definitiv wird es das geben !

Verwendet man eben resistentere  kartoffelsorten

Sollte doch kein allzu großes Problem darstellen

Malefiz

Ja, die Kartoffeln die bezahlbar sind gibt es, die kommen nur nicht aus Deutschland sondern aus Ägypten, Spanien, Portugal........ usw.

fa66

Den neuen Mangel an Zuckerrüben, und dadurch das Weniger an Zuckerproduktion, könnte man ja koppeln mit einem Weniger an Zucker in Getränken und Speisen, in die die heute verarbeiteten Mengen Zucker gar nicht hineinmüssen. – 
Und das alles ganz ohne Zuckersteuer, einfach aus der Situation heraus.

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Kaneel

Toller Vorschlag. NUR: Die Zikade befällt auch Kartoffeln, Karotten, Pastinaken und Rote Beete. 

fa66

»Toller Vorschlag. NUR:…«

Ich wusste, dass da ein Haken dran ist.
Aber weniger Kartoffeln heißt auch weniger Pommes, damit ein geringer Bedarf an Palmöl zum Frittieren – daraus dann weniger Urwaldabholzung für die Ölproduktion.

Kaneel

Wenn Sie sich das Essen von zuviel Pommes abgewöhnen wollen, müssen Sie anderen noch lange nicht den Verzehr von Speisekartoffeln madig machen.

fa66

»Toller Vorschlag. NUR:…«

Nebenbei. Nüchtern betrachten waren zwei der zehn Biblischen Plagen keine: 
Heuschrecken: Einfangen und für die Proteinversorgung aufbereiten; notfalls durch Frittieren.
Frösche: sind zumindest für französische Gaumen keine.

Kaneel

Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir ohne Zurhilfenahme von KI antworten würden. Denn irgendwie machen Ihre Posts als Antwort häufig wenig Sinn bzw. treffen den Kern meines Anliegens nicht. 

Kaneel

Das Ruhrgebiet liegt übrigens nicht im Westen von Herford und auf die Beispiele für Streckenreaktivierung durch die DBRegio zwischen Bielefeld und Bad Bentheim wäre ich auch sehr gespannt.

rjbhome

Sind die Subventionsforderungen schon bekannt? 

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fathaland slim

Sie möchten gern das doppelte für Ihre Kartoffeln bezahlen?

Questia

Das würde mir das GEnick brechen. Denn die Preise für Kartoffeln sind in den letzten Jahren schon sehr gestiegen. Noch mehr - ohweh

Kaneel

Danke für die Berichterstattung. Vor einigen Wochen hatte ich erstmals über die verheerenden Auswirkungen der Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade (und dabei klingt der Name so nett) gelesen. Ernteeinbußen sind nicht nur eine enorme ökonomische Belastung für die Landwirte, sondern stellen auch ein Problem für unsere Nahrungsmittelversorgung dar.

Möglicherweise können bestimmte Pflanzenschutzmittel helfen:

"Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Landwirte inzwischen: Sieben Pflanzenschutzmittel haben im April eine Notfallzulassung erhalten. Gegen Blattläuse waren diese Insektizide bereits zugelassen, jetzt dürfen sie auch zur Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade im Zuckerrübenanbau verwendet werden. In vorangegangen ersten Versuchen konnte durch den Einsatz der Insektizide die Anzahl der Nymphen im Boden erheblich reduziert werden."

https://www.br.de/nachrichten/bayern/glasfluegelzikade-bedroht-sie-unse…

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Hansi Glück

Insektizide sind nicht die Lösung des Problems, dieser Weg führt doch in die nächste Sackgasse. 

Jedes Pestizid, das Blattläuse, Zikaden usw. tötet, tötet auch Nutzinsekten (z.B. Bienen), die eh schon massiv bedroht sind.

Das kann es also nicht sein.

 

Malefiz

Ernteausfälle kenne ich seit ich auf der Welt bin, mal gab es ganz wenig Erdbeeren, Heidelbeeren, Futtermais, Getreide, Obst aller Art, und dann gab es mal wieder so viel, daß man nicht wußte wohin damit.

Dafür gab es viele Antworten und Fragen und Behauptungen. Und eine Zikaden Art ist jetzt mal Schuld daran das es angeblich massive Ernteausfälle geben soll? Ich kann das nicht verifizieren. Und wenn es jetzt da massiv keine deutsche Kartoffeln in den Supermärkten wären, na was ist dann, dann werden Sie eben aus dem Ausland importiert!

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