
Ihre Meinung zu EU-Abgeordnete fordern, Ungarn alle EU-Gelder zu streichen
In einem fraktionsübergreifenden Brandbrief, der dem ARD-Studio Brüssel vorliegt, fordern EU-Abgeordnete, Ungarn endgültig alle EU-Gelder zu streichen. Bisherige Sanktionen hätten nichts bewirkt. Von M. Reiche.
Ich vermute, dass man Ungarn nicht alle Gelder streichen wird, weil Ungarn als EU-Mitglied mit ihrer Stimme alles blockieren könnte, wo Einstimmigkeit zwingend erforderlich ist.
Es ist sehr enttäuschend, wohin sich Ungarn seit 1989 als Vorreiter der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ bis heute hinentwickelt hat. Ich hoffe auf einen Politikwechsel in Ungarn mit Peter Magyar, bin mir aber nicht sicher, ob er tatsächlich die Mehrheit der Ungarn hinter sich bekommt, oder ob Orban weiterhin das Zepter in der Hand behält (letzteres wäre sehr schwierig für die EU als Einheit).
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Die Einstimmigkeit kann ausgehebelt werden. Lassen Sie sich keine Märchen ertzählen:
Artikel 7 Abs. 2–3 EUV:
Der Europäische Rat stellt einstimmig (ohne das betroffene Land) fest, dass ein schwerwiegender und anhaltender Verstoß gegen EU-Werte vorliegt.
Danach kann der Rat mit qualifizierter Mehrheit das Stimmrecht des Landes aussetzen.
Ungarn wäre damit formell weiter Mitglied, aber faktisch politisch entmachtet. Keine Erpressungen mehr möglich. Nur entmachten muss man ihn halt einfach mal.